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Beschreibung eines merkwürdigen menschlichen Fötus: Aus den philosph. Tr., 1811, p. 123-132

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{"created":"2022-01-31T17:03:35.019951+00:00","id":"lit14528","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Gibson, B.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 316-319","fulltext":[{"file":"p0316.txt","language":"de","ocr_de":"316\nSpur; zu beiden Seiten des Maftdarms dagegen ein Geb\u00e4rmutterhorn, welches iti eine Trompete auslief, von dem der andern Seite v\u00f6llig getrennt, und unten, wie die Trompete oben, v\u00f6llig verfchlofl'en war.\n3)\tHarnfyftem. Die rechte Nebenniere fehlte , der Harnleiter jeder Seite \u00f6ffnete lieh in die ihm entfprechende Har nblafen h\u00e4lfte.\n4)\tWirbels\u00e4ule, und R\u00fcckenmark, Die Wirbelf\u00e4ule beftand nur aus 23 Lendenwirbeln, indem lieh nur vier Lendenwirbel fanden, Vom f\u00fcnften bis zw\u00f6lften Bruftwirhel war fie rechts, von hier an bis zum Heiligbein links gekr\u00fcmmt. Die llruftwirbel waren vom f\u00fcnften bis neunten lehr eng, ihre K\u00f6rper verwachten, die untern, fo wie die Lendenwirbel ftark nach vorn gew\u00f6lbt, \u00fcbrigens normal, das Heiligbein aber in feinen dtei obern Wirbeln gafpalten, fo dals eine L\u00fccke von 9'\" L\u00e4nge, S'\" Breite eutftand. Der Sack wurde durch die allgemeinen Bedeckungen und die harte B\u00fcckenmarkshaut gebildet. Die letztere enthielt eine betr\u00e4chtliche Menge Waller. Das B\u00fcckenmark war hierin eine breite, zweibl\u00e4ttrige, aus zwei gleichen H\u00e4lften gebildete Platte ausgebreitet. Die hintern Heiligbeinnerven, wie die hintern Heiligbeinl\u00f6cher, fehlten,.\nAufser den umft\u00e4ndlicher \u00fcbertragenen F\u00e4llen un-vollkommner Ausbildung, finden lieh in den letzten B\u00e4nden der fremden 'Zeitfehriffc\u00e9n noch einer von ange-borner Harnblafenumkehrurig bei einem Knaben (Voiiin im Bulletin de la fae. de m\u00e9dec, T. V. p. 23 ff.), und von Epifjtandie (Reveille \u25a0 Parife in S\u00eadilLot\u2019s Journal gen. de jned. T. 55. p. 3SO ff.)\n21, Gibfon\u2019s Befchreibung eines merkw\u00fcrdigen menfe blichen F\u00f6tus. (Aus den philofoph, Tr. 18r i. p. 123 - 132.)\nDer Gegenltand dieter Beobachtung ift ein F\u00f6tus mit einfachen Bauch- und Bruftgiiedern, aber doppeltem","page":316},{"file":"p0317.txt","language":"de","ocr_de":"317\nKopfe. Der eine Kopf hatte den m\u00e4tmlichen, der andre den weiblichen Charakter, eine durch die Befchaffenheit der Gefchlechtstheile beft\u00e4tigte Gefchleclitsverfchiedenheit. Der Bruftknochen war weit breiter als gew\u00f6hnlich. Jedem Kopfe entfprach eine vollft\u00e4ndige Wi r bei F\u00e4ule , die nach oben betr\u00e4chtlich divergirten, und zwei llippenreihen, eine \u00e4ufsere normale, eine innere, k\u00fcrzere trugen, von denen die letztere den hintern Theil des Bruftkaftens bildete, ohne lieh durch ein Bruftbein zu verbinden. Auf ihnen Jag ein drittes Schulterblatt, zwifchen welchem und dem Bruftbein lieh ein drittes Schl\u00fcffelbein befand.\nIn der Brufth\u00f6hle lagen zwei v\u00f6llig von einander unabh\u00e4ngige Lungenpaare, von denen das rechte nur in zwei Lappen, das linke gar nicht abgetheilt war, und zwei, \u00e4ufserlich regehn\u00e4fsige, in getrennten Herzbeuteln enthaltne Herzen. Das Zwerchfell war auf der rechten Seite nicht an die Wirbelf\u00e4ule und die untere Rippe gebeitet, fondent trug hier zu Bildung einer auf den beiden Wirbelf\u00e4ulen, zwifchen ihnen, der Leber, der abfteigen-den Aorte, den Herzen, und den zum rechten Herzen von der Leber gehenden grofsen Gef\u00e4fsen liegenden H\u00f6hle, gewiffermafsen einer zweiten Bauchh\u00f6hle, bei, worin die Milz, die Bauchfpeicheldr\u00fcfe, und der Magen der rechten Seite lag, und die mit der gew\u00f6hnlichen Bauchh\u00f6hle durch eine verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig enge Oeffnung zufamrnen-liing, Im Unterleibe lag ein linker Magen, deffen Zw\u00f6lffingerdarm lieh bald mit dem vom rechten Magen kommenden verband. Der einfache Gallengang fenkte lieh bald nachher in den d\u00fcnnen Darm. Der ganze Darmkanal war weiter als gew\u00f6hnlich. Von den Herzen war das linke, dem m\u00e4nnlichen. Kopfe entfprechende, bei weitem das gr\u00f6fste. Der Urfprung und die Verbreitung der gro-l\u2019sen Pulsader war liier normal. Aus der Aorte entftauden die beiden Karotiden mit einem bald gelbeilten Stamme, die Wirbel- und untere Schilddr\u00fclenpulsader mit der linken Scliliiffelpulsader trat aus dem Bogen. Der Stamm flofs bald mit dem rechten zu einem mitten auf den innern Puppen herabfteigenden zufammen. Die Lungenvene trat in den linken Vorhof, die obere Hohlader in den rechten , nahm aber auch die Halsblutadern des rechten Kopfes auf. An der Stelle einer untern Hohiader fenkte","page":317},{"file":"p0318.txt","language":"de","ocr_de":"fielt nur ein, aus den Leiter vengn und zwei ungew\u00f6hnlich kleinen vcn\u00f6i'eii G\u00e4ngen gebildetes Gef\u00e4fs in den rechten Vorliof. An dem rechten Herzen waren die Ohren in naher Ber\u00fchrung, die gegen die rechte Seite des K\u00f6rpers gewandte Kammer fancie die Aorte, die linke, welche au das linke Herz ftiefx, die Lungenpulsader ab. Beide Gef\u00e4fse hingen durch den Pulsadergang zufammen. Die Linigenpuisader ging hinter der Aorte weg zu den rechten Lungen, gab ,bei ihrer Theilung den Pulsadergang ab, der einen zweiten Aortenbogen bildete, und aus Feiner W\u00f6lbung die rechte Schliiife'Jpulsader abfandtc, w\u00e4hrend aus der Aorte nur die beiden Karotiden des rechten Kopfes als eigne Gef\u00e4fse entbanden. In der Gegend der Einge-weidpulsader gingen viel Gef\u00e4fse f\u00fcr die einfache Leber, die M\u00e4gen und Milzen ab. Auf der rechten Seite fehlte die obere Hohlader. Die untere nahm die Vene der Bauchglieder, einer Niere, einige Lebervenen, einen Blutader-gang auf, und hing, durch einen, fehl\" weiten Alt, der die linke Nierenveng auSnahm, und wohl nur eine unpaarige Vene war, nnt der linken obern Hohlvene zufammen. Zwilchen den Aeften der Pfortader fanden fich zwei weite Verbindungs\u00e4fte.\nAm merkw\u00fcrdigften war vielleicht die Anordnung der Gefchleclilstheile. Auf der linken, dem deutlich m\u00e4nnlichen Kopf entfprechenden Seite fanden lieh eine ansehnliche Ruthe, Hoden, die eben in den Ilodenfack traten, und vollkommne Saamenblafen. Indeffen ahmten doch diefe Tlieile die. weibliche Bildung nach, indem die Eichel der lluth\u00f6 genau wie die des Kitzlers geftaltet, nicht durchbohrt, von einer \u00e4hnlichen Vorhaut bedeckt war, und kein B\u00e4ndchen hatte. Die Harnr\u00f6hre hing zwar mit der Ruthe zufammen, durchbohrte aber die. Eichel nicht, fondent verlief in einer anfehnliehen Strecke, nur von der Haut bedeckt, an der untern Fl\u00e4che derfel-ben, der fchwammige K\u00f6rper fing erft bei der Zwiebel an. Aufser diefen Merkmalen weiblicher Bildung fand lieh in der ungew\u00f6hnlich dicken fleifchigen Blale eine Geb\u00e4rmutter, die gewiffennafsen mit ihr verfchmolzen war, und einen Theil von ihr bildete. Sic lag gegen den untersten Theil der Blafe, ihr Grund ragte ungef\u00e4hr 11 weit hervor, der untere Theil war mit dem hintern Theil e","page":318},{"file":"p0319.txt","language":"de","ocr_de":"319\nder Blale eins. Oben gingen von ihr die Trompeten ab, drangen durch die Blalenlubltanz, und endigten lieh in einem blinden Sacke in der N\u00e4he der Saamenblalcn. Der Hals der hohlen Geb\u00e4rmutter reichte bis zum Anf\u00e4nge der Harnr\u00f6hre, und m\u00fcndete hier, dem Blafenhalle n\u00e4her als dem Schnepfenkopfe, in die Vorfteherdr\u00fcfe ein. Die Eierlt\u00f6cke fehlten entweder, oder waren weggefclmition.\nDie Abweichungen des NervenfyBerns waren folgende. Jeder Kopf und K\u00f6rper hatte einen Gangliennerven, einen innern und einen \u00e4ufsern. Der \u00e4ufserc war regelm\u00e4\u00dfig, der innere verlief an der innern Seite feiner Wirbelf\u00e4ule ohne Ganglien zu bilden und Verbindungszweige abzufchicken, weil, mit Ausnahme der oherfien Halsnerven, alle innern R\u00fcckenmarksnerven fehlten. In der Brufth\u00f6hle verbanden lie lieh , ftiegen mit der Aorte herab, und diefer Stamm fchickte, ehe er lieh mit dem Sonnengeflecht verband, zwei Aefte ab, welche l\u00e4ngs der Aorte lierabftiegen und lieh im Becken verbreiteten.\n22. Naucks Befchreibung einer 'eigenth\u00fcm-lichen Bildungsabweichung. (S\u00e8dillot Journal g\u00e9n. de rn\u00e9dec. T. 55. p. 342 ff.)\nAm untern Theile des Stammes eines neugehornen. wohlgen\u00e4hrten F\u00f6tus befand lieh eine grofse, den ganzen. Stamm an Gr\u00f6fse weit \u00fcbertrefFende, ungleiche Gefchwulfr, die ungef\u00e4hr in der Mitte durch eine kleine, kreisf\u00f6rmige Einfchn\u00fcrung in zwei H\u00e4lften getheilt war. Vor und in der Mitte der obern befand lieh der After, der mittlere und vordere Theil der untern war vertieft, der hintere weich und nur von einer zellitjen Haut bekleidet. Lin-\n\u00f6\t^\nkerfeits erhob fielt von ihr eine fleilchige Erhabenneit, vorn und unten ein regelm\u00e4\u00dfiger Fufs und eine Hand, hinten ein Fufs mit drei Zehen, in der Mitte f\u00fcnf imre-gelm\u00e4fsige Finger. Ihr oberer Theil war mit einem feiten, lehr beweglichen, kopff\u00f6rmigen K\u00f6rper angef\u00fcllt. Der gr\u00f6\u00dfte Theil der Gefehwulft beftand aus einer feiten un-regelm\u00e4\u00dfig runden Maffe, die bis zur obern Gegend des kleinen Beckens reichte, und aus einer weifsiiclien, leiten","page":319}],"identifier":"lit14528","issued":"1818","language":"de","pages":"316-319","startpages":"316","title":"Beschreibung eines merkw\u00fcrdigen menschlichen F\u00f6tus: Aus den philosph. 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