Open Access
{"created":"2022-01-31T16:13:34.605381+00:00","id":"lit14430","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Goldscheider","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 2: 311","fulltext":[{"file":"p0311.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n311\nH. Zwaardemaker. Anosmie. Eine klinische Analyse. Berliner Klinik, 1890, Heft 26.\nDer um die Physiologie des Geruchssinnes und die Diagnostik seiner St\u00f6rungen besonders verdiente Autor unterscheidet folgende Formen der Anosmie :\n1.\tAnosmia respiratoria, bei welcher der Zuflufs der mit Kiech-stoffen geschw\u00e4ngerten Luft bei der Inspiration zum Geruchsorgan gehindert ist;\n2.\tAnosmia gustatoria, bei welcher das gleiche f\u00fcr die den Duft der Jugata vom Bachen aus bef\u00f6rdernde Exspirationsluft der Fall ist;\n3.\tAnosmia essentialis, bei welcher das Riechorgan selbst,\n4.\tAnosmia intracrania, hei welcher das cerebrale Centrum der Geruchsempfindungen erkrankt ist.\nDer Zugang der Atmungsluft zu den Endorganen des Geruchsnerven kann durch verschiedenartige Prozesse gehemmt sein: einmal durch die sehr h\u00e4ufigen Anomalien des Nasenskeletts (Stenosen durch Asymmetrie, Exostosen), dann durch entz\u00fcndliche Schwellungen der Schleimhaut; endlich durch Geschw\u00fclste, namentlich Polypen. F\u00fcr die Erkennung der durch irgend eine AfFektion bedingten Stenose giebt der Autor einen zweckm\u00e4fsigen Rat: n\u00e4mlich einen Spiegel unter die Nasen\u00f6ffnungen zu halten, wobei normalerweise zwei etwa gleich grofse Flecken von niedergeschlagenem Wasserdampf sich bilden, w\u00e4hrend bei Stenose eines Nasenganges der betreffende Fleck kleiner ausfallt. Bei der Besprechung der essentiellen Anosmie begegnen wir der interessanten Bemerkung, dafs bei starken Rauchern auffallend h\u00e4ufig der Geruchssinn betr\u00e4chtlich herabgesetzt ist und zwar f\u00fcr alle Geruchsarten, eine Erscheinung, welche der Autor auf eine Ver\u00e4nderung der Riechschleimhaut bezieht. Zu den essentiellen Anosmien geh\u00f6rt ferner die durch Morphium und Atropin, sowie durch lokale Wirkung von Salzen hervorgerufene Geruchsst\u00f6rung. Das der Riechschleimhaut eigene gelbbraune Pigment scheint eine besondere Bedeutung f\u00fcr das Riechen zu haben, wie aus zwei merkw\u00fcrdigen Krankheitsf\u00e4llen, von Ogle und Althaus mitgeteilt, hervorgeht: der eine betrifft einen Negerknaben, welcher im Verlaufe einiger Jahre seine dunkle Hautfarbe verlor (sogen. Leucopathie) und zugleich das Geruchsverm\u00f6gen einb\u00fcfste. Die Annahme, dafs auch die Regio olfactoria zugleich ihr Pigment verloren habe, liegt nahe. Im anderen Falle, welcher einen englischen Staatsmann betrifft, bestand Schw\u00e4che des Geruchs gleichzeitig mit Verlust des Hautpigments und echtem Albinismus\tGoldscheider.\nM. P. Rudzki. \u00dcber ein angeborenes Gef\u00fchl der Kardinalrichtnngen de\u00ab Horizonts. Biol. Centralbl., Bd. XI (1891), No. 2. S. 63.\nVerfasser berichtet \u00fcber die seltsame F\u00e4higkeit seines Vaters, in fremder Gegend, in finstrer Nacht, bei verschlossenen Augen, kurz unter allen Umst\u00e4nden stets \u00fcber die Kardinalrichtungen des Horizonts genau orientiert zu sein. Landkarten und Pl\u00e4ne blieben so gut wie unverst\u00e4ndlich, so lange die auf ihnen verzeichneten Himmelsrichtungen nicht mit den wirklichen zusammenfielen.\tSchaefer.\n21*","page":311}],"identifier":"lit14430","issued":"1891","language":"de","pages":"311","startpages":"311","title":"H. Zwaardemaker: Anosmie, Eine klinische Analyse. Berliner Klinik 1890, Heft 26","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:13:34.605386+00:00"}