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{"created":"2022-01-31T17:02:55.511401+00:00","id":"lit14536","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Edwards","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 434-441","fulltext":[{"file":"p0434.txt","language":"de","ocr_de":"Intelligenzblatt.\nI. Edwards \u00fcber die Afphyxie. Zweite Abhandlung. Ueb e,f den Einfluls der Temperatur in der Afphyxie der Batracbjer. (Annal, de Chimie et de Fhyfique. T. 8- 1818-p. 225. ff.)\nIn meiner erften Abhandlung \u00fcber die Afphyxie der Ba-tracbier r) unterfuehte ich diefelbe in der Luft, dem Waf-fer, den feften K\u00f6rpern und dem luftleeren Raume. Hieraus ergaben lieh andere Betrachtungen \u00fcber den F.influfs der Luft und des Waffers auf die Oekonomie diefer Thiere und \u00fcber die Kenntnifs der phyiifchen Bedingungen der Ausd\u00fcnftungen, welche bisher den Phyfiologen entgangen waren; indeffen wurde keine der Bedingungen ber\u00fcckficbtigt, wodurch die beobachteten Wirkungen h\u00e4tten abge\u00e4ndert werden k\u00f6nnen. Diefe Bedingungen aber lind fo wichtig, dafs wenn man ohne R\u00fccklicht auf fie meine Verfuche wiederholte, lieh ganz entgegen, gefetzte Refultate ergeben k\u00f6nnten, indem Unterdr\u00fc. ckung desAthmens, auf diefelbe Weife bei diefen Thie-ren hervorgebracht, feljr verfchiedene und felbft entgegen ge fetzte Wirkungen erzeugt. Die Urfache diefer Ver-fchiedeaheiten will ich jetzt auf dem Wege des Verfu-ches dar. ulegen fuchen. Hierbei war zuerft die Aus-mittelung eines feften Maafsftabes n\u00f6thig. Um daher die Urfachen, welche die durch Untertauchen im Waffer hervorgebrachten F.rfdcltuugs - Erfcheinungen ab\u00e4ndern k\u00f6nnten, zu erforfchen, vervielf\u00e4ltigte ich meine Unter*\n1) S. diefes Archiv, Bd, 9, S. 610.","page":434},{"file":"p0435.txt","language":"de","ocr_de":"435\nEichungen unter \u00e4hnlichen Umft\u00e4nden, um mich zu ver-'gewiffei n, ob ich nach Gefallen in denfelben Gr\u00e4nzen die-felben Erfcheinungen hervorbringen, und mich derfeiben. nachher als eines Maafsftabes bedienen k\u00f6nnte.\nZu diefem Behuf wurden im Julius und September i$i6 42 Verfuche \u00fcber das Untertauchen der Fr\u00f6fche in lufthaltigem Waffer angeftellt, um auszumitteln, wie lange das Leben derfeiben darin \u2019 erhalten werden k\u00f6nne. Die mittlere Temperatur im Julius war I5\u00b0,6; imSept. I4\u00b0,I; die des lufthaltigen Waffers variirte von 17\u2014150. Ich h\u00fcllte damit Gef\u00e4fse vom Inhalt Maafses an und ft\u00fclpte fie auf Teller um. Der Verfuch wurde jedesmal beendigt, wenn das im Waffer befindliche Thier durch Kneifen nicht zu Bewegungen veranlafst wurde.\nDas Leben diefer Thiere dauerte unter diefen Bedingungen von I\u2014 2 Stunden 27 Minuten. T\u00e4glich kamen hierbei, mit dem Unterfchiede von einigen Minuten, beide Extreme vor und die Mittelzahl war in beiden, Monaten fait diefelbe, im Julius X Stunde 37 Minuten, im September 1 Stunde 45 Minuten.\nDie Urfache der Verfchiedenheiten auszumitteln, wurde zuerft der Einflufs der Temperatur unterfuch t. Nach Spallanzani und einigen Andern leben Fr\u00f6fche unter Waffer im Winter l\u00e4nger als im Sommer. Um hier\u00fcber genaue Refultate zu erhalten, ftellte ich mit den vorigen gleichlaufende Verfuche an, damit die einzige wahrnehmbare Verfchiedenheit die derTemperatur w\u00e4re. Seinewaf-fer von 17\u00b0 wurde durch Eis auf IO\u00b0 gebracht. Von zwei hineingetauchten Fr\u00f6fchen lebte der eine 5 Stunden 50 Minuten, der andere 6 Stunden 15 Minuten, alfo faft das Doppelte der l\u00e4ngften Dauer bei den vorigen Verhielten. Hierauf wurde das Waffer bis auf Null gebracht.\n! Die Fr\u00f6fche lebten darin von '6 Stunden 7 Minuten bis 8 Stunden 18 Minuten, alfo beinahe dreimal fo lange. Da hier die Lebensdauer fleh umgekehrt wie die Temperatur verh\u00e4lt, fo war es wichtig, den Einflufs einer noch h\u00f6heren zu unterfuchen. Bei 20\u00ae Lufttemperatur wurden daher 4 Fr\u00f6fche in Waffer von 22\u00b0 getaucht: fie har ,en in 70 \u2014 35 Minuten. Hier betrug die l\u00e4ngfte und die k\u00fcrzefte Dauer ungef\u00e4hr die H\u00e4lfte der, bei den, vorigen unter 15 und I76angeftellten Verfuchen beobachte-","page":435},{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"ten Extreme. Drei andere Fr\u00f6fche ftatben in einer Tem-peratur von 32\u00b0 in 32\u201412 Minuten. Vergleicht man alfo die net den Extreme bei 32e , fo ergiebt lieh, dafs die Lebensdauer hier ungef\u00e4hr um die H\u00e4lfte, dort um zwei Drittel abgenommen hat. Bei 420 fr\u00fchen die Fra\u00eeche fait augenblicklich, in zehn F\u00e4llen zwilchen 2 Minuten und einigen Secunden , wobei es merkw\u00fcrdig ilt, dafs lie im Waller bei einer Temperatur fterben, welche den warmbl\u00fctigen Thieren ziemlich nat\u00fcrlich ift. Nimmt man alfo in einer Jahreszeit, welche der, in weicher ich meine Verfuche anftellte, \u00e4hnlich ift, auf der einen Seite die O Temperatur, auf der andern 420 des Waffen als Gr\u00e4nzen, fo findet fielt, dafs lieh die Lebensdauer der Fr\u00f6fche etwa bis auf 420 , wo fie pl\u00f6tzlich fterben, vermindert.\nSo entgegengefetzte, durch fo nahe Temperaturen Iierrovgebrachte Wirkungen verdienen Aufmerkfamkeit, Eine Temperatur von beinahe O ift dem Leben der eilt-getauchten Fr\u00f6fche lehr g\u00fcnftig. Keinesweges aber ift dies in einer dabei erfolgenden Erftarrung begr\u00fcndet, indem die Fr\u00f6fche lieh z\\Var weniger, aber willkiihrlich bewegen und im Gebrauch ihrer Sinne find. Gleichlau-lend mit der Erh\u00f6hung der Temperatur bringt eine geringe Anzahl von Graden bei m\u00e4\u00dfiger W\u00e4rme bedeutende Verminderung in der Lebensdauer cliefer Thiere hervor; zugleich -alter vermehrt lieh die Lebhaftigkeit ihrer Bewegungen, und ift bei der ihnen pl\u00f6tzlich t\u00f6dtiichen Temperatur lehr grofs.\nDie Kr\u00f6ten verhielten lieh in allen Hinfichten ganz \u00e4hnlich.\nMan k\u00f6nnte nun annehmen, dafs in warmen Kli-traten die Fr\u00f6fche in Waller von 40 \u2014 420 leben. Allein diele Erfcheimusg w\u00fcrde nicht im Widerfpruch mit den angef\u00fchrten Verlachen i'eyn. Die Umft\u00e4nde find fein verfchieden, indem in dem einen Falle die Thiere frei athmen, im andern nicht. Eben fo buchen die Fr\u00f6fche nicht die Temperatur des Waffers auf O im Winter, allein es ift hier die Kede vom Scheinlode, ck h. von dem, was gefclrieht, wenn die Thiere lieh attiser der Wechfel-wirkung mit der Luft befinden,","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"437\n[\u00ab:*' - Bei den Verhieben \u00fcber den Einflu\u00df der verfchiede-tien Temperaturen des Wallers von o bis 420, war die mittlere Lufttemperatur 15 \u2014 14\u00bb; die der Fr\u00f6fche \u00fcbertraf die letztere w\u00e4hrend des Verfuchs um i-i \u2014 2\u00b0. Bekanntlich richtet lieh die Temperatur der kaltbl\u00fctigen Thiere nach der \u00e4u\u00dfern, und unterfcheklet fielt wenig (Von diefer. Hiernach k\u00f6nnte man fragen, ob nicht die pl\u00f6tzlichen Temperatur - Ver\u00e4nderungen, welche diele Thiere beim Eintauchen, in lehr warmes Waller erlitten, mehr als die holte Temperatur felbft, Todesur-fache feyen, da der h\u00f6chfte W\u00e4rmegrad, fofern er nicht die Blutw\u00e4rme \u00fcbertrifft, f\u00fcr m\u00e4\u00dfig gelten k\u00f6nnte; allein oiefe Frage kann wohl nur negativ beantwortet werden, da, wenn gleich pl\u00f6tzliches Steigen der Temperatur fch\u00e4dlieh war, gleich fchnelles Sinken derfelben einen wohlt\u00e4tigen Einflu\u00df hatte. Eine andere Fra\u00abe ob unmerkliche Ueberg\u00e4nge diefe Refultate nicht ab\u00e4n-dern, h\u00e4ngt mit dem Einilufs der Gewohnheit auf die Wirkungen der Temperatur zufammen und wird anderswo unterfucht werden.\nBei diefer Reihe von Verfuchen variirte blo\u00df die Temperatur; alles \u00fcbrige war gleich. Ich luchte nun zu nach ft den Einflu\u00df einer andern Bedingung der Ja rszeiten auszumitteln, indem ich die angef\u00fchrten Verlache m verfchiedenen Jahrszeiten wiederholte. Im Julius und September lebten die Fr\u00f6fche unter einem Waf-fer von 15\u201417\u00bb 1 \u2014 2 Stunden 27 Minuten. Um zu fehen, wie fie lieh un November verhielten, brachte ich am 7 Nov. 1817. 10 Fr\u00f6fche unter Waffer von 179 und fand, dafs die Lebensdauer von 2 Stunden 5 Minuten bis 5 Stunden 35 Minuten variirte, alfo mehr als doppelt fo lang wie im Sommer bei derfelben Tempera-tur war. Da alle \u00fcbrigen Umft\u00e4nde diefeiben waren, h) lieht man, dafs in der That der Herhft eine bedeutende Verl\u00e4ngerung der Lebensdauer der Fr\u00f6fche unter Waffer bewirkt. Allein wodurch? Temperatur, St\u00e4rke des Lichts, Druck der Atmofph\u00e4re, Grad der Feuchtigkeit oder Trockenheit der Luft, Bewegung und Electncit\u00e4tszuftand derfelben variiren in den verfchiedenen Jahrszeiten. Andere mit der Jahrszeit in Beziehung Behende Bedingungen k\u00f6nnen von der Lebens-","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"438\nweife der Thiere abh\u00e4ngen. Aus diefen verfchiedem Urfachen mufs nun die, weiclie ganz oder zutn Theil die erw\u00e4hnte Verfchiedenheit bewirkt, aufgefunden werden. Die Intenlit\u00e4t des Lichts, der Electricit\u00e4t, und den Druck der Luft kann man ausfcldiefsen, da das Maafs der erften beiden nicht geh\u00f6rig bekannt ift, der letzte in beiden Jahrszeiten ziemlich gleich war, und, auch wenn er bedeutend variirt h\u00e4tte, auf Thiere, die gew\u00f6hnlich in einem nicht zufammendr\u00fcckbaren Medium leben, ohne Einflufs feyn mufs. Eben fo kann man auch den hygrometrifchenZul'tand der Luft und die Winde unbeachtet laffen, da beide Bedingungen zwar auf die Fr\u00f6fche in der Luft, nicht aber im Waller Einflufs haben. Mithin bleibt nur die Temperatur der Luft \u00fcbrig. Diefe aber konnte nicht w\u00e4hrend des Verfuches einwirken, da das Waffer, worin lieh die Thiere befanden, in beiden Jahrszeiten gleich warm war. Anders verh\u00e4lt es lieh mit der einige Zeit vor dem Verbuche Statt lind enden Lufttemperatur. Die Temperatur der flachen Gew\u00e4ffer, welche die Fr\u00f6fche bewohnen, n\u00e4hert fleh fchnell der atmofph\u00e4ri-fchen, mithin konnten diefe Thiere durch diefe einige Zeit vor dem Verbuche umgeftimmt werden. Im Julius hatten lieh die Fr\u00f6fche einige Zeit vor dem Verbuche in einer mittleren Temperatur von I4\u00b0,8, im September in einer von 15\u00b0,5 , dagegen die, welche im November zum Verbuche dienten, in einer von 7\u201c,3 befunden: in die-1er Zeit hatte lieh daher in der Conftitution diefer Thiere eine bedeutende Ab\u00e4nderung ereignet, wodurch Ire in den Stand gefetzt worden waren, weit l\u00e4nger unter Waller auszudauern. Hierdurch alfo w\u00e4ren wir zur richti-gen W\u00fcrdigung eines der wichtigften Amheile desEinfluf-fes der Jahrs Zeiten gelangt.\nNach dem Vorigen kann man, wenn unter den bekannten atmofph\u00e4rifchen Einfl\u00fcffen zu w\u00e4hlen ift, nur der Temperatur die angegebene Wirkung zufchreiben; allein auch die Lebensweile oder vielleicht andere uns unbekannte Urfachen konnten diefeibe hervorgebracht haben. \u00dcb dies der Fall fey, liefs lieh durch Verbuche \u00fcber den Einfluls der Lufttemperatur vor dem Verbuche, unabh\u00e4ngig von der Jahrszeit, ausmitteln.","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"439\nAm ajften November 1817 bei IO\u00ae Temperatur tier Luft und desWaffers, und nachdem die mittlere Temperatur in diefem Monat ungef\u00e4hr diefelbe gewefen war, wurden 5 Fr\u00f6fche in Waffer von diefer Temperatur ge-thatt. Sie lebten darin von 5 Stunden 10 Minuten bis II Stunden 40 Minuten, alfo doppelt fo lange wie im Sommer bei derfelben Temperatur des Waffers. D efe auffallenden Refultate beweifen aufs neue die Abh\u00e4ngigkeit des Lebens der Fr\u00f6fche unter dem Waffer von der vorangegangenen Lufttemperatur. Die Vergleichung der Verfuche in diefen verfchiedenen Jahrszeiten erweift l) den Einfiufs der Temperatur des Waffers, worin fich die Thiere befinden; 2) den der Luft w\u00e4hrend einer gewif-fen Anzahl von Tagen vor dem Verfuche. Man kann felbft das Verh\u00e4ltnifs zwilchen dem Einfluffe beider Momente fch\u00e4tzen. Wird das eine abge\u00e4ndert, fo bringt es, gleichviel welches abge\u00e4ndert worden, ungef\u00e4hr den-feiben Erfolg hervor. Vereinigt man alTo beide, fo erh\u00e4lt man eine doppelte Wirkung. Daher dauerte das Leben bei dem letzten Verfuche, wo das angewandte Waffer und die Luft vor dem Verfuche IO\u00b0 hatten, doppelt To lange als da, wo, wie bei den vorigen Verfu-chen\u2019, die Temperatur des Waffers oder der Luft allein IO\u00b0 betrug. So verhielt es lieh, wenn die Temperatur nicht unter Io\u00b0 war. Um auszumitteln, ob der Einfiufs der vorg\u00e4ngigen Lufttemperatur hier aufh\u00f6rt, oder fich in demfelben Verh\u00e4ltnifs bis auf O vermehrt, wurden folgende Verfuche angeftellt. Am 22ften December def-felben Jahres, als die Temperatur der Luft 20 Tage lang nahe an o gewefen War, brachte ich drei Fr\u00f6fche in Waffer von 10*: fie lebten 20 \u2014 24 Stunden darin. Mithin offenbarte fich auch hier der Einfiufs der vorangegangenen Lufttemperatur lehr auffallend, indem im November die Fr\u00f6fche im Waffer von IO\u00b0 doppelt fo lange als im Sommer, im December doppelt fo lange als im Herbft lebten. Um zu fehen, ob, in Uebereinftimmung mit fr\u00fchem, vorerw\u00e4hnten Erfahrungen, der Erfolg noch betr\u00e4chtlich gr\u00f6fser feyn w\u00fcrde, wenn man auch das Waffer bei vorangegangener O Temperatur auf o br\u00e4chte, wurden ain 23ften December bei O Lufttemperatur 4 Fr\u00f6fche in Waffer von o gebracht. Die Fr\u00f6fche lebten 24\u2014","page":439},{"file":"p0440.txt","language":"de","ocr_de":"440\n6o Stunden , alfo doppelt fo lange als beim vorigen Ver-fuch. Hierdurch wurde der obige Seblufs vollkommen beft\u00e4tigt, dies um fo mehr, da ich zwei Jahre nach einander denfelben Verfuch mit v\u00f6llig gleichem Erfolge wiederholt habe. Bei O h\u00f6rt der Einflufs der vorangegange-ueu Lufttemperatur auf, weil die Thiere, weiche das Waffer bewohnen, durch die Befchaflenheit djefer Fl\u00fcf-figkeit felbft vor einem noch tiefern Sinken der Temperatur gefch\u00fctzt lind. Fr\u00f6re durch eine ftrenge K\u00e4lte das Waffer, fo bef\u00e4nden lie fich in andern Verh\u00e4itniffen, welche in der Lehre vom Scheintode durch fefte K\u00f6rper zu betrachten find.\nUm auszumitteln, ob die Lebensdauer der Fr\u00f6fche im Waffer von h\u00f6herer Temperatur durch die vorige Lufttemperatur abge\u00e4ndert werde, verf\u00f6chte ich zuerft , ob die Fr\u00f6fche nicht bei 42\u00b0 Waffertemperatur fp\u00e4ter ft\u00fcrben, wenn die Luft vorher k\u00e4lter gevvefcn w\u00e4re ; allein ich fand, dafs 6 Fr\u00f6fche, die ich am 3often October, nachdem die mittlere Temperatur einen Monat lang auf7\u00b0gewefen war, in Waffer von 42\u00b0 that, gleichfalls nicht l\u00e4nger als t \u2014 2 Minuten lebten. Am 23ften Dec., als die Lufttemperatur I Monat lang nahe an o gewefen war, erhielt ich daffelbe Ile* fultat. Mithin k\u00f6nnen diefe Thiere, gleichviel, welche Temperatur der Luft voi angegangen war, eine h\u00f6here Waf-fertemperatur als dieangegebene, nicht ertragen. Yerfuche mit Salamandern und Kr\u00f6ten gaben daffelbe Befultat.\nJJ 1 e angef\u00fchrten Thatfachen k\u00f6nnen zur Erl\u00e4uterung von Erfcheinungen , welche eben diefe Thiere unter andern Bedingungen darbieten, dienen. Mehrere, die Temperatur betreffende Fragen, werden fich k\u00fcnftig darbieten, je weiter wir in der Unter Eichung der Urfaehen, welche auf den Lebensproeefs einfliefsen, fowohl allein als im Zufammenhaitge, fortfehreiten.\nAus dem Obigen ergiebt fich zun\u00e4chft, dafs die Temperatur auf die Lebensdauer der Fr\u00f6fche unter Waller auf doppelte Weife von Einflufs ift :\t1) durch die\nTemperatur des Wallers; 2) die der Luft, welche einige Zeit Jang vor dem Yerfuche Statt\u00e4fand.\nln Bezug auf die Temperatur des Waffers ergiebt fich, dafs die Gr\u00e4nzen der Lebensdauer der in daffelbe getauchten Fr\u00f6fche 42\u00b0 und O Centigr. entfprechen ;\ndafs","page":440},{"file":"p0441.txt","language":"de","ocr_de":"4 4L\ndafs Ge bei O am l\u00e4ngften leben, bei 42* pl\u00f6tzlich fterben,\ndafs Geh zwifchen diefen Extremen die Lebensdauer parallel mit der Erh\u00f6hung der Temperatur vermindert, und dafs eine geringe Zahl von Graden, felhft bei mittlerer Temperatur, in der Lebensdauer diefer Thiere eine bedeutende Verfchiedenheit hervorbringt,\ndafs Ge im Waffer von O nicht erfl,irren, ihre Lebhaftigkeit aber mit der Temperatur deffelben zunimmt.\nIn Bezug auf die dem Verfuche vorangegangene Lufttemperatur folgt :\nDafs, je n\u00e4her diefe an Owar, deftomehr die Lebensdauer der in Waffer zwifchen O und 17\u00b0 getauchten Fr\u00f6fche zunimmt;\ndafs die Lufttemperatur und Jahrszeit ohne Ein-flufs auf Fr\u00f6fche im Waffer von 42' ift;\ndafs die Lebensdauer der in Waffer zwifchen 170 und O getauchten Thiere von dem Verh\u00e4lmifs zwifchen der Temperatur der Luft eine Zeitlang vor dem Verfuche und des Walfers w\u00e4hrend deffelben abh\u00e4ngt;\ndals. der vereinigte Einflufs diefer Bedingungen defto gr\u00f6fser ift, je n\u00e4her die Temperatur der Luft und des Waffers Geh an o befindet.\nIn der n\u00e4chften Abhandlung werde ich den Einflufs der im Waffer enthaltenen Luft unteifuchen.\n2. Verfuche \u00fcber die Transfufion des Blutes durch die Spritze. Von J. Blundell, M. D., Lehrer der Phyfiologie am Guy s Hofpital. Gelefen Feh. 3. 1818. A. d. Med. chir. Transact. Vol. IX. Part. I, p. 56. ff.\nVor einigen Monaten wurde ich zu einer am Geb\u00e4r -mutterblutflufs hinfterbenden Frau gerufen. Vor meiner Ankunft ftand diefer zwar, allein dennoch ftarb fie, aller H\u00fclfe ungeachtet, nach 2 Stunden. Da es mir h\u00f6chft wahrfcheinlich wurde, dafs die Kranke dutch Ttans-fulion zu retten, die Gef\u00e4fse durch die Spritze leicht und fchnell anzuf\u00fcllen gewefen w\u00e4ren, fo ftellte ich die loi-M 4, Archiv. IV. 3-\t0 S","page":441}],"identifier":"lit14536","issued":"1818","language":"de","pages":"434-441","startpages":"434","title":"\u00dcber die Asphyxie, Zweite Abhandlung, Ueber den Einflu\u00df der Temperatur in der Asphyxie der Batrachier: Annal. de Chimie et de Physique, T. 8, 1818, p. 225 ff.","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:55.511406+00:00"}