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{"created":"2022-01-31T16:19:27.518897+00:00","id":"lit14287","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Schaefer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 137-138","fulltext":[{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"L\u00eetteraturbericht.\n137\nstellte Theorie behauptet, mafsgebend f\u00fcr die Art, wie wir bei gr\u00f6fseren Entfernungen Belief sehen. Eine weifse Figur auf dunklerem Grunde sehen wir nach ihm regelm\u00e4fsig losgel\u00f6st von ihrem Grunde und sich abhebend, eine dunklere Figur auf hellerem Grunde dagegen ebenso regelm\u00e4fsig nicht losgel\u00f6st, sondern in der Ebene ihrer Umgebung liegend.\tEbbinghaus.\nRudolph K\u00f6nig. \u00dcber St\u00f6fse und Stofst\u00f6ne zweier in demselben K\u00f6rper erregten Schwingungsbewegungen. Wiedemanns Ann. Bd. XXXIX. pag. 395\u2014402. (1890.)\nIm Jahre 1876 hatte K. in Pogg. Ann. 157. pag. 177 ff. darauf hingewiesen, dafs, wenn ein Ton von der Schwingungszahl n mit einem Tone h . n + m gleichzeitig erregt wird, wobei unter h eine ganze Zahl verstanden wird und m<Cn ist, zwei Arten von Schwebungen auftreten k\u00f6nnen. Einmal kann hn + m mit dem htm Oberton des Tones n Schwebungen, deren Anzahl \u2014m, geben, welche K. \u201euntere St\u00f6fse\u201c nennt; dann aber auch mit dem (7j + l),em Oberton von n \u201eobere St\u00f6fse\u201c, deren\nAnzahl = (h -f- 1) n \u25a0\u2014 [hn + ni\\ \u2014 n \u2014 m = mx. Ist m nahezu gleich -\u201d~\nso treten obere und untere St\u00f6fse gleichzeitig auf; ist m viel kleiner, nur die unteren; ist es viel gr\u00f6fser, nur die oberen. Unter geeigneten Bedingungen gehen die St\u00f6fse m und ml in Stofst\u00f6ne \u00fcber. Verfasser weist nunmehr experimentell nach, dafs dies Gesetz seine G\u00fcltigkeit beh\u00e4lt, wenn die Prim\u00e4rt\u00f6ne nicht von getrennten Tonquellen, sondern von ein und demselben K\u00f6rper ausgehen. Es werden hierzu vierkantige, an den Enden freie und mit bestimmten Stellen auf zwei Stegen ruhende Metallst\u00e4be benutzt. Ein solcher Stab giebt, wenn seine Breite und Dicke verschieden sind und er gleichzeitig in vertikale und horizontale Schwingungen versetzt wird, bei g\u00fcnstiger Versuchsanordnung zwei deutliche Transversalt\u00f6ne nebst St\u00f6fsen resp. Stofst\u00f6nen.\nBez\u00fcglich der an diese Versuche gekn\u00fcpften, rein physikalischen Er\u00f6rterungen mufs auf das Original verwiesen werden.\nSchaefer (Jena).\nRudolph K\u00f6nig. \u00dcber Kl\u00e4nge mit ungleichf\u00f6rmigen Wellen. Wiedemanns Ann. Bd. XXXIX. S. 403\u2014411. 1890.\nGiebt man auf verschiedenen musikalischen Instrumenten verschiedene T\u00f6ne an und stellt diese mit den sie begleitenden, die Klangfarbe bedingenden T\u00f6nen in Form je einer Klangkurve graphisch dar, so zeigen nicht selten (infolge der steten Phasenverschiebung der Teilt\u00f6ne) die einzelnen Wellen dieser Kurven eine best\u00e4ndig wechselnde Form. Es ist also die einheitliche Empfindung des Klanges durchaus nicht an die Kongruenz der aufeinander folgenden Wellen gebunden.\nIndem nun K. aus den Sinuskurven je eines Grundtones und mehrerer, entweder unrein harmonischer oder unharmonischer Teilt\u00f6ne","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\nLi tteraturbericht.\ndiverse Klangkurven, von ungleichf\u00f6rmigen Wellen konstruierte, am Bande einer Kreisscheibe ausschnitt und diese vor einer Anblasevorrichtung rotieren liefs, fand er, \u201edafs das Ohr ein Tongemisch, welches aus einem Grundton und einer Eeihe nach der H\u00f6he zu mehr und mehl-verstimmter harmonischer T\u00f6ne besteht, sehr wohl als einen Klang empfinden kann, und dieses um so leichter thut, als diese T\u00f6ne eine vollst\u00e4ndigere Eeihe bilden und ihre Intensit\u00e4ten sich einer regelm\u00e4fsigen Abnahme nach der H\u00f6he zu n\u00e4hern. Befinden sich dagegen in der Eeihe grofse L\u00fccken, oder haben einzelne dieser T\u00f6ne eine betr\u00e4chtlich gr\u00f6fsere Intensit\u00e4t als die anderen, so verliert das Tongemisch dadurch mehr oder weniger seinen einheitlichen Charakter\u201c.\nWeitere Versuche zeigten dann, dafs kleine willk\u00fcrliche \u00c4nderungen der Kurven, wenn nur die Grundform der Wellen intakt bleibt, die Bildung des Klanges nicht hindern. \u2014 Einen Klang liefern auch aufeinanderfolgende Wellen von sehr verschiedener Form, -wenn sie gleich lang sind, ihre Amplituden sich immer wenigstens ziemlich gleich bleiben, und die Verdichtungs- und Verd\u00fcnnungsmaxima \u201eisochrone Eeihen bilden\u201c.\nSchaefer (Jena).\nW. Preyer. \u00dcber Kombinationst\u00f6ne. Wiedemann* Ann. XXXVIII (1889).\nS. 131\u2014136.\nDiese wichtige Arbeit liefert empirische Belege f\u00fcr die bisher blofs auf theoretischen Vorstellungen beruhende Annahme (v. Heemholtz), dafs als Entstehungsort der Kombinationst\u00f6ne das Trommelfell anzusehen sei. Dieser Nachweis wird gef\u00fchrt durch Versuche an Personen mit teils ein-, teils doppelseitigem Defekte oder angeborenem g\u00e4nzlichen Mangel des Trommelfelles. Solche Defekte lassen nur die prim\u00e4ren T\u00f6ne wahrnehmen, Differenzt\u00f6ne werden ausnahmslos nicht geh\u00f6rt ; wohl aber mit dem gesunden Ohre bei Einseitigkeit des pathologischen Zustandes. F\u00fcr die somit bewiesene Entstehung der Differenzt\u00f6ne im Trommelfelle ist nur dessen Eigenschaft als \u201eempfindliche (belastete) Membran\u201c wesentlich, nicht seine spezifische histiologische Struktur. Denn die Differenzt\u00f6ne werden auch geh\u00f6rt, wenn Narbengewebe oder nach Eintr\u00e4ufeln von einigen Wassertropfen in den Geh\u00f6rgang eine d\u00fcnne Wasserschicht den Defekt schliefst. Unabh\u00e4ngig vom Verfasser machte 0. Ldmmer (Verhandl. der phys. Ges. 7. Juli 1886. pag. 66 \u2014 woselbst auch das n\u00e4here nachzulesen) mit H\u00fclfe d\u00fcnner Kautschuckmembranen Differenzt\u00f6ne objektiv h\u00f6rbar.\nWas die Summationst\u00f6ne anlangt, so konnte Verfasser experimentell die Hypothese widerlegen, nach welcher die Summationst\u00f6ne Differenzt\u00f6ne h\u00f6herer Ordnung sein sollen [26\u2014(6 \u2014 \u00ab) = \u00ab + &.]. Es wurden Stimmgabeln benutzt, deren Ohert\u00f6ne durch Kautschuckringe ged\u00e4mpft waren. Trotzdem wurde der Summationston deutlich wahrgenommen, und damit eine wesentliche St\u00fctze der HELMHOi/rzschen Theorie gewonnen, derzufolge die Summationst\u00f6ne auf einer objektiven Addition der Schwingungen beruhen m\u00fcssen.\tSchaefer (Jena).","page":138}],"identifier":"lit14287","issued":"1890","language":"de","pages":"137-138","startpages":"137","title":"Rudolph K\u00f6nig: \u00dcber Kl\u00e4nge mit ungleichf\u00f6rmigen Wellen. Wiedemanns Ann., Bd. XXXIX, S. 403-411, 1890","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:19:27.518902+00:00"}