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{"created":"2022-01-31T17:04:09.255013+00:00","id":"lit14627","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Greef, Richard","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 2: 452-453","fulltext":[{"file":"p0452.txt","language":"de","ocr_de":"452\nLitteraturbericht.\nalso fast die zehnfache Genauigkeit. Nach den Zahlen f\u00fcr 50\u2018A und 198 m\u00fcfste man erwarten, in der Gegend von 50 mm einen etwa anderthalb mal gr\u00f6fseren mittleren Sch\u00e4tzungsfehler zu finden, als in der Gegend von 200 mm, und zwar dem absoluten, nicht etwa dem relativen Werte nach; nach den Zahlen f\u00fcr 4972 und 202 ist dagegen der mittlere Fehler bei 200 etwa das Vierzigfache von dem bei 50. In einem Falle gelangt H. sogar zu einer ihrer Natur nach v\u00f6llig unsinnigen Zahl, n\u00e4mlich zu einem negativen Pr \u00e4 zisionsmafs , und er wird nur durch vorangegangenes Zusammenwerfen verschiedener Zahlen zu Durchschnittswerten davor beh\u00fctet, noch mehrere solcher neuen negativen Gr\u00f6fsen zu liefern. Wie man alle so etwas finden und mitteilen kann, ohne stutzig zu werden, ist mir r\u00e4tselhaft; der Verf. rechnet aber mit seinen Werten ruhig weiter. Es ist, als ob ihm \u00fcber dem vielen Rechnen der Gedanke f\u00fcr den eigentlichen Sinn seiner Zahlen verloren gegangen w\u00e4re. Durch eine, wenn auch nur sch\u00e4tzungsweise Bewertung der konstanten Fehler h\u00e4tte er sich einigermafsen helfen k\u00f6nnen und, wie ich nach ein paar Proben versichern kann, ganz befriedigend \u00fcbereinstimmende Werte gewonnen ; jetzt haben die in der charakterisierten Weise ermittelten Zahlen und mit ihnen zahlreiche Tabellen, Er\u00f6rterungen und \u00dcberlegungen keine Spur von Bedeutung. Auch die oben unter No. 1 und 4 mitgeteilten allgemeinen Resultate, welche mit H\u00fclfe der sinnlosen Pr\u00e4zisionsmafse gewonnen sind, verlieren damit ihren Boden; zu den anderen, nicht direkt tangierten, wird, wie ich f\u00fcrchte, das Vertrauen ersch\u00fcttert.\nNat\u00fcrlich schliefst das Gesagte nicht aus, dafs sich in den Resultaten des Verf. noch manche Einzelheit findet, die teils im allgemeinen, teils speziell f\u00fcr Augenmafsversuclie Beachtung und Nachpr\u00fcfung verdient. Anderes l\u00e4fst sich vielleicht noch durch eine angemessene Verarbeitung aus ihnen gewinnen. Dazu m\u00fcfste allerdings teilweise das empirische Material vollst\u00e4ndiger und nicht blofs in den letzten Durchschnittswerten mitgeteilt werden, was mir namentlich f\u00fcr die nach der Methode der richtigen und falschen F\u00e4lle mit Gleichheitsurteilen erhaltenen Zahlen dankenswert erscheinen w\u00fcrde.\tEbbinghaus.\nJ. Roth. \u00dcber Astigmatismus und Ophthalmometrie. Inaug.-Dissertation Z\u00fcrich 1890, Hofer und Burger, 67 S.\nDie Absicht des Verfassers ist die, an der Hand eines grofsen Beobachtungsmaterials (1000 astigmatische Augen) die H\u00e4ufigkeit und die verschiedenen Formen des Astigmatismus festzustellen und zu klassifizieren. Die Kranken stammen aus der Z\u00fcricher Augenklinik und wurden mit dem HELMHOLTzschen und den JAVALSchen Ophthalmometer oder dem WECKEKSchen Keratoskop untersucht.\nVerfasser konstatiert, dafs schon beim Eintritt der Kinder in die Schule ein grofser Prozentsatz von Astigmatikern sich vorfindet; die asthenopischen Beschwerden stellen sich dann bald danach ein beim Besuch der Schule, der Universit\u00e4t oder bei der ersten Zeit der anhaltenden praktischen Arbeit in Fabriken etc. Diese Asthenopie ist dadurch bedingt, dafs der in einseitiger Weise sich kontrahierende Ciliarmuskel","page":452},{"file":"p0453.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n453\n\u2022der Astigmatiker durch den anstrengenden Gebrauch der Augen zu erlahmen anf\u00e4ngt.\nEin weiterer Blick auf die Zusammenstellung der beobachteten F\u00e4lle zeigt, dafs die Zahl der Astigmatiker mit dem zunehmenden Alter stark sinkt. Eingehend auf die von einigen franz\u00f6sischen Autoren aufgestellten Hypothesen wird dies anscheinende Faktum erkl\u00e4rt. Der Eeferent m\u00f6chte dem gegen\u00fcber darauf hinweisen, 1) dafs es \u00fcberhaupt viel mehr junge als alte Menschen giebt, und 2) dafs der schlecht sehende Astigmatiker schon in der Jugend, und nicht erst im Alter das Bed\u00fcrfnis hat, zum Augenarzt zu gehen.\nDagegen nimmt der subjektive Astigmatismus nach dieser Statistik mit der Zeit zu, resp. variiert. Es soll dies keine Alterserscheinung des Ciliarmuskels oder der Linse bewirken, sondern soll davon abh\u00e4ngen, wie stark der totale Astigmatismus zu verschiedenen Zeiten durch Vorsetzen von Cylindergl\u00e4sern manifest gemacht werden kann.\nNachdem die verschiedenen Arten des Astigmatismus besprochen sind (Korneal-Linsen-Ketinal etc.) werden die daf\u00fcr angebrachten Hegeln beim Ordinieren von Cylindergl\u00e4sern besprochen; mit Recht wird davor gewarnt, den mit dem jAVALSchen Instrument gefundenen Korneal-Astig-matismus als Total-Astigmatismus zu betrachten und danach zu verordnen.\nR. Greeff (Berlin).\nC. Calleja. Theory of Physics, a rectification of the theories of Molar Mechanics, Heat, Chemistry, Sound, Light and Electricity. London, 1890, Regan Paul, Trench, Tr\u00fcbner & Co. XVI u. 245 S.\n\u2014 General Physiology or Physiological Theory of Cosmos. A rectification of the Analytical Concept of Matter and of the Synthetical Concept of Bodies, resolving the Problem of the Unity of all Objective Knowledge. London, 1890, Regan Paul, Trench, Tr\u00fcbner & Co. VII u. 891 S.\nWer in einer m\u00fcfsigen Stunde einmal Lust versp\u00fcren sollte, zu erfahren, wohin sich Selbst\u00fcberhebung im B\u00fcndnis mit Unwissenheit versteigen kann, dem sei die Lekt\u00fcre dieser beiden, \u00fcbrigens von der Verlagsbuchhandlung gut ausgestatteten B\u00fccher empfohlen.\nIn der Akustik haben Newton, Tyndall, Helmholtz u. a. g\u00e4nzlich falsche Ansichten, da nach des Verfassers Darstellung der Schall in \u00c4th er Schwingungen besteht, und in der Farbenlehre sind Newton und alle, die ihm gefolgt sind, auf Irrwegen. Sapienti sat! Eine Zeit lang war der Referent zweifelhaft, ob er die B\u00fccher nicht als wissenschaftlichen Scherz auffassen sollte: aber das kann doch nicht zutreffen, denn im Lande des Don Quichote, der Heimat des Verfassers, h\u00e4lt man ja dasselbe f\u00fcr Witz und Humor wie bei uns, und wir haben neuerdings noch durch R. Lasswitz\u2019 herzerquickende \u201eSeifenblasen\u201c gesehen, wTie naturwissenschaftlicher Humor und Scherz sich ausnimmt.\nArthur K\u00f6nig.\nJ. Pikler (Budapest). The Psychology of the belief in objective existence. Part I. Objectives capable of presentation. London, Williams and Norgate, 1890. 118 S.\nDer Verfasser will sein Werk als einen Versuch betrachtet wissen, der das Problem des Glaubens an objektive Existenz auf dem Wege der","page":453}],"identifier":"lit14627","issued":"1891","language":"de","pages":"452-453","startpages":"452","title":"J. Roth: \u00dcber Astigmatismus und Ophthalmometrie. Inaug.-Dissertation. Z\u00fcrich 1890, Hofer und Burger, 67 S.","type":"Journal Article","volume":"2"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:04:09.255019+00:00"}