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Beitrag zur chemischen Kenntniß verschiedener fester und flüssiger thierischer Substanzen

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{"created":"2022-01-31T17:02:12.372777+00:00","id":"lit14535","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"John, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 428-433","fulltext":[{"file":"p0428.txt","language":"de","ocr_de":"lieh vielfacher ihren Zweck nur um fo vollkommner zu erreichen weih-. \u2014 Stellen wir jedoch die Refultate auch diefer letztem Betrachtungen zufammen, fo er-giebt fich :\n1)\tDas Blut ftr\u00fcmt in den Venen von den Aeften gegen die St\u00e4mme, ohne dafs die Saugekraft des Herzens dazu unumg\u00e4nglich erfordert w\u00fcrde, ja wobei diefelbe \u00f6fters ganr. mangelt.\n2)\tDie Saugekraft des Herzens kann eben deshalb keinesweges alleiniger und Hauptgrund ven\u00f6fer Blutbewegung feyn, fondera wird nur, fo wie lie von Blu-menbach,, Haller und Andern bereits betrachtet ift, als U/iterJt\u00fctzungsmittel angefehen werden k\u00f6nnen.\n3)\tAufser der Wirkung des Herzens (zumal in F\u00e4llen, wo d\u00fcrfe, wie bei der Pfortader, gar nicht in Betrachtung kommen kann) werden daher noch andere weientlichere Urfaehen aufzufuchen feyn, weiche nur in den W\u00e4nden der Gef\u00e4fse oder 211 dem Blute i'elbft liegen k\u00f6nnen.\n4)\tDa nun in den Venen w\u00e4nden keine Selbftth\u00e4-ligkeit erweislich und wahrfcheinlich ift, fo bleibt auch hier (zumal wenn wir die \u00dfildungsgefchichle be-r fick fich tigen) die eigen thiimlicheTh\u00e4tigkeit des bewerten Saftes als letztes und wefentlichftes Moment \u00fcbri\u00ab-.\nV.\nBeitrag zur cheuiifchen Kenntnifs verfcMetle-ner fefter und fliifliger thierilcher Sub-ftanzett, vom Profeffor J. F. John.\nT. Beitrag zur Kcnmnifs der Milchling des Speichers\nUm das Daf yn des phosphorfauren Kalks im Speichel darzuthun, clcffea Abwefenheit neuerlich durch her-","page":428},{"file":"p0429.txt","language":"de","ocr_de":"Selii/s und Thavifon bewiefen feyn fol]le, liof.s ich eine Quantit\u00e4t deflelb\u00e9n, den ich Morgens, vordem Genuffe von Speifen und nach forgfiiltiger Reinigung des Mundes, aufgefangen hatte, eintrocknen und auf den R\u00fcckhand fehr verd\u00fcnnte Salpeterf\u00e4ure wirken. Die filtrirte Fiiiffigkeit gab mit Ammonium einen Nie-derfchlag des phosphorfauren Kalks.\nEine andere Quantit\u00e4t wurde einge\u00e4fchert. Der R\u00fcckhand eben fo behandelt, gab daffelbe Kalkfalz.\nDa der Mundfpcichel immer alkafifche Eigenfchaf-ten befitzt, fo verfteht es fich von felbft, tlafs in der klaren filtrirten Fiiiffigkeit diefe fchweraufl\u00f6sliche Verbindung nicht enthalten feyn k\u00f6nne, fondera dafs fie vorz\u00fcglich nur in dem geronnenen albumin\u00fcfen Mucus, welcher den Schaum verurfacht, vorhanden fey.\n2. Chemifche Unterfiiehung des Liquor Hydro-ccph\u00e4li uitcrni eines Kindes.\nDie Farbe der Fiiiffigkeit war r\u00f6thlich ; das fpecifi-fche Gewicht ~ i,c2.\nBeim Erhitzen einer Unze fchieden fich zwei Gran hellbrauner, aufgequollener, geronnener Flocken ab. Die durch Filtration davon abgefonderte Fiiiffigkeit rea-girte ungemein fchwacn alkalifeh und gab, nachdem fie mit etwas Salpeterf\u00e4ure verbunden war, mit Silberauf-l\u00f6fung einen k\u00e4feartigen und mit falzfaurem Baryt einen pulvrigen, in Salpeterf\u00e4ure unaufl\u00f6slichen Nieder-fchlag. Weingeift tr\u00fcbte die concentrirte Fiiiffigkeit nicht. Nach Verdunftung hinterliefs iie eine exlractar-tige Maffe mit Spuren falz-und fchwefelfauren Alkalis.\nDiefe Salze l\u00fcfte Waffer auch ans der Afcbe der eingedickten Fiftffmkeit und des verbrannten Extracts auf. Hiebei verblieb eine Spur weifser R\u00fcckhand, der {ich in einem Tropfen Salpeterf\u00e4ure aufl\u00fcfte, und io-","page":429},{"file":"p0430.txt","language":"de","ocr_de":"430\nwohl durch effigfaures Blei, als auch Snlpeterf\u00e4ure zerfetzt wurde. Es war folglich phosphorl\u2019aurer Kalk.\nDie ZufammenfetzungdieferFl\u00fcffigkeit ift folglich:\nAlhuiuin\u00f6ier Materie..................... a Gran.\nFreien Alkali\u2019s\t0\nSalz und fchwefelfauren Alkali\u2019s /\t___\nP h o s ph o r fa ii r en Kalks\tf ' ' '\nExtractkrtiger Materie\tJ\nW'ail'erigkeit\t477 \u2014\n480 Gran.\nDie Mifchung diefer Wafferkopffliiffigkeit unter-fcheidet lieh demnach wefentlich von der Gehirnfeuchtigkeit des gefchlachteten Kalbes, welche ich fr\u00fcher un-terfucht und im vierten Bande meiner chemifcher\u00bb Schriften b\u00ebfchrieben hafte, denn letztere enth\u00e4lt eine un-gemein grofse Menge wahren Eiweifsftoffs, w\u00e4hrend in der hydropifchen Fl\u00fcfligkeit mir Spuren davon, und zwar in einem modificirten Zuftande vorhanden find. Da die Mifchung der Gehirnfubftanzen bei Menfchen und Thieren fich wenig oder gar nicht unterfcheidet, fo Eilst fich erwarten, dafscfiefes auch mit den Gehirnfeuchtigkeiten der Fall fey.\nOhne Zweifel verdankt die liydropifehe Findigkeit line Eutftehung dem Blutwaffer, aus welchem in der Gehirnentz\u00fcndung , die zur Eutftehung des Hy.!rocephalu$ Veranlaffung giebt, die W\u00e4l\u2019ferigkeit theils ausdunftet, theils wegen des ungeheuren Zudrangs jener fer\u00f6fen Fl\u00fcffigkeit und der dadurch bewirkten Ausdehnung der Gef\u00e4fse und Erweiterung der Poren durcnfickert, w\u00e4hrend die feften, zum Tlieil geronnenen Stoffe in den Gef\u00e4fsen Zur\u00fcckbleiben und bei Heilung dei Krankheit fowohl durch Reforb\u00fc\u00f6n weggefchafft, als\tzur Production anderer Stoffe\nverwandt werden k\u00f6nnen.","page":430},{"file":"p0431.txt","language":"de","ocr_de":"Die geringe Menge fefter Stoffe, weiche der Liquor HydrocephaJi enthielt, kann aber theils fehr leicht nach lind nach durch die Gef\u00e4fse fchwitzen, theils auch den Stoffen aufser den Gef\u00e4fsen, mit welchen fie in Ber\u00fchrung k\u00f6mmt, entzogen feyn.\n3. Chemifche Unterfuckung des weif sen Fifchbeins ( Os fepiae).\nDiefe knochige Schuppe, welche fich bekanntlich im R\u00fccken des Knttelfiiches oder der Seekatze (Sepia officinalis L.) befindet, wird zwar feit undenklichen Zeiten in den pharmaceutifchen Lehrb\u00fcchern als eine kalkartige Materie befchrieben ; allein weder die von Neumann zuerl\u2019t veranftaltete \u00fcnterfuchung, noch die Behauptungen anderer Chemiker heben die obwaltenden Zweifel. So glaubte Fourcroy, diefeSubftanz.be-ftehe blofs aus Kalk und. Gallerte ; Hatchett aus Kalk, Kohlenfiyre und Membranen; Karfien aus drei Thei-len kohlenfauren und einem Theil phosphorfauren Kalks, Merat \u25a0 Guillot aus vier und zwanzig Theilen Waffer l), mit acht Theilen Gallerte unsacht und fechzig kphlen-fauren Kalks.\nDa fich Augen\u00e4rzte noch jetzt zuweilen des Os fepiae bedienen, fo blieb eine zuverl\u00e4ffige Kenntnifs von ihrer Mil'chung w\u00fcnfchenswerth,\nBemerkungen \u00fcber die Structur des Os fepiae.\n1) Die obere Decke bildet eine ungef\u00e4hr -L Linie dicke, bis zu i- Fufs lange, fn der Mitte zwei bis drei Zoll breite, nach beiden Enden fpitz zulaufende und nach dem L\u00e4ngendurchmeffer etwas gekr\u00fcmmte Platte, welche auf der Oberfl\u00e4che mit Furchen und kleinen, etwas bogenf\u00f6rmig und parallel der Breite nach laufenden\ni) Welche einen Verluft zugleich in fich faffen.","page":431},{"file":"p0432.txt","language":"de","ocr_de":"432\nErh\u00f6hungen verleben ift. Dadurch erh\u00e4lt diefe Oberfl\u00e4che der Decke ein etwas chagrinartiges Anfehen. Die Subftariz feihft ift dicht und von der H\u00e4rte des Marmors.\n2)\tUnter diefer Oberdecke ift eine eben fo geftal-tete, durchfichtige Membran, welche oft ringsherum etwas hervorragt, biegi\u00e4m und elaftiich ift, befindlich.\n3)\tDie por\u00f6fe HauptmalYe des Os fepiae hat ebenfalls die Form der Decke. Sie beftehet aus d\u00fcnnen Schichten, welche von der concaven Seite od\u00f6r Decke, wo fie den kleinften Durchmeffer haben in wachfender Di men fi ot/ bis zu ^ Zoll Durchmeffer in der Dicke aus-iaufen. Diele etwas fph\u00e4rifchen Lamellen find ungemein leicht, denn ihr fpecififches Gewicht verh\u00e4lt lieh zu dem des Waffers, etwa \u2014 880 : 1000. Sie befte-hen aus kleinen aneinander geh\u00e4uften K\u00f6rnchen, die fleh, ob fie gleich keine Achtbaren Zwifchenr\u00e4ume laf-len, mit dem Finger, wie Kiefelerde abreiben laffen. Weg n diefer fchwammichten Structur l\u00e4l\u2019st fich die Hauptmafie leicht in ein kleineres Volumen zufammen-dr\u00fccken; allein der Mangel an Elafticit\u00e4t hindert, dafs fie ihre vorige Form wieder annehmen. Diefe Befchaf-fenheit liei's auf Gegenwart der Kiefelerde fchliefsen; allein ich fand davon keine Spur, fondera meine Ana-lyfen gaben folgende Anficht:\nMifcltung der por\u00f6j'en Hauptmajje.\nKolilenfauren Kalks mit foliwaclien Spuren\npliusphorfauren Kalks ................\nTeucliti\u00efkeic . . ......................\nUnaufl\u00f6slicher mne\u00f6fer Membran . . Salpeterfjnrcn Natriuns Salpeterfauren Kalks\t1\nThierifcher, mue\u00f6fer, aafl\u00d6slicher Materie Spuren Talks\n\u00ab5 \u2022\n4 \u2022 4 .\n7 \u2022\nder chagrin\u2022 artigen Ober\u2022 decke mit der claftifchen Membran.\n.\t*\tSo\n\u2022\t\u2022\t4\n.\t\u2022\t9\n\u2022\t-\t7\nICO\n100","page":432},{"file":"p0433.txt","language":"de","ocr_de":"433\nDa die chagrinartige Decl<e in Verbindung cTer ela-ftifchen Membran unterfucht wurde : fo ift zu bemerken, dafs in dem Mifchungsverh\u00e4ltniffe die muc\u00fcfe Membran faft wegfallen w\u00fcrde, wenn die Rede von der reinen Oberdecke w\u00e4re, und dafs dagegen die elaftifche Membran nur Spuren Kalks enthalte. In keiner der erw\u00e4hnten Subftanzen linden lieh Kiefelerde und w\u00e4gbare Mengen phosphorfauren Kalks. Der fonderbare A<r\u00abre-gatzuftand diefes merkw\u00fcrdigen K\u00f6rpers r\u00fchrt alfo einzig von einer unregelm\u00e4fsig, vielleicht in gewiffen Zwi-fchenr\u00e4umen pl\u00f6tzlich erfolgenden Abfonderung des kohlenftofffauren Kalks in Verbindung der mue\u00f6fen, fehr aufgelockerten Subftanz her, denn durch den er-ften Umftand wird verhindert, dafs ficli die Kalkatome kryftallinifch aneinander reihen und durch letzteren, dafs fie fich zu compacten, weniger por\u00f6len Ma\u00dfen verbinden und verdichten.","page":433}],"identifier":"lit14535","issued":"1818","language":"de","pages":"428-433","startpages":"428","title":"Beitrag zur chemischen Kenntni\u00df verschiedener fester und fl\u00fcssiger thierischer Substanzen","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:12.372783+00:00"}

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