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{"created":"2022-01-31T16:59:53.215792+00:00","id":"lit14660","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Sch\u00e4fer","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 68-69","fulltext":[{"file":"p0068.txt","language":"de","ocr_de":"68\nl\u00c2tter atmbericht.\nverkleinertes Bild auf die Selenplatte geworfen, die so beleuchtete Stelle der Platte wird elektrizit\u00e4tsleitend, der elektrische Strom, der an dieser Stelle durch das Selen dringt , geht auf die dem beleuchteten Teil der Selenplatte entsprechenden Dr\u00e4htchen \u00fcber, deren Temperatur er erh\u00f6ht, und diese Temperatursteigerung gelangt zur Empfindung.\nVerfasser kommt zu nachstehenden Folgerungen:\n\u201e1. Die Anwesenheit eines leuchtenden oder beleuchteten Gegenstandes wird mit H\u00fclfe des Elektrophthalms wahrgenommen werden k\u00f6nnen als W\u00e4rmeempfindung in der Perceptionsfl\u00e4che.\n2.\tEin dunkler Gegenstand auf hellem Hintergr\u00fcnde wird empfunden als peripherische W\u00e4rmeempfindung und als Fehlen derselben im Centrum.\n3.\tDie Vergr\u00f6fserung der W\u00e4rmeempfindungsfl\u00e4che \u2014 als Kennzeichen der Ann\u00e4herung eines leuchtenden K\u00f6rpers.\n4.\tDie Abnahme der W\u00e4rmeempfindungsfl\u00e4che in dem Falle, wenn der Gegenstand sich entfernt.\n5.\tDie Abnahme der W\u00e4rmeempfindungsfl\u00e4che vom Centrum aus gegen die Peripherie \u2014 wenn ein dunkler Gegenstand sich n\u00e4hert.\n6.\tDie Vergr\u00f6fserung der W\u00e4rmeempfindungsfl\u00e4che in entgegengesetzter Eichtung, von der Peripherie aus gegen das Centrum, wenn ein dunkler Gegenstand sich mehr und mehr entfernt.\n7.\tEine Ortsver\u00e4nderung der W\u00e4rmeempfindung in der Eichtung nach rechts bedeutet, dafs ein beleuchteter Gegenstand sich nach links hin bewegt, und umgekehrt.\n8.\tDie fortschreitende Bewegung der W\u00e4rmeempfindung nach unten hin wird anzeigen, dafs der beleuchtete Gegenstand gehoben wird, steigt und umgekehrt.\n9.\tDie Bewegung der centralen W\u00e4rmeverminderung nach irgend einer Seite hin wird das Anzeichen dessen sein, dafs ein dunkler Gegenstand in der entgegengesetzten Eichtung fortbewegt wird.\u201c\nPeretti (Merzig).\nKiesselbach. Stimmgabel und Stimmgabelversuche. Monatsschr. f. Ohren-heilk. Jahrg. XXV (1891). S. 1\u20147 u. S. 97\u2014102.\nAus dieser Untersuchung verdient hier folgendes hervorgehoben zu werden, was teils neu, teils nicht allgemein bekannt ist. Anspannung des Trommelfelles setzt die Perzeption aero-tympanal zugeleiteter tieferer T\u00f6ne herab oder hebt sie sogar ganz auf. Osteo-tympanal zugeleitete werden durch Luftverdichtung in der Paukenh\u00f6hle, welche ein Ausw\u00e4rtsdr\u00e4ngen des Geh\u00f6rkn\u00f6chelapparates und einen \u00dcberdruck auf das runde Fenster veranlafst, verst\u00e4rkt, besonders wenn die Gabel durch ein Laufgewicht belastet ist. Einw\u00e4rtspressen des Trommelfelles samt den Kn\u00f6chelchen auf dem Wege der Aspiration oder der Luftkompression im \u00e4ufseren Geh\u00f6rgang durch Verstopfung verringert die Perzeptionsdauer, eventuell bis auf Null. Ebenso bewirkt die Kontraktion des Tensor tympani bei tieferen T\u00f6nen sowohl f\u00fcr Luft- wie f\u00fcr Knochenleitung ein Schw\u00e4cherwerden und ein H\u00f6herh\u00f6ren ; bei mittleren nur ersteres ; jenseits c4 bleiben die T\u00f6ne unver\u00e4ndert. \u2014 G\u00e4hnen beeintr\u00e4chtigt die","page":68},{"file":"p0069.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n69\nH\u00f6rf\u00e4higkeit stark. Kontrahiert man dabei den Tensor, so wird der Stimmgabelton erst h\u00f6her, dann erlischt er und in der dann folgenden H\u00f6rpause tritt sehr h\u00e4ufig Ohrenklingen auf. Bleibt der Tensor in Euhe, so wird der Ton ebenfalls schw\u00e4cher, dabei aber tiefer. \u2014 Alles, was die Exkursionsf\u00e4higkeit des Steigb\u00fcgels und seines Kingbandes herabsetzt, sch\u00e4digt in gleicher Weise Luft- wie Knochenleitung. Gewisse katarrhalische Schwellungen beg\u00fcnstigen letztere, w\u00e4hrend erstere darunter leidet.\tSch\u00e4fer.\nCorradi (Verona). \u00dcber die funktionelle Wichtigkeit der Schnecke.\nArchiv f. Ohrenheilk., Bd. XXXII (1891). S. 1\u201414.\nVerfasser stellte \u00fcber die H\u00f6rfunktion bei Verlust einer oder beider Schnecken experimentelle Studien an Meerschweinchen an. Die Versuche ergaben folgendes :\n1.\tZerst\u00f6rung beider Schnecken setzt eine komplete anhaltende Taubheit f\u00fcr jede Art von T\u00f6nen und Ger\u00e4uschen. Die Taubheit entsteht gleich mit der Operation; Gleichgewichtsst\u00f6rungen treten dabei nicht ein.\n2.\tZerst\u00f6rung nur einer Schnecke ergiebt nur Abnahme der H\u00f6rf\u00e4higkeit; die Ohrmuschel der operierten Seite bewegt sich bei Schalleinwirkungen wenig oder gar nicht und nimmt zuweilen eine schiefe Stellung ein.\n3.\tPartielle Verletzung der Cochlea, und zwar Zerst\u00f6rung des oberen Teiles der Schnecke ergab Perceptionsverminderung bezw. vollst\u00e4ndigen Ausfall f\u00fcr die tiefsten T\u00f6ne, also eine Beobachtung, die der bekannten Hypothese von Helmholtz entspricht, dafs die unteren Teile der Schnecke f\u00fcr die hohen, die oberen Teile f\u00fcr die tiefen T\u00f6ne abgestimmt seien. Diese Beobachtung von Corradi schliefst sich an diesbez\u00fcgliche Beobachtungen von Moor, Baginsky und Habermann an. Urbantschitsch.\nH. Zwaardemaker (Utrecht). Der Verlust an hohen T\u00f6nen mit zunehmendem Alter. Archiv f. Ohrenheilk., Bd. XXXII (1891). S. 53\u201456.\nDer Verfasser hat die bekannte Erscheinung, dafs mit dem zunehmenden Alter eine Einengung der H\u00f6rbreite von den h\u00f6chsten gegen die tieferen T\u00f6ne erfolgt, mit dem zur Pr\u00fcfung auf die h\u00f6chsten T\u00f6ne sehr geeigneten Galton-Pfeifchen n\u00e4her untersucht und best\u00e4tigt gefunden. Die Behauptung des Herrn Verfassers, dafs dieser Perceptions-verlust f\u00fcr die h\u00f6chsten T\u00f6ne vollst\u00e4ndig gesetzm\u00e4fsig erfolge, so zwar, dafs der h\u00f6chst h\u00f6rbare Ton genau das Alter des Untersuchten angiebt, d\u00fcrfte wohl zu weitgehend sein.\tUrbantschitsch.\nUchermann, V. Drei F\u00e4lle von Stummheit (Aphasie) u. s. w. Zeitschr. f. Ohrenheilk. 1891. Bd. XXI. S. 313\u2014322.\nIn F\u00e4llen von angeborener Aphasie mufs scharf unterschieden werden, ob es sich um Idioten handelt, die nicht sprechen, \u201eweil sie nichts zu sagen haben\u201c ; ob Taubstummheit oder mangelnde Herrschaft \u00fcber die Sprechwerkzeuge vorliegt; oder ob endlich Krankheitsprozesse der kortikalen Centra schuld sind. Die wenigen bis jetzt bekannten Beobachtungen anderer, welche U. zusammengestellt, sind in dieser Hinsicht nicht klar genug. Er selbst sah dagegen zwei ausgesprochene","page":69}],"identifier":"lit14660","issued":"1892","language":"de","pages":"68-69","startpages":"68","title":"Kiesselbach: Stimmgabel und Stimmgabelversuche. Monatsschr. f. Ohrenheilk. Jahrg. XXV, 1891, S. 1-7 u. S. 97-102","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:53.215797+00:00"}