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Über einige Momente des Sehens: Thomson's Annal., No. 60, p. 432 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:56:45.367971+00:00","id":"lit14563","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Dunglison","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 609-610","fulltext":[{"file":"p0609.txt","language":"de","ocr_de":"t\nVorlefungen \u00fcber Augenkrankheiten eine neue Haut im Auge des Menfchen und mehrerer Tliiere, welche die \u00e4ufsere Fl\u00e4che der Netzhaut bedeckt und wegen ihrer aufserordentlichen Zartheit bis jetzt unbemerkt blieb. Er fand lie durch eine neue Methode, die er zur Unter-fuchung diefer und anderer zarten Theile anwandte und leitete die Notliwendigkeit ihrer Exiftenz davon her, dafs aufserdem in ihrer Structur und Function fo verfchiedene Theile als die Ader \u2022 und Netzhaut in Ber\u00fchrung geftanden halten w\u00fcrden. Eine genaue Angabe diefer Entdeckung nebftBefchreibung der Darftellungsweife diefer Haut wird n\u00e4chftens erfcheinen.\ng. D unglifon \u00fcber einige Momente des Sehens. (Thomfons Annal. No. 6o. p. 432 ff.)\nUngeachtet die Phyfiologie des Sehens vielfach bearbeitet worden, fo ift lie doch in mehrerer Hinlicht nur unvollkommen bekannt, und wenn man das Sehen im Allgemeinen ziemlich gen\u00fcgend erkl\u00e4rte, ift die Beftimmung mancher einzelnen Theile des Auges noch fehr im Dunkeln. Vorz\u00fcglich in Bezug auf die Th\u00e4tigkeit der Iris im gefunden und krankhaften Zuftande wurden folgende Verfuche angeftellt.\nEtwas frifchbereitetes Belladonnaextract wurde zwi-fchen die Augenlider gebracht, worauf in etwa zwanzig Minuten die Iris faft ganz verfehwimden war. Von der Zeit an, wo die Pupille beinahe um das dreifache erweitert wurde, erfchienen die Gegenft\u00e4nde diefem Auge wie durch eine Wolke, was in gleichem Verh\u00e4ltnifs mit der Einreibung zunahm, fo dafs kleine und nahe Gegen-ft\u00e4nde, z. B. Buchftaben, durchaus nicht unterfchiedert wurden. Mittell\u2019t einer biconvexon Linfe ergab lieh, dafs der Focus diefes Auges doppelt fo weit als der des gefunden war; doch dehnte Geh die Iris durch pl\u00f6tz'iches Licht aus. Aeufserft unmerklich verkleinerte lieh die Pupille, fo dafs lie nach fechs Tagen noch doppelt fo weit als die andere war. In demfelben Verh\u00e4ltnifs wurde das Ge\u00fccht deutlicher und der Focus r\u00fcckte n\u00e4her. In freier Luft wurden alle Gegenft\u00e4nde, die nahe\u00bb M, d. Archiv. IV, 4,\tS 8","page":609},{"file":"p0610.txt","language":"de","ocr_de":"610\nausgenommen, deutlich gefehen, heim Eintritt in das Zimmer aber fchien alles wieder in Nebel gebullt.\nAus diefem Verfuche ergiebt lieh, dafs die Iris gewifs einen bedeutenden Antheil an dem Act des Sehens hat. Sobald Ixe lieh auf einen gewiffen G rad zu fa mi ren-gezogen hatte, wurde das Geiicht undeutlich, wie bei weitiiehtigen und alten Perfonen und dieTelbe Linfenart erforderlich. Wegen der Schnelligkeit, womit diefe Er-fcheinung eintrat, l\u00e4fst fie lieh wohl nicht von einer pl\u00f6tzlichen Verminderung der W\u00f6lbung der Hornhaut ab-leiten, die in einer Abnahme der Feuchtigkeiten hegt endet gewefen w\u00e4re. Richtiger erkl\u00e4rt man lie wohl vielmehr daraus, dafs die erweiierte Papi! eine zu grofse Menge Licht Arabien auf die Krj-lta!: Ende fallen lieCs. Diefe wurden von der Linie f;> ge U flehen, dafs das Bild des Gegenftandes nicht oynn'-uel-h r auf die Netzhaut, fondern etwas hinter diefelbe fiel, indem lie nicht hinl\u00e4nglich converginen. Dies i\u00e4i'st fich durch die Eriche!tvungen erl\u00e4utern, welche eine gew\u00f6hnliche gew\u00f6lbte Linie darbietet, durch weiche man den Gegenftand undeutlich lieht, wenn die von ihm kommenden Lichtftrablen den ganzen Umfang des G a-fes einnebmen. Ein Hauptnutzen der Iris wurde demnach darin befrehen, nur eine gewiffe Menge Licht auf die Linie fallen zu laffen, und die Undeutlichkeit des Sehens, welche bei erweiterter Pupille entlieht, von zu groCser Divergenz der durch diefelbe einfalien-den Lichtftrahlen herr\u00fchren. .Die Erweiterung der Pupille kurz\u00fcchtiger Menfchen fcheint hiernach in einem Beftreben der Natur, den durch die ftarke IIori.it t-w\u00f6lbung bewirkten Nachtheil zu mindern, begr\u00fcndet, indem, wenn mit darker Hornhautw\u00f6lbmsg die Pupille auf dem gew\u00f6hnlichen Grade der Ausdehnung beharrte, zu wenig Licht auf die Netzhaut fallen w\u00fcrde.\nMerkw\u00fcrdig ift es, dafs die Iris lieh fo langfam, hier erft in zehn Tagen, wieder auf ihr gew\u00f6hnliches Maafs ansdehnte, ungeachtet, wie lieh aus dem Erfolge der Lichteinwirkung ergab, ihre Empfindlichkeit nicht durch das Narcoticum zerft\u00f6rt war.","page":610}],"identifier":"lit14563","issued":"1818","language":"de","pages":"609-610","startpages":"609","title":"\u00dcber einige Momente des Sehens: Thomson's Annal., No. 60, p. 432 ff.","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:56:45.367976+00:00"}

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