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Über Farbensehen: Aus dessen Essays on the morbid anatomy of the human eye, London 1818, Vol. 2, p. 196

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{"created":"2022-01-31T14:18:09.946024+00:00","id":"lit14638","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Wardrop, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 262-264","fulltext":[{"file":"p0262.txt","language":"de","ocr_de":"262\nhat eine Gurke f\u00fcr einen Krebs, und einen gr\u00fcnen Lauch-ftengel f\u00fcr eine Stange Siegellack gehalten. Fui bellrotbes Kleid, das feine Tochter anhatte, nannte er himmelblau, und, auf Befragen, wie er denn ihr Geficht nenne, Tagte er, riafs ihm ihr Geficht und iiir Kleid, ungeachtet et beide .hellroth nenne, zwar nicht gleichgef\u00e4rbt fchienen, er aber doch den Unterfchied nicht befchreiben k\u00f6nne.\nBlau nannten alle diele Perfonen immer hellroth, eben fo wenig roth gr\u00fcn, wenn gleich umgekehrt hellroth blau und gr\u00fcn roth.\nOb einer ihrer Vorfahren diefelbe Unvollkommenheit hatte, konnte ich noch nicht ausmitteln.\n4. /. IVardrop \u00fcber Farben fehen, (Aus def-fen Effays on the morbid anatomy of the human eye. London 1818- Vol. 2. p. 196.)\nEs giebt eine merkw\u00fcrdige Eigenth\u00fcniliehkeit des Sehens, welche man beffer als angehorne Unvollkommenheit, wie als Krankheit anfehen kann. Man hat lie Farbenfellen genannt, indem dabei entweder gar keine, odet nur eine felir fchwache Vorftellung einiger Hauptfarben Statt findet.\nWerden mehrere verfchiedentlich gef\u00e4rbte Gegen-ft\u00e4ttde vor die Augen eines, auf diefe Weife unvollkommen Sehenden gebracht, fo nimmt er Verfchieden-beiten zwilchen den meiften Farben wahr, ohne genau zu vviffen, worin diefelhen eigentlich beftehen, und kann im Allgemeinen, wenn ihm die Farben einzeln gezeigt werden , lie nicht benennen, oder angeben, zu weicher Klaffe lie geh\u00f6ren.\nVon reinem Gelb oder Blau hat er eine deutliche Vorfrellung, irrt lieh \u00fcber diefe Farben nie, lie m\u00f6gen ihm allein, oder unter andern vorgelegt werden, und h\u00e4lt alle \u00fcbrigen nur f\u00fcr Ab\u00e4nderungen von ihnen. So z. B. lieht er im Prisma nur gelb und blau, nicht, wie ein vollkommen Sehender, lieben Farben.","page":262},{"file":"p0263.txt","language":"de","ocr_de":"Die veiTcltierlenen Arten von Gr\u00fcn unterfcheidet er befonders fchwer, indem ihm die meiften Ab\u00e4nderungen davon entweder geib oder blau erfoheinen, ]o nachdem die eine oder andere diefer Farben vorbei rieht. Gras'erfeheint ihm gelb, dunkler als Gummi gimi, mei-ftens ungef\u00e4hr wie Orange. Roth und olivenfarben werden f\u00fcr diefelben gehalten, wenn lie gle'ch, neben einander liegend , etwas unterfchieden werden. Die gr\u00fcne Farbe macht einen etwas v'erfchiedenen F.indruck, je nachdem die Gegenft\u00e4nde mehr oder weniger ftark erleuchtet lind, indem manche Arten gr\u00fcnen Zeuch\u2022\u2022 bei hellem Liebte gelb, im Schatten, oder felbft bei gew\u00f6hnlichem Tageslichte , unrein blau erfeheinen\u00bb\nDielelbeti Schwierigkeiten veranlaffen die verfchie-denen Arten von Roth. Zinnober und die \u00e4hnlichen IS\u00fcancen fcheinen gelb, Karmin und die verwandten Arten blau, fo z. B. ein rother Olficiersrock geib, die Sch\u00e4rpe blau, fl\u00fcflige rothe Dinte gelb, auf Papier gewifcht und getrocknet, blau.\nSo verh\u00e4lt es lieh beim Tageslicht. Die einzige, heim Kerzenlicht Statt findende Verfchiedenheit ift, rlafs Karmin u. f. w. auch gelb erfeheinen. Zinnober u.I. w. verhalten lieh wie am Tage.\nDiefe Unvollkommenheitfindet nicht bei allen daran Leidenden im gleichen Grade Statt. Sie veranlafst oft fonderbare Mifsgriffe. So z. B. beging eine damit behaftete Perfon, die in einem Tuchladen angeftellt war, Irr-th\u00fcmer beim Tuchverkauf.\nSie ift bisweilen erblich. Mehrere Zweige einer edlen eng\u00fcfehen Familie litten daran, hin \u00e4hnliches Rei-fpiel findet lieh in den philofophifchen x), ein anderes in den medico-chir. Ttansaetipnen J).\nVielleicht r\u00fchrt diefe LInvollkommenheit von einer feinem Empfindlichkeit der psetzhaut fur die Findriicke der blauen und gelben als der \u00fcbrigen Strahlen lier. Diefe kann wieder in der Befchalfenheit der brechenden\ni) Vol. 63. p. 2. s) S. oben S. 260.","page":263},{"file":"p0264.txt","language":"de","ocr_de":"264\nKraft der Feuchtigkeiten begr\u00fcndet feyn, indem die Strahlen diefer beiden Farben genauer als die Strahlen. anderer auf der Netzhaut zufammengebrpcben wer. den, wodurch deutlichere Bilder von Gegenhandel), welche diefe Farben reflectiren, entheben, als von an. dern. Ift die Farbe eines K\u00f6rpers aus verfchiedenen zufaminengefetzt, fo kann die gt ofsere Genauigkeit des, durch die blauen und gelben Strahlen entftehen-den Bildes Urfache feyn, dafs die, durch diefe Farben veranlafsten Empfindungen die \u00fcbrigen \u00fcberwiegen, wo dann in der Seele einer folchen l'erfon eine Vor-fteilung von diefer zufammengefetzten Farbe enthebt, welche von der gew\u00f6hnlichen verfchieden ift, die durch Gegenft\u00e4nde veranlagt wird, welche auf andere Weife gefehen werden.\nDiefe Eigenheit ift zwar nicht h\u00e4ufig, indeffen habe ich felbft einige F\u00e4lle davon beobachtet. iS ach dielen habe ich, mit H\u00fclfe von Herrn JSarrien, dis eben gegebene Darftellung gebildet-\nEine genauere Ein ficht in das Wellen diefcs Zu-ftandes d\u00fcrfte wahrfcheinlich zur Erkl\u00e4rung mehrerer Erfcheinungen des Lichtes und der Farben und mancher Verrichtungen der Netzhaut f\u00fchren.\n$. Whitlock Nicholl Beobachtung einer Un-voll k o mmenlifiit des Seliverm\u00f6gens. (Med. chir. Transact. Vol. JX. p. 359 ff.)\nDem fr\u00fcher ff. oben S. 260.) von mir mitgetbeilten Falle f\u00fcge icli einen, mir k\u00fcrzlich bekannt gewordenen, hei. Zwar ift er jenem fehr \u00e4hnlich, indeffen fuhrt die Zufammenflelluiig mehrerer F\u00e4lle diefer Art vielleicht zur Auffindung der Ui fache diefer Unvollkom. menheit.\n\u201eMeine Augen, Tagt der Mann, welcher der Ge-genftand ift, haben diefelbe Farbe als im obigen Falle. IDie Pupille ilt etwas klein. Die fchwierigfte Farbe ift gr\u00fcn, welches ich von roth fo gut als gar nicht unter-","page":264}],"identifier":"lit14638","issued":"1819","language":"de","pages":"262-264","startpages":"262","title":"\u00dcber Farbensehen: Aus dessen Essays on the morbid anatomy of the human eye, London 1818, Vol. 2, p. 196","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:18:09.946031+00:00"}

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