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Über die Pupillarmembran und die Bildung des kleinen Pulsaderkreises der Blendung

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{"created":"2022-01-31T16:54:40.811577+00:00","id":"lit14567","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Cloquet, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 4: 636-640","fulltext":[{"file":"p0636.txt","language":"de","ocr_de":"636\nMembran, durch die Strablenfortf\u00e4tze an die lehr nabe hinter ihr liegende Linfe geheftet, fich nach der Geftalt .tierfeiben richtet, denn die Strahlenfortf\u00e4tze verl\u00e4ngern \u2022fich wenigftens mit einem Vierthei] ihrer L\u00e4nge \u00fcber die vordere Fl\u00e4che der Linfe zwifchen ihr und der Wendung und bilden fo den Umfang der hintern Kammer, fo dais daher die Blendung hier nicht die Linfe ber\u00fchrt. Gegen die Mitte werden beide durch die w\u00e4fferige Feuchtigkeit getrennt. Die W\u00f6lbung cler Blendung, mit ihr die Gr\u00f6fse der hintern Kammer, nimmt mit Verengung der Pupille zu, beides dagegen mit Erweiterung derfelben ab. Wahr febeinlieh find wohl die Verfohiedenheiten, welche die W\u00f6lbungdel Blendung darhiefet, darin begr\u00fcndet, dafs die von dem Glask\u00f6rper ausfliefsende w\u00e4fferige Feuchtigkeit die Blendung mehr oder weniger ftark nach vorn dr\u00e4ngt, je ichwerer oder leichter lie aus der hintern K mmer in die vordere dringt. Daher ftiirkere W\u00f6lbung unt verengter 5 fcbw\u00e4chere mit erweiterter Pupille.\n12. J. Clo 9Ke#\u00fcber die Pup ill armembran und die Bildung des kleinen Pulsaderkreifes der Blendung. Paris 1818-\nIn diefer kleinen Abhandlung berichtigt der Verf,, geft\u00fctzt auf zahlreiche Untei fuchungen, mehrere Irrthii-mer und beft\u00e4tigt mehrere fr\u00fchere Angaben und Vemiu-thungen, beides fo, dafs ihm der gegenw\u00e4rtige Zuftand ur.ferer Kenntnifs der Pupillarmembran nicht vollkommen bekannt gewefen zu feyn fcheint, er mithin infofern auch das Verdi\u00f6nft der Erfindung hat.\nEr fand die Pupillarmembran immer beim menfeh-lichen F\u00f6tus vom Anlang des vierten Monats an, indem er \u00fce fr\u00fcher wegen der Weichheit nicht ausmitteln konnte , gew\u00f6hnlich bis zum liebenten, bisweilen nur bis zum fechsten, Ahr feiten, wenigftens vollft\u00e4ndig, bis zum achten Monat ruir einmal bei einem reifen F\u00f6tus und auch hier in der Mitte - c rilTen. Sie ift gerade, defto gefpannter, e n\u00e4her dem Zerreifsen fie fich befindet\u00bb und fetzt fich vom innern Banne der Blendung \u00fcber die","page":636},{"file":"p0637.txt","language":"de","ocr_de":"637\nvordere Fl\u00e4che der fei lien fort. Sie iff durch fichtig und farblos, enth\u00e4lt dem b'ofsen Auge fichtbare Gef\u00e4fse, und he fleht aus zwei dicht an einander liegenden Bl\u00e4ttern, wovon das hintere lieh in den Rand der Pupille begiebt, das vordere in die, die hintere Fl\u00e4che der Hornhaut bekleidende Membran \u00fcbergeht, die lieh \u00fcber die vordere Fl\u00e4che der Blendung zur\u00fcckfehl\u00e4gt. Sie hat daher v\u00f6llig die Geftalt einer fer\u00f6fen Haut. l>ie vordere Kammer ift immer reichlich mit einer Feuchtigkeit angef\u00fcllt, we\u00eech\u00e8. fich v\u00f6llig wie die w\u00e4fferige Feuchtigkeit aus dem Auge des Erwachfenen verh\u00e4lt. Dafs die vordere Kammer Feuchtigkeit enth\u00e4lt, ergiebt lieh l) beim Finfcimitt der Hornhaut bei unge\u00f6ffneter Pupillarmembran ; 2) beim Oeffnen des Auges von hinten nach einer, am Ende des Aullatzes anzugebenden Methode\", 3) beim Gefrieren von Embryonenaugen, wo man, ohne dafs die Pupillarmembran zerreifst, ein Eisfchiippchen in der vordem Kammer erh\u00e4lt. (Hierdurch wird alfo meine Widerlegung (S. diefes Archiv, B. 2. S. 136,) der von Edwards vorgetragenen entgegengefetzten Meinung, die auch noch k\u00fcrzlich Rihes (S. oben S. 633.) hat, heft\u00e4tigt.) Auch die hintere Augenkammer enth\u00e4lt \u00fcbrigens dielelbe Feuchtigkeit.\nDas Gewebe der Membran ift homogen. Ihre, zwifchem beiden Bl\u00e4ttern verlaufenden Gef\u00e4fse laffen lieh leicht ein-fpritzen, und erfcheir.cn auch ohne diefes H\u00fclfsmittel, wenn man die getrocknete Membran gegen das Licht h\u00e4lt, wo die weifsgebliebenen Gef\u00e4fse deutlich lind. Bisweilen zerreifsen lie gegen den Rand der Pupille, wo fich dann die Einfpritzung zwifchen die beiden Bl\u00e4tter ergiefst, die Membran fich zwifchen den Gef\u00e4fsen f\u00e4rbt und un-durchfichtig wird, w\u00e4hrend diefe unangef\u00fcllt durchficli-tig bleiben und als lief le Streifen gefehen werden. Dia Kenntnils der Anordnung der Gef\u00e4fse ilt durchaus notli-wendig, um den Mechanismus des Zerreifsens der Membran zu verftehen. Die beiden langen Blendungspuls-adern treten bekanntlich zwifchen die harte Haut und das Strahlenband. Hier fpaltet fich jede in zwei unter einem ftumpfen Winkel abgehende Aefte, die gegen den Umfang der Blendung gehen, wo die benachbarten mit ihnen zu-fammen\u00fciefsen und einen grofsen Pulsaderkranz bilden.","page":637},{"file":"p0638.txt","language":"de","ocr_de":"638\nAus (liefern, dev von den kurzen BDndungspulsadem yer-ft\u00e4rkt wird , treten 30 \u2014 40 gewundene, ftrahlenf\u00f6rmige Aefte, die an der vordem Fl\u00e4che der Blendung gegen die Pupille verlaufen. Hier theilen lie lieh beim Ervvach-fenen, und bilden durch Anaftomofen im Umfange der Pupille einen kleinen Kreis, aus welchem Haargei\u00e4fse entfpringen, die bis an diefe Oeffnung reichen. Vor detn Verfchwinden der Pupillarmembran dagegen fehlt diefer kleine Kreis, und die aus dem grofsen entfprin-genden Aefte verl\u00e4ngern lieh, 18, 20 bis 30 an der Zahl, zwilchen den beiden Bl\u00e4ttern der Pupillarmembran bis gegen die Mitte, indem lie fehr zahlreiche und gewundene Schlingen bilden, deren Aush\u00f6hlung dem Umfange der Pupille entfpricht, die nur mit den benachbarten, nicht den gegen\u00fcber Behenden, zufammentliefsen, fo dafs der mittlere Theil der Pupille gel\u00e4fslos, mithin weit ichw\u00e4cher als der \u00fcbrige ift. Diefe Gef\u00e4fse bilden nicht, wie die meiften, ein vielmafchiges Netz, londern haben durch ihre Windungen viel Aehn\u00fcchkeit mit den Wirbel-gef\u00e4fsen, noch mehr mit denen, die lieh in faifchen Membranen bilden. Michendorf \u2019s Abbildung ift genauer als die von Haller und S\u00f6mmerring. Nie konnte man Venen in der Pupillarmembran, eben fo wenig die Zweige entdecken, welche nach Winslou) von der Linfenpulsader zur hintern Fl\u00e4che der Pupillarmembran gehen.\nUm die oben angegebene Zeit fpaltet lieh die Pupillarmembran in der Mitte, alfo an der gef\u00e4fslofen Stelle, fo dafs die Gef\u00e4fse unverfehrt bleiben, daher auch Einfpritzungen felbft aus den Lappen der zerriffenen Membran nicht in die Augenkammern dringen. Eben fo wenig zerreifst die Membran zwifchen den Gef\u00e4fsen gegen die Blendung hin, indem die durch den Rifs in der Mitte gebildeten Lappen an dem Pupillenrande auf-\u00fctzen. Die Gef\u00e4fskr\u00e4nze entfernen lieh blofs von der Mitte der Pupille , verk\u00fcrzen lieh und ziehen fich endlich ganz auf den Rand diefer Oeffnung, wo lie dann, wie gefagt, den kleinen Gef\u00e4fskreis bilden. Je reifer der F\u00f6tus ift, defto n\u00e4her am Umfange der Pupille liegen diefe Gef\u00e4fse. Beim reifen F\u00f6tus liegt der kleine Kreis auf dem Rande der Pupille; oft reichen felbft beim neugebornen Rinde einige feiner Gef\u00e4fse \u00fcber den Um-","page":638},{"file":"p0639.txt","language":"de","ocr_de":"639\nfang deffelben hinein; dagegen befindet er lieh beim Erwachfenen ganz an der vordem Fl\u00e4che der Blendung, in einiger Entfernung von ihrer Oeffnung. Nach dem Zerreifsen der Membran fchienen die Blendungsge-f\u00e4fse gewundner als verlier. Beim Erwachfenen bilden diefe Gef\u00e4fse zum Theil die gegen den Rand der Pupille befindlichen, gef\u00e4rbten B\u00f6gen.\nUm die Pupillarmembran gut zu untevfuchen, mufs man 5 \u20147 monatliche, in\u00f6glichft frifche F\u00f6tus nehmen, weil lie leicht durch eine Art Maceration in der w\u00e4fferi-gen Feuchtigkeit zerft\u00f6rt wird. Die weifse Haut wi rd am Ende ihres vordem Drittheils durch einen Kreis-fchnitt ge\u00f6ffnet, dann Ader und Netzhaut durchfchnit-ten, und mit Schonung des Glask\u00f6rpers ihr hinterer Theil weggenommen. Wird das Auge auf weifses Papier gelegt, fo erkennt man durch ihn die Pupillengef\u00e4fsa felir gut. Hierauf nimmt man vorfichtig Glask\u00f6rper und Linfe weg und gelangt fo zur hintern Fl\u00e4che der Pupillarmembran, die mit der Blendung durch die wafferige Feuchtigkeit, der vordem Kammer in die H\u00f6he gehoben, wird, welche durch einen Einfchnitt in die Pupillarmembran oder Trennung der Blendung von der Hornhaut ausfliefst. Durch Einblafen von Luft in die vordere Augenkammer, nach Trennung der Blendung von den \u00e4u\u00dfern H\u00e4uten, auch durch hin und her Bewegen in Waf-fer, hefonders wenn man die Tlieile vorher in eine gef\u00e4rbte Fl\u00fcfJigkeit getaucht hat, wird die Pupillarmembran felir deutlich. Die Einfpritzung ift leicht. Sehr fliiffi-ger, geiftiger Firnifs oder Terpentin\u00f6l ift am tauglich-ften. Einmal liefs lieh Blut in die Gef\u00e4fse bef\u00f6rdern, indem ein F\u00f6tus 12\u2014 15 Stunden lang an den Fiifsen aufgehangen, und ein ftarker Druck auf den Hals und die Bruft angewandt wurde. Sind die Gef\u00e4fse eingefpritzt, To kann man die Pupillarmembran,um lie aufzubewahren, mit der Iris auf weifses, ge\u00f6ltes Papier kleben ; ift dies nicht der Fall, fo heftet man unter Waffer die Blendung an den Band einer runden , in einem Kartenblatte angebrachten Oeffnung. Gew\u00f6hnlich aber zerreifst lie nachher beim Trocknen, Auch kann man die Pupillarmembran in Alkohol auf weifsein Wachs bewahren. Qeffnet man das","page":639},{"file":"p0640.txt","language":"de","ocr_de":"640\nA.uge von vorn dprch die Hornhaut, fo zerft\u00f6rt man die Pupillarmembran lehr leicht.\n13. Portal \u00fcber die Pupi 11 armembran, die Befchaffenheit der in den beiden Kammern enthaltenen Feuchtigkeit, den die Paukenh\u00f6hle beim menfchliehen F\u00f6tus anf\u00fcll enden Schleim, woraus fich fchlie-fsen l\u00e4fst, dafs die neu ge boni en Kinder eine Zeitlang weder fehen noch h\u00f6ren. (Mein, du Muf\u00e9um. T. 4. p. 457 ff.)\nHat viel weniger Gehalt als der vorige Auffatz, und enth\u00e4lt aufserdem Unrichtigkeiten, die nicht in ihm Vorkommen.\nDie Pupillarmembran foil gew\u00f6hnlich erft bei der Geburt oder einige 'Zeit nachher durch die Zufammen-aiehung der Augenmuskeln, oder reichliche Abfonde-rung der w\u00e4fferigen Feuchtigkeit, auch durch die heftigem Bewegungen der noch nicht an das Licht gew\u00f6hnten Blendung zerreifsen. Schade nur, dafs man J\u00e4ngft weifs, dafs die Zerreifsung beim Menfcben fehon einige Monate vor der Geburt Statt findet, und dafs lie auch bei den Thie-ren, wo lie l\u00e4nger beftelit, mit aufh\u00f6render Verfchliefsung der Augenlider gleichfalls verfchwindet. Dafs das neuge-borne Kind feihft noch eine Zeitlang nach der Geburt nicht lieht, r\u00fchrt unftreitig nicht von der nur feiten anwefen-den Pupillarmembran, fondern von dem unvollkommnen Leitungsverm\u00f6gen des Sehnerven her, den ich w\u00e4hrend der erlten Lebenswoche beft\u00e4ndig noch grau gefunden habe (S. meine Anatomie Bd. 3. S. 7^4)- Nicht unwahrfehein lieh ift wohl Portal\u2019s Bemerkung, dafs das neugeborne Kind eben fo wenig h\u00f6rt. Viele Taubheiten r\u00fchren von Anh\u00e4ufung von Schleim u. f. w. in der Paukenh\u00f6hle her. Mit diefein ift aber auch die Paukenh\u00f6hle und die Trompete beim F\u00f6tus angef\u00fcllt, und wahr-fcheinlich dauert alfo die Taubheit, bis diefe ausgeleert find. Indeffen gefchieht dies ziemlich bald nach der Gehurt.\nAuch","page":640}],"identifier":"lit14567","issued":"1818","language":"de","pages":"636-640","startpages":"636","title":"\u00dcber die Pupillarmembran und die Bildung des kleinen Pulsaderkreises der Blendung","type":"Journal Article","volume":"4"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:54:40.811583+00:00"}

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