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{"created":"2022-01-31T16:28:21.835155+00:00","id":"lit14428","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Ebbinghaus, Hermann","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 2: 310","fulltext":[{"file":"p0310.txt","language":"de","ocr_de":"310\ni\u00c0tteraturberkht.\nbewufstsein war. Sie bringen \u00fcberall die Bestandteile des entwickelten Bewusstseins mit sich, wenn sie ein unentwickeltes Bewufstsein erl\u00e4utern sollen, d. h. sie leugnen die M\u00f6glichkeit eines Bewufstseins, welches die haupts\u00e4chlichsten Bestandteile des Bewufstseins, wie es jetzt in uns existiert, nicht enth\u00e4lt. Dem gegen\u00fcber giebt Spencer eine kurze Darstellung seiner Theorie, die sich mit seinen fr\u00fcheren Darstellungen deckt und in dem Nachweis gipfelt, dafs 1) unser Raumbewufstsein latent in dem ererbten Nervensystem liegt und 2) dafs es sich aus Bestandteilen zusammensetzt, die f\u00fcr sich betrachtet, kein Raumbewufstsein enthalten.\nG-a\u00fcpp (Cannstadt).\nGoldscheider, A. \u00dcber einen Fall von tabischer Ataxie mit scheinbar intakter Sensibilit\u00e4t. Vortrag. Berl. Min. Wochenschr., 1890, No. 46.\nDemonstration der Wichtigkeit genauester Pr\u00fcfungen der Sensibilit\u00e4t auch f\u00fcr klinische Interessen. Eine an Tabes leidende Patientin zeigte bei Anwendung der gew\u00f6hnlichen Untersuchungsmethoden weder St\u00f6rungen der Hautsensibilit\u00e4t noch der Empfindung passiver Bewegungen. Solche St\u00f6rungen traten aber sofort hervor, und zwar in relativer Erheblichkeit, wenn man die Bestimmungen der Schwellenwerte jener Empfindungen vornahm. Dazu diente f\u00fcr die Bewegungsempfindlichkeit der von G. angegebene Bewegungsmesser (s. diese Zeitschr. I, S. 223), f\u00fcr die Tastempfindlichkeit eine MAREvsche Kapsel, an deren Gummimembran eine Nadel senkrecht befestigt war. Die Kapsel war mit einem leicht beweglichen Zeiger in geeigneter Weise verbunden und jeder leiseste Druck gegen die Nadel bewirkte ein Spielen dieses Zeigers \u00fcber einem Gradbogen. Wie G. aus dem Palle folgert, d\u00fcrfte die Opposition gegen die (u. a. von ihm vertretene) sensorische Theorie der Ataxie vielfach darauf zur\u00fcckzuf\u00fchren sein, dafs nicht genau genug beobachtet wurde und dafs so schw\u00e4chere Grade der stets vorhandenen Sensibilit\u00e4ts-Anomalien unbemerkt blieben.\tEbbinghaus.\n1.\tM. Heyne. \u00dcber einen Fall von allgemeiner kutaner und sensorischer An\u00e4sthesie. Deutsches Arch. f. Min. Med., Bd. 47, S. 75.\n2.\tv. Ziemssen. Allgemeine kutane und sensorische An\u00e4sthesie. Ebendort, S. 89.\nIn beiden Arbeiten wird je ein Fall von allgemeiner An\u00e4sthesie des gesamten K\u00f6rpers mit teilweisem Einschlufs der Sinnesorgane mitgeteilt, welche auf der v. ZiEMssENSchen Klinik n\u00e4her beobachtet worden sind. Beide Male bestanden zugleich psychische Ver\u00e4nderungen, so dafs v. Z. die F\u00e4lle mit Recht zu den Psychosen rechnet.\nVon den bei den beiden Kranken erhobenen Beobachtungen verdient Interesse, dafs, wie es schon Str\u00fcmpell beschrieben hat, die Abhaltung von Reizen von den noch funktionierenden Sinnen sofort Schlaf erzeugte. Die Kontrolle der Bewegungen erfolgte mittelst Auge und Ohr. Der Abschlufs des Auges bewirkte ein Sistieren der Bewegungen. Bei dem HEYNEschen Fall wurde ferner konstatiert, dafs, wenn dem Kranken die Ohren zugehalten wurden, er nicht im st\u00e4nde war, Laute hervorzubringen.\tGoldscheider.","page":310}],"identifier":"lit14428","issued":"1891","language":"de","pages":"310","startpages":"310","title":"Goldscheider, A.: \u00dcber einen Fall von tabischer Ataxie mit scheinbar intakter Sensibilit\u00e4t, Vortrag. Berl. klin. Wochenschr. 1890, No. 46","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:28:21.835160+00:00"}