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{"created":"2022-01-31T14:47:46.715123+00:00","id":"lit14626","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Chevalier","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 231-233","fulltext":[{"file":"p0231.txt","language":"de","ocr_de":"231\nIntel I igenzblatl.\nI, Zur Lehre von der thierifchen Mifchung.\nI. Chevalier \u00fcber die menfch liehe Galle und die Anwefenheit von Pikromel darin. (Ann. de Chimie et de Phyf. T. 9. p. 400\u2014405-)\nDa Herr Orfila, Laugier und Caventou das Pikromel in menfchlichen Galienfteinen nachgewiefen hatten, verklebte ich diefe Suhftanz auch in der Galle auszumitteln.\nDurch Behandlung der Blafengalle mit Alkohol gerann das Eiweifs, und bem\u00e4chtigte lieh dabei eines Thei-les der gelben Subftanz. Hierauf w\u00fcrde die FliifGgkeit filtrirt, deftillirt und mit effigfaurem Blei behandelt, der Niederfchlag durch das Filtrum abgefondert.\nDie mit effigfaurem Blei gef\u00e4ttigte, \u00fcbergegangene Fliiffigkeit fetzte Flocken ab, die, gewafchen, in der Efligf\u00e4ure aufl\u00f6slich waren1). Durch SchwefelwafferfrofF-gas wurde das Blei getrennt, und nun die Fl\u00fcfligkeit verdunftet. Der R\u00fcckftand verhielt fich ganz wie Pikro-mel, fchmeckte erft bitter, dann f\u00fcfs, war in Efligf\u00e4ure aufl\u00f6slich, wurde durch efligfaures Blei niedergefchlagen, zog die Feuchtigkeit aus der Luft an u. f. w. Aus einer Unze Galle erhielt ich 12 Gran. Die angewandte Galle war gr\u00fcn, fehr klebrig, und fch\u00e4umte beim Sch\u00fctteln.\nl) Nachdem das Pikromel durch unvollkommnes efligfaures Eiei ans der Fl\u00fcffigkeit niedergefchlagen worden ift, aus der man die \u00fcbrigen Principien durch das gew\u00f6hnliche effig-faure Blei entfernt hat, fo bleibt ein Theil davon in der Fliiffigkeit zur\u00fcck, deffen Pr\u00e9cipitation durch etwas Kali bewirkt wird.","page":231},{"file":"p0232.txt","language":"de","ocr_de":"Nach vcrfchiebenen Beobachlungen fand ich immer in der Gal'-e Pikromel. Da lieh immer eine gr\u00f6fseie oder kleinere Menge verfebiedener Principien in derGal'e finden , fo habe ich im Folgenden nur das Verh\u00e4ltmfs des Wallers und des I\u2019ikromels angegeben.\n1.\tVerfuch. Frau an Schuuincljucht geftorhen. Galle gelbr\u00f6ihlich , wenig Beftamhheile enthaltend.\nZehn Grammen (ungef\u00e4hr 3 Dr.) enthalten\nWaffer .\t.\t.\t.\t.\t.\t9,8\nProduct der Vorausfetzung o, 2\n10,0\nZw\u00f6lf Grammen diefer Galle gaben ein Decigramm Pikromel (ungef\u00e4hr 2 Gran). Die Empfindlichkeit der Waage machte das Auffinden einer fo gering\u00e8n IVIeuge m\u00f6glich.\n2.\tVerl. Frau an Syphilis mit Complication geftorben. Galle (ehr dunkelgr\u00fcn, pr\u00e4cipidrte fehr kleine, raube, br\u00f6ckliche S.eiue, die aus gr\u00fcnem Harz, gelber, fchon etwas zerfetzter Materie, fehr wenig Pikromel, und et-w .s fiickfioflhahiger Subftanz beftauden. Die Verdun-Itung gab in io Grammen Waffer 7,8\nfefter bubftanz .\t.\t.\t2,2\n10.\nDiefe Galle gab 36 Centigrammen Pikromel (ungef\u00e4hr 6 (rrav).\n3.\tVerf. Mann am G alle njieh er, mit Syphilis compli-\ncirt, geftorben\tIdie dnnke'gelbe Galle enthielt\nWaffer 9 Grammen 64 C.\nB\u00fcekftand\t36 C.\nIO Gr.\nZwei und vierzig Gr. gaben 8 Decigramme Pikromel (ungef\u00e4hr 13 Gran). So viel fand ich nie.\n4.\tVerl. trau an Syphilis, mit Kehlkopfsfchwini fucht, geftorben, Die lehr dunkelgr\u00fcne Galle enthielt\nWaffer 7,0 R\u00fcckhand 3,0,\n10.\nZwei und dre fsig Grammen gaben 3 Decigramme Pi-krome( ungef\u00e4hr 6 Gran),","page":232},{"file":"p0233.txt","language":"de","ocr_de":"5.\tVerf. Frau am Nervenjieber geftorben. Ich fand nar \u00e4ufserft wenig Pikrorr.el und eineu Stein, der, vom Waffer bei reit, aus Cliolefterine \u00ff\u00f4 l)\ngelber Subi\u2019tanz 3 Verluft ...\t1\n100 beltand.\n6,\tVerf. Die Galle eines erftickten Kindes enthielt nur \u00e4ufserft fchwacbe Spuren von Pikromel.\nUeber den Einflu\u00df der Krankheiten lint! noch Un-terfucbungen an zu fiel len. In der ausgebroehcnen Galle fmd ich bei mehrmaliger Unterfuclrung kein Pikromel. Vielleicht ii'i dies in einer Verfchiedenheit der Leber-und Blafengalle oder einer Ver\u00e4nderung begr\u00fcndet, welche diefe auf ihrem Wege aus der Blafe in den Wagen erleidet.\n2. Laffai g n e Unterfuchung mehrerer Steine aus verfehle denen Thieren. (Annales de Chimie et de Ph. T. 9. p. 324 \u2014 329-)\n1. Verf. Blafenftein eines Hundes. Farbe gelb, Ge-ftalt unregelm\u00e4\u00dfig, Gr\u00f6\u00dfe einer Hafelnufs. In kaufti-fchem Kali l\u00f6ft er fich unter reichlicher Entwicklung von Ammonium faft ganz auf, fo dafs nur eine geringe Menge eines wei\u00dfen Pulvers \u00fcbrig bleibt. In der mit SalzfUure gef\u00e4ttigten alka\u00fcfehen Aufi\u00fciimg bildet lieh ein vveifser flockiger Niederfehlag, der lieh beim Trocknen verkleinert, und in ein wei\u00dfgelbliches kryftallinifches Pulver verwandelt. Diefe Subftanz ver\u00e4nderte ich nicht an der Luft, war feibft in kochendem Waffer wenig aufi\u00f6s-lich, und fchlug \u00dfch daraus beim Erkalten als kleine Kryftalle nieder. Sie r\u00f6thete die Lackmustinctur leiclit. Bei der Deftillation gab lie alle Producte thierifeher Subftanz. In kauftifchen Alkalien l\u00f6fte lie freh leicht auf, und wurde durch S\u00e4uren etwas niedergeichlagen. In Salpeterf\u00e4ure l\u00fcfte fie fich bei gelinder W\u00e4rme auf,\n1) Diefe war gr\u00fcnlich, von etwas, im Alkohol anfgeloften Harz-","page":233}],"identifier":"lit14626","issued":"1819","language":"de","pages":"231-233","startpages":"231","title":"\u00dcber die menschliche Galle und die Anwesenheit von Pikromeldarin: Ann. de Chimie et de Phys., T. 9, p. 400-405","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:47:46.715129+00:00"}