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{"created":"2022-01-31T16:21:32.296589+00:00","id":"lit14259","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Delondre","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 310-312","fulltext":[{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\nGefchlechtstheile fehlten, die Bauchglieder waren auf den R\u00fccken gewandt.\nIn dem rechten Bauchgliede eines neugebornen Kindes wurden weder Nerven, noch Gef\u00e4fse gefunden.\n17. R\u00e9gnault und B\u00e9clard \u00fcber einen Anhang am Krummdarm, dadurch veranlafste Einfeh n\u00fcrung und Brand des D armes, welcher den Tod zur Folge hatte. (Bullet, de la fac. de mcdec. T. V. p. 248.)\nEin neunzehnj\u00e4hriger, vorher immer gefunder M'enfch bekam am iJ.Decbr. 1816, w\u00e4hrend er einen ganzen Tag hindurch hinten auf einem Kabriolet geftanden hatte, eine leichte Kolik, die am folgenden Tage bedeutend zunahm, und lieh mit einem fehr heftigen Gef\u00e4fsfieber zufammenfetzte. Am 15ten erfolgte der Tod, nachdem alle Zeichen einer brandigen Darmentz\u00fcndung eingetreteit waren. Im Unterleibe fand lieh eine betr\u00e4chtliche Menge fehr \u00fcbelriechender Gasarten, mehrere N\u00f6fsel fchwarzer, fehr \u00fcbelriechender Feuchtigkeit, das Bauchfell an meinem. Stellen brandig, faft der ganze D\u00fcnndarm entz\u00fcndet und brandig, der dicke Dann dagegen wenig, der Magen gar nicht krank. Die Veranlaffung war ein vom Krummdarm abgehender, 6\" langer, fehr beweglicher Fortfatz, welcher die Einfchn\u00fcrur.g bildete, indem er einen wahren Knoten um eine 1\u00a7' lange Schlinge des Darmkanals machte. An feiner Grundfl\u00e4che war fowohl er als der Darm etwas verengt. Nur der \u00fcber diefem Knoten liegende Theil des Darmes war entz\u00fcndet, ausgedehnt, und mit fchwarzem, funkenden, fl\u00fcfligeu Blute angef\u00fcllt.\n18. Ueber einen Bildungsfehler des Herzens. Von Delondre. (Aus S\u00e9dillofs Journ, de mcdec. T. 60. p. 38 ff.)\nEine Frau, die im i\u00e7jten Jahre ftarb, litt von Kindheit auf an belt\u00e4ndigem Herzklopfen, welches bisweilen durch","page":310},{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"33 i\ndie geringfte Anftrengung, z. B. Anffteigen einer Treppe, Laufen, jede Gemiithsbewet'mig u. 1. m vermehrt ward. Mit dem I4ten Jahre trat die Menftruation imri zuglefeh vermehrtes Leiden ein, indem lieh h\u00e4ufige Ohnm\u00e4chten einftellten. U eitrige ns war fie gefund und wohl. Im l\u00f6ten Jahre heirathete lie, wurde fchwanger, wodurch das Herzklopfen vermehrt wurde, und kam itn yten Mon. inFoiee einer Ohnmacht zu fr\u00fch nieder. Daffelbe fand bei der zweiten Schwangerfchaft im 4ten Monate Statt. Diesmal genas lie weit langfamer als zuerft. Doch befferte fie lieh, als die Freude \u00fcber ihres Mannes unverhoffte Heimkehr Jie von Neuem in eine drohende Gefahr verletzte, indem augenblicklich \u00e4ufserft heftige Bewegung des Herzens eintrat, worauf | k\u00fcndige Ohnmacht erfolgte. W\u00e4hrend 48 Stunden hatte fie h\u00e4ufige Ohnm\u00e4chten und Erbrechen. Allm\u00e4hlich befferte lie lieh etwas, nach einiger Zeit aber trat, ohne wahrnehmbare Urfacbe, eine neue Verfchlim-tnerung ein. Ich fand das Geliebt bleich, die Augen fehl-belebt, allgemeine Schmerzen, den Puls lehne)] und kaum f\u00fchlbar, 15oSd)l\u00e4ge in der Minute, dasAthmen unordentlich, oft Erftickung drohend, Durchfall, das Harnen feiten, die GHedmaafsen kalt. Hiernach wurde auf einen Herzfehler, und namentlich Aneurysma, gefchloffen. Binnen 6 Wochen erfolgte unter dem Gebrauche verfchiedner Mittel einige Befferung, als auf das Lefen einiger Bl\u00e4tter in einem Buche ein neuer Anfall eintrat, worauf in y Tagen der Tod erfolgte.\nBei der Leichen\u00f6ffnung wurden das Zellgewebe des Unterleibes infiltrirt, in der Bauchh\u00f6hle 3 \u2014 4 N\u00f6fsel einer blutigen Feuchtigkeit, das Bauchfell SieUcmveife ger\u00f6tliet, die Eingeweide normal gefunden, ln derBruft-h\u00f6ble fanden lieh zwei N\u00f6fsel einer \u00e4hnlichen Fl\u00fcfligkeii: und Adh\u00e4sionen des Bruftfelles. Die Lungen waren hecuti-iirt, ftrotzten von dickem, fchwarzen Blute, vorz\u00fcglich war die linke zum Athmen v\u00f6llig untauglich. Der Herzbeutel enthielt ein halbes N\u00f6fsel Serum. Das Herz war dreimal gr\u00f6fser als gew\u00f6hnlich , fchlaff, leicht zerreitsbar, die rechte Kammer fehr erweitert und di'nm die linke zufammengezogen und dick; in der Mitte der Kammer-fcheidewand fand iicli cine, t Zoll lange, ciliptifehe, von.","page":311},{"file":"p0312.txt","language":"de","ocr_de":"312\neinem hbr\u00f6fen Rande umgebne Oeffnung, die unftreitig Fehler der Urbildung war.\n19. L. Yo u ng G ef clii ch t e eines merkw\u00fcrdigen Ril d un gs fe hl er s des Herzens. (Journal of Science and the arts. Nr. X. p. 49 ff-)\nEin Mann von 49 Jahren, fanguinifchen Temperaments, wurde am 25ften December 1815 in das konigl. Krankenhaus zu Edinburgh aufgenonnnen. Er litt am Merkurialausfchlage, derjauf die Anwendung vonQueck-filberfalbe an den Augenlidern und einem Fufsgefchwiir entftanden war. Der Puls war felir h\u00e4ufig, fchnell, ausfetzend , und in Hinlicht auf St\u00e4rke und H\u00e4ufigkeit ver\u00e4nderlich. Er klagte lehr \u00fcber Mattigkeit, Unvollkommenheit des Gelichts, und falte blafs aus. Die eigen-thinnliche Befchaffenlieit des Puffes wurde als Wirkung des Queckfilbers angefelien, und Antimonium, Opium, Salfaparille , China, IMineralf\u00e4uren, n\u00e4hrende Di\u00e4t und k\u00fchles Verhalten angewandt, wobei das Hautleiden allm\u00e4hlich faft ganz verfchwand, die Mattigkeit dagegen und der regelwidrige Zuftand des Pulfes blieb, wenn gleich diefer zu Zeiten regelm\u00e4fsig und ftark ward. Am I4ten Januar Igt\u00f6 kam ein heftiger Fieberanfall mit H\u00fcften, Dyspnoe, allgemeinen Schmerzen und einer Anfehwellung, welche lieh vom rechten Hypochondrium bis zur Herzgrube ausbreitete, und f\u00fcr Leherleiden gehalten wurde. Das Fieber verfchwand auf ein mildes antiohlo-giftifebes Verfahren, die \u00fcbrigen Zuf\u00e4lle dagegen blieben bis zum Tode, der pl\u00f6tzlich am agften deii'elben Monats erfolgte.\nBei der Leichen\u00f6ffnung fanden fielt in der rechten Brufth\u00f6hle 16 Unzen einer r\u00f6thliehen Fl\u00fcfiigkeit, und am obern Lungenlappen Spuren frifcher Entz\u00fcndung, die linke Lunge allgemein durch alte Adh\u00e4iionen mit dem Rippenfelle verwachfen, im Herzbeutel IO Unzen einer fehr rothen, tr\u00fcben FJ\u00fcliigkeitmit Flocken geronnenerLymphe, die fer\u00f6fe Haut des Herzens und der Herzbeutel an den entfprechenden Stellen frifch entz\u00fcndet. Das Herz war","page":312}],"identifier":"lit14259","issued":"1818","language":"de","pages":"310-312","startpages":"310","title":"Ueber einen Bildungsfehler des Herzens: Aus S\u00e9dillot's Journ. de m\u00e9dec., T. 60, p. 38 ff.","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:21:32.296597+00:00"}