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{"created":"2022-01-31T16:55:39.684718+00:00","id":"lit14549","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Emmert, F. A. G.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 538-540","fulltext":[{"file":"p0538.txt","language":"de","ocr_de":"538\ndeffelben hinaus mit den Anh\u00e4ngen des Chorions fortfetzt. Von der Art ift bekanntlich die Harnhaut der Wiederk\u00e4uer und des mit ihnen fo verwandten Schweins.\n3) Oder fie erfcheint als ein kleiner Keulen-oder Glockenf\u00f6rmiger Sack, welcher fm Querdurchmeffer des Eies 2 wii'chen der Nabelfchnur und dem Mutterkuchen liegt, und nur einen fehr kleinen Theil des Eies, wenigi'tens in den letzten Zeiten der Schwanger-fchaft, einniimnt. Diefe Form k\u00f6mmt den Nagthieren, vielleicht auch den Flederm\u00e4ufen zu.\nDer Menfch fchliefst fich in Abficht auf die Ge\u00ab ftalt feiner liarnhaut an die Einhufer und Fleifchfreffer u. f. w. an.\nIII.\nBemerkungen \u00fcber die Ab - und Ausfonde-rung der Milch. Von Emmert.\nDer Einflnfs, welchen, Hunters Beobachtungen zufolge,, das Junge auf die Milch ibi\u2019onderung der Mutter hat, offenbart fich nicht blofs bei der El'elin, wie Home l) behauptet, fondern auch bei andern Thieren. Namentlich dt diefer Einflufs fchon \u00f6fters bei K\u00fchen beobachtet worden.\nVaillant 5) lagt: \u201eEs verdient bemerkt zu werden , dafs die K\u00fche in Afrika fogleich aufh\u00f6ren milchend zu leyn fohald fie ihre K\u00e4lber entweder durch Tod, oder durch Entw\u00f6hnen verlieren. So viel als m\u00f6glich fucht man all\u2019o dielen f\u00fcr den Befitzer nachtheiligen Umftand zu vermeiden. Der Zuftand der\nj) S. dentfches Archiv f\u00fcr die Phyfiologie. Bd. 4. S. ISJ. *) S. deffen Reifen in das Innere von Afrika.","page":538},{"file":"p0539.txt","language":"de","ocr_de":"K\u00fche, die Milch ,fo lange'an fich zu halten , bis das Kalb gelogen hat, ift nicht weniger merkw\u00fcrdig.; kin bei f\u00f6lcher Gelegenheit bedienen fich die Hottentotten einer \u00fcberaus leichten und bei ihnen durchge-bends eingef\u00fchrten: Gewohnheit, W\u00e4hrend die eine Frau das Euter? der Kuh in der Hand hat, bl\u00e4fet eine andere mit aller Gewalt in die Scheide des Thieres, fo dafs dadurch der Bauch zu einer ungew\u00f6hnlichen Gr\u00f6fse anfchwillt, dadurch werden die K\u00fche gezwungen, die Milch in grofser Menge von fich zu la\u00dfen., die fie alsdann nicht l\u00e4nger anhalten k\u00f6nnen. Stirbt das Kalb einer Kuh, fo verwahren .fie die Haut deffelben forg-f\u00e4ltigft, und mit vieler Gefchicklicbkeit wiffen fie de\u00bb ahgebornen nat\u00fcrlichen Inftinct der Kuh dadurch \u00c4u hintergehen, dafs fie felbige einem andern Kalbe \u00fcberziehen ; durch diefes Kunftft\u00fcck wird die Mutter hintergangen und f\u00e4hrt fort ihre Milch zu geben, allein l\u00e4nger als einen Monat ift diefes Kunftft\u00fcck nicht anwendbar. \u2014 Wenn das Kalb am Leben bleibt, fo vertrocknet die Milch nicht eher, als fechs Wochen, bevor fie ein anderes Kalb zur Welt bringt *). \u201c\nAehnliche Beobachtungen finden fich in Pannen-tier's und Deyeux's- bekanntem Werke \u00fcber die Milch und in andern Schriften, ich enthalte mich aber iie hier mitzuthejjen, weil die von Vaillant erw\u00e4hnten zureichen, Home's Behauptung zu widerlegen , und f\u00fcge nur noch die Bemerkung hinzu, dafs bei dem Weibe eine \u00e4hnliche Erfcheinung vork\u00f6mmt. Es l\u00e4Tst fich n\u00e4mlich bei f\u00e4ugenden Frauen die Milchabfonde-rung nicht wohl \u00fcber neun Tage durch k\u00fcnftliches\nl) Diefes Zuriickhalten der Milch ift ebenfalls an europ\u00e4ifchen K\u00fchen beobachtet worden, und bemerkenswert!) ift, dafs fich die Hirten auf den Pyren\u00e4en dagegen deffelben Mittel\u00bb wie die Hottentotten bedienen.","page":539},{"file":"p0540.txt","language":"de","ocr_de":"540\nAusfaugen ihrer BriVfte, felbft wenn diefes durch dfea Mund \u00e4lterer Perfonen gefcbieht, unterhalten. Diefe Beobachtung verdanke ich einer erfahrnen Frau, de^ ren vorz\u00fcgliche Befch\u00e4ftigung feit dreifsig bis vierzig Jahren im Ausfaugen der Briifte mittelft ihres Mundes befteht, und die fo verft\u00e4ndig und frei von Vorur-theil ift, dafs ich nicht den geringften Zweifel in diefe ihre Erfahrung fetze.\nIV.\nMerkw\u00fcrdige Aphonie nach einem gaftri-fchen iNervenfieber, beobachtet vom Me-dicinalrath Dr. G\u00fcnther, zu K\u00f6ln.\ndLphonie ift zweierlei ; entweder befteht fie darin, dafs das davon ergriffene Individuum fieltlech ter dings keinen Ton von fielt, zu geben vermag (Aphonie im engern Sinne), oder, das Individuum kann zwar T\u00f6ne hervorbringen, aber \u00dfe nicht zu Horten articuliren. (Aphonie im weitern Sinne.)\nDie erfte Art von Aphonie ift vorz\u00fcglich \u00f6fters ein Symptom oder Folge verfchiedener Krankheiten, fo-wohl acuter als chronifcber. Man bemerkt diefelbe namentlich, in b\u00f6sartjgen Fiebern, befonders im Typhus nervofus und putridus,. bei Hals - und Bruft-entziindungen, bei gaftrifchen und vermin\u00f6fen Affe-ctionen, in der Catalepfie, Hyfterie, Epilepfie u. f. w. Ferner beobachtet man fie zuweilen nach Unterdr\u00fcckung habitueller H\u00e4morrhagien, nach dem Verfchwinden ge-wiffer Hautausfchl\u00e4ge, bei der Schwangerfchaft, nach einem Schrecke u. f. w. \u2014 Man weifs, wie gef\u00e4hrlich der Zuftand des Fiebernden ift, wo rliefes Symptom ein-tritt, befonders wenn lieh noch andere b\u00f6fe Zeichen","page":540}],"identifier":"lit14549","issued":"1818","language":"de","pages":"538-540","startpages":"538","title":"Bemerkungen \u00fcber die Ab- und Aussonderung der Milch","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:55:39.684723+00:00"}