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Versuche und Bemerkungen über das Sehen: Journal of science and the arts, No. X, p. 249-257

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{"created":"2022-01-31T16:58:40.995213+00:00","id":"lit14564","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Hall, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 611-617","fulltext":[{"file":"p0611.txt","language":"de","ocr_de":"511\n9. E. Mali\u2019s Verlache und Bemerkungen \u00fcber\ndas Sehen. (Journal of fcience and the arts. No. X. p. 249 \u2014 257.)\nFolgende Darftellnng befchr\u00e4nkt i\u00eech beinahe ganz auf eine Reihe vonmirfelbft angeftelher Beobachtungen und Verfnche. leb wurde zu diefer Methode i heils durch die Schwierigkeit, Perionen zu finden, die lieh hinl\u00e4nglich f\u00fcr feine, Ichwirrige, und einen gewiffen Grad des A i j ftr a c ti o n s v e r mag en s erfordernde Verfuche interefliren, um lie mit Ausdauer fortzufetzen, vorz\u00fcglich aber durch eine. Eigenth\u00fcmlichkeit meines Sehorgans veranlafst, wodurch ich in den Stand gefetzt ward, den Gegenstand diefes Auffaizes befonders zu erl\u00e4utern.\nDiefe Eigenth\u00fcmlichkeit befteht in der F\u00e4higkeit, das linke Auge dem deutlichen Sehen in geringerer Entfernung ailzupaffen als das rechte, und in der Unf\u00e4higkeit, mit dem linken in weiter Entfernung deutlich za fehen, w\u00e4hrend das rechte diefe F\u00e4higkeit im hohen Grade beiitzt. Die n\u00e4chfte Entfernung, in welcher ein gl\u00e4nzender Punkt deutlich gefehen wird, ift 4^\" f\u00fcr das rechte, 3\u00a7// f\u00fcr das linke. Denfelben Punkt lieht das rechte Auge deutlich in einer Weite von 17\", das linke nicht weiter als I4,/- Mit dem rechten unter-fclieide ich den kleinften Zweig und jedes Blatt an einem 60' von meinem Fenfter flehenden Baum, w\u00e4hrend das linke diefe Gegenft\u00e4nde nur h\u00f6chft undeutlich lieht. Ein kleines, deutlich, oder als ein Punkt mit dem rechten Auge gefebenes Licht erfcheint dem linken zu einem betr\u00e4chtlichen Sterne vergr\u00f6fsert. Durch eine Hohllinfe gefehen wird der undeutliche Gegenftand fogleich deutlich. Durch eine Reihe von Verfuchen hin ich \u00fcberzeugt, dafs we-nigftens bei mir gew\u00f6hnlich nur ein Auge auf einmal, das linke vorz\u00fcglich in der N\u00e4he, das rechte in der Ferre, lieht, w\u00e4hrend die Achfe des anderen blofs nach dem Gegenft\u00e4nde gerichtet ift, um die Verwirrung und das Doppelfehen zu verhindern, welches durch die ver-fchiedene Richtung beider Augen entftehen w\u00fcrde. Zum Beweife hiervon kann ich bemerken, dafs, wenn bride Augen nach einem entfernten Gegenftand gerichtet lind,","page":611},{"file":"p0612.txt","language":"de","ocr_de":"612\njeder dazwifchen kommende, in einer gewiffen Entfernung lange befindliche, mithin doppelt gefabene, dem rech'en Auge undeutlich, dem linken dagegen vollkommen deutlich erfcheint. Betrachte ich dagegen die Buchftaben auf einem gedruckten Blatte, das fifch ungef\u00e4hr acht Zoll weit vom Auge befindet1, w\u00e4hrend ich die Spitze eines Federmeffers fechs Zoll weit von mir mit beiden Augen einfach und deutlich fehe, fo erfcheint mir jedes Wort und jede Zeile iogleich doppelt, und der reckte Theil des doppelten Bildes , als der mit dem rechten Auge geleherie, deutlich, der linke dagegen undeutlich und dunkel.\nWird, w\u00e4hrend die Augen auf einen fernen Gegen-ftand geheftet find, ein dazwifchen kommender, auch in einer betr\u00e4chtlichen, doch geringem Ferne gefeiten, fo erfcheint er dem rechten Auge beinahe , dem linken weniger deutlich, und in einer gewiffen Entfernung beiden gleich undeutlich. Daffelbe gilt f\u00fcr den Verfueh mit den gedruckten Bl\u00e4ttern, wenn ein Gegen ftand da-zwifchen gebracht wird. Liegt diefer beinahe acht Zoll weiter, fo erfcheint die Schrift dem linken Auge beinahe deutlich, oder beiden Augen gleich undeutlich.\nHiernach kann man Tagen, dafs man mit beiden Augen nach dem Gegenftande fleht, ihn aber nur mit einem betrachtet.\nHierauf m\u00f6gen einige Verfuche und F\u00e4lle folgen, wo der Gegenftand nicht nur undeutlich und mit einem ur.beftimmten Rande, fondern auch mit Prismafarben umgeben, erfcheint. Vorl\u00e4ufig bemerke ich, dafs in den eben erw\u00e4hnten F\u00e4llen von undeutlichem Sehen die R\u00e4nder des Gegenftandes, wenn er dunkel und wirklich deutlich umgr\u00e4nzt ift, durch eine Zerfetzung der Lieht-ftrahlen gef\u00e4rbt erfcheinen. Vorz\u00fcglich ergiebt lieh dies folgendermafsen. Werden beide Augen zum einfachen Sehen in die Ferne, z. B. 8* weit, geheftet und ange-pafst, und lieht man nach einem dazwifchen kommenden Gegenftande, der lieh nicht weiter als ungef\u00e4hr 6\", oder nicht naher als 20\" befindet, fo fehen beide Angen den letztem undeutlich und mit prismatifchen Farben, allein jedes in verfchiedenem Grade und auf verfchiedene Weife. Liegt dagegen der dazwifchen kommende Gegenftand. weiter als 6\" und n\u00e4her als 20u, fo erfcheint","page":612},{"file":"p0613.txt","language":"de","ocr_de":"613\ndie rechte H\u00e4lfte des doppelten Bildes, welches mit dem linken Auge gefeiten wird, deutlich und farblos, die linke dagegen undeutlich und bunt. Durch drei andere\nBeobachter wurde allgemeiner feftgefetzt, dafs, w\u00e4hrend\ndie Augen f\u00fcr das einfache und deutliche Sehen eines fernem Gegenftandes angepafst bleiben , ein n\u00e4herer mit prismatifchen Farben gerandet erfcheint.\nBei diefen Ve*Indien wird eine gerade Linie auf einein gedr\u00fcckten Blatte doppelt und erfcheint als zwei hellblaue Linien, die eine dritte, gelbe elnfchliefsen; ein Punkt wird ein kleiner, hellblauer, mit einem gelben Mittelpunkt verfehener Kreis, ein O zu drei eoiu.en-trifchen Ringen, blau, gelb, blau, und, ftehen zwei o neben einander, fo fliefsen die blauen R\u00e4nder wie zwei Halbfchatten ztifammen und erfcheinen dunkler blau.\nDiele Verfuche wurden folgendennafser\u00ab abge\u00e4ndert. Die Augen wurden auf einen nahen Gegenftand fo geheftet, dafs er einfach und deutlich gefehen ward, dann auf einen fernem, z. B. ein Wort, gerichtet. Diefer wird doppelt gefehen *, die rechte Seite ift deutlich und farblos, die links undeutlich und mit prismatifchen Stiah-len umgeben. Die drei erw\u00e4hnten Beobachter fallen Farben im Allgemeinen, wenn die Augen zum Sehen in der N\u00e4he geftellt und auf einen etwas fernem Gegenftand geworfen wurden.\nNachdem es hiernach feftftand, dafs, wenn die Augen auf einen fcliarf mngr\u00e4nzten Gegenftand gerichtet werden, der fich nicht in derfelben Entfernung als die, f\u00fcr welche fie gerade, Behufs des deutlichen Sehens angepafst lind, \u00fce mag nun gr\u00f6fser oder geringer feyn, befindet, die Lichtftrahlen auf ihrem Wege zur Netzhaut zerlegt werden, fo wurden zun\u00e4chft eine Reihe von Ver-fuchen angeftellt, wobei man concave und convexe Lin-fen, ferner concave und convexe Spiegel in Bezug auf das Auge und den gefehenen Gegenftand fo ftellte , dafs der Grad der Divergenz der von ihnen kommenden Strahlen verfchiedentlich abge\u00e4ndert wurde. Wird der Gegenftand deutlich mit dem blofsen Auge gefehen, fo erfcheint er undeutlich und durch die Zerlegung der Lichtftrahlen gerandet, wenn man ihn mittelft eines diefer Werkzeuge fieht, w\u00e4hrend die Bildung des Auges unver-","page":613},{"file":"p0614.txt","language":"de","ocr_de":"\u00e4ndert bleibt^ mngel;ehrt undeutlich und gef\u00e4rbt ohne lie, wenn er durch lie deutlich gefeiten wird.\nicli habe an mir felbft bemerkt, dafs es in Bezug auf jedes Auge eine gewifle , und l\u00fcr beide verfoliieciene Entfernung giebt, die f\u00fcr das rechte gr\u00f6fser als das linke ift, in weicher ein Gegenftand durch Farben gerandet erfcheint, wenn man verflicht, einen weiter entfernten Gegenftand zu Jixiren. Ueber diefe Entfernung hinaus werden die R\u00e4nder eines kleinen Gegenftandes mit keinem Auge von beiden deutlich gefeiten, mit dem linken undeutlich und fchwach gef\u00e4rbt, f\u00fcr das rechte angegebene ift die Entfernung zu grofs , als dafs ein kleiner Gegenftand genau unterlucht werden k\u00f6nnte. Auf dieselbe Weife giebt es f\u00fcr jedes Auge eine kurze, f\u00fcr das linke Auge kleinere Entfernung, dieffeits welcher ein Gegenftand nicht mehr gef\u00e4rbt erfcheint, wenn man ihn Exirt. Die erw\u00e4hnten Entfernungen find die Gr\u00e4nzen des deutlichen Sehens f\u00fcr jedes Auge.\nHieraus fcheint lieh zu ergeben, dafs, wenn das Auge auf einen Gegen liant! gerichtet wird, der lieh in einer andern Entfernung befindet, als die, f\u00fcr welche das Auge gerade, des deutlichen Sehens wegen, geftellt ift, prismatifche Farben entftehen, weil die Lichtftrahlen zerlegt und die Farbenzerftreuung nicht corrigirt wird. Beim deutlichen Sehen fcheint dagegen die Farbenzerftreuung genau corrigirt zu werden, fo dafs keine pris-matifchen Farben entftehen. Hier erfcheint das Auge v\u00f6llig aehromatiieh , dort nicht. Woher r\u00fchrt dies? Ehe Sch hier\u00fcber meine Vermuthungen \u00e4ufsere, find noch einige Bemerkungen zu machen.\nBekanntlich lind, unter \u00fcbrigens gleichen Umft\u00e4n-den, die Pupillen kleiner beim Sehen eines nahen als eines entfernten Gegenftandes. Daffelbe findet Statt, wenn man jedes Auge f\u00fcr diele Entfernung anpafst und, wenn das Auge auf einen Gegenftand gerichtet wird, der lieh in einer Entfernung befindet, welche gr\u00f6fser oder geringer als die ift, in welcher gerade deutliches Sehen Stau findet, Io ift nicht nur das gegenfeitige Verh\u00e4ltnifs der Augenfeuchtigkeiten verfchieden, fondera auch die Pupille hat nicht dielelbe Gr\u00f6fse, als wenn das Auge Behufs .des deutlichen Sehens bei derfelben Entfernung","page":614},{"file":"p0615.txt","language":"de","ocr_de":"des Gegenftandes geftellt ift. Liegt der Gegenftand ferner, lb ift fie kleiner , liegt er n\u00e4her, gr\u00f6fser.\nDiefer Umftand bringt vielleicht eine , nicht corri-girte, Farbenzerftreuung hervor. Aufserdem geh\u00f6rt hierher noch die Bemerkung, dafs ein Gegenftand mit einem Auge gefeiten, kleiner, als wenn er mit beiden gefehen tvurde, erfclieint. Bei mir ift er wieder, wenn er mit dem r eilten gefehen wird, kleiner, als wenn ich das linke anwende; kleiner, wenn die Augen f\u00fcr eine gr\u00f6-fsere oder geringere Entfernung angepafst lind als die, in weicher lieh der gefehene Gegenftand befindet. Im erften Falle erweitert \u00fbch die Pupille, im zweiten hat das rechte Auge eine fchw\u00e4cher brechende Kraft, und in den beiden letzten find fowohl die Gr\u00f6fse der Pupille als die Bildung des Auges ver\u00e4ndert, im erften von beiden n\u00e4mlich lind die Pupillen weiter und die brechende Kraft der Augen geringer, w\u00e4hrend im letzten das Ent-gegengefetzte Statt findet.\nAus diefer Darftellung fcheint zu folgen , dafs ein gewiffer Umfang der Pupille und eine gewiffe Stellung der Augenfeuchtigkeiten zum deutlichen Sehen erforderlich find , um den gefehenen Gegenftand achromatifch und in feiner angemeffenen, fcheinbaron Gr\u00f6fse zu zeigen. Dies ergiebt lieh noch n\u00e4her aus folgenden, deshalb an-geltellten, Verfucliert mit dem Belladonnaextract. Hierbei ft bienen, wie fchon fr\u00fcher feftgefetzt war, die Gegen-flande gr\u00f6fser und etwas gef\u00e4rbt. Eine Feder z. B. kann man nicht mehr corrigiren, indem fie undeutlich und gef\u00e4rbt erfcheint, wenn fie nahe genug an das Auge gebracht wird, um heim gew\u00f6hnlichen Zuftande des Auges deutlich gefehen zu werden. Bedient man lieh aber nun einer convexen Linfe, oder l\u00e4fst ein kurz-fichtiger das concave Glas weg, fo wird das Sehen deutlich und farblos, wenn man ein Auge verfchliefst, und noch mehr, wenn man den, felbft noch n\u00e4her ger\u00fcckten, Gegenftand durch ein Loch in einer Karte anlieht. R\u00fcckt man ihn aber noch n\u00e4her, fo entfteht fogleich Undeutlichkeit und F\u00e4rbung wieder. Feine Gegenft\u00e4nde er-fciieirsen gleichfalls undeutlich und gef\u00e4rbt.\nEs. eicht f\u00fcr das, unter dem Einfluffe der Belladonna befindliche Auge eine gewiffe Entfernunr, in welcher","page":615},{"file":"p0616.txt","language":"de","ocr_de":"616\nein Gegenftand ziemlich deutlich gefehen wird. Liegt er n\u00e4her, fo erfeheint er beideti Augen gef\u00e4rbt, wird aber wieder deutlich und ungef\u00e4rbt, wenn er nur mit einem gefehen tvird. Wird er noch n\u00e4her gebracht, fo erfeheint er, auch mit einem Auge betrachtet, undeutlich und gef\u00e4rbt, deutlich und farblos dagegen, wenn man durch eine, mit einem kleinen Loche verfehene, Karte lieht.\nDie convexe Linfe und die durchl\u00f6cherte Karte hindern gleichm\u00e4fsig, aber nach verfchiedenen Principien, Farbenzerftreuung, die erftere, indem lie die \u00e4ufserften Str,ililen des Kegels zufammcnbricht, die letztere, indem lie lie ausfchliefst.\nZum Schluffe folgende Bemerkung, um fernere Verlache zu veraniaffen.\nNoch immer ift es ungewifs, ob das menfchliche Auge vollkommen achromatifch ift. Findet irgend eine Farbenzerftreuung auf dem Wege der Lichtftrahlen zur Netzhaut beim gew\u00f6hnlichen Sehen Statt, fo ift lie fo unbedeutend, dals kein Nachtheil entfteht. Die Phylio-logen alfo, welche blofs auf die Empfindung fehen , halten das Auge f\u00fcr v\u00f6llig achromatifch , und man hat die-fes nach dem Princip des achrcimatifchen Fernrohres zu erkl\u00e4ren verflicht. Allein die Vorftellung, dafs die Augenfeuchtigkeiten einander fo angepafst feyen, dafs die , durch die eine hervorgebrachte, Zerftreuung durch eine eni gegen gefetzte, von der andern erzeugte, corri-girt werde, ift ganz irrig. Bei den achromadfchen Gl\u00e4-fern wird die, durch eine convexe Linfe veranlafste Zerftreuung durch eine \u00e4hnliche, aber entgegengefetzte, von einer concaven Linfe bewirkte, corrigirt ; im Auge dagegen fcheinen die Strahlen auf dem Wege zur Netzhaut, durch die Brechung wenigftens, nur mehrmals nach einander zur Convergenz gebracht zu werden, mithin wird der Grad der Zerftreuung bei jedem Eintritt des Strahles aus einer Feuchtigkeit in die andere vermehrt.\nDie Function der Iris ift wenigftens noch nicht vollkommen bekannt. Sie foil die Menge des, zur Netzhaut gelangenden, Lichtes beftimmen, und beim Sehen n\u00e4her Gegenft\u00e4nde die Strahlen ausfchliefsen, welche fonft zu fchief auf die Linfe fallen w\u00fcrden. Hat fie aber","page":616},{"file":"p0617.txt","language":"de","ocr_de":"617\nnicht eine andere Function , Behufs der Beugung und Farbenzerftreuung der Lichtftrahlen , welche ihren Rand treffen? Kann diefe nicht mit der Wirkung der con-caven Linfe im achrotaatifchen Fernrohr verglichen werden? Ein kleines Loch in einer Karte bringt Beugung und Zerftreuung der, durch daffelbe tretenden, Strahlen hervor, kann dies nicht noch mehr durch den leinge-franztenRand der Iris bewirkt werden? Die am ft\u00e4rkften brechbaren, gef\u00e4rbten Lichtftrahlen werden auch am ft\u00e4rkften gebogen. Wenirimn das Licht ftark ift, oder divergirende Lichtftrahlen auf das Auge fallen, und die-fes fo angeordnet ift, dafs es durch ftarke Brechung Convergenz der Strahlen hervorbringt, wo mithin die Zerftreuung lehr betr\u00e4chtlich feyn mufs, f\u00f6 ift die Pupille am engften, und die beugende und zerftreuende Kraft der Iris am gr\u00f6fsten. Kann nicht diefe Wirkung der Iris die Farbenzerftreuung, welche die Lichtftrahlen durch die Augenfeuchtigkeiten erleiden, hindern, und darin alfo die Abwefenheit prismatifcher Farben beim gew\u00f6hnlichen Sehen begr\u00fcndet feyn?\nHieraus d\u00fcrfte man fchlieisen, dafs, fo oft die Anordnung der Feuchtigkeiten des Auges und der Umfang der Pupille Pich nicht unter einander und zur St\u00e4rke und Richtung der Lichtftrahlen im richtigen Verh\u00e4ltnifs befinden, die Farbenzerftreuung nicht mehr corrigirt werde, und das Auge aufb\u00f6re, achromatifch zu feyn. Ift dies nicht wirklich bei den erz\u00e4hlten Verfuchen der Fall, wo offenbar eine nicht gehinderte Zerlegung der Lichtftrahlen Statt fand ?\nIO. F. Ribes anatomifclie und phy fiologifche Unterfuclnuigen \u00fcber einige T h e i 1 e des Auges bei Gelegenheit einer Kopfwunde. (Mein, de la foci etc m\u00e9dic. d \u00e9rnul, T. 7. p\u00ab 86 ff.)\nVor einiger Zeit hatte ich einen jungen Mann an einer, durch ein fchneidendes Inftrument verurfachten, Kopfwunde zu beforgen, die lieh fchief vom vordem Sechstheil der ehern Gegend der linken Schlafgrube bis","page":617}],"identifier":"lit14564","issued":"1818","language":"de","pages":"611-617","startpages":"611","title":"Versuche und Bemerkungen \u00fcber das Sehen: Journal of science and the arts, No. X, p. 249-257","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:58:40.995218+00:00"}

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