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{"created":"2022-01-31T16:58:13.315025+00:00","id":"lit14571","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 2: 393-394","fulltext":[{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n393\neinfall f\u00fcr gew\u00f6hnlich dem direkten Sehen kaum nachteilig ist, so denkt der Verfasser doch, dafs in gewissen pathologischen F\u00e4llen, wo der Neigungswinkel sehr von einem rechten ahweieht, ein Einflufs auf die Sehsch\u00e4rfe vorhanden ist.\tAbth\u00fcr K\u00f6kig.\nL. Laqueur. \u00dcber pseudentoptische Gesichts Wahrnehmungen. Gr\u00e4fes Archiv, Bd. XXXVI (1) (1890). S. 62-82.\nAls pseudentoptische Gesichtswahrnehmungen bezeichnet der Verfasser die Wahrnehmung \u00e4ufserer, aber dem Auge sehr naher Objekte nach dem Prinzipe der entoptischen Erscheinungen. Nach einer Darstellung der historischen Entwickelung unserer Kenntnis dieser Erscheinungen werden vi er verschiedene Methoden besprochen, um ein unmittelbar vor dem Auge befindliches Objekt pseudentoptisch wahrzunehmen.\na.\tBei Benutzung eines hellen Hintergrundes (Himmel, Lampenglocke etc.)\n1.\tvermittelst einer kleinen kreisf\u00f6rmigen \u00d6ffnung, welche in der Gegend des vorderen Brennpunktes des Auges gehalten wird.\nb.\tBei Benutzung einer m\u00f6glichst homocentrischen Lichtquelle\n2.\tvermittelst eines starken Konvexglases, welches in einer Entfernung, die gr\u00f6fser als seine Brennweite, vor dem Auge gehalten wird;\n3.\tvermittelst eines starken Konkavglases in einer beliebigen, von seiner Brennweite nicht abh\u00e4ngigen Entfernung;\n4.\tvermittelst eines starken Konvexglases, welches vor dem Auge n\u00e4her gehalten wird, als seine Brennweite.\nDiese Aufz\u00e4hlung ist insofern unvollst\u00e4ndig, als bei einem myopischen Auge auch noch eine Methode benutzt werden kann, bei der die unter 1. erw\u00e4hnte \u00d6ffnung weiter als der Pernpunkt vom Auge gehalten wird. Der Ort der \u00d6ffnung w\u00fcrde in der Methode 1. auch besser definirt sein, wenn man ihn als zwischen Nahepunkt und Objekt gelegen bezeichnete.\nDer Verfasser sagt, dafs bei Methoden 1., 2. und 3. das Objekt umgekehrt, bei Methode 4. aufrecht erschiene. In dieser allgemeinen Form ist das aber nicht richtig. Bei 2. und 3. kommt es darauf an, wo der Brennpunkt der benutzten Linsen liegt; befindet er sich dem Auge n\u00e4her, als der Punkt, auf den dasselbe accommodiert ist, bezw. accommo-dieren kann, was freilich bei 3. wohl stets ^jer Fall, so erscheint das Objekt allerdings umgekehrt; befindet er sich aber von dem Auge weiter entfernt, und das wird bei myopischen Augen wohl oft Vorkommen, so erscheint das Objekt aufrecht. Die Angabe \u00fcber Methode 4. ist richtig, da ein \u201estarkes\u201c Konvexglas selbst ein aphakisches Auge wohl stets myopisch machen wird.\nDer Verfasser hat einen kleinen Apparat, von ihm \u201ePseudentopto-skop\u201c benannt, konstruiert, mit dem es ungemein leicht ist, die beschriebenen Erscheinungen zu beobachten. Der Referent hat selbst Gelegenheit gehabt, sich an der Vorz\u00fcglichkeit des Instrumentes zu erfreuen und mufs gestehen, dafs ihn die Sch\u00e4rfe der mit demselben (bis","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nLitteraturbericht.\nzu ungef\u00e4hr 25maliger Vergr\u00f6fserung) pseudentoptisoh wahrgenommenen Objekte (z. B. eines M\u00fcckenfl\u00fcgels) \u00fcberrascht hat. \u00dcbrigens sind die Dimensionen des Apparates und die ihm beigegebenen Linsen derart ausgew\u00e4hlt, dafs die obenerw\u00e4hnten, in der Abhandlung \u00fcbersehenen F\u00e4lle nur bei \u00e4ufserst myopischen Augen Vorkommen k\u00f6nnen.\nIn Bezug auf weitere Einzelheiten m\u00fcssen wir auf die Abhandlung selbst verweisen, welche einen wertvollen Beitrag zur Kenntnis eines leider wenig beobachteten Gebietes bildet.\tArthur K\u00f6nig.\nG. Wallesberg. Der \u201eLe Cat\u2019sche Versuch\u201c und die Erzeugung farbiger Schatten auf der Netzhaut. Pfl\u00fcgers Archiv. Bd. XLVIII (1890). S. 537\u2014543.\nIn dem ersten Teile dieser Abhandlung, die eine willkommene Erg\u00e4nzung zu der soeben referierten bildet, wird die Theorie des Le CAT\u2019schen Versuches entwickelt, wobei hier darauf hingewiesen sein mag, dafs nach einer Bemerkung von Hirschberg nicht Le Cat, sondern Faber (Synops. opt. 1667) zuerst die richtige Erkl\u00e4rung f\u00fcr denselben gegeben hat, w\u00e4hrend in dem zweiten Teile die Versuchs-Anordnung in der Art ver\u00e4ndert wird, dafs neben dem weifsen, im Zerstreuungskreise erscheinenden Punkte das ganze \u00fcbrige Gesichtsfeld farbig erleuchtet wird: das Bild der Nadel erscheint dann in dieser Farbe. Ist das Gesichtsfeld hell und sieht man einen schwarzen Punkt im Zerstreuungskreis, so mufs nat\u00fcrlich das pseudentoptische Bild der Nadel hell, d. h. weifs erscheinen. Wie der Verfasser es n\u00f6tig zu haben glaubt, die HERiNGSche Farbentheorie zur Erkl\u00e4rung der letztgenannten Erscheinung heranzuziehen, ist dem Referenten nicht ersichtlich geworden. Es ist dies der einzige unklare Punkt in der sonst klar und verst\u00e4ndlich geschriebenen Abhandlung. Noch viel weniger kann er sich aber der ge-\u00e4ufserten Hoffnung hingeben, dafs der so modifizierte Le CAT\u2019sche Versuch in der Farbenlehre zu Gunsten der HERiNGSchen Theorie entscheiden k\u00f6nne.\tArthur K\u00f6nig.\nA. Kirschmann. \u00dcber die quantitativen Verh\u00e4ltnisse des simultanen Helligkeits- und Farben-Kontrastes. Wundts Studien VI. S. 417\u2014491. (Auch Inaugural-Dissert. Leipzig, 1890. W. Engelmann.)\nNach einer kurzen interessanten Besprechung der als \u201ePseudo-Kontraste\u201c bezeichneten Erscheinungen, welche auf rein physikalische Ursachen zur\u00fcckzuf\u00fchren sind, geht der Verfasser \u00fcber zu dem \u201eeigentlichen simultanen Kontrast\u201c d. h. demjenigen Kontrast, welcher in voneinander entfernten, sich nicht ber\u00fchrenden Netzhautstellen gleichzeitig mit der Heizung erfolgt.\nDer reine simultane Helligkeitskontrast wird untersucht, indem die Verdunklung bestimmt wird, welche eine von zwei gleich grofsen und gleich hellen Fl\u00e4chen (mit Mattgl\u00e4sern bedeckte \u00d6ffnungen im Fensterladen) scheinbar dadurch erleidet, dafs in ihrer N\u00e4he eine dritte in ihrer Gr\u00f6fse und Helligkeit ver\u00e4nderliche Fl\u00e4che sich befindet. Auf Grund grofser Versuchsreihen werden folgende S\u00e4tze aufgestellt:\n1. Die Intensit\u00e4t des reinen simultanen Helligkeitskontrastes w\u00e4chst innerhalb der Grenzen der deutlichen Gr\u00f6fsenwahrnehmung des ruhenden","page":394}],"identifier":"lit14571","issued":"1891","language":"de","pages":"393-394","startpages":"393","title":"L. Laqueur: \u00dcber pseudentoptische Gesichtswahrnehmung. Gr\u00e4fes Archiv, Bd. XXXVI (1), 1890, S. 62-82","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:58:13.315031+00:00"}