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{"created":"2022-01-31T16:18:28.707277+00:00","id":"lit14295","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Kronthal, P.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 1: 149","fulltext":[{"file":"p0149.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n149\ndurch Versuche gezeigt, dafs das merkliche Minimum von Exkursion bei passiver und aktiver Bewegung sich nicht wesentlich voneinander unterscheiden. Durch k\u00fcnstliche Herabsetzung der Sensibilit\u00e4t wird die Bewegungsempfindung in derselben Weise abgestumpft wie f\u00fcr passive Bewegungen. Es gelingt endlich, auch untermerkliche aktive Bewegungen auszuf\u00fchren, so dafs also ein \u00dcbergang besteht von dem blofse-n Vorstellungsbild der Bewegung durch ein Stadium des Zweifels \u00fcber eine stattgehabte Willk\u00fcr-Bewegung bis zum deutlichen Eindruck einer solchen, ein \u00dcbergang, welcher durch die wachsende Elongationsgr\u00f6fse der Gelenkbewegung des peripherischen Gliedteiles markiert wird. Die Vorstellung des aktiven Bewegens kommt dadurch zu st\u00e4nde, dafs eine von der Peripherie zugeleitete Bewegungsempfindung einer vorher gefafsten Bewegungsvorstellung entspricht. Auch die \u00fcbrigen bei der Ausf\u00fchrung willk\u00fcrlicher Bewegungen uns zugehenden Empfindungen, insoweit sie die vorher gefafste Bewegungsvorstellung angehen, werden von uns als Attribute unserer Willensth\u00e4tigkeit aufgefafst. Indem also in die prim\u00e4re Vorstellung einer intendierten Bewegung Bewegungs-Empfindungen von einer gewissen Intensit\u00e4t, Schwere- und Widerstands-Empfindungen von einer gewissen Intensit\u00e4t einschneiden, wird die Vorstellung, dafs diese Empfindungen die Folge einer willk\u00fcrlichen Handlung sind, dahin erweitert, dafs letztere als ein Kraftaufwand von einer gewissen St\u00e4rke gedeutet wird.\nGoldscheider (Berlin).\nRumpf. Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rung und Ataxie. Deutsch. Arch. f. Min. Med Bd. XLVI. S. 35. Marburg.\nAtaxie nennt man einen Zustand, in welchem die zu einer kompli-cierten Bewegung notwendig zu innervierenden Muskelgruppen in einer f\u00fcr die Erreichung des Zieles nicht zweckm\u00e4fsig koordinierten Weise in Th\u00e4tigkeit versetzt werden. (Defin. d. Ref.)\nNach Leyden, Goldscheider u. a. kommt die Ataxie durch St\u00f6rung der Sensibilit\u00e4t zustande. Verfasser ist auf Grund klinischer Beobachtung nicht dieser Ansicht. Er hat F\u00e4lle hochgradiger Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rung ohne Ataxie gesehen. Bei einem Patienten, der beide Erscheinungen hot, untersuchte R., wie viel die Kontrole der Augen das Gef\u00fchl ersetzen kann. Die Schrift des Gesunden wird durch Schlufs der Augen nicht ge\u00e4ndert. Ist Sensibilit\u00e4tst\u00f6rung vorhanden, so wird die Schrift hei Augenschlufs gr\u00f6fser, ist noch Ataxie dabei, so wird sie noch deutlicher ataktisch.\nVerfasser giebt folgende Erkl\u00e4rung: Der Gesunde kontrolliert seine Schrift mit den Augen. Schliefst er sie, so tritt das Centrum der Empfindungen f\u00fcr die bewegten Apparate ein. Ist die Sensibilit\u00e4t herabgesetzt, so m\u00fcssen die Bewegungen gr\u00f6fser sein, um percipiert zu werden. Daher wird die Schrift gr\u00f6fser, aber nicht ataktisch.\nKronthai. (Berlin).","page":149}],"identifier":"lit14295","issued":"1890","language":"de","pages":"149","startpages":"149","title":"Rumpf: Sensibilit\u00e4tsst\u00f6rung und Ataxie. Deutsch. Arch. f. klin. Med., Bd. XLVI, S. 35, Marburg","type":"Journal Article","volume":"1"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:18:28.707283+00:00"}