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{"created":"2022-01-31T17:04:12.555564+00:00","id":"lit14624","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 213-230","fulltext":[{"file":"p0213.txt","language":"de","ocr_de":"213\nV.\nBeitr\u00e4ge zur Gefeliiclite des Refpirationsfy-ftems der Amphibien. Als Nachtrag zu BJ. 4. No, 4. S. 6o. ff. Von F. Meckel.\nK\u00fcrzlich hatte ich durch die zuvorkommende G:ile des Directors der trefflichen kaiferl. zoologilehen Sammlung zu Wien, Herrn Hath von Schreibers, und der Herrn Auffeher, Gelegenheit, mehrere merkw\u00fcrdige Thiere, vorz\u00fcglich Amphibien, aiiatom\u00eefch zu unter-fuchen. Indem ich diefea hochverdienten M\u00e4nnern f\u00fcr (.liefe Unterlt\u00e4tzung, deren Werth efefto gr\u00f6fser ift, je weniger das Studium der Zoologie und Zootomie im Allgemeinen \u00dfeh derielben aulserdem zu freuen hat, \u00f6ffentlich danke, theile ich zun\u00e4chft in (liefern und einem folgenden Aufiatze die Bemerkungen mit, welche ich dadurch fiber den Bau des Refpirationsfyftemes und des Darmkanals der Amphibien zu machen Gelegen\u00bb heit hatte.\nI. B at r ac h i er.\nDie Lungen von Siren lacertina unterfcheiden fich von denen der verwandten AinphiLfen auf eine fr\u00fcher nicht angegebene Weife durch gr\u00f6fsere Vollkommenheit. Sie find n\u00e4mlich in ihrer ganzen L\u00e4nge an ihrer innern Fl\u00e4che durch maichenformige, wenn gleich ich wache, doch deutlich wahrnehmbare knorplige Vorfpriinge ungleich, w\u00e4hrend fie bei Proteus und Triton, v\u00f6llig glatt find. Nur gegen das Ende werden die Mulchen etwas weitl\u00e4uftiger und niedriger, fehlen aber nirgends.\nHierdurch alfo kommen die Lungen diefer Thiere mit denen von Salamandra n\u00e4her \u00fcberein, und diefe\nP 3","page":213},{"file":"p0214.txt","language":"de","ocr_de":"Anordnung ift befonders infofern merkw\u00fcrdig, aTs durch fie angedeutet zu werden icheint, dafs Siren za Salamandra in einem \u00e4hnlichen Verh\u00e4ltnifs als Proteus zu Triton fteht.\nNach Cuvier *) hat die Luftr\u00f6hre von Siren keine Knorpelringe, fondern bildet einen blofs h\u00e4utigen Gang; allein in der That finden lieh bei dem von mir unterfuchten Exemplar wirklich in dem gr\u00f6f.sten Theile ihres Umfanges, vorn und zur Seite, wenig Tiens zehn Knorpelringe.\n2.\t0 phi ilier.\nSchon fr\u00fcher bemerkte ich :), dafs, gegen die fr\u00fchere Durfteiiung, die Lunge der Ophidier weit h\u00e4ufiger mehr oder weniger vollkommen doppelt als einfach fey, und f\u00fchrte die Gefchlechter und Arten an, bei welchen ich beide Anordnungen fand.\nMeine Ip\u00e4tern Unierfuchungtui beft\u00e4Ligen auffallend diftfen Satz, indem ich nicht nur bei einer Menge Goluberartfen, fondern auch bei einigen, noch nicht von mir in diefer idinficlit unter! nchteu G eich lech tern die zweite Lunge fand.\nDafein geh\u00f6rt zuerft Cneeilia. Ausdiefem Gefchlecht befitzt C. rugofa ein veni\u00e4ltnifsm\u00e4isiV lehr aniehniiehes Lungenrudiment.\nDie Luftr\u00f6hre ift fehr lang, indem lie v\u00f6llii* ein Drittheil der Lunge mifst. Sie ift betr\u00e4chtlich eng, doch gegen ihr uuteies Ende allm\u00e4hlich erweitert, lo dais fie hier doppelt io weit als in dem gr\u00f6isteu vordem Theile ift.\ni) Reptiles douteux p. 23. s) A. a. Q. S. g\u00ee if.","page":214},{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Wie, nach einer gleichfalls fr\u00fchem Bemerkung T) gegen die Angabe von Cuvier, nicht alle Schlangen, namentlich Boa, Amphisbaena , Tort rix, Angitis, Naja, in dem obern Umfange der Luftr\u00f6hre keine Spur ties bei Coluber , Vipern, Crotahis, wirklich vorhandenen Mnfchengewebes haben , ift auch bei Caecllia dis innere Flache der Luftr\u00f6hre in ihrer ganzen L\u00e4nge v\u00f6llig glatt.\nAn ihrem untern Ende geht die Luftr\u00f6hre unmittelbar nicht in die grofse obere linke Lunge, fondern in das kleine, untere rechte Lungenrudhnent \u00fcber, ln die erftere fetzt fie fich durch einen kurzen Aft fort.\nDie linke Lunge ift betr\u00e4chtlich lang, indem lie in einem i' 511 langen Thiere neun Zoll mifst, ver-li\u00e4ltnifsin\u00e4fsig eng, indem ihr Durchmefi\u2019er an ihren weitefien Stellen nicht \u00fcber zwei Linien betr\u00e4gt. Ihr oberes, zugefpitztes Ende \u00fcberragt die Einfenkung des Luftr\u00f6hrenaftes um dtei Linien. In ihrer ganzen L\u00e4nge hat fie, wie the Lunge von Sire//, einen zelligen hau. Die Zellen find im Anf\u00e4nge fehr zahlreich, eng und tief, daher die W\u00e4nde dick, werden aber allm\u00e4hlich niedriger, gr\u00f6fser, weniger zahlreich und begehen bis gegen das hintere Ende der Lunge fehr deutlich, wodurch fich diefe Lunge auffallend von der Lunge von Coluber, Vipern unterfcheidet, und der Lunge der h\u00f6heren Amphibien n\u00e4hert, wenngleich das fvlalchen-jrewebe in ihrem hintern Theile unvollkommen wird.\nDen Anfang des letzten Drittheils finde ich in der L\u00e4nge eines Zolles aufehnlich erweitert, die Mitte det-i\u2019elben wieder ftark verengt, das Ende wieder [tark ausgedehnt, und mit einer {dumpfen Spitze aufh\u00f6rend.\nDie rechte Nebenlunge ift einen halben Zoll lang, h\u00e4lt aber da, wo fie am weitften ift, eine Linie im\ni) A. a. O. S. 65 ff.","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"D urchmeffer, \u00fcberragt mit ihrem obern ftumpfen Ende das untere Ende der Luftr\u00fchre ungef\u00e4hr um l-L Linie, endigt lieh lehr fein zugefpitzt, und ift gleich-falls \u00fcberall, wenn gleich weniger tief als die linke Lunge, zeilig.\nHiernach geh\u00f6rt Caecilm zu den Ophidiern, deren Lungenrudiment anfehnlich entwickelt ift. Zugleich ift die Ausbreitung des /.eiligen Baues \u00fcber ihre ganze L\u00e4nge merkw\u00fcrdig, fofern durch beide Bedingungen Caeci\u00dfci als eine Ann\u00e4herung an die h\u00f6heren Ophidier erfcheint.\nDie zweite Gattung mit doppelter Lunge ift Eryx. Von chefer habe ich die Art Jc.ciilus nnteriucht, und, ungeachtet die Fheile nicht ganz gut erhalten waren, fehr deutlich eine noch vollkommnere Ausbildung des Lungenru!Iimentes gefunden als bei CciecUia.\nDie Luftr\u00f6hre ift, wie bei diefer, durchaus ohne Zellen. Der blofs h\u00e4utige Theil derfelben ift ver-Ir\u00e4ltnifsm\u00e4fsig gr\u00f6fser. Sie fpaltet lieh an ihrem untern Ende in zwei fehr kurze Aefte. Die rechte Lunge ift feebs Zoll lang, lie wird von vorn nach hinten weiter, fo dafs fie, wo iie am weiteften il\u2019t, etwas \u00fcber zwei Linien im Durchmeffer h\u00e4lt, und endigt lieh abgerundet. Vorn ift lie feinzeilig, hinten fait ganz glatt.\nDie linke Lunge ilt zwei und zwanzig Linien lang, l\u00e4nglicher als die rechte, oben, wo fie am weiteften ilt, gegen eine Linie weit, fpitziger geendigt und gleichfalls \u00fcberall zeilig.\nEi tx kommt alfo noch mehr als CciecUia mit An* guis \u00fcberein. Wenn fie aber diefer durch das Verh\u00e4ltnis der linken zur rechten Lunge nahe fteht, fo fchlieist fie (ich an Bon enger durch die Bildung des Zungenbeins. Dies hat keinesweges die Anordnung, welche An guis und Am/ihisbaena darbieten, fondern genau diefelbe, welche ich f\u00fcr Boa befchrieben habe,","page":216},{"file":"p0217.txt","language":"de","ocr_de":"indem die beiden ganz einfachen, felir queer liegenden Acfte einander nicht in der Mittellinie erreichen. Genau nach demfeiben Typus ift auch die Zunge gebildet J).\nEei Accmtophis ceraftinus finde ich gleichfalls ein, aber \u00e4ufserft kleines, Lungenrudiment.\nDie Luftr\u00f6hre ift lehr weit, fchon weit nach vorn oben zellig, fo clafs dialer Theil, der \u00fcberdies fich unmerklich erweitert, fchon als Lunge arcgefehen werden kann. Dicht hinter dem Herzen fitzt auf dem Anf\u00e4nge der gew\u00f6hnlich fogenannien Lunge ein, zwei Linien langes, einelnnie weites Rudiment. Die eigentliche Lunge ift kV' lang, 4\u20145'\" weit. Drei Linien weit unterhalb der Infection des Rudimentes finden fich an ihrer untern Fl\u00e4che noch f\u00fcnf unbedeutende, von vorn nach hinten allm\u00e4hlich kleiner werdende Abfchnitte von Knorpelringen, von hier an blofs ein netzf\u00f6rmiges Gewebe, welches in der Mitte ihrer L\u00e4nge verfch windet.\nBei Trigonocephalus tigrinus ift die Bildung ganz \u00e4hnlich.\nPlaturits fafclams unterfcheidet fich etwas von den beiden vorigen. Die verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig enge Luftr\u00f6hre hat nur in einem fehr kleinen oberen Theile des Umfangs ihres hintern Sechstheils einen fchwachzelli-cen Bau. Dicht hinter dem Herzen fitzt auf ihrem untern Ende unten und etwas linkerfeits ein 2'\" langes, I\u00ab/ weites, linkes Lungenrudiment auf.\nDie rechte, weit gr\u00f6fsere Lunge verl\u00e4ngert fich einige Linien weit neben der Luftr\u00f6hre rechterfeits nach vorn, und endigt fich hier ftumpf zugefpitzt. Sie zeichnet fich zun\u00e4chft durch ihre aufserordentliche L\u00e4nge aus, indem fie erft einen Zoll \u00fcber dem After aufh\u00f6rt, und\n1) Archiv, Bd. 4. S. 2:4-","page":217},{"file":"p0218.txt","language":"de","ocr_de":"218\nin einem Exemplare, wo die Entfernung von die fern bis zum Munde i' 8\" betr\u00e4gt, felbft i' i\" mifst.\nFerner ha fie in ihrer ganzen Ausbreitung ein weit felteres, : ichteie.\u00ab Gewebe als die meiften Schlangenlungen. Diele find in ihrem hintern Theile wegen ihrer D\u00fcnne und Weichheit \u00e4ufserft lchwer zu verfolgen, fie dagegen lehr leicht, weil lie weniger zufammen-f\u00e4llt. indelfen wird auch fie nach hinten allm\u00e4hlich d\u00fcnnh\u00e4utiger. Doch zeigen (ich bis zu ihrem hintern Ende, wenn gleich zuletzt fehr fchwache, Hervorra-gungen an ihrer inner\u00ab Fl\u00e4che. In ihrem vorderen Theile find fie fehr anfehnlich. UeberalJ finden lieh ringf\u00f6rmige, quere Vorfpr\u00fcnge, welche von durch diclit Behenden, vie] kurzem L\u00e4ngenerhabenheiten verbunden werden, die allm\u00e4hlich vertchwinden.\nUngef\u00e4hr in der Mitte ihrer L\u00e4nge ift die Lunge fchneil und pl\u00f6tzlich eingefchn\u00fcrt, erweitert lieh aber hinter diefer Stelle wieder zu ihrem vorigen Durch-meffer.\nDiefe Bildung ift merkw\u00fcrdig, weil gerade an diefer Stelle der zelh\u2019ge Bau ziemlich pl\u00f6tzlich weniger deutlich entwickelt ift, mithin die h\u00f6here Reptilien\u00ab lunge von der niedrigen Barker als gew\u00f6hnlich gefchie-den erfcheint.\nZugleich erinneit diefe, wie die von CctGcilici be-fchriebene Bildung auffallend an dieSchwimmblafenform \u00ab mehrerer Fife he.\nEndlich ift bemerkenswerth, dafs, w\u00e4hrend bei den meiften Ophidiern die, den Luftr\u00f6hrenknorpeln \u00e4hnlichen Binge fchneil an der Lunge verfchwinden, hier l\u00e4ngs der ganzen Lunge an der Mitte der untern Fl\u00e4che ein fefterer, h\u00e4rterer Streif verl\u00e4uft, an welchem man in der ganzen vordem H\u00e4lfte fehr deutliche und grofse Ringabfchnitte von dein \u00fcbrigen zelligen Gewebe unterfcheidet.","page":218},{"file":"p0219.txt","language":"de","ocr_de":"219\nDie Lunge erfcheint daher hier nach clem Typus der Luftr\u00f6hre anderer Ophklier gebildet, fo wie bei dielen die Luftr\u00f6hre die Luugenform angenommen hat, Wirklich in (liefe umgewandelt worden ift.\nFr\u00fcher ichon gab ich an, dnfs unter drei und zwanzig Col uberarten fechszehn ein zweites Lungen rudiment, nur heben eine ganz einfache Lunge haben, fo dafs alfo hiernach bei Coluber das Verh\u00e4inhfs ungef\u00e4hr wie 2:1 feyn w\u00fcrde 1 _).\nDie gegenw\u00e4rtigen Unterfuchungen haben ein, der Doppelzahl der Lungen noch gfinftigeres Refultat gegeben, indem ich unter fechs und zwanzig von mir anatomirten Coluberarten bei ein und zwanzig das Lun-genrudiinent anweiend, nur bei f\u00fcnf fehlen Iahe.\nDie damit verfehenen Arten find :\n1)\tC. pantherinus;\n2)\t- fehokari ;\n3)\t- petalarius ;\n4)\t- capiiatus;\n5)\t- refus ;\n6)\t- ftriatulus;\n7)\t- fcaber ;\ng) - rhombeatus;\n9)\t- eryth\u00bb ogamtnus ;\n10)\t- cerberus \\\n21) C\n11)\tC. exoletus;\n12)\t- rmicofus;\n13)\t- ftolatus;\n14)\t- pethola;\n15)\t- annulatus;\n16)\t- fasciatus ;\n17)\t- carinatus \u00ce\n18)\t- clelia;\n19)\t- aesculapii rec, ;\n20)\t- minax; murorum.\nDie, bei welchen ich es nicht fand, find:\n1)\tC. violaceus;\n2)\t- obfeurus ;\n3)\t- atrocinctus ;\n4)\t- trilineatus;\n5)\t- carbonarius.\nRechnet man diefe beiden St\u00e4mme zufammen, fo warden alfo unter einer Zahl von neun und vierzig Co-\n1) A. \u00bb. O. S. \u00ce?.","page":219},{"file":"p0220.txt","language":"de","ocr_de":"220\nluberarten beben und drejfsig eine mehr oder weniger doppelte, nur zw\u00f6lf eine einfache Lunge haben, mithin hiernach das Verbal tnifs wie 3 : 1 feyn.\nIndeffen ift bei den von mir neuerlich unterfuch-ten Arten das Lungenrudiment nur fehr klein, und verh\u00e4lt (ich im Allgemeinen in Hinficht auf Grofse, Form und Zufammenbaug mit der Hauptlunge, ungef\u00e4hr wie bei C. natrlx.\nNur C. mucofus und \u00dfolatus macht eine Aus* n\u00e4hme, indem die Geftalt l\u00e4nglicher und die Gr\u00fcfse anfehnlicher war, fo dafs fie lieh dadurch an C. \u00dfa-gellt formis anfchloffen. Auch bei C. phuonh/s ift, was ich fr\u00fcher zu bemerken vergafs, die Nebenlunge anfehnlicher als bei den \u00abreiften \u00fcbrigen Coiubern und hier wie bei \u00dfagellfoi mis, ferictor, mucofus und \u00dfolatus, zugleich fehr l\u00e4nglich und zugefpitzt, fo dafs mithin beide Bedingungen zufammen zu fallen fcheinen, indem das kleinere Lungenrudiment auch rundlicher ift.\nDie erl'te Andeutung des Lungenrudimentes fand ich bei C. rhombeutits, in einer, an der gew\u00f6hnlichen Stelle des Rudimentes befindlichen Erweiterung, die an ihrer Grundfl\u00e4che am breiteften, und weit d\u00fcnnh\u00e4utiger als die Hauptlunge ift. Hiernach dehnt fich alfo zuerft die einfache Lunge an einer Stelle etwas ft\u00e4rker aus, und erft. fp\u00e4ier verengt fich das auf diele Weife entstandene, aber noch rundliche Rudiment, dann ftreckt es fich, und bekommt eine mehr l\u00e4ngliche Geftalt, auf \u00e4hnliche Weife, wie der Polyp bei feinem erften Aus-fprollen ein rundliches, fpitzes H\u00fcckerchen bildet, dann jiehan feinen hintern, dieVerbindung vermitlelndenTheile zufamrnenzieht, zugleich verl\u00e4ngert und Arme treibt, in welchen die L\u00e4ngendimeufion noch ft\u00e4rker vorherrfebt. Die Entwicklungsverfchiedenheiten des Herzens, des Darmkanals, in c'erThierreihe fowohl als beim Embryo, bieten ganz \u00e4hnliche Erfcheinungen dar.","page":220},{"file":"p0221.txt","language":"de","ocr_de":"221\nAufser den fr\u00fcher fchou angef\u00fchrten fechs Arten von Bo a 1 ) fand ich auch bei Boa cenchrls eine doppelte Lunge, deren rechte H\u00e4lfte die linke um ein Drittheil an Grofse \u00fcbertraf.\nVon zwei neu unterfitehten Arten Typhlops, n\u00e4mlich T. oxyrynchus und T. feptemftriatns, hat die erftere einen, dem von T. erocniaius Schon fr\u00fcher von mir be-fchriebenen, M\u00e4 \u00e4hnlichen Hau. Die kurze Lunge ift einfach, fehr l\u00e4nglich, durchaus zellig, nur hinten etwas weitmafchiger. ln ihrer vordem kleinern H\u00e4lfte hat lie aufserdem an ihrer untern Wand fechs, allm\u00e4hlich gr\u00f6fser, aber niedriger werdende, l\u00e4ngliche Vertiefungen, die man als Ann\u00e4herungen zur Bildung von Nebenf\u00e4chern mithin feinerer Vereitelung und Vergr\u00f6\u00dferung der athrnenden Oberfl\u00e4che anfehen kann.\nDagegen hat T. Jeptemfirlanis eine rechte, fehr einfache, l\u00e4ngliche und zwar \u00fcberall zeitige, aber nirgends Spuren jener Vertiefungen zeigende, und aufserdem eine linke, rundliche, wenigftens fechzigmal kleinere Lunge, die fielt hier offenbar an der Stelle jener Vertiefungen gebildet hat.\nOphiftiurus venira\u00fcs hat zwei l\u00e4ngliche, einfache, zellige Lungen, deren linke in Hinficht auf L\u00e4nge und Weite zwei F\u00fcnftheil der rechten betr\u00e4gt. Er fteht daher in diefer Hinficht offenbar hinter Angitis fragUis, deren linke Lunge bisweilen nicht v\u00f6llig um ein Drittheil kleiner als die rechte ift.\nEine einfache Lunge fand ich im Gegentheil\n1)\tbei Vfeudoboa coerulea.\n2)\tBei l'ipcra ammodytes, V. certifies, V. Redit, V liaje, wo fie wie bei V. bonis gebildet ift.\n3)\tBei mehreren Coluberarten, namentlich den fchon angef\u00fchrten.\n1) A. a. O. S. 84'","page":221},{"file":"p0222.txt","language":"de","ocr_de":"or>r>\n3. S an rie r.\nVon den fchlangen\u00e4hnlichen Sauriern unterfuchte ich Biinanus f. Chirotes propus und Bipes lepidopus.\nDer erftere hat nach Cuvier, wie die meiften Schlangen, nur eine grofse Lunge1). In derThat kommt er nun wirklich mit den meiften Schlangen, aber nicht, wie Cuvier glaubt, durch die Anwefenheit blofs einer Lunge, fondern zweier, von denen aber die eine weit betr\u00e4chtlicher als die andere entwickelt ift, \u00fcberein.\nDie rechte ift l\\ Zoll lang, zwei Linien weit, lehr l\u00e4nglich, \u00fcberall, nur hinten weniger fein als vorn, zellig; die linke hat nur fechs Linien L\u00e4nge und nicht v\u00f6llig eine Linie im Durchmeffer.\nDie lance Luftr\u00f6hre theiltfich in zwei kurze Aefte,\nSehr auffallend ift, dafs das Lungenrudiment hier viel kleiner als bei An guis, Ophifaiirus und Boa ift. Ophi-\u00dfiurus und Angitis ftehen in cliefer Hinficht zwifchen Chirotes und Bipes. Ein Beitrag zu dem Gefetze, ' dafs nicht alle Organe in ihrer Ausbildung gleichen Schritt halten, indem bei Chirotes die Lunge den Gliedmaafsen, hei An guis, Ophijaurus, Boa, diefe den erftern nach-ftehen.\nBipes lepidopus unterfcheidet lieh von Chirotes durch die weit vollkommnere Entwicklung der linken Lunge, die nur wenig auf Koften der rechten gefche-hen ift. Die linke ift nur um ein Drittheil l\u00e4nger und enger als die rechte, wie fie, durchaus einfach, l\u00e4nglich, feinzeilig. Auch hier theilt fich die Luftr\u00f6hre in zwei fehr kurze Aefte.\nBipes lepidopus kommt mit An guis fragilis durch die Anordnung und verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsige Grofse der Lungen daher fehr \u00fcberein.\nI) Hegne animal. T. III. S. <,$.","page":222},{"file":"p0223.txt","language":"de","ocr_de":"Eei Seps an gu hi us verhalten fich die Lungen gerade wie bei6'. chcdcidesf. romarins, was nicht aulf\u00e4llt, da wahrlcheinlich wohl beide nur Variet\u00e4ten derfelben Art find,\nDiefe Verfchiedenheit in der Gr\u00f6fse beider Lungen ift infofern fehr merkw\u00fcrdig, als noch bei Sens oeellaris, wie ich mich davon fo eben \u00fcberzeuge, die rechte Lunge nach allen Richtungen um ein Sechstheil grofser als die linke ilt.\nBefonders intereffant find die Lungen von Gecko \u00dfmbriatus\u25a0 Die Gelegenheit zur Unterfuchung diefes feltenen Reptils war mir befonders erw\u00fcnfeht, da ich die von Tiedemann, befchriebene Anordnung der Luftr\u00f6hre *) noch nicht in der Natur fahe. Wie zu erwarten, fand ich fie im Wdeutlichen mit der Befchreibung diefes Gelehrten \u00fcbereinftitnmend. Die geringen Verfchiedenheiten, welche ich bemerkte, begehen i) in der Zahl und Geftalt der Ringe. Tiedemann erw\u00e4hnt der crl\u2019tern in der Befchreibung nicht, die Abbildung aber zeigt deren acht, wirklich finde ich indefs in meinem Exemplare dreizehn. Die obern find betr\u00e4chtlich breiter als die untern, und flehen, vorz\u00fcglich der erfte vom zweiten, viel weiter als diefe von einander ab. In der Mitte find fie wirklich fclimal, aber doch weit weniger ftark eingefclm\u00fcrt, als man nach der Abbildung erwarten w\u00fcrde.\nNach liedemann unterfcheidet fich die erweiterte Stelle durch die Geftalt ihrer Ringe auch infofern von den \u00fcbrigen, als hier die Ringe vollft\u00e4ndig, dort unvollkommen , und hinten nur durch eine ftarke Haut vereinigt find. Dies gilt aber in der That h\u00f6chftens f\u00fcr die vier vordem Ringe. Die neun hintern find in der That vollft\u00e4ndig. An den fechs mittlern ift dies\nl) S. diefes Archiv, Ed. 4. H. 4. S. 550.","page":223},{"file":"p0224.txt","language":"de","ocr_de":"weniger deutlich, weil der obere Ahfchnitt viel d\u00fcnner als der vordere ift, fehl- leicht zu erkennen aber an den drei letzten, indem ficli nier fait gar keine Veri'cuiedenheit diefer Art findet. Von der geringen Dicke des ob\u00e9ra Abfchnittes r\u00fchrt die Plattheit diefer Erweiterung her.\nEine zweite Verfehiedenheit bietet die Geftalt und verh\u00e4ltnilsrn\u00e4fsige Gr\u00f6fs\u00ab der Erweiterung dar. Ich finde fie l\u00e4nglicher und v\u00e9rhaltniisiiuifsig weniger weit, mithin nicht fo pl\u00f6tzlich vom hintern Theile der Luitiobre abgeletzt. Da lieh tue verh\u00e4hniLsm\u00e4lsiga L\u00e4nge die:er Erweiterung aus der 1 tedeina/mjchen Be-ichreibung nicht ergiebig fo bemerke ich, dais fie in meinem Exemplare die vordem zwei Fiinftheiie der ganzen Luftr\u00f6hre emnimmt.\nIn Bezug auf den Zweck diefer Erweiterung h\u00e4lt es Tiedemann f\u00fcr wahrfcheialich, dafs lie ein Luftbeh\u00e4lter ley, tier das Thier in den Stand fetze, eine Zeitlang unter Wafler zu leben. Er fcheint dies fiir tlie Ilauptbeftiinniung zu halten, indem er ihres Ein-ilufl'es auf tlie Stimme fp\u00e4ter und mehr beil\u00e4ufig erw\u00e4hnt.\nEs ift m\u00f6glich, dafs die erfterw\u00e4hnte Beziehung wirklich Statt findet, indefien bietet tier Bau der Luime (aufser der Lebeustenacit\u00e4t der Amphibien und tier harken Refpi rations Pu \u00bbefion ihrer Haut, fo wie der an-fehnlichen Gr\u00f6fse des Lungenfackes an und f\u00fcr lieh) eine, meines Willens noch gar nicht bei diefem Thiere bemerkte Anordnung dar, welche mit diefem Theile der Lebensweife des Gecko wenigllens auf eine viel n\u00e4here Weife in Beziehung fteht.\nDiefe Eigenth\u00f6mlichkeit befiehl in der Amvefen-heit von l\u00e4nglichen S\u00e4cken, in welche die mittlern zwei Vierthede des untern Randes jedes Lappens aus-gezogen lind. Sie gehen ununterbrochen in die Lunge ' \u00fcber, find an der Grundfl\u00e4che und ihrem freist","page":224},{"file":"p0225.txt","language":"de","ocr_de":"Ende etwas weiter als in ihrem \u00fcbrigen Verlauf, und. folgen dicht neben einander von vorn nach hinten in einer einfachen Reihe. Die miulern find bei weitem die \u25a0l\u00e4ngten und aufehnlich, indem fie auf den Durchmef-fer von I bis i J Linien die Lange von fechs bis acht Linien haben. Der oberfte und unterfte find pl\u00f6tzlich viel k\u00fcrzer, nur ein bis zwei Linien lang. Durch ihrem Bau unterfcheiden fie \u00bbich von der \u00fcbrigen Lunge, indem nur ihre Anfangsh\u00e4lfte, und auch diele weit fchw\u00e4chere, durch faferigknorplige Vorfpr\u00fcuge gebildete Zellen hat, als die eigentliches Lunge, w\u00e4hrend ihr Endtheil blofs h\u00e4utig: und ganz einfach ift. Ihre Zahl und Anordnung ift auf beiden Seiten gleich, indem {ich auf der rechten Seite nur fechs, auf der linken acht finden. Zwar find die rechten etwas weiter, allein nicht l\u00e4nger, und auch jene Verlchieclenhejt ift nicht l\u2019o bedeutend, dafs nicht hier, wie in lb vielen F\u00e4llen, von dem Gefetz des Vorherrfchens der rechten vor der linken H\u00e4lfte eine bedeutende Ausnahme Statt f\u00e4nde.\nUebrigens ift die Lunge ganz einfach, ohne Spur einer andern Abiheiiung als der vorerw\u00e4hnten Zellen, die von vorn nach hui Leu allm\u00e4hlich bedeutend an Tiefe ab-und an Umfang zunehmen, aber doch nicht ganz verfchwinden.\nDie erw\u00e4hnten S\u00e4cke nun haben wohl allerdings die Function von Luftbeh\u00e4ltern wenigftens in einem weit hohem Grade als die Lui\u2019tr\u00f6hrenerweiterung, die wahrfcheinlich mit der Stimme, wie die Luftr\u00f6hren-erWeiterungen der V\u00f6gel, in einer weit n\u00e4hern Beziehung fleht, wenn ich gleich auch jene nicht ganz l\u00e4ugnen will.\nDiefe Anordnung ift \u00fcbrigens auch an und f\u00fcr fich merkw\u00fcrdig, weil durch lie den bisher bekannten, fehr einzelnen Beifpieien der meiden Kam\u00e4leons","page":225},{"file":"p0226.txt","language":"de","ocr_de":"226\nund des Polychrus marmoratus, bei welchen lieh diefe Lungenbildung findet, ein neues beige '-'igt ift.\nUngeachtet der allgemeinen Aehnlicnkeit unter-fcheidet lieh aber doch die Lungenbildung diefer drei Gattungen nicht wenig.\nBei Gecko \u00dfmbriatus find die Lungen \u00fcbrigens ganz einfach, indem der Sack, welchen jede bildet, nirgends ahgcthe\u00fct ift, die fechs bis acht Forti \u00e4tze lind verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig klein, fie entfpringen vom vordem Rande der Lunge.\nAuch f\u00fcr Polychrus marmoratus habe ich fr\u00fcherangegeben 1 ), dafs die Lunge ein einfacher Sack fey, und hiernach w\u00fcrde fie ficli alfo lehr wenig von der Lunge des Gecko Jimbriatus unterfcheiden, indeffen finde ich jetzt bei n\u00e4herer Unterfuchuug, dafs die Bildung wirklich bedeutend zufammengefetzter ift. Sie verh\u00e4lt lieh folgendermafsen :\nDer fehr kurze Luftr\u00f6hrenaft fpaltet fich in der Subftanz der Lunge fogleich in zwei kleine Zweige, einen vordem und einen hintern. Von diefen \u00f6ffnet fich der elfte in eine kleine, ungef\u00e4hr nur der ganzen Lunge betragende dreieckige, vordere Abtheilung, welche den Luftr\u00f6hrenaft nach vorn \u00fcberragt, und durch eine Querwand von der hintern gefchieden ift. Diele Querwand ift ganz vollfl\u00e4ndig, und beide Abtheilungen h\u00e4ngen daher, wenn gleich in der Subftanz der Lunge, doch nur mit tel ft des kurzen Luftr\u00f6hrenaftes, zufammen.\nAufserclem findet fich, wie bei Calotes, am oberen und unteren Rande der Lunge in dem obern Theile der hintern Abtheilung eine Reihe von drei, von vorn nach hinten aufeinander folgenden, grofsen und tiefen Zeilen, welche fehr deutiicli eine unvolikommtie ____________\tWieder-\nij) Areliiv a. a. O. S.","page":226},{"file":"p0227.txt","language":"de","ocr_de":"Wiederholung der befchriebenen Abtbeilung der Lunge in mehrere, nur durch den Luftr\u00f6hrenalt zufarnmen* h\u00e4ngende S\u00e4cke find. Die Querw\u00e4nde find nur un-vollkommner in zwei H\u00e4lften zerriffen, was mit der ft\u00e4rkern Ausdehnung der Lunge zufatnmenzuhangen\nfcheint.\nAufserdem find die W\u00e4nde der ganzen vordem, fo wie des vordem Drittheils der hintern Lungenab-theilung ziemlich feinzellig. Nach hinten werden die Zellen pl\u00f6tzlich fehr weit und niedrig, und in den Anh\u00e4ngen findet fich keine Spur davon.\nEs finden fich vier Anh\u00e4nge, in welche das hintere Ende der Lunge ausl\u00e4uft, fo dafs zwei dem obern und untern Rande entfprechen, die beiden \u00fcbrigen in der Mitte liegen. Alle find ungef\u00e4hr gleich Jang, weiter an ihrer Grundfl\u00e4che, und ihrem freien Ende angefchwollen, und faft doppelt fo lang als die eigentliche Lunge.\nDie Lunge von Polychrus marmoratus ift alfo weit zufammengefetzter als die von Gecko fimbriatus, und vereinigt mehrere Bildungen in fich.\nDurch die Sonderung in eine kleinere vordere und eine gr\u00f6fsere hintere Abtheilung ftellt lie die Bildung Von Stellio vulgaris und Iguana *) durch die Anwefen-heit der tiefen obern Zellen die von Calotes vulgaris und Schleus officinalis 2 ), endlich durch die Zipfel die von Gecko fimbriatus dar.\nJene gr\u00f6fsern Zellen fcheinen Andeutungen der am untern Rande der Lunge von Gecko fimbriatus befindlichen Zipfel zu feyn.\nl) Archiv, Bd. 4. S. 75- 7<\u00bb* l) Ebend.\nM, d, Archiv. V. 2.\nQ","page":227},{"file":"p0228.txt","language":"de","ocr_de":"Endlich ift die Lunge von Cham\u00e4leon am zufam-mengefetzteften unter dielen drei Gattungen, indem iicii ,l) ftatt einer Scheidewand, zwei finden\n2) an der vordem untern Wand der Lunge, un-o-ef\u00e4hr wie bei Gecko\u00dfmbriatus, vier kleinere, und an dem hintern Ende, wie bei Polychrus, vier gr\u00f6fsere Zipfel finden. Diefe, von denen einer bis zwei wieder in zwei gefpalten find, finde ich bei weitem nicht fo lang als die von Polychrus, was durch die vergr\u00f6fserte Zahl* derfelben, die anfelinlichere Gr\u00f6fse der Lungen und die mehrfache Abtheilung derfelben crfetzt zu feyn fcheint.\nDen befchriebenen Bau der Lunge finde ich \u00fcbrigens nur bei Gecko \u00dfmbriatus. Dagegen fuchte ich ihn vergeblich bei G. fafciculans, laevis, vittaciis und \u25a0phy Hunts, welche alle die von mir f\u00fcr G. guttatus be-\nfchriebene Bildung haben.\nZwar bedarf es kaum der Erw\u00e4hnung, dafs, blofs der Anordnung eines oder einiger Organe wegen, ein Thier nicht neben das andere geil eilt werden darf; allein merkw\u00fcrdig ift doch, dals Cnamtaeon, Polychrus und Gecko fimbriams auch durch mehrere andere Bedingungen \u00dcbereinkommen, welche fia von andern Eidechfen unterlcheiden.\nDahin geh\u00f6rt bcfonders die Anordnung der Rippenknorpel. Schon l\u00e4ngU weift man, dafs die Rippenknorpel der hintern Rippen beim Cham\u00e4leon fich in der Mittellinie vereinigen l) 2). Lheielbe Bemerkung hatte ich bereits vor meinem Jahren bei der Leiter-Eichung von Polychrus inarmoralus aemaeut, und ich war daher auf eine angenehme Weife \u00fcberr\u00e4fcht, als ich auch bei Gecko junbrlatus dieielbe Lebereirntim-\nl) Archiv, Ed. 4- s. *7-\n3S Perrault Mem. pour L-.vir \u00e0 1\u2018liift. des animaux. Paris 167<\u25a0 .... j;, Cuvier, vergl. Auat. lid. I. S. 188.","page":228},{"file":"p0229.txt","language":"de","ocr_de":"cuing zwifchen dem Bau der Rippen und der Lungen fand. Nur die vier vordem Rippen heften fiel) hier durch ihre Knorpel an das kurze und breite llruft-bein, die dreizehn hintern dagegen fliefsen durch fia in der Mittellinie zufammen. An der Vereinigunerstelle gellt hei den meiften nach vorn eine kleine, nicht von einem Rippenpaar z\u00fcrn andern reichende, von den vordem zu den hintern allm\u00e4hlich kurzer werdende Spitze ab. Beim letzten, dicht vor den Schambeinen liegenden Paare fehlt diele Spitze ; dagegen geht hier von dem hintern Rande in einiger Entfernung vom innern Ende ein kleiner Haken nach hinten ah.\nDiefe Anordnung erftreckt (ich hei allen drei Thieren durch den ganzen Unterleib.\nBei den \u00fcbrigen von mir unterfuchton Gedknnon fehlt diefe Anordnung, wenn lieh gleich eine Andeutung davon neben der Mittellinie findet. Die Hippen hegen n\u00e4mlich unter den \u00e4ufsern Bauehnmskdn und vereinigen fich nicht; allein in den geraden Bauchmuskeln finden fich in gleichen Entfernungen Cedis Sdmenfireifen, welche fich an einen fchmaleu felinigen L\u00e4ngenftreif heften, der von der Schambeinfuge bis zum untern Ende des grofsen Bruftmuskels reicht. Diefe Sehnenflreifen fchei-nen mir die Andeutungen der Rinpenknorpe] bei Gscko \u00dfmbriatus u. f. w. Zwar lind lie nicht mjt den Puppen verbunden, und an der \u00e4ufsern Fl\u00e4che der geraden Bauchmuskeln hefonders Itark, allein Ile reichen, wenn gleich feil wacher werdend, bis zur innern, und auch bei G.\u00dfmbriatus u. f. w. liegen die Hippenknorpel frei an der \u00e4ufsern Fl\u00e4che der geraden Bauchmuskeln.\nEin zweiter, wenn gleich weniger allgemeiner, Uebereinkunftspunkt ilt die Anordnung der Luftr\u00f6hre,","page":229},{"file":"p0230.txt","language":"de","ocr_de":"230\nPolychrus zeigt nichts, was mit der Luftr\u00f6liren-erweiterung von G. fimbriatus zu vergleichen w\u00e4re, Auch ift die ganze Luftr\u00f6hre i'ehr eng.\nDagegen hat wohl h\u00f6chft wahrfcheinlich der Kehl* Sack von Chamaeleon diefelbe Bedeutung.\nDiefer kommt \u00fcbrigens auch bei Ch. pumilus, tleffen Lungen nach einem ganz andern, weit einfachem Typus gebildet find, vor, und, wo ich nicht fehr irre, fo ift die aufserordentliche Weite der ganzen Luftr\u00f6hre bei Gecko guttatus etwas ganz analoges, denn in der That ift diele beinahe eben fo weit als die erweiterte Stelle bei Gecko fimbriatus.","page":230}],"identifier":"lit14624","issued":"1819","language":"de","pages":"213-230","startpages":"213","title":"Beitr\u00e4ge zur Geschichte des Respirationssystems der Amphibien: Als Nachtrag zu Bd. 4. No. 4. S. 60. ff.","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:04:12.555569+00:00"}