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O. Schwarz: Über die Wirkung des konstanten Stromes auf das normale Auge. Archiv für Psychiatrie, Bd. XXI, 2. 1889

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{"created":"2022-01-31T16:20:38.341250+00:00","id":"lit14264","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Brie","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 218-219","fulltext":[{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nLitteraturbericht.\nAus dieser Thatsache wie auch aus dem Umstand, dafs die marklosen Partien f\u00fcr den elektrischen Strom nicht erregbar sind, schliefst Verfasser, dafs sie, solange sie kein Mark haben, \u00fcberhaupt nicht an den Punktionen des Nervenapparates teilnehmen.\nDie Markentwickelung erfolgt \u00fcbrigens sehr rapid in den ersten Lebenstagen, die Punktionen der Sinnesorgane und Bewegungsapparate treten im gleichen Verh\u00e4ltnisse mit der Markentwickelung auf.\nKronthal (Berlin).\nO. Schwarz. \u00dcber die Wirkung des konstanten Stroms auf das normale Auge. Archiv f\u00fcr Psychiatrie, Bd. XXI, 2. 1889.\nDie eigenen Versuche des Verfassers ergaben zun\u00e4chst in \u00dcbereinstimmung mit dem Resultate der Untersuchungen von Helmholtz\u2019, dafs die Netzhaut durch den galvanischen Strom partiell erregbar sei und dafs die im Gesichtsfelde genau zu lokalisierenden Lichtersoheinungen durch direkte Wirkung auf die Netzhaut entstehen. Zugleich brachten die Versuche den Beweis, dafs diese partielle galvanische Erregung nicht in der Nervenfaserschicht, sondern nach aufsen von ihr und zwar in den radi\u00e4ren Netzhautelementen, wahrscheinlich in der Zapfenschicht zu Stande kommt. Die betreffenden Elemente kommen in Katelektrotonus bei der Richtung des Stroms von den Ganglienzellen zu den zugeh\u00f6rigen Zapfen (bei Schliefsung des aufsteigenden und \u00d6ffnung des absteigenden Stroms) und in Anelektrotonus bei entgegengesetzter Stromrichtung. Eintritt in Katelektrotonus (oder Austritt aus Anelektrotonus) erzeugt bei nicht zu schwachen Str\u00f6men eine von einer \u201ekurzwelligen Farbe\u201c begleitete Lichtempfindung, welche auch die Empfindung des objektiven Lichts beeinflufst. Eintritt in Anelektrotonus (oder Austritt aus Katelektrotonus) bewirkt eine Herabsetzung der Erregbarkeit, die sich in Verminderung der Empfindung des Eigenlichts der Netzhaut und in einer geringen und rasch vor\u00fcbergehenden, aber deutlichen Herabsetzung der Empfindlichkeit f\u00fcr objektives Licht kundgiebt. Die Eintrittsstelle des Sehnerven weicht in Bezug auf die Erscheinungen von der \u00fcbrigen Netzhaut ab, nach von Helmholtz vermutlich infolge ihres durch anatomische Verh\u00e4ltnisse bedingten, abweichenden Leitungswiderstandes. \u2014 Ob st\u00e4rkere Str\u00f6me auch in den Nervenfasern der Netzhaut und des Sehnerven eine Erregung bewirken, was ja an sich zu vermuten w\u00e4re, l\u00e4fst sich erst nach Untersuchung geeigneter pathologischer F\u00e4lle feststellen.\nDie im zweiten Teile der Arbeit besprochenen Untersuchungen \u00fcber den Einflufs des konstanten Stroms auf die Empfindlichkeit der Netzhaut gegen objektives Licht in Beziehung auf Sehsch\u00e4rfe, Licht- und Farbensinn und die Nachbilder f\u00fchrten zu dem Resultate, dafs der konstante Strom im st\u00e4nde ist, einen langdauernden Folgezustand im Sehorgane zu bewirken, der sich in einer Erh\u00f6hung der Empfindlichkeit f\u00fcr objektives Licht verschiedener Qualit\u00e4t, wenigstens in der Peripherie der Netzhaut","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n219\nzeigt. Wie der Zustand bewirkt wird, durch direkte Einwirkung auf die Netzhautelemente oder auf das centrale Sehorgan oder durch Beeinflussung des Kreislaufs, ist noch nicht zu entscheiden, ebensowenig ob dieser Folgezustand von der Stromrichtung abh\u00e4ngig ist. Brie (Bonn).\nE. Hering. Eine Methode zur Beobachtung des Simultankontrastes.\nPfl\u00fcgers Archiv, XLVII, 1890. S. 236\u2014242.\nBeschreibung eines einfachen Verfahrens, welches sowohl eine instruktive Beobachtung der Kontrasterscheinungen an sich gestattet, als auch die Ber\u00fccksichtigung einiger Nebenumst\u00e4nde, die f\u00fcr die Erkl\u00e4rung des Ph\u00e4nomens von Bedeutung sind. Man denke sich zwei aneinander grenzende Farbenfl\u00e4chen A und B. Etwas entfernt von der Trennungslinie und senkrecht zu ihr liegt auf A ein schmaler Streifen von B und auf B ein schmaler Streifen von A. Das Ganze wird durch ein doppelbrechendes Prisma betrachtet, und zwar so, dafs die Streifen senkrecht zu ihrer L\u00e4ngsrichtung zu Doppelbildern auseinandergeschoben werden, die mindestens um ihre eigene Breite voneinander getrennt sind. Physikalisch enthalten dann s\u00e4mtliche Streifen gleichgemischtes Licht; nichtsdestoweniger sehen die auf dem einen Grunde liegenden Doppelbilder durch Kontrast ganz anders aus, als die auf dem andern Grunde. Zur Reinheit des Versuchs geh\u00f6rt Vermeidung von Augenbewegungen, was durch Anbringung einer Fixationsmarke leicht erzielt werden kann. Um die bekannte Frage zu pr\u00fcfen, oh die k\u00f6rperliche Selbst\u00e4ndigkeit der aufeinander wirkenden Farben von Einflufs auf den Kontrast sei, legt man die Streifen nicht direkt auf die Farbenfl\u00e4chen, sondern befestigt sie an Dr\u00e4hten und bringt sie so an, dafs sie sich sichtlich oberhalb des farbigen Grundes befinden. Die Kontrastwirkung zeigt sich hierdurch durchaus nicht ge\u00e4ndert.\tEbbinghaus.\nLatimer Clark. Testing for Colour-Blindness. Letter to the Editor. Nature\n1890, 12. Juni, S. 147.\nDer bekannte Physiker, der sich als partially colour-blind bezeichnet, hat beobachtet, dafs manche Blumen, wie z. B. Epilobium (Weidenr\u00f6schen) angustifolium, die ihm in der Natur bl\u00e4ulich oder purpurfarben erscheinen, in illustrierten botanischen Werken entschieden r\u00f6tlich und ganz anders als in der Wirklichkeit aussehen. Er folgert daraus, dafs Farben, die f\u00fcr das normale Auge identisch sind, von dem Farbenblinden unter Umst\u00e4nden unterschieden werden k\u00f6nnen.\nW\u00e4re das so ohne weiteres richtig, so w\u00e4re es sowohl neu als theoretisch unerkl\u00e4rlich. Die Sache verh\u00e4lt sich aber vermutlich folgender-mafsen. F\u00fcr jeden sog. Farbenblinden existiert ein gewisses Gr\u00fcn, welches ihm farblos, d. h. grau, erscheint. Ebenfalls grau erscheint ihm nat\u00fcrlich die Komplement\u00e4rfarbe jenes Gr\u00fcn, n\u00e4mlich ein gewisses bl\u00e4uliches Rot. Alle \u00fcbrigen Farben sieht er entweder blau oder gelb. Die Farbe von Epilobium (etwa die des gew\u00f6hnlichen roten Wiesenklees) liegt nun f\u00fcr Latimer Clark ganz in der N\u00e4he des von ihm neutral gesehenen Bl\u00e4ulichrot, nur ein wenig nach Blau hin. Dafs bei der Nachbildung einer nat\u00fcrlichen Farbe durch den Druck ganz derselbe Farbenton getroffen wird, ist\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie.\t15","page":219}],"identifier":"lit14264","issued":"1890","language":"de","pages":"218-219","startpages":"218","title":"O. Schwarz: \u00dcber die Wirkung des konstanten Stromes auf das normale Auge. Archiv f\u00fcr Psychiatrie, Bd. XXI, 2. 1889","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:20:38.341256+00:00"}

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