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Die Strömung der Bauchlymphe nach der Vergiftung mit Muscarin, Nicotin und Veratrin

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{"created":"2022-01-31T12:53:56.926572+00:00","id":"lit1432","links":{},"metadata":{"alternative":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig","contributors":[{"name":"Merunowicz, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Arbeiten aus der Physiologischen Anstalt zu Leipzig: 117-142","fulltext":[{"file":"p0117.txt","language":"de","ocr_de":"Die Str\u00f6mung der Bauchlymphe nach der Vergiftung mit Muscarin, Nicotin und Veratrin\nvon\nDr. J. Meruuowicz.\nMil 4 Holzschnitten.\nWenn sich von den zahlreichen pharmakologischen Arbeiten nur \u00e4ussersl wenige mit den Wirkungen der Arzneien auf die Bildung der Lymphe besch\u00e4ftigen, so erkl\u00e4rt sich dieses zur Gen\u00fcge aus der geringen Bekanntschaft mit der normalen Str\u00f6mung des Saftes und aus den Schwierigkeiten denselben regelrecht aufzufangen. Den fortgesetzten physiologischen Versuchen ist cs indess gelungen einige der Hemmungen zu beseitigen die sich bis dahin der Verfolgung des interessanten Gegenstandes entgegensetzten und so erschien es mir nicht mehr allzugewagl unter der Beihilfe des Herrn Professors C. Ludwig Beobachtungen \u00fcber dio Wirkung einiger Arzncistoll'c auf den Lymphslrom an-zuslcllen.\nHa es gegenw\u00e4rtig am sichersten gelingt den aus den Bauch-eingeweiden hervorquellenden Lymphslrom zu beherrschen, so w\u00e4hlte ich f\u00fcr die Untersuchung solche Gifte aus, von denen es bekannt ist, dass sie dio Bewegungen des Darmkanals anregen.\nDieser Aufgabe gem\u00e4ss musste die Ausflussgeschwindigkeit der Lymphe aus dem ductus thoracicus sin. bestimmt, und cs mussten zugleich die Bewegungen des Rumpfes und der Glicd-maasson zum Schweigen gebracht werden, 'damit dio Zufl\u00fcsse, welche der Brustgang aus der Haut und den Skeletmuskoln empf\u00e4ngt, auf ein m\u00f6glichst geringesMaass herabgedr\u00fcckl w\u00fcrden. I)a dieses nur durch das Curare zu erreichen war, so wurden die Thiere vor dem Einbringen eines der drei oben ge-","page":117},{"file":"p0118.txt","language":"de","ocr_de":"118\nDk. J. Mkhunowicz,\nnannten Alkaloide mitCurare gelahmt. Ich verhehlte mir nicht, dass aus dieser Vorvergiftung St\u00f6rungen erwachsen k\u00f6nnten, weil das Curare nach den Beobachtungen von A. Lesser die Entstehung und die Ausfuhr der Darmlymphe beg\u00fcnstigt. Sollte den gew\u00fchlten Alkaloiden eine gleiche Bef\u00e4higung zustchen, so h\u00e4tte diese durch die gleichzeitige und vielleicht auch m\u00e4chtigere Wirkung des Curare verdeckt werden k\u00f6nnen. Um dem hieraus erwachsenden Bedenken zu begegnen, wurde, so oft es anging, die k\u00fcnstliche Athmung bis zur Wiederkehr der vollen Beweglichkeit des Brustkastens fortgesetzt, und dann eine neue Gabe des Alkaloids eingef\u00fchrt. Auf diese Weise Hessen sich zum Mindesten einige Anhaltspunkte f\u00fcr die Vergleichung der Giftwirkung bei der An- und Abwesenheit der Curarelahmung gewinnen. Der eben ausgesprochenen Absicht wegen wurde nicht mehr Curare als gerade zur L\u00e4hmung n\u00f6thig war eingespritzl; hierdurch war aber zugleich, soweit dieses aus dem arteriellen Druck erkennbar ist, einer Schw\u00e4chung des Blutstromes vorgebeugt.\nWenn durch die Geschwindigkeit, mit welcher die Lymphe aus dem ge\u00f6ffneten Brustgange fliessl, die Kr\u00e4fte gemessen werden sollen, unter deren Betheiligung sie sich bildet und bewegt, so m\u00fcssen dem Strome keine unwesentlichen durch die Versuchsmethode eingef\u00fchrten St\u00f6rungen entgegentreten. Um diese aus-zuschliessen war es zun\u00e4chst n\u00f6thig, f\u00fcr die k\u00fcnstlich er\u00f6lfnete Ausflussm\u00fcndung Sorge zu tragen ; theils dadurch dass dem in den ductus eingebundenen Glasr\u00f6hrchen eine Lage gegeben und wahrend der ganzen Versuchsdauer erhalten wurde, bei welcher die Umgebung den m\u00f6glichst geringen Druck auf den Lymphstamm \u00fcbte, und nicht minder dadurch, dass die Gerinnsel, welche sich mehr oder weniger rasch zu bilden pflegen, ohne St\u00f6rung zu entfernen waren.\nBeides habe ich dadurch erreicht, dass ich an das freie Ende des Glasr\u00f6hrchens, welches in den ductus eingebunden war, einen kurzen Kautschukschlauch ansetzte und diesen \u00fcber einen Schenkel eines andern T f\u00f6rmigen Glasr\u00f6hrchens zog. Von den beiden, jetzt noch verf\u00fcgbaren Schenkeln dieses T Rohres wurde derjenige, welcher in der Richtung des an die Canute gesetzten lag, mit einem Kautschukr\u00f6hrchen versehen, das durch ein Glaspfr\u00f6pfchen verschlossen war. Von hier aus konnte man zu jeder Zeit mit einem Plalindr\u00e4tchen in die Can\u00fcle bis zum","page":118},{"file":"p0119.txt","language":"de","ocr_de":"Dm Str\u00f6mung \u00bbkr Bauchlymphe nach \u00bber Vkrgiptung elc. 119\nduclus hin golangcn. An dem drillen Schenkel des TRohres, welcher rcchlwinkelig von der Verbindungslinie der beiden anderen abging, wurde ein hinge res d\u00fcnnwandiges Kaulschuk-rohr gesetzt, das Uber den Hals des Thieres hinausreichte und in einen kleinen calibrirlen Maasscylinder ausmUndete. Die getroffene Einrichtung bot den Vorlheil, dass man die Stellung der R\u00f6hre aufsuchen konnte, bei welcher dor Ausfluss am raschesten erfolgte und dass man dieselbe hiernach durch eine oder mehrere N\u00e4lhe an ihre Umgebung gen\u00fcgend befestigen konnte um sie in ihrerLago wiihrend derStunden langen Dauer der Beobachtung unverrUckt festzuhalten.\nEine andere, bei meinen Versuchen leider unvermeidliche St\u00f6rung wird in den Lymphstrom durch dio Anwendung der k\u00fcnstlichen Athmung cingef\u00fchrt, da sie den initllerenDruck, unter welchem der duclus innerhalb der Brusth\u00f6hle steht, \u00fcber den bei der nat\u00fcrlichen Athmung vorhandenen cmporhebl. Das llinderniss welches hieraus f\u00fcr den Uobcrgang des Inhaltes der Cysterne in den Brustgang entsteht wird bis in die Lymphwur-zeln hinein wirken und diese auf einem h\u00f6hern F\u00fcilungsgradc, als es bei nat\u00fcrlicher Athmung dor Fall, erhallen. Da nun aber nach den Erfahrungen aller Beobachter die Entleerung der Lymphbahnen von einem wesentlichen Einfluss aul die Neubildung von Lymphe ist, so wird man darauf zu rechnen haben dass bei der k\u00fcnstlichen Athmung weniger als bei nat\u00fcrlicher aus dem Brustgange ausflicsst. \u2014 Den hieraus erwachsenden Fehler kann man verringern wenn derDruck, unter dom sich der Brustkasten ausdehnte, und die Zahl der Einblasungen nicht gr\u00f6sser als n\u00f6thig genommen werden, um dem Aorlenbluto seine arteriellen Eigenschaften zu sichern. \u2014 Da es zudem nicht auf die absoluten Werthc sondern nur auf die Verhiiltnissc der letztem ankomml, und da bei dem maschincnm\u00e4ssigen Betriebe der k\u00fcnstlichen Athmung Zahl und Umfang derselben mit voller Sicherheit w\u00e4hrend der ganzen Versuchsdauer unver\u00e4nderlich zu erhalten sind, so wird von dieser Seite her \u00fcberhaupt kein wesentlicher Nachtheil zu f\u00fcrchten sein.\nDie ausfliessende Lymphe wurde in einen nach Zehntelcubic-cenlimeler gelheiltcn Cyliudcr geleitet und dort der Stand nach je 5 Min. abgelescn. Bei dieser Beslimmungsweise der Strom-geschwindigkcil kann man die ganze Aufmerksamkeit auf alle dem Ausfl\u00fcsse drohonden Gefahren wenden, allerdings muss","page":119},{"file":"p0120.txt","language":"de","ocr_de":"120\nDr. J. Mkrunowicz,\nman aber auf die Notirung rasch vor\u00fcbergehender Aende-rungen der Str\u00f6mung verzichten; diese letztem treten in der That auch selten auf.\nWahrend der ganzen, zuweilen auf 5 bis 6 Stunden sich erstreckenden Dauer einer Beobachtung wurde die Lymphe ununterbrochen aufgefangen. Der hierdurch bedingte Verlust vermindert, wie bekannt, das Plasma des Blutes und damit die Geschwindigkeit des Lymphstroms ; also werden auch die zur Bildung oder Forlleilung der Lymphe n\u00f6thigen Kr\u00e4fte nicht von der n\u00e4mlichen St\u00e4rke sein, welche zu verschiedenen Zeiten einer Beobachtung dem Lymphstrom einen gleichen Zuwachs zuge-f\u00fchrl haben. Da wirkeine Hegel kennen nach welcher der Lymph-verlust in Rechnung zu bringen ware, so werden wir aus der Vergleichung der Geschwindigkeits\u00e4nderungen, namentlich wenn sie durch stundenlange Zwischenr\u00e4ume voneinander getrennt sind, nur auf die Richtung der Krafl\u00e4nderung schliessen k\u00f6nnen.\nWeil cs sich \u00f6fter ereignet, dass der ductus thoracicus mit mehr als einem Zweige in die Hals-Vene m\u00fcndet, so muss dem Einsetzen der Can\u00fcle eine sorgf\u00e4ltige Pr\u00e4paralion vorausgehen; eine solche verlangt dass man m\u00f6glichst nahe an der Vene die Lymphgef\u00e4sse abbindet, damit sie als geschwollene Str\u00e4nge deutlicher hervortrelen. Aus dieser Beschreibung erhellt, dass der Strom der Lymphe, bevor er aus der Can\u00fcle hervorgeht, mehrere, oft viele Minuten hindurch gestockt hat. Wahrend dieser Zeit haben sich der ductus und die Cysterne ungew\u00f6hnlich gef\u00fcllt, sodass nun beim Er\u00f6ffnen der Can\u00fcle das Ausstr\u00f6men entsprechend rasch werden muss. In der That zeigt sich auch \u00f6fter in den ersten 5 bis 15 Minuten ein gegen die sp\u00e4tere Zeit so bedeutend beschleunigter Ausfluss, dass man es f\u00fcr erlaubt ansehen darf f\u00fcr die Ausworthung der mittleren normalen Ausflussgeschwindigkeit, die im allerersten Beginn des Versuchs gewonnene Ausflussmenge ausser Betracht zu lassen.\nDie aus dem Darme hervorkommende Lymphe kann aus den Fl\u00fcssigkeiten stammen, welche sich in der H\u00f6hle desselben befinden, sie kann aber auch aus den S\u00e4ften ihren Ursprung nehmen, welche die Gcwebol\u00fcckon der Schleim- und Muskcl-haut ausf\u00fcllen. F\u00fcr die L\u00f6sung meiner Aufgabe w\u00fcrde es jedenfalls von Bedeutung sein, wenn man sich einen Aufschluss dar\u00fcber verschaffen k\u00f6nnte, ob der Inhalt des ductus aus dem einen oder anderen Orto gekommen sei. Als ein brauchbares","page":120},{"file":"p0121.txt","language":"de","ocr_de":"Die Str\u00f6mung der Bauchlympiie nach der Vergiftung etc. 121\nKennzeichen hierf\u00fcr wird dieFarbe der ausgcflosseneu Lymphe dienen k\u00f6nnen, wenn sich der Darmkanal des operirtenThieres nicht im leeren Zustand befindet. Weil es andererseits auch nicht rathlich ist die Versuche bei voller Verdauung anzuslellen, so wurden die Thierc am Abend vor der Operation mit Fleisch gef\u00fcttert, so dass sie dem Brustgange noch Chylus zuf\u00fchrten, als sie zur Beobachtung kamen.\t^\nDie Alkaloide, deren Wirkungen auf den Lymphslrom gepr\u00fcft werden sollten, rufen nicht blos die Bewegungen des Darmes hervor; sie andern auch an dem durch Curare gelahmten Thiere den Blutstrom und sie erzeugen oder unterdr\u00fccken an mehrfachen Orlen Absonderungen, welche, weil sie im Bereiche des Darinkanales erfolgen, f\u00fcr meine Beobachtungen von besonderer Bedeutung sind. Die Aenderungen, welche nach der Vergiftung in dem Lymphstrome auflrelen, d\u00fcrfen demgem\u00e4ss nicht allein auf das Verhallen der peristaltischcn Bewegungen bezogen werden.\nAus den an 10 Hunden durchgef\u00fchrten Beobachtungen ist die Beihe von Zahlen hervorgegangen, welche mit den zugeh\u00f6rigen Bemerkungen am Ende dieser Abhandlung mitgelheilt werden sollen. Ihnen voraus sende ich dieSchl\u00fcsse welche aus einer Durchsicht der Zahlen hervorgegangen sind.\n1. Wenn man den Strom dorLymphe wahrend der 5 Minuten in das Auge fasst, in deren Beginn eins der drei genannten Alkaloide dem Blutstrom einverleiht wurde, so gewahrt man jedesmal eine auffallende Aenderung desselbeu. Um sie zu veranschaulichen wird es gen\u00fcgen die in Ccm. gemessenen Ausflussmengen mitzutheilen welche in den 5 Minuten gesammelt wurden die der Einspritzung vorausgingen und in denjenigen die darauf folgten.\nVor der Einspritzung.\tNach der Einspritzung.\tDosis des Giftes.\tBemerkungen f\u00fcr die 5 Minuten nach der Einspritzung g\u00fctig.\nMuscarin. 1. Versuch. 1 6,2 Ccm.\t4S,5Ccm.\t.6 Ccm.\tDer K\u00f6rper des Th io res unbe-\n\u00df 6,4\t.\tIS,4\t\u00bb\tL\u00f6sung 3\t\u00bb\twegt; Darmbewegung durch d. Bauchdecken sichtbar. Lymphe tiefer weiss. Zuckung des K\u00f6rpers. Darm-\n\t\t\tbewegung sichtbar. Lymphe tief weiss. Die Einspritzung \u00df 80 Min. sp\u00e4ter als a.","page":121},{"file":"p0122.txt","language":"de","ocr_de":"122\nDr. J. Merunowicz,\nVor der Einspritzung.\tNach der Einspritzung.\tDosis dee Giftes.\tBemerkungen f\u00fcr die ft Minuten nach der Einspritzung giltig.\na. Versuch.\t\t\t\n7,0 Ccm. 3. Versuch.\t8,2 Ccm.\t3Com. \u00ab\u2022\tUnruhe, W\u00fcrgen, breiige Darmentleerung.\na 4,2 \u00bb\t5,5 \u2022\t1 \u00bb\tDyspnoiS des nat\u00fcrl. athmenden .Th i eres.\n\u00df 1,0 \u00bb\t5,0 \u00bb . .\t4 a\tDyspnoe. Erbrechen \u00df 30 Min. nach a.\n7 ' 0,0 .\t0,5 \u2022\u2022\t4 a\t7 30 Min. nach \u00df.\n5 0,0 \u2022\u00bb 4. Versuch.\t2,0 .\t4 a\tErbrechen 5 5 Min. nach y.\na 43,0 \u00bb\t44,0 \u00bb\t4 a\tErbrechen.\n\u00df *,o \u00bb\t7,5 .\t4 a\t\u00df 30 Min. nach a.\n\u00cf 6,0\t\u00bb\t45,5 \u00bb\t\u2022 4 a\t7 90 Min. nach \u00df.\n5 4*,5 \u00bb\t47,0 .\t2 a\tNat\u00fcrliche Athmung 5 80 Min.\n\u2022 ; . \u2022\u2022\t\u2022 \u2022\t\tnach 7.\nN i co t 4. Versuch. .\tin;.-.- \u2018 \u00abp. \u2022\t\t\na 40,5 Ccm:\t7,7 Ccm.\t5 Ml Ik-\t\n\u00df V \u2022\t7,7\t.\t5 a\t\u00df 4 0 Min. nach a.\n7 7,6 .\t7,5 \u00bb\t40 a\t7 4 0 Min. nach \u00df.\no 8,8 \u00bb\t9,7\t\u00bb\t40 a\tNat\u00fcrliche Athmung, Dyspnoe, Kollern im Unterleib.\n2. Versuch.\tI\t\t\n40,2 \u00bb 3. Versuch.\t7,0 \u00bb\t40 vs\tNat\u00fcrliche Athmung.\no 4,0 \u00bb\t8,0 >\t40 a \u2018 .\t\n\u00df 3,8\t\u00bb\t4,5 \u00bb\t\u00a3 \u00bb\tNat\u00fcrliche Athmung \u00df 220 Min. nach a.\n\u00cf *,o \u00bb\t4t0 a\t5 a \u2022\tNat\u00fcrliche Athmung y 40 Min.\n\t\t'*\u2022 \u2018\tnach \u00df.\no 3,5\t\u00bb\t4,2 \u00bb\t8 a\tNat\u00fcrliche Athmung b 4 0 Min.\nt 8,6\t\u00bb\t4,0 a\t8 a\tnach 7. Nat\u00fcrliche Athmung c 4 0 Min.\nV e rat 4. Versuch.\t\u20229 rin.\t\tnaclj b.\n42,0 Ccm. 2. Versuch.\t4 8,5 Ccm.\t4 Mllg.\t\n23,0\t\u00bb 8. Versuch.\t27,0 a\t4.5 a\tLymphe fast Vvasserhell.\na 9,0\t\u00bb\t4,5 a\t4.5 a\t\n\u00df 1,5 \u00bb\t6,0 a\t4,5 a\tNat\u00fcrliche Athmung \u00df 80 .Min. nach a.\n7 6,0 \u00bb\t45,0 a\t3,0 a\tNat\u00fcrliche Athmung y 60 Min. nach \u00df.","page":122},{"file":"p0123.txt","language":"de","ocr_de":"Dir Str\u00f6mung der Bauchlymphe nach \u00bber Vergiftung elc. 123\nUnmittelbar nach der Einspritzung eines der Alkaloide beschleunigt sich also der Lymphslrom sehr h\u00e4ufig. Da dieses trotz der CurarelUhmung und zwar in (1er Zeit geschieht in welcher auch die Muskeln des Darmes am lebhaftesten erregt sind, so liegt die Vermuthung nahe, dass eine innere Beziehung zwischen diesen beiden in den Vordergrund tretenden Vorg\u00e4ngen bestehe. Die r\u00e4umlichen Beziehungen in denen die Muskeln und die Lymphwege des Darms zueinander stehen gewahren dieser Unterstellung eine St\u00fctze; von ihnen aus lasst sich sehliessen, dass der Inhalt aller in <f\u00bbn.Darmwand vorhandenen Lymph-bahnen ausgepressl werden m\u00fcsse, wenn die contractilen Fasern der Schleim- und Muskelhaul gleichzeitig in einen Tetanus geralhen. Tr\u00e4te dieses ein, so w\u00fcrde sich dcrLymphstrom pl\u00f6tzlich aber ganz vor\u00fcbergehend beschleunigen m\u00fcssen, da wahrend der Dauer des Tetanus die Neubildung von Lymphe unterbleiben und hinter seinem Nachlass her erst' eine gewisse Zeit verstreichen m\u00fcsste bevor sich die wi\u00e9der er\u00f4i\u00efnelen Lymphwege mit neuer Fl\u00fcssigkeit gef\u00fcllt hatten. \u2014 Anderseits k\u00f6nnte man aber auch eine dauernde Vermehrung des Zuflusses aus der Darm wand in dieCysterne f\u00fcr wahrscheinlich erachten, wenn eine lebhafte peristaltische Bewegung die Wurzeln der Lymphgefiisse entleerte, die dann mit dtfm Nachlass derMuskel-conlraclion unter Bedingungen gestellt w\u00fcrden welche ihre F\u00fcllung mit neuen Fl\u00fcssigkeitsmassen beg\u00fcnstigten.\nDa die eben entwickelten Vorstellungen sich weniger auf dio unmittelbare Beobachtung der am Darmkanal ablaufenden Vorg\u00e4nge, da sie sich vielmehr aufAnalogie mit den in den Skeletmuskeln aufgefundenen Erscheinungen gr\u00fcnden, so bedarf es einer weiteren Zergliederung der Thatsachcn bevor man sie f\u00fcr statthaft ansohen darf. Zu diesem Ende ist zun\u00e4chst dieDarm-contraction in das Auge zu fassen, welche'nach der Einspritzung des Muscarins und des Nicotins in das Blut einzutrclen pflegen.\nDer Schilderung Schmiedeberg\u2019s*) gciniiss sieht man in k\u00fcrzester Zeit nach der Anwendung des Muscarins verst\u00e4rkte Bewegung des Magens und Darmkanals cintretcn, dio sich alsbald zum hoftigslcn Tetanus steigern. Dio tctanischeZusammen-zichung beginnt an mehreren Stellen des Darmes gleichzeitig und pflanzt sich nach beiden Richtungen fort, bis der ganze\n*) Das Muscnrin. Leipzig 4 869 p. 57.","page":123},{"file":"p0124.txt","language":"de","ocr_de":"124\nDu. J. Merunowicz,\nDarin einen starken harten Cylinder ohne jegliche Lichtung darstellt, der sich wie aus hartem weisslichen Wachs gegossen ausnimmt. Nach einigen Minuten beginnt der Krampf sich zu l\u00f6sen, es tritt allm\u00fclig an die Stelle desselben eine ungemein lebhafte Peristaltik, die sich aber durch die Unregelm\u00e4ssigkeit ihres Fortschreilens und auch dadurch von der normalen unterscheidet, dass einzelne Darm-\u00c0bschnitte noch l\u00e4ngere Zeit hindurch con-trahirl bleiben. Auch der Magen nimmt au diesem Tetanus Theil, er wird jedoch nicht \u00fcberall von ihm ergriffen, sondern nur reihenweise, sodasserrosenkrauzf\u00f6rmig eingeschn\u00fcrt erscheint.\nAehnlich schildert 0. Nasse*) die Wirkung des Nicotins. Wenn dieses Gift in die vena jugularis eingebrachl ist, so sieht man im Darmkanal, vom Magen bis zum Rectum fast pl\u00f6tzlich eine Bewegung auflreten die sich bis zum allerst\u00e4rksten Tetanus steigern kann. Vorzugsweise werden die d\u00fcnnen D\u00e4rme ergriffen, die sich ihrer ganzen L\u00e4nge nach auf die gr\u00f6sst-m\u00f6glichsle Enge zusammenziehen, n\u00e4chst ihnen noch im hohen Grade der Dickdarm, w\u00e4hrend der Magen sich nur heftig bewegt, ohne in einen vollst\u00e4ndigen Tetanus zu verfallen. Die Contractionen treten 9 bis 13 Secunden nach der Injection ein und ihre St\u00e4rke richtet sich nach der Menge des an-gewendelen Nicotins. Bei Dosen die so gering sind, dass sich die Giftwirkungen in keinem andern K\u00f6rpertheil sichtbar machen, werden meist nur st\u00e4rkere perislallischc Bewegungen hervorgerufen, bei gr\u00f6sseren dagegen tritt ein vollst\u00e4ndiger Tetanus ein. Mit der Gr\u00f6sse der Dosis steht auch diejenige der Wirkung auf den Darmkanal im Zusammenh\u00e4nge; so kommt cs bei sehr grossen Gaben vor, dass der telanische Zustand mehrere Minuten anh\u00e4lt. Der vermehrten Bewegung kann ein Zustand der Erschlaffung folgen, oft aber stellen sich, ohne dass dieser einlrilt, sofort peristaltische Bewegungen von gew\u00f6hnlicher St\u00e4rke ein. Man kann den Versuch in kurzer Zeit fast beliebig oft wiederholen, da die Folgen der Vergiftung rasch zu verschwinden pflegen. \u2014 Von den Wirkungen des Vera tri ns auf den Darmkanal kenne ich keine eingeheude Schilderung.\nWenn wir nach der Kcnntnissnahme dieser Erfahrungen zur Betrachtung meiner Beobachtungen Uber die Beschleunigung des Lymphstromes zur\u00fcckgohen, welche der Einspritzung des\n') Physiologie der Darmbewegung. Leipzig I860 p. 50 u. f.","page":124},{"file":"p0125.txt","language":"de","ocr_de":"Dir Str\u00f6mung der Bauciilympiie nach der Vergiftung cic. 125\nGiftes rascli nachfolgt, und die Frage erheben ob sich der letztere aus dem ver\u00e4nderten Conlraclionszustand des Darmes erkl\u00e4ren lasse, so w\u00fcrden wir dieses f\u00fcr das Muscarin zu bejahen verm\u00f6gen. Als eine Unterst\u00fctzung dieser Annahme w\u00e4re die wiederholt angemerkte Erscheinung anzusehen, dass die in vermehrter Menge ausslr\u00f6mende Lymphe st\u00e4rker weiss gef\u00e4rbt und also offenbar aus den Ghylusr\u00e4umen hervorgekommen war. \u2014 Anders verh\u00e4lt es sich beim Nicotin ; die Darmbewegung welche dieses Gift veranlasst, unterscheidet sich der gegebenen Beschreibung nach h\u00f6chstens dem Grade nach von der durch das Muscarin veranlassten ; demnach sollte man auch einen nur gradweisen Unterschied zwischen dem Ausfluss der Lymphe nach der Einf\u00fchrung beider Gifte erwarten. In Wirklichkeit aber sieht man nach der Einspritzung des Nicotins unter 10 Beobachtungen nur 5 Mal eine Steigerung des Ausflusses eintrelen und unter denselben befinden sich nur 2 F\u00e4lle in welchen die Vermehrung gross genug ist, um sie f\u00fcr mehr als eine Zuf\u00e4lligkeit zu hallen. Diesen beiden positiven treten jedoch auch zwei negative F\u00e4lle entgegen, in denen sich als erste Wirkung des Nicotins der Ausfluss bedeutend vermindert.\nDer Unterschied welcher sich zwischen den n\u00e4chsten Erfolgen der beiden Gifte herausslellt dr\u00fcckt sich noch deutlicher durch die Miltelwerthe des Ergusses vor und nach ihrer Einspritzung aus. Beim Muscarin bel\u00e4uft sich als Mittel aus II Beobachtungen der Ausfluss vor der Vergiftung auf 5,6 Ccm. und nach derselben auf 9,5 Ccm., beim Nicolin dagegen betragen die entsprechenden Werthe aus 10 Beobachtungen 6,6 Ccm. und 6,4 Ccm. W\u00e4hrend also durch das Muscarin in den ersten 5 Minuten nach seiner Einspritzung der Ausfluss im Verhallniss von 1,0 zu 1,70 gestiegen war, wurde er durch das Nicotin in derselben Periode von 1 zu 0,97 herabgedr\u00fcckt.\nUm sich zu vergewissern, ob das abweichende Verhalten des Nicotins darin begr\u00fcndet sei, dass die von einer Dosis desselben angeregten Darmbewegungen weniger ausgiebig und vor\u00fcbergehender seien als die durch das Muscarin bedingten, kann man sich noch eines anderen Verfahrens bedienen. Nach den Mittheilungen Nasse's gelingt es die peristallischen Bewegungen anhaltend zu beleben, wenn man nach minutenlangen Pausen das Nicotin wiederholt einspritzl.\nBei dieser Art dos Nicotin anzuwenden musste es sich zei-","page":125},{"file":"p0126.txt","language":"de","ocr_de":"126\nDh. J. M\u00ebkunowicz,\ngen, von welcher Bedeutung f\u00fcr den Lymphstrom die peristaltischen Bewegungen seien. Der Verlauf zweier nach diesem Plane ausgef\u00fchrten Beobachtungen ist in der nachstehenden Zahlenreihe enthalten.\nZeit in Minuten.\tAusgeflossene Lymphe in Ccm.\tGabe des Nicotius in Milgrammen.\tBemerkungen.\t\n1. Versuch.\t\t\t\t\n0 bis 5\t43,5\t0\t\t\n40\t7,7\t5 Mllgr.\t\t\n45\t7,7\t0\t\t\nSO\t7,7\t5 Mllgr.\t\tK\u00fcnstliche ALhmung.\n25\t7,6\t0\t\t\n30\t7,5\t4 0 Mllgr.\t\t\n35\t6,0\t0\t\t\n2. Versuch.\t\t\t\t\n0 bis 5\t0,2\t0 .\t\tNat\u00fcrliche Athmung.\n40\t9,5\t3 Mllgr.\tDyspno\u00f6, Kollern im Leihe.\t\n45\t3.0\t4 \u00bb\tHasch vor\u00fcbergehend Dyspnoe.\t\n20\t4,5\t4 \u00bb\t\tW\t\u00bb\tM\n25\t1.0\t4\t\u00bb\t\t\u00bb\tw\t\u00bb\n30\t3,0\t4 a\t\t\u00bb\tW\tM\n35\t0,0\t0\t\t\n40\t4.5\t4 0 Mllgr.\tSlurkes Erbrechen.\t\n45\t0,0\t0\t\t\nIn der ersten dieser beiden Beobachtungen, bei welcher die Curarel\u00e4hmung vollst\u00e4ndig ausgebildet war, trat unmittelbar nach der ersten Einspritzung des Giftes eine Verminderung des Ausflusses ein, und es verharrte die Str\u00f6mung auf diesem Geschwindigkeitsgrade trotz der zweimaligen Wiederholung der Einspritzung und der Verst\u00e4rkung der Dosis. \u2014 Im zweiten Fall f\u00fchrte die Vergiftung zu dem entgegengesetzten Resultate, denn es erh\u00f6hte sich der Ausfluss nach der ei sten Einspritzung sehr bedeutend und wenn nun auch bei der Einf\u00fchrung der darauf folgenden Dosen die Ausflussgeschwindigkeit sehr viel tiefer herabsank, so verharrte sie doch in den Zeiten welche unmittelbar auf die Vergiftung folgten auf einem h\u00f6heren Werthe als in denen in welchen die Einspritzungen unterblieben waren. Trotzdem bleibt es zweifelhaft ob die vermehrte Str\u00f6mung auf Rechnung der perislallischen Bewegungen zu setzen sei, da jede neue Gabe des Giftes das aus der CurarelUhmung erwachte Thier zu heftigeren Bewegungen des Rumpfes ver-anlasste, die, wie bekannt, den Abfluss der Lymphe aus der Cutis und den Muskelfascien wesentlich bef\u00f6rdern. Aber auch","page":126},{"file":"p0127.txt","language":"de","ocr_de":"Die Str\u00f6mung der Bauciilymimie nach der Vergiftung etc. 127\nzugegeben, dass die gesammten, wahrend der aufeinander folgenden Nicotin-Vergiftungen ausgeslossenen Lymphmengen auf Rechnung der peristaltischen Bewegung zu setzen seien, so w\u00fcrde der Einfluss welchen sieaufdieBildungderLyniphe \u00fcben, koinenfalls als bedeutend anzusehen sein. Dieses ergiebt sieh sogleich, wenn man die Erfolge derselben denen gegen\u00fcber-stellt, welche durch das Curare zu erzielen sind. F\u00fcnf Minuten nach der letzten Dose von Nicotin wurde das Thier zum zweiten Male mit Curare gelahmt. Von diesem Augenblicke an wuchs der Ausfluss so betr\u00e4chtlich empor, dass er nach Verlauf von 25 Minuten 15 Ccm. f\u00fcr je 5 Minuten betrug.\nBis dahin wurde nur der Ausfluss der Lymphe in den 5 Minuten in Betracht gezogen, auf deren Anfang die Einspritzung des Giftes fiel. Wenn in diesen sich die Str\u00f6mung beschleunigt erwies, so blieb es zweifelhaft ob es der Entleerung eines in den Lymphwegen vorhandenen Vorrothes oder neben diesen auch einer Neubildung unserer Fl\u00fcssigkeit zuzuschreiben sei. Ware das Erstere ausschliesslich die Ursache der vermehrten Str\u00f6mung gewesen, so h\u00e4tte man erwarten d\u00fcrfen, dass in den Zeiteinheiten die der mit dem rascheren Ausfluss begabten nach-folglen das Abstr\u00f6men schw\u00e4cher als vor der Vergiftung gewesen w\u00e4re ; denn nur unter dieser Bedingung w\u00fcrde, wie es uusere Voraussetzung verlangt, die mittlere Ausfluss- oder Bildungs-gesch windigkeil der Lymphe unver\u00e4ndert geblieben sein. Diese Voraussage trifft jedoch nicht einmal in der Mehrzahl der Beobachtungen ein, wie man aus den folgenden Zahlen sieht.\nMuscarin.\nln 5 Min. vor der Vergiftung.\tNach der Vergiftung.\n\t\t\tObis 5\t5 bis 10\t10 bis\n1.\ta.\t6,2\t13,5\t6,2\t6,6\n\tb.\t6,4\t15,4\t7,6\t6,0\nII.\t\t7,0\t8,2\t3,5\t3,3\nIII.\ta.\t4,2\t5,5\t0,0\t1,0\n\tb.\t4 ,0\t5,0\t2,0\t0,0\nIV.\ta.\t12,0\t14,0\t8,0\t4,5\n\tb.\tM\t7,5\t7,8\tM\n\tc.\t6,0\t15,5\t7,5\t7,0\nI.\ta.\t13,5\t7,7\t7,7\t?\n\tb.\t8,3\t9,7\t9,1\t7,5\n11.\t\t10,2\t7,0\t0,0\t1,5\nIII.\ta.\tM\t8,0\t9,0\t5,2\n\tb.\t3,8\t4,5\t6,0\t5,0","page":127},{"file":"p0128.txt","language":"de","ocr_de":"128\nDr. J. Mkrcnowicz,\nSolange wir nicht angeben k\u00f6nnen, warum der vorausgesetzte Erfolg bald fehlt und bald eintrifll, d\u00fcrfte es gewagt sein, die auf dasselbe passenden Beobachtungen durch das ausgesprochene Princip zu erkl\u00e4ren. Die Annahme, duss der im Beginn der Vergiftungszeit reichlicher gewordene Ablluss der Lymphe auf dem Ausstossen eines vorhandenen Vorraths beruhe, scheint sich sogar f\u00fcr einige Falle der vorstehenden Zusammenstellung als unanwendbar zu erweisen ; f\u00fcr diejenigen n\u00e4mlich, in welchen auch noch wahrend der 10. bis 15. Minute nach der erfolgten Vergiftung die Geschwindigkeit des Abfliessens nicht unter die vor der Vergiftung vorhandene herabsank. Zu dieser Zeit hat sich der Sturm der Bewegungen, welchen die Einspritzung des Giftes hervorgerufen, schon gelegt. Wenn also auch jetzt der Strom seine normale Starke zeigt, so wird man der Annahme kaum ausweichen k\u00f6nnen, dass in jener Periode, in welcher mehr Lymphe als gew\u00f6hnlich ausgetrieben ward, auch mehr gebildet worden sei.\nUm den Nachweis zu ersch\u00f6pfen, welchen meine Beobachtungen r\u00fccksichtlich des Zusammenhanges zwischen den Bewegungen der Darmmuskeln und der Lymphe zu geben verm\u00f6gen, w\u00e4re endlich noch auf die Wirkungen der peristaltischen Bewegungen einzugehen, welche unabh\u00e4ngig von den Anregungen der Gifte Vorkommen. Zu diesen letzteren zahle ich diejenigen, welche spater als eine halbe Stunde nach der Einspritzung des Giftes durch die Bauchdecken hindurch sichtbar oder durch gurgelnde T\u00f6ne h\u00f6rbar wurden. Durch die Anwesenheit dieser Kennzeichen ist eine Bewegung der D\u00fcnnd\u00e4rme gewiss sicherer, als durch eine Kothentleerung erwiesen, an welcher m\u00f6glicher Weise nur der Dickdarm betheiligt ist. In mehreren meiner Versuche traten nun solche zuf\u00e4llige Darmbewegungen ein, ohne dass sie sich auch nur einmal in dem Lymphabfluss ausgedrUckt hatten.\nDurch die Zergliederung der am Lymphstrom beobachteten Thatsachen empfangen somit die Vorstellungen welche aus den anatomischen Verh\u00e4ltnissen abgeleitet wurden \u00fcberhaupt keine oder mindestens keine unzweideutige Best\u00e4tigung. Nun werden aber doch ganz unbestreitbar durch die in der Muskelhaut des Darmes auflretende'n Contraclionen Lymphmassen, welche in ihrem Wirkungsbereich liegen, gegen den Brustgang hingelrie-ben, also muss auch durch sie die Slromgeschwindigkeit im ductus","page":128},{"file":"p0129.txt","language":"de","ocr_de":"Diu Str\u00f6mung der Bauciilymfiik nach der Vergiftung ctc. 129\neinen Zuwachs empfangen. Daraus dass sich dieser in der minieren Ausflussgeschwindigkeit der Lymphe nicht bemerklich macht, w\u00fcre also zu schliessen dass die Bewegung der groben Darmmusculatur nicht wesentlich gegen die \u00fcbrigen Bedingungen ins Gewicht fallt, welche sicli an der Erzeugung des Lyinph-slromes beiheiligen.\nBei der geringen Zahl und Mannigfaltigkeit meiner Versuche und der bei ihnen benutzten Methoden kann ihren Ergebnissen kein endgiltiger Werth beigelegt werden, jedenfalls aber fordern sie zu einer Fortsetzung auf, bei deren Ausf\u00fchrung vor Allem darauf zu denken wUre, sich genauere Kennzeichen f\u00fcr den Umfang und die Dauer der Darmbewegung zu verschallen als wir sie jetzt besitzen; auch d\u00fcrfte sich die abwechselnde Vergiftung mit Muscarin und Atropin empfehlen.\nDa mir, wie schon erw\u00e4hnt, keine genaueren Beobachtungen Uber die Bewegungen des Darmes bekannt, welche unmittelbar nach der Einspritzung von Vera Irin in das Blut eintreten, so habe ich hier die Erfolge des zuletzt genannten Giftes auf den Lymphstrom nicht besprochen. Aus den Zahlen, die aufSeite!22 stehen gehl hervor, dass gr\u00f6ssere Dosen dieses Giftes \u00e4hnlich dem Muscarin, kleinere aber wie das Nicotin gewirkt haben.\nDie toxischen Wirkungen desMuscarins, Nicotins umlVera-trins beschranken sich bekanntlich nicht auf die Muskeln des Darmrohres; es treten dieselben auch an mannigfachen anderen Orten, namentlich in den unter dem Einfl\u00fcsse der Nerven ab-sonderpden Dr\u00fcsen und in denBlulgefUssen auf. Da dieAeusse-rungen unsererGifle in dem letztem Gebilde langer sichtbar sind als in denBeweguugswerkzeugen der Ged\u00e4rme, so liegt es nahe zu fragen, ob sich nicht auch imLymphstrome jenseits der Zeit, wahrend welcher der Darm lebhaft bewegt wird, die Giflwir-kungen erkennen lassen. Nun ist es allerdings m\u00f6glich, u. a. durch Messungen des Blutdruckes \u00fcber die Wirkungsdauer der Gifte Gewissheit zu erlangen, es fehlt uus dagegen ein sicherer Maassstab daf\u00fcr, obderGang, welchen der Lymphstrom zu jener Zeit verfolgt, Abweichungen von demVerlaufo darbietet, den er ohne die Anwesenheit des Giftes inue gehalten haben w\u00fcrde. Sonach werden wir kaum \u00fcber Vermuthungen hinauskommen wenn es sich um die Angabe der Ursachen handelt, welche die in den sp\u00e4tem Stadien der Giftwirkung auftretenden Aende-rungen des Lymphstroms bewirkten.\nXI.\t\u00bb","page":129},{"file":"p0130.txt","language":"de","ocr_de":"130\tOh. J. Mbrunowicz,\nVon den Beobachtungen, welche \u00fcber die Geschwindigkeit des Lymphst\u00efomes im ductus thoracicus vorliegen, eignen sich zurVergleichung mit den meinigen vorzugsweise die von K. Lesser ausgef\u00fchrten. Die zu diesen Versuchen verwendeten Thiere waren seil 24 Stunden n\u00fcchtern und wahrend des Sammelns der Lymphe durch Curare gelahmt. Um diejenigen seiner Beobachtungen, in welchen aus den ruhig daliegenden Thieren 4 und mehr Stunden hindurch die Lymphe fortw\u00e4hrend aufgesammelt wurde, mit den meinigen vergleichbar zu machen, habe ich aus den in seiner Abhandlung aufgef\u00fchrten in je einer Stunde ausgeflossenen Lymphmengen dieMittelwerlhe desAusflusses f\u00fcr je 5 Minuten berechnet\nI. Ausgeflossen in S Min. Gesammtverlust am Ende d.\tSt.\t1. St. 7,8 95\t2. St. 7,4 484\t3. St. 6,6 259\t4. St. 4,0 308\t5. St.\tG. St. 7. St.\nII.\t\t\t\t\t\t\t\nAusgcflosson in 5 Min.\t\t2,0\t5,4\t\u00ab,3\t4,8\t*,3\t3,8\nGesammlvorlust am Ende d.\tSt.\t24\t89\t440\t4 98\t249\t294\n111.\t\t\t\t\t\t\t\nAusgeflossen in S Min.\t\t4,8\t3,6\t4,0\t\u2014\t3.8\tM M\nGesammtverlust am Ende d.\tSt.\t57\t4 00\t448\t\u2014\t\u2014\t\u2014 \u2014\nIV.\t\t\t\t\t\t\t\nAusgeflossen in 5 Min.\t\t*,4\t5,4\t4,5\t3,8\t3,8\t\nGesammtverlust am Ende d. V. , Ausgeflossen in 5 Min.\tSt.\t28\t94\t4 40\t494\t236\t\n\t\t8,8\t3,8\t8,8\t3,8\t4,9\t4,9\nGesammtverlust am Ende d.\tSt.\t45\t94\t436\t4 83\t242\t299.\nDiese Zahlen f\u00fchren zu der Folgerung dass die Bildung der Lymphe durch den steigenden Verlust des Thieres an dieser Fl\u00fcssigkeit gew\u00f6hnlich herabgemindert werde. Denn in vier Versuchsreihen sinkt die Ausflussmenge, wenn sie anfangs auch im Steigen war, tiefer und tiefer herab sobald die entleerte Ge-sammtmenge 150 bis 200 Ccm. erreicht hatte. Dass jedoch auch diese Regel keine ausnahmslose sei lehrt die 5. Beobachtung der vorstehenden Reihe, denn in ihr war auch nach der Entleerung von 250 Ccm. die Ausflussgeschwindigkeil gr\u00f6sser, als zu den Zeiten in welchen sich der Verlust unterhalb eines solchen von 183 Ccm. hielt.\nNach der Einspritzung von Muscarin und Nicotin scheint sich der Verlauf der Lymphausscheidung anders als in der Mehrzahl der obigen Beobachtungen zu verhalten ; sicher ist dieses wenigstens in zwei Beobachtungen der Fall, in welchen, nachdem","page":130},{"file":"p0131.txt","language":"de","ocr_de":"Die Str\u00f6mung nun Bauchlymhib nach der Vergiftung clc. 131\ndas Gift eingefl\u00f6sst war, die Beobachtung noch einige Stunden hindurch ohne Wiederholung derGabe fortgesetzt war. Um ihre Resultate mit denen vergleichbar zu machen, die aus der Abhandlung Lesser's entnommen sind, will ich sie zuerst auf dieselbe Weise darstellen. Die Zahlung der Stunde beginnt mit dem Zeitpunkte der Vergiftung ; zu dem Gcsammtverlust der Lymphe ist auch die vor der Gifteinspritzung abgenommene gerechnet.\nt) Muscarin.\tt, St.\t2. st.\t3. St.\t4. St.\tSt.\t0. St.\nAusgeflossen in je 5 Min.\tM\t7,1\t6,2\t\t\t\nGesommlverlust in Ccm.\t8t ,6\t167\t231.\t\t\t\n2) Nicotin.\t\t\t\t\t\t\nAusgeflossen in je 5 Min.\t6.6\t10,8\t10,8\t10,0\t8,7\t7,*\nGcsammtverlust in Ccm.\tt 36,4\t266,2\t396,5\t527,1\t631,6\t720,3.\nHier hat also die Abscheidung der Lymphe noch zugenommen und zum Theil in einem sehr bedeutenden Grade nachdem der Verlust schon ungew\u00f6hnlich hohe Zahlen erreicht halte.\nDa indess durch die dem Vergleich zu Liebe gew\u00e4hlte Dar-slellungsweise viele Eigent\u00fcmlichkeiten im Verlaufe der Absonderung verwischt werden, so werde ich auch noch eine graphische Darstellung derselben vorlegen. \u2014 ln dieser zahlt die Abscisse die Zeit; je 1 Mm. derselben entspricht 5 Minuten; die Ordinaten sind den in\tFig.\nje 5 Minuten ausgcllosse-nen Lymphmcngen proportional und zwar in der Art, dass 1 Mm. derselben \\ Ccm. Lymphe gleich ist.\no\nlliillilllllllllllllllllllllllllllllill\ni 50\t100\t150\t200 Min.\nMuscarinvergiftung bei m. Die unter der Abeci\u00fcse stehenden Zahlen bedeuten die w&hrond des Versuche abgelaufenen Miuuteu.\nFig. 2.\n400 Min.\n0 n n n\t1UU\t200\ts 300\t\u2022**\nNicotinvorgiftungeu bei n; Ucbergang zur nat\u00fcrlichen Athmung bei a. Die Zahlen unter der Aoscisse wie vorher.\nAus diesen Curven lasst sich kein Abhangigkeitsverhaltniss der Str\u00f6mung vom Lymphverlust, wohl aber ein solches von der Zeit erkennen, welche seit der Vergiftung verstrichen war. Wahrend sich in den ersten Zeiteinheiten nach der Einspritzung\n9\u00bb","page":131},{"file":"p0132.txt","language":"de","ocr_de":"132\nDr. J. Mkrunowicz,\ndes Muscarins und Nicotins die Ausflussmengen abweichend von einander verhalten, stimmen sie jenseits der 45 Minuten darin (lberein dass sie auf einen betr\u00e4chtlich liefern Stand wie vor der Vergiftung herabsinken, dann unter Schwankungen einem Maximum zuslreben von dem sie sehr allm\u00f6hlig und zwar abermals unter Schwankungen absinken.\nFig. 8.\n(Musc&rin.)\nAuf denselben Verlauf der Str\u00f6mung weisen auch die Beobachtungen hin in welchen durch eine Wiederholung der Gifleinspritzung der vollkommene Ablauf der Erscheinung gest\u00f6rt wurde.\nFig. \u2666.\nllllllllhllllllllllllllllM\nO n\t10\u00ab\t200 \u25a0 n 300 Min.\n[Nicotin.)\nDio an diese Holzschnitte gesetzten Bezeichnungen haben dieselbe Bedeutung wie in Fig. 1 und 2. g bedeutet Gerinnung.\nDer Behauptung dass durch die Einverleibung von Nicotin und Muscarin der zeitlichen Aenderung der Lymphabsonderung ein bestimmtes Gesetz vorgeschrieben werde, w\u00fcrde ein geringes Gewicht beizulegen sein wenn sie sich allein auf die wenigen Bestimmungen der Absonderungsgeschwindigkeit stutzte. Dieses ist jedoch nicht der Fall; denn es zeigt auch der arterielle Blutdruck, welchen ich in einigen Beobachtungen in k\u00fcrzeren Zwischenr\u00e4umen gemessen habe, einen \u00e4hnlichen Verlauf. Da der Blutdruck ein unverf\u00e4ngliches Zeichen f\u00fcr den Bestand der Giflwirkungen abgiebl, so wird es nicht allzu gewagt erscheinen, wenn man die entsprechende Variation des Lymphstromes ebenfalls auf die Giftwirkung bezieht.\nZum Schl\u00fcsse der Bemerkungen, welche ich an die von mir gewonnenen Zahlenreihen kn\u00fcpfte, will ich noch hervorheben, dass der Verlust an Lymphe, den ein Ilund ohne zu sterben erleiden darf, weit gr\u00f6sser sein kann, als ihn K. Lesser gefunden hat. Da die von ihm entlymphten Hunde schon verendeten ehe sie einen Verlust von zwei Procent ihres K\u00f6rpergewichtes erlitten hatten, so schloss er, dass hiermit der gr\u00f6sste Werth jenes Ver-","page":132},{"file":"p0133.txt","language":"de","ocr_de":"Dus Str\u00f6mung der Bauchlymimik nach her Vergiftung etc. 133\nlusles gegeben sei, den das Thier ertragen k\u00f6nne. Dieser wird nun aber in einem meiner Versuche bedeutend \u00fcberschritten. Als in diesem \u2014 er betraf eine Nicotin-Vergiftung \u2014 das Thier 3,3 Procent seines K\u00f6rpergewichts an Lymphe verloren hatte, floss dieselbe immernoch reichlich (1 Ccm. in einerMinute). Voraussichtlich hatte sich noch mehr gewinnen lassen, wenn demLeben des Hundes nicht durch eine starke Gabe von Curare und durch Aussetzen der k\u00fcnstlichen Alhmung ein Ende gemacht worden w\u00e4re.\nZusammenstellung der Beobachtungen.\nI. Versuche mit Muscarin.\nDurch die G\u00fcte des Herrn Professors Schmiedeberg stand mir eine w\u00e4sserige L\u00f6sung von schwefels\u00e4urem Muscarin zu Gebote. Der Conzentrationsgrad derselben war mir nicht bekannt.\nt. K\u00f6rpergewicht des Mundes 20 Kilo. Vollkommene Curarel\u00fchmung.\nZeit in Minuten.\tGesammelte Lymphmenge in Ccm.\tBemerkungen.\ns\t5,6\t\n10\t4,6\t\n15\t7,8\t\n20\t8,0\t\n25\t6,2\t\n80\t43,5\tIn die Vena jug. ext. werden 6 Ccm. Muscarinl\u00f6sung injicirt; Darmbewegung durch die Bauch wand sichtbar; Hurn fliesst ab.\n35\t6,2\tLymphe mehr milchig.\n40\t6,6\t\n45\t6,2\t\n50\t5,6\t\n55\t5,5\t\n60\t6,5\t\n65\t6,5\tLymphe weniger milchig.\n70\t7,0\tSpeichelfluss sehr profus.\n75\t7,0\t\n80\t4,0\t\n85\t6,2\t\n90\t6,5\t\n95\t6,2\t\n4 00\t7,0\t\n4 05\t6,4\t\n410\t15,4\tInjicirt 3Ccm. Muscarinl\u00f6sung; Zuckung des Rumpfs; Darmbewegungen sichtbar; Lymphe ganz milchweiss. \u25a0","page":133},{"file":"p0134.txt","language":"de","ocr_de":"134\nDr. J. Merunowicz,\nZeit io Minuten.\tGesammelte Lymphraenge in Corn.\tBemerkungen.\nHS\t7,6\t\n<20\t6,0\t\n<25\t5,0\t\n<30\t4,8\t\n<3$\tB,*\t\n<40\t2,5\tGerinnung der Lymphe.\n<45\t6,5\t\n<50\t6,0\t%\n.<55\t5,0\t\n<60\t< ,5\t\n<65\t5,0\t\n<70\t4.0\tInj. 8 Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\n<75\t2,0\tTod.\n\u00ee. K\u00f6rpergewicht 16,7 Kilo. Schwache Curarevergiftung.\nZeit in Minuten.\tGesammelte Lymphmenge iu Ocm.\tBemerkungen.\n5\t4,5\tLymphe milchigweiss.\n<0\t6,0\t\n<5\t6,0\t\n20\t' 6,0\t\n25\t7,0\t\n30\t8,2\tInj. 3Ccm. Muscarinl\u00f6sung; Unruhe; W\u00fcrgen ; Breiige Darmentleerung.\n35\t3,5\t\n<0\t3,5\tW\u00fcrgen.\n45\t2,5\t\n50\t2,5\t\n55\t5,0\tLymphe weniger milchig.\n60\t.4,0\t\n65\t2,5\tBreiige Darmentleerung.\n70\t3,0\t\n75\t8,2\tUnruhe.\n80\t3,8\tLymphe blutig gef\u00e4rbt.\n85\t*,4\t\n90\t4,8\t\n95\t3,8\t\n<00\t7,0\tDie Lage der Can\u00fclo wird ge\u00e4ndert.\n<05\t9,0\t\n<10\t8,0\tUnruhe; W\u00fcrgen.\n<<5\t7,0\t\n<20\t7,4\t\n<25\t7,5\t,\t\n<30\t9,0\t\n<35\t8,0\t\n<40\t7,8\tZittern der Extremit\u00e4ten.\n<45\t6,7\t","page":134},{"file":"p0135.txt","language":"de","ocr_de":"Dir Sth\u00f6munu uku Bauchlymphb nach dur Vkr\u00fciftun\u00fc elc. 135\nZeit io Minuten.\tGesammelte Lymphmonge in Ccm.\tBemerkungen.\n150\t6,7\t\n155\t0,3\t\n160\t6,*\t\n165\t6,6\tFl\u00fcssige Darmentleerung mit sehr starkem Dr\u00e4ngen, welches 1 Minuten dauert.\n170\t6,0\t\n175\t6,1\t\n180\t6,0\tLymphe viel mehr blutig.\n185\t6,1\t\n190\t6,6\t\n195\t6,2\t.\n200\t5,0\t\n205\t5,6\t\n210\t5,2\t\n215\t5,0\tW\u00fcrgen und Dr\u00e4ngen.\n220\tM\t\n225\t2,5\t\n230\t2,5\t\n235\t2,5\tInj. vou lCcm. Muscurinl\u00f6sung, fl\u00fcssige Darmentleerung.\n210\t1,0\tTod.\n3. K\u00f6rpergewicht 20 Kilo. Unvollst\u00e4ndige CurarcIIShmung.\nZeit\tGesammelte\tMittler\t\nin\tLymphraenge\tBlutdruck\tBemerkungen.\nMinuten.\tin Ccm.\tin Mm. Hg.\t\n5\t1,5\t\tDarmentleerung.\n10\t5,0\t\tZweite Darmentleerung.\n15\t1,5\t\t\n20\t3,8\t\t\n25\tM\t107\t1 Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\n30\t5,5\t79\tDyspno\u00f6.\n35\t\u2014\t\tSpeichelfluss.\n10\t1,0\t\t\n15\t\t\t\n50\t1,0\t120\t\n55\t5,0\t\t1 Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\n60\t2,0\t\tDyspnoiS und starkes Erbrechen, wobei die Can\u00fcle aus dem Ductus hernusgeschleudcrt wurde; Pause von 20 Minuten. Can\u00fcle wieder eingebunden.\n85\t\u2014\t118\t\n90\t0,5\t65\t1 Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\n95\t\u2014\t89\ti \u00bb\t\u00bb\n100\t2,0\t87\tErbrechen ; Darmentleerung.\n105\t\u2014\t\t\nWeitere Beobachtung wird unterbrochen.","page":135},{"file":"p0136.txt","language":"de","ocr_de":"in\nnuten.\n5\n10\n15\n30\n35\n30\n35\n40\n45\n50\n55\n60\n65\n70\n75\n80\n85\n90\n95\n100\n105\n110\n115\n130\n135\n130\n185\n140\n145\n150\n155\n160\n165\n170\n175\n180\n185\n190\n195\n300\n305\n310\n315\n330\n335\n330\n335\n340\n345\n350\nDu. J. Mkrunowicz\nchl 33,0 Kilo. Massige Curarel\u00f6hmung.\nGesammelte Ly mph menge in Ccm.\tMittler Blutdruck in Mm. Hg.\n35,0\t\n35,0\t\n35,0\t\n35,0\t\n30,0\t\n13,0\t\n13,0\t106\n14,0\t73\n8,0\t4 03\n4,5\t101\n3,5\t\n8,0\t\nM\t\n4,0\t136\n7,5\t99\n7,5\t100\n4,0\t\n5,0\t\n6,3\t\n5,5\t\n5,5\t\n6,5\t\n6,0\t110\n6,8\t\n8,0\t\n6,0\t\n6,3\t\n5,6\t\n6,3\t\n6,8\t\n6,0\t137\n15,5\t87\n7,5\t100\n7,0\t110\n7,0\t134\n7,5\t136\n6,5\t\n5,5\t\n\t98\n\u2014\t91\n13,0\t.\t94\n8,5\t93\n7,0\t88\n13,0\t98\n14,0\t133\n14,5\t\u2014\n14,5\t113\n17,0\t\n9,0\t\n8,0\t\nBemerkungen.'\nInj. 1 Ccm. Muscarinl\u00f6sung. Erbrechen.\nInj. 1 Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\nInj. 1 Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\nErbrechen.\nUnruhe.\nGerinnung.\nVon nun an nat\u00fcrl. Athmung.\nInj. 3Ccm. Muscarinl\u00f6sung.\nTod.","page":136},{"file":"p0137.txt","language":"de","ocr_de":"Dm Str\u00f6hung der Bauchlymphb nach der Vergiftung elc. 137 II. Versuche mit Nicotin.\n4. K\u00f6rpergewicht 24 Kilo. Unvollst\u00e4ndige Curarel\u00e4hmung.\nZeit in Minuten.\t\u00dcesammelte Lymplimenge in Com.\tBemerkungen.\n5\t20,0\t\n40\t45,8\t\n45\t9,4\t\n20\t43,5\t\n25\t7,7\t5 MUgr. Nicotin injicirl.\n30\t7,7\t* \u2022\n35\t7,7\t5\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n40\t7,6\t\n45\t7,5\t40\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n50\t6,0\t\n55\t5,0\t\n60\t5,0\t\n65\t5,0\t\n70\t5,0\tDarmentleerung.\n75\t5,0\t\n80\t9,4\t\n85\t9,8\t\n90\t40,5\t\n95\t40,5\t\n400\t9,8\t\n4 05\t9,4\t\n440\t7,5\t\n415\t7,5\tt\n' 420\t9,4\t*, . ; * \u2018 .\n425\t48,0\tDarmbewegung sichtbar ; Kollern im Leibe.\n430\t46,4\tErbrechen.\n435\t45,0\t\n4 40\t*\t42,3\t\n445\t40,6\t\n450\t42,5\t\n4 55\t40,5\t\n460\t44,7\t\n4 65\t44,7\t\n470\t40,5\t\n475\t40,5\t\n4 80\t44,7\t\n485\t40,8\t\n490\t8,3\t\n495\t40,8\t\n200\t44,7\t\n205\t40,5\t\n24 0\t42,5\t\n24 5\t40,0\t\n220\t4 0,0\t\n225\t4 2,5\t\n230\t40,5\t\n235\t9,8\t.\n240\t9,4\t","page":137},{"file":"p0138.txt","language":"de","ocr_de":"138\tDr. J. Mekunowicz,\nZeit . in Minuten.\tGesammelte Lymphmenge in Com.\tBemerkungen.\n245\t-M\t\n250\t9,0\tVon nun an nat\u00fcrliche Athmung.\n255\t8,3\t\n260\t8,7\t\n265\t9,0\t\n270\t9,0\t\n275\t9,0\t\n280\t9,0\t\n285\t44,0\t\n290\t*40,5\t\n295\t7,5\t\n800\t7,2\t\n805\t6,8\t\n340\t7,5\t\n345\t40,5\t\n320\t7,5.\t\n325\t6,8\t\n330\t7,2\tUnruhe.\n335\t7,5\t\n840\t7,5\t\n845\t7,5\t\n350\t8,0\t\n355\t9,3\t\n360\t7,5\t\n365\t7,5\t\n370\t6,2\t\n375\t6,2\t\n380\t7,5\t\n385\t8,8\t\n390\t9,7\t40 Mllgr. Nicotin injicirt.\n395\t\u00bb,1\tStarke Dyspno\u00f6 ; Kollern im Leibe.\n400\t7,5\t\n405\t7,2\t\n440\t6,8\t,\n44 5\t6,4\t\n420\t5,0\t\n425\t5,0\t\n430\t5,2\t\n435\t5,5\tDer Hund wird mit Curare getodtel.\n440\t2,0\t\n2. K\u00f6rpergewicht 23,25 Kilo. Unvollst\u00e4ndige Curarel\u00e4hmung.\nZeit in Minuten.\tGesammelte Lymphmenge in Com.\tBemerkungen.\n40\t7,8\t\n20\t40,2\t40 Mllgr. Nicotin injicirt.\n30\t7,0\tVon nun an nat\u00fcrliche Respiration.\n40\t\u2014\t\n50\t4,5\t","page":138},{"file":"p0139.txt","language":"de","ocr_de":"Die Str\u00f6mung der Bauculymphe nach der Vkrgiftung etc. 139\nZeit in Minuten.\t\u00dcetsaromeUe Lymphmenge in Ccm.\tBemerkungen.\n60\t1,0\t\n70\t0,5\tW\u00e4hrend 50 Minuten wird die Beobachtung abgebrochen; in dieser Zeit liegt der Hund ruhig auf dem Operationstische.\n125\t1,5\t\n130\t0,2\t\n140\t\t\n150\t0,2\t\n160\t9,5\t3 Mllgr. Nicotin ; Dyspno\u00f6 ; Kollern im Leibe.\n170\t3,0\t1\t\u00bb\t\u00bb\tRasch vor\u00fcberg. Dyspno\u00f6.\n180\t1,5\t1 \u2022\u00bb \u00bb \u00bb \u00bb >*\n190\t1,0\ti \u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\t\u00bb\n200\t3,0\t\\ \u00bb \u00bb \u00bb \u00bb \u00bb\n210\t\t\t\n220\t2,5\t10\t\u00bb\t\u00bb\tStarkes Erbrechen. '\n230\t\t\n240\t*,5\tCurare bis zur vollsl\u00e4nd. L\u00e4hmung ; Kunst). Athmung.\n250\t4,0\t\n260\t7,0\t\n270\t7,0\t\n280\t15,0\t\n290\t7,0\tKUnstl. Athmung wird ausgesetzt.\n8. K\u00f6rpergewicht 14,35 Kilo Vollst\u00e4ndige Curarel\u00e4hmung.\nZeit in Minuten.\tGe samroelte Lymphmenge in Com.\tMittler Blutdruok in Mllmt.\tBemerkungen.\n5\t7,8\t\t\n10\t8,4\t\t\n15\t5,4\t90\t\n20\t6,5\t82\t\n25\t5,5\t\t\n30\t7,0\t61\t\n35\t4,0\t63\t10 Mllgr. Nicotin injicirt.\n40\t8,0\t140\t\n45\t9,0\t36\t\n50\t5,2\t41\t\n55\t8,8\t50\t\n60\t5,0\t52\t\n65\t3,0\t52\t\n70\t2,0\tSO\tGerinnung der Lymphe.\n75\t3,8\t50\t\n80\t3,2\t52\t\n85\t3,2\t\t\n90\t4,0\t\t\n95\t8,5\t\t","page":139},{"file":"p0140.txt","language":"de","ocr_de":"140\nDr. J. Mbrunowicz,\nZeit in Minuten.\tQexammelte Lymphmenge in Ccm.\tMittler Blutdruck in Mllmt.\tBemerkungen.\n400\t(|5\t\t\n405\t4,0\t\t\n440\t4,0\t55\t\n445\t\u2022\t57\t\n480\t5.0\t56\t\n4 85\t5,0\t60\t\n4 30\t5,0\t6(\t\n4 35\t5,0\t63\t\n4 40\t5,8\t\t\n4(5\t5,0\t\t\n4 50\t5,0\t\t\n4 55\t5,4\t\t\n460\t5,0\t\t\n4 65\t5,5\t\t\n470\t\u2018,7\t77\t\nd75\t5,0\t86\t\n480\t5,3\t83\t\n485\t4,7\t83\t\n4 90\t5,0\t93\t\n4 95\t5,0\t86\t\n800\t4,5\t\tLymphe blutig gef\u00e4rbt.\n805\t4,0\t\t\n84 0\t4,0\t\t\n84 5\t3,6\t\t\n880\t3,5\t\t\n835\t3,5\t\t\n330\t3,5\t\t\n835\t*,0\t\t\n3(0\t4,0\t\t\n8(5\t3,5\t87\t\n350\t3,8\t88\tVon nun an nat\u00fcrl. Respiration.\n855\t4,5\t4 66\t5Mllgr. Nicotin.\n860\t6,0\t55\tDarmentle\u00e4rung.\n865\t5,0\t56\t\n370\t*,0\t63\t\n375\t3,0\t66\t\n380\t4,5\t66\t\n885\t*,0\t66\t\n390\t4,0\t78\tSMllgr. Nicotin.\n395\t3,5\t63\t\n300\t4,*\t63\t8MUgr. Nicotin.\n305\t3,6\t(8\t\n340\t4,0\t5(\t8 \u00bb \u00bb\n845\t4,0\t(7\t\n330\t3,0\t\tGet\u00f6dtel mittelst Curare.\n335\t8,5\t0\t","page":140},{"file":"p0141.txt","language":"de","ocr_de":"Die Str\u00f6mung \u00bber Bauciilymphb nach \u00bber Vergiftung etc. 141\nIII. Versuche mit Veratrin.\n4. Ein Hund von mittlerer Gr\u00f6sse, starke Curarel\u00e4hmung.\nZeit in Minuten.\tOeHummelte Lymphinonge in Coro.\tMittler Blutdruck In Mllrat.\tBemerkungen.\n5\t34,0\t\t\n40\t32,0\t\tLymphe von milchigem Aus-\n\t\t\tsehen.\n15\t43,0\t65\t\u2022\n20\t44,0\t\tLymphe hell, beinahe durch-\n\t\t\tsichtig.\n25\t42,0\t60\tInj. 4 Mllgr. essigs. Veratrin.\n80\t48,5\tiVo*)\tDarmentleerung.\n35\t44,0\t80\t\n40\t2,5\t84\t\n45\t\t68\t\n50\t2,0\t74\t\n55\t2,0\t\t\n60\t0,8\t45\t\n65\t\u2014\t\t\n70\t\u2014\t\t\n75\t4,0\t\tDarmentleerung.\n80\t5,0\t0\tTod.\n\t33,0\t\tDurch Druck auf die Bauch-\n\t\t\twand.\n2. K\u00fcrpergewiclit 16,0 Kilo. Das Thier nahm am Tage vor dem Versuche das Futter nicht ein. Sehr starke Curarevergiflung.\nZeit in Minuten.\tOesara melte Lymphmenge in Ccm.\tMittler Blutdruck in MUmt.\tBemerkungen.\n5\t35,0\t\tW\u00e4sserige Darmcntleerung.\n40\t30,0\t\tLymphe hell, schwur gerinnbar.\n45\t30,0\t35\t'\n20\t23,0\t33\t\n25\t27,0\t55\tInj. 4,5 Mllgr. essigs. Veratrin.\n30\t47,5\t35\tLymphe beinahe wasserhell.\n35\t43,0\t42\t\n40\t8,0\t\t\n45\t3,0\t0\tTod.\n\t7,4\t\tLymphe fliesst von selbst.\n\t8,0\t\tDurch Druck auf die Bauch-\n\t\t\twand.\n'*) ln den ersten 2 Minuten betrug der mittlere Blutdruck 44 Milint., in den n\u00e4chsten 8 Minuten 430 Mllml.","page":141},{"file":"p0142.txt","language":"de","ocr_de":"142 Dk. J. Merunowicz, Die Str\u00f6mung der Bauchlympiie etc.\n8. K\u00f6rpergewicht 30,0 Kilo. Unvollst\u00e4ndige Curareliihmung.\nZeit in Minuten.\tGesammelte Lymphmenge in Com.\tMittler Blutdruck in MUmt.\tBemerkungen.\n5\t18,0\t\t\nio\t10,0\t158\t\nts\t8,5\t161\t\n20\t9,0\t153\t\n25\t4,5\t82\t1,5Mllgr. essigs. Veratrin.\n30\t3,0\t95\t\n85\t4,8\t112\t\n40\t6,0\t110\t\n45\t6,5\t111\t\n\u2022 50\t5,0\t114\tVon nun an nalUrl. Respiration.\n55\t8,0\t\t\n. 60\tM\t\t\n65\t6,0\t\t\n70\t7,0\t\t\n75\tM- **\t\t\n80\t5,0\t\t\n85\t5,0\t\t\n00\t4,0\t\t\n95\t1,5\t\t\n100\t6,0\t\t1,5Mllgr. essigs. Veratrin inj.\n105\t6,3\t\t1\n110\t10,0\t\t4\n115\t7,0\t\t\n120\t6,0\t\t\n125\t4,0\t\tDor Hund liegt ganz ruhig.\n130\t5,5\t\t\n185\t6,5\t\t\n140\t6,4\t\t\n145\t5,6\t\t\n150\t6,0\t\tLymphe blutig gef\u00e4rbt.\n155\t6,0\t\t\n160\t15,0\t\t3 Mllgr. Veratrin.\n165\t15,0\t\t\n170\t10,0\t\t\n175\t15,0\t\t\n180\t.11,0.\t\t\n185\t10,0\t\t\n190\t8,0\t\t\n195\t8,0\t\t\n200\t8,0\t\tCurare-Darmentleerung.\n205\t12,0\t\t\n210 \u25a0\t5,0\t\u2018 \\\tTod.","page":142}],"identifier":"lit1432","issued":"1876","language":"de","pages":"117-142","startpages":"117","title":"Die Str\u00f6mung der Bauchlymphe nach der Vergiftung mit Muscarin, Nicotin und Veratrin","type":"Journal Article"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T12:53:56.926578+00:00"}

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