The Virtual Laboratory - Resources on Experimental Life Sciences
  • Upload
Log in Sign up

Open Access

Untersuchung der im Unterleibe des in der Menagerie zu Paris 1817 gestorbenen Elephanten gefundenen Gasarten: Mém. d´hist. nat., T. III, p. 279 ff.

beta


JSON Export

{"created":"2022-01-31T16:57:04.601737+00:00","id":"lit14558","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Vauquelin","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 602-605","fulltext":[{"file":"p0602.txt","language":"de","ocr_de":"603\nhohen Breiten f\u00e4rbt, und vom Capit. Franklin in der neuer, liehen Polarexpedition gefammelt wurde. Man hielt lie f\u00fcr Liclienfaamen, allein ich fand lie aus Harnf\u00e4ure gebildet, die durch Pottafche aufgel\u00f6ft, und aus diefer allcalifchen Aufl\u00f6fung durch Salzf\u00e4ure in Geftalt eines gelben Pulvers niedergefchlagen werden konnte. Die Harnf\u00e4ure ift mit einer Ab\u00e4nderung derfelben Subftanz vermifcht, welche mehrere F.igenfehaften des Uxydum scanth \u25a0 am von Marcet hat. Uebrigens mufs zugleich bemerkt werden, dafs, wenn die Entziehung der gew\u00f6hnlichen FJeifchdi\u00e4t Flatulenz und andere Magenleiden Yerurfaebt, ineiftens nachtheilige Folgen eintreten werden.\nBisher war die Rede vom Harnfande ohne vorhandene Steinbildung; ift diefe zugleich vorhanden, fo entheben neue Fragen und Schwierigkeiten, wovon ich n\u00e4ch-ftens handeln werde\u00ab\n3. Unterfuchung der im Unterleibe des in der Menagerie zu Paris 1817 geftorbenen Elephanten gefundenen Gasarten. Von Vau quel in. (M\u00e9m. d\u2019 hift. nat. T. III. p. 279 fr.)\nVier und zwanzig Stunden nach dem Tode des Thieres war der Unterleib deffelben \u00e4ufserft ausgedehnt, woraus lieh auf eine Trommelfucht als Todesurfache Xchliefsen l\u00e4fst.\nI. Unterfuchung des Bauchh'ohlengas.\n1)\tDas Gas roch \u00e4ufserft \u00fcbel nach fauler thieri-fcher Subftanz und Schwefelwafferftoflrgas.\n2)\tln Ber\u00fchrung mit fl\u00fcfiigern \u00e4tzenden Kali verminderte fich fein Volum ungef\u00e4hr um 7W ; das Kali f\u00e4rbte lieh gelb und braufte mit S\u00e4uren auf, nahm einen faden und \u00dcbeln, aber nicht fo hinkenden, Geruch an als das Gas, und fehlug das efiigfaure Blei als eine weifse, ganz in Salpeterf\u00e4ure aufl\u00f6sliche, Subftanz mit Aufbraufen nieder.\n3)\tIn der alkalifchen Aufl\u00f6fung fand fich ein fchwarzer Staub, der, aufgel\u00f6ft in fl\u00fcffiger Chlorine, den","page":602},{"file":"p0603.txt","language":"de","ocr_de":"603\nfalpeterfauren Baryt leicht nieder Ich! ug, was Bildung von Schwefelqueckfilber, mithin Schwefelgehait des Gafes, anzeigt. In der That wird die Oberfl\u00e4che des Queck-lilbers, wodurch das Gas eine Zeitlang gefperrt wird, lehr fchwarz.\n4) Das nicht durch die Lauge abforbirte Gas wurde in zwei H\u00e4lften getheilt, in die eine ein Wachslicht gebracht, welches, ohne Entz\u00fcndung zu veranlaffen , ver-lofch, in die andere Phosphor, wodurch einige fchwache weifse, bald verfchwindende D\u00e4mpfe entftanden. Das Volum diefes Antheiis wurde nicht vermindert.\nHiernach fcheint das in der Bauchh\u00f6hle enthaltene Gas vorz\u00fcglich aus Kohlenf\u00e4ure, Stickgas, wenig ge-fchwefeltem WafferftofFgas, und einer, in fehr \u00fcbelriechender F\u00e4ulnifs begriffenen, thierifchenSubftanz zu beftehen.\nII. Unterfuckung des Darmgas.\n1)\tGeruch \u00e4ufserft \u00fcbel, dem des Schwefelwaffer-ftoffgas etwas \u00e4hnlich.\n2)\tDrei Viertel feines Volums ungef\u00e4hr werden durch die Kaliaufl\u00f6fung aufgefogen, diefe wird gelb, fchl\u00e4gt das efligfaure Blei weifs nieder, und brauft mit S\u00e4uren lebhaft auf.\n3)\tDie Oberfl\u00e4che des fperrenden Queckftlbers wird fchwarz und bildet eine lieh von dem \u00fcbrigen trennende Haut.\n4)\tHundert Maafse des nicht durch das Kali einfaug-baren Gasantheils mit 195 Maafsen Sauerftoffgas ver-mifcht, wurden durch den Queckiilbereudiometer verbrannt. Nach dem Verpuffen waren die 295 Maafse auf 115 vermindert. Diefe mit dem Kali in Ber\u00fchrung gebracht, wurden um 75 vermindert, und die zur\u00fcckbleibenden 40 waren WafferftofFgas, vermuthlich mit etwas Stickgas vermifcht, da die Kerzen in ihm nicht fo ftarlc als in reinem Sr;uerftofFgas verbrannten. Durch das Verpuffen waren daher 180 Maafs abforbirt.\n5)\tDas Darmgas im Ganzen verl\u00f6fcht die einge-brachten Lichter ohne fleh zu entz\u00fcnden, nach Wegnahme der Kohlenf\u00e4ure durch das Kali aber verbrannte es ohne Verpuffen mit einem bl\u00e4ulich-weifsen Lichte.","page":603},{"file":"p0604.txt","language":"de","ocr_de":"m\n6) Nach den obigen Verhieben bedarf das im Kali unaufl\u00f6sliche Darmgas, um zu verbrennen, I-J feines Volums Sauerftoffgas und liefert dadurch | feines Volums Kohlenfiure. So abforbirten IOOTheile diefes Gafes durch Verbrennen 155 Theile Sauerftoffgas und es bildeten \u00dfch dadurch 75 Theile Kohlenf\u00e4ure und - Waffer, wozu 80 Maafstheile Sauerftoffgas erfordert wurden, Hieraus l\u00e4fst fich fchliefsen, dafs diefes Gas aus 75 Maafs Rohlendunft und i6o Wafferftoffgas befteht, deren Summe, 235, durch die V' rvcandtfch.ili der Combination auf 100 zur\u00fcckgef\u00fchrt wird; ferner, dafs lieh in diefem Gas das Gewicht das Wafferfloffgas zu dem der Kohle wie 5,5:21,4, oder ungef\u00e4hr wie I : 4 verh\u00e4lt.\nDt die Verh\u00e4ltniffe des Kohlen - und Wafferftoffes in diefem bias nicht denen der drei bekannten Arten von Kohlemvafferftoffgas entsprechen, fo rnufs es eine neue Art cliefer Verbindung feyn.\nEin Liter dr\u00dcfes brennbaren Gafes mufs ungef\u00e4hr 45 Ceni igramme wiegen.\nSehr merkw\u00fcrdig ift die Verfcbiedenbeit der beiden unterfuchten Gasarten. Vermuthlich war doch das in der Unterleibsh\u00f6hle enthaltene urfpr\u00fcnglich im Darmkanal gebildet und durch die W\u00e4nde deffelben gedrungen. ln diefem Falle mufste lieh die Befchaffenheit des Gafes allm\u00e4hlich ver\u00e4ndert haben, was nicht unwahrscheinlich ift. Ohne Zweifel r\u00fchrt z. B. die ungeheure Menge Kohlenf\u00e4ure, welche den gr\u00f6bsten Theil diefes Gafes bildet, aus der erften Periode der Zer Setzung der kurz vor dem Tode des Thieres genoffenen Nahrungsmittel her. Konnten nun nicht die einmal mit Gas angef\u00fcllten D\u00e4rme daffelbe durch ihren Widerftand zwingen, in die Bauchh\u00f6hle zu treten, und diefe, dadurch angef\u00fcllt, dem in der zweiten Periode gebildeten den Eintritt wehren, zumal da das Gas der zweiten Periode der Pflanzeng\u00e4hrung Kohlenwafferftoffgas enth\u00e4lt? Diefe Annahme ift defto wahrscheinlicher, da das Bauchh\u00f6hlengas Stickftoff und noch einige Theile nicht zeifetzter atmo-fph\u00e4rifoher Luft enth\u00e4lt, welche lieh in den D\u00e4rmen nicht, oder nur in fehr geringer Menge fanden. Auf jeden Fall ift die fo fchnelle Entwicklung einer fo grolsen Gasmenge in dem K\u00f6rper des Elephanten nicht weniger","page":604},{"file":"p0605.txt","language":"de","ocr_de":"605\nmerkw\u00fcrdig. Diefes Gas war durch den Widerftand der Bauchdecken fo elaftifch geworden, dafs es im Augenblick des Durchfehneidens der Haut, die darunter liegenden H\u00e4ute und Aponeurofen zerrifs, um nach aufsen zu dringen. Deshalb f\u00fcllten lieh auch die Blafen fehr fchr ell, nachdem wir die kupfernen R\u00f6hren derfelbcn in die Bauchh\u00f6hle eingebracht hatten. Sie waren fo gefpannt,; daR, h\u00e4tten wir nicht fchnell die H\u00e4hne zugedreht, fia geplatzt w\u00e4ren.\n4. Unterfuchung einiger in der Kieferdr\u00fcfe deffelben Elephanten gefundenen Conor etionen. Von Vauquelin. (Ebendaf.)\n1.\tPhyfifcke Ei ge nfc haften,\nFarbe weifs, Bruch bl\u00e4ttrig, Geftalt meiftens kryftal-linifch, bei einigen bilden die Kryftalle regelm\u00e4fsiga Tetraeder, andere find l\u00e4nglich und haben ein Hafer-lcorn zum Kern, wovon nur die H\u00fcllen \u00fcbrig find. lit derfelben Dr\u00fcfe fanden lieh zugleich mehrere diefer K\u00f6rner, welche noch alle ihre Charaktere hatten.\n2,\tChemifche E i g e nf ch aft e n.\nEin folcher Stein wurde, von feinem Kerne getrennt \u00abnd zerfchlagen , in fchwache Salpeterf\u00e4ure gethan. Es entftand ein fchaumiges Aufbraufen, und, felbft in der K\u00e4lte, v\u00f6llig .Aufl\u00f6fung, mit Ausnahme einiger kleinen, thierifchen, in der Fl\u00fcffigkeit fchwimmenden, Flocken. Die filtrirte Fl\u00fcffigkeit wurde mit Ammonium vennifcht, das einen geringen, ganz aus phosphorfaurem Kalk gebildeten, weifsen Niederfchlag bildete. Aus der auffchwim-menden Fl\u00fcffigkeit wurde durch kleefaures Ammonium kleefaurer Kalk niedergefchlagen. Hieraus ergiebt lieh zur Gen\u00fcge, dafs diefe Steine ihrem gr\u00f6fsten Theil nach aus kohlenfaurem Kalk, etwas phosphorfaurem Kalk, und einer, das Ganze bindenden, thierifchen Subftanz be-ftehen-","page":605}],"identifier":"lit14558","issued":"1818","language":"de","pages":"602-605","startpages":"602","title":"Untersuchung der im Unterleibe des in der Menagerie zu Paris 1817 gestorbenen Elephanten gefundenen Gasarten: M\u00e9m. d\u00b4hist. nat., T. III, p. 279 ff.","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:57:04.601743+00:00"}

VL Library

Journal Article
Permalink (old)
http://vlp.uni-regensburg.de/library/journals.html?id=lit14558
Licence (for files):
Creative Commons Attribution-NonCommercial
cc-by-nc

Export

  • BibTeX
  • Dublin Core
  • JSON

Language:

© Universitätsbibliothek Regensburg | Imprint | Privacy policy | Contact | Icons by Font Awesome and Icons8 | Powered by Invenio & Zenodo