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Über einige seltene Bildungsabweichungen

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{"created":"2022-01-31T14:29:26.339969+00:00","id":"lit14544","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 479-481","fulltext":[{"file":"p0479.txt","language":"de","ocr_de":"479\nlinken Gegend der Wirbel Bol e her, und wird durch das beft\u00e4ndige Klopfen diefes Gel\u00e4fses bewirkt. JNach andern, namentlich Bichat, r\u00fchren diefe hrfcheinungen. von dem h\u00e4ufigem Gebrauche der rechten Hand her, und bei Linkifcben ifi die Wirbelf\u00e4ule, nach ihnen, nach der linken Seite gewandt. Ein Fall, wie der vorliegende, eignete lieh fehr gut zu einer Entfcheidung dieles Streites, allein fowohl hier, als in mehrern andern, von Bichat beobachteten, wo fielt die Perfon des rechten Arms vorzugsweife bedient hatte, befand lieh die Kr\u00fcmmung, wie gew\u00f6hnlich, auf der rechten Seite, und auch b:er war daher im Leben, wahrfcheinlich die rechte Hand vor-zugsweife gebraucht worden.\nAus den Fallen von allgemeiner Umkehrung der Eingeweide, in Verbindung mit dem Zuftande mi\u00dfgebildeter, buckliger und hinkender Perfonen, zieht der Ver-faffer folgende Schl\u00fcffe;\nI) Es gieht urfpriingliche Bildungsabweichungen.\n2) Die feitliche Umkehrung ft\u00f6rt die Gefundlieit durchaus nicht. 3) Bei der Diagnofe acuter Krankheiten ift he zu beruckfichtigen. 4) Wahrfcheinlich kommt he im Ver-h\u00e4ltnifs wie 1 ; 6000 vor. 5) Die gew\u00f6hnliche ft\u00e4rkere Amvendung und Ern\u00e4hrung des rechten Arms h\u00e4ngt nicht von dem unmittelbaren Eintritt des Blutes ab; 6) die Rechtsbeugung der Wirbelf\u00e4ule h\u00e4ngt nicht von der Lage der Aorte, fondern dem Gebrauche des rechten Armes ab; 7) das Vorberrfchen der Kr\u00fcmmung nach der-felben Seite hat denfelben Grund, oder entfteht aus Ungleichheit der L\u00e4nge der obern Gliedmaafsen. Diefera kann man noch zufetzen, dafs es unn\u00fctz und fch\u00e4dlich ift, Kindern den Gebrauch der rechten Hand aufzu-dringen, und dafs er denen, deren Wirbelf\u00e4ule nach diefer oeite abzuweiehen ar;f\u00e4ngt, zu unterfagen ift.\nt\n9. J. F Mechel \u00fcber einige feltene Bildungsabweichungen.\nI. K\u00fcrzlich fand ich bei einem neugebornen M\u00e4dchen, die, foviei ich aus eigner und fremder Erfahrung fchlie-","page":479},{"file":"p0480.txt","language":"de","ocr_de":"480\nfsen kann, feltner und -von mir, wenn ich gleich au-fserdein noch drei andere F\u00e4lle davon aufbewahre, noch nie felbft in einer Leiche angetroffene Abweichung der obern Hohlader , wobei lieh die linke Sclil\u00fcffelblutader nicht mit der rechten verbindet, fondern, linkerfeits und unten in der Kreisfurche des Herzens vorlaufend, lieh mit der grofsen Kranzader in den Vorhof \u00f6ffnet. Au\u00dferdem waren trotz der forgf\u00e4lligften Unterfuchun-gen in keinem Theile des Gef\u00e4fsfyTtems oder eines andern, Abweichungen zu entdecken, die Leber ausgenommen, an deren obern Fl\u00e4che lieh rechterfeits ein an-fehnlicher Fortfatz befand, was als Andeutung des tliier-\u00e4hnlichen Zerfaliens anbeiden Stellen nicht unintereffant. ift. Die fr\u00fchem F\u00e4lle jener Abweichung habe ich in meiner pathologifchen Anatomie nach ihren wichtigften Beziehungen zufammengeftellt : einen dem mehligen ganz \u00e4hnlichen hat k\u00fcrzlich B\u00e9clard (Bull, de lafac. et de la foc. de M\u00e9dec. Leroux J. de m\u00e9d. T. 36. p. 115.) befchrieben.\n2.\tAbweichungen des Bruftbeins find bekanntlich lehr gew\u00f6hnliche Lrlcheinungen, doch kommen einige derfelben \u00e4ufserft feiten vor. Eine folche, wo die Handhabe aus zwei, ganz fymroetriieli neben einander liegenden Knocbenhernen beftand, habe ich fr\u00fcher (Beitr. Bd. 2.) befchrieben. Auf \u00e4ul'serlicli \u00e4hnliche, doch dem Wefen nach verfchiedene Weife ift ein Bruftbein an-geordnet, welches ich k\u00fcrzlich bei einem Manne fand. Wie gew\u00f6hnlich , behebt es aus drei \u00fcbereinander liegenden Theiien, allein die Handhabe ift verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig weit langer als gew\u00f6hnlich, und nimmt nicht blofs den llamn zwifchen der erften und zweiten, fondern jener und der dritten Puppe ein, fo dafs alfo ein Knochenkern, der gew\u00f6hnlich zur Bildung des K\u00f6rpers verwendet wird, in he hin\u00fcber gezogen wurde, eine Bildung, die nicht blofs ihrer Ungew\u00f6hnlichkeit, fondern auch der dadurch vergr\u00f6berten Aehnliclikeit zwifchen oberer und unterer K\u00f6rperh\u00e4lfte wegen meikw\u00fcrdig ift.\n3.\tZu den fei tnern Muskelabweichungen, welche ich im verlloffenen Winter fand, geh\u00f6rt die auf beiden Seiten Statt findende Anwefenheit eines anfehnlichen, vom untern Theile des W adenbeines entfpringenden acceffo-rifehen Zehenbeugers, defien einfache Sehne fielt von","page":480},{"file":"p0481.txt","language":"de","ocr_de":"aufsen an die Sehne des gemeinfchaftlichenlangen Zeben-beugers heftet, eine Abweichung, die infofei n merkw\u00fcrdig ift, als be I) ein Streben des kurzen Zebenbeiigers, nach dem Typus des tiefen Fingerbeugers am ErufigHede an den Vorderarm zu r\u00fccken; 2) eine Thier\u00e4\u2019mlieh-keit darftellt, indem auch beim Ai der lange Zeberi-beuger, wie gew\u00f6hnlich der ft\u00e4rkfte UntetTchenkc'lmus-kel, mit zwei kurzen K\u00f6pfen vom untern Theile der beiden Unterfchenlcelknochen entfpringt.\nIO. Uebev einige feltene Bil d un g s a b w e ich u n-\ngen der Z\u00e4hne.\nDer erfte Fall findet lieh befchrieben von Lemaire in Leroux's Journ. de M\u00f6dec. T. 36. p. 252 ff. Bei einem M\u00e4dchen von 16 Jahren fanden fich an dem rechten obern Eckzahne, der nur zur H\u00e4lfte ausgebrochen war, hinten und zur Seite drei von vorn nach hinten aneinander liegende, v\u00f6llig von einander getrennte, weit k\u2019oi-nere, welche am Halle entfprangen, ungef\u00e4hr die halbe L\u00e4nge der Krone hatten, von dem Verf. als ans eignen Keimen enftanden angefehen werden, wahrfcheinlich aber wohl nur weit ft\u00e4rker als gew\u00f6hnlich entwickelte Ausw\u00fcchfe lind , .wie man an den keimtragenden Z\u00e4hnen (Dentes proliferi) findet.\nDie folgenden F\u00e4lle hefchreibt Miel. (Ebend. T. 40. p. 88 ff.) Bei einem M\u00e4dchen von 8 Jahren brachen die obern Eckz\u00e4hne hervor, nahmen aber ihren Weg fo, dafs \u00dfe die vordem Milchbackz\u00e4hne verdr\u00e4ngten. Nach f\u00fcnf Jahren brach an der Stelle, welche die Eckz\u00e4hne einnehmen Tollten, auf der rechten Seite ein kleiner Backzahn hervor, der aufserdem noch fo invertirt war, dals fich die fonft \u00e4ufsere lange Spitze nach innen , die kurze nach aufsen gewendet h\u00e4tte. Der Vater des M\u00e4dchens zeigte eine \u00e4hnliche Ahcidnung. Der linke Milcheckzahn ftar.d bis zum 20ften Jahre, wo er ohne Erfatz ausliel. ln einem zweiten Falle verh\u00e4lt es fich ganz, auf diefelbe Weife. In einem dritten nahm der linke obere Backzahn die Stelle des \u00e4ufsern Schneidezahnes, diefer die (einige ein.\t________","page":481}],"identifier":"lit14544","issued":"1818","language":"de","pages":"479-481","startpages":"479","title":"\u00dcber einige seltene Bildungsabweichungen","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:29:26.339975+00:00"}

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