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{"created":"2022-01-31T17:00:17.038342+00:00","id":"lit14531","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Schultze, C. A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 329-402","fulltext":[{"file":"p0329.txt","language":"de","ocr_de":"Deutfches Archiv\nf\u00fcr die\nPHYSIOLOGIE.\nVierter Band. Drittes Heft.\nI.\nUeber die erften Spuren des Knochenfyftems und die Entwickelung der Wirbellaule in den Thieren *). Von Dr. C. A. S. Schultz e.\nI. Begriff und Function des Knochenfyftems.\nKnochen im weiteften Sinne, kn\u00f6cherne Theile, nennt der Sprachgebrauch fchon der \u00e4lteftcn Anatomen alle ftarren, meifi weifsei\u2019 Theile des thierifchen K\u00f6rpers, die ein deutlich organifches Gewebe, und in ihrer Mi-fchung Kalkerde vorherrfchend zeigen ; ohne R\u00fccklicht auf Verbindung, Function, normales oder abnormes Vorkommen. Dafs hiervon der Begriff des Knochenfyftems , als eines aus der Verbindung folcher Theile beftehenden zufanunenh\u00e4ngenclen Ganzen, verfchieden fey, jft klar; eben fo aber auch, dafs diefe Beftim-mung nicht ausreicht, wenn es darauf ankommt, die\nl) ln meiner Inaugural - Differtation : Nor.nulla de primordiis i\u2019yftematis oflium et de ev\u00f6lutione fpinae dorii in animalihus, verfprach ich die ausf\u00fchrlichere Bearbeitung diefes Gegenftan' des im dritten Hefte des dritten Bandes diefes Archivs zu liefern. Mehrere Umft\u00e4nde verz\u00f6gerten die Erf\u00fcllung bis jetzt doch habe ich in diefer Zeit Gelegenheit gehabt. Manches zu berichtigen und Neues hinzuzuf\u00fcgen, da Herr Prof. Meckel die G\u00fcte hatte, mir auch zu diefem Zwecke die ununuchrinkte Benutzung feiner reichen Sammlung zu erlauben,\nM. d. Archiv. IV. 3,\t2","page":329},{"file":"p0330.txt","language":"de","ocr_de":"330\nerften Andeutungen diefes Syftems da aufzufinden, wo Farbe, Form, Mifchung und Verbindung ganz ver\u00e4ndert, letztere fogar aufgel\u00f6ft ift. Hier kann nur die Function jedes einzelnen Theiles \u00fcber leine Bedeutung entfcbeiden. Die vernachl\u00e4ffigte Beriickfichtigung diefes Punktes und der verfchiedenen Begriffe von Knochen und Knochenfyftem ift fchuld an mehreren Gleichungen und Deutungen, die keinesweges den Stempel der Nat\u00fcrlichkeit an lieh tragen.\nDer faft am beftimmteften bezeichnete Hauptab-fchnitt im Thierreiche wird durch den Anfang der Entwickelung des Knochenfyftems gebildet, obgleich neuerlich auch diefe Gr\u00e4nze etwas verwifcht ift. Doch kommt unter allen Syftemen diefes am fp\u00e4telten, eri\u2019t bei den vollkommner organifirten Thieren, als H\u00fclle des Hirns und R\u00fcckenmarks, deutlich zum Vorfcheiu. Und fo ift diefe faft anorgifche, nur den Geletzen der bildenden Th\u00e4tigkeit und den allgemeinen der lebloTen Natur unterworfene Maffe, die auch als Syftem mehr einem Mechanismus, als einem Organismus anzugeh\u00f6-ren fcheint, das Bedingnifs aller L\u00f6hern Lebens\u00e4ufse-rungen. Die Senfibilit\u00e4tserfcbeinungen, bis zur geifti-gen Th\u00e4tigkeit gefteigert, konnten nur durch Vermittlung des Knochenfyftems wirklich werden. Es entbindet daher den h\u00f6chsten Organismus von der Erde, wie es ihn auf der andern Seite mit derfelben verbindet.\nDie Hauptfunction der Knochen wird noch febr allgemein als Unterst\u00fctzung der Geftalt des ganzen K\u00f6rpers und Erleichterung der Bewegung angenommen. Dafs aber beide Functionen weit vollkommner durch ein \u00e4ufseres Skelett, oder Schalft\u00fccke, vollzogen werden, zeigt die Betrachtung der Infekten. Bei ihnen hat die willk\u00fchrlicbe Bewegung, verbunden mit Fettigkeit der Geltalt des ganzen K\u00f6rpers, den h\u00f6chften Grad erreicht, Diefe der Bewegung und Unterit\u00fctzung","page":330},{"file":"p0331.txt","language":"de","ocr_de":"331\n\u2022des K\u00f6rpers fo g\u00fcnltige Einrichtung w\u00fcrde die Natur gewifs nicht verlaffen haben, Avenu jenes ihr Hauptzweck bei der Bildung eines innern Skeletts gewei'en w\u00e4re. Die genaue Betrachtung deffelberi, hefa.i-lers in den niederen Formen beft\u00e4tigt nun auch, d\u00e4fs feine vorz\u00f6glichfte Verrichtung die Bildung einer f.chem H\u00fclle f\u00fcr die Centrcdtheile des Nerven - und Ge/\u00e4fs-fyfeems, behufs einer freieren. Ausbildung und. T/uais-keit diefer Organe, und befanden einer Scheidewand zwifchen ihnen und den Muskeln ift I *f Untergeordnet aber ift die Function als paffives Bewegungsorgan \u2022 denn bei jedem h\u00f6heren Wirbelt liiere w\u00fcrde bei g\u00e4nzlicher Erweichung aller Knochen, nicht durch die gehinderte Bewegung, fondern durch den Druck der edleren Organe bei derfelben, der Tod erfolgen. Aufser-dem fpricht f\u00fcr diele Meinung: i) das felbft in leinen Andeutungen nur gemeinfchaftliche Vorkommen eines R\u00fcckenmarkes und einer Wirbelf\u00e4ule. 2) Die vielen Beziehungen, in denen Knochen-und Nervenfyltem in phy-fiologifcher und pathologifcher R\u00fccklicht ftehen. 3) Jamehr die harte \u00e4ufsere Schale nach innen unmittelbar an das Nervenfyftem tritt, um fo mehr entwickeln lieh die Senfibilit\u00e4tserfcheinungen, und ftehen umgekehrt um fo tiefer 3).\t4) Die gemeinfchaftliche Be-\nziehung der dura mater zu den Centraltheilen des Knochen-und Nervenfyftems, wodurch jene offenbar\nZ 2\nl) Schon E. Home hat diefe Meinung in feinen Lectures on comparative anatomy Lond. 1814. P. I. S. 73. vorgetragen. Sp\u00e4ter ift tie von Blainvilla und Geoff roi im Bulletin de la fo-\nciet\u00e9 philomatique 1817 (S. voriges Heft diefes Archivs) wiederholt worden,\n3) Z. B. in den Schildkr\u00f6ten hat das Gehirn eine fo untergeordnete Function, dafs lie dadurch fo gut, Avie durch ihren Panzer^ den Infekten lieh n\u00e4hern.","page":331},{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"332\nals eine verkn\u00f6cherte \u00e4ufserfte H\u00fclle von (liefen erscheinen. 5) Endlich der verfchiedene Werth der Organe, je nachdem fie mehr oder weniger durch Knochen von dein Muskeleinilui'fe ausgefchloffen find.\nII. Erfie Spuren des Knochenfv\u00dfems.\nHiernach k\u00f6nnen wir alfo nur diejenigen Theile als dem eigentlichen Knochenlylteme entfprechencl an-fehen, weiche in jener Beziehung zu den Ceutralthei-len des Nerven - und Gef\u00e4fsfyftems flehen, oder an welche fich die Muskeln der Bewegungsorgane \u00e4ufscr-lich anfetzen. Alfo die harten Theile f\u00e4mmllicher Pilan-zenthiere , namentlich die fogenaxmten Wirbel der Afterien und OpMuren find davon ausgefchloffen , obgleich fie durch zwifcherilieaende Muskeln bewert wer-den; es find nur Schalftiicke, die, bey Echinus noch vereinigt, das ganze Thier umfchliefscn. Eben Io die einzelnen Theile des Panzers der Infekten und Krufter, da ihnen jene eliarakteriftifchen Merkmale fehlen, obgleich fie allerdings Aehnlichkeit mit Theilen des Skeletts der Iuickgraththiere haben , denen fie lelbft durch Lage und Verbindung in mancher R\u00fccklicht entfpreehen.\nAnders ift es mit der Entwickelung der Z\u00e4hne und des fie tragenden Geriiftes. Diele fir len fich bei einer grofsen Menge nickgrathlolerThiere, oft lehr entwickelt und eiitfprechen, als Theile des Danuka-\n\u00ab) Sie bieten liier die verfeliiedtinften Formen und Verh\u00e4ltnifTe dar, da wenigen Gefehleclitem die Z\u00e4hne oder Kiefern ganz fehlen. Anfsev den \u00e4uiserlich lichtbaren Frets Werkzeugen geh\u00f6ren hierher auch die im Magen Mehrerer, z. B. der Krebfe, befindlichen Z\u00e4hne und Knochenpl\u00e4ttchen, welche letztere vielleicht Rudimente der Kiemenb\u00f6gen der Fifclie find.","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"333\nnais an welchen fie bcfeftigt find, denfe\u00eeben Theilen bei den R\u00fcckgraththieren, wo nur ihre Lage, an der Mund\u00f6ffnung und vor oder unter dem Sch\u00e4del, be-ft\u00e4ndiger ift. Sellift bei diefen find lie in den einfachem Formen, wie bei Petromyzon, noch vom Sch\u00e4del (als Theil des WirbelAlterns) getrennt, und verfchmelzen erft allm\u00e4hlich mit ihm ; ein Procefs, der durch alle R\u00fccksraththiere bis zum Mcnfchen hinauf fortdauert, und der Ausdruck des mehr oder minder \u00fcberwiegenden Verh\u00e4ltniffes des Gehirns und Sch\u00e4dels zu dem Darmkanal und den Kiefern ift 1 ). Die genauere Betrachtung clieiVr Titille liegt aufecr dem Zwecke diefes Auffatzes , wir kehren daher zu dem Knochenfyfteme im engeren Sinne (li'irbe/yftem, wegen der Analogie aller feiner Theilc mit ganzen Wirbeln , oder einzelnen Theilen derfelben) zur\u00fcck.\nDie Analogie der allgemeinen und bef\u00f6rdern Bil-dungserfcheinungen lehrt uns, die Ent.wickelungsge-fchichte der einzelnen vollkommenen Individuen auf die Entwickelung des ganzen. Thierreichs anwenden. \\V ie in jedem einzelnen Wirbelthiere die Knorpelbildung die der Knochen vorbereitet, fo feheint fie als bleibende Biklungsftufe im Thierreiche der Knochenbildung vorangegangen zu feyn.\nl) Als Folge diefes \u00fcberwiegenden Einfluffes des Wirbelfyftems auf das Kieferfyftem ift es anzufehen, wenn letzteres in den vollkominenfren Wirbel thieren einige Aehnlichkeit mit Wirb eltheilen darbietet, auf deren Form man \u00dfe zu reduziren ver-fucht hat. Diefe Aehnlichkeit verfehwindet bey den niedrigeren Thieren, wo \u00dfe doch, wie es mit allen \u00fcbrigen Theilen des Knochenfyftems der Fall ift, grofser feyn m\u00fcfste, ganz\u00bb lieh, und fchon dies -w\u00fcrde das unnat\u00fcrliche jener Verfuche bewerfen, wenn es nicht ihr Mifslingen fei bit thate-. I>as fo fr\u00fchzeitige Verkn\u00f6chern diefer Theile im menfchlichen F\u00f6tus ftimmt auffallend mit dem fr\u00fchen Erfcheinen derfelben bei den Thieren \u00fcberein.","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"334\nDie durch die vollkommene Entwickelung des Ge-f\u00e4fslyfiems und mehrerer Sinnorgane fo merkw\u00fcrdigen K-opffUfsigen Manielthiere (M\u00f6llufca Cephalopoda) find es, die bei der in ihnen vorherrfchenden Neigung zur Knorpelbildung, die erften Rudimente einiger Theile des Skeletts haben. Bei Sepia officinalis find diefe Theile foigendermalsen angeordnet:\nDas allgemein bekannte os fepiae, welches von Spix *) f\u00fcr ein Rudiment der Wirbelf\u00e4ule gehalten wird, geh\u00f6rt offenbar nicht hierher, es ift als Product des Mantels das Analogon der Schale der \u00fcbrigen Mollusken, was ausf\u00fchrlich Cuvier bewicfen hat. Wie das ganze Thier zum Theil den Mollusken angeh\u00f6rt, zum 1 heil den Vollkommenheit Thieren fich n\u00e4hert, fo ift auch der unregehn\u00e4fsig geftaltete Kopfknorpel eine feur merkw\u00fcrdige Vereinigung der Sch\u00e4delform der Wirbelthiere mit der, den wirbeilofen Thieren eigen-th\u00fcmlichen Geftalt des Gehirns, welches in Form eines Bandes oder Ringes die Speifer\u00f6hre umgiebt. Der Sch\u00e4uel (Fig. i. A.) hat daher die Geftalt eines hohlen Ringes, durch welchen Speifer\u00f6hre, Speichelgang u. f. w. treten; die \u00e4ufsere W\u00f6lbung des Ringes ift von feftem Knorpel, die innere der Speifer\u00f6hre zugewandte Fl\u00e4che aber blofs h\u00e4utig. Hinter feinem unteren das Markhalsband enthaltenden Theile ift die dickwandige H\u00f6hle f\u00fcr das Geh\u00f6rorgan mit ihm verbunden. Zu den beiden Seiten breitet er fich in die hintere und untere W and der Augenh\u00f6hlen aus, die vorn durch zwei eigene\nO Cephalogenefis. Monachii igip S. 33.\nsi) M\u00e9moires pour fervir \u00e0 1\u2019 hiftoire et \u00e0 l\u2019anatomie des Mollusques. Paris 1817. S. 46. ff.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"\u2019 d\u00fcnne l\u00e4ngliche Knorpelbl\u00e4ttchen (c. c.) unvollkommen gefchloffen werden. Diefe eritfpringen in der Mitte vereinigt, von dem vorderen unteren Theile des Knorpelringes. Nach Meckel entfprechen fie den Oberkieferbeinen der Wirbelthiere. Dicht vor diefer Zu-fammenh\u00e4ngenden Knorpelmaffe, in der den Schnabel umfc'nliefsenden Balls der Ftifse, liegt an der Bauch-feitfe des K\u00f6rpers ein faft dreieckiges, plattes Knorpel-ftiick(d), das mit feiner Grundfl\u00e4che den F\u00fcfsen, mit feiner Spitze dem Knorpelringe zugekehrt dt, mit dem es nur durch Muskelfafern lofe zufammenh\u00e4ngt. Splx deutet diefe Knorpelplatte als Uoberreft des Zungenbeins; wahrfcheinlicher m\u00f6chte fie vielleicht nach Meckels Meinung den hintern Seitenihe\u00fcen des Unterkiefers entfprechen, wenn man die untere H\u00e4lfte des Schnabels als Mittelftiiek deffelben, die obere H\u00e4lfte als Zwifchenkiefer betrachtet. Hinter dem das Gehirn deckenden Knorpelringe liegt an der R\u00fcckenfl\u00e4che, nur von einem d\u00fcnnen H\u00e4utchen bedeckt, eine fchildf\u00f6rmige, vorn fpitze, hinten ausgefchnittene Knorpelfcheibe 1 ), in deren Mitte eine Furche von vorn nach hinten verl\u00e4uft (Fig. i. B.). Auf diefe Knorpelfcheibe pafst genau eine zweite etwas d\u00fcnnere, fonft gleich geformte, deren erhabene Mittelleifte der Furche der vorigen entfpricht. Die erftere bedeckt die Speifer\u00f6hre, die unteren Speichel-dr\u00fcfen, und zun\u00e4chft einige an den Kopfknorpel gehende Muskeln, von denen auch einige B\u00fcndel an ihre untere Fl\u00e4che fich heften. Die zweite liegt unter dem vorderen Ende des os fepiae, in der Kapfel deffelben; nach hinten verliert fie fich in diele h\u00e4utige H\u00fclle; zu den Seiten geht fie in die vorn ziemlich dicken, nach hinten d\u00fcn-\nl) Herr Prof. Meckel hat lie zuerfc in feinen Vorlefungen be-fchrieben.","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"336\nner werdenden, rinnenf\u00f6rmigen Knorpelr\u00e4nder derfelben Kapfel \u00fcber, ohne durch Zellgewebe davon getrennt zu feyn.\nDie Verrichtung jener beiden Knorpelfcheiben ift offenbar, den Kopf und die dahinter liegenden weichen Theile gegen den Druck des ganzen K\u00f6rpers, nncl befonders des os fepiae, bei der Bewegung (indem der Kopf zu unterft ift) zu fchiitzen und die Reibung zu verhindern. Nach Meckel ftellt die erfte Knor-pelfcheibe den Bogentheil der Wirbelf\u00e4ule dar; hierf\u00fcr fpiicht, aufser dei Lage hinter dem Kopfknorpel und der befonders bei Loligo dachf\u00f6rmigen Geftalt, die h\u00f6here Ausbildung des Bogentheils im Vcrh\u00e4ltnifs zum K\u00f6rpertheile bei den zun\u00e4chft Behenden Cycloftomen ; doch fcheint mir folgendes gegen jene IVXeinung zu fpre-*chen,und dielen Theil als zu den allgemeinen Bedeckungen oder Schalen geh\u00f6rig darzuftellen : i ) der Mangel eines R\u00fcckenmarkes, (wenn man nicht mitSpix (1. c.) den das ftrahlige Ganglion bildenden Nei'ven, welcher unter derSpeifer\u00f6hre, aus dem das Markhalsband umgebenden *Xheile des Sch\u00e4dels tritt, f\u00fcr das R\u00fcckenmark anfe-Jien will); 2) die Lage unmittelbar auf den Hautmus-loeln, von denen fich fogar einige von unten daran hef-ien, um die Scheibe in ihrer Lage befeftigen zu k\u00f6n-\u00eeien; 3) der Mangel bei dem, \u00fcbrigens auf gleicher Stufe der Ausbildung ftehenden Octopus, bei dem aber diefe Vorrichtung, wegen K\u00fcrze und Weichheit des \u00fcbrigen K\u00f6rpers, nicht n\u00f6thig war. Vielleicht entspricht diefe Platte dem R\u00fcckenfchilde der Krebfe, mit denen die Cephalopoden in anderer R\u00fcckficht verwandt find.\nBei Loligo findet fich nur ein dachf\u00f6rmiger ziemlich dicker Knorpel (der erften jener beiden \"Knorpelfcheiben entlprechend), der eine erhabene Leifte in der Mitte hat, worauf das rinnenf\u00f6rmig ausgeh\u00f6hlte vor-","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"337\ndere Ende dfer liier blofs h\u00f6rnernen Schale felbft pafst, ohne dafs noch ein Knorpel dazvvifchen l\u00e4ge. (Fig. i.E.)\nEine deutlichere Ann\u00e4herung an die Wirbelthiere find nach Meckel die Knorpel, welche die Fi offen tragen1 ). Sie entfprechen der kn\u00f6chernen Grundlage der Bewegungsorgane bei jenen, wenigftens der Function und Verbindung nach, da fleh die Floffenrnuskeln von aufsen an fie fetzen. Es find lange d\u00fcnne Knorpelfcheiben (Fig. i. G. D.), die mitihrer innern concaven glatten Fl\u00e4che durch lofes Zellgewebe an die Seite des-Mantels, nach unten durch das lehr d\u00fcnne, \u00e4ufsere, in die Haut \u00fcbergehende Blatt des Knorpels felbft, nach oben durch die von dem Mantel entfpringenden Muskeln an dielen geheftet find. Ihre \u00e4ufsere gew\u00f6lbte Fl\u00e4che ift durch eine L\u00e4ngs-Erhabenheit in eine untere glatte, und in eine obere, den Muskeln zum Anfatz dienende getheilt. Bei Sepia nehmen fie, wie die Floffen , die ganze L\u00e4nge des Mantels ein, und endigen fiel), hinten breiter und dicker, dicht neben einander, bei Loligo find lie nur fo lang als die Grundfl\u00e4che der Floffen.\nAufser diefen Theilen findet fich endlich noch an jedem \u00e4ufsern Winkel der Balis des Trichters ein, bei Sepia Napf-, bei Loligo Rinnen-f\u00f6rmiger Knorpel (Fig. i. F. G.), deffen Vertiefung ein gleichgei'talteter mehr fleifebiger Wulft an der innern Fl\u00e4che des Mantels entlpricht. Dafs diefeVorrichtung zur genauernScbiefsung undBefeftigung des Mantels diene, bemerkt bereits Cuvier (1. c.) indem er fie befchreibt. Sie entfpricht alfo an der Bauchfeite dem \u00e4hnlichen oben befchriebenen Knorpelapparat an der R\u00fcckenfl\u00e4che, und leidet, wie die bekannten Knor-\nl) Diefe erw\u00e4hnt Cuvier 1. c. S. 46. ; fr\u00fcher befchrieb iie Meckel in feinen Vorlefungen.","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"T>8\npeiringe in den Saugwarzen der Arme und F\u00fcfse, keine Znr\u00fcckf\u00fchrupg auf Theile des Knochenfyftems der Wir-bclthiere.\nWie weit entfernt diefe Bildung auch noch von der der Fifche fowohl \u00e4ufserlich als-innerlich ift, fo finden lieh doch vermittelnde Ueberg\u00e4nge, wenn gleich auch diefe eine grofse Kluft laffen.\nDas Gefchlecht Gaftrobranchus, obgleich durch G eftalt und Athmungsorgane l) mehr den rothbliitigen W\u00fcrmern verwandt, hat doch an dem Rande des trichterf\u00f6rmigen Eingangs zum Munde acht freie Faden, die die Mund\u00f6ffnung kreisf\u00f6rmig umgeben, und alfo den acht Fiifsen der Cephalopoden entfpreehen, da fie als Fnh\u00dcadcn auch eine \u00e4hnliche Function haben. Sie find nur in dem Maal'se verkleinert, als fich am entgegengefetzten Ende des K\u00f6rpers der Schwanz als einziges Bewegungsorgan entwickelt, und fo einen Tbeil der Function der F\u00fcfse \u00fcbernommen hat. Der Mangel der Saugn\u00e4pfe wird dadurch erfetzt, dafs das ganze Maul in einen folchen Saugnapf, in deffen Hintergr\u00fcnde die zahn f\u00f6rmig eingefehnittenen hornigen Kiefern liegen , verwandelt ift 2). Hier finden wir nun aber die erbe Andeutung eines wirklichen, ein R\u00fcckenmark ent-\nj) S. F. Home \u00fcber den Bau der AthnumgsWerlizeuge in Thieren, \u25a0welche zwifehen den Fifchen und W\u00fcrmern zu ftehen fcliei-nen. Ans den Philofoph. Transact. ISIS- II. iiberfetzt in die-iem Archiv, \u00df. il. S. 594.\nc) Die bei den Fifchen oft wiederkehrende Fadenbildnng im Um-kreife des Maules deutet auf diefe Verwandifcbaft mit den Cephalopoden.","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"haltenden Rtickgraths, zu deffen Betrachtung wir daher ,nun \u00fcbergehen.\n\u00ab\nIII. Entwickelung der Wirbelf\u00e4ule.\nDas R\u00fcckgrath oder die Wirbelf \u00efule befteht, (wie fchon Oken1) angedeutet hat) aus einer Knochenf\u00e4ule, an deren oberer und unterer (R\u00fccken-und Bauch) Seite Zwei Kan\u00e4le verlaufen, die durch von ihr ausgehende B\u00f6gen gebildet werden. Die mittlere Knochenl\u00e4ule befteht meift aus einzelnen , durch Gelenke verbundenen, Walzenf\u00f6rmigen St\u00fccken, Wirbelk\u00f6rpern ; der obere Kanal enth\u00e4lt das R\u00fcckenmark, der untere die Refpi-rations-und Verdauungsorgane. Letzterer hat wegen feiner Eingeweide viel weitere und lol\u2019ere B\u00f6gen als er-fterer, die auch nur feiten f\u00fcr fich beftehende Ringe find (wie in einigen Eidechfen und Schlangen), fondera entweder vorn gar nicht, oder durch eine mittlere Knochenreihe gefchloffen werden, die von vorn nach hinten zufammenh\u00e4ngt und Brujtbein heifst. Doch verengt er fich bei den niederen Wirbelthieren im hintern Theil der Wirbelf\u00e4ule, wo er blofs die Gef\u00e4fsft\u00e4mme enth\u00e4lt, fo, dafs er dem oberen ganz gleicht. Diefe fymetrifche Anordnung verfchwindet aber bei den hohem Wirbelthieren, indem es ein Hauptcharakter der Vervollkommnung des Knochenfyftems ift, dafs fich die B\u00f6gen des unteren Kanals, die \u00fcberhaupt die weniger beft\u00e4ndigen find, allm\u00e4hlich mehr auf einzelne Stellen zufammenziehen, in den Zwifchenr\u00e4umen aber ver-fchwinden, dagegen die B\u00f6gen des obern Kanals, den Wirbelk\u00f6rpern meift an Zahl entfprechend, durchg\u00e4n-\nl) Lehrbuch der Naturphilofophie, Th. III. S. <$5.","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"gig fuft gleichf\u00f6rmig bis an das Schlufsft\u00fcck, oder we-nigftens bis nahe an das Ende der Wirbelf\u00e4ule reichen, cliefa neifsen gew\u00f6hnlich ausfchliefsend Wirbelb\u00f6gen, jene, wo fie Athinungsorgan und Darmk\u00e4nal umfchlie-fsen, Kippen oder Querfartf\u00e4tze ; wo blofs der Gef\u00e4fs-ftamm in ihnen verl\u00e4uft, untere Wirbelb\u00f6gen. Diefe unteren und alle oberen tragen in der Regel da, wo fich ihre beiden Schenkel vereinigen, Donij\u00f6rtf\u00e4tze, die den Muskeln zum Anfatz dienen. Uebernaupt wird nur die allgemeine Grundgeftalt der beiden Kan\u00e4le durch die Eingeweide, fait alle Form Ver\u00e4nderung aber, auch bei der Wirbelf\u00e4ule, durch die verfchiedenen Bewegungsarten beftimmt.\nAn den oben erw\u00e4hnten Concentrationsftellen der untern B\u00f6gen bilden fich diefe zu freien Bewegungsorganen, G\u00fcedmaafsen aus, die in das zur Bewegung dienende Medium hinausreichen, und nacli feiner Verfchie-denheit verfchiedene Geftalt annehmen. Nach diefen Concentrationsftellen theilt man die ganze Wirbelf\u00e4ule in mehrere Abfchnitte, deren Benennung aber, da fie vom Menfchen entlehnt find, nat\u00fcrlich nur da gelten kann, wo die Gliedmaafsen v\u00f6llig entwickelt find, und ein Weehfei von Mangel und ft\u00e4rkerer Entwickelung der R\u00fcgen Statt findet. Man unterfeheidet daher die ganz rippenlofen Halswirbel *) von den Rippen tragenden\n1} Gew\u00f6hnlich nimmt man bei den hohem Reptilien und V\u00f6geln denjenigen als er ft en Jiuckcnwirbel an , deffen Pvippen lieh zuerft mit dem Bruftbein verbinden. Da dies aber f\u00fcr die Wirbel felbft gar kein Unterfeheid nngszeichen giebt, und z.B.bei dem Krokodil nicht einmal durchgef\u00fchrt ift, (indem liier die beiden letzten, mit freie\u00bb, vor dem Bruftbein liegenden , Rippen verfebenen Wirbel zu den R\u00fcckenwirbeln gez\u00e4hlt werden) fo glaube ich mit Recht alle Wirbel, welche Rippen tragen, (wenn diefe auch vor dem Bruftbein liegen) R\u00fcckenwirbel nennen zu k\u00f6nnen.","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"341\nBf[ufi - oder R\u00fcckenwirbeln, und die wiederum rippen-Jofen Lendenwirbel von den, mit den H\u00fcftknochen (als Analogon der Rippen) verbundenen, Becken-oder K? euzwirbeln, auf weiche dann zuletzt die zwar rippenlofen, aber bei mehreren mit dem untern Kan\u00e4le f\u00fcr den Arterjenftamm verfehenea Schwanzwirbel folgen. Diefe Eintheilung gilt in ihrer ganzen Ausdehnung blofs f\u00fcr die mit kn\u00f6cherner Grundlage der Extremit\u00e4ten verfehenen Reptilien, V\u00f6gel und S\u00e4uge-thiere, da namentlich die drei letzten Ahfchnitte der Wirbelf\u00e4ule blofs durch dire unmittelbare Verbindung mit den hinteren Giiedmaafsen beftimmt begrenzt werden.\nBei allen Fifchen und den Reptilien und S\u00e4ugethie-ren ohne hintere Giiedmaafsen k\u00f6nnen wir daher blofs R\u00fccken - und Schwanzwirbel, und h\u00e4ufig auch einen oder einige Halswirbel unterfcheiden ; diefe, als die dem Kopfe zun\u00e4chft liegenden rippenlofen, die Schwanz-Wirbel, als die mit einem unteren Wirbelkanal f\u00fcr den Gef\u00e4fsftamm verfehenen; zwifchen beiden liegen die R\u00fcckenwirbel, die zuweilen wieder in rippen tragende und rippenlofe gefchieden werden k\u00f6nnen *). lieber\nl) Cuvier (Vorlefungen \u00fcber vergleichende Anatomie igep. fi.Tf) z\u00e4hlt auch bei den Fifchen, obgleich er (ebendaf. S. 157.) lagt, man k\u00f6nne nur zwei Abtheilungen, R\u00fccken- und Scfnvan\u00e4ieirbel annehmen, in der Tabelle Hals- und Lendenwirbel; unter letzteren verfteht er die rippenlofen Wirbel vor dem Anf\u00e4nge der Afterfloffe, die aber (abgefehn von dem unpaffenden Nomen) gar keine wirkliche Abtheilung bilden, da fie meift fchon einen Gef\u00e4fskanal haben, und alfo ohne Gr\u00e4nze in die Schwanzwirbel \u00fcbergehen, wem\u00bb die Afterfloffe fehlt. Rofcnthal nennt diefelben im erften Hefte feiner Iehthyotomifchen Tafeln Afterwirbel, wozu er im zweiten Hefte auch diejenigen rechnet, welche den Gef\u00e4fskanal haben und Rippen tragen. Aber auch diefe Benennung pafst nicht > da der After in keiner Beziehung zur","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"die Verlialtniffe der einzelnen Abtheilungen der Wirbelfaule in den verfchiedenen Thieren allgem\u00e9in geltende Gefetze abz\u00fcleiten ift fchwer, ]'a fait unm\u00f6glich, denn auf den niedrigeren Stufen bietet das ganze Skelett die grofste, Unbeftimmtheit und Mannichfaltigkeit der Form, Textur, Structur und Functionen dar, mehr als es bei dem erfteli Hervortreten jeder andern Bildung der Fall ift. Bald diefer, bald jener Theil entwickelt fielt vor-herrfchend, und dies entweder als eben fo viel Verbuche, eine vollkommnere Form zu erreichen, oder als blofs durch die Lebensart bedingte, fpecielle Ab\u00e4nderung, oder felbft als Zur\u00fcckfinken auf eine niedrigere Bildungsftufe, alles aber verzweigt und vermifcht fich in den verfchiederiften Graden untereinander. Doch gelten folgende .S\u00e4tze wenigftens f\u00fcr einen grofsen Theil:\n1)\tDie Schwanzwirbel ftehen auf einer niedrigeren Entwickelungsftufe als die \u00fcbrigen.\n2)\tDie Zahl und L\u00e4nge aller Wirbel im Allgemeinen fleht im entgegengefetzten Verh\u00e4ltnifs mit der Entwickelung der Gliedmaafsen 1 ).\n3)\tDie Zahl und L\u00e4nge der Halswirbel fteht in gleichem Verh\u00e4ltnifs mit der Entwickelung der vorderen\nWirbelf\u00e4ule fteut, und auch liier die Grunze fehlt. Dafs n\u00fcch dev auf die Form der Wirbel felbft gegr\u00fcndeten Ein-theilutig der Liuueh bei einigen Eifchen, z. B. Clupea ctlofa gr\u00f6fstentlieils unter den Sehwanzwiibeln liegt, und diefe Rippen tragen, ift nur ein febeinbarer Gegengrund, wenn man bedenkt, dafs dies liingft bei andern Eifchen, z. B. beim Aal, angenommen ift, wo fich die Bauchh\u00f6hle zwifchen der Afterfloffe und den Schwanzwirbeln weit nach hinten erftreckt. Bei Clupea ift der After und die Afterfloffe nur mit nach hinten ger\u00fcckt.\n1) S. Bltauenbach\u2019s Handbuch der vergleichenden Anatomie. 2te Aufl. S. 10p,","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"343\nG\u00ef\u00eeedmaafsen, dagegen Zahl, L\u00e4nge und H\u00f6he der Schwanzfvirbel im entgegengesetzten Verh\u00e4ltnis mit der Entwickelung beider, bald der vorderen, bald der hinteren fteht.\n4)\tDie Zahl der Becken - uncl Lendenwirbel fteht in gleichem Verh\u00e4ltnifs mit der Entwickelung der hinteren Gliedmaafsen, dagegen f\u00fcr die Zahl der \u00dfruft-oder eigentlichen R\u00fcckenwirbel wieder das entgegengefetzte\ng\u00fct*\n5)\tDie Zahl der Wirbel bei jedem einzelnen Thiede. bleibt bei den Warmbl\u00fctern das ganze Leben hindurch (von der Geburt oder dem Auskriechen aus den Ei an gerechnet) diefelbe. Dies ift bei den Kaltbl\u00fctern wenigftens nicht durchg\u00e4ngig der Fall, indem bei, einigen beftimmt die Zahl der Schwanzwirbel w\u00e4hrend des ganzen Lebens regelm\u00e4fsig zuninnnt\nI. F if che.\nVorherrfchende Entwickelung des Schwanzes ift die Haupteigenfehaft der Fifchwirbelf\u00e4tile 2), welche mit ihren unmittelbaren Fortf\u00e4tzen das vorz\u00fcgUchfte, zuweilen einzige paffive Bewegungsorgan ift. Immer findet fich an der unteren Fl\u00e4che der Schwanz wirbelk\u00f6rper der Gef\u00e4fskanal durch die Wurzeln des unteren Dornfortlatzes gebildet. Die ftark entwickelten Dorn-fortf\u00e4tze bilden faft bei Allen .die Grundlage einer Reihe\nl) Die fehr m\u00fchfamen Unterfuclrangen diefes GegenlunJes werde ich, wenn lie noch mehr vervollft\u00e4ndigt lind, aus-f\u00fchrlicher bekannt machen*\n5) Doch Tagt Sj/Ix QCephalo^ene\u00dfs S. 32.) mit Unrecht: in pifei-bus tota columna vertebralis, fi os coccygis minim. quantum \u2022fformatum et extenfum excipias? deficit.","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"eigent\u00fcmlicher Bewegungsorgane, der R\u00fccken-, After-und SchwanzfloiTen - Strahlen, die befonders zur Erh\u00f6hung und Verl\u00e4ngerung des Schwanzes (durchg\u00e4ngig in einem der Entwickelung der feitlichen Glied-maafsen entgegengefetzten V erh\u00e4ltniffe) dienen. Diefe bald gegliederten, bald unbiegfamen Floffenftrahlen werden durch eine eigene Reihe, von Rofenthal ') Flo\u00df fen tr\u00e4ger genannter, Knochen getragen , die zwifchen ihnen und den Dornfortf\u00e4tzen liegen, und, wenn R\u00fccken-und Afterfloffen vorhanden find, feiten (nur in einigen Knorpelfifchen und Polypterus Bieter) fehlen. Doch find fie h\u00e4ufig auch an flofi'enlofen Stellen entwickelt. Die niedrigere Form diefer Bewegungsorgane fcheint die zu feyn, wenn fie gleichf\u00f6rmig um den ganzen hinteren Theil des K\u00f6rpers, oder gar um den ganzen K\u00f6rper, wie bei einigen Pleuronecten, entwickelt find; die h\u00f6here, wenn fie lieh an beftimmten Stellen befinden, wobei h\u00e4ufig durch Verfchmelzen mehrerer eine Ann\u00e4herung an die Gliedmaafsenknochen Statt findet.\nA. Knorpelfifche.\nDie einfachfte Bildung der Wirbelf\u00e4ule finden wir bei den fangenden Knorpelfifchen (Suceurs. Cuvier,Petro-myzort und Gajcrobranchus. BlochJ. Sie kommen r\u00fcck-fichtlich der Form \u00fcberein, und unterfcheiden fich haupt-fachlich blofs in fofern, als bei Ammocoetes (Dumeril)\nnach\nl) Veher die Bildung der Flofjmgrittcn und ihre Verbindung mit dem Skelett in Reils Archiv f\u00fcr die Phyfiologie, B. X. H. 2. S. 359- ' '1 in diefem Hefte mehrere formen der Fifch-\u25a0wirbelf\u00e4ule fehr genau befchrieben und abgebildet lind, fo verweile ich ein f\u00fcr allemal darauf, indem ich, um Wiederholungen zu vermeiden, das dort befindliche nur kurz erw\u00e4hnen werde.","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"nach Cuvier *) Sch\u00e4del und Wirbelf\u00e4ule das ganze Leben hindurch blofs h\u00e4utig, bei den \u00fcbrigen dagegen aus mehr oder weniger hartem Knorpel beftehen. Bei Pe~ tfomyzon\u00dfuvicitilis ift die Bildung folgende : (Fig. 2.)\nEingefenkt in eine gallertige Ma\u00dfe verl\u00e4uft der L\u00e4nge nach durch den ganzen K\u00f6rper ein aus Fafer-knorpel behebendes Rohr, deffen H\u00f6hle mit derfelben Gallerte ausgef\u00fcllt ift. (Bei marinus ift nach Carus der vordere Theil -diefes Rohres bis in die Mitte des K\u00f6rpers ganz hohl) 1 2). Auf diefem Rohre liegt das bandf\u00f6rmige R\u00fcckenmark in einem Kan\u00e4le, der durch die rings umliegende fefte Gallerte gebildet, wird, in welcher lieh von beiden Seiten des Rohres convergirende Knorpel-ftreifen, um es zu bedecken, erheben. Diefe Streifen find miiehweifs, fpr\u00f6de, undurchfichtig, wodurch fie fich von dem elaftifchen durchfichtigen Rohre, an welches fie durch kurzes Zellgewebe geheftet find , unter-fcheiden. Sie ftehen in der N\u00e4he des Sch\u00e4dels ziemlich weitl\u00e4uftig, fenkrecht auf dem Rohre, und haben eine zweigefpaltene Wurzel. Nach dem vorderen Drittheil des K\u00f6rpers ver\u00e4ndern fie ihre Richtung, indem fie fich etwas nach hinten legen, und werden zugleich zahlreicher aber k\u00fcrzer, fo dafs lie faft verfchwinden. Im hin-\n1)\tM\u00e9moires du Muf\u00e9um d\u2019hiftoire naturelle 1. 130.\n2)\tAufgefordert von H. Carus erkl\u00e4re ich gern, dafs ich feine\nAngabe der Form diefer Theile bei P. marinus (f. diefes Archiv, B. II. H. 4. S. 600.) mifsverftanden habe, indem ich in meiner Inaugural-Differt. das, was er von dem Kan\u00e4le der Wirbelk\u00f6rper lagt, auf den Kanal der Wirbel'fiiule bezog, wozu ich durch den von ihm gemachten Schlnfs (\u201efolglich wird der untere Tlieil der Wirbclf\u00fcitle blofs durch einen fehr elaftifchen Knorpeieylinder, welcher innerlich mit einer weicheren Knorpelmafle angefiillt ift, gebildet,\u201c) veranlafst wurde.\nM. d, Archiv. IV. 3.\tA a","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\ntern Theile endlich, befonders wo die Riickenfloffen entfpringen, liegen fie dicht neben einander, find am l\u00e4ngften, und ber\u00fchren fich von beiden Seiten unter einem i'pitzen Winkel, von wo fich die knorpligen Flof-fenfirahlen, jedoch ohne mit ihnen verbunden zu ibyn, erheben. Diefen entfpricht im vorderen Theile der Wirbelf\u00e4ule, da fie zugleich die Dornfortf\u00e4tze darftellen, eine in der Mittellinie des R\u00fcckens zwifchen den Muskeln verlaufende Galler\u00fcchicht. In der Schwanzfpitze verfchwinden die Knorpelftreifen, der Kanal und das R\u00fcckenmark g\u00e4nzlich, und das Knorpelrohr endigt fadenf\u00f6rmig, Am entgegengefetzten Ende, wo es in dea Sch\u00e4del \u00fcbergeht, wird es, nachdem es kurz vorher eine plattere Geltalt angenommen hat, durchg\u00e4ngig feft, weifs und undurphfichtig, indem es fich in eine , das Gehirn von der Speifer\u00f6hre und dem Geruchsorgan trennende Schuppe ausbreitet. Zu beiden Seiten des Knorpelrohres dehnt fich die gallertige Maffe in ein breites, die Wand der Bruft-und Bauchh\u00f6hle bildendes Blatt aus, in welchem fich vorn acht Paar Knorpelftreifen \u00fcber die Kiemenh\u00f6hlen herab erftrecken, indem fie die a\u00fcfseren Oeffnungen derfelhen mit einem Ringe umfchliefsen, und fich dann an der Bauchfeite zu einer in der Mitte liegenden, das vordere Achttheil des K\u00f6rpers einnehmenden Knorpelplatte vereinigen ; auch auf beiden Seiten verbinden fie dich untereinander durch Querftreifen ').\ni) Bei E marinus beheben diefe, bei fluvialiiis ununterbrochen, doch etwas gefchl\u00e4ngelt verlaufenden Knorpelftreifen, nach Cams (f. den III. Band diefes Archivs S. 6xi.) auf jeder Seite ans einer Reihe oberer Knorpelftreifen, die mit dem Knorpel rohre, einer Reihe unterer, die mit der mit. leren Knorpelplatte verbunden, find, und ans zwei querent die die heben Kiemenl\u00f6cher umfebliefsen. Sie werden an diefer Stelle fein- richtig den Rippen der hohem Wirbelthiera","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Nach hinten gehen fie in den knorpligen Herzbeutel \u00fcber, der wiederum an feiner ob\u00e9ra Fl\u00e4che mit der weichen knorpligen H\u00fclle der drei unmittelbar unter dem Knorpelrohre verlaufenden Gef\u00e4l'slt\u00e4mme zufam-menh\u00e4ngt. Im Schw\u00e4nze ift nur ein Gef\u00e4ls in diefein untern Wirbelkanal, der \u00fcbrigens durch keine Knor-belb\u00f6gen wie der obere befeftigt wird, obgleich fick in den Strahlen der After-und Schwanzfioffe das Analogon der untern Dornfortf\u00e4tze findet. Die Bedeutung jener die Kiemen umfehliefsenden Streifen als untere Wirbelb\u00f6gen oder Fvippen, ift offenbar, und eine Ann\u00e4herung an die Form der vollkommnern Wirbeltbiere, die in diefem Grade bei den Fifchen nicht wieder vor-kommt. Dafs das Knorpelrohr den K\u00f6rpertheil der Wirbel, die hier noch nicht als einzelne Knochen vorhanden find, darftellt, wird auch dadurch bewiefen, dafs fich fchon eine Spur von Eintheilung findet, indem das ganze Rohr aus einer unz\u00e4hligen Menge dicht aneinander liegender Ringe befteht, die befonders im trockenen Zuftande und an der innern Fl\u00e4che deutlich\nzu fehen find.\t4\nDiefelbe Geftalt hat nach Cuvier 1 ) die Wirbel-f\u00e4ulc bei Pofyodon folium, doch ift durch die ver\u00e4nderte Lage der Kiemen das Verh\u00e4ltnjfs des kn\u00f6chernen Apparats denselben zur Wirbelf\u00e4ule ganz ver\u00e4ndert, \u00fcberhaupt der Kopf Knochenfifch-\u00e4hnlicher.\nverglichen, da fie das Athmungsorgan einfchliefsen ; Glich-lieh aber mit den Kiemenb\u00f6gen der \u00fcbrigen Fliehe verwech-felt, auf denen das Athmungsorgan \u00e4ulserlich aulfitz.t, die alfo nie \u00dfru/tpanzer, Rippen, genannt werden k\u00f6nnen. Auch finden wir beide Bildungen, die gew\u00f6hnlichen Kiemenb\u00fcgen und die Rippen der Neunaugen, bei den Haifiiclien zugleich vorhanden.\ni) Le R\u00e8gne animal. Paris iS 17- T> R p- I34>","page":347},{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"348\nDurch die ft\u00e4rkere Entwickelung der Ringe im Knorpelrohr, verbunden mit gr\u00f6fserer Fettigkeit und Weifse derMaffe, unterfcheidet lieh die Wirbelf\u00e4ule der Chimaera arcticci *) von der vorher befchriebenen als h\u00f6here Bildungsttuf'e (Fig. 3.)- Die Zahl der Ringe oder Wirbelk\u00f6rper ift immer noch lehr grofs, denn in den vordem f der Wirbelf\u00e4ule, wo fie allein deutlich entwickeltfind, finden fich f\u00fcnfhundert; das hintere Drit-theil ift Wie bei Petromyzon gebildet, und endet als freier Faden ohne alle Floffenbildung. Der Bogentheil befteht aus Knorpelftreifen, deren Zahl aber weit geringer ift, als die der Ringe. Dicht hinter dem Kopfe find K\u00f6rper und Bogentheil zu einer grofsen einfachen H\u00f6hle verlchmolzen, indem fich das Rohr zu einer breiten Platte ausdehnt, die durch Gelenkfortf\u00e4tze mit dem Sch\u00e4del verbunden ift. Es fpricht fich in diefer Erweiterung des Kanals, (die bei den Rochen noch ft\u00e4rker entwickelt ift) eine Neigung der Wirbel, befonders der K\u00f6rper, zur Ausbreitung in platte Knochen, behufs der Sch\u00e4delbildung, aus, fo dafs man dies als Vorfch\u00e4-del anfehen kann. Auch die Dornfortf\u00e4tze bilden an diefer Stelle eine einfache hohe Leifte, wie \u00fcber den ganzen Stirn- und Kief\u00e9rtheii, welche einen ftarken knochigen Stachel tragt, woran fich die erfte Riickenfloffe heftet. Rippen fehlen ganz, doch find dagegen die Gliedmaafsen ziemlich ftark entwickelt.\nZunehmende Fettigkeit der klaffe, und deutlich organifches Gewebe der Verkn\u00f6ckerungspunkte in den immer breiter und dicker werdenden K\u00f6rperringen und Bo\u00fcentheilen ift der Charakter der weiteren Entwicke-lung bei den, durch alle \u00fcbrigen Verh\u00e4ltniffe den Kno-chenfifchen fchon fehr nahe flehenden St\u00f6ren (Acipen-fer). Die Wirbelf\u00e4ule felbft ilt noch fehr unvollkom-\ni) Chim. monferofa. Bloch.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"men; clefto vollkommner find die von ihr ausgehenden Strahlen, obere und untere Dovnfortf\u00e4tze, Querfort-f\u00e4tze, Rippen und FlofienftrahJen entwickelt. Ueber-haupt findet eine Neigung, die harte Mal'fe an die Oberfl\u00e4che abzufetzen, Statt. Die die Wirbelk\u00f6rper darftel-lenden Ringe find fehr breit, fo dafs der vordere Theil bis zum Anfang derSchwanzfloffe (der bei dem getrockneten Skelett i'll\" fangift) nur aus 42 *) befteht; fie find durch eine dem Rohr bei Pctrcniiyzon\u00e4hnliche Knorpel m affe verbunden, die in dem hinteren Theile die ganze Wirbelf\u00e4ule allein zu bilden fcheint. Auf dem ganz knorpligen R\u00fcckenmarkkanal fitzen vom erften bis drei-fsigften Wirbel B\u00f6gen, die aus zwei von beiden Seiten couvergirenden R\u00f6hren gebildet und von feft knochiger Subftanz find, welche eine zweite Reihe langer Knochen tragen, die durch ihre angefchwollenen Enden und mittlere Einfchn\u00fcrung, fo wie durch die in ihnen befindliche H\u00f6hle, mehr den R\u00f6hrenknochen der h\u00f6hern Wirbel-thiere, als denfeften faferf\u00f6rmigen Gr\u00e4ten.der \u00fcbrigen Fi-fche \u00e4hneln ; diefe finden fich his zum zwei und dreifsigften Wirbel, wo fie noch die erften Stricke der unteren Reihe der Rtickenfloffentr\u00e4ger tragen, welche ihnen an Geftalt ganz gleichen. Diefe B\u00f6gen gehen weiter nach vorn als. die K\u00f6rper, fo dafs die beiden erften noch \u00fcber dem faft knochigen Keilbeine liegen 2). Die Afterfloffe und untere H\u00e4lfte der Scliwanzfloffe wird von \u00e4hnlichen Knochen getragen. Dielelbe R\u00f6hrenform haben die kurzen Querfortf\u00e4tze, auf denen zwei und zwanzig Rippenpaare\n1} Cuvier (V\u00f6rlefungen \u00fcb. v.A. I. S, 158.) giobt \u00fcberhaupt nur acht und zwanzig f\u00fcr die ganze Wirbelf\u00e4ule an, doch taffen lieh bei dem getrockneten Exemplar das ich vor mir habe, wenigftens 41 unterfcheiden.\ns) Merkw\u00fcrdig ift diefe Umkehrung der Verkn\u00f6cherungsftelleii im Sch\u00e4del , im Verh\u00e4ltnis zur Wirbelf\u00e4ule, wo die K\u00f6rper knorplig, und die Bogen verkn\u00f6chert lind.","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\nfitzen. Auch c\u00fcefe find Hange R\u00f6hrenknochen mit an-gefchwollenen Enden. Die letzte Rippe der einen Seite befteht noch aus zwei aufeinander folgenden Knochen-ft\u00fccken (vielleicht ein Beweis, dafs alle aus zwei Knochenkernen entheben) 1 2 )\u2022 Im frjfcben Zuftande find die K\u00f6rperringe nach Home J) folgendermafsen be-fchaffen: Auf die das Knorpelrohr bildende Schicht folgt nach innen eine zweite von gleicher Dicke und einer feften eiaftifclien Subftanz, an welche fich eine dritte fehr weiche, lofe, bieg fa ine, wenig elaftifche an-fchiiefst. In der Mitte bleibt eine Oeffnung, welche die rautenf\u00f6rmigen H\u00f6hlen, die fich an der Verbin-dungsftelle je zweier Wirbel finden, verbindet, wodurch ein fortlaufender, abwechfelnd erweiterter und \\ erengtu-ier, mit einer Flliffigke.it gef\u00fcllter Kanal entfteht.\nDurch g\u00e4nzliche Verdr\u00e4ngung der Fl\u00fcf\u00dfgkeit aus den verengerten Stellen und Ausf\u00fcllung der Ringe, die durch Geftalt und Verbindung nun f\u00f6rmliche:\"Wirbelk\u00f6rper find, n\u00e4hert fich che Wirbelf\u00e4ule der Rochen und Hul-fifche 3) (Fig.?[. u. 5.) der der Knochenfifcheimmer mehr, obwohl die Textur, indem fie in allen Theilen gleichf\u00f6rmig fefter geworden ift, nicht die Eckigkeit der einzelnen Knochenkerne im St\u00f6r erlangt. Die Ringe haben nicht mehr eine convexe oder doch plane Oberfl\u00e4che, wie bei den vorigen, fondera eine concave, indem fie auch \u00e4'ufserlich in der Mitte ftark zufammengezogen\n\u00fc\tO\nfind, wodurch befonders das Verfchliefsen im Innern be-\n1)\tDiefe f\u00fcr die Knochenbildungslehre hoch ft wichtige Form\nbeweifc, dafs nicht die Blafe, wie Oken (Naturphilofophie B. III. S. 65.) willj fondera die R\u00fchre die Grundform der Knochen ift.\n2)\tLectures on comparative anatomy. P. I, S. g/.\n3)\tIo der nachfolgenden Tabelle lind die Skelette der Fifche, wel-\nche ich ielbft unterfucht habe, genau angef\u00fchrt.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"351\nwirkt wird. Die beiden angefchwolienen Verbindungs-theile des Wirbels erhalten dadurch trichterf\u00f6rmige Vertiefungen, die mit H\u00fclfe des Zwilchen wirbelbandes : weite, mit einer Fl\u00fcfligkeit gef\u00fcllte H\u00f6hlen bilden, welche Home 1 ) und Rlainville i) 2 y bei Squedits maximus (Lin.) befchrieben haben.. Nach Blainv\u00efl\u00eee betrug die Menge der z\u00e4hen, falzig fchmeckenden Fl\u00fcfligkeit Pinte, das Zwifchcnwirbelband war i'Ho'\" dick und 2\" hoch,, und beltand aus kreisf\u00f6rmigen Lagen ; die\n\u25a0\tTiefe der trichterf\u00f6rmigen H\u00f6hle betrug auf jeder Seite\ndagegen die folide Stelle des Wirbels nur\n\u25a0\tdick war. Nach Home zog fich das ge\u00f6ffnete Band fo ftark zufammen, dafs die Fl\u00fcfligkeit vier Fufs weit her-ausfpr\u00fctzte. Solche mehr oder wenigen tiefe Wirbelb\u00f6hlen finden fielt bei allen\u2019\u00fcbrigen Fifchen. Nach Ho-\n\u25a0\tmes Entdeckung 3) enthalten auch diefe nicht wie man bisher glaubte, eine fefte Gallerte, fondent eine \u00e4hnliche Fl\u00fcfligkeit, die nur gleich nach dem Tode feft wird, wodurch der Irrthum veranlafst ift 4). Die Bildung des Bogentheils bietet bei den Haififchen und Rochen eine Stufenfolge in der Entwickelung einer eigenen, zwi* fchen die Dorrifortf\u00e4tze gefchobenen Reihe vonKnochen-ft\u00fccken dar, welche fich bei den Gr\u00e4tenfifchen ft\u00e4rk<%\ni) Lectures on comp, auat, P. I. S. 84. P. II. Tat. VI.\na) Annales du Mul\u00e9um d\u2019hiftoire naturelle. T. XVIII. S. IS7* Gleich darauf folgt die chernifche Unterfuchung des Knorpels und der Fl\u00fcfligkeit von Chevreul.\n3)\tl. c. S. 86.\n4)\tEin Ueberbleibfel diefer Bildung erh\u00e4lt fich bei allen Wirbsl-\nthieren, deren Wirbel nicht durch freie Gelenke auf einander beweglich find, bis zum Menfcfien herauf, wo- die leitliche Eiiifchuiirung, und die mit weicherer Knorpel-malle ausgefiillten Vertiefungen der einander zugekehrten Wirbelk\u00f6r-ierfl\u00e4chen fie andeuten.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"352\nund freier ausbildet. Der Markkanal wird durch dicht aneinander liegende, mit den Wirbelk\u00f6rpern feft verbundene B\u00f6gen gebildet, die aber bei den Haififnhen an Zahl doppelt fo grofs als die K\u00f6rper find. Hier liegt n\u00e4mlich aufser dem von der Mitte eines jeden K\u00f6rpers entfpringenden Bogen, an der Verbindungsftelle von je zwei Wirbeln ein zweiter beiden zukommender. Dafs diefe Vermehrung der Zahl der B\u00f6gen mit einer Erh\u00f6hung des obern Theils der Wirbelf\u00e4ula in Beziehung itehe, zeigt fich deutlich bei den Rochen, in deren R\u00fcckenwirbeln der Kanal blofs durch die fehr breiten, an der Verbir.dungsftello zweier Wirbelk\u00f6rper liegenden B\u00f6gen gebildet wird. Zwilchen die obern Enden derfelben, welche die Dornfortf\u00e4tze bilden, ift eine Reihe platter Knorpelftiicke eingef\u00fcgt, deren Zahl der der B\u00f6gen entfpricht. Im Schw\u00e4nze dagegen ift die Anordnung ganz wie bei den Haien: derUebergang findet in den letzten R\u00fcckenwirbeln Statt, wo fich von der Mitte der Wirbelk\u00f6rper eine dreieckige Knorpel-platte zwifchen den Bogen in die H\u00f6he dr\u00e4ngt, bis lie allm\u00e4hlich das obere Zwifehenftiick erreicht, und fich mit ihm verbindet. Bei den Ilaifilchen find die Bogen-theile der beiden vor dem Anf\u00e4nge einer jeden R\u00fccken-floffe liegenden Wirbel noch um einen vermehrt, indem fich zwei mittlere linden, io dafs hier jeder Wirbelk\u00f6rper mit vier B\u00f6gen in Ber\u00fchrung fteht. Von den R\u00fc~ ckenwjrbelk\u00f6rpern entfpringen quere ForiJ'\u00fc/.ze, welche fowohl bei Hai.fi/chen, als Hocken mehr oder weniger lange Rippen tragen, die bei den Ilaifilchen, befandet's nach hinten zu, Barker entwickelt find !). An den\nO F\u00e4lfchlich fpreclien Cuvier (Vorlefungen \u00fcber vergl. A. I. S. iy 1 \u25a0)> Treviranus / Wiedemanns Archiv f\u00fcr Zoologie, B. IV'. Heft 2. S. ^8.) und, ihnen folgend, Carus (Lehrbuch der Zootomie. S. ioi.) den Rochen und Haien die Rippen ganz-","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"Schwanzwirbeln bilden dicfe Quer fort flitze, indem He fich nach unten fchlagen und vereinigen, untere B\u00f6gen f\u00fcr den Gef\u00e4fsftamm, die an Zahl den Wirbelk\u00f6rpern auch bei den Haien entfprechen. Auf diele folgt eine Pieihe platter Knochen, welche bei den Haien mit den Tr\u00e4gern der Afterfloffe verbunden ift, und durch den ganzen Schwanz einen Kamm bildet, der bei den Kochen nur im vorderen Theil des Schwanzes entwickelt jft, indem der hintere Theil oben und unten zu einem Viereckigen Balken abgeplattet und verfchmolzen ifi, worin fich die einzelnen Wirbel fchwer unterfcheiden Jai-fen. Dafs bei den meil\u2019ten Rochen an der ganzen untern I1 lache des Schwanzes die Floffenbildung fehlt, ift ans den Abbildungen hinl\u00e4nglich bekannt. Wie' die Seitenfloi-fen, beftehenauch die R\u00fccken - und Afterfloften in diefer ganzen Familie aus mehrern pbalangenartigen Knochenreihen, worauf die borftenf\u00f6rmigen Strahlen fitzen. Das Schwanzende der Wirbelf\u00e4ule befteht (felbft bei fehr gro-fsen Exemplaren) aus kleinen, kaum wallrnehmbarcu Knochenkernen. Bei den Haien gellt die VVirbellaule, indem die K\u00f6rper allm\u00e4hlich platter, die B\u00f6gen aber h\u00f6her werden, in den Sch\u00e4del, jene in die Balls, diele in die Decke deffelben \u00fcber, doch find die B\u00f6gen weiter nach vorn getrennt erkennbar, als die K\u00f6rper. Bei den Rochen ift an diefer Stelle diefelbe Bildung, wie bei der Chimaera, nur um vieles vergr\u00f6fsert, fo dafs das vordere Siebentheil der Wirbelf\u00e4ule ein aus einem Knorpel behebendes Rohr bildet, welches fich nach vorn in die Sch\u00e4delh\u00f6hle, nach hinten in den R\u00fcckenmarkskanal fortfetzt. Auch die Querfortf\u00e4tze find hier auf jeder Seite in ein, von vorn und hinten nach der Mitte\nlieb ab; letzterer tatst auch in den Zuf\u00f6tzen nur den Hai-lifchen Gerechtigkeit wiederfahren.","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\nzu breiter werdendes, in feinem breilern Theile nach oben umgebogenes Blatt verfehmolzen.\nDer in feiner \u00e4ufseren Bildung den Gr\u00e4tenfifcben n\u00e4her flehende Meerenge1, Squatina laevis (Cuv.) weicht auch riickfichtJich der Wirbelf\u00e4ule bedeutend von den Haien und Kochen ab *). Die Wirbelk\u00f6rper find kurz, ganz ohne die mittlere Einfchniirung, die beiden meiften Fifchen wie bei den vorigenStatt findet; daher find die trichterf\u00f6rmigen H\u00f6hlen lehr flach ; die Z wifchen wirbelb\u00e4nder find l'o kurz, dafs man ihr Vorhandenfeyn nur durch einen feinen Streifen wahrnimmt. Die Halswirbel find zwar deutlich getrennt, aber lehr breit, befonders durch ihre harken Ouerfortf\u00e4tze, welche auch in den R\u00fcckenwirbeln eine ununterbrochene Leihe bilden; hier find zwifehen je zwei Ouerfortf\u00e4tze die Rippen einge-ichoben, die alfo wie bei den hohem Thieren an der Verhindungsftelle zweier Wirbel liegen. Die oberen B\u00f6gen entfprechen in den zehn vorderen Wirbeln den K\u00f6rpern an Zahl, von da an aber findet diefelbe Anordnung als bei den Haien Statt. Im Schwanztheile find die \u00fcber den B\u00f6gen liegenden Knorpelftitcke lehr hoch und breit, lb dafs einer drei bis vier Wirbeln entl'pricht; unter jeder R\u00fcckenfioffe bilden lie zwei breite Kuorpelbl\u00e4lter, worauf fechs Phalangen einlenken. Da wo die Schwanz Hoffe anf\u00e4ngt, verl\u00e4ngern fie fich oben und unten betr\u00e4chtlich, und nehmen nach hinten zu allm\u00e4hlich ab, wodurch das Ende der Wirbel-faule eino keilf\u00f6rmige Geftalt, wie bei den Haififchen, erh\u00e4lt.\ni) Leider ift das F.xemplar das ich vor mir habe, noch feint jung, lo|\" lang.","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"355\nB. Knochenfifche.\nBei diefen bew\u00e4hrt fich die weitere Entwickelung der Wirbelf\u00e4ule, befonders durch das allgemein her-vortretende Knochengewebe, das fich an der Oberfl\u00e4che Verdichtet, und nach innen zu auflockert (fubftantia corticalis und diploe) ; durch Vermehrung und Ausbildung der unmittelbaren und mittelbaren Fortf\u00e4tze der Wirbel, wodurch ihre Geftalt zufammengefetzter, und die verfchiedenen Gegenden der Wirbeif\u00e4ule deutlicher unterfcheidbar werden. Doch betrachten wir fchicklich, ehe wir zu den eigentlichen Gr\u00e4tenfifchen \u00fcbergehen, einige der fr\u00fcher zu den Knorpelfifchen gerechneten PleCtognathen, weil fie in mancher R\u00fccklicht eine Zwifchenftufe bilden, und \u00fcberhaupt durch eigenth\u00fcmliche Formen von der gew\u00f6hnlichen Fifchbil-jdung abweichen.\nWenn Orthcigori\u00dfus. Mola (Tetrodon Mola. I..) wegen feiner getrennten Sch\u00e4delknochen nicht zu den Knorpelfifchen gerechnet werden kann, fo fteht er ihnen doch durch Textur und Structur der Wirbelf\u00e4ule fehl* nahe (Fig.6.). Die Faferbiidung fpricht fich in allen Thei-len des Skeletts vorherrfchend aus. Zelliges Gewebe jft nicht wahrnehmbar. Die der Form nach zwar deutlich abgetheilten fiebenzehn Wirbel bilden eine zufam-menhangende Malfe, indem befonders die B\u00f6gen ganz verfchmolzen find, die Wirbelk\u00f6rper find lang, \u00e4ufser-lich und innerlich denen der Iiaififche \u00e4hnlich. Rippen und Querfortf\u00e4tze fehlen ganz, ihre Spur zeigt fich blofs in einer fehnigen Seitenleilte durch die ganze Wirbelf\u00e4ule. Um fo ft\u00e4rker find aber obere und untere Dorn fortf\u00e4tze, (jene vom f\u00fcnften, diefe auf den unteren Bogen vom zehnten \"Wirbel an) entwickelt. Jene 3\" lang, an ihrer Bafis verfchmolzen, diefe 7\" lang, und (die beiden erften ausgenommen) an ihrer Bafis","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nvon einander getrennt 1). In der Mitte ihrer H\u00f6he verfchmelzen fie mit den ihnen entgegenkommenden Floffentr\u00e4gern zu einer breiten Wand ; da wo die Floh fenftrahlen auffitzen, find fie wieder von einander getrennt. R\u00fccken-und Afterfiofle fliehen nach hinten in der SchwanzfloiTe zufammen, die vorderften Strahlen find oben und unten g\" lang. Die neun Tr\u00e4ger der lehr breiten SchwanzfloiTe entfpringen von dem obern und unteren Dornfortfatz des vorletzten Wirbels, den mitteli'ten ausgenommen, welcher eine Fortietzung des letzten Schwanzwirbels ift. Die Rruftfloffen fetzen fich dutch knorplige Fortl\u00e4tze des G\u00fcrtels, der eigentlich mit dem Sch\u00e4del verbunden ift, auch au den f\u00fcnften Wirbel,\nBei den Kofferfifehen (f. Fig. 11.) ift der Mangel der Querfortl\u00e4tze und Rippen durch den zufammenh\u00e4ngen-den Panzer erfetzt, welcher jedoch mit dem Skelett bei Oftrcicion trigonus nur an der Stirne verwacbfen ift. Das Knochengewebe ift hier weit fefter, die Geftalt der R\u00fcckenwirbel der beim vorigen \u00e4hnlich; die innerhalb des Panzers liegenden feohs vorderften Wirbel find unter einander und mit dem Sch\u00e4del verwachfen. Das Gewebe der Knochen gleicht dem der verkn\u00f6chernden Sch\u00e4delknochen im menfchlichen Embryo einigermaafsen. Der erfte Wirbel bat deutliche Querfortf\u00e4tze, an welchen ganz kurze rippenartige Anh\u00e4nge fitzen. Die beiden erften buben freie obere Dornfortf\u00e4tze. In den vier folgenden Wirbeln entfpringen diefe von der ganzen Oberfl\u00e4che des Wirbels, indem fie den Bogen und K\u00f6rper fchr\u00e4g von hinten und oben nach vorn und unten als eine breite Leifte umfaffen; fie \u00e4hneln in diefer Riick-ficht den auf ihnen fitzenden Flolfentr\u00e4gern, welche ebenfalls in ihrem unteren Ende gelpalten find. Untere\nl) Der ganze tilth ift 14\" lang und 5^ hoch.","page":356},{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"Dornfortf\u00e4tze finden fich nur vom achten Wirbel an, obwohl fich der lehr ltarke erfte Afterfloffentr\u00e4ger mit feinem in fechs Strahlen gefpaltenen Ende fchon an den .vierten Wirbel anlegt. Diele Strahlen liegen nicht hinter-, fondern nebeneinander (eine, bei keinem andern bis jetzt unterfuchten Gefchlechte vorkommende Bildung)\u00bb Die Schwanzwirbel unterfcheiden fich durch ihre K\u00fcrze unc{ grofse Beweglichkeit von den \u00fcbrigen, die drei erften haben ftarke obere und untere nach vorn gerichtete Dornfortf\u00e4tze, von denen der obere des elften die Riickenfloffe, der untere des zweiten die Af-terfloffe von hinten unterft\u00fctzt. Der letzte Schwanz-Wirbel ift ein breites, l\u00e4nglich viereckiges Knochenft\u00fcek, auf dem jederfeits drei erhabene Linien divergirend nach der Schwan2fiolfe verlaufen, deren Strahlen auf feiner hintern Fl\u00e4che einlenken. Den Kofferfifchen zun\u00e4chft fteht die Gattung Baliftes Lin. , bei denen fich bereits einige Rippen finden, die aber die Bauchh\u00f6hle bloi's von oben bedecken, indem fie fich, faft aufw\u00e4rts gerichtet, feft an die dicke Haut heften. Die Geftalt der Wirbel ift im Ganzen diefelbe ; das Gewebe mehr bl\u00e4ttrig und zellig. Die vorderen Wirbel find zwar nicht mehr ver-wachfen, aber doch kaum auf einander beweglich. I)ie oberen und unteren durchg\u00e4ngig nach hinten gerichteten Dornfortf\u00e4tze find hoch, und mit ftarken F Joffe u tr\u00e4gem verbunden, welche dicht hinter dem Sch\u00e4del ei-genthiimliche Knochen darftellen, die durch Geftalt und Lage \u00e4hnlichen, an der Bauchfl\u00e4che liegenden entlpre-chen. Bei Trlacantkus Cnv. Balift. blacubaius L. find diefe folgendermaafsen gebildet. Auf dem Bogen des erften Halswirbels, der mit dem Sch\u00e4del verwach-fen zu feyn fcheint, fteht ein langer viereckiger Knochen gerade aufw\u00e4rts, durch ein Gelenk mit ihm verbunden; das obere Ende ift hammerf\u00f6rmig nach vorn und hinten ausgebreitet. In der Mitte auf diefem ift","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"358\nder ftarke Stachel der erften Ruckenfloffe eingelenkt; der vordere Fortlatz ragt gegen den Hinterhaupts-ftachal, der hintere tr\u00e4gt den kleinen zweiten Flofien-ftrahi ; der dritte, vierte und f\u00fcnfte fitzen auf eigenen, kleinen, nur durch Haut unter fich und mit den vorigen verbundenen Floffentr\u00e4gern, welche auch die Dorn-fortf\u00e4tze der Wirbel bei weitem nicht erreichen. Die FlofTentr\u00e4ger, welche die zweite Ruckenfloffe unterst\u00fctzen, find durchg\u00e4ngig an ihrem oberen Ende hara-merf\u00f6rmigj fo dafs durch die nach beiden Seiten (nicht nach vorn und hinten) gerichteten Fortf\u00e4tze eine breite R\u00fcckendecke entfteht. Die unteren Floffentr\u00e4ger find diefen \u00e4hnlich, nur mit weit kleinem hammerf\u00f6rmigen Fortf\u00e4tzen am Gelenkende verfehen. Bei Balifees Benda ift die Knochenbildung im Allgemeinen ft\u00e4rker; die Wirbelf\u00e4ule unterfcheidet fich befonders durch eine eigene Art Beweglichkeit im vordem Theile; die K\u00f6rper haben hier eigene Gelenkfortf\u00e4tze, die fich von vorn nach hinten decken, die B\u00f6gen des dritten bis fieben-ten Wirbels find unter einander verwachfen, doch verbinden fie fich mit den ihnen entfprechenden K\u00f6rpern durch Gelenkfl\u00e4chen, wodurch die Beweglichkeit die-fes Theils der Wirbelf\u00e4ule wieder hergeftellt wird. Im hinteren Theil der Wirbelf\u00e4ule tr\u00e4gt jeder Wirbelk\u00f6rper an feinem vorderen Ende einen eigenen kleinen Bogen , der fich au den gr\u00f6fsern Bogen und Dornfortfatz des n\u00e4chft vorderen Wirbels anlegt. Die die Rippen tragenden Ouerfortf\u00e4tze entfpriugen in den drei erften R\u00fcckenwirbeln von den B\u00f6gen, in den andern von den K\u00f6rpern. Die erften R\u00fcckenfloffentr\u00e4ger find hier zu zwei grofsen Knochen verlchmolzen. Der erfte , kahnf\u00f6rmige, erftreckt fich vom Hinterhauptsftachel nach hinten, ohne die Wirbel zu ber\u00fchren, er tr\u00e4gt in feiner nach oben gewandten Aush\u00f6hlung die Strahlen der erften Ruckenfloffe, der zweite kleinere fteigt von dem","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"359\nhintern Ende des erften fchr\u00e4g zu den Dornfortf\u00e4tzen des vierten und f\u00fcnften Wirbels herab. Die \u00fcbrigen obern und unteren Floflentr\u00e4ger find an ihren Flofl\u2019en-enden verwachfen. Ausgezeichnet grofs ift der erfte der Afterfloffe.\nDer letzte Wirbel fpaltet fich bei beiden Baliften in zwei nach hinten divergirende Platten, welche nebft den beiden Dornfortf\u00e4tzen deffelben Wirbels die Schwanz-floffe tragen.\nSo ftehen diefe den Gr\u00e4tenfifchen fclion fehr nahe. Die Gefchlechter'Syng7Zflt7/\u00ab.y und Pegafus (L.) verbinden auf eine \u00e4hnliche Weile, wie die Kofferfifche und unter den Reptilien die Schildkr\u00f6ten, die Wirbelthierbil-dung mit der der Panzerthiere \u2019). Die Geftalt der Wirbel ift bei Syngnatlius und Hippocampus fehr einfach (f. Fjg. 7 und g.); die aus zwei Trichtern beftehenden l\u00e4nglichen Wirbelk\u00f6rper tragen an ihrer mittleren Ein-fchn\u00fcrung ftarke Querfortf\u00e4tze; der R\u00fcckenmarkska-nal wird bei 5. acuS und typ hie durch einen, in den R\u00fcckenwirbeln auf jeder Seite mit f\u00fcnf, in den Schwanzwirbeln mit fechs getrennten Wurzeln entfpringenden Bogen gebildet; die dadurch enthebenden feitlichen Oeffnunven find durch Haut verfchlolfen 2). Bei Hipno-campus find die Wurzeln nur einfach. Von der Mitte der B\u00f6gen erheben fich kurze Dornfortf\u00e4tze, die eine zufammenh\u00e4ngende Wand bilden, indem fie unter einander fich ber\u00fchren. Die unteren Bogen der Schwanz-Wirbel entfpringen wie gew\u00f6hnlich von der Mitte der Wirbelk\u00f6rper und tragen kurze Dornfortf\u00e4tze. Alle\nl) Diefe Bi Hung ift bereits von Schneide?\u25a0 (Petri Artedi Syno-nymia pifeium. Lipliae I7S9) befchrieben und abgebildet.\nS) Ift dies (vielleicht eine Andeutung der mehrfachen B\u00f6gen hei den Haien?","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\ncliefe Fortf\u00e4tze erreichen den Panzer, mit deffen innerer Fl\u00e4che fie lieh durch B\u00e4nder verbinden. Einem jeden Wirbel entspricht ein Ring, der in den R\u00fcckenwirbeln, die erften ausgenommen, aus heben fchuppenartigen Stucken beliebt, die lieh vom Bauch nach dem R\u00fccken zu decken, auf dem R\u00fccken abwechfelnd \u00fcber einander liegen. Die Ringe decken lieh von hinten nach vorn, Das Ganze ift von einer ziemlich Starken Flaut \u00fcberzogen. Bei Hippocampus haben die feitiiehen und unteren St\u00fccken der Ringe eine mehr kreuzf\u00f6rmige Geftalt, und verbinden lieh mit den benachbarten blofs durch Ihre Fortf\u00e4tze, jedoch lehr feft. Die hierdurch enthebenden Zwifchenr\u00e4ume werden durch Muskeln unsere-\nO\nf\u00fcllt, die den Zwifchenrippemnuskein der \u00fcbrigen Fi-fche entfprechen. Die R\u00fccken-und Schwanzmuskeln liegen in den Kammern oder Kan\u00e4len, die durch die Verbindung der Dorn - und Querfortlalze mit dem oberen und untern Theile der Ringe gebildet werden. Der letzte Wirbel tr\u00e4gt bei S\u2019. acus und typhle die Schwanz-Hoffe, indem er heb fenkrecht ausbreitet.\nDie Syngnathen ohne Schwanzfloffe und Hippocampus find die einzigen bekannten Fifche, in denen, bei v\u00f6lliger Verkn\u00f6cherung des letzten Wirbels, die Schwanzfloffe fehlt; einige Aalartige Fifche ausgenommen , deren Skelett aber noch nicht belchrieben ift. Der erfte Wirbel unterlcheidet fich von den \u00fcbrigen durch feine beilf\u00f6rmigen dicken Querfortfatze, an welche lieh die G\u00fcrtelknochen anlegen. Die R\u00fccken - und Afterfloffe fitzen auf den letzten R\u00fccken - und erften Schwanzwirbeln. Jene, bei S. typhle und acus, auf f\u00e4cherf\u00f6rmigen Ausbreitungen der Dornf\u00f6rtf\u00e4tze des ein und zwanzigften bis dreifsigften Wirbels; bei Hippocampus auf eigenen Floffentr\u00e4gern, die fich zwilchen diele f\u00e4cherf\u00f6rmigen Ausbreitungen legen. Bei diefem unterfcheidet fich auch der erfte Sch wanzwirbel von den\n\u00fcbri-","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"tbrigen durch zwei Querfortf\u00e4tze auf jeder Seite. Wahr* 1 ficheinlich ift bei Soleno\u00dfomus und Pega/us, die \u00e4ufser-lich ganz mit diefeti \u00dcbereinkommen, die Bildung der Wirbelf\u00e4ule ch'efelbe, Unter den G reitenfifchen finden /ich mannichfache Ann\u00e4herungen an diefe Form. |n Loricaria (L.), Cataphrcictits (Bloch), Agonus (Schneider), Coitus cataphractus und monopterygius (k.) Po rift edion (Lacep\u00e8de, Trigla cataphracta L.) durch den Panzer, in Fifiulnria tabacaria durch die Form der 'Wirbelfaule feibft. Nach Rofeiuhul finden fich in letzterer auch im vorderen Theile der Wirbelf\u00e4ule einige grofse panzerartige Schuppen. Die Bildung bei Loricaria ift nach Schneider (I. c.) der der Syngnathe a fehr \u00e4hnlich ; die Rippen fehlen g\u00e4nzlich ; die fehr ftarken Querfortf\u00e4tze verbinden fich befonders im vordem Theil, feft mit den Seitenfchildern. Die Dornfortf\u00e4tze bilden bis an die R\u00fcckenfchilder eine zufammenh\u00e4ngende Wand. Diefe Verbirc^tng wird noch dadurch befeftigt, dafs obere und uaj#re fchr\u00e4ge Fortf\u00e4tze von den Wirbelk\u00f6rpern bis zu den ihnen ent-fprechenden Panzerftiicken gehen. Mehr entfernt fich Trigla cataphracta von diefern Typus. Hier finden fich Rippen, die fich zwar mit dem Panzer wie die Querfortf\u00e4tze der vorigen verbinden, doch fehlen fie vom vierten Schwanzwirbel an, und auch die Dornfortf\u00e4tze h\u00e4ngen nur mittelft der Floffentr\u00e4'ger mit dem Panzer zufammen. Die Zahl der Schuppenreihen kommt, bis auf die dem Kopf zun\u00e4chft liegenden Wirbel, welche von dem G\u00fcrtel und den Kiemendeckeln bedeckt find, mit der der Wirbel \u00fcberein. Merkw\u00fcrdig ift hier noch, als .Schildkr\u00f6ten\u00e4hnlichkeit, das bruftbeinar\u00fcge Bauch-fchild, das von den G\u00fcrtelknochen bis zum Anfang der\nt) Iclnliyotomilche Tafeln, zweites Heft. Tai\u00bb. IX\u00bb\nM. d. Archiv* IV, 3,\tB b","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"363\nAfterfloffe reicht ; cs befteht aus drei' von vorn nach hinten aufeinander folgenden Platten, in deren letzter ein Loch f\u00fcr den Aller ift.\nSowohl durch das Knochengewebe als die einfache Geftalt der Wirbel zeigt lieh bei Loph\u00e4is pifeatorius die Verwandtfchaft mit den Plectognatheri. Ouerfort-f\u00e4tze und Rippen fehlen g\u00e4nzlich (Fig. io.); die Wirbelk\u00f6rper haben eine cylindrifche Geftalt, ohne Einfchn\u00fc-rung in der Mitte, und find durch eigene Gelenkfort-fatze verbunden, indem die Bafis des Rogens \u00fcber den K\u00f6rper des n\u00e4chft oberen Wirbels hin\u00fcberragt. Dia Bogentheiie und Dornfortf\u00e4tze beftehen fowohl oben als unten aus zwei feitlichen H\u00e4lften, die nur durch Zellgewebe verbunden find. Die Schwunzfloffe fitzt blofs auf dem einfachen letzten Wirbel.\nDie Wii\u2019belf\u00e4ulc des Cycloptmts Lampus 1 ) zeichnet fich durch bl\u00e4ttrige Bildung aller Tlieik: aus (Fig. 11 Wirbelk\u00f6rper und B\u00f6gen beftelien aus fein* zarten, faft durchfichtigen, fpr\u00f6den Bl\u00e4ttern, welche nach Pallas 1 2) bei Cycloptmts gelatinofus auch von einer faft knorpligen Befchuffenheit find. Der letzte Schwauzwirbel ift wie bei den \u00dfatiften in zwei breite Platten go~ fpahen, welche eigentlich nur der nach hinten gerichtete und au-webreilete obere und untere Dornfor\u00ee-fatz find. ' S\u00e4muitliche obere Wirbelb\u00f6gen haben in\n1)\tDas Exemplar, defier) Wirbel ich vor mir habe, 'war durch\nlange Aufbewahrung in Weingeift fu anfgel\u00f6ft, dafs es ohne in F\u00e4ulnifs iibcTgegangen zu feyn, benfi Her\u00e0usnchmen ganz zerfiel. Vielleicht eine Folge der eigentlnimlichen Mifchung des Scbleimgewcbes und. der Muskeln diefea Filches, eine \u00bb\u25a0\u00e4nzliclie Erweichung der Knochen bis zur liiegfamkcit der Sehnen fand ich bei einem gleichfalls lange auf bewahren Argyreiof t s vom er.\n2)\tNaturgefchichte merkw\u00fcrdiger, Xhiei'C > \u00fcbexf, v. Baidi.iger* 7te Sammlung. S. 26.","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"563\nihrer breiten Balls ein Loch, das vom Riickenmark-kanal nach aufsen geht.\nDie bei den meiften Gr\u00e4tenfifchen gew\u00f6hnlichere jorm ift, mit den weniger bedeutenden Abweichungen, folgende: Die Wirbelk\u00f6rper find an den Ver-bindungslteilen cylindrifch; ihre \u00e4ufsere Fl\u00e4che ift zu den Seiten und befonders unten h\u00e4ufig durch tiefe Zellen und L\u00f6cher uneben; fie find im Verhaltuifs zu den B\u00f6gen kleiner als bei den Knorpelfischen. Ihre L\u00e4nge ift nach dem Alter, der Geftalt und dem Theil des Fifches verfchieden; in der Regel find die erben und letzten die kiirzeften. Die Wirbel verbinden lieh unter einander nicht blofs mittelft der K\u00f6rper auf die bei den Haien angegebene Art, wie Cuvier 1) behauptet (dies habe ich blofs beim Lachs gefunden), fondern gew\u00f6hnlich durch eigene Fortf\u00e4tze, die Rojent/ia! 2) procejj'iis fpinofos accefforios feu artikulares f. oft lief ms nennt Sie finden fich meift im vordem Theil der Wirhelf\u00e4ule ft\u00e4rker entwickelt, und find verfchieden geftaltet. Sie fcheinen \u00fcberhaupt eine Andeutung der, bei den Rochen von der Verbindungsftelle zweier Wirbel ent-fpringenden B\u00f6gen zu feyn, deren vordere, kleinere H\u00e4lfte entweder mit dem vorderen Wirbel zufammen-h\u00e4ngt oder ihn blofs bedeckt, wie wir bei Lopbius gefehen haben. Bei vielen legen fich eigene, vom hintern Theil des Wirbels nach oben abgehende Fortf\u00e4tze an den Bogen des n\u00e4chftfolgenden Wirbels. Bei Perca, Gadus und Scomber bedecken die Fortf\u00e4tze der Bogen des hinteren Wirbels die vom K\u00f6rper abgehenden des n\u00e4chft vorderen. Diefe der Anordnung\nBb 2\nl) Vorlelimgen'\u00fcber v. A. S. 157.\n>) Archiv f\u00fcr die Pliyfiologie von Reil und A-.nsnrUth,X. S. 355.","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"3 64\nbei allen h\u00f6heren Wirbelthieren entgegengefetzte Einrichtung fcheint bei den Fifchen allgemein zu feyn, au-fser lafsin der Verbindung des Kopfes mit dem erften Halswirbel das entgegengefetzte Statt findet. Bei du-peu uloja find diefe eigene Gelerikfortf\u00e4tze auch im hinteren Theil der Wirbels\u00e4ule und an der R\u00fccken-und Bauchfl\u00e4che der Wirbel entwickelt, fo dafs jeder vier Paare derfelben hat, von welchen die l\u00e4ngeren vorderen des hinteren Wirbels lieh an die k\u00fcrzeren hinteren des n\u00e4chft vorderen legen. In den vorderen Wirbeln Einiger verwachfen die B\u00f6gen und Dornfortl\u00e4tze ganz, fo wie hei S\u2019 Hunts, Uranojco/ius , Muraena , Efox, doch fcheint dies blofs im h\u00f6heren Alter einzutreten. Mit den K\u00f6rpern find die B\u00f6gen, befonders im fr\u00fcheren Alter zuweilen beweglich verbunden, und belte-hen dann bis in die Spitze der Dornforlf\u00e4tze aus zwei feitlich getrennten H\u00e4lften.\nDie Dornforlf\u00e4tze find von verfchiedener H\u00f6he, was fehon durch die Geftalt der Fifche angedeutet wird; in den Pleuroneclen z. B. find fie meift fehr hoch; in den Aalartigen fehr niedrig. Merkw\u00fcrdig find die unteren Dornfoitf\u00e4tze in den vorderften Wirbeln bei Muraenophis Helena, als grofse Schlangen-Aehnlich-keit. Sie entfpringen von der ganzen unteren Fluche des zweiten bis vierzehnten Wirbels und find von einem fehr feinen Kan\u00e4le durchbohrt. Am f\u00fcnfzehnten Wirbel theilt er fielt in zwei Bl\u00e4tter, die von einander weichen, und in den folgenden Wirbeln mit den Quer-fortf\u00e4tzen verfchmelzen.\nDie Ftofj\u00e8ntr\u00e4ger finden fielt an einzelnen Stellen faft bei allen Gr\u00e4tenfifchen, wahrfcheinlich blofs die ganz floffenlofen Gymnomuraena und Aptericktliys ausgenommen. Im R\u00fccken fehlen fie bei Sih/rus (den einzigen, in den Dornfortfatz des f\u00fcnften Wirbels eingefchobenen, -der die kleine R\u00fcckenfloffe tr\u00e4gt, ausgenommen), find","page":364},{"file":"p0365.txt","language":"de","ocr_de":"365\ndagegen an der ganzen unteren Fl\u00e4che, vom After an, entwickelt. In der Regel lufst fich auf ihr Dafeyn aus dem Vorhandenfeyn der Floffeu fchliefsen, doch finden fie fich z. fl. bei Trigfa, Salma Sa/ur, Serrafalmo, auch vor der erften Riickenfloffe bis zum Hinterhaupt. Dagegen- fehlen fie nach Geoffroi ') unter den Floffen des Polyp ter us Bichir, wo die, von fechzehn his achtzehn variirenden Riickenfloffen, jede von einem eigenen, kn\u00f6chernen Strahl getragen wird, der \u00fcber dem R\u00fccken ij'\" lang und 2\"' breit, und unmittelbar mit dem ihm entfprechcnden Dornfortfatz verbunden ift; an feiner hinteren Seite fitzt eine durchfichtige, i\" 6'\" lange Haut, welche durch vier Knorpelftrahlen unter\u00ab ftiitzt wird, die von den kn\u00f6chernen nach hinten ent\u00ab fpringen.\nDie Verbindung der Floffentr\u00e4ger mit den Floffen-ftrahlen ift fehr verfchieden ; bei den Accintkopterygiern ift meift ein zufammengefetztes Charniergelenk, und h\u00e4ufig verfchmelzen die Floffentr\u00e4ger mit den Riicken-fchuppen zu breiten Riickenfchildern, wie bei den Triglen und Zeus Fabsr. Wenn die Zahl der Floffen-ftrahlen der der Tr\u00e4ger entfpricht, fo verbindet fich h\u00e4ufig jeder Tr\u00e4ger durch einen eigenen Fortfatz mit der hinteren Gelenkfl\u00e4che des n\u00e4chftfolgenden Strahls. Dies ift befonders deutlich bei Gaclits Morrhua, bej Efox ift es nur im mittleren Theile der R\u00fccken - und Afterfloffen. H\u00e4ufig ift der erfte Afterfloffentr\u00e4ger mit den ihm entfprechenden Dornfortf\u00e4tzen zu einem ftar\u00ab ken Knochen verbunden, der die Bauchh\u00f6hle von hinten fchliefst ; fo bei den Schollen , Zeus Sargus* Bei Brama Raji findet fich eine \u00e4hnliche, doch eigent\u00fcmliche Bildung, indem fich am die untern Dornfortf\u00e4tze\nl) Annales du MuISum d\u2019hiftpire naturelle I\u00bb p, 6o*","page":365},{"file":"p0366.txt","language":"de","ocr_de":"5 66\ndes achtzehnten und neunzehnten Wirbels die Spitze einer dreieckigen, \\\\\" hohen, i\" breiten Knochenplatte legt, deren Bafis mit den Floffentr\u00e4gern, die fich auf der einen Seite \u00fcber fie wegfchlagen , verbunden ift.\nGanz eigenthinnlich ift endlich bei Anableps die Function des erften Strahls der Afterfloffe, deffen vor-derer Rand nach Cuvier ') von dem Ausf\u00fchrungsgange des Hoden durchbohrt ift.\nEben fo allgemein, als die oberen B\u00f6gen, finden fich bei den Gr\u00e4tenfifchen die, aus den Querfort-f\u00e4tzen und Rippen gebildeten unteren, wenn gleich zuweilen fo unvollkommen, dafs fie nur den oberen Thejl darftellen. Selten finden fich blofs Querfort\u00ab f\u00e4tze wie bei mehreren Aalartigen, oder blols Rippen wie bei Scorpaena horrida, je nachdem fie mit den Wirbeln einlenken od\u00e7r verwachfen; gew\u00f6hnlich aber fitzen die Rippen an dem freien Ende der Querfort-f\u00e4tze. In der Regel endigen fich die Rippen nach unten frei; bei Wenigen find fie durch eine Reihe mittlerer Knochen , Bauchbeine, verbunden , wie bei Clupea, Argyreiofus, Serrcifalmo. Ihre Geftalt, Gr\u00f6-fse und Zahl ift lehr verfchieden, und fteht keineswegs mit der Zahl der Wirbel und der Gr\u00f6fse des Fifches in nothwendGem Verh\u00e4ltnifs. Bei P/euronec-tes, Cottus und den Kahlb\u00e4uchen die Rippen haben, find fie fo klein, dafs fie zur Bildung der Bauchh\u00f6hle faft gar nichts beitragen ; bei Cyprinus find fie lang und hoch; d\u00fcnner bei Efox, fehr lang und d\u00fcnn bei Scomber, und vorz\u00fcglich bei Clupea und Brama Raji, Die bei Vielen vorkommenden Nebenrippen kann man als den zweiten Strahl der zerfpaltenen Querforif\u00e4tze janfehen. Sie heften fich oben und aufsen entweder an die Rippen oder an den Querfortfatz, den Wirbel-\nt) Le Rigne animal. T. II. S. 198.","page":366},{"file":"p0367.txt","language":"de","ocr_de":"367\ni.k\u00dfrper und Bogen felbft, welche Bedingungen man zuweilen bei demfelben Fliehe, an verichiedenen Stellen und durch mehrere Ileihcn dreier Knochen dargeftellt findet, wie bei Clupea ah/a, wo fich \u00fcber den eigentlichen Rippen noch zwei andere Reihen, die den Muskeln zum Anfatz dienen, entwickelt haben. Bei Scorpaena horrido, und Gadus morrhua find diele Gr\u00e4ten im vordem Theile der Wirbelf\u00e4ule an die Rippen, im hintern- an die Ouerfortf\u00e4tze geheftet. R\u00fcckt diele Reihe h\u00f6her hinauf, Io il't fie blofs mit den Ouerfort-f\u00e4tzen, oder den Wirbelk\u00f6rpern verbunden; jenes bei Pleuronectes, Lahrus , diefes bei den Maraenen, wo die eigentlichen Rippen wie bei Mur. Conger und Helena ganz verloren gehen. Im hintern Theil der Wirbelf\u00e4ule find fie \u00f6fters durch eine aus den verfchmol-zenen Quer fort f\u00e4tzen gebildete erhabene Leihe erfetzt, wie bei Scomber und Brama. Bei diefen allen richten fich die Ouerfortf\u00e4tze fehr zeitig nach unten und bilden fchon im vorderen Theile der Wirbelf\u00e4ule die engeren B\u00f6gen f\u00fcr die Gef\u00e4fsft\u00e4mme.\nIn der Regel unterfcheiden fich die erften un cf letzten Wirbel von den \u00fcbrigen, jene, infofern fie den Kopf, diele infofern fie die Schwanzfioffe tragen. Die oberen und unteren Dornfortf\u00e4tze der letzten Wirbel werden bei den, mit einer ausgebildeten Schwanzfioffe verfehenen Fifchen an ihrem \u00e4ufseren Ende breiter, um die, aus kleinen Gelenkfl\u00e4chen behebende Anfatzfl\u00e4che f\u00fcr die Floffenl'trahlen zu vergr\u00f6fsern. So werden fie nach der Mitte zu immer feitlich platter, bis fich der letzte Wirbel felbft in ein oder mehrere folche, mit ihrer Bafis nach hinten gerichtete Dreiecke ausbreitet. Die Zahl diefer fo ver\u00e4nderten Dornfortl\u00e4tze ift nach der Breite der Schwanzfioffe verfchieden.\nSie beheben hei allen Gr\u00e4tenfifchen aus zwei Platten , die eine H\u00f6hle bilden, welche in den rundliche-","page":367},{"file":"p0368.txt","language":"de","ocr_de":"568\nren , \u00fcber und unter den mjttelften liegenden St\u00fccken die Geftalt einer R\u00f6hie annimmt I). Gew\u00f6hnlich ha* ben die unteren Dornfortf\u00e4tze grosseren Theii an der Bildung diefer Floflentr\u00e4ger, als die obern, indem Geh die letzten Schwanzwirbel etwas nach oben fchlagen ; was beim Lachs und Hecht ziemlich ftark der Fali ift. Es fcheint dies feinen Grund in der fr\u00fcheren Bildung der Schwanzfloffe zu haben. Diefe tritt n\u00e4mlich aus einer oberen und untern, einer B\u00fccken - und After* Hoffe zufammen, wobei aber die letztere, befonders im Anfang, weit ft\u00e4rker und fait allein entwickelt ift 2 3).\nDie beiden erlten Wirbel unterfcheiden Geh von den \u00fcbrigen Wirbeln ziemlich allgemein, der erfte durch Ich wachere, der zweite durch lt\u00e4rkere Entwickelung (ein f\u00fcr alle Wirbelthiere geltendes Gefetz); doch offenbart Geh die, bei den KriorpelGfchen fo allgemeine Neigung der vorderen Wirbel, untereinander zu einer Maffe zu verfchmelzen, bei den Gr\u00e4tenGfchen weit feltener und in geringerem Grade, Eine Andeutung davon ift die Bildung des zweiten Halswirbels bei den Karpfen; er ift hier betr\u00e4chtlich gr\u00f6fscr als die \u00fcbrigen, und auf jeder Seite mit zwei Ouerfort-fatzen, einem hintern, J\u00fcngern, absteigenden, und einem vordem, k\u00fcrzeren, aufftejgenden verleben. Weit ft\u00e4rker tritt dies beim Wels hervor; der erfte Hals-wiibel ift hier klein, wie beiden Cyprinusarten, be-fteht fait blofs aus dem d\u00fcnnen K\u00f6rper, und erfcheint nur als ein verkn\u00f6cherter Zwifchenknorpel, Der\ni) Aehnliche H\u00f6hlen finden lieh bei den gr\u00f6\u00dferen Fliehen auch\nin der Gelenkanfchwetlimg aller \u00fcbrigen Floffentr\u00e4ger. Au-dem habe ich iie nur in den an^efchwollenen Stellen der G\u00fcrtel-, Eccken- und Handwurzelknocheu bei einigen, z. B. Ejux, Gadus, und immer in den Zungenbein\u00e4fcen gefunden.\n3) Bei den Sturen wird die Schwanzfloffe blofs durch die untere H\u00e4lfte, und bei den Haien gr\u00f6fstentheils daraus gebildet,\nfl","page":368},{"file":"p0369.txt","language":"de","ocr_de":"369\n2W\u00eaite aber ift wenigstens Sechsmal gr\u00f6fser als diefer und die zun\u00e4chft folgenden, und mehr als dreimal gr\u00f6fser als die gr\u00f6fseften der \u00fcbrigen , indem er nicht blofs bedeutend l\u00e4nger, Sondern auch breiter ift, wenn gleich feineDornfortf\u00e4tze niedriger find '). Er tr\u00e4gt auf jeder Seite zwei Querfortf\u00e4tze, einen vorderen und einen hintern, welche an ihrer Grundfl\u00e4che zufammen-fliefsen. Der vordere, weit gr\u00f6fsere, ift wieder in zwei Haken gefpalten, deren vorderer, St\u00e4rkerer und breiterer, durch eine \u00fcberknorpelte Gelenkfl\u00e4che mit. den Schulterknochen verbunden ift. Eben fo ift auch der Dornfortfatz in zwei H\u00e4lften zerfallen, von denen die vordere, gr\u00f6fsere den erften Halswirbel weit \u00fcberragt, und fieh genau mit der Hinterhauptsleifte verbindet. Der ganze Wirbel erfcheiut von vorn nach hinten aus zweien zufammengefloffen. Ueberhaupt. aber erinnert diefe Bildung nicht undeutlich an die der Rochen\u25a0 und Chim\u00e4ren. Bei der Fiftularia tabacaria find, nach Rojenthals Abbildung des Skeletts Qlchthyotomifche Tafeln) die erften Halswirbel, \u00e4hnlich wie bei den Rochen , zu einer H\u00f6hle verfchmolzen, indem fielj die einzelnen St\u00fccke durch N\u00e4the verbinden ; doch fehlen hier die Fortf\u00e4tze faft ganz, und der G\u00fcrtel fcheint Sich (nach der Abbildung) nur mit dem Sch\u00e4del zu verfeinden.\nBei einigen Fifchen, namentlich den Welsartigen, Ophidium, Cobitis tragen die vorderen Wirbel kn\u00f6cherne Kapfeln oder Anh\u00e4nge, in welchen die Schwimmblafe enthalten, oder an welche fie befeftigt ift. Bei Ophidium ift auch das zweite Rippenpaar zu zwei breiten, diefe Kapfel umfchiiefseriden Bl\u00e4ttern vergr\u00f6-fsert. Doch geh\u00f6ren diefe Knochen nicht zur Wirbelf\u00e4ule, fondern zu dem Organ das fie unterftutzen.\nl) S. Rofenthal Iclitbyotom. Taf. Tab, IX. fig. J,","page":369},{"file":"p0370.txt","language":"de","ocr_de":"Tabelle \u00fcber die Zahl der Wirbel und, Rippen bei den, Fi,feilen 1 ),\n\tL\u00e4nge\tZahl\tHals-\tRak-\t. cn\nNamen (nach Cuvier,\tdes\taller\t\tken-\t\nR\u00e8gne animal. )\tSke- letts. \"\tWir- bel.\tbei.\tWir- bel.\tSL S \u2022 N\nChimaera arctica (mon-\t\t\t\t\t\nftrofa. Bloch) . .\t2 \u2014 2\t500 Wirbelkor per\t+\t+\t+\n\t\t\t\t\t\nAcipenfer fturio . . Carcharias glaucns (Srjua-\t7%\u201c\t43\t+\t+\t+\nIns. L.)\t.... Scvllium (Squal. catulus\tw\t132\t\u2014\t33\t99\nto\t Sonatina laevis (Squab\t20*1\t122\t\u2014\t3 7\t85\nSonatina L.) .\t.\t.\tICjh\t124\t\u2014\t41\t83\nRaja oxyrhynchus .\t.\tiS''\tHO- 15\tver-\t25\t85 - 90\n\t\t\twach-\t\t\n\t\t\tfen.\t\t\nRaja Batis .... Torpedo riarke (RajaTor-'\t4'\t120\tverw.\t25\t95\npedo. L.)\t.\t.\t.\t17 u\t97 3)\tverw.\t35\t62\nSyngnathus Typlile\tII\"\t58\t\u2014\t22\t36\n\u2014\u2022\tAcus\tI4f//\t66\t\u2014\t22\t44\nHippocampus vulgaris (Syngnath. hippocamp.\u00ab.\t\t45\t,\tII\t\n\t\t\t\t\t35\nD-j \t\t Orthagoriicus Mola (Te-|\t. 51\"\t\t\t\t\n\t\t\t\t\t\ntrodon Mola. L.)\t\u2022 j\t14//\t17\t.\t9\t8\nBaiiftes Vetula .\t.\t. |\t22**\t18\tI\t4\t13\nTrincanthus (Baliftes bia-1\t\t\t\t\t\nculeatns. Bloch.) . ( Oitracion trigonus . , |\t5\" ptpu\t20 1?\t3\t3 3\tH IO\nSalmo Salar ....\t3'\t56\t2\t28\t26\n\u2014 Lar io ....\t9\"\t5\u00ab\t2\t26\t3\u00b0\nOupea alofa ....\t23//\t57\t1\t16\t40\nDLon Lucius .... Drei andere, und I* lang, haben nur\t2/x// - \u00a3\t62\t1\t42\t19\n\t\t16\t1\t41\t19\nRip-\npen-\npaare.\n+\n22\n33\n33\n41\n21\n19\n21\n6\n7\nl\n2g 2 6 31 41\n40\nl) Die Skelette der hier angef\u00fchrten Fifche befinden lieh Emrat-lieh in der Meckel\u2019fchen Sammlung. Bei der Z\u00e4hlung habe ich mich der gr\u00f6fsten Genauigkeit befleifsigt. s') Die verwachfenen Halswirbel nehmen hier einen weit kleinern havmi ein, auch finden /Ich an dem Anf\u00e4nge der R\u00fcckenwirbel lchon drei gefonderteB\u00fcgen, wo dieK\u00fcrpertheile noch verlchmolzen lind.","page":370},{"file":"p0371.txt","language":"de","ocr_de":"\tL\u00e4nge\tZahl\tHals-\tR\u00fck-\t. zn\tRip-\nNamen (nach Cuvier,\tdPS\taller\t\tken-\t\u00d6.'c\u201c,\t\nR\u00e8gne animal.)\tSke- letts.\tWir- bel.\tbei.\twir bei.\tCT <\u00bb \u00bb P r~ s N\tpaare.\nBellone ( Efox Bellone\t\t\t\t\t\t\nLO\t\u2022\t17//\tSo\t2\t4 9\t-9\t49\nExocoetus exfiliens .\ti'\t47\t,\u2014\t31\t16\t30\nCyprinus Carpio .\t.\tVj\u2018>\t3 6\t2\t14\t20\t16\nSilurus Glanis x) .\t.\t3'\t72\t2\t17\t53\t14\n\u2014 Glanis\t\u00ab\t.\t4/\u00a7//\t73\t\t17\t54\t14\nGadus Lota\t. .\t\u2022\tfait if /\t62\tX\t22\t39\t21\n\u2014 Lota . .\t.\t13^2^\t58\tI\t2 2\t35\t21\n\u2014 Lota . .\t.\t9\"\t57\tI\t22\t38\t21\n\u2014 Merlangus s) .\t14\"\t6O\t'2\tis\t35\t18\n\u2014 Morrhua .\t.\t\t5*\tt\t16\t35\t16\n\t134\"\t53\t2\t17\t33\t17\nPleuronectes limanda\tII\u201c1 * 3)111\t40\t\u2014\tIO\t30\t\n\u2014\tflefus 4)\t2/3//\t43\tI\t12\t30\t12\nSolea (Pleuronect. fotea.\t9l\u00bb\t\t\t\t\t\n\u00cf-.)\t\t\t48\t\u2014\t2\t46\t6\nCvclopterus Lumpus\tU\u00bb\t41\t+\t9\t18\t+\nEcheneis Remora .\t.\t85\u00bb\t27\t\u2014\t12\t15\t12\nConger vulgaris .\t.\t4 \u2018zu\t154\t6\t52\t96\t\u2014.\nMuraenophis Helena .\t\\7P>\t147\tI\t71\t75\t\u2014\nOphidium barbatum .\tp//2 Ht\t68\t\u2014\t15\t53\t15\nCepola rubefcens .\t.\t15\u00bb\t71\t\t.\t15\t56\t15\nBlennius Pholis ,\t.\t5\u00a7\u00bb\t38\t\u2014\t8\t30\t12\nGobius niger . . . Callionymus Dracuncu-\t5\u00a7\u00bb\t28\t\u2014\tIO\t18\th\nlus\t\t2%. -a\t21\t*\t\t6\t15\t\nl) Cer zwei und vierzigfte und drei und vierzigfte Schwanzwirbel diefes Exemplars find fo verfchmolzen, dafs fie nur den Raum eines einzigen Wirbels einnehmen, doch lind alle Eortf\u00e4tze getrennt.\n5) Eine \u00e4hnliche Verfchmelzung findet hier in den R\u00fcckenwirbeln Statt, fo dafs die K\u00f6rper des 13, 14. und I5ten nur einen zu bilden fchienen, der aber auf jeder Seite drei Querfort-f\u00e4tze und Rippen, und drei Dornf\u00f6rtl'\u00e4tze tr\u00e4gt.\n3)\tIn zwei andern Exemplaren, die beide l\u00e4nger find, finden\nfich jedoch nur vier und dreifsig Schwanzwirbel.\n4)\tEben fo ift es bei einem 14\u2019// langen, dagegen finde ich bei\neinem von\tnur 29 Schwanzwirbel.","page":371},{"file":"p0372.txt","language":"de","ocr_de":"\u00fcamen (nach Cuvier, R\u00e8gne animal.)\tL\u00e4nge des Ske- letts.\tZahl aller Wir- bel.\tHais. wir* bel.\tRiik- ken- wir- bel.\tSchwanz- wirbel.\tRip- pen- paare,\nSargus(Sparus8argus.L.) Synanceia horrida ( 2\t8'<\t24\t\u2014\t7\t17\t9\nExempl.) (Scorpaena horr. L.) ....\t17//\t24\t\u25a0 -\t6\t18\ts\nSphyraena Spefc. (Elox\t17?\"\t\t\t\t\t\nSphyraena. L.) .\t.\t\t24\t\t\t\t12\t12\t12\nMullas furmuletus .\tio\"\t24\t\u2014\t7\t17\t. IO\nMugil Cephalus .\t.\tni11\t24\t\u2014\tII\t19\tIO\nPerca fluviatilis .\t. Sciaena nigra (S, Umbra\tSi\" i\u00a7'\t41\tI\t19\t21\t18\nL.)\t\t\t27\t\u2014\tIO\t17\tIO\nTrachinus Draco .\t.\th\u00ee\"\t98\t\u2014\tII\t27\tII\nTrigla Lyra .\t. . .\ti\t92\t\u2014\th\t18\t14\n- Gurnardus\tExpi. Perikedton (Trigla ca-\t23//\t95\t\tII\t24\t16\ntaphracta.) .\t.\t. Lophius pitcatorins (2\t6\u201c7*\u2018*\t94\t\t9\t25\t12\nLxenipl.) ....\t2 it. U 1 * 2\t29\t\u2014\t8\t21\t+\nScomber leombrus . Tbynnus (Scomber thyn.\t17 U\t52 96\t\tII\t41\t28\nL.)\t ArgyreiofusVomer(Zeus\tI8\u00a7u\t\t9\t4\t29\t12\n\t\t\t\t\t\t\nVorher. L.) . . .\t5\"\t24\t2\t5\t17\t\nZeus Faber ....\t$17\" 119\u201c\t91 90\tI I\t5 5\t25 24\tII II\nChaetodon ....\t| Era ma Raji (S paru s Raji.\t2%\u201c\t\u00bb2\t\t9\t19\t7\nL.) \t\t\tl^iiz\u00dfi\t41\t\u2014\t7\t94\tl6\nZur Vergleichung und Erg\u00e4nzung obiger Tabelle habe ich hier die Angaben mehrerer Schriftfteller gefummelt > doch macht diefe Zulammenftellung keineswegs auf Volift\u00e4ndigkeit Anfpruch. (Die daraus hervorgehende Verfehiedenheit der Angaben r\u00fchrt bei einigen vielleicht von dem verfchiedenen Alter der fkelet-tirten Fifche her. Doch find im Allgemeinen die in Cuvier's Vorlefungen angegebenen Zahlen lehr unzuver-l\u00e4ffig\u00bb da bei vielen entweder an falfchen Skeletten, oder ohne alle Genauigkeit gez\u00e4hlt feyn mufs, und bei manchen der Name der fpecies ganz ( ausgelallen ilt.","page":372},{"file":"p0373.txt","language":"de","ocr_de":"373\nDurch Genauigkeit zeichnen fich die Rofenthal'fchen Angaben aus.\nNamen *)\nAcipenfer ftnrio. Cuv. , . Squahts Carcharias 3) ^ lang. Kaja Rubus 5) 2*' lang .\t,\nDiodon Hyftrix. fror. .\t.\nTetrodon teftudinariue. Fror. Oltracion qnadricortiis. Cuv. Baliftes. Cuv. ..... Syngnathes Hippocampus. Cuv\nSalmo Salar. Ro\u00df. .\n\u2014- Maraenula. Flo\u00df\n\u2014\trhombms. Flo\u00df.\n\u2014\trhombeus. Cuv. Clupea Harengos. Cuv.\n\u2014 Harengns. Ro\u00df. Efox Lucius. Cuv. .\n\u2014 Lucius. Rojl \u2014* braiilienfis. Cuv.\n\u2014 Bellone. Fror. . Cyprinus Carpio. Cuv.\n\u2014 Nafus. Cuv. . \u2014 Afpius. Fror.\n\u2014\terythrophthalmus.\n\u25a0\u2014 Brama Fror.\n\u2014 Brama. Ro\u00df, Cobitis fofhlis. Fror. Silures Glanis. Ro\u00df.\n\u2014 Catus. Cuv. Loricaria. Cuv. .\t,\nWir beiz\u00e4hl.\n28 in Allem.\n118 in Allem (4.1 R\u00fcckenwirbel.) io8 \u2014\tHO in Allem(2 y R\u00fcckenwirbel.)\n20 in\tAllem.\n20 in\tAllem.\nI i in\tAllem.\n7 -R\u00fcckenwirbel, 10 Schwanzwirbel. 2 in Allem.\nCia dus Mer langes. Cuv \u2014 Lota. Fror.\n\tHals- wirbel\tR\u00fck ken- wirbel\tLenden oder Aftei* wir be.\tSchwanz- j Wirbel. 1\tSum* ma.\n\t\t27\t7\t24\t58\n\t\u2014\t29\t6\t\u00ceI\t56\n\tI\tIO\t6\t19\t36\n\tI\t12\t\t20\t33\n\u2022\t4\t38\t\u2014\t18\t60\n\t\u2014\t38\t\u2014\t19\t57\n\t4\t35\t\t20\t59\n\t\t36\t4\t21\t61\n\t\u2014\t34\t3\t15\t5e\n\t2\t56\t\u2014\t26\t84\n*\t1\t15\t9\tl6\t4t\n\tI\t19\t5\t19\t44\n\t2\t20\t4\t23\t49\nFror.\t2\t14\t4\t19\t39\n\t2\t18\t4\t19\t\u00ab\u25a03\n\t3\t14\t4\t23\t4+\n\tI\t29\t\t18\t48\n\t2\t16\t\t53\t71\n\tI\t12\tI\t30\t44\n\tX\t6\tI\t28\t26\n\t2\t17\t1 4\t3-\t55\n\t2\t21\t\t38\t61\n----V\u2014\u2014 \u25a0\nl) Cuv. bedeutet Cuvier in den Vorlefungen \u00fbb. v. A, ; Fror. Fra-riet) in den Anmerkungen zu diefem Werk ; Ro\u00df. Ro\u00dfen. thal Ichthyotomifche Tafeln.\na) Treviranus in Wiedemanns Archiv 5 B. IV. H. 3. 9) Treviranus. 1, c.","page":373},{"file":"p0374.txt","language":"de","ocr_de":"374\nNamen.\tHals. \u00ab wirbe)\tPviik- ken- wirbcl\t1 Len-! den- oder After- wirbel\t$ g-5- < \u201c SU 1\u2014> rs \u2018 N\tSum- ma.\nGadus Lota x)\t\t\t24\t\t\t57\nPleuronectus maximus. Fror.\t\u2014\tII\t\t\t53\t35\n\u2014\tflefus. Fror\u00bb\t\u2014\t9\t\t\t31\t40\n\u2014\tplatelfa. Cuv.\t\u2014\t13\t\t\u201e\t30\t4-3\nCyclopterus gelacuiofus.\tl8/;\t\t\t\t\t\n4^ lang ......\t\tim Ganzen 64\t\t\t\nEcheneis. Cuqi\t\t\tii\t-\t\t27\nMuraena Anguilla. Cuv. ,\tim Ganzen n<\t\t\t\t\nOphidium barbatum 1 2 3 4)\t.\t.\t\u2014\t15\t\u2014\t48\t63\n\u2014\timberbe\t.\t.\t.\t\u2014\t17\t\u2014\t103 - 8\t120-2<\nAnarrhichas Lupus. Cuv.\t\t24\t\u2014\t5\u00b0\t76\nMullas imberbis. 5 6)\t...\t\u2014\t8\tI\t15\t24\nPerca fiuviatilis. Cuv. .\t\u2014\t21\t\t\t\t20\t41\nSciaena. Atpiila G) .\t...\t\u2014\t11\tI\t12\t2+\nTrachinus Draco. Cuv. .\t.\t2\t13\t\t\t\t30\t45\nUranofoopus feaber. Cuv%\tI\t9\t\u2014\t15\t25\nIrigla Cu.eulus. Cuv. .\t.\t.\t\u2014\t13\t\u2014\t21\t34-\n\u2022\u2014 voll ta ns. Cuv. .\t.\t.\t\t,\t8\t\t\t12\t20\n\u2014 cataphracta. Cuv. .\t\u2014\t12\t\t\t23\t35\nCot eus Scorpius. Cuv.\t\u2014\t8\t\t15\t25\nArgyreidfus Vomer. Cuv.\t\u2014\tIO\t\u2014\t13\t23\nGalterolteus pimgitius. Cuv.\t\u2014\t17\t\u2014\t22\t39\nZeus Faber. Cuv\t\t4\t9\t3\tl6\t21\nCliaetodon cornutus. Cuv.\t\u2014\t9\t\u2014\t12\t21\n\u2022\u2014\tftriatus. Cuv.\t,\t\u2014\t9\t\u2014\t12\t21\n\u2014\tbi color. Fror.\t\tIO\t\t\tH\t24\nFiftularia. Cuv\tj\t\t52\t\t\t22.\t74\nFiftularia tabacaria, Hof. . |\t1\t46\t\u2014 i\t\u00fcber 2 9\t\u00fcber 76\n2. Reptilien.\nDie Gr\u00e4tenbildung ift hier ganz verfchwunden, die Knochen bilden lieh in allen Dimenfionen aus; dies\n1)\tCams Leinbuch (1er Zootomie. S. 99.\n2)\tPallas Naturgefehichte merkw\u00fcrdiger Thiere, \u00fcberletzt ..von\nBalding er, 7te Samml. S. 26.\n3)\tCuvier in M\u00e9moires du Muf\u00e9um d\u2019liift, nat. I. S. 314.\n4)\tCuvier, ebend.\nSj) Cuvier in M\u00e9moires du Muf. d\u2019liift. nat. I. p. 239#\n6) Cuvier in M\u00e9moires du Muf. I, p. 17.","page":374},{"file":"p0375.txt","language":"de","ocr_de":"375\n\u00e4ndert befonders die Geftalt der Dornfortf\u00e4tze, welche im Allgemeinen fehl' niedrig find. Per Schwanz nimmt nur, bei Wenigen welentlichen Antheil an der Bewegung, ..daher die Schwanzwirbel immer klein, wenn gleich oft zahlreich find; ineifit haben fie auch den unteren Gef\u00e4fskanal und Dornfortlatze. Die ft\u00e4rkere Entwicklung der Baucbglieder und ihre Verbindung mit der Wirbelf\u00e4ule l\u00e4fst hier zuerft Lenden - und Krenz-cider-'Beckenwirbel von den Schwanzwirbeln deutlich nnterfcheiden, fo wie der zwilchen Kopf und Bruit ebtftehende eingefchn\u00fcrte Theil die, hier mit gr\u00f6fse-rem Rechte diefen Namen verdienenden, Halswirbel zur Grundlage hat 1 ). Wenn gleich die dadurch entgehende S\u00e4ugethier - Aehnlichkeit der Totalform befonders durch das Skelett begr\u00fcndet ift, fo zeigt doch die genauere Unterfuchung deffelben, auch in anatomifcher R\u00fcckficht, die, zwar \u00fcber den Fifchen ftehende, aber doch im Ganzen niedrige Stufe der Thiere felbft; und noch mehr w\u00fcrde dies eine, bis jetzt ganz fehlende chemifche Analyfe thun. Die Wjrbelk\u00f6rper find im Verh\u00e4ltnifs zu den B\u00f6gen fo klein, dafs die Wirbel bei Einigen faft blolse Ringe f\u00fcr das R\u00fcckenmark cJarfieilen.- Immer find die Wirbel durch eigene Gelenhfort-f\u00fctze verbunden, und die K\u00f6rper articuliren meift durch ein der enarthro\u00dfs \u00e4hnliches Gelenk. Der deutlichere Unterfchied von diplo\u00eb und fubftantia conicnlis, von mit Markh\u00f6hlen verfehenen R\u00f6hrenknochen , und daran befindlichen fchwamnijg aufgetriebenen Gelenk-\nig Wenn in Cants Lehrbuch der Zootomie S. 129. der Satz aufgeftellt ift : \u201e dafs bei den Eidechjen zuerft in der Thierreihe zwilchen Hals-, R\u00fccken-, Lenden - und. Sch wanzwirbeln unterfchieden werden k\u00f6nne, fo ift dies um io auffallender, da bereits in Cuvier s Vorlefungen bei Triton, Sala-mandra und Proteus Hals-, R\u00fccken-, Lenden-, Kreuz -und Schvvanzwirbel angegeben lind, t","page":375},{"file":"p0376.txt","language":"de","ocr_de":"376\nkn\u00f6pfen offenhart den ft\u00e4rkeren Einflufs polarifch wirkender Kr\u00e4fte.\nWegen der grofsen Verfehiedenheit der Wirbelf\u00e4ule in ilen einzelnen Familien gehen wir fogleich zu diefen \u00fcber.\nA. Batrachier.\na. Gefchiv a nzte.\nDen Charakter der Fifth - und Reptilienbildung vereinigt die Wirbelf\u00e4ule der Siren laeerthm l). Durch die mit Gallerte angef\u00fcllten trichterf\u00f6rmigen Aush\u00f6hlungen an der vordem und hintern Verbindungsfl\u00e4che der Wirbelk\u00f6rper kommt fie mit der der Fifehe \u00fcber* ein, unterfcheidet lie jedoch von ihr durch die Verbindung der B\u00f6gen, welche an ihrer oberen W\u00f6lbung zwei vordere und zwei hintere Gelenkfortf\u00e4tze tragen, die fleh von vorn nach hinten bedecken, indem fleh die hinteren des Vorderen Wirbels \u00fcber die vorderen des n\u00fcchft hinteren legen. Diefe Anordnung findet durchg\u00e4ngig Statt. Der halbzirkelf\u00f6rmige Ausfchnitt zwischen dem K\u00f6rper und jedem Gelenkfortf\u00e4tze bildet beim Aneinanderlegen der Wirbel das foramen inter-vertebrale, welches von hier an bei allen hohem Wir-belthieren diefe Einrichtung beh\u00e4lt. Sie unterfcheidet lieh ferner von der Wir bei faule der Fifehe durch die im Verhaltnifs zum R\u00fcckenmarkkanal kleineren K\u00f6rper, an denen auch die mittlere Strictur nicht mehr fo ftark, und die Oberfl\u00e4che glatt jft, und durch die geringere Entwickelung der Dornfortl\u00e4tze, welche oben nur einen nach hinten gel\u2019paltenen Vorfprung, und unten,\nl) Cuvier Recherches anatomiques far les reptiles douteux. Paris 1307. Dentfeh in den Beobachtungen aus der \u2018Zoologie und vergleichenden Anatomie t Von A. v- Humboldt \u00bbnd A, Bonpland. T\u00fcbingen 1806.\n\u00bb","page":376},{"file":"p0377.txt","language":"de","ocr_de":"ten, wo der bei den Fifchen gew\u00f6hnliche Bogentheil ganz mangelt, nur eine erhabene Leihe bilden.\nDie Ouerfortf\u00e4tze entfpringen von der ganzen , L\u00e4nge* des Wirbels und haben eine ftumpf dreieckige Gel'talt; fie tragen an ihrer, eine einfache Gelenkfl\u00e4che darftellenden, Spitze, vom zweiten bis neunten Wirbel (inclOj ganz kurze Rippen, und finden fich \u00fcberhaupt nur in den vordem | der Wirbelf\u00e4ule, die aus 90, \u00fcbrigens ganz gleichf\u00f6rmigen , nur allm\u00e4hlich kleiner werdenden Wirbeln befteht. Der g\u00e4nzliche Mangel der hintern Extremit\u00e4ten hebt jeden Unterfchied in die-fem Theile der Wirbelf\u00e4ule auf.\nDurch die Entwickelung der hintern Gliedmaafsen unterfcheidet fich Proteus anguinus von der Sirene. Die Wirbel find hier auf diefelbe Weife verbunden, wie bei Siren. Nur der dritte bis achte tragen Rippen auf fehr kurzen Querfortf\u00e4tzen, deren Gelenkfl\u00e4che in zwei Hiigel getheilt ift, welchen \u00e4hnliche flache Vertiefungen an den Rippen entfprechen. Den darauf folgenden Wirbeln fehlen die Querfortf\u00e4tze g\u00e4nzlich bis zum Beckenwirbel, und fcheinen zu der Bildung der hinteren Gliedmaafsen zuf\u00e4mmengezogen zu feyn. Am ein und dreifsigften Wirbel verbinden fich die H\u00fcftbeine mit den kurzen Querfortf\u00e4tzen, Auch die erften Schwanzwirbel haben Querfortf\u00e4tze, und vom dritten an untere B\u00f6gen mit ftarken unteren Dornfortfatzen, wodurch der floffenartige Schwanz eine bedeutende H\u00f6he bekommt *),\nO Cuvier's Abbildung und \u00cbefchreibung diefer Theile fl. c.) ftimmt in vielen St\u00fccken, namentlich der Wirbelzahl, den Kiementr\u00efgern. den vordem und hinteren Gliedmaafsen nicht mit dem Skelett, das ich vor mir habe, \u00fcberein, (S, di\u00ab Tabelle und Fig. 13.)\nM. d. Archiv. IV. 2\u2019\nCe","page":377},{"file":"p0378.txt","language":"de","ocr_de":"\u25a0378\n\u2022 Ayf einer hohem Stufe ftehen die Tritonen und Erdfahunander. Die l\u00e4nglich cylindrifehen lehr d\u00fcnnen K\u00f6rper verbinden lieh durch ein Nu\u00dfgelenk frei beweglich, indem vom Kopfe aus der vordere Wi- bel die Pfanne f\u00fcr den Gelenkkopf des hinteren bildet. Die B\u00f6gen verbinden fich wie hei Siren, indem der vor.1\u00e8re den n\u00e4chft hinteren bedeckt. Auf cliefe Weife fcheint es, als ob die Wirbel vom Kopf aus \u00fcbereinander gefchoben w\u00e4ren , fo dafs lieh die K\u00f6rper Umfallen und die B\u00f6gen dachziegelf\u00f6rmig bedecken, Diele Ril hing findet bei Triton criftatus und taeniatus durchg\u00e4ngig an den hals , R\u00fccken-, Lenden-, \u00dfecken-und Schwanz- Wirbeln Statt, Sogar das Grundbein des Hinterhaupts nimmt in einer eigenen Vertiefung den ringen f\u00f6rmigen, in das foramen occipitale magnum hineinrage\u00fcden Fort atz des erften Halswirbels auf, der aufserdem durch zwei feitliche Geleuk\u00df\u00e4chen mit ihm verbunden ift, wodurch diefer Wirbel eher dem, mit einem zahnf\u00f6rmigen Fortfatze verfehenen Epiftro-pheus der hohem Thiere, als dem Atlas gleicht . Zugleich erinnert diefe Verbindung an die lehr \u00e4hnliche des erften Wirbels mul Hinterhaupts bei den R\u00fcchen.\nDie Ouerfortf\u00e4tze entfpringen wie bei Siren von der ganzen L\u00e4nge der Wirbelk\u00f6rper und B\u00f6gen, und find fehr kurz. Sie tragen, in einen oberen langem, und unteren k\u00fcrzeren Gelenkkopf zerfpalten, bei Tr. criftatus vom zweiten bis fechszehnten, bei taeniatus vom zweiten bis dreizehnten Wirbel kurze, von vorn nach hinten bis z\u00fcrn Verfchwinden kleiner Werdende Rippen, die fich mit entfprechendeo Gelenkfl\u00e4chen nach innen zu breiter werdend, an lie an legen. Bei 2/4 Ly//iatiis folgt hierauf unmittelbar der Eeckenwfr. hei als der fiebenzehnte, bei taeniatus erft noch ein rippen lofer Lendenwirbel^ und dann der Beckenwirbel als der f\u00fcnfzehnte.","page":378},{"file":"p0379.txt","language":"de","ocr_de":"579\nAn diefem find die Querfortlatze etwas h\u00f6her, und verbinden (ich auf jeder Seite durch zwei \u00fcbereinander liegende Gelenkfl\u00e4chen mit einem rippenartigen Knochen, an deffen \u00e4ufseres Ende das H\u00fcftbein gerade nach unten und etwas nach vorn abfteigend, durch B\u00e4nder und Muskeln geheftet ift. Sonft unterfcheidet lieh der Beckenwirbel weder durch Gr\u00f6lse noch Geltalt von den \u00fcbrigen *). Der hierauf zun\u00e4chft folgende Schwanzwirbel hat einen breiteren Querfortfatz als die \u00fcbrigen, der zweite hat einen unbeweglich;verbundenen unteren Bogen, der mit zwei fehmalen Wurzeln entfpringend, unten in ein breites Blatt \u00fcbergeht; auf diefem Bogen findet fich beim dritten Schwanzwirbel, und von da abw\u00e4rts bei alleq, ein unterer kammf\u00f6rmiger Dornfortfatz. Der Gef\u00e4fskanal geht bis in die letzten Schwanzwirbel, deren Zahl nach dem Alter ver-fchieden, jedoch bei cri\u00dfatus gr\u00f6fser, als bei td\u00e9ni\u00e2tus ift. Die oberen Dornfortf\u00e4tze finden fich bei allen .Wirbeln, in den R\u00fcckenwirbeln als Ich wach erhabene Leihe, in den Schwanz wirbeln als ein h\u00f6herer Kamm, der um fo Barker hervorragt2), je j\u00fcnger, alfo je Fifclj-____________\tGc 2\n' i) Die unvollkommene Stufe, auf welcher diele Bildung dev hinteren Gliedmaafsen noch ftebt, zeigt fich vorz\u00fcglich in dt. der Unbeft.\u00e4ndigkeit des Becken wirbels. Kine in diefer \u00dfiiek-ficht merkw\u00fcrdige Abweichung linde ich bei einem T. crifta-tus. Hier verbindet fich das H\u00fcftbein auf der linken. Seite Ichon mit dem rippenf\u00f6rmigen Fortfatse des fechszehnten Wirbels, auf der rechten Seite mit dem des fiebeuzehbtert wodurch auf diefer Seite f\u00fcnfzehn, auf der linken mir vierzehn freie Rippen gebildet werden. Dies ift vielleicht eine Ann\u00e4herung an die Bildung bei den, der Geftalt nach fo nahe verwandten Sauriern, wo fich das H\u00fcftbein auf jeder Seile immer mit zwei Beckenwirbeln verbindet.\nJ\u00ce) Hiermit ftimmt die von Cuvier a. a. O. bei dem Axolotl gemachte Beobachtung, und die beim Proteus befchriebene Form.","page":379},{"file":"p0380.txt","language":"de","ocr_de":"380\n\u00e4hnlicher c!as Thier ift. In den letzten R\u00fcckenwirbeln verfchwindet die Leihe fait ganz. Die ohern fo-wohl als die unteren Dornfortf\u00e4tze find nach hinten zu zweigefpalten. Bei der Salumandrct terre!tris find die Querfortf\u00e4tze verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig l\u00e4nger, als bei Triton, und tiefer gefpajten an ihrem freien Ende, das fich mit der, ebe,n f<> tiefer gefpaltenen Rippe verbindet. Die vorder fte Rippe ift betr\u00e4chtlich ausgebreitet und endigt mit einem abgerundeten Rande\u00bb\nb. Ungefckwanite Batrachier.\nK\u00fcrze, Breite, plattgedr\u00fcckte Geftalt, und geringe Zahl der Wirbel, Verfchmelzung der Schwanzwirbel zu einem einzigeU pfriemenf\u00f6rmigen St\u00fccke, und der Rippen mit den Wirbeln zu, oft fehr langen Querfortl\u00e4tzen, find allgemeine, allen Batrachiern zu-kommende Merkmale.\nDie Art der Verbindung der Wirbelk\u00f6rper ift im Allgemeinen umgekehrt, wie bei den Salamandern. Es umfaffen hier die hinteren Wirbel die naehlt vorderen, indem jene die Pfannen f\u00fcr die Gelenkk\u00f6pfe von dielen bilden. Der erfte Halswirbel aber unterfcheidet fich riickfichtlich feiner Verbindung mit dem Kopfe dadurch von den \u00fcbrigen, dafs er keinen Fortfatz vom Hinterhaupte in den obern Theil feines K\u00f6rpers auf-nimmt, fomlern fich mit einer ftumpfen Spitze in die zwifchen den beiden festlichen Gelenkfortfatzen des Hinterhauptes befindliche Vertiefung legt; zugleich fchickt er, wie die \u00fcbrigen Wirbel, einen ftarken Qelenkkopf zum zweiten Halswirbelk\u00f6rper, und gleicht fo durch eine Verl\u00e4ngerung feines K\u00f6rjrers nach vorn und nach hinten dem epiftropheus der Schlangen und meiften Eidechfen.\nAuf eine eigene Art zeichnet fich auch bei Rana efculenta und temporaria der letzte, mit dem Becken-","page":380},{"file":"p0381.txt","language":"de","ocr_de":"381\nWirbel verbundene R\u00fcckenwirbel au*. Er hat n\u00e4mlich an feiner vorderen und hinteren Verbindungsfl\u00e4che eine Pfanne, indem fowohl der Beckenwirbel von hinten als der vorletzte R\u00fcckenwirbel von vorn mit einem Gelenkt k\u00f6pfe ih ihn eindringen. Per Bedkenwirbel dagegen ift mit zwei Gelenkk\u00f6pfen verfehen, von denen der hintere mit dem Schwanztheile einlenkt, und in zwei neben ein--ander liegende gefpaiten ift, welchen zwei Pfannen in dem K\u00f6rpertheile des Schwanzft\u00fccks entfprechen.\nLetzteres ift von Cuvier und Froriep ') f\u00e4lfchlich f\u00fcr das Heiligbein gehalten ; denn es entfteht aus der knorpligen Grundlage des Schwanzes in den Larven, welche nur fp\u00e4ter als die vorderen Wirbel verkn\u00f6chert; keineswegs aber ganz verfchwindet, wie Froriep in der Note zu jener Stelle fagt.\nAuf der R\u00fcckenfl\u00e4che diefes ofjls coccygis verl\u00e4uft im vorderen Theile der R\u00fcckenmarkkanal, der durch zwei in ihrem oberen Winkel rneift nicht ganz verbup-dene W\u00e4nde gebildet wird.\nPie Wirbelk\u00f6rper felbft find im Verh\u00e4ltnifs zum Bogen klein und gehen allm\u00e4hlich in ihn \u00fcber, fo dafs fich die Gr\u00e4nze nicht angeben l\u00e4fst. Untere Pornfort-f\u00e4tze finden fich gar nicht, und von den oberen zeigt fich nur eine fchwa\u00e7he Spur, befonders in den vorderen Wirbeln. Pie Verbindung der Gelenkfortf\u00e4tze ift hier diefelbe, wie bei allen Reptilien und h\u00f6hern Thie-ren, indent der Bogen des vorderen Wirbels den des n\u00e4chft hintern bedeckt.\nPie Querfortf\u00e4tze, welche nicht wie gew\u00f6hnlich, von, der Mitte der Wirbel, fondera von der R\u00fcckenfl\u00e4che der B\u00fcgen, (wie bei den Schildkr\u00f6ten) abgehen, find theils. deswegen, befonders aber wegen ihrer L\u00e4nge, die Haupturfache der platten und breiten Geftait der\ni) VorleL \u00fcber vergl. Anatom. 1. S. 15j.","page":381},{"file":"p0382.txt","language":"de","ocr_de":"Wirbel. Sie unterfcheiden Geh r\u00fcckfichtlich ihrer Rich-tung, ihrer L\u00e4nge und Gehalt, auffallend von einander in den verfchiedenen Gegenden der Wirbelf\u00e4ule, und bei den verfchiedenen Gefchlechtern. iiei Kana1 ) fehlen fie am erften Wirbel, am zweiten find lie nach dem Kopfe zu gerichtet und kurz; am dritten find fie unter den R\u00fcckenwirbeln am l\u00e4ngften, breiteften, quer und etwas nach innen gedreht, doch ragen fie nur wenig \u00fcber die \u00fcbrigen vor. Am vierten, f\u00fcnften und feehs-ten find fie nach hinten und aufw\u00e4rts gerichtet, am fiebenten ftehen fie wieder quer, am achten etwas nach vorn, und am Beckenwirbel fehr ftark nach oben und hinten, hier verbinden lie lieh an ihrem \u00e4ufseren Ende mit den H\u00fcftbeinen durch eine Gelenkll\u00e4che.\nDie W irbel faule der Hyia unterfcheidet lieh von der der Kana belon\u00ffers durch die gr\u00f6fsere Ausbrei-tung dei Querfortf\u00e4tze des Beckenwirbels und des dritten R\u00fcckenwirbels, ferner durch die, nach dem Typus der \u00fcbrigen W'irbel gebildete, Verbindung des Recken Wirbels mit dem letzten R\u00fcckenwirbel, indem jeder von ihnen eine nach vorn gerichtete Pfanne und einen nach hinten gerichteten Gelenkkopf hat.\nGanz diefelbe Anordnung jfit hei BuJ'o. Etwas ftarker find die Querfortf\u00e4tze entwickelt.\nV on allen ungefchw\u00e4nzten Batrachiern unterfcheidet lieh die Pipa auffallend. Die Zahl der R\u00fcckenwirbel ift zun einen geringer,- indem fielt nur lieben R\u00fcckenwirbel finden. Schon der erfte tr\u00e4gt ziemlich breite, nach hinten gerichtete Querfortf\u00e4tze; die des zweiten und dritten find fehr Jang, und befonders am dritten breit geendigt, an welches Ende fielt ein anfehnlicher Knorpel anlegt. Die-fer entfpricht wahrfcheinlich nicht der Rippe, welche\nl) Den einheimifcLen Arten.","page":382},{"file":"p0383.txt","language":"de","ocr_de":"385\ndurch den Querfortfatz felbft dargefteUt wird , fondera dem Rippenknorpei. Die \u00fcbrigen Querfortl\u00e4tze find bedeutend kleiner. H\u00f6chft entwickelt find die des Kreuzbeins oder Beckenwirbels, welche fich beilf\u00fcrnfig ausbreiten. Es fcheinen hier zwei Wirbel verlehmolzert zu feyn, worauf fowohl die geringere Zahl als die hier befindlichen doppelten Netvenl\u00f6cher, und die VeiN fchmelzung nach hinten mit dem Schwanzbein hintieu-ten. Die Wirbelk\u00f6rper find auf eine, der bei den.\u00fcbrigen nngefchw\u00e4nzten \u00dfatrachiern Statt findenden , entgegengefetzte Weife verbunden, indem jeder Wirbel einen nach vorn gerichteten Gelenkkopf und eine nach hinten gerichtete Pfanne hat. In der Mitte zwilchen der Pipa und den vorigen fteht die Kana cornuta 1 *J, wo fieh die Verl\u00e4ngerung der mittleren Ouerfortf\u00e4tze, und die Verminderung der Wirbelzahl, wie hei der Pipa findet\u00bb\nB. O p h i d i e r.\npa bei den Meiften keine Spur freier Bewegungsorgane vorhanden ift, fo laffen fich bei dielen auch nur Hals-, R\u00fccken-und Schwanzwirbel unterfcheiden, je nachdem iie Rippen tragen oder nicht 3). Die Zahl der\nl) Siehe \u00fcber die Wirbelf\u00e4ule der ungefchw\u00e4nzten Batrachier die Differtationen von Kl\u00f6tzhe de rana cornuta Berolini 1816. Steffen de ranis uonnullis. \u00dferol. 1X15. und Breyer de rana pipa. Berol.igti. alle cum tabnlis aeneis, (Praefide Rudolphif\na) Cuvier fVorlefungen \u00fcber v- A. S. 154.,) fpricht allen Schlangen die Halswirbel ab, indem felbft die vorderften rippenartige Anh\u00e4nge h\u00e4tten. Schon Froriep hat ebendafelbft bei der Amphisbacna fuliginofa zwei Halswirbel angegeben, und ich finde bei allen Schlangen, deren Skelette ich vergleichen kann (f. die Tabelle), drei Halswirbel, an denen fich auch keine Gelenkfl\u00e4che f\u00fcr die Rippen auffinden l\u00e4fst. Bei fri-fchen Exemplaren von Anguis- fragilis und Vipcrct berus habe\nich vergebens nach diefen Rippenanh\u00e4ngen an den drei er-","page":383},{"file":"p0384.txt","language":"de","ocr_de":"384\nWirbel ift bei diefer Familie unter allen Wirbelthieren die gr\u00f6fste. Beforiclers \u00fcberwiegend ift bei den meiften das Verh\u00e4ltnis der Rippen - tragenden Wirbel zu den \u00fcbrigen. Nur bei denen, weiche fich den Eidechfen n\u00e4hern (Anguis und Ophifaurus) erreicht oder \u00fcber-fteigt die Zahl der Schwanzwirbel die der R\u00fcckenwirbel. Die Geftalt der Wirbel ift l\u00e4nglich viereckig, vorz\u00fcglich die der mittleren ; die vorderen werden im Allgemeinen k\u00fcrzer und breiter, und bei Amphisbaena und Tortrix auch die hintern, welche bei Viper a, und noch mehr bei Anguis, l\u00e4nglicher werden. Alle find, bis zum letzten Schwanzwirbel, mit einem R\u00fcckenmarkskanal verfehen. Die fehr d\u00fcnnen cylindrifchen K\u00f6rper verbinden fich durch ein Nufsgelenk, wie bei den Fr\u00f6-fcheii, in. lern der hintere die Pfanne f\u00fcr den Gelenkkopf des n\u00e4chft vorderen bildet. Nur die Ranze Jchlan ge (Caecilia) macht hiervon eine Ausnahme.\nBei den Schlangen findet fich zuerft ein wirklicher Atlas und Epiftropheus, Jener als ein unvoll-kornmuer Ring, deffen BogentheiX noch nicht unter fich vereinigt find. Das dem K\u00f6rper entfprechende IVlittelfti'ick hat zwei Gelenkgruben, die in der Mitte zulammenftofsen ; eine vordere, meift dreifache, f\u00fcr der Gelenkfortfafz des Hinterhaupts, und eine hintere f\u00fcr den des Epiftropheus. Diefer hat dagegen einen Vorderen und hinteren Gelenkkopf, f\u00fcr den Atlas und den dritten Wirbel. Es erfcheint demnach der erfte Halswirbel, wie fchon beim Wels erw\u00e4hnt ift, auch hier als ein hlofs verkn\u00f6cherter Zwifchenwirbelknorpel, da fich die Foi tf\u00e4tze des Epiftropheus und Hinterhaupts\nften Wirbeln gefneht, und es ift lioYlift: unwahrfclieinlich, dafs der Atlas und Epiftropheus (die doch gewifs tjei allen vorhanden find) bei irgend einer Rippenanh\u00e4uge tragen f\u00fcllten.","page":384},{"file":"p0385.txt","language":"de","ocr_de":"385\nwirklich ber\u00fchren '). Er ift \u201c bei den Schlangen mit beiden gleich feft (faft fefter mit dem Epiftropheus) verbunden, und erft bei den S\u00e4ugethieren ift er fo feit an den Kopf geheftet, dafs die Beweglichkeit deffelben gr\u00f6fstentheils durch die des Atlas auf dem Epiftropheus bewirkt wird. So erh\u00e4lt fich alfo bei den hohem Thieren nur f\u00fcr den Kopf das bewegliche Gelenk, das bei diefen zwifchen allen Wirbeln Statt findet.\nDie Fortf\u00e4tze der Wirbel find meift unbedeutend. Bei Amphisbaena und Tortrix fehlen die oberen Dorn-fortf\u00e4tze ganz, und find nur durch die dachf\u00f6rmige Erhabenheit der B\u00f6gen angedeutet. Dagegen finden fich bei den Meiften auch im vorderen Theil der Wirbelf\u00e4ule untere Dornfortfiitze, die von dem Wirbelk\u00f6rper felbft entfpringen ?). Biefe find bei Amphisbaena in den fechs vorderften Wirbeln ziemlich ftark, bei Tortrix in den 47 vorderften. Bei Crotalus find nach Cuvier *) die obern Dornfortf\u00e4tze fo breit, dafs fie fich ber\u00fchren, und die Bewegung nach oben fehr erfchwe-ren, die unteren find durch die ganze Wirbelf\u00e4ule entwickelt , fpitz, und nach hinten gerichtet. Bei Ripera Berus find die oberen in der vorderen H\u00e4lfte der Wirbelf\u00e4ule ziemlich ftark, die unteren finden fich an allen Wirbeln, doch an den vordem ft\u00e4rker. Bei Ane uis find die oberen und untern ziemlich breit und lang. Alle Ophidier haben Rippen, welche fich durch zwei concave Gelenkfl\u00e4chen mit dem , unmittelbar auf dem Wirbel, an deffen vorderftem Theile fitzenden Gelenk-\nig Dies findet auch noch bei den Sauriern und Schildkr\u00f6ten Statt.\n3) E. Borne befchreibt diele unteren Stacheln in den Philofoph. Ttansact, for. 1812, p, 166. als dem Gefchlecht Boa eigen-th\u00fcmlich ; dies ift um fo unbegreiflicher, da kein Gefchlecht ihrer ganz zu ermangeln fcheint.\n3) Vorlefungen \u00fcber v, A. I. S. 154.","page":385},{"file":"p0386.txt","language":"de","ocr_de":"386\nk\u00f6pfchen verbinden 1 2 ). Sie find immer ziemlich ftark nach aufsen gew\u00f6lbt, allm\u00e4hlich zugefpitzt, und tragen \u00fcber ihrer Geieiikll\u00e4che einen nach unten gewandten kleinen Fori [atz. Ihre L\u00e4nge nimmt Sowohl nach dem Kopfe, als nach dem Schw\u00e4nze zu ab; doch machen hiervon die Brillenfchlangen (i\\aja) eine Ausnahme, indem hier die vordem Rippen zum Aufrichten des Kragens beftimmt find. Bei der geireinen Brillen-fchlange find nach E. Home *) die vordem zwanzig Paare faft gerade und bedeutend l\u00e4nger. Bis zur zehnten oder eilften nimmt die L\u00e4nge zu, und von da an wieder ab. Nach Jofeph Bankf\u2019s durch Home beft\u00e4tig-ter Entdeckung dienen die Rippen den Schlangen f\u00f6rmlich ftatt der Ftifso, indem lie fie, deutlich f\u00fchlbar, nacheinander vor bewegen, wie lie Raupe ihre F\u00fcfse. Die Gelenkfortf\u00e4tz-e find denen bei den Salamandern ganz gleich. Von den untern Bogen in den Schwanzwirbeln finde ich bei Tort,rix keine Spur; bei l'ipera find lie durch zwei kleine H\u00f6cker an der untern Fl\u00e4che jedes Wirbels angedeuiet; bei Anrphisbaenci finden fie fich vom fechsten Schwanzwirbel an, doch find die H\u00e4lften nicht verwachleu ; bei Anguis lind fie vollkommen entwickelt.\nDie wefeirtlich abweichenden Uebergangshildun-pen find folgende: ln dem Gefchlecht Guecilia find nach Cuvier 3 ) die Gelenkfl\u00e4chen der Wirbel ganz wie bei den Fifchen, trichterf\u00f6rmige, mit Gallerte\n1)\tHome (Philofoph. Transact, for. igtJ. p. 164.. mid Lectures\non comp. A, T. 1.) z\u00e4hlt es zu denE\u00efgenthiimliclikeiten des SchlangenfkcJetts, dafs fich jede Rippe nur mit einem Wirtel verbindet. Es fclieint lieh dies zwar bei allen Schlangen zu finden, dafs es aber auch bei den Fifchen und Ba-trachiern der Fall ift, haben wir bereits gefehen.\n2)\tPhilof. Transact. 1804.. p. 34.6.\n3)\tLe R\u00e8gne animal. Tom. II. S, gf.","page":386},{"file":"p0387.txt","language":"de","ocr_de":"387\ngef\u00fcllte H\u00f6hlen; 'nur die Verbindung mit dem Kopfe wird durch zwei Gelenkhiigel und Vertiefungen (wahr-fcheinlich ohne eigentlichen Atlas) bewirkt. Die Rippen find kurz und umgeben bei weitem nicht den ganzen Stamm. Diefe Ann\u00e4herung an die Bildung der Fifche und unvollkommenften Batrachier ift inter \u00abliant, weil die Schlangen \u00fcberhaupt dadurch, dafs die ganze Wirbelf\u00e4ule mit den Rippen einziges Bewegungsorgan mittelft feitlicher Schwingungen ift, den Fifchen, namentlich den Aalartigen, nahe ltehen. Durch gr\u00f6fsere L\u00e4nge der Rippen heben die Amphisbacnen der Caecilia Zun\u00e4chft, und machen den Uebergang zu den eigent-liehen Schlangen. Bei der jetzt von Anguis getrennten Acontias (Anguis meleagris L.) haben nach Cuvier Q die vorderen Rippen knorplige Fortlatze, wodurch fie fich von beiden Seiten in der Mittellinie vereinigen, und dadurch den Uebergang zu den Sauriern vermitteln, in fofern es eine Andeutung des Brultbeines ift. Deutlicher-ift diefes nebft den \u00dfeckenknochen bei Au suis und Ophifaurus entwickelt. Die erften Rudimente der Hinterglieder fand Meckel bei Typhlops. Die Bildung der Wirbelf\u00e4ule hei Anguis fragi\u00fcs ift folgende: Auf den drei erften Rippen liegt das kurze Bruftbein mit den Schl\u00fcffelbeinen. Der \u00d64fte Wirbel hat keine Rippen, dagegen aber fehr lange ftacbelf\u00f6rmige Querfortf\u00e4tze ; die Querfortf\u00e4tze des \u00f6sften Wirbels find fehr breit und gabelf\u00f6rmig gefpalten ; mit diefen verbinden fich die rippen f\u00f6rmigen H\u00fcftbeine beweglich 1 2). An der unte-\n1)\tLe R\u00e8gne animal. T. II. S. Co.\n2)\tEs findet hier diefelbe Unbeft\u00e4ndigkeit der Verbindung zwi-\nlchen den Eeekenknochen und dem Beckenwirbel Statt, die ich oben bei Triton crijiatus befclirieben habe. Unter f\u00fcnf Blindfchleichen, die ich in diefer R\u00fccklicht unterfuchte, ifc eine, wo fich am \u00e9jften Wirbel, unterhalb des letzten","page":387},{"file":"p0388.txt","language":"de","ocr_de":"388\nren Fl\u00e4che diefer Querfortf\u00e4tze verl\u00e4uft ein in den R\u00fcckenmarkkanal fich \u00f6ffnender Kanal. Eben fo, nur kleiner find die Querfortf\u00e4tze des zun\u00e4chft folgenden erften Schwanzwirbels, an deffen unterer Fl\u00e4che lieh zwei, beweglich mit ihm verbundene, d\u00fcnne, rippenartige Kn\u00f6chelchen convergirend erheben, fich aber noch nicht vereinigen, welches erft bei den n\u00e4chftfol-genden Wirbeln, wo fie den unteren Gef\u00e4fskanal und die Dornfortf\u00e4tze bilden, Statt findet. Sie find faft bis an das Ende der Wirbelf\u00e4ule beweglich mit den K\u00f6rpern verbunden. Alle Schwanzwirbel haben ftarke ftachiiche Querfortf\u00e4tze. So fchliefsen fich alfo diefe an Chirotes (Cuv.) Ripes (Lac\u00e9p\u00e8de) und Chalcides und Seps (Dau* dfn) unter den Sauriern an,\nC. Saurier.\nAuch bei diefen ift die Zahl der Wirbel, wegen der meift anfehnlichen L\u00e4nge des Schwanzes, bedeutend. Verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gering ift die Zahl der rippentragenden Wirbel, daher hier das umgekehrte Verh\u00e4ltnis der-felben zu den Schwanzwirbeln Statt findet als bei den Schlangen.\nEhe Wirbelk\u00f6rper find im Allgemeinen l\u00e4nglich, und verbinden fich unter einander wie bei den Schlangen, ausgenommen bei Gecko, wo die Verbindung der\nfich an ihn heftenden Rippenpaares, auf der linken Seite noch ein barker Querfortfatz findet. Auf derfelben Seite ift das H\u00fcftbein an den felir ftarken Fortfatz des darauf folgenden Wirbels gehehet. Auf der rechten Seite, wo am duften Wirbel jener Querfortfatz fehlt, lenkt das H\u00fcftbein erft mit dem verl\u00e4ngerten Querfortf\u00e4tze des zweiten folgenden duften Wirbels ein, verbindet lieh jedoch mit dem \u00fcber-fprungenen duften durch ein Rand, welches ein Knoclienft\u00fcck enth\u00e4lt.","page":388},{"file":"p0389.txt","language":"de","ocr_de":"389\nbei den Fifchen und S\u00e4ugethieren \u00e4hnlich ift, indem die Vordere und hintere Fl\u00e4che jedes Wirbels ausgeh\u00f6hlt ift. ln der dadurch entftehenden Zwilchen wir bei h\u00f6hle befindet fich ein freier Knorpelring. Die Gelenkfort-J'&tze bedecken fich von vorn nach hinten, doch weichen fie von der horizontalen Richtung ab. Die Dornfort-/\u00e4tze find meift weit betr\u00e4chtlicher als bei den Ophidiern ; b'\u00e8fonders im Schwanztheil der Wirbelf\u00e4ule, Die oberen fehlen nie; auch finde ich die Unteren, bei allen Skeletten die ich vergleichen kann, fowohl in den vor-derften Wirbeln unmittelbar an den K\u00f6rpern, als in den Schwanzwirbeln auf den unteren R\u00f6gen fitzend. Diele find hier wie bei den Blindfchleichen beweglich mit den Wirbeln verb\u00fcnden, und fitzen nach Cuvier * *) bei allen Sauriern auf der Verbindungsftelie von zwei Wirbeln, aufser beiTu/nnatnbis, wo die Gelenkfl\u00e4chen fich auf je einem Wirbel befinden. Inden letzten Schwanzwirbeln verlieren fich die oberen und unteren B\u00f6gen, fo wie \u00fcberhaupt alle Fortf\u00e4tze aufser den Gelenkfortf\u00e4tzen, zuletzt auch 'diefe, und dies um fo fr\u00fcher, je l\u00e4nger der Schwanz ift. In der GattungBa\u00df/iscus findnach Cuvier 3) die oberenDornfortf\u00e4tze der letzten R\u00fccken-und erften Schwanz-Wirbel fo verl\u00e4ngert, dafs fie wie Floffenftrahlen den hohen Kamm uriterft\u00fctzen, und ihn noch \u00fcberragen. Daflelbe findet bei einigen Arten der Gattung Anotius Statt, doch hier nur in der vordem H\u00e4lfte der Schwanzwirbel. Es ift dies eine merkw\u00fcrdige Fifch\u00e4hnlichkeit. Die Querfortf\u00fctze entfpringen in den R\u00fcckenwirbeln immer am vordem Ende des Wirbels,und findfehr kurz; ft\u00e4rker find fie in den Lenden-, Kreuz-und vorderften Schwanzwirbeln entwickelt. Das Kreuzbein befteht\nj) Sur le grand animal foffile de Maeftriclit, Annales du JVIH. f\u00e7um T. XII. S. 166.\n*) Le R\u00e8gne animal. T. II. S. 3<S und 4\u00bb,","page":389},{"file":"p0390.txt","language":"de","ocr_de":"390\nimmer wenigftens aus zwei Wirbeln, deren Ouerfort* f\u00e4tze an ihrem \u00e4ui'seren Ende ftark anfchwellen, und oft mit einander verfchmelzen, fo dafs fie dem H\u00fcftbein eine einfache Gelenkfl\u00e4che darbieten. Es findet fich daher hier zuerft ein Heiligbeinloch an der Stelle, wo die Querfortf\u00e4tze, von den Wirbelk\u00f6rpern cntfpringend, noch getrennt find '). Die Fettigkeit der Verbindung il\u2019t verichieden ; bei Gecko lallen fich die beiden Beckenwirbel fehr leicht trennen, bei Tupinarnbis americcinus durchaus niciit J).\nDie Rippen verbinden fich bei allen Sauriern i) * 3), die Krokodile ausgenommen, durch eine einfache Gelenkfl\u00e4che mit dem vorderen Theile je eines Wirbels, Immer endigen fich die vorderen und hinteren frei, und nur die mittleren l\u00e4ngften, aber an Zahl meift die geringften, verbinden fleh durch fehr anfehnliche Knorpel (Ster nalrippen) mittelbar oder unmittelbar mit dem Bruft-bein. Bei tien . Gattungen Chamaeleo, Anoiius und Poly-ehriis4) vereinigen fich die hinteren gleichnamigen Rippen jeder Seite (mit Ausnahme der letzten kurzen) durch Knorpel, wie dies bei Aco/itias unter den Ophidiern be* fchrieben ift.\nDie Wirbelf\u00e4ule der Krokodile ift von der der \u00fcbrigen fehr abweichend gebildet, Der Adas befteht\ni) Eine \u00e4hnliche regelwidrige Vcrfehiedc-nheit des Beckens auf beiden Seiten, wie b\u00e8i Triton und Angitis, linde ich auch bei einer Lacerta agilis, wo die mit den H\u00fcftbeinen verbundenen Querfortf\u00e4tze auf der rechten Seite vom elften bis joften, auf der linken vom saften bii 3 ift en Wirbel ent-fpringen.\na) Diefe, fo wie fehr viele andere Beobachtungen habe ich aus dem Hefte des Herrn Prof. Meckel entlehnt.\n3)\tCwvier fur le grand animal S. 167.\n4)\tIn den beiden letzter\u00ab \u00bbach Quvkr R\u00e8gne animal. T. II. S, 40\nund 43,","page":390},{"file":"p0391.txt","language":"de","ocr_de":"nach CrreitTfiJ) tbei Croc, biporcatvs aus fechs, das ganze Jjehen hindurch blofs durch Knorpel vereinigten St\u00fccken, einem oberen und unteren Mittelft\u00fcck, den zwi-foh\u00e9n beiden liegenden Seitentheilen , und den mit dem -\u00abritern .St\u00fcck verbundenen langen-und d\u00fcnnen Ouer-fortf\u00e4tzen.: Die beiden Seitentheile und das untere Mit-tellt\u00fcck find nach vorn mit dem Gelenkfortfatz des Hinterhaupts, nach hinten mit dem Zahn des Bpifhrovheus und mit ctiefem noch durch eigene Gelenkfortf\u00e4tze ver-Imnden. Der Epiftropheus befteht aus f\u00fcnf St\u00fccken: Der Bogen mit dem ziemlich ftarken Dornfortlatz ift durch .\\ a die mit dem'K\u00f6rper verbunden, (dies findet ttmallen Wirbeln Statt) l) 2) an deffen vorderer Fl\u00e4che das, den Zahnfortlatz tragende, St\u00fcck liegt. An die-fes heften lieh die Querfortf\u00e4tze, wie beim Atlas. Die \u00fcbrigen Wirbel verbinden fich f\u00e4mmtlich durch Gelenkk\u00f6pfe an der hintern, und Pfannen an der vordem Fl\u00e4che des K\u00f6rpers; die Gelenkfortf\u00e4tze der B\u00f6gen liegen'nicht \u00fcbereinander, wie bei den vorigen, fondern ineinanderindem die vorderen jedes Wirbels die \u00e4ufse-ren find;- dies verliert fich jedoch in den mittleren R\u00fcckenwirbeln, und in den Schwanzwirbeln werden fie bisizum fechszehnten oder fiebenzehnten ganz waee-recht. Vom dritten bis zum dreizehnten Wirbel finden fich kurze untere Dornfortl\u00e4tze; die oberen find iu gllen Wirbeln entwickelt, am l\u00e4ngften in den 28 erften Schwanzwirbeln : von da an nehmen fie wieder ab. Vom zweiten Schwanzwirbel an find auch die unteren B\u00f6gen mit ihren Dornforti'\u00e4tzen, beweglich mit den K\u00f6rpern verbunden, vorhanden.\nl) Annales du Mufium d'liiftoire naturelle, T. XII. S, 15.\n\u00bb?)' Diele Verbindung kommt aulserdem nur bei den Schildkr\u00f6ten vor, und deutet auf eine nahe Verwandtfchafp beider Familien,","page":391},{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"393\nDie Rippen finden fich vom dritten bis neunzehnten Wirbel l); die neun erften verbinden fich durch ihre untere Wurzel mit einem Gelenkh\u00f6cker am vordem Tlieile des Wirbelk\u00f6rpers, und durch die obere mit dem yuerfortfatz deflelben Wirbels, der vom Bo-gentheil entfpringt, Vom neunten R\u00fcckenwirbel aa r\u00fccken diefe Gelenkfl\u00e4chen n\u00e4her zufammen, fo dafs fie bald beide am Ouerfortfatze fitzen, und endlich ia den beiden letzten R\u00fcckenwirbeln zu einer einzigen f\u00fcr jed? Rippe zufammenfliefsen\u00bb Die Rippen der f\u00fcnf erften, gew\u00f6hnlich zu den Halswirbeln gerechneten, R\u00fcckenwirbel find ganz eigent\u00fcmlich gebildet, Gleich nach der Vereinigung beider Wurzeln breiten fie fich in einen langem hintern und k\u00fcrzeren Vorderen Fort-fatz aus, die die entfprechenden der benachbarten Rippen ber\u00fchren, und fo die bekannte Unbeweglichkeit des Halfes bewirken. Die fechste und iiebente Rippe find frei, eben fo die fiebenzehnte; die zwifchen dielen liegenden heften fich an das Bruftbein. Vom zwanzig-ften bis vier und zwanzigften Wirbel fehlen die Rippen, doch liegen hier f\u00fcnf Knorpelpaare an der Bauchleite, die an eine Verl\u00e4ngerung des Schaambeins und che Sehnen der Bauchmuskeln geheftet find. Das Kreuzbein befteht aus zwei Wirbeln, deren breite Querfortf\u00e4tze da, wo das H\u00fcftbein anfitzt, miteinander verfcbmelzen. Die \u00fcbrigen Krokodile, deren Skelette Cuvier verglich, unterfcheiden fich hiervon gar nicht, aufser dafs beim Gavial zwei Rlppenpaare mehr, dagegen aber nur drei Lendenwirbel find. Die Aehnlichkeit mit der Wirbelf\u00e4ule der S\u00e4ugetiere ift unverkennbar, und wird noch dadurch vermehrt, dafs nach Cuvier 3) bei einer nur ____________ foffil\nl) Siehe die Note t) zu S. 340.\na) Sur les offemens foffiles des Crocodiles, Annales du Muf\u00e9u\u00bb T. XII, S. S>8.","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"393\nfbffil vorkommenc\u00eeen Art der Vorwelt die Wirbelk\u00f6rper fich nicht durch Gelenkk\u00f6pfe und Pfannen, fondera durch zwei flach ausgeh\u00f6hlte Fl\u00e4chen verbinden; eine Bildung, die er bei einer andern foffiien Art im hinteren Theilc der Wirbellaule fand, dagegen im vorderen die gew\u00f6hnliche Statt hatte.\nIn der Bildung der vordem Rippen bei Lacerta a gills findet fich einige Aehnlichkeit mit der bei den Krokodilen. Auch hier find nur die drei erften Wirbel von Rippen frei; die..Rippen des vierten, f\u00fcnften und fechsten Wirbels find fehr kurz und an ihrem freien Ende fo breit, dafs fie fich faft ber\u00fchren. Die vierte und f\u00fcnfte Rippe find ebenfalls frei, aber lan- und d\u00fcnn, wie die \u00fcbrigen Rippen.\nEine fehr merkw\u00fcrdige Abweichung vom gew\u00f6hnlichen Typus ift die bedeutende Verl\u00e4ngerung der mittleren Rippen bei Draco *); fie unterft\u00fctzen die Flug-\n0 Nach Cuvier (R\u00e8gne animal T. II. S. 38.) find es die fechs erften falfchen Rippen, welche fo verl\u00e4ngert find. Tiedemann (Naturgefchichte und Anatomie des Drachen, S 14.) Tagt vom gr\u00fcnen Drachen, dafs die acht falfchen Rippenpaare zum Fliegen dienen; fp\u00e4ter bemerkt er, dafs die beiden letzten nicht in der Flughaut wahrnehmbar find; ich finde nur f\u00fcnf Rippen in der Flughaut jeder Seite \u2019(und zwar bei vier frifehen Exemplaren, von denen drei offenbar der Draco \u00dfriatus (Daudin) find, eines Draco viridis zu feyn fcheint, wenn \u00fcberhaupt ein fpecififcher Unter-fchied Statt findet), aufserdem noch heben Paar, von vorn nach hinten k\u00fcrzer werdende, falfche Rippen, die zwar mehr nach hinten als nach unten gekr\u00fcmmt find, jedoch nur die Rauchdecken unterft\u00fctzen. An dem \u00e4ufseren an-re-fchwollenen Ende jeder Flugrippe fitzt ein eigener Rippenknorpel, der im Rande der Flughaut bis zu der n\u00e4chften Rippe verl\u00e4uft. Mit dem Bruftbein verbinden fielt nur drei Rippenpaare (nicht fechs wie Tiedemann angiebt), vor welchen noch zwei freie Rippen liegen. Ira Schwanz find die Wirbel nur bis l\u201c vor dem Ende wahrnehmbar.\nM. d, Archiv, IV, 3,\t1 j J","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nhaut, indem fie nicht innerhalb der Bauchdecken,liegen und die Hauchh\u00f6hle bilden, fondern zwilchen den beiden Bl\u00e4ttern der Haut frei nach aufsen ragen; fie haben fich um ihre Axe gedreht, und find nach vorn convex, nach hinten concav, ftatt dafs fie fonft nach aufsen convex, nach innen concav find. Die Bruft-h\u00f6hle wird hier durch die vorderen Rippen gebildet, und die Bauchh\u00f6hle hat nur in ihrem hintern Theile kn\u00f6cherne Seiten w\u00e4nde. Schon bei den Schiansen haben\nO\nwir die Rppen als Bewegungsorgane gefehen, und eine \u00e4hnliche Function haben die Rippeuknorpel bei Trionyx unter den nun folgenden Schildkr\u00f6ten.\nD. Schildkr\u00f6ten 1 ).\nDas ganze Skelett ift h\u00f6chft abweichend von der allgemeinen Form angeordnet, wenn gleich das Skelett mehrerer Fifche, V\u00f6gel und S\u00e4ugthiere fich dem Typus nach welchem es hier gebildet ift, verfchiedentlich ann\u00e4hert. haft alle, fonft nur beweglich miteinander verbundene Knochen des Stammes, die R\u00fcckenwirbel, Rippen und Rippenknorpel oder Bruftbeinrippen, find hier zumTheil durch fehl' zufarnmengefetzte N\u00e4the (mit wenigen Ausnahmen) unbeweglich vereinigt, und bilden das Rin ken child, die bei weitem gr\u00f6fste Maffe des ganzen K\u00f6rpers (Gecffrci\\.c.'). Die fonft frei nach aufsen liegenden Gliedmaafsen, befonders die vorderen, find mit\nl) Ueber das Skelett der Tejludo tabulatu, fo wie \u00fcberhaupt der Schildkr\u00f6ten, finden lieh in Wiedemanns Archiv, B. II. H. 2. S. 17g. ff. fehr ausf\u00fchrliche Bemerkungen von dem Herausgeber; fp\u00e4ter hat Geoffroi {M\u00e9moire fur les tortues molles in den Annales du Mtjf. XIV. B.) eine neue Aniicht von der Bildung des Riickenfchildes vorgetragen, die jedoch fclion Robert Townfon in feinen Tracts and obfervations in natural hift. and phvfiology Lond. 1797. S. 86 mit folgenden Worten angedeutet hat : \u201e a modification of the ribs and Kern urn here envelope the whole animal.\"","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"ihren Muskeln nach innen getreten, und lenken mit der Innern Fl\u00e4che des Schildes, den Rippen ein, welche aufsen nur von der hornigen Haut \u00fcberzogen find. Es verfchmelzen daher die beiden erften Rippen eonver\"i-rend, wie die Querfortf\u00e4tze der beiden Kreuzwirbel, da wo fie fich mit dem h\u00fcftbeinartigen Schulterblatte verbinden, und bei keinem Thiere ift die \u00c4ehnliehkeit der vorderen und hinteren Gliedmnafsen in allen Thei-Jen fo grofs. Merkw\u00fcrdig ift, dafs bei der Neigung aller Knochen, unter einander zu verfchmelzen, die Knochenkerne der einzelnen Knochen ungew\u00f6hnlich lange getrennt bleiben.\nDie Halswirbel haben, aufser den beiden erften und dem letzten, eine l\u00e4ngliche Geftalt. Die K\u00f6rper find fehr zufammengezogen, feitlich platt, und bilden in der L\u00e4nge des ganzen Wirbels einen unteren Dorn-fortfatz, der fich nach hinten in zwei Vorfpr\u00fcnge theilt, die bei Teftudo lutaria nach Bojanus *) vom vierten bis fiebenten, bei Emys europaea vom vierten bis achten Wirbel fich trennen, und zwifchen je zwei Wirbeln zwei freie Sefambeinartige Kn\u00f6chelchen bilden. Einen deutlichen oberen Dornfortfatz hat nur der Epiftropheus. Die Gelenkfl\u00e4chen der Gelenkfortf\u00e4tze find, wie bei den vorigen, mehr nach innen und aufsen, als nach oben und unten gerichtet.\nDurch bedeutendere Zahl und L\u00e4nge der Halswir-Btel> fo wie durch ftarke Einfchniirung des Halles im Verh\u00e4ltnis zum Rumpfe zeichnen fich die Schildkr\u00f6ten vor den \u00fcbrigen Reptilien aus, und n\u00e4hern fich den V\u00f6geln. Der Atlas befteht aus drei St\u00fccken, dem K\u00f6rper und den beiden Bogentheilen ; er verbindet fich mit dem Kopfe und dem Epiftropheus, wie bei den ___________ Dd 2\nl) Rufiifche Sammlung f\u00fcr NaturwiffenFcliaft und Heilkunft von\nCrichton, Rehmann und Burdach , II. B. 4. H.","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"39 6\nKrokodilen, indem der Zahnfortfatz des letzteren ein eigner Knochen ift, der (ich mit der convexen Fl\u00e4che des Epiftropheusk\u00fcrpers beweglich verbindet *), Der dritte Wirbel li\u00e2t einen Gelenkkopf, welcher in die Pfanne des zweiten pafst; der vierte hat vorn und hinten einen Gelenkkopf, der fiebente zwei Gelenkh\u00f6hlen; diefes (nach Wiedemann 1. c.) bei allen, jenes nur bei denen, welche den Kopf einziehen k\u00f6nnen, bei den \u00fcbrigen ift es der f\u00fcnfte. In den hinteren Halswirbeln, vom lecksten an, fpalten fich die Gelenkk\u00f6pfe und Pfannen in zwei. Die Gelenkvertiefung des erften R\u00fcckenwirbels f\u00fcr den letzten Halswirbel ift nach unten gerichtet, weil fielt der Hais um den Rand des Schildes biegen muf.s.\nDie R\u00fcckenwirbel bilden einen Vorfprung an der innern Flache des R\u00fcekenfchildes ; ihre K\u00f6rner find fait\n'\t4.\nganz zur Bildung des R\u00fcckenmarkkanals ausgeplattet, delfen W\u00e4nde namentlich bei den LandTchildkr\u00f6ten \u00fcberall faft gleich dick find l) * 3), fo clafs hier K\u00f6rper und Bogentheil gar niclrt zu unterfcheiden find. Bei den Fiufs-, und befonders den See-Schildkr\u00f6ten finden fich deutlichere Wirbeik\u00fcrper, die fielt durch Knorpel-maffe verbinden. An dein vorderen Ende derfeiben eutfpringt der Bogen mit einer doppelten Wurzel, durch N\u00fcthe, wie bei den Krokodilen, init ihm verbunden; das grofse Zwifchenwirbelloch wird daher faft blofs durch den hinteren Ausfcluiitt jedes Wirbelbogens ge* bildet. Der Bogen der R\u00fcckenwirbel breitet fielt auf \u00e4hnliche Art, wie bei den Fr\u00f6fchen, in feiner ganzen L\u00e4nge nach beiden Seiten in die Ouerfut'tf\u00e4tze aus, \\yei-\nl) Wiedemann (t. e. S. ipi.) Tagt, dafs fielt nacli Cutter diefer eigene Knochen nur in den Schildkr\u00f6ten f\u00e4nde, welche den Kopf einziehen k\u00f6nnen , ich finde ihn jedoch bei Che-\nIonia mvdas und imhriccttec febr deutlich,\na) Etwas Aehnliches findet bei den Fr\u00f6fchen Statt. S. oben.","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"597\nche fich an ihrer vorderen und hinteren Fl\u00e4che mit denen der benachbarten Wirbel, an ihren \u00e4ufseren Enden mit den Rippen durch zackige N\u00e4the verbinden, und fo die, an Zahl den Wirbeln genau entfprechenden Mittelft\u00fccken des Riickenfchildes bilden.\nDie Rippen find lehr breite, l\u00e4ngliche, ftarke, nach Verfchiedenheit der Gattungen verfchieden gew\u00f6lbte Knochen, welche an ihrem inneren Ende mit den Ouer-lortfatzen der Wirbel, an ihrer vorderen und hinteren Kante unter einander, und an ihrem \u00e4ufseren Ende mit den Bruftbeinrippen (die die Rippenknorpel ilarfleilen) durch N\u00e4the unbeweglich verbunden lind. Hiervon macht nur das Gefchlecht Trionyx (nach Geoffrot 3. c. S. io.) eine Ausnahme. Hier find die Bruftbeinrippen blois knorplig und werden durch eigene Muskeln beim Schwimmen floffenartig bewegt. Ueherhaupt macht die Geftait der Rippen die Hauptverfchiedenheit der einzelnen Gefehlechter aus. Bei Allen verbinden fie fich, aufser derNath, durch einen, das Ca pint htm co-ftae darftel\u00eeenden, von ihrer inneren Fl\u00e4che abgehenden Fortfatz mit je zwei Wirbelk\u00f6rpern an deren Verbin-dungsftelle. Sie find bei den Landfchildkr\u00f6ten (Te-fiudo. Brongniart.) am meiften gew\u00f6lbt, verh\u00e4ltnifsm\u00e4-fsig, wegen der L\u00e4nge der Bruftbeinrippen , am k\u00fcrzeren, und abwechfelnd am Wirbelende bald breiter, bald fchm\u00e4ler, wovon am \u00e4ufsern Ende immer das entgegengefetzte Statt findet. Die breiten Enden verbinden fich daher immer mit drei von den gleichbreiten Quer-fortf\u00e4tzen und Bruftbeinrippen, die fchmalen nur mit dem dazwifchen liegenden mittleren Theile je eines. Der Rippenhals und Kopf ift felir d\u00fcnn und fein. Die beiden erften Rippen bilden ein St\u00fcck, das fich aber mit getrennten inneren Fortf\u00e4tzen an die Wirbelk\u00f6rper heftet. Dicht vor dem Urfprnnge diefer Fortf\u00e4tze find die vorderen Gliedmaafsen mittelft cler Schulterbl\u00e4tter","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"39 B\nan die Rippe geheftet. Die Rippen nehmen von ' vorn und hinten nach der Mitte an L\u00e4nge zu, an Breite dagegen ab.\nDie Flufsfchildkr\u00f6ten, Emys, unterfeheiden fich blofs durch flachere W\u00f6lbung der Wirbelrippen, K\u00fcrze der Bruftbeinrippen und ftarkere Entwickelung des in-ncrn Rippenfortfatzes von den Landfchildkr\u00f6ten.\nBei den Seefchildkr\u00f6ten, Chelonia, und den weichen, Trionyx, find diefe inneren Forlf\u00e4tze weit ft\u00e4rker entwickelt; die beiden vorderften convergiren nicht von den Wirbeln nach der einfachen Rippe zu, fondent find parallel wie die \u00fcbrigen. Die Rippen felbft find fehr flach gew\u00f6lbt, und unter einander nur in ihrer inneren H\u00e4lfte durch Schuppenn\u00e4the verbunden, die \u00e4ufsere Hallte verl\u00e4uft frei in einer h\u00e4utigen Ausbreitung. Die Bruftb einrippen find fehr klein.\nLendenwirbel fehlen ganz.\nDie Kreuzwirbel haben ftnrke, befonders in ihrem \u00e4ufseren Ende angefchwollene Querfortlatze, welche nur in icht hohem Alter nait den Wirbeln verwachten.\nDie Schwanzwirbel find mit ftarken Querfortf\u00e4tzen verfallen, welche ebenfalls lange Zeit nur durch Knorpel mit den Wirbelk\u00fcrpern zufammenh\u00e4ngen. Bei Che-lonia find fie in den vorderen am ft\u00e4rkften, bei Te\u00dfitdo und hmys in den mittleren. Bei letzterer find vom achten Schwanzwirbel an untere B\u00f6gen entwickelt, w Ehe den Gef\u00e4fskanal bilden. Diefer fehlt bei den \u00fcbrigen, deren Schwanzwirbel daher durch ihre Breite leicht von den hohen der Emys europaea zu unterfchei-den find z).\nEine Verfchirdenheit der Zahl der Schwanzwirbel nach dem Alter bei Tefi, lutaria von 30 bis 35 bemerkt Bojanus 1. e.","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"399\nTabelle \u00fcber die Zahl der W i rb el bei. den Reptilien.\ni. Namen der in der Meckel-fchenSammlung befindlichen Skelette.\t! L\u00e4nge 1 des Skeletts.\tN ^5-\u2022-< ' Cr a n> ^2 r\" nT\t! c- \u2022si c co_\t3* O* \u2022 \u00b0\" et . I'D w t- 3\t- t- < 5.'5. \u00a32 i\t1* to i \u2022 \u2022\ti g, S- 3 -c \u00db\u00bb \u2014 3 N\nProteus anguinns . . .\t9// 5 ///\t59\tr 2\t6\t22\ti I\t28\nTriton criftatus, foemina\t611 jilt\t35\t1\t15\t\t\tI\t38\n\u25a0\u2014\t\u2014 mas. (Snlaman- \u00e4ra er if ta ta. Latr\u00e8ille) .\t41\u00bb\t54\t1\t15\t\tI\t37\nTriton taeniatus (Salaman-dra punctata. Latreille)\t3\" 3\"'\t51\t1\t12\tI\tI\t36\n\t3\" 1\"/\t49\t1\t12\tI\tI\t34\n\t1//\t43\t1\t12\tI\tI\t30\n\tii 1 in\t44\t1\t12\tI\tI\t29 0\nSalanrandra terreftris .\t.\t6\" 2///\t48\t,1\t14\tt\tI\t31\nKana efculenta, temporaria Paradoxa ; Hyla viridis ; Bufo fufeus , cinereus . Pipa dprfigera . .\t. Amphisbaena ftiliginofa\t18 il\t10 8 125\t3\t8 99\t\tI\tI I 2;\nTortrix Scytale . .\t2l?jH\t234\t3\t208\t\u2014\t\u2014\t23\nVipera Berus\t\t21\"\t199\t3\t148\t\u2014\t\u2014\t48\nAnguis fragilis ... .\t1611\tI3I\t3\t6O\tI\tI\t66\n\t \t ....\til loin\tIII\t3\t6O\tI\tI\t46\n\t \u2014 ....\tto\t109\t3\t6O\tI\tI\t44\nSeps tridactylus (Lacerta chalcides. L.)\t.\t. .\t7n\tI~I\t3\t60\t\t2\t5<\u00ee\nPolyclirus marmoratus. (Lacerta marmorata. L/)\t.\t\t103\t4\t21\t2\t2\t74\nIguana delicatiflima ,\t.\tn1 2 *\t85\t4-\t20\t\t\t2\t59\nDraco ftriatus (Daudin) .\t9// 7///\t74\t6\t17\tI\t2\t48\nLacerta agilis\t\t611 5 ni\t40\t3\t24\t\u2014\t3\t10 J)\nAlcalabotes Gecko ( Stellio Gecko. Schneider.} .\t.\tn11\t3 6\t3\t2 I\t2\t2\t8S)\nCrocodilus americanus\tXIII lo'll\t65\t2\t17\t5\t2 !\t39\nChelonia Mydas. a Exempl,\ti 2/2\"? h' 3\t39\t8\t10\t\u2014\t2 I\t19\n1)\tDa ich (Hefe Tritonen - Skelette alle, fo wie auch einen Theil\nder \u00fcbrigen, felbft angefertigt habe, fo kann ich mich f\u00fcr die Vollft\u00e4ndigkeit derfelben verb\u00fcrgen.\n2)\tDer gr\u00fcfsere hintere Theil des Schwanzes befteht blofs aus\neinem reproducirten Knorpelrohre.","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400\nNamen der in der AfecfccZ-j feilen Sammlung befindlichen Skelette.\tL\u00e4nge 1\t^rj\t\t\t4 f\ti 5? *1 CD\tCO 3 8-\n\tdes Skeletts.\t*-f 1 2 Cf K \u2022 O H\t< CT OO\te* 0 <jf g\tg c- \u00a3 r*3 4\t5. er * \u00a3.\u00a7\t\u00a33 \u2022 w\nCheloma imbricata * , .\ti'\u00a7\"\t99\t8\t9\t\t3\t19\nEmys enropaea . .\t, .\t\t5\u00b0\t8\t10\t\u2014\t\t30\nTeftudo grueca ....\t\t41\t8\t8\t\u2014\t3\t23 0\nMehrere von Andern beschriebene\t\t\t\tSkelette\t\t2).\t\nSiren lacertina 3)\t.\t. .\tItW\t90\tI\t8\t\t81\t\nProteus anguinus T) . .\t9\"\t16\tI\t6\t24\t1\t24\nAxolotl 3)\t\t\t6\"\t49\t1\t15\t\tI\t?2\nTriton. Cuv\t\t\u2014\t40\t2\tII\t1\tI\t25\nSabitnandra terreftris. Cuv. Kana efculenta. Cuv. liana\t\u2014\t38\tI\t12\t1\tI\t23\nefculenta, temporaria, pa-radoxa, latrans, breviceps, Hyla ranina , lactea, arbo-xea, Enfo vulgaris, igneus, vmnis\t\t\t\tIO\t\t8\t\tI\tI\nKana Bipa.- Cuv.\t. 4\t\u2014\t\t8 Wirbel \u00fcberhaupt.\t\t\t\t\nKana cornuta 5)\t...\t\t\t\t\t7 98\t\t\t\nAmphisbacna fuliginofa. Fr.\t\u2014\t108\t\t\t\t\u201e\t\t8\nAmphisbaena. Cuv. .\t\u2014\u2022\t61\t\t54\t- .\t,\t7\nVipera Berus. Cuv.\t. .\t\u2014\t194\t\t139\t\u2014>\t\t\t\t55\nViper a Naia. Cuv. . . . Crotalns horridus. Cuv. .\t\t\t\t255 201\t\t192 175\t\u2014\t\u2014\t6? 26\nBoa Conftrictor. Cuv. . Coluber Natrix. Cuv\\ . . Angnis fragilis, Cuv. .\t.\t\u2014\t304 316\t\t252 204\t\u2014\t\u2014\t5* 112\n\t\u2014\t49\t\t33\t\u2014\t\t17\nOiMii.faurus (Lacevta apotla.\t\t\u00fcber\t\t\t\t\t\u00fcber\nPallas) bror\t Tupinambis (Lacerta moni-\t\u2014\t149\tA\t52\t1\tI\t93\ntor.) Cuv\t\t\u2014\t135\t7\t18\t4\t\t104\n1)\tBei einem 10^ iMi langen Exemplar bilden die letzten Schwanz-\nWirbel ein zulammenh\u00e4ngendes St\u00fcck\u00bb\n2)\tCuv. und Fror, bedeuten daffelbe als in der Tabelle \u00fcber die\nF Hebe.\n3} Cuvier in.A. v. Humboldt*s xxn\u00e0Bonpland's Beobachtungen aus der Zoologie u. f. w. (Ich habe die Zahlen nicht nach der Be-fchreibung, londern nach den Kupfertafeln angegeben, da jene offenbar weniger genau ift, als diefe.)\n4)\tKl\u00f6tzkc de raua cornata\u00ab Berolini. igi6,\n5)\tKi\u00fctzke 1, c,","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"401\nNamen mehrerer von Andern befchriebenen \u2022\tSkelette.\tL\u00e4nge des Skeletts.\tZahl aller] Wirbel, j\ta 03 Ul h' er n\tii 01 Tg 9?\\ % 2\tLenden- j wirbel. j\t\u00abj to < (X) h\u2018 2-cr \u00a3 2- ~ \u2022\t1\tCO \u00a3\u00a7- \u00bb g r\u201c ^\nTupinambis (Lacerta monitor.) Fror\t\t\t134\t6\t20\t\t2\t104\nIguana americana. Cuv. .\t\u2014\t99\t3\tII\t?\t2\t72\nLacerta Ameiva (L.) . .\t\u2014\t\u00fcber 130\t\t17\t4\t2\t\u00fcber 100\nLacerta Gecko (L.) Fror.\t\t\u00fcber 47\t2\t21\t3\tI\t\u00fcber 2G\nDraco viridis I) .\t.\t.\t.\t7//IC r.m\t71\t5\t14\t4\t\t4$\nCrocodilus biporcatus 2 3) .\t9>\t60\t\u25a07\t12\t5\t2\t34\nCrocodilus niioticus 2)\tV\t60\t7\t12\t5\t2\t34\n\u2014\t\u2014\tCuv.\t\u2014\t61\t7\t11\t3\t2\t36\n\u2014\t\u2014\tFror.\tx \t\t62\t7i\t11\t6\t2\t33\n\u2014\tgangeticus2) -\t\u2014\t60\t7\t14\t3\t2\t34\n\u2014\tamericanus. Fror, Alligator Jclerops 2)\t. .\t\u2014\tn ber 54 60\t7 7\tI? 12\t4 5\t2\t\u00fcber 2S 34\nChelonia Mydas. Cur. .\t\u2014\t41\t8\t11\t\t3\t20\nTeftndo tabulata. Fror. .\t__\tiibar 41\t8\t10\t\t\t3\t\u00fcber 20\n-\t- n . .\t\u2014\t45\t8\ts\t\u2014\t2\t2 3\n\u2014\tlutaria 4)\t.\t.\t\u2014\t+\t+\tIO\t\u2014\t+\t30\u201435\n\u2014\t\u2014\tFror. \u2022\t\t\t\t5\u00b0\t8\tIO\t\u2014\t2\t30\nNachtrag zu den Gr\u00e4ten\u00dffchen.\nEine merkw\u00fcrdige Abweichung von der bei den \u00fcbrigen Fifchen gew\u00f6hnlichen Form bietet Thynnus vulgaris (Scomber Thynnus L.) dar (S. Fig. 12.). Wie bei Scomber Scombrus fitzen nur eile vorderften Rippen an den Wirbelk\u00f6rpern, die niedren, hinteren aber an den unteren Dornfortf\u00e4tzen der vorderen Schwanzwirbel, welche fehr bald eine bedeutende L\u00e4nge errei-\n1)\tTiedemann Anatomie de? Drachen. 1811. S. 13.\n2)\tCuvier Annales du Muf\u00e9um. XII. S. 3. ff.\n3)\tWiedemann Archiv f\u00fcr Zoologie u. f. w. II. 2- S. 177.\n4~) Bojanus in der rnf\u00dflchen Sammlung f\u00fcr, Naturwiffenfchaft und Heilkunft. E. II. S. 534,","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"eben. Diefe Entfernung der Bauch - Eingeweide von den Wirbel k\u00f6rpern fcheint der Grund zu feyn , dafs die Gef\u00e4fsft\u00e4inme nicht an der unteren Wirbelk\u00f6rperfl\u00e4che, zwilchen den gefpaltenen Wurzeln der unteren Dorn-forrf\u00e4tze verlaufen, (wie dies auch noch bei dem fonft fo \u00e4hnlich gebildeten Scomber Sc\u00f6mbrus der Fall ift)\u2018 fondern mit den Eingeweiden herab ger\u00fcckt find, indem die unteren Dornfortla'tze mit einer einfachen Wurzel entfpringen, an ihrer Spitze aber fich theilen, um den Gef\u00e4fskanal zu bilden, und den Rippen als Anfalzpunkt zu dienen. Am Ende der Bauchh\u00f6hle kehrt der Gef\u00e4fskanal in einem Bogen, indem er die unteren Dornfortlatze allm\u00e4hlich immer h\u00f6her durchbohrt, zu der unteren Fl\u00e4che der Wirbelk\u00f6rper und den Wurzeln der Dornfortf\u00e4tze zur\u00fcck. Der Schwanz ift bei Scom-brus und Thynnus ganz eigenthfimlich gebildet. Die fehr harken Querfortf\u00e4tze breiten fich an ihrem freien Ende nach vorn und hinten aus, fo dafs fie fich ber\u00fchren und bei Thynnus vom fechs und zwanzigften Wirbel an ganz verfchmelzen. Diefer ift daher ein aus vier verwachsenen Wirbeln behebender langer Knochen, an dem die Theilung nur durch die L\u00f6cher angedeutet wird, welche, wie bei einem Heiligheine, zwifchen den Wurzeln je zweier Querfortf\u00e4tze lieh befinden. Hierauf folgt die Schwanzfloffe, welche bei Sc\u00f6mbrus und Thynnus unmittelbar auf den drei letzten Wirbeln, nicht auf Schwanzflufientr\u00e4gern, fitzt, oder vielmehr aus den verl\u00e4ngerten Schwanzfloffentr\u00e4gern lelbft beiteht, da die drej mittelften Strahlen auch ganz die breite keilf\u00f6rmige Gehalt der mittelften Scnwanzflolfeutr\u00e4ger haben.\nDie Rippen find bei Thynnus aufserordentlich breit; die vorderen bilden in der Mitte ein d\u00fcnnes breites Blatt.","page":402}],"identifier":"lit14531","issued":"1818","language":"de","pages":"329-402","startpages":"329","title":"Ueber die ersten Spuren des Knochensystems und die Entwicklung der Wirbels\u00e4ule in den Thieren","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:00:17.038347+00:00"}