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{"created":"2022-01-31T16:21:57.786346+00:00","id":"lit14254","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Martius, G\u00f6tz","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 199-207","fulltext":[{"file":"p0199.txt","language":"de","ocr_de":"Besprechungen.\n199\nden in anderen G-ebieten der Physiologie und Psychologie auftretenden \u00e4hnlichen Schwankungserscheinungen stehen, jetzt schon gef\u00e4llt werden k\u00f6nnte.\tG. E. M\u00fcller (G\u00f6ttingen).\nH.\tM\u00fcnsterberg. Beitr\u00e4ge zur experimentellen Psychologie. Heft 3.\nNeue Grundlegung der Psychophysik. 122 S. Freiburg i. B. 1890, Akad.\nVerlagsbuchhandlung von I. C. B. Mohr. Preis Mi. 3.\u2014\nDas Heft ist zerlegt in drei inhaltlich eng zusammenh\u00e4ngende Teile :\nI.\tTheorie der Empfindungsmessung, II. Neue Versuche, III. Das psychophysische Gesetz.\nM. er\u00f6rtert zun\u00e4chst die Frage, ob Empfindungen gemessen werden k\u00f6nnen. In den Angriffen eines Boas, von Kries, Stadler, F. A. M\u00fcller, Zeller, Elsass gegen die Mefsbarkeit der Empfindungen findet M. den richtigen Grundgedanken, \u201edafs die starke Empfindung f\u00fcr unser Bewufst-sein nicht das Multiplum einer schwachen Empfindung ist, dafs die starke Empfindung psychologisch nicht aus schwachen zusammengesetzt ist, vielleicht etwas ganz Neues, in gewissem Grade unvergleichbar ist, so dafs einen mefsbaren Unterschied zwischen starken und schwachen Schallempfindungen oder Lichtempfindungen oder Temperaturen u. s. w. zu suchen, zun\u00e4chst nicht mehr Sinn hat, als den Unterschied zwischen salzig und sauer oder zwischen Kopfschmerz und Zahnschmerz mathematisch berechnen zu wollen.\u201c (S. 3). Die starken und schwachen Empfindungen sind \u201ezwei ganz verschiedene Bewufstseinsinhalte, von denen wir zun\u00e4chst nichts anderes aussagen k\u00f6nnen, als dafs sie verschieden, d. h. nicht identisch sind.\u201c Setzt man die Verschiedenheit eines Empfindungspaares gleich der eines andern, so wird eine Eigenschaft der physischen Gr\u00f6fsen auf das psychische Gebiet in ungerechtfertigter Weise \u00fcbertragen. (S. 5). Intensit\u00e4tsunterschiede sind Qualit\u00e4tsunterschiede. (S. 6. 25). Eine quantitative (intensive) Unterscheidung giebt es nicht.\nWas ist denn dann aher die Intensit\u00e4t der Empfindungen? M. antwortet, dafs Qualit\u00e4t und Intensit\u00e4t nicht zwei besondere Eigenschaften (Seiten) der einen Empfindung sind, sondern nur die Bichtungen bezeichnen, in welchen die eine Empfindung mit anderen Empfindungen verglichen werden kann (S. 10). Der Grund der Unterscheidung (Einordnung in der intensiven Bichtung) mufs dann anderswo als in der Empfindung selbst gesucht werden (S. 12). Denn auch die Erfahrung, dafs die Beizverst\u00e4rkungen und -Verminderungen intensive Unterschiede begr\u00fcnden, reicht zur Erkl\u00e4rung nicht aus, weil umgekehrt erst die Empfindungsunterscheidung jene Erfahrung erm\u00f6glicht (S. 13). Ein accessorisches Moment also, das zu der \u00dfeizwahrnehmung hinzutritt, mufs die Ursache sein (S. 13). Dies accessorische Moment (es besteht nat\u00fcrlich in Muskelempfindungen) macht die sonst nur qualitativ verschiedenen Empfindungen aber nicht blofs nach ihrer Intensit\u00e4t unterscheidbar, sondern auch mefsbar.\nWorauf beruht denn \u00fcberhaupt die M\u00f6glichkeit irgend einer Messung? Alle physikalische Messung beruht, so nimmt M. mit von Kries an, auf","page":199},{"file":"p0200.txt","language":"de","ocr_de":"200\nBesprechungen.\nRaum-, Zeit- und Massevergleichung (S. 17). Der Grund der Anwendung gerade dieser liegt darin, dafs wir \u201eRaumgr\u00f6fsen untereinander, Zeitstrecken untereinander und Gewichte untereinander in unmittelbarer subjektiver Sch\u00e4tzung vergleichen k\u00f6nnen\u201c ; \u201eohne diese subjektive F\u00e4higkeit w\u00e4ren alle objektiven Mefsinstrumente f\u00fcr uns so sinnlos, wie ein Mikroskop wertlos w\u00e4re ohne Augen\u201c (S. 19). Keineswegs ist aber die Vergleichbarkeit von Raum- und Zeitstrecken untereinander in ihrer nat\u00fcrlichen Anschaulichkeit oder im letzten Grunde in der r\u00e4umlichen Anschaulichkeit begr\u00fcndet. Vorstellungen sind gleich beim Messen, wenn eine bestimmte Empfindung in beiden identisch ist, so sehr auch die \u00fcbrigen Elemente der Synthese\u201c (der bei den Vorstellungen vorkommenden Empfindungen) \u201edifferiren m\u00f6gen\u201c (S. 21). Diese identische Empfindung ist Muskelempfindung (und zwar hei r\u00e4umlichen Gr\u00f6fsen die durch die Augenbewegungen hervorgerufenen, hei Zeitgr\u00f6fsen Empfindung der Muskeln des Hinterkopfes, des Halses, der Schultern, des Rumpfes und der Glieder, beim Gewicht die Spannungsempfindung der den Hub erm\u00f6glichenden Muskeln). \u201eDie einzige psychologische Grundlage unserer physikalischenMessungen ist mithin unsere Muskelempfindung insofern alles Messen auf Messung der Raum-, Zeit- und Massegr\u00f6fsen beruht und eine Beurteilung der in die betreffenden Vorstellungen als Faktor eingehenden Muskelempfindung m\u00f6glich ist\u201c (S. 22). Nur diese hat die Eigenschaft, dafs sie, wenn das Wahrnehmungsobjekt zerteilt wird, in jedem Teile in geringerem Mafse enthalten ist, als im Ganzen. Zwei ungleich grofse Objekte lassen sich in verschieden viele Teile von gleicher Gr\u00f6fse, also von gleicher Muskelempfindung, zerlegen und sind darum, und nur darum allein, mefsbar (S. 23).\nNun beruht auf derselben Grundlage nach M. auch alle Messung psychischer Gr\u00f6fsen, der Empfindungsintensit\u00e4ten ; und \u201eweil die Grundlage dieselbe ist, kommt der psychischen Intensit\u00e4tsmessung auch dieselbe Berechtigung zu, wie aller physikalischen Messung\u201c (S. 23). Das geschieht aber folgendermafsen : Jede Reizwahrnehmung ist mit einer Muskelspannung verbunden, abh\u00e4ngig von der Intensit\u00e4t. Ver\u00e4nderung der Intensit\u00e4t bewirkt eine andere Muskelspannung, und \u201ediese \u00c4nderung tritt als Spannungsempfindung in unser Bewufstsein\u201c (S. 24. 92. 122 und \u00f6fter). Zwei successive Reize von verschiedener Intensit\u00e4t bilden eine komplexe Vorstellung, die auch jene aus der \u00c4nderung der ersten prim\u00e4ren Muskelempfindungin die zweite hervorgehende Spannungsempfindung enth\u00e4lt. Diese Spannungsempfindung tritt also an Stelle der Unterschiedsempfindling (Empfindung der Differenz zweier intensiv verschiedener Reize) (S. 24 und 122). Nun weifs das Bewufstsein, an was es sich zu halten hat bei der Vergleichung. Die Analogie der ganzen Erw\u00e4gung mit den ber\u00fchmten Lokalzeichen liegt auf der Hand. Sie tritt deutlich genug hervor in folgendem Satze : \u201eSo wie wir dem qualitativen Eindruck durch die psychophysisch bedingte Verbindung mit bestimmten Bewegungsempfindungen einen bestimmten Lokalwert geben, so geben wir dem qualitativen Eindruck durch die ebenfalls psychophysisch notwendige Verbindung mit bestimmten Spannungsempfindungen den bestimmten Intensit\u00e4tswert\u201c (S. 28). Ohne diesen w\u00fcrden wir nur jene Reihe quali-","page":200},{"file":"p0201.txt","language":"de","ocr_de":"Besprechungen.\n201\ntativer Empfindung haben, es w\u00fcrde jede Intensit\u00e4tsuntersoheidung unm\u00f6glich sein (S. 29).\nF\u00fcr die Theorie spricht nach M. zun\u00e4chst ein biologisches Moment (8. 26). Dies besteht darin, dafs Reize, die zu keiner Bewegung f\u00fchren, keine centrifugale Wirkung haben, unzweckm\u00e4fsig sind (S. 26). Als ob nicht das Ged\u00e4chtnis eine eigene Einrichtung w\u00e4re, zeitlich weit zur\u00fcckliegende Reize nachtr\u00e4glich fruchtbar zu machen.\nSodann ein psychophysisches, bestehend in einer weiteren ganz besonderen Eigenschaft der Muskelempfindungen (S. 29). Es liegt nach M. n\u00e4mlich keineswegs ein Zirkel vor, insofern jene verschiedenen Spannungsempfindungen, welche die Intensit\u00e4tsreihe bewirken, auch ihrerseits wieder nur infolge eines besonderen Merkmals in jene Reihe geordnet werden k\u00f6nnten (ein Einwurf, den \u00fcbrigens Stumpf, Tonpsychologie I, S. 350, schon vorweg genommen hat). Vielmehr nehmen die Muskelempfindungen eine \u201ev\u00f6llig exceptionelle\u201c Stellung ein ; \u201edie schwache Muskelempfindung ist thats\u00e4chlich in der starken enthalten, und beide sind nicht qualitativ voneinander verschieden, sondern nur durch ihre zeitliche Dauer und r\u00e4umliche Ausdehnung (S. 30). Und hier appelliert M. sogar an die Selbstwahrnehmung (S. 32). Sie zeigt, dafs die Muskelempfindung erstens nicht \u201eeinen Zustand, sondern eine Ver\u00e4nderung zum Ausdruck bringt\u201c, und zweitens, dafs sie \u201ein jeglichem Stadium inhaltlich unver\u00e4ndert bleibt, nur bez\u00fcglich zeitlicher und r\u00e4umlicher Ausdehnung wechselt\u201c. \u201eBeim Muskelsinn handelt es sich f\u00fcr jedes Muskelgehiet nur um einen einzigen inhaltlich bestimmten Bewufstseinsinhalt, der beim Anwachsen desReizes, beim St\u00e4rkerwerden derSpannung oderBewegung, nicht etwa sich \u00e4ndert, sondern lediglich l\u00e4nger andauert, so dafs dem starken Reiz eine Empfindung entspricht, welche durch successive Aneinanderf\u00fcgung aus den psychischen Repr\u00e4sentanten des schw\u00e4chsten Reizes entsteht\u201c (S. 33). Auch beim \u00dcbergang einer Empfindung von der Intensit\u00e4t a in die von der Intensit\u00e4t b ist keine inhaltliche Verschiedenheit der betreffenden Spannungsempfindung m\u00f6glich von denjenigen, wenn etwa p in q ubergef\u00fchrt wird; \u201ein einem Falle wird sie k\u00fcrzer oder gleich oder l\u00e4nger andauern, als im andern, aber im \u00fcbrigen identisch sein und eben deshalb eine Messung erm\u00f6glichen; denn die l\u00e4nger anhaltende Empfindung k\u00f6nnen wir ja nun genau so an der k\u00fcrzeren messen, wie wir es dann thun, wenn wir Raum- oder Zeit- oder Massegr\u00f6fsen messen\u201c (S. 35). So wird denn also schiefslich von M. die Anschaulichkeit, insonderheit die des Raumes, einfach auf seine Muskelempfindung \u00fcbertragen und dann geht die Sache.\nSchliefslich werden noch einige Einwendungen abgewiesen. Die Tonsch\u00e4tzungen, welche als Beispiel unmittelbarer Empfindungssch\u00e4tzung angef\u00fchrt werden k\u00f6nnten, beruhen nach M. ebenfalls auf Muskelempfindungen (S. 36\u201445). Bei den Affekten ist die Intensit\u00e4t der jeweilig hervortretendsten der Organempfindungen, aus denen der Affekt besteht, ein Mafs f\u00fcr die Intensit\u00e4t des Affekts (S. 46). Dafs dies nicht immer Muskelempfindungen sind (Dr\u00fcsensekretion), wird \u00fcbersehen. Wichtiger f\u00fcr die Sache ist, dafs M. betont, dafs wir der Muskelempfindungen, auf denen alle Messung und Sch\u00e4tzung nach ihm beruht, als solcher nicht be-","page":201},{"file":"p0202.txt","language":"de","ocr_de":"202\nBesprechungen.\nwufst werden. Sie verschmelzen mit den \u00fcbrigen Empfindungen zu einer untrennbaren Einheit. \u201eEine auf Selbstwahrnehmung gest\u00fctzte Behauptung, dafs wir die besprochenen Muskelspannungen als solche gar nicht wahrnehmen, widerspricht mithin in keiner Weise der skizzierten Theorie\u201c (S. 49). Dafs bei abgelenkter Aufmerksamkeit die Richtung der Ungleichheit verschiedener und verschieden intensiver Empfindungen oft unerkennbar ist, soll sich nach M. nur aus seiner Theorie erkl\u00e4ren lassen, insofern dann die Verschiedenheit der eigentlichen Empfindung stark genug ist, um erkannt zu werden, die Intensit\u00e4t der Muskelempfindung aber nicht grofs genug, um bemerkt zu werden (S. 51). Bisher hat niemand Anstofs daran genommen, die Erscheinung aus den Sinnesempfindungen selbst zu erkl\u00e4ren. Was f\u00fcr die Muskelempfindung recht ist, mufs f\u00fcr die Sinnesempfindung doch schliefslich billig sein. Auch dafs jede exakte Intensit\u00e4tsvergleichung eine Succession der zu vergleichenden Empfindungen verlangt, weil sonst keine Spannungsempfindung entsteht, scheint mir angesichts der Schattenversuche nicht unanfechtbar zu sein. Und wenn zuletzt M. meint, das Erinnerungsbild bei Vergleichen sehr schnell folgender verschieden intensiver Reize sei darum zum Vergleiche geeignet, weil es, wenn auch nicht so stark wie die Wahrnehmung, doch von gleich starken Spannungen begleitet sein \u201ek\u00f6nne\u201c (S. 55), so steht dieser Annahme was wir z. B. vom Tonged\u00e4chtnis wissen direkt entgegen, wenigstens soweit wir die Tonsch\u00e4tzungen nach M. mit den Intensit\u00e4tssch\u00e4tzungen in Parallele stellen wollen.\nSoweit die Theorie. Es folgen im zweiten Abschnitte die Versuche. Dieselben sollen beweisend sein, weil sich ihre M\u00f6glichkeit und ihr Ergebnis nur durch die Theorie erkl\u00e4ren lassen soll. Beruht alle Intensit\u00e4tsvergleichung auf Spannungsempfindungen, so m\u00fcssen sich, sagt M., zwei Empfindungspaare auch dann bez\u00fcglich ihrer Unterschiedsgr\u00f6fse vergleichen lassen, wenn sie disparaten Sinnesgebieten angeh\u00f6ren\u201c (S. 57). Denn gleiche Spannungsempfindungen kann es nat\u00fcrlich auch in disparaten Sinnesgebieten geben. Welche Unterschiede in zwei Sinnesgebieten gleich sind, kann nur der Versuch selbst ergeben. Keineswegs ist von vornherein der gleich merkliche Unterschied als gleicher Unterschied anzusehen. Die \u201estillschweigende Identifizierung des gleich merklichen Unterschiedes mit dem gleichen Unterschied ist der prinzipielle Fehler der urspr\u00fcnglichen Psychophysik\u201c (S. 58).\nWie M. berichtet, gingen die Versuche subjektiv leicht und ohne Schwierigkeit vor sich (S. 66). Die gefundenen Zahlen sollen noch keine absolute G\u00fcltigkeit besitzen ; es handelte sich zun\u00e4chst um eine vorl\u00e4ufige Orientierung (S. 60). Es wurden zuerst (Tab. I, II, III, S. 72) paarweise Lichtintensit\u00e4ten (je zwei durch rotierende Scheiben hergestellte Helligkeiten zwischen 20\u00b0 weifs und 180\u00b0 weifs), Druckgr\u00f6fsen (je zwei zwischen 50 g und 500 g liegende und an den beiden Zeigefingern auf-geh\u00e4ngte Gewichte) und Schallst\u00e4rken (durch den Fall einer 3 g schweren Kugel von 10 cm bis 50 cm Fallh\u00f6he erzeugt) verglichen mit je zwei Armbewegungen; die linke war konstant gleich 20 cm, die rechte wurde der jeweiligen Vergleichsgr\u00f6fse aus dem andern Sinnesgebiet angepafst. \u00dcberall ergab sich \u201eeine ausnahmslos stetige Zunahme der entsprechen-","page":202},{"file":"p0203.txt","language":"de","ocr_de":"Besprechungen.\n203\nden Armbewegung bei zunehmender Reizst\u00e4rke, obgleich die Reize regellos zwischen schwachen, mittleren und starken fortw\u00e4hrend wechselten\u201c. Eine zweite Versuchsgruppe (Tab. IV, V, VI, S. 77, 78) umfafst \u00e4hnliche Vergleichungen von Licht-, Gewicht- und Schallpaaren (hier wog die Kugel 10 g) mit Augenmafsgr\u00f6fsen (die konstante Punktdistanz war gleich 50 mm). Dasselbe Resultat. Sodann wurden aus den letzten drei Tabellen, die den ungef\u00e4hr gleichen Augenmafsgr\u00f6fsen entsprechenden Licht-, Schall- und Gewichtspaare berechnet und unter einander gleichgesetzt (Tab. VII, VIII, IX, S. 81), ein Verfahren, das in der vorausgesetzten Gleichheit der betreffenden Muskelempfindung wohlbegr\u00fcndet ist; und endlich wurde jedes der letztgenannten drei Reizpaare mit jedem auch direkt im Versuch verglichen (Tab. X bis XV, S. 82, 83). Auch hier ergab sich stetige Zunahme der Durchschnittsvergleichszahlen. Vergleicht man die durch Berechnung gefundenen Werte mit den durch Versuch gefundenen, so sind die letzteren durchweg etwas gr\u00f6fser als die ersteren. M. folgert daraus aber nichts gegen die Verl\u00e4fslichkeit der Muskelempfindungen, sondern nimmt die Zeitfolge f\u00fcr die Erkl\u00e4rung in Anspruch ; der Unterschied des ersten Reizpaares wird nach ihm \u00fcberall \u00fcbersch\u00e4tzt (S. 84).\nEs werden endlich in Tab. XVI und XVII (S. 85) Vergleichungen von je zwei Gewichtsreihen untereinander hinzugef\u00fcgt. In Tab. XVI stieg das erste Reizpaar von 30 g bis 200 g in Stufen von 20, 25 und 50 g und das konstante Anfangsgewicht des zweiten Paares war 300 g; in Tab. XVII wechselte umgekehrt das erste Reizpaar zwischen dem regelm\u00e4fsigen Anfangsgewicht von 300 g his 2000 g in Stufen von 200, 250 und 500 g, und das konstante Anfangsgewicht des zweiten Reizpaares betrug 30 g. Wieder sind die Vergleichsreihen stetig ansteigend. Bildet man aber die Quotienten der sich entsprechenden Vergleichsgr\u00f6fsen mit den Anfangsreizen (die relativen Unterschiede), so entsprechen keineswegs den gleichen Verh\u00e4ltniszahlen des ersten Reizpaares gleiche Verh\u00e4ltniszahlen des zweiten. Vielmehr entspricht der gleichen Quotienten-\nreihe des ersten Reizpaares\n\u00c8- A\n3 \u2019 2 \u2019\n10\t5_\n3 \u2019 1 \u2019\n20\\ 3 /\ndas eine Mal,\nwenn das erste Reizpaar aus den kleinen Gewichten gebildet wird die ^\t296 431\t688\t871\t1223 1704\t, ,\t,\nReihe 300 \u2019 300 \u2019 300\u2019 W\u2019 W\u2019 goo \u2122d das andere Mal, wenn dxe\ngrofsen Gewichte die erste Reihe bilden, die Reihe -g^-,\n68\t108\t141\n30 \u2019\t30 \u2019 30\n-\u00e4jr-, Tjjr-. M. schliefst aus diesen Zahlen aber nicht, dafs, wenn man oU oU\nan ihnen das WEBERSche Gesetz messen will, von einer G\u00fcltigkeit desselben nicht mehr gesprochen werden kann, sondern dafs derselbe relative \u00fcbermerkliche Unterschied hei schwachen Reizen kleiner erscheint als bei grofsen. Auch wie dieser \u201eselbe relative Unterschied\u201c, der doch eine Muskelempfindung ist, so verschieden erscheinen kann, wird nicht erkl\u00e4rt.\nAn die Versuche schliefst sich noch eine Berechnung, wie grofs durchschnittlich der relative Lichtzuwachs (Schallzuwachs, Gewichtszuwachs) sein mufs, um demselben Bewegungszuwachs gleichgesch\u00e4tzt zu Zeitschrift f\u00fcr Psychologie.\t14","page":203},{"file":"p0204.txt","language":"de","ocr_de":"204\nBesprechungen.\nwerden. Das vorhandene Material wird zu 6 Gleichungen zwischen je einem Gewicht-, Schall- und Lichtverh\u00e4ltnis benutzt. Sodann wird der Zuwachs in jeder Dreigleichung in Procenten des Grundreizes ausgedr\u00fcckt, die Summe in jeder Rubrik gezogen und die sich so ergebende Gesamtgleichung durch den kleinsten der Summenwerte dividiert. Es ergeben sich die Zahlen 2,0 und 1,0 und 1,24. Diese besagen nach M., dafs unter den vorliegenden Bedingungen Gewichtszuwachs, Schallzuwachs und Lichtzuwachs einander gleich erscheinen, wenn sie durchschnittlich sich wie 2: 1: 1,24 verhalten. Dasselbe Verh\u00e4ltnis (von einer unbedeutenden Abweichung abgesehen) ergieht sich aus dem Vergleich derselben Reize mit Punktdistanzen, Wie wenig diese sch\u00f6ne \u00dcbereinstimmung ein Beweis f\u00fcr die Genauigkeit des Resultates ist, ergiebt sich, abgesehen von der Willk\u00fcrlichkeit bei der Wahl der Anfangswerte, aus dem Vergleich des Durchschnittsverh\u00e4ltnisses mit den einzelnen Reihen. Diese m\u00fcfsten, die Richtigkeit der Theorie vorausgesetzt, s\u00e4mtlich wenigstens ann\u00e4hernd das gleiche Verh\u00e4ltnis zeigen. Es finden sich aber unter den 12 benutzten Gleichungen die 6 folgenden: 2,5: 1: 0,7; 2,3:1:0,8; 1,3:1:1,3; 4:1:2; 1,7:1:1,1; 1,8 :1 :1,3. Wenn auch M. selbst seinen Zahlen keinen endg\u00fcltigen Wert zuspricht, so h\u00e4tte doch die innere \u00dcbereinstimmung derselben gr\u00f6fser sein m\u00fcssen, um die Ziehung eines allgemein verwendbaren Durchschnittswertes zu berechtigen. Schliefslich stellt M. in den drei genannten Reizklassen noch je einen einzigen eben merklichen Unterschied fest und findet wieder das gleiche Verh\u00e4ltnis der relativen Reizzuw\u00fcchse (S. 90). Auch diese drei Zahlen k\u00f6nnen angesichts des Widerspruches, in dem sie sich mit den bisherigen sorgf\u00e4ltig festgestellten Thatsachen befinden, und infolge der Willk\u00fcrlichkeit bei der Wahl gerade dieser Reizgr\u00f6fsen nicht den geringsten Wert beanspruchen,\nEine kurze Er\u00f6rterung bespricht im dritten Teile das Verh\u00e4ltnis des neu Gefundenen zu den bisher bekannten Thatsachen (S. 95\u2014122). Was folgt vor allen Dingen f\u00fcr das WEBERSche Gesetz? Es w\u00e4re von vornherein nach M. nicht unm\u00f6glich gewesen, dafs das WEBERSche Gesetz sich auf s\u00e4mtliche disparate Sinnesgebiete h\u00e4tte ausdehnen lassen. Dann h\u00e4tten zwei Reizpaare \u00fcberall als gleich verschieden erscheinen m\u00fcssen, falls sie in demselben Verh\u00e4ltnis zu einander standen. Die genauer untersuchten Klassen (Licht, Schall, Gewicht) ergeben aber einen jeweilig verschiedenen Verh\u00e4ltniskoefficienten f\u00fcr den gleich erscheinenden relativen Reizzuwachs. Wohl soll sich aber nach M. das WEBERSche Gesetz im allgemeinen innerhalb des gleichen Sinnesgebietes best\u00e4tigt haben. Er folgert dies aus den schon charakterisierten Tabellen XVI und XVII. Dasselbe heifst bei ihm: \u201eJe zwei Reize rufen dieselbe \u00c4nderung der reflektorisch erregten Muskelspannung und dadurch dieselbe als Mafs der Empfindung benutzte Spannungsempfindung hervor, wenn das Verh\u00e4ltnis der Reize unver\u00e4ndert bleibt\u201c (S 100). So w\u00e4re das WEBERSche Gesetz gerettet. Eine innere Beziehung desselben zur Unterschiedsschwelle besteht aber nach M. nicht. Diese geh\u00f6rt zun\u00e4chst ganz in das sensorielle Gebiet (hat also mit Muskelspannungen nichts zu thun). Es ist ein Zufall, dafs der eben merkliche Unterschied ebenfalls","page":204},{"file":"p0205.txt","language":"de","ocr_de":"Besprechungen.\n205\ngleichen Beizverh\u00e4ltnissen entspricht. Der Punkt der eben merkbaren Verschiedenheit deckt sich keineswegs mit demjenigen, bei welchem der kleinste mefsbare Empfindungsunterschied wahrgenommen wird, also mit dem Punkte, wo die zur Messung notwendigen Spannungsempfindungen auftreten. Die Vernachl\u00e4ssigung dieser Unterscheidung soll nach M. der Hauptgrund zu der Unregelm\u00e4fsigkeit der Versuchsergebnisse beim WEBERSchen Gesetz bilden (S. 109). Der genannte Zufall ist aber die gl\u00fcckliche Veranlassung, die Muskelspannungstheorie noch zu verallgemeinern. So ganz unabh\u00e4ngig sind die Verschiedenheitsschwelle und die Schwelle der musk. Unterschiedsempfindung voneinander doch nicht. Auch die Empfindung einer Eeizverschiedenheit beruht auf einer Muskelempfindung (S. 111). Jeder wirkliche Bewufstseinsinhalt verlangt Muskelempfindung. W\u00e4hrend also anfangs nach M. ohne die Muskelempfindung die Welt in eine Summe blofs qualitativer Empfindungen, oder wie es dort heifst \u201eBeizen\u201c, zerfiel (S. 24), so heifst es jetzt: \u201eWo keine Muskelempfindung in den Bewuftseinsinhalt eingeht, da verschwindet \u00fcberhaupt jedes bewufste Erlebnis\u201c (S. 112). Damit glaubt M. diejenige Theorie fest begr\u00fcndet zu haben, welche, von aller Metaphysik sich fern haltend, jegliche psychische Ver\u00e4nderung nicht als Ver\u00e4nderung des Bewufstseins, sondern als Ver\u00e4nderung des Bewufstseinsinhaltes auffafst und jede \u00c4nderung des Bewufstseinsinhaltes als Begleiterscheinung eines physisch bedingten Gehirnvorgangs ansieht.\u201c\nWir haben bisher lediglich die Ansichten M.s berichtet, nur einige Einw\u00e4nde einschaltend, welche innerhalb des Gedankenkreises M.s n\u00f6tig erschienen. Wir bedauern nunmehr hinzuf\u00fcgen zu m\u00fcssen, dafs wir auch nicht einem einzigen Punkte der neuen Aufstellungen M.s beistimmen k\u00f6nnen und dafs uns auch die Versuche nicht geeignet erscheinen, irgend eine der von ihm daraus gezogenen Schl\u00fcsse zu best\u00e4tigen.\nBereits der Grundbegriff der blofs qualitativen Empfindungsreihe bei M. ist anfechtbar. Auf Worte soll kein Wert gelegt werden. Die Pr\u00e4ge ist aber, ob z. B. ein Ton von bestimmter H\u00f6he ein empfindbares und unterscheidbares Moment enth\u00e4lt, wenn er das eine Mal schwach, das andere Mal stark angeschlagen wird. Ist dies der Pall, so ist diese Empfindungsverschiedenheit der T\u00f6ne und ihre \u00c4hnlichkeitsgrade j eden-falls der Grund f\u00fcr das Bewufstsein, die intensive Beihe herzustellen und nichts anderes. M. k\u00f6nnte sagen, diese Verschiedenheit r\u00fchre eben von den Muskelempfindungen her, die mit der Empfindung jedesmal verbunden sind. Dann w\u00e4re die Muskelempfindung die metapsychologische Ursache der Verschiedenheit; denn als solche, als Muskelempfindung, soll sie nach M. nicht zum Bewufstsein kommen. Aber sei dies so. Nun soll die Muskelempfindung die Eigenschaft haben, qualitativ stets inhaltsgleich zu sein; nur r\u00e4umliche Ausbreitung und zeitliche Dauer bringen nach M, Unterschiede hervor. Das pafst schon nicht mehr auf jenes wirklich im Bewufstsein vorhandene Moment, durch welches der schwache und starke Ton von gleicher H\u00f6he sich unterscheidet; denn dies hat eine von der Beizdauer und nicht von der St\u00e4rke des Tones abh\u00e4ngige Dauer ; es ist eng mit der H\u00f6henempfindung verbunden. Schon hier also steht die Theorie ganz im Imagin\u00e4ren. Denke ich mir einen\n14*","page":205},{"file":"p0206.txt","language":"de","ocr_de":"206\nBesprechungen.\nTon allm\u00e4hlich an Intensit\u00e4t zunehmend, so'kann ich mir eine Ansicht, welche die Zunahme auf die Dauer des Reizes und die dadurch bewirkte r\u00e4umliche Ausdehnung desselben schiebt, wenigstens vorstellen, wenn auch der Unterschied zwischen einem dauernden in der St\u00e4rke gleichbleibenden Tone und einem dauernden in der St\u00e4rke anwachsenden unerkl\u00e4rt bliebe; nicht aber bei zwei intensiv verschiedenen T\u00f6nen von gleicher bestimmter Dauer; es w\u00e4ren sonderbare physiologische Vorstellungen, zu denen man auf diese Weise gelangte. Aber auch die Muskelempfindungen selbst, soweit sie wirklich und unterscheidbar be-wufst werden, sind nichUdurchaus gleichartig; ebenso ist es bei den Druckempfindungen. Und endlich ist auch der Zirkel nicht vermieden; gegen den sich M. verwahrt. Beruht die Auffassung r\u00e4umlicher und zeitlicher Verschiedenheiten auf Muskelempfindungen, so kann man nicht die Verschiedenheiten der Intensit\u00e4t wieder auf r\u00e4umlich und zeitlich verschiedene Muskelempfindungen zur\u00fcckf\u00fchren wollen.\nAber auch von allen diesen Bedenken abgesehen, w\u00fcrde die Theorie zweitens zu weit einschneidenderen Forderungen in betreff der Intensit\u00e4tsvergleichung zwingen, als die von M. gestellten und in seinen Versuchen verwirklichten sind. Erh\u00e4lt jede Empfindung erst infolge einer Muskelempfindung eine bestimmte und durch die eigne Natur der Muskelempfindung mefsbare Intensit\u00e4t, so mufs bei der vorausgesetzten Gleichartigkeit der Muskelempfindungen sich notwendigerweise jede einzelne Empfindung von einer bestimmten Intensit\u00e4t als jeder andern entweder gleich oder ungleich erweisen. Wir m\u00fcfsten dann im wahren Sinne des Wortes einen Ton von bestimmter St\u00e4rke einem bestimmten Gewichte oder einer bestimmtenEichtintensit\u00e4t gleich finden, oder es m\u00fcfsten sich die gesamten Sinnesempfindungen in einer intensiven Reihe ordnen lassen. Dafs dies nicht der Fall ist, dafs es schwierig ist, f\u00fcr Vergleichungen disparater Reize einen geeigneten Anfang zu finden, zeigen gerade die Versuche M.s, und es ist dies f\u00fcr \u00e4hnliche Unternehmungen als positiver Nutzen derselben festzustellen. Dafs die Willk\u00fcrlichkeit des Anfangs jenen Versuchen und den sich an sie ankn\u00fcpfenden Berechnungen allein schon jeden Boden entzieht, wurde bereits hervorgehoben.\nSo bleibt denn dem Referenten nur noch die eine Aufgabe, zu erkl\u00e4ren, wie die Versuche M.s \u00fcberhaupt m\u00f6glich gewesen sind. Es soll dies m\u00f6glichst kurz geschehen. Die neue Theorie der Intensit\u00e4tsmessung (denn darum und nicht um eine \u201eneue Grundlegung der Psychophysik\u201c handelt es sich im Grunde in unserem Buche) geht aus von dem auch uns richtig erscheinenden und schon oft hervorgehobenen Gedanken, dafs eine Empfindung von gewisser St\u00e4rke sich nicht in eine bestimmte Anzahl einzelner Empfindungen von einer als Einheit dienlichen geringem St\u00e4rke zerlegen l\u00e4fst. Man kann dies zugeben und doch das WEBERsche Gesetz anerkennen; nur die FECHNERSche Differentialformel mufs jener Auffassung der Unzerlegbarkeit der einzelnen intensiven Empfindung weichen. Das WEBERSche Gesetz bezieht sich auf die e, m. Unterschiede. Die relative Unterschiedsschwelle ist nach unserer Ansicht die Fundamentalthatsache der Psychophysik, eine wirkliche Empfindungsgrund-thatsache, welche die wirkliche Beziehung von Reiz und Empfindung","page":206},{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Besprechungen.\n207\nzum Ausdruck bringt. Erst die Verallgemeinerung der, soweit es sich um das WEBEitsche Gesetz handelt, bildlichen mathematischen Darstellung des Funktionsverh\u00e4ltnisses zwischen Reiz und Empfindung f\u00fchrt zu den ger\u00fcgten bedenklichen Konsequenzen in Bezug auf die Messung psychischer Gr\u00f6fsen. Die Thatsache der Unterschiedsschwelle zwingt nun zu der Folgerung, dafs von irgend einem Anfangspunkt innerhalb der Reizskala an bis zu irgend einem Endpunkt nur stets eine ganz bestimmte Anzahl intensiv abgestufter und aufeinander folgender Empfindungen m\u00f6glich (merkbar) ist, w\u00e4hrend die Reize in kontinuierlicher Weise anwachsen. Zwischen je zwei \u00fcbermerklichen Empfindungsunterschieden liegt nur eine jedesmal bestimmte Anzahl von Empfindungsm\u00f6glichkeiten. Dieselbe kann sich vervielfachen, wenn man sich den Anfangspunkt ein wenig nach oben oder unten verr\u00fcckt denkt, jedoch so, dafs der neue Anfangspunkt noch unter der Schwelle des ersten Anfangspunktes liegt. Nun heifse der Zwischenraum zwischen zwei verschieden intensiven Empfindungen irgend eines Sinnesgebietes eine psychische Strecke, ein Be-griff, der sich ebenso f\u00fcr die qualitativen Unterschiede der Empfindung verwenden l\u00e4fst. Dann ist das nat\u00fcrliche Mafs der Strecke die durch die Unterschiedsschwelle bestimmbare Anzahl der m\u00f6glichen in sie fallenden Empfindungen. Je gr\u00f6fser die Anzahl, um so gr\u00f6fser die Strecke. In diesem Sinne kann man von den Versuchen M.s sagen, dafs bei ihnen verschiedene psychische, Strecken miteinander verglichen seien. Eine solche Vergleichung ist notwendig ungenau. Sie k\u00f6nnte nur dann genau sein, wenn es \u00fcberall nur einen bestimmten Anfangspunkt zur Feststellung der Empfindungsm\u00f6glichkeiten g\u00e4be. Es ist dies der Grund, welcher mir den Wert der Methode der mittleren Abstufungen noch immer geringer erscheinen lassen^ will, % als die auf dem e. m. U. beruhenden Mafsmethoden. Dafs M. trotzdem zu stets kontinuierlichen Vergleichsreihen gelangte, erkl\u00e4rt sich dadurch leicht, dafs er nur mit verh\u00e4ltnism\u00e4fsig wenigen und sehr deutlich unterschiedenen Reizpaaren arbeitete. Ebenso wie mit Bewegungsempfindungen oder Punktdistanzen h\u00e4tte M. seine Intensit\u00e4tenreihen mit Tonh\u00f6hen oder mit Farbennuancen vergleichen k\u00f6nnen. Auch da h\u00e4tte er voraussichtlich stetige Reihen erhalten, und es w\u00e4re weder auffallend, noch f\u00fcr unsere Kenntnis des psychischen Lebens von fundamentaler Bedeutung gewesen.\nG\u00f6tz Martius (Bonn).","page":207}],"identifier":"lit14254","issued":"1890","language":"de","pages":"199-207","startpages":"199","title":"H. M\u00fcnsterberg: Beitr\u00e4ge zur experimentellen Psychologie, Heft 3: Neue Grundlegung der Psychophysik. 122 S., Freiburg i. B. 1890, Akad. Verlagsbuchhandlung von I. C. B. Mohr","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:57.786352+00:00"}