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{"created":"2022-01-31T16:11:07.134721+00:00","id":"lit14417","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 2: 305-306","fulltext":[{"file":"p0305.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n305\nR\u00fccksicht. Leider werden, in dem. vorliegenden Buche hierbei nur die von Fraunhofer aus gef\u00fchrten Intensit\u00e4tsbestimmungen der verschiedenen Spektralfarben ber\u00fccksichtigt; es verlohnte sich einmal der M\u00fche, die neuern Bestimmungen, insbesondere die von E. Brodhun ver\u00f6ffentlichten, welche sich sowohl auf trichromatische wie dichromatische Farbensysteme beziehen, in die Rechnung einzuf\u00fchren; wahrscheinlich w\u00fcrde sich dann eine noch bessere \u00dcbereinstimmung von Theorie und Praxis ergeben, als es jetzt der Fall. Es mag hier schon erw\u00e4hnt sein, dafs nach diesen Messungen ein f\u00fcr ein normales Auge m\u00f6glichst achromati-siertes System, dieses auch f\u00fcr ein gr\u00fcnblindes Auge sein mufs; ein rotblindes Auge aber w\u00fcrde eine andere Konstruktion erfordern.\nWir sehen der Fortf\u00fchrung des Werkes mit Spannung entgegen und hoffen, dafs insbesondere der dritte Band, welcher die Pr\u00fcfung des optischen Effektes der Instrumente enthalten soll, auch dem physiologischen Optiker noch manches Neue und Wissenswerte bringen wird.\nArthur K\u00f6nig.\nChristian H\u00fctchens. Abhandlung \u00fcber das Licht. [Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, No. 20.] Herausgegeben von E. Lommel. Leipzig 1890, W. Engelmann. 115 S.\nIn der vorliegenden \u00dcbersetzung und mit Anmerkungen versehenen Ausgabe von Huyghens\u2019 Trait\u00e9 de la lumi\u00e8re liefert das verdienstliche Unternehmen W. Ostwalds seinen ersten Beitrag zu einer historischen, tiefem Begr\u00fcndung des Studiums der Optik. Wir begr\u00fcfsen das Erscheinen dieses Werkchens mit um so gr\u00f6fserer Freude, als dasselbe jedem empfohlen werden kann, dem es in der physiologischen Optik nicht auf das formelle, mit einer schablonenhaften Erkl\u00e4rung sich begn\u00fcgende Wissen, sondern auf ein wirkliches Verstehen und Begreifen der optischen Erscheinungen ankommt. Nicht mit Unrecht sagt der Herausgeber, dafs das Studium dieser meisterhaften Darstellung auch heute noch den Anf\u00e4nger mit den Gesetzen der Doppelbrechung inniger vertraut mache, als die modernen Lehrb\u00fccher es verm\u00f6gen. Wir stehen nicht an, diesen Ausspruch auf die meisten der behandelten Teile der Optik auszudehnen.\nAls vor einigen Jahren S.Exner bei seinen Untersuchungen der Insektenaugen zuerst auf die Thatsache gef\u00fchrt wurde, dafs ein Cylinder, dessen Brechungsindex von der Axe nach der Peripherie hin zu- oder abnimmt, trotz planer Endfl\u00e4chen f\u00fcr ein der Axe paralleles Strahlenb\u00fcndel wie eine Linse wirkt, war diese Beobachtung allen denen unerkl\u00e4rlich, welche sich gew\u00f6hnt hatten in der Optik nur mit \u201eStrahlen\u201c zu operieren. Nun ist aber \u201eStrahl\u201c nur ein abgeleiteter, rein mathematischer Begriff, das wirklich Vorhandene ist die Wellenfl\u00e4che, d. h. der geometrische Ort aller derjenigen Punkte, in denen die Phase einer Einzelwelle dieselbe ist. Sobald man die Wellenfl\u00e4che zur Erkl\u00e4rung benutzt, ist jene Ex-NERsche Beobachtung sofort zu verstehen. Huyghens geht nun \u00fcberall von der Wellenfl\u00e4che, nicht vom Strahl aus, und daher haben seine Darstellungen etwas ungemein Anschauliches, sie gehen stets auf die Thatsachen zur\u00fcck und werfen Licht auf manche Teile der Optik, die in der gegen-","page":305},{"file":"p0306.txt","language":"de","ocr_de":"306\nLitter aturbericht.\nwartig von den meisten Lehrb\u00fcchern angenommenen Darstellungsart dunkel bleiben m\u00fcssen.\nM\u00f6ge H\u00fctchens\u2019 \u201eAbhandlung \u00fcber das Licht\u201c recht viele Leser finden !\nArthub K\u00f6nig.\nL. Leplat. Un instrument pour contr\u00f4ler l\u2019orientation des verres cylindriques. Arch. d\u2019Ophthalm. X. S. 26\u201436.\nDer Verfasser beschreibt eine Vorrichtung, um schnell und genau die Axen cylindrischer und kombinierter Gl\u00e4ser aufzufinden. Sein \u201eAxim\u00e8tre\u201c besteht aus einem geteilten King, der auf einem Fufse steht und nach einem kleinen Lot senkrecht gerichtet werden kann. In dem Kinge dreht sich ein zweiter, mit Zeiger, Brillenfassungen und einem Arm, der Kneifer und Brillen festh\u00e4lt, ausgestattet. Um ein Glas zu bestimmen, befestigt man es an diesem Arm, kompensiert n\u00f6tigenfalls die sph\u00e4rische Refraktion zum Teil und visiert durch das Glas nach einer entfernten Lotlinie (Fensterrahmen). Man dreht nun den Arm, bis die Ablenkung dieser Lotlinie verschwindet, was bekanntlich bei wagerechter und senkrechter Axe stattfindet, und kann alsdann die Axen-stellung ablesen. Ziemlich umst\u00e4ndliche Vorschriften zur Behandlung der einzelnen Kombinationen und zur Unterscheidung der Axe von der Gegenaxe f\u00fcgt der Verfasser hinzu.\tCl. du Bois-Keymond.\nJ.\tSpiller. An experiment in colour-blindness. Rep. of the Brit. Ass. for 1889, S. 518\u2014519. \u2014 Photogr. News 1889, Sept. 20.\nDer Verfasser, welcher ein normales Farbensystem besitzt, nahm in n\u00fcchternem Zustande l1/\u00bb Gran (= 0.09 Gramm) Santonin und beobachtete dann bereits 5 Minuten sp\u00e4ter eine zarte bl\u00e4ulich-gr\u00fcne F\u00e4rbung an weifsen Gegenst\u00e4nden. Am Spektrum waren nur \u201ekaum wahrnehmbare Ver\u00e4nderungen\u201c zu sehen. Diese Beobachtungen stehen im Widerspruch mit allen \u00e4hnlichen bisher gemachten, indem stets eine gr\u00fcnlich-gelbe F\u00e4rbung wahrgenommen wurde. Der Referent, der mehrfach derartige Versuche (bis zu 0.4 Gramm santoninsaures Natron) an sich selbst gemacht, bestimmte den Ton dieser F\u00e4rbung als zwischen den Wellenl\u00e4ngen 570.\u2014 und 573.7 fifi liegend.\tArthdr K\u00f6nig.\nK.\tHirschberger. Binokulares Gesichtsfeld Schielender. (Vortrag, gehalten in der Gesellsch. f. Morphologie u. Physiologie in M\u00fcnchen.) M\u00fcnch, med. Wochenschr., 1890, No. 10.\nAlbrecht von Graefe glaubte an die einfache Unterdr\u00fcckung des Schieibildes, aus der die Amblyopie ungezwungen sich erkl\u00e4rt, w\u00e4hrend Schweigger gerade letztere f\u00fcr angeboren und die Ursache des Schielens erkl\u00e4rte. H. pr\u00fcfte am Perimeter das binokulare Gesichtsfeld Schielender mit einem farbigen Objekt, wobei er das fixierende Auge mit einem komplement\u00e4r gef\u00e4rbten Glase versah. Durch dieses einfache Mittel konnte er die mit jedem Auge gesehenen Gebiete trennen ; das schielende Auge sah die Farbe, das fixierende Schwarz. So entdeckte er die neue und sehr merkw\u00fcrdige Erscheinung, dafs wirklich Exklusion stattfindet, an welcher jedoch beide Augen Anteil haben. Bei einer Divergenz von 35* z. B. fand er eine scharfe und ganz feststehende Grenze im Horizont, ungef\u00e4hr in der Mitte zwischen den beiden fixierten Punkten. In dem","page":306}],"identifier":"lit14417","issued":"1891","language":"de","pages":"305-306","startpages":"305","title":"Christian Huyghens: Abhandlung \u00fcber das Licht. Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften, No. 20. Herausgegeben von E. Lommerl., Leipzig, 1890, W. Engelmann","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:11:07.134727+00:00"}