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Otto G. Wetterstrand (Dr. med. in Stockholm): Der Hypnotismus und seine Anwendung in der praktischen Medizin. Wien und Leipzig, Urban und Schwarzenberg 1891, 122 S.

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{"created":"2022-01-31T16:10:27.396554+00:00","id":"lit14403","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Preyer, William T.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 2: 242-243","fulltext":[{"file":"p0242.txt","language":"de","ocr_de":"242\nLitter aturbericht.\nA. Moll. Der Hypnotismus. Zweite vermehrte und umgearbeitete Auflage. Berlin 1890, Kornfeld. 352 S.\nDer \u00e4ufsere Umfang des in Jahresfrist in zweiter Auflage erschienenen Werkes ist um 73 Seiten gestiegen. Dementsprechend ist der Inhalt, wie Verfasser hervorhebt, nach den neuesten auf diesem Gebiet erschienenen Arbeiten bedeutend erweitert worden. Besonders anerkennenswert ist das in der neuen Auflage noch mehr wie in der alten hervortretende ^Bestreben des Verfassers, die Hypnose dadurch ihrer Mysticit\u00e4t immer mehr zu entkleiden, dafs er den Vergleich mit analogen Zust\u00e4nden, wie dem Schlaf, noch weiter durchf\u00fchrt und auch die dem Schlaf und der Hypnose vorausgehenden Zust\u00e4nde der M\u00fcdigkeit und Schl\u00e4frigkeit, sowie das Traumleben von dieser Seite her beleuchtet. Den Versuch, die Hypnose mit Geisteskrankheit oder Neurosen, besonders mit der Hysterie zu identifizieren oder doch sie diesen Krankheiten als ebenb\u00fcrtig anzureihen, weist Moll deshalb energisch zur\u00fcck, weil das Hauptcharakteristikum der Hypnose, die Suggesti-bilit\u00e4t, jenen fehlt, und ferner, weil es noch nie gelungen ist, irgend eine Krankheit mit der gleichen Schnelligkeit wie die Hypnose durch das einfache Wort \u201ewach\u201c zu beendigen.\nIn einem Abschnitt, der \u201eTheoretisches\u201c \u00fcberschrieben ist, sucht der Verfasser \u201eParallelerscheinungen f\u00fcr die Vorg\u00e4nge der Hypnose mit solchen des nichthypnotischen Lebens festzustellen und sodann, was die Hauptsache ist, einen urs\u00e4chlichen Zusammenhang zwischen den besonderen Erscheinungen des Hypnotismus mit den zu ihrer Erzeugung angewendeten Mitteln zu finden.\u201c So wird nacheinander die \u201eGl\u00e4ubigkeit\u201c, der \u201eAutorit\u00e4tsglaube\u201c, die \u201eNeigung zu Hallucinationen im wachen Zustand\u201c, das \u201eTraumbewufstsein\u201c, der \u201eRapport\u201c in der Hypnose und im Schlaf u. s. w. besprochen. Auf diese Weise wird der Zustand der Hypnose in seinen einzelnen Erscheinungen in helles Licht gesetzt und auf eine Erkl\u00e4rung der Hypnose im gew\u00f6hnlichen Sinne verzichtet.\nDie \u00fcber das Wesen der Hypnose aufgestellten physiologischen Theorieen werden ausf\u00fchrlich besprochen und alle zur\u00fcckgewiesen, w\u00e4hrend unter den psychologischen Theorieen die von Dessoir am meisten den Beifall des Autors hat.\tSperling (Berlin).\nOtto G. Wetterstrand, Dr. med. in Stockholm. Der Hypnotismus und seine Anwendung in der praktischen Medizin. Wien und Leipzig. Urban und Schwarzenberg. 1891. 122 S.\nObwohl dieses merkw\u00fcrdige Buch zun\u00e4chst f\u00fcr praktische \u00c4rzte bestimmt ist, verdient es doch in hohem Grade die Aufmerksamkeit der Psychologen und Neuro-Physiologen. Denn die verbl\u00fcffenden Heilerfolge, welche der unerm\u00fcdliche Verfasser mittelst der hypnotischen Suggestivtherapie erzielt hat, sind von eminent physiologischem und psychologischem Interesse, weil sie in umfassender Weise die Abh\u00e4ngigkeit somatischer Vorg\u00e4nge von psychischen aufs neue darthun. Der Verf. sagt (S. 120) von sich selbst, er habe ungef\u00e4hr sechzigtausendmal die Hypnose hervorgerufen und nie geh\u00f6rt oder gesehen, dafs sich jemand","page":242},{"file":"p0243.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n243\nschlecht darnach befand. Ein solcher Mann verdient Geh\u00f6r nicht weniger wie der jahrelang verkannte Professor Likbeault in Nancy, dem diese praktische, wesentlich kasuistische und nicht theoretisierende Schrift gewidmet ist.\nDafs ein Inhaltsverzeichnis und Register fehlen, mufs man tadeln. Die mit Erfolg suggestiv-hypno-therapeutisch behandelten St\u00f6rungen sind: I. Schlaflosigkeit und andere Schlafst\u00f6rungen; 2. Kopfschmerzen; 3. Neuralgien; 4. Paralysen; 5. Tabes; 6. Epilepsie; 7. Chorea; 8. Spasmen; 3. Stottern; 10. Neurasthenie; 11. Leichte Psychosen; 12. Hysterie; 13. Amblyopie und nerv\u00f6se Taubheit; 14. Alkoholismus; 15. Morphinismus , Chloralismus, Nikotinismus ;\t16. Bleisucht ; 17. Rheumatismus ;\n18. Blutungen ; 19. Schwindsucht (Appetit und Schlaf gebessert und Schmerzen beseitigt); 20. Asthma; 21. Herzkrankheiten; 22. Kongestionen; 23. Verdauungsst\u00f6rungen; 24. Brightsche Krankheit; 25. Inkontinenz, 26. Neuralgie des Blasenhalses; 27. Kinderkrankheiten; 28. Menstruationsst\u00f6rungen; 29. Aufsere Krankheiten (Kontusionen, Verrenkungen, traumatische Synovitiden u. dgl.). Das Verzeichnis ist noch etwas l\u00e4nger bis das von Braid vor mehr als vier Jahrzenten gegebene und bunt genug. Aber es handelt sich keineswegs um Heilung in allen F\u00e4llen, sondern mehr um Linderung und namentlich Beseitigung von Schmerzen.\nZum Schl\u00fcsse berichtet der Verfasser \u00fcber die Anwendung der Suggestivtherapie bei Operationen und einigen andern Anl\u00e4ssen, sowie hei Entbindungen und empfiehlt die hypnotische Behandlung f\u00fcr viele F\u00e4lle, wo sie von grofsem Werte und das einzige Mittel sei, welches zur Wiederherstellung der Gesundheit f\u00fchren k\u00f6nne.\nHier sei die Arbeit wegen der in ihr niedergelegten neuen, Braid und Li\u00e9beault und Andere best\u00e4tigenden Angaben der Beachtung der Psychologen besonders empfohlen.\tW. Preyer (Berlin).\nAlfred Lehmann (Kopenhagen). Die Hypnose und die damit verwandten normalen Zust\u00e4nde. Leipzig 1890, Reisland. 194 S.\nWie schon der Titel sagt, macht es sich diese kleine Schrift, welche die vom Verfasser im Herbste 1889 an der Universit\u00e4t gehaltenen Vorg\u00e4nge wiedergiebt, zur Hauptaufgabe, die Ph\u00e4nomene der Hypnose mit den Erscheinungen des gew\u00f6hnlichen Lebens (vielfach auf Grund von Selbstbeobachtungen) zu vergleichen und dadurch den hypnotischen Zustand wenn auch nicht zu erkl\u00e4ren, so doch unserm Verst\u00e4ndnis nahe zu bringen.\nDie Eigenart des Buches besteht dabei darin, dafs es die Dinge in einem allgemeinen Zusammenhang darzustellen sucht, und zwar im Zusammenhang mit der unserer Zeit gel\u00e4ufigsten Theorie \u00fcber das Ver. h\u00e4ltnis der psychischen und physischen Vorg\u00e4nge zu einander.\n\u201eDie k\u00f6rperlichen und seelischen Zust\u00e4nde sind uns erfahrungs-m\u00e4fsig als zwei miteinander eng verbundene Erscheinungsreihen gegeben.\u201c \u201eEntweder sind die Erscheinungen der einen Reihe eine Wirkung der andern, oder aber die beiden Reihen sind Wirkungen derselben unbekannten Ursache.\u201c Verfasser entscheidet sich f\u00fcr die zweite Annahme und nennt diese \u201eunbekannte Ursache\u201c die psychophysisch e","page":243}],"identifier":"lit14403","issued":"1891","language":"de","pages":"242-243","startpages":"242","title":"Otto G. 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