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Ueber den Blutlauf, in wiefern er durch Druck- und Saugkraft des Herzens bedingt werde

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{"created":"2022-01-31T17:01:54.931355+00:00","id":"lit14534","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Carus, Carl G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 413-428","fulltext":[{"file":"p0413.txt","language":"de","ocr_de":"gleichfalls an den Hackenfortfatz \u2019 des Schulterblatts inferirte.\nAuch die grofsen Gef\u00e4fsmuskeln (Mu\u00df. gh/taei majores) waren an beiden K\u00f6rperh\u00e4lften gedoppelt vorhanden und durch Schichten vom Zellgewebe abgegr\u00e4nzt. Endlich fand ich noch die Kappenmuskeln (Mu\u00df. cucul-lares) gedoppelt, in zwei Schichten auf einander gelegt.\nDiefe \u00fcberz\u00e4hlige Bildung mehrerer grofsen Muskeln beweift, dafs der muskul\u00f6fe und athletifche Bau. beim Menfchen nicht in allen F\u00e4llen durch die \u00f6ftere Uebung cler Muskeln erlangt wird, fondern dafs er auch angeboren feyn kann, unter Bedingungen, welche die Muskelerzeugung im Embryo beg\u00fcnl'tigen, die jedoch noch unbekannt find.\nIV.\nUeber den Blutlauf, in wiefern er durch Druck - und Saugkraft des Herzens bedingt wer e. Von Dr. C. G. Carus.\nUnbefriedigt durch die fr\u00fchem Anfichten \u00fcber die gelammte Biutb.wegung, und die des Venenblutes insbe\u00ab fonder o, haben neuerlich mehrere Phyfiologen diefen Gegenltand abermaliger Beleucbtung und Erw\u00e4gung unterworfen. Beinerkenswerth unter den Betrachtungen \u00fcber Blutbewegung in Venen find namentlich die von Dr. Zugenb\u00fchler, fo wie die fp\u00e4terhin vom Gand. Schubarth und Prof. Gilbert dargelegten. Beide Arbeiten von gleicher Richtung, obwohl ganz unabh\u00e4ngig von einander entbanden, zeigen ein Wiederkehren zur altern mathematil'chen und mechanifchen Bearbeitung der Phyficlogie, welches als Gegcnfatz einer hyper-","page":413},{"file":"p0414.txt","language":"de","ocr_de":"414\nphilofophifchen wohl nicht ausbleiben, auch im Allgemeinen bei Beftimmung einzelner Lebens\u00e4ufserungen nicht ohne Nutzen feyn konnte, namentlich wenn das Mathematifche auf die Methode bezogen w\u00fcrde und diefe Jatromathematik von einem forgf\u00e4jtigern und griind-lichern Studium des Lebens und feiner unendlich ver-fchiedenen Gehalten, kurz von einem recht unbefangenen und treuen Hinfchauen auf die Natur \u00dfch nicht entfernte.\nWas insbefondere den Blutlauf betrifft, fo m\u00fcffen wir jede Bem\u00fchung, welche darauf abzweckt, die noch immer hier haftenden Dunkelheiten zu erleuchten, mit Dank anerkennen ; aber auch dar\u00fcber halten, dafs ent-frhiedene Anfichten vom zureichenden Grunde defl'el-ben nur unter forgfdltiger Pr\u00fcfung aufgenommen werden. Gegenw\u00e4rtige Arbeit hat fonach den Zweck, einige Zweifel gegen die Wirkung der Saugkraft des Herzens als zureichenden Grund ven\u00f6fer Blutbevvegung \u2022auszufprechen ; und fie ift mit der Hoffnung begleitet, diefe Zweifel von den Vertheidigern jener Lehre entweder anerkannt oder (was uns gleich angenehm feyn W\u00fcrde) widerlegt zu fehen, zun\u00e4chft aber der Wiffen\u00ab fchaft vielleicht in einiger Maafse f\u00f6rderlich feyn zu k\u00f6nnen.\nZuv\u00f6rderft die Arbeit des Herrn Dr. Zvgenh\u00fclder betreffend \u2019), fo beginnt fie mit Pr\u00fcfung einiger der fr\u00fcher aufgeftellt\u00e9n Urfachen zur ven\u00f6fen Blntsbewegung, deren Unzureichendes dargethan wird, worauf der Verf. deine Anficht folgendergeftalt darlegt: \u201eGewifs ift cs,\nV Sie wurde als \u201e Differtatio de motu fanguinis per veuasH d. 3. Jul. 1815 in der Soci\u00e9t\u00e9 acad\u00e9mique de m\u00e9decine von Paris vorgelefen, und ift durch das Journal de m\u00e9decine fo wie neuerlich, iiberfetzt ira Archiv der Med. und Chirurg. fchweizcrifcher Aerzte, Jahrg, tiji\u00f6. UI. Heft. S. 170. bekannt geworden.","page":414},{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"415\ndafs in einen hermetifch gefcldoffenen Beh\u00e4lter, wenn feine W\u00e4nde gegeneinander gedruckt, und dann wieder ge\u00f6ffnet werden, ein luftleerer Raum entfteht, vorausgeletzt, dafs die darin enthaltene Fl\u00fcffigkeit ausge-prefst worden ift. Ein folcher,, Beh\u00e4lter ift das Herz. Wenn alfo die W\u00e4nde eines Ventrikels zufammenge-driiekt, und dadurch das Blut ausgeprefst wird, fo entfteht bei folgender Dilatation ein luftleerer Raum. Da aber jeder mit einem Blutfyftem verfehene orga-nifche K\u00f6rper, als ein weicher K\u00f6rper anzufehen ift, fo dr\u00fcckt die ihn umgebende atmofph\u00e4rifche Luft, nach Gefetzen des .Drucks der Fl\u00fcffigkeit, das n\u00e4chftliegend\u00f6 Blut mit Gewalt in den beginnenden luftleeren Raum. \u201c Wenn nun der Verf. ferner fagt: \u201eSo viel mir bekannt ift, hat noch kein Phyfiolog diefe Erkl\u00e4rung gegeben, fo hat dagegen Herr Schubarth in der zweiten zu erw\u00e4hnenden Abhandlung weit forgf\u00e4ltiger feine Vorg\u00e4nger gepr\u00fcft und gezeigt, wie im Gegentheillehr Viele bisher diefe Saugkraft des Herzens beachtet, nur kei-nesweges als Haupttriebfeder des ven\u00f6fen Biutumlaufs haben wollen gelten laffen. Herr Zugenbiihler er\u00f6rtert hierauf noch einige aus feiner Anficht fich erkl\u00e4rende Erfcheinungen, und lucht endlich mehrei'e Einw\u00fcrfe gegen diefe Lehre zu befeitigen, von denen, fo wie von einigen hier nicht ber\u00fchrten, fp\u00e4terhin noch die Rede feyn wird.\nHerr Schuharth * ) dagegen beginnt mit einer ana-tomifchen Befchreibung des Herzens, geht dann mit weit gr\u00f6fserer Genauigkeit als fein Vorg\u00e4nger die bisher beachteten Gr\u00fcnde des Venenblutlaufs durch, widerlegt mit treffenden Gr\u00fcnden fowohl die Annahme einer f\u00f6rtftofsenden Kraft von den Arterien aus, die Vergleichung mit communicirenden R\u00f6hren, fo wie die\nl\") Gilberts Annalen der PtiyGk, Jalirg. 1817- St. 9. S.","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"416\nbedeutendere Einwirkung der Muskelbewegung und der Klappen, und bemerkt endlich \u201eDie wahre Haupt-und Grundur\u00dfiche, ja die einzige Uriache des -Blutlaufs in den Venen fcheint mir Saugkraft zu feyn.\u201c Es wird hier Capillarit\u00e4t und Saugkraft des Herzens unter-fchierlen. Die erftere wird mit Haller nur als Unter-ftiitzungsmittel angefeheu, die zweite hingegen, auf welche (jedoch nur als Beih\u00fclfe) fchon Haller, Blumenbach und Andere R\u00fccklicht nahmen, ganz wie von H errn Zugenb\u00fchler, als Hauptgrund dargeftellt, nachdem zuvor noch die Selbftth\u00e4tigkeit irn Blute namentlich gegen Herrn Sprengel verworfen worden ift. Herr Prof. Gilbert hat fodann eine Nacbfchrift beigefiigt, worin cliefe ganze Anficht nochmals kurz dargelegt und die Wirkung des Herzens auf den Blutlauf mit der eines verbundenen Druck-und Saugewerks erl\u00e4utert, und endlich (was auch Herr Zugenb\u00fchler thut) felbft das Auffteigen der S\u00e4fte in den Lymphgefafsen diefer Saugkraft zugcfchrieben wird.\nIndem nun hier die wohlmeinende Abficht ansge-fprochen ift, der Fhyfiologie durch recht einfache auf den Gefetzen einer rnathematiichen Wifienfchaft beruhende Aufichten die Erkeimtnifs orgai.ifcher Vorg\u00e4nge zu erleichtern, fcheint es auch der weiteren Erw\u00e4gung dieier Bem\u00fchungen zur Pflicht zu werden, einen \u00e4hnlichen Weg einzufchlagen, und fo wie \u00fcberhaupt\"* jede vernuriftm\u00e4fsige Erkeimtnifs vom Bewufsifeyn der Einheit zur An'chattung der Vielheit fortfehreiten mufs, die Erfahrungsm\u00e4i'.ige Frkenutnifs aber desgleichen am ficherften begr\u00fcndet wird, wenn lie vom Einfachen zum Vielfachen und Zufannr.engefetzten \u00fcbergeht, fo beginnen wir hier, wo vorz\u00fcglich die Saugkraft de;- Gerafse zu er\u00f6rtern ift, mit der Betrachtung der am fichtlich*\ni) S. 63. a. a. O,","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":", ften und- beftimmteften auffaugenden Gef\u00e4fse, n\u00e4mlich der lymphatifchen.\nU\"\tnun\u00bb wie fchon in cler erw\u00e4hnten zweiten Ab-\nhandlung gezeigt ift, das Saugen auf zweifache Weife, n\u00e4mlich durch Anziehung der Gef\u00e4fsw\u00e4nde, (Capil\u00ab larit\u00e4t) und durch Bildung eines luftleeren Raums zu Stande kommt, fo fragt lieh zuerft, wohin das Saugen der Lymphgef\u00e4fse zu rechnen? \u2014 Sowohl Herr Zugenb\u00fchler als Herr Schubarik laffen die Capillarit\u00e4t derfelben ziemlich unber\u00fchrt, nehmen dagegen die Wirkung der Saugekraft des Herzens auf die Lymphgef\u00e4fse mit Beftimmtheit an ; eine Behauptung, welche jedoch , wie lieh ergeben wird, der zureichenden, ohne Betrachtung des lebendigen Organismus auch nicht wohl m\u00f6glichen, Begr\u00fcndung entbehrt. Unterfuchen wir aber zuv\u00f6rderft den Bau der Lymphgef\u00e4fse etwas n\u00e4her, fo ftellen die Klappen derfelben, nebft den zwi-fchen dep Klappen liegenden Erweiterungen , allerdings-eine fehr merkw\u00fcrdige Aehnlichkeit mit in - und auf-einandergefetzten, oberw\u00e4rts weiter werdenden Haarr\u00f6hrchen dar, ja man kann durch folche Haarr\u00f6hrchen *) diefen Bau vollkommen nachahmen. Bildet man aber durch folche R\u00f6hrchen eine S\u00e4ule, ohngef\u00e4hr fo:\nd\na ii\ntaucht foclann das R\u00f6hrchen a in eine w\u00e4fsrige FliifiV-keit, fo bemerkt man, wie diei'es das Walter bis zur\n0 Zu einem Verhiebe.diefer Art find die in dar Mitte erweitcr-\u201e\u25a0 ten Siwigerohrclien zum Auffangen der Poekenlymplie fehr gefchi'ckt.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"Erweiterung hebt, von hier fangt es clas R\u00f6hrchen b wieder auf, dann wird es von c, dann von d aufgenommen n. f. w. \u2014\u2014 Wir fehen alfo hier das Ansteigen einer Fliiffigkeit hlofs durch Capiiiarit\u00e4t von Statten gehen, und es ift dies derfelbe Procefs, welcher das Vollfaugen eines nur mit einem kleinen Theil in Waffcr getauchten Schwamms oder L\u00f6fchpapiers erkl\u00e4rt, Dieles Ph\u00e4nomen der Capiiiarit\u00e4t m\u00f6chte fo-nach auch vollkommen zureichen, das Auffteigen und Einfaugeii in den Lymphgef\u00e4fsen, welches deshalb auch nach dem Tode von Statten geht * 1 ), zu erkl\u00e4ren. Allein wir bemerken in den Lymphgef\u00e4fsen nicht blofs das Aufftejgen der S\u00e4fte, fondern auch ein Ansgiefseii derfelben in das RJut- Gef\u00e4fsfyftem, und diefes kann durchaus nicht von Capiiiarit\u00e4t bedingt werden, welche, als auf Anziehung der Gef\u00e4fsw\u00e4nde gegr\u00fcndet, das \u00c4usfiiefsen eben fo fehr hindert, als es das Eindringen bef\u00f6rdert. \u2014 Diefes Ausgiefsen alfo m\u00f6chte vielleicht durch die Saugkraft des Herzens mittelft der grofsen Venenft\u00e4mme gefchehen ? \u2014\u2014 Diefes ift es nun, welches durch Thatfachen auf das beftimmtefte widerlegt wird. Erftsns ift es bekannt, dafs bei Experimenten, wo der Ductus thoracicus unterbunden wird, diefer t:;cht nur unter dem Sande betr\u00e4chtlich aujfchwil/t, fondern fogar oftmals platzt, und feine Lymphe in dia Brufth\u00f6hle ergiefst; zweitens ift in der Chirurgie die grofse Gefahr der Verletzungen grofser Lymphgef\u00e4tse gekannt, als wodurch ein fortw\u00e4hrendes Aus\u00dfckem\nj) Dies beobachtete z. E. Stimm erring (vom Baue ties !menfch-\n1 ich eu K\u00f6rpers, Tb. IV. S. 523.\") deutlich an den Eingewei-den eines bereits einige Tage todten Seehundes. Ein deutlicher Beweis, dafs diefes Auffteigen gewifs nicht vom Herzen abh\u00e4ngig ift,","page":418},{"file":"p0419.txt","language":"de","ocr_de":"419\nton Lymphe verurfacht wird *). Nun aber fragen wir, k\u00f6nnte jenes Anfchwellen, jenes Zerreifsen, diefes fortw\u00e4hrende A usfliefsen, bei ganz gehemmter Communication mit dem Herzen, erfolgen, wenn das Herz allein von diefer Saftbewegung, dem Ausgiefsen der Lymph-gef\u00e4fse die Urfache w\u00e4re? \u2022\u2014 Ergiebt fich nicht vielmehr deutlich, da unabh\u00e4ngig vom Herzen diefe Lymph-b\u00e9wegung ungehindert fortdauert (wie das fr\u00e9t\u00e9 Ausgiefsen des zerrii'lenen Lymphftammes beweift), dafs auch im Normalzultande die Mitwirkung des Herzens hierzu \u00e4\u00fcfserft gering oder \u2014 o fey? \u2014 Aufser der Capillarit\u00e4t und der Herzkraft mnfs es alfo notwendig f\u00fcr Lymphbewegung noch eine Heitere Urfache geben\", und diefe kann wohl nur eine dreifache feyn, n\u00e4mlich ; entweder Selbftth\u00e4tigkeit der Gef\u00e4fse, oder Selbftth\u00e4-ligkeit der Fl\u00fcffigkeit, oder beides zugleich. Nun ift aber eine wahre eigent\u00fcmliche Bewegung der Lvtnph-gef\u00e4fse, etwa der periftaltifchen Bewegung des Darm-kanals vergleichbar, bisher noch von Niemand narhzu-weifen gewefen, und es ift ferner in Wahrheit nicht ab2ufehen, was der Annahme eines felbftth\u00e4ligen Beftre-bens der S\u00e4fte nach der organifchen Mitte des K\u00f6rpers entgegenftehen foil, da wir an gr\u00f6lsem Organismen, z. B. am irdifchen , die Centripetalkraft mit folcher Be-ftimmtheit wahrnehmen, da die Anziehungskraft eines K\u00f6rpers gegen den andern (z. B. des gr\u00f6fsern Waffer-tropfens gegen den kleinern) uns in taufenderlei Ge-ftalten rings umgiebt, ja da die Bildungsgefchichte diefer Gef\u00e4fse faft ohne Widerrede dart ni, dafs die Selbft-kraft der S\u00e4fte mehr thue als die Wirkung der W\u00e4nde, Alles Organiiche n\u00e4mlich entfteht aus Fliiffigkeit, der Thierk\u00f6rper kryftallifirt gleichfam aus der Fl\u00fcffigkeit\nl) Wohl ganz auf gleiche Weife wie ans einem verletzten Baum* ftamm das Ausfehwitzen des Pflanzenfaftes erfolgt.","page":419},{"file":"p0420.txt","language":"de","ocr_de":"420\ndes Eies, uncl nicht blofs im Ganzen, fondern auch in feinen einzelnen TheiJen, welche (ich fogar fortw\u00e4hrend wie-1er in die allgemeine Findigkeit aufl\u00f6len und von neuem aus ihr fich erzeugen, Ehen fo erzeugen lieh auch die Ge false als Begrenzungen ge wi her Findig-, keiti n und nicht als hohle leere R\u00f6hren, welche fpaierie n erft mit Flftffigkeit gef\u00fcllt werden, fo dafs folglich die Richtung der Gef\u00e4l\u2019se offenbar durch die Richtung der Fliiffigkeit, und nicht umgekehrt urfpr\u00fcnglich die der Fliiffigkeit durch die der Gef\u00e4fse, bedingt wird, Aus alle djefem ergeben fich dann folgende Refuitate:\n1)\tCapdlarit\u00e4t erkl\u00e4rt grofsen 'Fheils das Auffiei-gen der Findigkeit in den Lymphgef\u00e4fsen, aber keines-weges das A usfliefsen der Lymphe,\n2)\tDas Ausfliefsen der Lymphe erfolgt unabh\u00e4ngig vom Herzen und mufs daher\n3)\tvon eigenem Andrange der Lymphe gegen die organifche Milte, oder von Seibltbewegung der Lymph-gef\u00e4fse, oder von beiden zugleich abh\u00e4ngen. Da nun aber\n4)\teine Gef\u00e4fsbewegung hier nicht bemerkt wird, und die Fliiffigkeit die Gef\u00e4fse, nicht umgekehrt das Gefiifs die Fliiffigkeit hervorbringt, fo feheint allerdings eigenth\u00fcmliche Bewegung der Lymphe in Verbindung mit der Capdlarit\u00e4t, das wichtigi\u2019te Moment,\nWir kommen nun zu den eigentlichen Blntge-f\u00e4fsen und deren beiden Gattungen, Arterien und Venen. \u2014 Dafs unter dielen in den erftern das Blut fort-ftr\u00f6me durch eine Stofskraft des Herzens wefentlich unten!.itzt, ift wohl keine Frage, allein, dafs es felbft in den Schlagadern nicht diele Stofskraft allein fey, welche den Blutlauf f\u00f6rdert, jft nicht etwa nur vvahr-fchei\u00f6lich, loudern vielmehr aus nachftehenden Gr\u00fcnden erweislich: 1) ift es eine bekannte Erfcheinung, dafs bei Leichen\u00f6ffnungen gew\u00f6hnlich die Arterien-","page":420},{"file":"p0421.txt","language":"de","ocr_de":"42 L\nft\u00e4mme von Blut entleert angetroffen werden. Wie w\u00e4re dies/iun m\u00f6glich, wenn das Blut blois ?oni Herzen aus getrieben w\u00fcrde? \u2014 Will man etwa anneh-inen, dafs durch den letzten oft lehr fchwachen Herz-fchlag das Blut mit einer Energie fortgetrieben werde, durch welche es ganz aus den St\u00e4mmen lieh entleert, obwohl hinter ihm in den Gef\u00e4\u00dfen nun ein leerer Raum entlieht, welcher, wollte man gar an einen luftleeren Raum denken, dieles Entleeren ganz unm\u00f6glich machen m\u00fcfste? \u2014 2) Eine Arterie, wenn lie unterbunden wird, entleert lieh nicht nur (wenn fie nicht durch communi-cirende Aefte immer wieder gef\u00fcllt wird, obwohl auch in diefem Falle, wenn fchon langfamer daffelbe ge-fchieht), fondern fchrumpft zufanimen und verw\u00e4chft fpaV.erhin an diefer Stelle g\u00e4nzlich. Diefes Entleeren gefchieht alfo ohne, d. i. nach aufgehobener Treibe\u00bb kraft des Flerzens, fo gut als das Entleeren der Arterien-ft\u00e4mrne im Tode. 3) G\u00e4nzlicher Mangel des Herzens, welcher bei einer kopflofen Mifsgfeburt, mit gelchiede-uen und blutf\u00fchrenden Arterien und Venen vorkam 1 ). 4) Das von S\u00f6minerring 2) nebft mehrern andern hierher geh\u00f6rigen Gr\u00fcnden, angef\u00fchrte Fortdauern des Blutlaufs bei kaltbl\u00fctigen l'hieren, nach ausgeriffenem Herze*. 5) Der Kreislauf bei den Fliehen, wo das Blut der Aorta gar nicht unmittelbar aus dem Herzen kommt, fondern von diefem aus erft zu den feinen Kiemen\u00bb gef\u00e4fsen fich verbreitet, welche Verzweigungen dann erft als r\u00fcckf\u00fchrende Gef\u00e4fse wieder zum A.ortenttamm fich vereinigen, fo dals folglich der Impuls des Her-\ni) Meckel pathot. Anat. 1. Th. S. i\u00df? ti. f. \u2014 So wie auch die aus blolsera Kopf begehende, im Berliner Mufeum aulbe-wahrte Mifsgeburt keine Spur des Herzens zeigte.\ns) Vom Baue des menfchlichen K\u00f6rpers, IV. Th. S. Sit","page":421},{"file":"p0422.txt","language":"de","ocr_de":"422\nzens liier auf das Arterienblut nicht mehr (d. i. fovifil als gar nicht) wirken kann, als bei h\u00f6hern Thieren der Impuls des Herzens und der Arterien auf das Venenblut. 6) Dafs felbft im menfchlichen K\u00f6rper regel-m\u00e4fsige Blutbewegung von den St\u00e4mmen in die Aefte, ganz ohne fortftofsende Wirkung des Herzens, n\u00e4mlich in Venen, Statt finden kann, als welches bei den in der Leber lieh verzweigenden Pfortadergef\u00e4fsen fehr deutlich der Fall jft. \u2014 Wenn nun nach dielen Gr\u00fcnden felbft die Bewegung des Blutes aus den St\u00e4mmen in die Aefte von der Stofskraft des Herzens nur bef\u00f6rdert, aber nicht allein bedingt wird, fo bleibt wieder wie bei den Lymphgef\u00e4fsen, nur tlieils der eigent\u00fcmliche Trieb diefer Fl\u00fcffigkeit, theils die Bewegung der Arterienw\u00e4nde \u00fcbrig. Nun fcheirien aber allerdings nach Parry's, D\u00f6llinger\u2019s, fo wie nach meinen eigenen Ver-fuchen, Arterien, wenn fie ganz frei liegen, eigentliche Contractionen nirgends zu zeigen, ferner finden lieh Beifpiele von Arterien, welche Muskelbewegung ihrer Natur nach durchaus nicht zulaffen (wohin vorz\u00fcglich der auch von mir unterfuchte Knorpeikanal der Aorta im St\u00f6r geh\u00f6rt) und fo, zumal wenn wir auch hier noch die Bildungsgefchichte der Arterien aus der FJiif-figkeit ber\u00fcckfichtigen, mufs wohl eine eigenth\u00fcmlicha Centrifugalkraft des Arterienblutes aufser Zweifel er-fcheinen ; wogegen es \u00fcbrigens gewifs als eine geringe Einwendung zu betrachten ift, wenn man eine folche Kraft mit dem Namen qualitas occulta belegt, indem, was irgend einem Erkenn tnifsverm\u00f6gen verborgen bleibt, darum noch nicht als \u00fcberhaupt nicht vorhanden er-wiefen ift. \u2014 Stellen wir demnach wieder die Refiil-tate der Betrachtungen \u00fcber die Bewegung des Arterien-blutes zulammen, fo w\u00fcrden es folgende feyn:\ni) Das Blut ftr\u00f6mt in den Arterien fo wie in den Leberzweigen der Pfortader aus den St\u00e4mmen in die Aefte,","page":422},{"file":"p0423.txt","language":"de","ocr_de":"\u2019 ohne dafs der Impuls des Herzens dazu unumg\u00e4nglich nothwendig ift, ja wobei der fei; je oft ganz mangelt.\n3) Wo das Herz nicht das Blut aus den Aeften iiv die St\u00e4mme treibt, bleibt niir Centrifugalkraft des Blutes und.Bewegung der Gef\u00e4fsw\u00e4nde oder beides zugleich als Urfachen \u00fcbrig.\n3) Da die Bewegung der Arterien nicht ficher zu trweifen ift, und in gewiflen F\u00e4llen beftimmt mangelt, fo bleibt die ei^enth\u00fcmliehe Blutbewegung wohl wieder wichtiger und allgemeiner als die Bewegung der Gef\u00e4fs-w\u00e4nde.\nEndlich wenden wir uns zu dem Blutlaufe in den Venen! \u2014 Dafs zu deffen Erkl\u00e4rung die Annahme einer fich fortpflanzenden Stofskraft. vom Arterienblute aus, die Muskelbewegung, die Einrichtung der Klappen u. f. w, nicht zureicht, ift zum Theil fchon in den Abhandlungeir worauf fich die gegenw\u00e4rtige bezieht, erwiefen worden, worauf man denn aber die Nothwendigkeit der Saugekraft des Herzens als erftes und wichtigftes, ja einziges Moment gegr\u00fcndet hat. Bevor wir jedoch zur Pr\u00fcfung diefer Meinung \u00fcbergehen, erw\u00e4hnen wir noch eines bisher wenig beachteten Grundes, welcher das Unthuniiche des Ueberwirkens des Impulfes vom Arterien - auf das Venenblut vorz\u00fcglich deutlich macht. Der Impuls des Arterier.blutes an den Endfpitzen der Arterienzweige mufs n\u00e4mlich nicht nur deshalb erlofchen feyn, weil cliefes ganze Syftem vom Herzen aus fich betr\u00e4chtlich erweitert, fondera weil wir als gewifs anzunehmen berechtigt find, dal's eben durch das Auf h\u00f6ren diejes Impulfes das Auf h\u00f6ren und Endigen des Arterie.nfyftems Jelbfi bedingt werde, dafs das Arterienjyj.lern J\u00f6gleich jlch vergr\u00f6-fsern werde und wirklich vergr\u00f6fsere, wenn diefa Kraft noch \u00fcber die Grunzen des bereits gebildeten. Arterienfyftems hinaiisreicSu , und dafs diele Kraft folg-","page":423},{"file":"p0424.txt","language":"de","ocr_de":"424\nlieb fchon deshalb nicht auf die Venen ilberzugehen im Stande ley.\nWas nun aber die Saugkraft des Herzens als Grund des Venenblutlaufs betrifft, i'o fleht lehr zu f\u00fcrchten, dafs wenn diefeibe bereits f\u00fcr die Lymph be wegnng nicht als Hauptgrund anztifehen war, und die Stoiskraft des Herzens nicht als \u00fcrfache fur die Bewegung des A rterienbiuts ausreichte, nun auch ciiefer Grund bei den Venen fielt als unzul\u00e4nglich er weifen werde. \u2014* Dafs djefes aber wirklich der Fall ley, wird fielt aus folgendem ergeben : \u2014 i) Wir finden int K\u00f6rper der hohem Thierklaffen ein bedeutendes Venenfyftem, welches durchaus jeder unmittelbaren Verbindung mit dem Herzen entbehrt, dies ift das Pfortaderfyftem , in welchem lieh nicht nur die Zweige der Eingeweidevenen vereinigen, fondent welches, namentlich bei den Amphibien, auch Zweige der Ba\u00fcchdecken, fo wie die Venen der hintern Extremit\u00e4ten aufnisnmt. Der Haupt-ftamni diefer Venen, in welchem alles diefes Blut ztifant-nienftr\u00f6nit, f\u00e4ngt fich dann in der Leber ') ganz nach Art der Arterien von neuem an zu verzweigen, und erft aus den feinften Zweigen ciiefer Venen gelten zum Theil eigene Lebervenen hervor, welche foclann in die Hoblader fich ergiefsen, unef nun wie die \u00fcbrigen Venen mit dem Herzen in Verbindung ftelten. Da nun alfo das Blut der Pfortaderwurzeln von den Zweigen in die St\u00e4mme eben fo unabh\u00e4ngig von der Saugkraft des Herzens ftr\u00f6mt, als das Blut in den Pfortaderverzweigungen cler Leber aus den St\u00e4mmen in die Aefte, und das Blut der K.\u00f6rperveiien aus den Aeften in die St\u00e4mme unabh\u00e4ngig von der Stofskraft des Herzens, fo haben\nwir\nl) Nach neuern ' Unterfuchnngen vertheilen lieh bei Amphibien und V\u00f6geln felbfc mehrere \u00e4hnliche Aefte in den Nieren.","page":424},{"file":"p0425.txt","language":"de","ocr_de":"425\nVrir hier einen unwiderleglichen Beweis, dafs regel-m\u00e4fsige ven\u00f6fe Blutbewegung fehl- wohl ganz ohne Saug-Jtraft des Herzens beltehen kann. \u2014 a) Unter den Thieren ohne R\u00fcckenmark und Gehirn finden fich fehr viele Gattungen, wo f\u00e4mmtliche K\u00f6rpervenen auf eine \u00e4hnliche Weife zum Refpirationsorgan, wie die Pfortader zur Leber fich verhalten. So treten z. B. in den Schnecken die Venen zu zwei Huhlvenenft\u00e4nnnm zusammen, welche fich durch einen Verbjndungskanal innigen, und aus diefem durch neue Verzweigungen (ije vertreten die Stelle der Lungenarterien) das Blut jo das Gef\u00e4fsnetz der Athmungsh\u00f6hle \u00fcbertreiben, von wo aus es dann erft durch eigene Lungenvenen zum Herzen zur\u00fcckkehrt, fo dafs folglich hier die Veneu-blutbewegung im ganzen K\u00f6rper eben fo dem fangenden Einfluffe des Herzens g\u00e4nzlich entzogen ift, als die menfchlichen K\u00f6rpervenen von der Stofskraft des Herzens nicht mehr bewegt werden k\u00f6nnen. 3) Wird eine Vene zufammengedr\u00fcckt, (folglich ihre Gemeinfchaft mit dem Herzen gehemmt) fo fchwillt fie unter dem Bande an und treibt, wird fie ge\u00f6ffnet, das Blut mit Gewalt hervor; eine Erfcheinung, welche bei jedem. Aderlafs bemerkbar. Diefer Einwurf ift namentlich von Herrn Zugenb\u00fchler beachtet und zu widerlegen verfucht worden \u2019), allein unfrer Meinung nach mit wgpig Erfolg. Es unterfcheidet derfeibe n\u00e4mlich zwilchen dem phyfifchen und lebenden Heber, und glaubt die Gefetze des erftern nicht ganz auf den letztem anwendbar, der weichen Gef\u00e4fsw\u00e4nde wegen. Allein offenbar wird, wo eine Fliiffigkeit in einem Kan\u00e4le, er fey weich oder feft, durch Saugen, d. i. durch Bil-\nl) Schweitzer. Archiv. 3. St. S. igl. I33v M. d. Archiv. IV. 3-\tFf","page":425},{"file":"p0426.txt","language":"de","ocr_de":"426\nden eines luftleeren Raums und Druck der \u00e4ufsern Luft, gehoben werden foil, auch wirkliches Erhalten eines luftleeren Raums gefordert, und es mufs nach phvfi-kalliehen Gefetzen das Steigen der Fl\u00fcffigkeit aufh\u00f6ren, fotiald \u00fcber derfelben atmofph\u00e4rifche Luft eindringt, da der Mangel derfelben der einzige Grund des Stei-gens war. \u2014 Vorz\u00fcglich ift aber die Erfcheinung des AuerlalTes noch deshalb mit der Annahme der Saugkraft, als einziger Urfache der ven\u00f6fen Blutbewegung, unvereinbar , weil die Vene oberhalb der Oeffnung zu-fammengedr\u00fcckt wird, damit das Blut Eiefse, und das Li.ei en faft augenblicklich aufhort, wenn die Binde geloft wird. W\u00e4ren n\u00e4mlich felbft Herrn Zugen-bill tier's Gr\u00fcnde Von einiger Verfchiedenheit des phyfi-fchen und des lebenden Hebers annehmbar (was lie nicht find) fo w\u00e4re doch nat\u00fcrlich, dafs das Blut bef-fer fl\u00f6fse bei unzufammengedr\u00fcckter Vene und ungehinderter Herzwirkung als bei zufammengedr\u00fcckter Vene und aufgehobener oder h\u00f6chft verminderter Wirkung des Herzens. \u2014 Als 4ten Grund gegen die Meinung von Saugekraft des Herzens als zureichender Urfache der ven\u00f6len Blutbewegung miiffen wir ferner wiederum des fchon oben angef\u00fchrten Herzmangels, und der in Amphibien beobachteten Blutbewegung nach hinweggenommenem Herzen gedenken, fo wie wir 5) noch das aus der Bildungsgefchichte des Eies fith ergebende Entheben der Biutmaffe aufserhalb des Embryo\u2019s, und der fr\u00fchem Ausbildung der Venen als der Arterien erw\u00e4hnen. Da nun affo aus dem Pfortaderblutlauf, der Blutbewegung in niedern Thieren, und dem Hervorfpritzen des Blutes aus einer unterbundenen und unterhalb des Bandes ge\u00f6ffneten Vene evident die M\u00f6glichkeit und Wirklichkeit diefer filut-bewegung, auch ganz ohne Zutbun des Herzens lieh ergiebt (fo wie wir dafleibe bereits f\u00fcr Lymphbewegung","page":426},{"file":"p0427.txt","language":"de","ocr_de":"427\n, und Bewegung c!er Pflanzenf\u00e4fie 1 ) annehmen mufs-4en) fo find wir dadurch allerdings auch berechtigt, -die . Saugkraft des Herzens als keine wefentliche Ur-fache diefer Bewegungen zu erkennen, vielmehr noch andere Uriachen aufzufuchen, welche wie bei Lymph-gef\u00e4fsen und Arterien wieder zweierlei feyn k\u00f6nnen: entweder Thiitigkeit der Gef\u00e4fsw\u00e4nde, Tb\u00e4tigkeit des Blutes (Gravitation oder Centripetalkraft gegen die or--ganifche Mitte) oder beides zugleich. Da nun aber den Venenwanden die eigene Th\u00e4tigkeit zur Fortbewegung des Blutes noch weniger als den Arterien zukom-nien d\u00fcrfte, da ferner auch hier wieder die Bildung der Gefalse aus den S\u00e4ften und die Beftimmung der Richtung der Gef\u00e4fse aus der Richtung des Blutitroms, gegen die Selbftwirkfamkeit der Gef\u00e4fsw\u00e4nde fprechen, oder diefelbe h\u00f6chftens auf Elaf.icit\u00e4t bei Ueberfiillung befchr\u00e4nken, fo fcheint wieder Selbftth\u00e4tigkeit des Venenblutes als erfte und Haupturfache betrachtet, und die \u00fcbrigens gewifs vorhandene Saugekraft des Herzens als eins der wichtigften unterft\u00fclzenden Mittel angefe-hen werden zu m\u00fcffen. Dafs \u00fcbrigens nebft der Wirkung der Venen, als vielen mit den Arterien communi-cirenden R\u00f6hren, auch Capiliarit\u00e4t f\u00fcr das Eindringen der S\u00e4fte, ferner die Klappen Vorrichtung, zur Hinderung des Riickflufles, und die Muskelbewegung, als einigermafsen unterft\u00fctzendes Mittel, bei diefer Biutbe-weguug anzufehen lind, ift wohl unl\u00e4ugbar, und be-weift wiederum, dafs die Natur, um einen gewiffen Zweck zu erreichen, nicht hlofs ein Mittel in Bewegung fetzt, fondera durch Zufammenwirken oft unend-\nFf 2\nl) Dafs ficli die Pfk.nzenEifte nicht etwa blofs durch Capillari-tiit bewegen, ergiebt lieh durch das AujgieJsen derfelben aus verletzt*\u00ab* Stellen der Pflanze, weicnes aus Capiliarit\u00e4t durchaus nickt zu erkl\u00e4ren ift.","page":427},{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"Hell vielfacher ihren Zweck nur um fo vollkommner zu erreichen weifs. \u2014 Stellen wir jedoch die Refultate auch diefer letztem Betrachtungen zufammen, fo er-giebt lieh :\nx) Das Blut ftr\u00fciut in den Venen von den Aeften gegen die St\u00e4mme, ohne dafs die Saugekraft des Herzens dazu unumg\u00e4nglich erfordert w\u00fcrde, ja wobei diei'elbe \u00f6fters ganz, mangelt.\n2)\tDie Saugekraft des Herzens kann eben deshalb keinesweges alleiniger und Hauptgrund venofer Blutbewegung feyu, loudern wird nur, fo wie Ge von Blumen back , Haller und Andern bereits betrachtet ift, als Unterftiitzungsniittel angefehen werden k\u00f6nnen.\n3)\tAufser der Wirkung des Herzens (zumal in \u00cfallen , wo diele , wie bei der Pfortader, gar nicht in Betrachtung kommen kann) werden daher noch andere wetent\u00fccheie kuschen aufzufuchen feyn, welche nur in den W\u00e4nden der Gef\u00e4fse oder in dem Blute lelbft liegen k\u00f6nnen.\n4)\tDa nun in den Venen w\u00e4nden keine Selbftth\u00e4-tJgkeit erweislich und wahrscheinlich ift, fo bleibt auch hier (zumal wenn wir die BiMungsgefchichle be-riickfichtigen) die eigen th\u00fcmliche Th\u00e4tigkeit des bewep-ten Saftes als letztes und wefeniiichftes Moment \u00fcbritr.\nv. -\nBeitrag zur ehejuifchen Kenntnifs verfcMede-rter fefier und fl\u00fciTiger thieri Jeher 8ub-ftanzen, vom Profeffor J. F. John.\n't\u2018-Beilfa8 zur Kenneni\u00df derMifihung des Speichels. Um das Dal. yn des phosphorfauren Kalks im Speichel dar?, 11 than, delicti Abwesenheit neuerlich durch Ber-","page":428}],"identifier":"lit14534","issued":"1818","language":"de","pages":"413-428","startpages":"413","title":"Ueber den Blutlauf, in wiefern er durch Druck- und Saugkraft des Herzens bedingt werde","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:01:54.931361+00:00"}

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