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{"created":"2022-01-31T16:59:37.070009+00:00","id":"lit14648","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Gaupp","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 55","fulltext":[{"file":"p0055.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericlit.\nA. Bain. On physiological expression in psychology. Mind, XVI. 1891, No. 61. S. 1-22.\nVerfasser behandelt vom Standpunkt der Theorie aus, dafs jeder psychische Vorgang in einem physischen ein Korrelat habe, die Frage, inwiefern das Studium k\u00f6rperlicher Organe und Vorg\u00e4nge f\u00fcr die Psychologie von Nutzen sei. Er wendet sich insbesondere gegen den psychologischen Purismus eines Stout, Bradley und anderer, die sich von dem Studium physiologischer Vorg\u00e4nge f\u00fcr die Psychologie absolut nichts versprechen und sogar eine dem physischen Leben entnommene Ausdrucksweise ablehnen. Dieses Verhalten scheint Bain nur so lange haltbar, als man ausschlielslich die h\u00f6heren intellektuellen Funktionen im Auge hat; und er weist nach, wie in der That die extremsten Vertreter des Purismus, sobald sie der Sinnesth\u00e4tigkeit, den Gef\u00fchlen und dem Willen ihre Aufmerksamkeit zuwenden, ihre Theorie aufgeben und eine ganz andere Sprache reden, was schon dadurch n\u00f6tig wird, dafs es f\u00fcr geistige Vorg\u00e4nge nie ein eigenes Vokabular gab, sondern alle in der Psychologie verwandten Ausdr\u00fccke urspr\u00fcnglich eine materielle Bedeutung haben.\nBain sucht dann n\u00e4her Gesetze der Verkn\u00fcpfung zwischen Psychischem und Physischem, die ein Licht auf das Wirken des Geistes werfen, aufzuweisen; er zeigt in ziemlich ausf\u00fchrlicher, aber nichts Neues enthaltender Darlegung, wie wichtig das Studium der physischen Seite .f\u00fcr die Erkenntnis aller einfachen psychischen Ph\u00e4nomene auf dem Gebiet der Empfindung, des Intellekts, des Gef\u00fchls und Willens ist, er weist auf die interessanten Erfolge hin, wie sie die psychophysischen Untersuchungen eines Weber und anderer hatten.\nZur\u00fcckzutreten scheint ihm der Wert physiologischer Untersuchungen f\u00fcr die Erkenntnis der komplizierteren geistigen Ph\u00e4nomene, weil hier die entsprechenden physiologischen Begleitvorg\u00e4nge sich nicht mit irgend welcher Pr\u00e4zision erfassen lassen.\nImmer aber ist bei der Verwendung physiologischer Theorien und Ausdr\u00fccke im Gebiet der Psychologie an der Theorie des Parallelismus zwischen Geist und K\u00f6rper festzuhalten; dann liegt keine Gefahr vor, -dafs ein physischer Vorgang an die Stelle eines psychischen gesetzt wird, es w\u00e4re denn bildlicher Weise.\tGaupp (Cannstadt).","page":55}],"identifier":"lit14648","issued":"1892","language":"de","pages":"55","startpages":"55","title":"A. Bain: On physiological expression in psychology. Mind XVI, 1891, No. 61. S. 1-22","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:37.070015+00:00"}