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{"created":"2022-01-31T13:05:21.132964+00:00","id":"lit1427","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Sedgwick-Minot, Charles","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 1-24","fulltext":[{"file":"p0001.txt","language":"de","ocr_de":"Die Bildung der Kohlens\u00e4ure innerhalb des ruhenden und erregten Muskels.\nVon\nCharles Sedgwick Minot.\nZur Ermittelung der Sauerstoffmengen, welche im Bereiche des erregbaren Muskels wahrend der Ruhe und der Zuckung verbraucht werden, hatte sich eine fr\u00fchere Versuchsreihe der k\u00fcnstlichen Durchleitung defibrinirten Blutes mit Erfolg bedient. *) Bei den damals benutzten Vorrichtungen war es jedoch nicht gelungen einen sichern Aufschluss \u00fcber die Abh\u00e4ngigkeit zu erhalten, in der sich die Bildung der Kohlens\u00e4ure von den ver\u00e4nderlichen Zustanden des Muskels befindet. Herr Professor C. Ludwig forderte mich auf diese L\u00fccke in unseren Kenntnissen von den respiratorischen Funktionen des Muskels mittelst einer passenden Ab\u00e4nderung der schon fr\u00fcher verwendeten Methode auszuf\u00fcllen. Bei diesem Unternehmen schien es zweckmassig sich einer sauerstoffarmen Ernahrungsfl\u00fcssigkeil zu bedienen, in der Absicht, die Entstehung derjenigen Kohlens\u00e4ure soviel als thunlich zu beschranken, welche bei der reichlichen Anwesenheit des Sauerstoffs, ganz unabh\u00e4ngig von den chemischen Vorg\u00e4ngen geschieht, die wesentlich an der Erhaltung der Reizbarkeit und dem Auftreten der Zuckungen betheiligt sind. Da das Froschherz durch \u00f6fter erneutes Blutserum viele Stunden hindurch in seiner normalen Thatigkeit erhallen werden kann, so war es von vorneherein wahrscheinlich, dass dieselbe Fl\u00fcssigkeit auch zu meinem Zwecke brauchbar sei.\n*) C. Ludwig und Al. Schmidt Arbeiten des physiologischen Instituts zu Leipzig. \u00bb80S.\nXI.\n4","page":1},{"file":"p0002.txt","language":"de","ocr_de":"2\tCh. S. Minot, Die Bildung deii Koiileiis\u00e4ure\nDie Aufgabe, deren L\u00f6sung in Angriff genommen werden sollte, stellte sich nach dieser Wahl dahin: wie sich der Kohlcn-siiuregehalt des Serums beim Durchg\u00e4nge durch die Gef\u00f6sse des reizbaren Muskels lindere, wahrend dieser entweder ruht oder kr\u00e4ftig und andauernd zuckt, und ob sich zwischen dem Verhalten der Reizbarkeit und der Kohlens\u00e4urebildung ein Zusammenhang finden lasse.\n4. Da meine Absicht nur dann erreichbar war, w'enn der Muskel w\u00e4hrend einer l\u00e4ngeren Durchleitung von Serum seine Reizbarkeit und seine Bef\u00e4higung das arterielle in ven\u00f6ses Blut umzuwandeln bewahrte, so musste Uber beide Punkte erst durch eine Voruntersuchung Aufschluss gewonnen werden. Diese gew\u00e4hrte mir den weiteren Vortheil, dass sie mich mit den Schwierigkeiten der Beobachtung und den Mitteln sie zu \u00fcberwinden vertraut machte.\nUm den Einfluss des Serums auf die Reizbarkeit der Muskeln zu pr\u00fcfen, gen\u00fcgte es w\u00e4hrend der Zeit seines Durchganges durch die Gef\u00f6sse in beliebig gew\u00e4hlten Intervallen den Abstand der Rollen des Inductionsapparates zu ermitteln, bei welchem derselbe Ort des Muskels zu einer, gerade noch sichtbaren Zuckung veranlasst werden konnte. Um dagegen zu erfahren, ob der Muskel in Folge einer bis zum Erl\u00f6schen der Reizbarkeit fortgesetzten DurchleituDg von Serum seine Bef\u00e4higung nicht eingeb\u00fcsst hatte, den Sauerstoff des arteriellen Blutes zu vermindern und die Kohlens\u00e4ure zu vermehren, ward die Durchleitung eines gleichbeschaffenen Blutes vor und nach der Einf\u00fchrung von mehreren 100 Ccm. Serum nolhwendig; das erste Mal str\u00f6mte das Blut unmittelbar nachdem der Muskel aus seinem nat\u00fcrlichen Standorte entfernt worden, das andere Mal aber erst mehrere Stunden sp\u00e4ter. Aus einer Vergleichung der Gasmengen beider Blutsorten mussten sich die Aenderungen des respiratorischen Verm\u00f6gens ergeben, welche der Muskel unter dem Einfl\u00fcsse des Serums erlitten hatte. Zur Verwirklichung dieses Planes bediente ich mich folgender Hilfsmittel.\nDie Muskeln, welche ich zu dieser wie zu allen sp\u00e4teren Beobachtungsreihen benutzte, waren der mm. biceps und se-mitendinosus femoris. Das Thier, welches die Muskeln hergeben sollte, wurde durch einen ausgiebigen Aderlass dem Tode nahe gebracht. Das abgelassene Blut wurde geschlagen, nach der vollendeten Gerinnung sehr sorgf\u00e4ltig filtrirt und in die","page":2},{"file":"p0003.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DES RUHENDEN UND ERREGTEN MUSKELS.\t3\nFlasche gebracht, aus der es spater durch den Muskel fliessen sollte. Nach Vollendung dieser Vorarbeit wurde das Thier durch den Nackenstich gcl\u00f6dlet und darauf zur Ausl\u00f6sung des Muskels geschritten; diese geschah nach den Anleitungen, welche sich aus dem Baue der Muskeln ergeben, immer jedoch mit der Vorsicht, dass ein kleines St\u00fcck des Sitzknochens, von dem das obere Ende der Muskelmasse entspringt, herausgesagt und mit der letztem in Verbindung gelassen wurde. In die obere und untere Arterie und Vene wurden entsprechende Canlilen eingesetzt. Die den beiden Arterien angeh\u00f6rigen kamen hierauf unter Ausschluss aller Luftblasen in Verbindung mit der fr\u00fcher erw\u00e4hnten Blulflasche, aus der unter einem entsprechenden Quecksilberdruck das Ausfliessen begann, zun\u00e4chst in der Absicht, alles gerinnbare Blut aus den Gebissen des Muskels zu entfernen und diesen letzteren selbst mit den Eigenschaften eines kaltbl\u00fctigen zu versehen. Wahrend dieser vorl\u00e4ufigen Leitung wurden alle diejenigen Gef\u00e4sszweige sorgf\u00e4ltig unterbunden, aus denen das Blut mit Umgehung des Muskels oder der sammelnden Venencan\u00fcle ausfloss. War dieses erreicht, so wurde der Muskel auf eine Glasplatte in einen rechteckigen Kasten gelegt, der an zw'ei gegen\u00fcberstehenden Wandst\u00fccken von je zwei R\u00f6hren durchbohrt war, durch welche, und zwar wasserdicht, Glasr\u00f6hren liefen, auf deren inneres Ende die Kautschuke der Can\u00fclen, auf deren Aeusseres dagegen die Kautschuke des gabelich gClhcilten Zu- und Abflussrohres anges leckt waren. Von diesen B\u00f6hren waren alle die, welche auf der Seile des Zuflusses lagen, unter Ausschluss von Luftblasen, sorgf\u00e4ltig mit Blut gef\u00fcllt. Sowie der Muskel in diese Lage gebracht war, wurde in den Kasten so lange reines Oliven\u00f6l eingegossen, bis derMuskelmit einer fingerdicken Schicht desselben bedeckt war. Zur Anwendung dieser sch\u00fctzenden H\u00fclle entschloss ich mich in der Hoffnung, durch sie den Verlust an Kohlens\u00e4ure, welchen die den Muskel durchstr\u00f6mende Fl\u00fcssigkeit verm\u00f6ge einer Diffusion erleiden konnte, auf ein Minimum zu vermindern. Diese Absicht d\u00fcrfte, trotzdem dass das Oel C02 aufnimmt, f\u00fcr erreicht zu achten sein, weil die Grenzschicht des Muskels, auf welcher die Kohlens\u00e4ure in das Oel \u00fcbertreten kann, nur sehr klein gegen die Fl\u00e4chen ist, an welchen sich die str\u00f6mende Fl\u00fcssigkeit mit der Muskelmasse ber\u00fchrt.\nWenn der Muskel in Oel eingebettet war, so wurde mit der","page":3},{"file":"p0004.txt","language":"de","ocr_de":"4\nCu. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4urb\nZuleitung des zu analysirenden Blutes begonnen und die Geschwindigkeit der Str\u00f6mung auf einen Grad gebracht, der sich voraussichtlich wahrend der ganzen Dauer des Versuches erhalten Hess. Die in den ersten Minuten aus der Vene hervor-Iretenden Blulmengen Hess man frei abtropfen, alsdann aber wurde vor die Venencan\u00fcle das Quecksilbergef\u00e4ss gesteckt, in das sich die zu analysirende Blutmenge ergiessen sollte. Waren in dieses 60 bis 70 Ccm. tlbergelreten, so wurde an der Stelle des Blutes Serum, das auf der Centrifuge gereinigt war, indie Arterie eingelassen und so lange durch dieselbe gef\u00fchrt, bis die aus der Vene hervortretende Fl\u00fcssigkeit das farblose Ansehen der durch die Arterie eingelassenen besass. Dieser Theil des Versuches erfordert grosse Mengen von Serum und eine lange Str\u00f6mungszeit. Da es nicht immer tliunlich ist, sich die n\u00f6thigen Mengen von Hunde-Serum zu verschallen, so benutzte ich neben diesem auch m\u00f6glichst frisches und gereinigtes Serum aus Kalbsblul. War nun schliesslich durch den Strom alles Blut aus dem Muskel entfernt, auch noch eine zur Analyse gen\u00fcgende Menge von Serum aufgefangen worden, so wurde nun abermals durch den Muskel ein Theil der noch \u00fcbrigen Portion des bei der ersten Leitung benutzten Blutes durchgef\u00fchrt. Bevor von dem Auslliessenden die zur Analyse verwendete Menge dieser zweiten Leitung gesammelt wurde, befreite ich ebenfalls durch einen viele Minuten hindurch anhaltenden Strom von Blut den Muskel von den in ihm enthaltenen Serumsresten.\nZwei Versuche, welche beschriebener Maassen ausgef\u00fchrt wurden, ergaben das nachstehende Resultat:\nI. Das zur Durclileitung benutzte apnoische Blut enthielt in 100 Theilen Volumina Gas\nbei 0\u00b0 und I Mtr. Hg gemessen\u2019. . . . O. 14.82, CO\u00ab 18.05, N. 1.06 a) W\u00e4hrend der ersten Durchleitung, bei welcher in 24 Sec. je 1 Ccm. abfloss, wurde Blut gefangen, das in 100 Thln.\nenthielt..........................0. 8. 11, C02 22.13, N. 1.29\nHierauf gingen durch den Muskel 690 CC. Ser. von Kalbs-u. 205 CC. Ser. von Hundeblut im Verlaufe von 3 Std.\n15 Min. Am Ende der Leitung war die Reizbarkeit Null.\nbj W\u00e4hrend der darauf folgenden Durchleitung von Blut, bei welcher in 21 Sec.\n1 Ccm. abfloss, wurde Blut gefangen,\ndas in 100 Theilen enthielt .\t.\t.\t. O. 9. 93, C02 19.87, N. 1.19","page":4},{"file":"p0005.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DBS RUHBNDBN UND ERREGTEN MUSKELS.\t5\n2. Das zur Durchleitung benutzte apnoische\nBlut enthielt in 100 Theilen an Gas bei 0\u00b0\nund 1 Mtr. Hg gemessen.................0. 19. 66, COj 16.63, N. 1.12\na)\tW\u00e4hrend der ersten Duchleitung, bei welcher in je 33.4Sec. 1 Ccm. abiloss, wurde Blut gefangen, das in lOOThln.\nenthielt............................0. 6. 93, C02 21.90, N. 1.22\nHierauf gingen durch den Muskel 290 CC. Serum des Kalbes u. 205 Ccm.\nSerum des Hundes im Verlaufe von 2 Stdn. 54 Min. Am Ende der Leitung war die Reizbarkeit Null.\nb)\tW\u00e4hrend der darauf folgenden Durchleitung von Blut, bei welcher in jo 84. 4 Sec. 5 Ccm. abflossen, wurde Blut\ngefangen, das in je 100 Thln. enthielt O. 6. 36, COj 24. 05, N. 1.24 Die Reizbarkeit war vollkommen wicderhergcstellt.\nDie Zahlen werden durch die ihnen vorausgeschickten Bemerkungen verst\u00e4ndlich sein. Da in den beiden zu vergleichenden Leitungen a und b jeder der beiden Versuche die Geschwindigkeiten des k\u00fcnstlichen Stromes ann\u00e4hernd gleich waren, so gen\u00fcgt es, die procentische Zusammensetzung der in dem Blute enthaltenen Gasvolumina in Betracht zu ziehen. Aus ihnen ist es ersichtlich, dass die respiratorische F\u00e4higkeit des Muskels durch eine mehrst\u00fcndige Ber\u00fchrung mit Blutserum in keiner Weise beeintr\u00e4chtigt, war. Dieses ergiebt sich auf das Deutlichste, wenn man den Sauerstoff-Verlust ber\u00fccksichtigt, den das eingeleilete Blut w\u00e4hrend der Str\u00f6mung vor und nach der Zufuhr von Serum erfahren hatte; beide Male ist er nahezu gleich gross. Zu den Aufschl\u00fcssen, welche die Zahlen ergeben, kann ich noch den weiteren hinzuf\u00fcgen, dass schon die ersten Blutmongen, welche hinter dem Strome des Serums her aus der Vene ausflossen, sich dunkelroth gef\u00e4rbt zeigten. Sonach war der Muskel durch das Serum nicht etwa in einen respiratorischen Scheintod versetzt worden, aus dem er unter der Bei-h\u00fclfe des zur\u00fcckkehrenden Blutstromes erst geweckt werden musste, denn es konnte der Muskel auf die anlangenden Blul-scheiben sogleich seine Wirkung aus\u00fcben. Von Seiten der respiratorischen Leistungsf\u00e4higkeit stellten sich also den vorzunehmenden Beobachtungen keine Schwierigkeiten entgegen. Dasselbe, jedoch in weit beschr\u00e4nkterem Grade, galt von der Reizbarkeit. Diese letztere ging dem Muskel in Folge der Leitung","page":5},{"file":"p0006.txt","language":"de","ocr_de":"6\tCh. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure\nvon Serum in den ersten beiden Stunden nicht verloren. Aber sie zeigte sich doch schon auch nach dieser Zeit merklich vermindert und endlich war sie ganz erloschen. War eine Verminderung oder ein Erl\u00f6schen eingelreten, so wurde beides durch den wiederkehrenden Blulslrom wieder vollkommen ausgeglichen, eine Thatsache, von der ich mich nicht blos' in den beiden Fallen, aus denen die vorstehenden Zahlen herrtlhren, sondern so oft \u00fcberzeugte als ich den Versuch ausf\u00fchrte. Durch die beschrankte F\u00e4higkeit des str\u00f6menden Serums die Reizbarkeit des Muskels zu erhalten, war ich darauf angewiesen, alle Versuche , die sich auf die Abh\u00e4ngigkeit der Kohlensaurebildung von der Erregbarkeils\u00e4nderung und der Zuckung beziehen sollten, in den ersten zwei bis drei Stunden nach der Entfernung des Muskels aus seinem nat\u00fcrlichen Standort vorzunehmen.\n2. Von den mehrfachen Versuchsreihen, durch die ich mich \u00fcber die Ver\u00e4nderungen aufzukl\u00fcren suchto, welche die Gase des Serums bei ihrem Durchg\u00e4nge durch den Muskel erfahren, schildere ich zuerst die einfachste derselben, ln ihr wurde das Serum durch den ruhenden Muskel gef\u00fchrt und der Gasgehalt in der abstr\u00f6menden mit demjenigen in der einstr\u00f6menden Fl\u00fcssigkeit verglichen. Zu den Beobachtungen dieser Reihe ist zu bemerken, dass das verwendete Serum nicht aus dein Blute desselben llundcs r\u00fchrte, dessen Muskel in den Gebrauch gezogen war. Serum und Muskel demselben Hunde zu entnehmen, ist selbstverst\u00e4ndlich unm\u00f6glich ; das Serum r\u00fchrte aus einem fr\u00fcheren, dem Beginne des Versuches um 24 Stunden vorangehenden Aderl\u00e4sse eines gesunden Hundes her. Nachdem das geronnene Blut zur Abscheidung des Serums etwa drei Stunden hindurch auf der Centrifuge verweilt hatte und dann die Uber den Kuchen stehende klare Fl\u00fcssigkeit sorgf\u00e4ltig abgehoben war, wurde sie bis zum anderen Tage in der Eiskiste aufbewahrt. Wenigstens eine Stunde vor dem Beginne der Durchleitung ward das Serum in das Beobachtungszimmer gebracht, damit es die herrschende Lufttemperatur erlange und vor dem Einf\u00fcllen in die Zuleilungsflascho wurde es durch anhaltendes Sch\u00fctteln von einem grossen Theile seiner Kohlens\u00e4ure befreit und mit Sauerstoff ges\u00e4ttigt.\nDa in der \u00fcberwiegenden Mehrzahl der F\u00e4lle \u2014 es sind nur die 4. und 5. Beobachtung der folgenden Zahlenreihe ausgenommen \u2014, die Durchstr\u00f6mung sogleich mit Serum beginnen","page":6},{"file":"p0007.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DES RUHENDEN UND ERREGTEN MUSKELS.\t7\nsollte, so wurde auch der ausgesclniillenc Muskel nicht mit Blut, sondern mit Serum und zwar mit einem Theile desjenigen ausgewaschen, das sp\u00e4ter zur endgiltigen Leitung benutzt werden sollte. Dadurch dass man den frischen, meist sehr blutarmen Muskel sogleich mit Serum behandelt, gelingt cs mit viel geringeren FlUssigkeitsmcngen und darum auch in viel k\u00fcrzerer Zeit alle rolhcn Scheiben aus den Gelassen zu entfernen. Bei dieser Art das Blut auszuwaschen konnte man in der Hegel nicht bloss der Beihilfe von Kalbserum entbehren, sondern man erlangte durch sie den weit grossem Vortheil die zur Analyse verwendbaren Serummengen in einem Zeitraum auffangen zu k\u00f6nnen, in welchem sich der Muskel noch eines sehr hohen Grades von Reizbarkeit erfreute.\nMeinen Bericht Uber die gewonnenen Erfahrungen beginne ich mit der Angabe der Ver\u00e4nderungen im Kohlens\u00e4ure-Gehalte, die das Serum erlitten hatte, welches nach der vollendeten Auswaschung des Blutes zuorst aufgefaugon war. Die Menge desselben betrug in der Regel 60 Ccm., welche f\u00fcr eine Doppel-Analyse ausreichlen. Die folgenden Zahlen sind darum meist das Mittel aus zwei Auspumpungen. Wegen der grossen Ueber-einslimmung beider dem Mittel zu Grunde liegenden Zahlen scheint es \u00fcberfl\u00fcssig auch noch die Einzelwerlhe milzutheilen. Die Beobachtungen sind nach dem Kohlens\u00e4ure-Gehalte des in die Arterie cingeleiteten Serums geordnet, ln den Nummern 1 bis 12 kam Serum aus Hundeblut, in 13 dagegen Serum aus Kalbsblul zur Verwendung.\nZuwachs des Serums an C02pc. nach der ersten Zuleitung.\nGeordnet nach dem C02gehalte des eingeleiteten Serums.\nZuwachs\n4. 4 .Mui74. Ursprgl. Ser. C02pc, = 28.66\n4. Leitung C02pe. = 24.47 4 ,84\t4 Ccm.flossabin23.3Sec.\n2.\t47.Kebr. Ursprgl. Ser. C02pc. = 23.84\n4. Leitung\tC02pe. = 24.47\t4.4 6\tdo.\t23.7Sec.\n3.\t4. Juli Ursprgl. Ser. C02pc. = 23.84\n4. Leitung\tC02pc. = 26.82\t3.04\tdo.\t8.4Sec.\n4.\t20. Oct. Ursprgl. Ser. C02pc. = 23.83\n4. Leitung\tC02pc. = 25.4 4\t4 .28\tdo.\t9.3Soc.\n5.\t2. Juni llrsprgl. Ser. C02pc. = 24.35\n4. Leitung\tC02pc. = 25.44\t4.09\tdo.\t34.2Sec.\n6.\t47. Juni Ursprgl. Ser. C02pc. = 24.96\n4. Leitung\tC02pc. = 26.83\t4.87\tdo.\t8.6Sec.\n7.\t25.Febr. Ursprgl. Ser. C02pc. = 24.98\n4. Leitung\tC02pc. = 26.63\t4.65\tdo.\t24.0Sec.","page":7},{"file":"p0008.txt","language":"de","ocr_de":"s\nCh. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure\nZuwachs\n8.\t25.Jan.\tUrsprgl. Ser. C02pc. =25.16\t\t\t\n\t\t1. Leitung C02pc. = 25.73\t0.57\t1 Ccm. floss ab in 15.6 Sec.\t\n9.\t10. Feb.\tUrsprgl. Ser. C02pc. =25.39 1. Leitung C02pc.=27.35\t2.03\tdo.\t25.1 Sec.\n10.\t29. Oct.\tUrsprgl. Ser. C02pc. = 28.52 1. Leitung C02pc. = 29.99\t1.47\tdo.\t10.0 Sec.\nII.\t27. Juli\tUrsprgl. Ser. C02 pc. = 28.3i 1. Leitung C02pc. = 30.72\t2.(0\tdo.\t7.3 Sec.\n12.\t9. Dec.\tUrsprgl. Ser. C02pc. = 32.50 1. Leitung C02pc. = 32.85\t0.35\tdo.\t9.2 Sec.\n\t\tKalbsserum.\t\t\t\n13.\t16. Juli\tUrsprgl. Ser. C02 pc. = 38.91 1. Leitung C02pc. = 39.17\t0.26\tdo.\t8.8 Sec.\nDie einzelnen Versuche, welche in dieser Reihe zusammen-gestcllt sind, haben es mit einander gemein, dass sich in jedem derselben der Muskel auf einem h\u00f6hcrn Grade von Reizbarkeit befand; selbstverst\u00e4ndlich war dieser letztere nicht bei allen Muskeln gleich gross. Zu dieser Abweichung, welche durch die Eigenschaften des Muskels eingeftlhrt wurde, kamen andere, die durch die Zusammensetzung des eingeleiteten Serums, beziehungsweise durch seinen C02gehalt und durch die Geschwindigkeit der Str\u00f6mung bedingt waren. Unter diesen Umstunden, die eine Vergleichbarkeit der einzelnen Beobachtungen mit einander auszuschliessen scheinen, wUre ein vollst\u00e4ndiger Mangel an Uebereinstimmung zwischen ihren Ergebnissen zu erwarten gewesen; um so \u00fcberraschender wirkt es, dass eine solche vorhanden ist. Diese Gleichartigkeit besteht darin, dass das Serum w\u00e4hrend seines Durchganges durch den Muskel immer in an-n\u00e4hrend gleichem Maasse an C02 zugenommen hatte. Das Mittel dieser Zunahme berechnet sich aus allen F\u00e4llen zu 1.46 pc. ; die gr\u00f6ssten Abweichungen, die sich von diesem Werlhe linden, betragen nach oben 1.55, nach unten dagegen 1.20 pc. Da die geringsten Zuw\u00e4chse \u2014 12. und 13. Beobachtung\u2014 in den Fallen Vorkommen, in welchen der C02gehalt des zugef\u00fchrten Serums Uber 30 pc. betrug, und da unter den \u00fcbrigen 11 F\u00e4llen nur einer (9. Beob ) aus der Reihe f\u00e4llt, so k\u00f6nnen wir uns kurz dahin ausdr\u00fccken, dass das Serum, welches zuerst durch den vom Blute befreiten Muskel str\u00f6mte, aus diesem einen C02-zuwachs von 1.1 bis 3.0 pc. empfing, trotzdem dass die von den verschiedenen Sorten mitgebrachten C02procente zwischen 23.7 und 28.3 schwankten. \u2014 Bei der Besprechung dieses Vcr-","page":8},{"file":"p0009.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DES RUHENDEN UND ERBEUTEN MUSKELS.\n9\nhaltens kommt zun\u00e4chst der O-gehall des eingef\u00fchrlen Serums in Betracht. Da das Serum den Sauerstoff nur nach Maassgahe seines Absorptionscoeffizienten aufnimmt, der schon darum nur in engen Grenzen ver\u00e4nderlich sein kann, weil er an und f\u00fcr sich klein ist, so werden wir von vorneherein zu erwarten haben, dass in allen verwendeten Seren der Gehall an Sauerstoff ann\u00e4hernd gleich und gering sei. Diese Annahme best\u00e4tigt der Versuch ; f\u00fcnfmal bestimmte ich den O-gehalt der Zu-leitungsfl\u00fcssigkeit (Beob. 1, 3, 5, 6, 11) und fand ihn viermal zwischen 0.2 und 0.3pc. und nur einmal auf 0.1 pc. liegen.\nln denselben f\u00fcnf Beobachtungen habe ich auch das aus der Vene abgeflossene Serum auf seinen Gehall an Sauerstoff untersucht und diesen nur in Spuren vorhanden gefunden. \u2014 Hieraus ist zu schliessen, dass dor Sauerstoff des zugef\u00fchrten Serums innerhalb des Muskels zur Bildung von C02 verwendet wurde, dass aber, wenn auch aller Sauerstoll' zur Bildung des genannten Gases verbraucht worden w\u00e4re, die hieraus entstandene Menge noch nicht ein Siebentel des mittleren C02Zuwachses betragen habe, der von dem Serum aus dem Muskel mitgenommen war. Abgesehen von diesem Missverh\u00e4ltnis zu dem Miltelwcrlhe erhebt sich auch die in den einzelnen Versuchen auflretende Ver\u00e4nderlichkeit des C02 Zuwachses bei dem in allen ann\u00e4hernd gleichgebliebenen Sauerstoffverlust gegen die Unterstellung, die eigent\u00fcmlichen Erscheinungen unserer Zahlenreihe aus dem Sauerstoffverbrauch erkl\u00e4ren zu wollen. \u2014 Da der zur Verwendung stehende Sauerstoff nicht gen\u00fcgt, um aus seinem Verbrauch die gesammle Menge der zugewachsenen C02 abzuleilen, so ist sie entweder noch auf andere Weise neugebildet oder sie ist in die Blutgef\u00e4sse aus einem in den Muskels\u00e4ften vorhandenen Vorrath \u00fcbergetreten.\nSollte uns die Vermehrung der C02 dos Serums in Folge einer Diffusion aus dem Muskelsaftc annehmbar erscheinen, so m\u00fcsste dem letztem eine h\u00f6here C02 Spannung als dein erstem eigen sein. Nun konnlo allerdings L. Hermann durch den luftleeren Baum koine Kohlens\u00e4ure aus dem Froschmuskel gewinnen ; doch d\u00fcrfte man, ohne der angezogenen Beobachtung zu nahe zu troten, der Meinung sein, dass sich der in einer hohem Temperatur bewegende S\u00e4ugethiermuskel mit einer kohlens\u00e4ure-haltigen Fl\u00fcssigkeit durchtr\u00e4nkl habe. Zudem hatte man nicht","page":9},{"file":"p0010.txt","language":"de","ocr_de":"10\tCh. S. Minot, Dib Bildung der Kohlens\u00e4ure\nn\u00f6thig dem Gehalt an CO2 einen hohen Werth zu ertheilen, um einen Uebertrilt derselben in das Serum zu begreifen, da dieses vor seinem Eintritt in den Muskel anhaltend mit atmosph\u00e4rischer Luft gesch\u00fcttelt und somit seine C02 jedenfalls auf einen sehr geringen Spannungsgrad zur\u00fcckgebracht war. Hat es mit diesen beiden Unterstellungen seine Richtigkeit, so erscheint die in engen Grenzen ver\u00e4nderliche C02 Zunahme des Serums, trotz seines um mehr als 6 Procent variablen Anfangsgehaltes, nicht mehr r\u00e4thselhaft. Denn es k\u00e4me die C02, welche das Serum in den Muskel mitbrachte, f\u00fcr die Diffusion nicht in Betracht, weil sic in fester, nicht dissociirbarer Verbindung vorhanden war.\u2014 Hielte man durch diese Bemerkungen einen Theil der Einw\u00e4nde beseitigt, welche sich der Diffusionshypolhese auf den ersten Blick enlgegenstellen, so werden nun noch zwei andre Ubrig-bleiben. Der erste derselben w\u00e4re herzunehmen aus der ungleich langen Aufonthallszeit eines gleich grossen Volums der verschiedenen Serumsarten innerhalb des Muskels. Um den ann\u00e4hernd gleichen C02 Zuwachs in den verschiedenen Versuchen bei ungleicher Aufenthaltsdauer des Serums im Muskel zu erkl\u00e4ren, m\u00fcssten wir zu den fr\u00fchem Voraussetzungen jetzt noch die weitern hinzuf\u00fcgen, dass zuf\u00e4lligerweise die Spannungs-unlerschiedo zwischen der C02 des Muskclsafles und der des zugclcileten Serums im geraden Verh\u00e4ltniss zu der Geschwindigkeit gestanden habe, mit welcher das Serum den Muskel durchsetzte. Denn nur unter dieser Voraussetzung w\u00fcrde es erkl\u00e4rlich, dass das Serum, welches l\u00e4nger im Muskel verweilte, auf keinen h\u00f6hern C02gehalt als das rasch vor\u00fcbereilende gebracht wurde. Um dem Leser den Grad von Wahrscheinlichkeit zu verdeutlichen, welcher dieser Unterstellung zukommt, habe ich in der Tabelle auf Pag. 7 u. 8 die Zeiten einvcrlcibt, welche 1 Ccm. Serum verbrauchte, um durch den Muskel zu (Hessen. \u2014 Man erkennt beim Betrachten jener Zahlen sogleich, dass auch nicht die geringste Beziehung zwischen dem procen-tischen C02 Zuwachs des Serums und der Aufenthaltsdauer seiner Volumeinheil innerhalb des Muskels besteht.\nDen hieraus erwachsenden Zweifel an der Richtigkeit des besprochenen Erkl\u00e4rungsversuches best\u00e4rkt noch der Umstand, dass der Muskel w\u00e4hrend des Lebens niemals mit dem Serum in Ber\u00fchrung kam, von dessen C02 gehalt meine Zahlen Nachricht geben. Bevor diese Portion unserer Fl\u00fcssigkeit aufgefangen","page":10},{"file":"p0011.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DES RUHENDEN UND ERREGTEN MliSKELS.\n11\nwurde, wardcrMuskel mit andern Anlheilenderselben durchgewaschen worden, um ihn von den in ihm enthaltenen Blulreslen zu befreien. Die zum Auswaschen benutzte Fl\u00fcssigkeit war aber ebenfalls an der Luft gesch\u00fcttelt worden, sie verhielt sich also wie die zur Analyse benutzte, d. h. auch sie musste C02 aus dem Vorralhe der Muskelfl\u00fcssigkeit an diesem Gase entfernt haben. Die Gesammtmenge des letztem, welche hierdurch mitgenommen wurde, fiel der Hartn\u00e4ckigkeit entsprechend, mit welcher sich das Blut dem Auswaschen widerselzle, jedenfalls sehr verschieden aus, und nun ware es doch abermals ein cigenlh\u00fcmlicher Zufall gewesen, wenn in allen Muskeln ein pro-centischer C02resl zur\u00fcckgeblieben ware, dessen Spannung mit den vorher aufgestellten Forderungen im Einklang gestanden hatte.\t\u00ab\nDie Zahl der Voraussetzungen, welche man bedarf, um das Anwachsen der C02 des Serums im Muskel zu erkl\u00e4ren, nimmt um ein Bedeutendes ab, wenn man der Annahme folgt, dass in Folge der Benetzung des Muskels mit Serum C02 entstanden sei. Findet dieses statt, so w\u00fcrde die Erkl\u00e4rung, warum das ausstr\u00f6mende Serum mehr C02 als das einstr\u00f6mende enthalt, nicht mehr und nicht weniger Schwierigkeiten bieten, als der entsprechende Unterschied zwischen Arterien- und Venen-blut.\n3. Etwas weiter als die bis dahin vorgeleglen Thatsachen reichen wie mir scheint die jetzt mitzutheilenden Beobachtungen. In mehrfachen Versuchen hatte ich den Strom nicht beendet, nachdem ich eine zur Analyse gen\u00fcgende Sorum-porlion aufgefangen, sondern ich hatte auch \u00fcber diese hinaus den Strom fortgesetzt und zwar je nach dem Vorralh an Serum, bis ein zweiter und dritter Recipient gef\u00fcllt war. Die hierdurch gewonnenen Thatsachen lassen sich zur Entscheidung der vorliegenden Alternative benutzen.\n1. Ehe das Sammeln der Proben zur Analyse begann, war der Muskel mit 200 Ccm. Kalbs- und SS Ccm. Hundeserum ausgewaschon. Die Reizbarkeit des Muskels war nach Beendigung dos Serumstromes etwas gesunken ; durch eine Zuf\u00fchrung von Blut kehrte sie auf den urspr\u00fcnglichen Stand zur\u00fcck.\nNormalserum in 100 Theilen....................24.96 Vol. C02\na) Durchgeleitet in 4 Min. 20Sec. 30Ccm. In too Theilen 26.83 \u00bb n\nDurchgeleitet in t2Min. 50 Sec. 92 Ccm. nicht analysirt","page":11},{"file":"p0012.txt","language":"de","ocr_de":"12\nCil. S. Minot, Die Bildung deii Kohlens\u00e4ure\nb)\tDurchgeleitet in 4 Min. 30 Ccm. In 100 Theilen .\t.\t. \u00cf6.88 Vol. CCLj\nDurchgeleitet 38 Ccm. nicht analysirt.\nc)\tDurchgeleitet 30 Ccm. in 3 Min. 40 Sec. ln 100 Theilen 38.33 Vol. CO2\n3. Vor dem Sammlen der ersten zur Analyse bestimmten Probe mit Kalbsund Hundeserum ausgewaschen. Am Ende des Versuchs zeigte sich die Reizbarkeit bedeutend vermindert, doch noch vorhanden.\nNormalserum in 100 Theilen..........................33.81 V0I.CO2\na)\tDurchgeleitet in 3 Min. 30 Sec. 80 Ccm. ln 100 Theilen 26.82 Vol. COj Durchgeleitet 10 Ccm. nicht analysirt.\nb)\tDurchgeleitet in 4Min. 5Sec. SOCcm. In 100 Theilen 26.34 Vol. C02 In 4 Stdn. 24 Min 45 Sec. 10 Ccm.\nc)\tDurchgeleitet in 9 Min. 4 5 Sec. SOCcm. In 100 Theilen 27.09 Vol. C02\n3.\tIn diesem Versuche wurde zum Auswaschen und der definitiven Leitung nur Kalbsserum benutzt, das vor dem Beginn der Leitung 40 Stunden lang auf Eis gestanden hatte. Es war dasselbe bis auf Spuren sauerstoff-frei. Gegen Ende des Versuchs hatte der Muskel seine Reizbarkeit vollkommen verloren.\nNormalserum in 100 Theilen..........................38.91 Vol. CO2\na)\tDurchgeleitet in 6 Min. 40Sec. 60 Ccm. In lOOTheilen 39.17 Vol. C02\nb)\tDurchgeleitet in 86 Min. 400 Ccm. ln 100 Theilen .\t. 39.38 Vol. CO2\n4.\tVor dem Sammlen der ersten der analysirten Proben mit Hundeserum ausgewaschen. Die Reizbarkeit war am Ende des Versuchs gleich der am Anfang.\n'Normalserum in 100 Theilen......................... 28.32 Vol. CO2\na)\tDurchgeleitet in 6Min. 40Sec. 60 Ccm. In 100 Theilen 30.72 Vol. CO2\nb)\tDurchgeleitet in 48 Min. 250 Ccm. ln 4 00 Theilen . . 28.84 Vol. CO2 c} Durchgeleitet in 8 Min. 60 Ccm. In 400 Theilen . . 28.27 Vol. CO2\nln dem Muskel, der zu Versuch 1. gedient hatte, ist unzweifelhaft wahrend der Fortdauer des Stromes C02 entstanden. Hierf\u00fcr spricht schon der Umstand, dass sich der procentische C02 gewinn in der zweiten der aufgefaugenen Proben nicht vermindert zeigte, trotzdem dass zwischen ihr und der voraus-gegangenon noch 92 Ccm. desselben Serums gcllosscn waren, ln noch h\u00f6herem Grade aber beweist der Gehalt der dritten Portion an C02 die Neubildung derselben, denn er ist weit ausser den Fehlergrenzen vermehrt, trotzdem dass zwischen diesem und dem ersten Sammlen 160 Ccm. Serum durch den Muskel gingen.\nZu demselben Schl\u00fcsse berechtigen auch der zweite und der dritte Versuch. Der zweite gewinnt dadurch eine besondere Bedeutung, dass in ihm der Kohlens\u00e4uregohalt der sp\u00e4tem Leitung erst dann gr\u00f6sser als der fr\u00fchere wird, nachdem auf l\u00e4ngere Zeit die Durchslr\u00f6mung unterbrochen gewesen war. Die gr\u00f6ssere Menge von Kohlens\u00e4ure, welche die Fl\u00fcssigkeit","page":12},{"file":"p0013.txt","language":"de","ocr_de":"INNKHHAI.lt DES RUIIENDKN UND ERREGTEN MUSKELS.\n13\nnach dieser Strompause mit sich nahm, hatte sich also in dem mit Serum durchtr\u00e4nkten Muskel angeh\u00e4uft. Ein abweichendes Verhalten zeigt die vierte der mitgetheilten Beobachtungen. In ihr nimmt der Kohlenstiuregehalt des ausfliessenden Serums in dem Maasse ab, in welchem die Menge des letzteren zugenommen hat, so dass zuletzt das abfliessende Serum den Kohlens\u00e4uregehalt des zufliessenden besitzt. In diesem Muskel ging also entweder die Neubildung der Kohlens\u00e4ure nur im Beginne des Stromes oder zu keiner Zeit vor sich. Trillt die letztere Annahme das Richtige, so ist urspr\u00fcnglich in der Muskelfl\u00fcssigkeit ein Kohlcns\u00fcurevorrath vorhanden gewesen, von dem das zuerst durchgeleitete Serum einen Antheil mit sich nahm.\n4. DasErgebniss dieses letzten Versuches veranlasste mich zu einer weiteren Variation des Verfahrens, durch welches die Kohlens\u00e4urebildung innerhalb des Muskels gepr\u00fcft werden sollte. Aus den auf Seite 7 u. 8 mitgetheilten Zahlen halle es sich ergeben, dass der Kohlens\u00e4uregehall des ausfliessenden Serums jedesmal gr\u00f6sser als der des zustr\u00f6menden geworden war, trotzdem dass 100 Theile dieses letzteren sehr verschiedene Mengen des genannten Gases mitgebracht halten. Diese Erfahrung forderte mich zu dem Versuche auf, demselben Muskel hintereinander verschiedene Serumportionen von ungleichem Kohlens\u00e4uregehall zuzuf\u00fchren. H\u00e4tte sich derselbe Muskel gegen die mit verschiedenen Kohiens\u00e4ureprocenlen versehenen Serummengen gerade so verhallen, wie es sich fr\u00fcher bei den verschiedenen Muskeln gezeigt hatte, so w\u00fcrde daraus mit Gewissheit auf die Neubildung der genannten Gasart zu schliessen gewesen sein.\nUm mir Serummengen von verschiedenem Kohlens\u00e4urc-gehalte zu verschaffen, theilte ich das mir zu Gebote stehende Serum in zwei Portionen, von denen die eine unver\u00e4ndert gelassen wurde, w\u00e4hrend zu der anderen, deren Volum bekannt war, eine abgemessene Menge von Kohlens\u00e4ure hinzugesetzt ward. Mil den beiden Fl\u00fcssigkeilsportionen verfuhr ich nun folgendermaassen. Nachdem das an Kohlens\u00e4ure \u00e4rmere Serum so lange durch den Muskel geflossen war, bis es vollkommen frei von Blutk\u00f6rperchen ausstr\u00f6mte, wurde ein zur Analyse gen\u00fcgender Antheil desselben aufgefangen. Hiernach schickte ich eine gr\u00f6ssere Quantit\u00e4t des an Kohlens\u00e4ure reicheren Serums durch die Gef\u00e4sse, in der Absicht, aus den letzteren alle","page":13},{"file":"p0014.txt","language":"de","ocr_de":"14\nCh. S. Minot, Dik Bildung der Koiilkns\u00e4ium\nSpuren der fr\u00fcher durcbgelaufenen Fl\u00fcssigkeit zu entfernen. War dieses, wie ich voraussetzte geschehen, so wurde nun ein Theil des abfliessenden zur Analyse gefangen und hierauf mit einer grosseren Menge der urspr\u00fcnglich verwendeten, an Kohlens\u00e4ure \u00e4rmeren Fl\u00fcssigkeit der Muskel durchgesp\u00fcll und endlich zu dem Auffangen einer letzten Portion geschritten.\nBei der Anwendung dieses Verfahrens konnte man sich nicht verhehlen, dass die durch dasselbe eingef\u00fchrlen Bedingungen keineswegs mit denen Ubereinstimmten, welche in den auf Pag. 7 u. 8 aufgezllhlten F\u00e4llen wirksam gewesen waren. Dort str\u00f6mten Serumsorten durch den Muskel, die in Folge anhaltenden Sch\u00fcltelns an der Luft gewiss den gr\u00f6ssten, wenn nicht den gesammten Antheil an verdunstbarer Kohlens\u00e4ure verloren halten. Wenn wir dagegen jetzt die Kohlens\u00e4uremenge des Serums mittelst eines directen Zusatzes an Gas erh\u00f6ht hatten, so waren dem Serum unzweifelhaft leicht verdunstbare Mengen von Kohlens\u00e4ure zugef\u00fchrt worden. Mit einem Worte, die Unterschiede des Kohlens\u00e4uregehalles, welche in der fr\u00fcheren Versuchsreihe vorkamen, waren bedingt durch die Anwesenheit eines Gases von anderer Spannung als in den gegenw\u00e4rtig zu besprechenden Beobachtungen.\nAls ich das auf die geschilderte Weise behandelte Serum bei zwei Muskeln nnwendete, die ich durch eine Decke von Oel vor dem Zutritle der Luft sch\u00fctzte, erhielt ich die nachstehenden Resultate.\nI. 20. Oct. Serum niederen C02gehaltes .\nDurchgeleitet 120Ccm. Serum, dann aufgefangen .\t.\t.\t.\nSerum h\u00f6heren Co? gehalles\n(berechnet).................\nDurchgeleitet 60 Ccm. Serum d. h\u00f6heren Gehaltes, dann aufgefangen ....................\nSerum niederen CO2gehalles . Durchgeleitet 100 Ccm. Serum niederen Gehaltes, dann aufgefangen ....................\nC02pc. 23.8s\n\u00bb \u2022 25.1t Zuwachs\t1.28 pc.\n\u00bb\t32.10\tZusatz\t8.27pc.\n\u00bb\t28.42\tVerlust\t3.68 pc.\n\u00bb\t23.83\n\u00bb\t23.22\tZuwachs\t1.38 pc.\n2. 29. Oct. Serum niederen C02gehalles .\nDurchgeleitet 140 Ccm. Serum, dann aufgefangen .... Serum h\u00f6heren C02gehaltes (berechnet)...................\n\u00bb\t28.52\n\u00bb\t29.99 Zuwachs 1.47pc.\n\u00bb\t31.42 Zusatz 2.90 pc.","page":14},{"file":"p0015.txt","language":"de","ocr_de":"[NNKHIIAI.il BES MUHENDEN [INI) KIIItEUTRN M HSK EIS.\n15\nDurcligcleitet [00 Ccm. Serum h\u00f6heren Gehaltes, dann aufgefangen .......................\n. CO2 pc. 30.38 Verlust 1.04 pc. is .\t\u00bb\t28.52\nSerum niederen CO-j geholtes . Durcligcleitet 140Ccm. Serum niederen Gehalles, dann auf-gefangen ........................\nM\n29.18 Zuwachs 0.00 pc.\nIn diesen Versuchen waren die Unterschiede des C02gelulltes in den beiden Serumsorlen, welche zu je einem Muskel gef\u00fchrt wurden, nicht gr\u00f6sser als wir sie in den fr\u00fcher mil-getheillen 13 Beobachtungen gefunden hatten, und es zeigten sich auch diesmal die beiden Muskeln bef\u00e4higt, den C02 geholt desjenigen Serums zu erh\u00f6hen, das, nachdem es an der Luft gesch\u00fcttelt, mit ihnen in Ber\u00fchrung gelangte. Darin aber erwies sich das Resultat dieser Versuche verschieden von allen vorhergehenden, dass der Muskel dem Serum C02 entzog, welches auf k\u00fcnstliche Weise mit diesem Gase geschw\u00e4ngert war.\nUm an der Richtigkeit dieser neuen Erfahrung keinen Zweifel zu lassen, wiederholte ich die Versuche, jedoch erst dann, nachdem mir eine Vorrichtung zu Gebote stand, durch welche aller Verlust durch Diffusion ausser Frage kam. Diese letztere bestand, wie der Holzschnitt sehen lasst, aus einem\novalen Rahmen a, der oben einen nach aussen vorspringenden Rand besass. Aus der Wand des Rahmens gingen an den beiden entgegengesetzten Polen desselben je drei R\u00f6hren c, c, c hervor und aus seinem unteren Rande standen in gr\u00f6sserer Zahl, durch geringe Zwischenr\u00f6ume von einander getrennt, Schrauben hervor (/, d, d, deren Kerne gegen das freie Ende hin zugespitzt waren. Der zweite Theil des Apparates bestand aus der Platte b, die nahe ihrem Umfange von so vielen Oeff'nungen durchbohrt war, als von dem unteren Rande des Rahmens a Schrauben hervorstanden. Dieser Einrichtung gemiiss konnte die Platte b mit","page":15},{"file":"p0016.txt","language":"de","ocr_de":"16\tCh. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure\nllilfe von Muttern an den Rahmen a befestigt werden. War dieses geschehen, so Hess sich \u00fcber die freie Oeffnung des Rahmens a ein Kautschuk spannen und damit der von ihm umfasste Raum vollkommen abschliessen. Bevor ich diesen Rahmen zu einem Versuche am Muskel benutzte, suchte ich mir erst eine Ueberzeugung davon zu verschallen, in wieweit er der diffusiven Ausgleichung der Gase ein Hinderniss entgegensetzen k\u00f6nne. Als der Kautschuk aufgebunden und f\u00fcnf der zuf\u00fchrenden R\u00f6hren hermetisch verstopft waren, wurde durch eine derselben Kohlens\u00e4ure in den Raum eingelassen. Nachdem durch Bewegen der Kautschukplatle eine Vermischung der im Rahmen enthaltenen Luft hervorgebracht war, wurde alsbald, dann nach 36 Minuten und endlich nach 2 Stunden ein Theil des Inhalts herausgedruckt und auf seinen Kohlens\u00fcuregehalt gepr\u00fcft. Er betrug in der ersten Probe 33.87, in der zweiten 33.79, in der dritten 33.71 pct., mit anderen Worten, er war innerhalb der Fehlergrenzen constant geblieben. Da sich bei einer mehrmaligen Wiederholung dieses Versuches immer dasselbe Ergeb-niss herausstellte, so konnte sich kein Zweifel an der Brauchbarkeit des Apparates f\u00fcr meine Zwecke erheben, weil bei der Anwendung des Muskels die Bedingungen f\u00fcr den Eintritt einer Diffusion nach aussen jedenfalls noch weit ung\u00fcnstiger als in den zur Pr\u00fcfung des Apparates benutzten Fallen war.\nDie Einf\u00fchrung des Rahmens in den Versuch machte es nothwendig, an die Stelle der bisherigen Vorbereitung des Muskels eine andere zu setzen. Von nun an verfuhr ich fol-gend\u00e9rmaassen. Am lebenden Thiere wurde die Haut, welche den Muskel bedeckte, sorgf\u00e4ltig rasirt, dann zur Entblutung und T\u00f6dtung des Thieres in der fr\u00fcher beschriebenen Weise geschritten. Am abgestorbenen Thiere wurde darauf der Muskel ausgeschalt, jedoch so, dass seine gegen die Haut gerichtete Flache mit dieser in ihrer nat\u00fcrlichen Verbindung blieb, und dass die Haut den Muskelrand ringsum um mindestens 10 Mm. \u00fcberragte. Nachdem die Can\u00fclen eingebunden und das in den Gefassen enthaltene Blut mit Serum ausgewaschen war, wurde die Haut auf einer Korkplatle ausgebreitet und in dieser Lage mit Stecknadeln befestigt. Durch die Haut und die Korkplatte wurden nun die Spitzen der Schraubenkerne gestossen, die in der unteren Fl\u00fcche des Rahmens fest sassen. Als die Nadeln und die Korkplatle entfernt waren, wurde die eiserne Platte b Uber","page":16},{"file":"p0017.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DES RUHENDEN UND ERREGTEN MUSKELS.\n17\ndie Schraubenkerne geschoben und darauf die Muttern der letzteren scharf gegen die Platte angezogen. Diese Einrichtung war von der g\u00fcnstigen Folge begleitet, dass die Venen der Haut, welche wegen ihrer Verbindung mit denen des Muskels die wesentlichste Quelle der Blutung sind, s\u00fcmmllich verstopft wurden. War der Muskel auf diese Weise mit seiner freien Fl\u00fcche nach oben in den Apparat eingebettet, so wurden die ICaulschukr\u00f6hrchen der oberen und unteren Gef\u00fcsscan\u00fclen Uber je ein Glasr\u00f6hrchen gesteckt, die in die Oedhung c an der Seitenwand des Rahmens luftdicht oingelackt waren. Hierauf wurde die Kautschukplatte Uber den Rahmen festgebunden. Da die Platte aus feinem und weichem Material hergeslelll war, so konnte es erreicht werden, dass der geringe Raum, welcher noch zwischen dem Muskel und seiner Umgebung \u00dcbrig blieb, nahezu vollst\u00e4ndig ausgefUllt wurde. Die beschriebene Einrichtung brachte es mit sich, dass auf die \u00e4ussere Fl\u00e4che des Muskels kein Druck ausgeUbl wurde, welcher dem durch seine Gef\u00e4sse hindurch geleiteten Strome ein Hinderniss zu bereiten\n32.50\nC02pc. 32.85 Zuwachs 0.36pc. 85.01 Zusatz 2.51 pc.\nvermochte.\nDurch einige in dieser Weise vorbereitete Muskeln wurde abwechselnd in der fr\u00fcher beschriebenen Weise Serum h\u00f6hern und niedern C02gehaItes durchgeleitel. Hierbei wurden die folgenden Zahlen erhalten.\n3.\t9. Dcc. Serum niederen Co2 geholtes .\nDurchgeleitct 150 Ccm. Serum, dam) aufgefangen ....\nSerum h\u00f6heren C02 geholtes\n(berechnet)................\nDurchgeleitet 90 Ccm. Serum h\u00f6heren Gehaltes, dann auf-\ngefangen ..................C02pc. 34.87 Verlust 0.14 pc.\nSerum niederen C02gehaltes .\t32.50\nDurchgeleitet 145 Ccm. Serum niederen Gehaltes, dann auf-\ngefangen ..................COspc. 33.20 Zuwachs 0.70pc.\n4.\t13.Dec.Serum niederen C02gehaltcs .\t30.28\nDurchgeleitot 200 Ccm. ; das aufgefangene Serum verungl\u00fcckt. Serum h\u00f6heren COjgeholtes .\t31.90 Zusatz 1.62pc.\nDurchgeleilet 110 Ccm. Serum h\u00f6heren Gehaltes, dann aufgefangen ....................COjpc. 31.96 Zuwachs O.O\u00dfpc.\nDurchgeleitct 105 Ccm. Serum niederen COjgehaltcs, dann\naufgefangen................C02pc. 31.24 Zuwachs 0.96 pc.\n2\nXI.","page":17},{"file":"p0018.txt","language":"de","ocr_de":"18\tCh. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure\n5. 25. Jan. Serum niederen C02gehaltes\t25.10\nDurchgeleitet 110 Ccm. Serum,\ndann aufgefangen .... C02pc. 25.73 Zuwachs 0.57 pc. Serum h\u00f6heren COagehaltes .\t26.16 Zusalz 1.00 pc.\nDurchgeleitet 80 Ccm. Serum h\u00f6heren Gehaltes, dann aufgefangen ..................COapc. 26.31 Zuwachs 0.15pc.\nDnrchgeleitet iOCcm. Serum niederen Gehaltes, dann aufgefangen ....... COopc. 25.09 Verlust 0.07 pc.\nDa zu befurchten war, dass der gr\u00f6ssere C02 zusatz, welcher dem Serum in den auf Pag. Hu. 15 erw\u00e4hnten Versuchen ertheilt war, die Spannung dieses Gases im Serum zu weit erh\u00f6ht hatte, als dass ihr diejenige das Gleichgewicht hallen konnte, welche sich im Muskel selbst gebildet hatte, und da hierdurch m\u00f6glicherweise ein in der That stattgehabter Vorgang um seine Aeusserung gebracht war, so gab ich in den neuen Versuchen dem k\u00fcnstlichen Zusatz eine geringere Gr\u00f6sse. Trotzdem sehen wir in den letzten drei Beobachtungen den Gehaltan C02 in dem k\u00fcnstlich damit versehenen Serum sich nicht erh\u00f6hen, nachdem es durch den Muskel hindurchgegangen war. Allerdings ist in dem Theil des k\u00fcnstlich gekohlens\u00e4uerten Serums, welcher zur Analyse aufgefangen wurde, auch keine aus den Fehlergrenzen fallende Verminderung des C02 gehalles zu bemerken. Dieses Resultat lasst zwar mehrere Deutungen zu, aber die einfachste derselben ist doch die, dass w\u00e4hrend der Str\u00f6mungszeit keine C02 im Muskel gebildet sei. Denn es waren vor dem Auffangen behufs der Analyse durch die Muskeln schon 90 bis HO Ccm. Serum geflossen, es war also anzunehmen, dass sich die C02 Spannung des Muskelsaftes mit der des Serums ausgeglichen hatte.\nSonach war durch diese letzte Versuchsreihe keine neue Aufkl\u00e4rung f\u00fcr die Frage, unter welchen Bedingungen sich im ruhenden Muskel C02 bildet, gewonnen worden. Wohl aber hatte sich gezeigt, dass die weitere Verfolgung dieses Gegenstandes mich von meiner n\u00e4chsten Aufgabe allzuweit entfernen w\u00fcrde; so glaubte ich sie verlassen zu d\u00fcrfen. \u2014\n5. Die Unterschiede des C02 gehalles in den Serumsarten, die zu und von dem Muskel str\u00f6mten, nachdem sie fr\u00fcher mit Luft gesch\u00fcttelt waren, schwankten in jedem einzelnen Versuche nur in engen, in der Regel noch nicht einmal \\ Procent betragenden Grenzen. Wenn schon diese geringen Werthe ein Hinderniss f\u00fcr die Erforschung der Beziehungen ist, welche etwa","page":18},{"file":"p0019.txt","language":"de","ocr_de":"IN.NHIIIIAUI DKS RUHENDEN UND ERREGTEN MllSKELS.\t19\nzwischen der Bildung der C02 und den Phasen der Erregbarkeit bestehen, so machen andere Umst\u00fcnde die Anfdeckung derselben zur Unm\u00f6glichkeit. Die Umst\u00fcnde, unter welchen die C02 in dem aus dem Muskel fliessenden Serum vermehrt erscheint, sind sicherlich nicht allein dieselben, welche auch an den Ver\u00e4nde-rungen der Erregbarkeit boiheiligt sind; dieses ergiebt sich schon aus der Thalsache, dass der Zuwachs an C02, welchen das Serum aus dem Muskel mitnimmt, bald zu Anfang und bald in einem sp\u00fctern Stadium der Str\u00f6mungszeit sein Maximum besitzt, wahrend die Reizbarkeit in allen Fallen vom Beginn des Versuchs an abnimmt. So lange uns die Mittel fehlen, jene von den Erregbarkeits\u00fcnderungen unabh\u00e4ngigen C02bildungen von denen abzugrenzen, die etwa mit ihr in Beziehung stehen, ist es m\u00fcssig nach einer Antwort auf die oben gestellte Frage zu suchen.\nNicht ohne Werth d\u00fcrfte es dagegen sein, die Aenderungen der Erregbarkeit zu beschreiben, welche sich wahrend der Dauer des Serumstromes darlegen. Diese werde ich jetzt ganz kurz nach meinen Erfahrungen schildern ; ob in diesen alle Erscheinungen, welche sich m\u00f6glicher Weise einstellen, enthalten sind, wage ich nat\u00fcrlich nicht zu behaupten.\nDadurch dass frisches, sauerstoffhaltiges Serum in die Arterien des eben ausgeschnittenen Muskels geleitet wird, lasst sich die Erregbarkeit desselben l\u00e4nger erhalten, als wenn der Muskel ohne diesen Strom sich selbst \u00fcberlassen bleibt. Ob dem Serum diese Bef\u00e4higung zukommt, weil es durch einen seiner Bestandtheile in die Zusammensetzung des Muskels eingreife oder nur desshalb, weil es das in den Gef\u00fcssen der Muskeln enthaltene Blut austreibt, bleibe dahingestellt.\nWird mit der Zuf\u00fchrung von Serum fortgefahren, so verliert der Muskel allm\u00fchlig seine Erregbarkeit. Unter dem dauernden Zustr\u00f6men von Serum blieb keiner der von mir beobachteten Muskeln langerais 5 Stunden erregbar; wiederholt aber fand ich ihn schon in der vierten Stunde in den vollkommen erm\u00fcdeten Zustand \u00fcbergegangen. \u2014 Wenn nun der Muskel auch durch die st\u00e4rksten und oft wiederholten Induetionsschl\u00e4ge zu keiner sichtbaren Zuckung mehr veranlasst werden kann, so gelingt es nun sicher ihn wieder zu wecken durch einen Strom arteriellen Blutes. Oefter aber widersetzen sich der Anwendung dieses Mittels die Gef\u00e4sse selbst, indem sie sich bei dem Eintritt\n\u00ef*","page":19},{"file":"p0020.txt","language":"de","ocr_de":"20\tCn. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure\ndes Blules tetanisch zusammenziehen. Diese Thatsache beweist, dass sich die Reizbarkeit der glatten Gefassringe weit langer als die der quergestreiften Muskeln erhalt.\nWird die Zuf\u00fchrung des Serums unterbrochen, nachdem der Strom bis zur Entfernung der Blutreste und dar\u00fcber hinaus, also etwa eine halbe bis ganze Stunde gedauert hat, so bleibt auch jetzt der Muskel noch stundenlang reizbar. Hiernach verdient es einer weiteren Untersuchung, ob die Dauer der Muskelreizbarkeit durch den jenseits der ersten Stunde noch fortdauernden Serumstrom beg\u00fcnstigt werde.\nDer Muskel, welcher nach Unterbrechung des Serumslromes vollkommen erm\u00fcdet ist, kann durch einen erneuten Beginn desselben nicht wieder reizbar gemacht werden, wenn dieses auch noch leicht durch Blut gelingt. Die Erm\u00fcdung dagegen, welche durch eine andauernde Reihe von Zuckungen bewirkt wurde, lasst sich durch einen Strom von Serum beseitigen, vorausgesetzt, dass auch die Reizung unterbrochen wird. Da aber bekanntlich ein durch Zuckungen ersch\u00f6pfter Muskel in einer darauffolgenden Ruhezeit ebenfalls seine Reizbarkeit wiederherstellt, ohne dass man ihm irgend welche Fl\u00fcssigkeit zuf\u00fchrt, so bleibt es zweifelhaft, ob in dem vorliegenden Falle die Anwesenheit des Serums von Bedeutung ist.\nAus der Menge von C02, welche das Serum aus dem Muskel mitnimmt, lasst sich der Eintritt oder das Bestehen einer vollkommenen Erm\u00fcdung nicht erkennen. Hierdurch unterscheidet sich u. A. der von mir als Erm\u00fcdung bezeichnete Zustand wesentlich von der Starre bei deren Eintritt sich nach den Beobachtungen von L. Hermann eine st\u00e4rkere C02entwicklung geltend macht.\nDie geringen Mengen an Sauerstoff, welche das in den Muskel eingef\u00fchrte Serum milbrachte, verschwanden wahrend seines Durchgangs durch jenen bis auf Spuren. An diese schon fr\u00fcher inilgetheilte Bemerkung (pag. 9) schiiesst sich jetzt die weitere, dass dieser Sauerstoff, wenn er auch vielleicht hinreichen sollte, um die Dauer der Erregbarkeilszeil zu verl\u00e4ngern, keinenfalls gen\u00fcgend ist, um die verlorno Reizbarkeit wiederherzustellen. Dieser Umstand verdient beachtet zu werden im Hinblick auf die ausserst geringen Mengen von Sauerstoff, die ein vollkommen erm\u00fcdeter Muskel zur vollen Wiederherstellung seiner Reizbarkeit aus dem Blute bedarf.","page":20},{"file":"p0021.txt","language":"de","ocr_de":"INNEHIIAI.il UES RUHENDEN UNI) ERREGTEN MUSKELS.\t21\n6. Dio Versuche, in welchendas Serum durch done rregten Muskel floss, haben ein sehr klares und eindeutiges Resultat geliefert. Bei ihrer Ausf\u00fchrung lag der Muskel im Innern des auf Seite 15 abgebildeten Rahmens. Die einzige Zuthat, welche jetzt zu den fr\u00fcher benutzten Einrichtungen hinzukommen musste, bestand darin, dass beiderseits durch die drille der Oeflnungen, die fr\u00fcher hermetisch geschlossen waren, die Leitungsschn\u00fcre von den beiden Enden der secund\u00e4ren Spirale luftdicht durchgef\u00fchrt wurden, und dass, bevor die Kautschuk-platte Uber den oberen Rand des Rahmens festgebunden wurde, die Platinaelektroden in eine passende Stellung zum Muskel zu liegen kamen; die eine war in der N\u00e4he des Nervenstammes, die andere in der N\u00e4he der Sehne befestigt worden. Da die den Muskel bedeckende Platte aus d\u00fcnnem und durchscheinendem Kautschuk gefertigt war, so konnte man durch sie hindurch die Bewegungen des Muskels deutlich erkennen.\nDer Verlauf des Versuchs stellte sich nun dahin, dass durch den vorher von seinen Blutresten sorgf\u00e4ltig befreiten und ruhenden Muskel die zur Analyse nothwendige Serummenge geschickt wurde. War diese aufgefangen, so liess man den Strom in der Zeit, die zur Ansetzung eines neuen Recipienlen n\u00f6lhig war, fortdauern. Sowie der letztere angesetzt war, begann nun unter stetiger Portdauer des Serumstromes die Reizung; bei dieser spielte die Feder des Schliltenapparales mit Unterbrechungen mehr als zwanzig Minuten hindurch, so dass der Muskel w\u00e4hrend des gr\u00f6ssten Theiles dieser Zeit im verk\u00fcrzten Zustande verharrte. Da es durch die Beobachtungen von A. Fic.k wahrscheinlich geworden war, dass ein in rascher Folge zuckender Muskel eine gr\u00f6ssere innere Umsetzung erleidet, als der im Tetanus verbleibende, so wurde auch, namentlich aber im zweiten und dritten der beschriebenen Versuche die Unterbrechung der spielenden Feder des Inductionsstromes \u00f6fter vorgenommen, so dass beides, ein Tetanus und eine Reihe von Zuckungen mit einander wechselten. Wenn bei dem urspr\u00fcnglichen Abstand der Rollen die Zusammenziehungen dem Anscheine nach weniger ausgiebig wurden, so wurde jene n\u00e4her aneinander geschoben, ln allen Beobachtungen gelang es auf diese Weise dem Muskel kr\u00e4ftige und andauernde Zusammenziehungen so lange zu entlocken, bis etwas mehr als 60 Ccm. Serum aus seinen Venen abgeflossen waren. Da die Verbindungsst\u00fccke, welche zwischen","page":21},{"file":"p0022.txt","language":"de","ocr_de":"22\nCh. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure\nden Muskelvenen und dem Quecksilbergef\u00e4sse eingeschaltet waren, etwas mehr als 20 Ccm. R\u00e4umlichkeit besassen und diese mit dem Beginne der Reizung noch von dem aus dem ruhenden Muskel abgeflossenen Serum erf\u00fcllt war, so enthielt das zur Analyse gelangende Volum mindestens zu zwei Dritttheilen eines Serums, das w\u00e4hrend des gereizten Zustandes in dem Muskel verweilt hatte. \u2014 Nach Vollendung dieses Abschnittes wurde w\u00e4hrend der Zeit, in welcher ein Wechsel des Recipient stattfand, die Leitung des Serums fortgesetzt, bis ein dem Inhalt der gl\u00e4sernen Zwischenr\u00f6hren entsprechendes Volum abgeflossen war. Dieser noch aus dem zuckenden Muskel herrtlhrende FlUssigkeitsanlheil ward entfernt, um das aus dem erm\u00fcdeten Muskel hervorgekommene Serum rein zu erhalten. W\u00e4hrend dieser Leitung hatte sich die Erregbarkeit des Muskels wieder bedeutend erholt, und noch mehr geschah dieses, wenn zu Ende der Serumleilung Blut in die Gof\u00e4sse einstr\u00f6mtc. Nach diesen Mittheilungen kann es als sicher angesehen werden, dass die Muskeln, von deren C02bildung die folgenden Zahlen Nachricht geben, w\u00e4hrend der ganzen Dauer des Versuchs durchaus lebensvolle waren, dass sie in der Periode der Reizung auf das angestrengteste gezuckt und sich dadurch bedeutend erm\u00fcdet hatten.\n1.\tVor dem Sammlen der ersten zur Analyse bestimmten Probe mit 80 Ccm.\nNormalserum des Hundes ansgewaschen.\nNormalscrum in 100 Theilen.........................25.3t Vol.COj\na.\tDurch den ruhenden Muskel in 17 Min. 15Sec. 45Ccm.\nIn too Theilen...................................27.34 \u00bb \u00bb\nDurch den ruhenden Muskel in 10 Min. 25 Ccm. geleitet;\nnicht analysirl.\nb.\tDurch den tetanischen Muskel in 23 Min. 35 Sec. 60 Ccm.\nln 100 Theilen................................... 26.22 \u00bb\t\u00bb\nDurch den ruhenden Muskel in 7 Min. 15Sec. 25Ccm.;\nnicht analysirl.\nc.\tDurch den ruhenden Muskel in 15 Min. 50 Sec. 40 Ccm.\nIn 100 Theilen.....................-............. 28.73 \u00bb\t\u00bb\n2.\tVor demSammlcn der ersten zur Analyse bestimmten Probe mit 100 Ccm.\nNormalserum des Hundes ausgewaschen.\nNormalserum in 100 Theilen ........................23.31 Vol.C02\na.\tDurch den ruhenden Muskel in 21 Min. 25Sec. 60 Ccm.\nln 100 Theilen................................... 24.47 \u00bb\t\u00bb\nDurch den ruhenden Muskel in 20Min. 10Sec. 35Ccm.;\nnicht analysirt.\nb.\tDurch den tetanisirten Muskel in 22Min. 25Sec. 60 Ccm.\nIn 100 Theilen................................... 24.20 \u00bb \u00bb","page":22},{"file":"p0023.txt","language":"de","ocr_de":"INNERHALB DES RUHENDEN UND ERREGTEN MUSKELS.\n23\nDurch den ruhenden Muskel in 30Min. 55Sec. 30Ccm. ; nicht analysirt.\nc. Durch den ruhenden Muskel in 10 Min. 15Sec. 27 Ccm.\nIn 100 Theilen................................ 23.60 Vol. C02\n3. Vor dem Sammlen der ersten zur Analyse bestimmten Probe mit Normalserum des Hundes ausgewaschen ; Menge nicht notirl.\nNormalserum in 100Theilen....................... 24.98 Vol.CO3\na.\tDurch den ruhenden Muskel in 24 Min. 65Ccm. ln 100\nTheilen....................................... 26.63 \u00bb \u00bb\nDurch den ruhenden Muskel in' 17 Min. 55 Sec. 30 Ccm. ; nicht analysirt.\nb.\tDurch den tetanisirten Muskel in 24 Min. 35Sec. 65 Ccm.\nIn 100 Theilen . . .\t..................\u2022. . 26.64 \u00bb\t\u00bb\nDurch den ruhenden Muskel in 16Min. 45Sec. 30Ccm.; nicht analysirt.\nc.\tDurch den ruhenden Muskel in 28Min. 45Sec. 75 Ccm.\nIn 100 Theilen................................ 25.66 \u00bb \u00bb\nln jedem der drei Versuche war der Muskel am Ende der dritten Leitung (c) noch sehr gut reizbar.\nDiese drei Versuche zeigen \u00fcbereinstimmend, dass der Zuwachs der C02, welchen das str\u00f6mende Serum auf seinem Wege durch den Muskel empf\u00e4ngt, sich durchaus unabh\u00e4ngig von den ver\u00e4nderlichen Zust\u00e4nden des Muskels verhalt. Vergleichen wir zun\u00e4chst die procentischen Zunahmen des C02 geholtes, die das Serum beim Durchgang durch den ruhenden aber nicht erm\u00fcdeten Muskel gewann, mit denen die dasselbe durch den zuckend und krampfhaft bewegten Muskel empfing, so ergeben sich einerseits die Zahlen\n2.03\t1.16\t1.65 f\u00fcr den ruhenden u. andererseits\n0.91\t0.89\t1.66 f\u00fcr den zuckenden Muskel.\nSonach ist in der Periode der Erregung entweder gleichviel oder etwas weniger C02 in das str\u00f6mende Serum Ubergetreten, als in der vorausgegangenen der Ruhe. Das Verh\u00e4ltnis, in dem die von dem Serum ausgef\u00fchrten C02 mengen zu einander stehen, ist dasselbe, in welchem wir es fr\u00fcher auch zwischen zwei aufeinander folgenden Leitungen durch den ruhenden Muskel gefunden haben.\nZu dem gleichen Resultat gelangt man, wenn der Zuwachs an C02, den die Serummengen w\u00e4hrend ihres Durchganges durch den erm\u00fcdeten und dann sich wieder erholenden Muskel empfingen, mildem fr\u00fcheren Gewinnste verglichen wird. Denn es betrug die procentische Zunahme der CO}","page":23},{"file":"p0024.txt","language":"de","ocr_de":"24 Ch. S. Minot, Die Bildung der Kohlens\u00e4ure etc.\n2.03\t1.16\t1.65 beim Durchgang durch den ruhenden nicht\nerm\u00fcdeten,\n3.44 .0.29\t0.68 beim Durchgang durch den ruhenden und\nerm\u00fcdeten\nMuskel. Also fand sich auch hier bald eine kleine Zunahme bald eine kleine Abnahme des Procentgehaltes im Vergleiche zu der vor, welche das aus der ersten Leitung gesamin\u00e9lte Serum ergeben halte. Ganz dasselbe halle sich fr\u00fcher ergeben, wenn die Leitung, des Serums durch den stets ruhenden Muskel in langer dauerndem Strome geflossen war.\nNach diesen Erfahrungen erscheint mir der Schluss gerechtfertigt: dass die Kohlens\u00e4ure nicht zu den Zer-setzungsproductcn geh\u00f6rt, welche sich imMuskel w\u00e4hrend seiner Zuckung oder seines Tetanus bilden.\nDieses Ergebniss lehnt sich an die Erfahrungen an, welche C. Ludwig und Al. Schmidt Uber den Sauerstofl'verbrauch des zuckenden Muskels gesammelt haben ; diese ergaben, dass das Mehr an Sauerstoif, welches der zuckende Muskel im Gegensatz zum ruhenden verbrauchte, nur ein sehr geringes war.\nDer Widerspruch, in dem sich meine Beobachtungen an dem ausgeschnittenen Muskel mit der bekannten Erfahrung befinden, dass das lebende Wesen wahrend der Bewegung seiuer Muskeln eine viel gr\u00f6ssere Monge an C02 bildet als w\u00e4hrend der Ruhe derselben, kann selbstverst\u00e4ndlich nicht durch die Annahme ausgeglichen werden, dass die Zuckung des \u00fcberlebenden Muskels andre chemische Vorg\u00e4nge als die des lobenden horvorrufe. Erneuten Beobachtungen wird es.gelingen den Grund der Verschiedenheit aufzudocken.","page":24}],"identifier":"lit1427","issued":"1876","language":"de","pages":"1-24","startpages":"1","title":"Die Bildung der Kohlens\u00e4ure innerhalb des ruhenden und erregten Muskels","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:05:21.132969+00:00"}