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{"created":"2022-01-31T16:59:39.061000+00:00","id":"lit14661","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Sass, Carl Ch.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 332-343","fulltext":[{"file":"p0332.txt","language":"de","ocr_de":"Cy print) s zu machen. Wenn man hier che das Hinterhaupt und die drei erften Halswirbel von oben bedeckenden Muskeln bis auf die grofsen proceffus tram\u2022 ver fox (liefer Wirbel weggenommen hat, fo findet man zwilchen dielen eine Sehnenhaut hingefpannt. Schneidet man diele ein, fo wird man in die h\u00e4utige foffa auditoria gef\u00fchrt, die mit derlei ben fettigen Fl\u00fcffigkeit, wie die Sch\u00e4delh\u00f6hle, angef\u00fcllt ift, und auch mit der Sch\u00e4delh\u00f6hle durch die beiden grofsen L\u00f6cher im Hinterhauptsbeine communient. Sobald diefe fettige Fl\u00fcflitrkeit durch Auffaugen mitteift eines Tubulus fort* gefcSiafft ift, fo liegen fogleich die Geh\u00f6rkn\u00f6chelchen in ihrer gegenteiligen Verbindung da, die man, wenn man den unteren Theil der Schwimtnblafe dr\u00fcckt, auch fogleich in Bewegung fetzen kann. Das oberfte klap-penf\u00f6rmige Kn\u00f6chelchen verlehiiefst den Sinns fphaeri-cits, den man, um die in der Sch\u00e4delh\u00f6hle liegenden \u00fcbrigen 1 heile zu leben, mit Oueckfilber anfiillen mufs.\nII.\nDe Proportionibus quatuor Elementornra Corporum organioorum in Cerebro et M u s c u 1 i s. Auctore Car, Chrift, S a s s. Kiliae i \u00a7 18 \u00ab\nIm Auszuge vom Prof. Pf aff zu Kiel.\nDiefe Inaugural - Differtation eines trefflichen jungen Mannes, der leider fchon durch einen fr\u00fchzeitigen Tod, als Folge einer Anfteckung durch ein tvph\u00f6fes Fieber, das fchon fo manche junge Aerzte im Beginn ihrer Laufbahn hinweggerafft, den Wiflenfchaften und","page":332},{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"dem Dienfte der Kranken entriffen worden ift, nimmt einen ehrenvollen Platz unter den Probefchriften i'olcher Art ein, da fie durch eine Reihe forgf\u00e4ltig und zweckm\u00e4\u00dfig angeftellter Verfuche einige bis jetzt noch in Dunkel geh\u00fcllte wichtige Punkte der Zoochemie aufgekl\u00e4rt, und eben damit gewiffe irrige H y pot liefen durch Berichtigung der falfchen factii'chen Annahmen, von welchen diefelben ausgegangen, auf ihren wahren Werth zur\u00fcckgef\u00fchrt hat. Der Verfaffer unternahm die Arbeit auf meine Aufforderung, lind f\u00fchrte fie unter meiner Leitung und Aufficht in meinem Laboratorium aus. Doch geb\u00fchrt ihm das Verdien!! der eigenen ge-fehjekten und unvercltoflenen Aufteilung der Verfuche, fo wie die Darftellung felbft ein r\u00fchmlicher Beleg fei ner wiffenfehaftiiehen Ausbildung ift.\nEinleitung.\nSehr richtig ift die hier aufgeftellte Bemerkung, dafs die fortfehreitende Chemie cler Phyfiologie mehr Dienlte durch Widerlegung und Wegr\u00e4umung . von Irrthiipiern und falfchen Dypothefen, als durch Auf-bauujig neuer haltbarer Tlieorien geleiftet habe, \u201edenn das Leben ift kein chemifcher Procefs, daher auch die Chemie zur Erkl\u00e4rung feiner Erfcheinungen nie hinreichen wird.\u201c Da einige neuere Theorien cler JVledicin in dem Gegenfatze und der Polarit\u00e4t der vier Haupt-grunditoffe der organifchen K\u00f6rper des Sauer\u00dfojfs, Wafferftoffs, Siickftoffs und Kohlenftoffs ihre eigentliche Grundlage haben, und die charakteriftifchen dv-namifchen Verh\u00e4ltniffe der Fundamentalfvl'teme von dem\nJ\nLehergewichte eines diefer Grundftoffe \u00fcber die andern herleiten, fo war es der M\u00fche werth, diefe Behauptungen durch Verfuche, die bi$ jetzt noch fehlten, und zu deren Aufteilung fchon l\u00e4ngft Steffens, einer der","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"Hauptftimmf\u00fchrer fo\u00eecher chemifcher Theorien, aufforcierte , zu pr\u00fcfen.\nEr ft es Kapitel.\nVon den bis jetzt zur Ausmittlung der Beftandtheile del Gehirns und der Muskeln an gestellten chemifchen Verfuchen.\nDie fr\u00fcheren chemifchen Unterfuchungen betreffen mehr die n\u00e4heren Beftandtheile, und Jiefsen auf die letzten Grundftqffe uncj.ihr quantitatives Verhalt nifs, worauf es hierbei vorz\u00fcglich ank\u00f6mmt, nur un-fiebere Schl\u00fcffe zu. Es ilt hier eine gute Notiz von den Wichtigkeit Arbeiten bis auf die neueften Johns \u00fcber das Gehirn, und Berzelius \u00fcber die Muskeln geliefert.\nZweites Kapitel.\nlieber dte bisherigen Anfichten der Phyfiologen und Chemiker von den entfernten Grundftofifen des Gehirns und der Muskeln.\ni) Die Me inungpn der Phv\u00dfologen davon. Zuerft Sieffe/is\u2019s Anficht, dafs im Gehirn und \u00fcberhaupt im 'eiiiji.e!n Syfteme der Stukfiojj\\ in den Muskeln oder dem reizbaren Syfteme o'er Kohl mi\u00df uff das Ueberge-wicht habe, in welchen beiden Gr und hoffen und ihrem Gegenfatze diefer phantafiereiche Naturforfcher bekanntlich den Schl\u00fcffe! zur Erkl\u00e4rung grofser Haupt-Vorg\u00e4nge in der Natur gefunden zu haben glaubte.\nHimly bauete auf die Stejfens'fche Hypothefe fein Syftem der Mediein, und insbefondere feine Therapie, und behandelte die Annahmen deffeiben von dem Uebergewichte jener Grundftoffe in den einzelnen Syfte-men als durch Verbuche erwiefene S\u00e4tze, ohne aber dergleichen Verbuche nachzuweifen.","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"555\nBurdach nahm vielmehr den Gegenfatz als im Nervenfyfteme fchon vorhanden an, und zwar zwilchen dem Sciuerfeoff und 'Wajferfioffund behauptete das TJehergewicht des Sdck\u00dfoJ'J's im Muskelfyfteme, Anten-rieth behauptete dagegen einen Gegenfatz z&yifchen dem Kerven- und Muskelfyftem wie zwilchen negativerund pofitiver Electrieit\u00e4t, und iah als den Tr\u00e4ger der negativen Polarit\u00e4t des Nerveufyftems den Wa\u00df\u2019erftoff, der in ihm das Uebergcwichc habe, und als den Tr\u00e4ger der pofitiven Polarit\u00e4t den im Muskel \u00fcberwiegenden Sauer-fioffaa. Oie 1er Anficht Autenrieth's tritt Sprengel bei.\n2) Einige Beobachtungen der Chemiker, ans welchen fchon. ein!germa Isen ein Schlu\u00df auf das Verhiilt-H i\u00df der Grund' ft affe in den Muskeln und TS erven gemilcht werden konnte. Hier erinnert tier Verf. an die Verfuche, welche einen grofsen Gehalt von Stickftoff in den Muskeln, lo wie an diejenigen, welche einen grofsen Gehalt von leichtverbrennlichen Stoffen, alfo von Wafferft off, aber auch von viel Kohienftoff im Gehirn anzeigten.\nDrittes Kapitel.\nVon den \u00a3ur Ausmittlung des Verh\u00e4ltniffes der Grundftoffe in dem Gehirne und den. Muskeln angefiellteit Verfuchen im Allgemeinen.\nDer Verf. entwickelt hier kurz die Vorz\u00fcge der Gleichung der zu unterfuchenden organifchen Theile mit dem K\u00fcpferdeutoxyd, um die entfernten Grundftoffe mit Genauigkeit zu heftimmen, iiberfieht aber auch die Schwierigkeiten nicht, die dabei noch verkommen, und die befonders darin liegen, dafs der Wafferftoff hierbei nicht in einer neuen gasf\u00f6rmigen Verbindung, wie dies mit dem Kohienftoff der Fall ill, fondern in liciuider Form als Waller erhalten wird,","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"536\nrleffen genaues Auffammeln und W\u00e4gen allerdings Schwierigkeiten macht. Der Von ihm angewandte einfache Apparat beftand\n1)\tin einem kupfernen, an dem einen Ende ver-fchloffenen Rohre, dais er aus guten Gr\u00fcnden einer gl\u00e4-fernen R\u00f6hre vorzieht, in welches die zu unterftichende Subftanz mit vier und zwanzig Theilen Kupferoxyd genau vermengt, gebracht, und deiien \u00fcbriger Rauin mit Kupferfeile, die vor dem Ouarzfande Vorz\u00fcge hat, weil fich an diefen das VVaffer hark anh\u00e4tigt und nicht leicht ganz fortgejagt werden kann, ausgef\u00fcllt wird.\n2)\tin einer zw\u00f6lf Zofl langen und zwei Linien Weiten , mit frifch gef\u00fclltem fcilzfaurem Kalk gef\u00fcllten R\u00f6hre, Welcher alle Feuchtigkeit der durchftreichen-den Gafe anzieht, und durch feine- Gewichtszunahme die Menge des Waffers anzeigt. Diefe R\u00f6hre wird mit dem Kupferrohre vermittelt eines durchbohrten und mit Siegellack luftdicht verfchloffenen Kurkft\u00f6pfeis verbunden.\n3)\teiner S f\u00f6rmig gekr\u00fcmmten R\u00f6hre, welche unter den Quecklilberapparat gef\u00fchrt wurde. Das Kupferrohr wurde vom hintern Ende an zwifchen Kohlen gl\u00fchend gemacht, und der vordere Theil, damit das Siegellack nicht fchmelzen m\u00f6chte, w\u00e4hrend dieler Operation durch naffes Papier kalt erhalten. Ara Ende wurde, um alles VVaffer zu verjagen, die ganze Pi\u00f6hre ftark erhitzt. Gew\u00f6hnlich dauerte ein einzelner Verfuch anderthalb Stunden.\nDie \u00fcbergegangenen Gafe wurden ihren Volumen nach genau beftinirnt, und die Zunahme des Gewichts des gl\u00e4fernen Mittelrohrs durch eine lehr empfindliche Waage ausgemittelt.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"337\nDer Riickftand im Kupferrohre erfchien jedesmal unter der Geftalt eines rothen Pulvers, und war gr\u00f6fs-tentheiis reducirtes Kupfer.\nViertes Kapitel.\nBefchreibu ng der einzelnen Verfuche.\nVon den vielen zum Theil mifsgifickten Verfuchen befclireibt der Verf, diejenigen, die das meifte Vertrauen verdienen*\nI. Verfuche mit dem Gehirne.\nEr nahm dazu in der Siedhitze getrocknete, von Blut, H\u00e4 Uten und der Rindenfubftanz m\u00f6glichft ge-1 reinigte Markfub\u00dfanz des \u00f6chfengehirns , von welcher nach dem Trocknen nur 18,46 p. C. \u00fcbrig blieben.\nEs wurden drei Decigr\u00e4mmen dem Verfuche unterworfen. Das Gas ging in Menge Und ganz durchfichtig \u00fcber. Der Verf. fand bei allen Verfuchen, fowobl mit Gehirn als Muskeln, dafs diefes Gas einen ganz eigeti-thiimlichen Geruch hatte, der beim verd\u00fcnnten Z\u00fc-ftande deffelben mit dem der Bierhefen und im con-centrirten Zuftande mit dem des L\u00f6ffelkrauts die gr\u00f6fste Aehnlichkeit hatte, nur dafs eine kleine Beimifchung von empyre\u00fcmatifchem Geruch Statt fand. Der Verf, leitet ihn von der eigenthiinilichen Mifchung des kohlen-fauren Gafes mit Stickgas und einigen empyreumati-fchen Theilchen her.\nDas \u00fcbergegangene Gas betrug auf einem Baro-meterftand von 28\" und -f- 10 R. reducirt 19,736 rheinl\u00e4ndifche Duodecimal Gubikzolle. Davon wurden durch Kalkwaffer 17,690 Cubikzoll verfchluckt. Das Gewicht derfelben betrug nach allen angewandten Correctionen 596,68 Milligrammen, woraus fich nach dem Verh\u00e4ltnifs von 27,376 Kohlenftoff in","page":337},{"file":"p0338.txt","language":"de","ocr_de":"338\nhundert Theilen des Gafes 163,37 Milligrammen Kohlenjioff ergehen. Die von dem Verfchlucken durch Kalkwaffer \u00fcbrig gebliebenen 2,046 Cubikzolle wurden min mit Salpetergas gepr\u00fcft, und was davon nicht ver-fchluckt war, als Stickgas befunden. Nach den Regeln der eudiomelrifchen Pr\u00fcfung durch Salpetergas, wobei tier Verf. mit Gay - Lhjjac annimmt, dais i des verschwundenen Luftvolumens f\u00fcr Sauerftoffgas zu rechnen fev, berechnet er jene 2,046 Cubikzoll zu 1,074 Cu* bikzollen aus den Gef\u00e4\u00dfen \u00fcbergegangener atmofph\u00e4ri-fcher Luft und 0,972 Cubikzoll Siiekgas, deffeii Gewicht nach alleu Pveductionen auf 21,05 Milligrammen beftimint wird.\nDas \u00fcbergegangene Waffer betrug 247 Milligramme, wornach nach dem V'ei h; Jlnilie von 11,75 Wafferftoff in hundert Theilen Waffer lieh 29,02 Milligramme Wafferftoff ergaben. Diele Menge fchien in-deffen zu klein zu feyn, und wirklich ergab lieh auch beim Auseinandernehmen des Apparats, dafs noch ein ziemlich anfehulicher Theil Waffer an den (Juarzkor-nern , womit diesmal das Kupferrohr vollends gef\u00fcllt worden war, anhing. Diefer Verfuch wurde alfo blofs in Anfehung des Kohlenftoffs und Stickftoffs als entfeheidend angenommen. Noch befchrciht der Verf, drei \u00e4hnliche, mit dem Gehirne angeftellten Verfuche, die in ihren Refultaten fahr nahe mit einander \u00fcberein-kamen, und woraus heil als Mktelsahlen f\u00fcr die Be* ftaudtheile in hundert Theilen des Gehirns ergaben;\nKohlenftoff 53,48 Wafferftoff 16,89 Slickftoff 6,70 7 7,o 7\nEs","page":338},{"file":"p0339.txt","language":"de","ocr_de":"Es fehlten demnach an den hundert ThciGn 22 93, jn welchen der Sauerftotl und die fixen Saltse autzutu-clieu find.\nII. Verfache mit den Muskeln.\nZu diefen nahm der Verf. Fleifch aus einem Ochfenherzen , von Fell und H\u00e4uten io viel als m\u00f6glich gereinigt. Durch das Trocknen bneben v n hundert Tiieilen nur 20 83 zur\u00fcck. Es wer !en drei Ver-fuche bcfchriebeu , deren Reinitiate lehr nahe mit einander \u00fcbereinftimmten.\nAis Mitreizahlen ergaben fich daraus in hundert Tiieilen des Fle\u00fcc.hes an\nKobienftoff 48,30 Wal'! er hoff 10,64 Sticki\u2019toff 15,92 74,86\nund in den liier feldenden 25,14 fheilen nnifsten alfo gleichfalls der SauenLoff unu die feuerbeit\u00e4ndigen Salze ftecken.\nF\u00fcnftes Kapitel.\nBestimmung des S au e r ft off geaaltes und der f i x e n Sut t e.\nDer Verf. erw\u00e4hnt die fr\u00fcheren Verfurhe \u00fcber den Gehalt der Salze im Gehirn, und went che groben irr\u00ab thinner und vVideripr\u00fcche, welene fich iciutjiieliu hierbei hat zu Schulden kommen lallen , na< h.\nAuch die von Hatchett und Betzelitts \u00fcber den Gehalt der Salze in den Muskeln \u00e4ugetteilten Verluche waren f\u00fcr den Zweck des Verladers unbrauchbar. Er muiste alfo feUrft Hand ans Werk legen.\nAus 100 Grammen des Irdenen Gehirns ernielt er 3,32 Gr. eurer fehr leichten, lockern, wie Giaphit M. d. Archiv. V. 3.\t7>.","page":339},{"file":"p0340.txt","language":"de","ocr_de":"340\ngl\u00e4nzenden Kohle, welche f\u00fcr fleh nicht einzu\u00e4fchern\nO\nwar, und daher mit falpeterfaurem Ammoniak verpufft werden mufste. So erhielt er 1,02 fixe Salze, ln einem zweiten Verluche erhielt er dagegen 1,12. Das Mittel aus beiden Verbuchen gab daher 1,07 aus 100 Theilen des friiehen Gehirns. Vauquelhis berichtigte Refultate gaben i,oo bis 1,10, was nahe mit des V\u2019erf. Befultaten iibereinftnnmt. Von dielen Salzen ift ein Theil freie Phosphorf\u00e4ure, die in dem noch nicht zer-ft\u00f6rten Gehirne allen Erfcheinungen zufolge als Phosphor exiltireri mufste. Nimmt man nun nach i, auquelin die Menge des Phosphors zu \u00fc;2C im friiehen Gehirne an, fo kommen 0,45 als trockne Phosphorf\u00e4ure von den fixen Salzen in Abzug, und diefe betragen demnach im friiehen Gehirne 0,62 oderim getrockneten, das hier eigentlich in Betracht k\u00f6mmt, 3,36, und die Menge des Phosphors l,o8 in hundert Theilen. Zieht man nun die Summe beider, 4,44, von den ;ti obiger Analyfe an 100 Theilen fehlenden 22,95 ab, fo bleiben 18,49 f\u00fcr den Sauerftoffgehalt des Gehirns \u00fcbrig.\nEben fo verfuhr nun der Verf, in der Beftimmung der fixen Salze der Muskeln. Bei Vergleichung der Muskeifafern des Herzens und der willk\u00fchriichen Muskeln, namentlich des Schenkels beim Och'fen, fand lieh, dafs jene mehr Waffer beim Austrocknen verloren als diefe, jene 79, diefe 76 p. G. Aus 100 Theilen der getrockneten Subftanz bekam er von beiden 24 Kohle, die viel volumin\u00f6fer und fchwammichter als die Kohle des Gehirns, ohne Glanz und von mehr fchwarzer Farbe war, ohne Spuren freier S\u00e4ure, f\u00fcr lieh nicht, aber durch falpeterfaures Ammoniak leichter als die Kohle des Gehirns einzu\u00e4fchern, und dabei foviel fixe Salze hinterliefs, dafs die Quantit\u00e4t derfelben f\u00fcr hundert Theile der getrockneten Muskelfubftanz 7,50 betrug. Berzelius giebt die Menge der Salze auf 12,17 an, Da","page":340},{"file":"p0341.txt","language":"de","ocr_de":"indeffen unter dielen die Milchf\u00e4ure und das milchfaure Natron initgerechnet find, To ift die Abweichung zwilchen beiden A igaben nur fch\u00e8inbar. vV\u2019erden nun jene 7,50 von den 25,14 abgezogen, wel che an den hundert Tilth len ties unterl'uchten Fieifches fehlten, i\u2019o kommen f\u00fcr den Sauerfioff 1 7,64 in Rechnung.\nSechstes Kapitel.\nRe fuit ate.\nEs ergeben fielt diefemnach in hundert Th eilen der getrockneten Hlrnfubftanz, welche 18,50 der i'rifdien ausmacht, folgende Beltandthede :\nKuh! nftoff 53 48 Waller ftoff .6,, 8 9 Stukl'toff 6,70 Sauerltoff I 8 49 95 56\nPhosphor ....\t1,08\nSchwefel und Salze *) 3 36\n4,24\nund iu 100 Theilen der getrockneten Muskelfubftanz : Kohlenhoff 48,30 Waller hoff 10,64 Sriekftoff 15,92 Sauerftoff 17,^4\n9->5\u00b0\nfixe Salze 7,5\nloo\nZ \u00f4\nl) Sofern man n\u00e4mlich den Antlieil Schwefel, der fieli in dem h\u00f6cbfc kleinen Antlieil riicklt\u00e4mbger Ich weleltnirer S ze\nfind t, durch das Verbrennen in Sctrwefel\u00dfiure verwandelt aninmmt.","page":341},{"file":"p0342.txt","language":"de","ocr_de":"Wenn gleich diefe Verh\u00e4ltniffe eigentlich in der Hirn-'und Muskellubftanz von Thieren gefunden worden lind, fo kann man doch der Analogie nach mit Sicherheit inmelnr.en, dafs (ie auch f\u00fcr die \u00e4hnlichen Subftanzea im menfchlichen Organismus gelten.\nDie Refullate ltimmen mit Burdaclis Annahme am meiften \u00fcberein, da fie das Uebergewicht des WaJjer-ftoffs im Gehirne, und des Stiekftojfs in den Muskeln beweinen. Weniger zulagencl find fie Authenriech's und Sprengid\u2019s Anlichten, und in vollkammnem Wider-fprucue mit Sieffens,s und llimlfs Annahmen. Der Herr Verl, fordert letzteren auf, doch ja die cliemi-feilen Unterl\u2019uchungen bekannt zu machen, welchen zufolge in den organ\u00fcclien Syftemen mit der vermehrten Empfindlichkeit das Verh\u00e4ltuifs des Stickftoffs ge* g'-n den Kohlen\u00dfoff erh\u00f6ht gefunden worden fev. Dem Verf. fcheint der chetnifche Gegenfatz zwifchen dem reizbaren und empfindlichen Sylteme in dem Gegen-\n1\t_\t*\u2022\tO\nfatze zwifchen dem Wajjerftoffe und Stickftojj'e zu liegen. Denn den Kohlenltoff und Stickftoff haben beide Suhftanzen in ungef\u00e4hr gleicher verh\u00e4ltuifsm\u00e4fsiger Menge. Auch pafst es fehr gut zu dem ganzen Charakter der Th\u00e4tigkeit des Gehirns und Nervenlyftems und feinem Verh\u00e4ltniffe gegen Reize, indem gerade die Arzneimittel mit \u00fcberwiegendem Wafferftoff die iebleu-nigfte und ft\u00e4rkfie Einwirkung auf daffeloe aus\u00fcben, hier den VVaficrfloff, der auch anfseriialb des O/ga-Hieraus als das bewegllchfte Element lieh offenbart, als das lierrfchende Element zu erkennen. Was jedoch den Gegenfalz des feufibeln Syftems gegen das irritable betreffe, Io k\u00f6nne er, bei allem Uebergewicht ries Stick-ft of fis in rien Muskeln, doch mehr zwilchen ihrem Salier* ft off und dem Wu\u00dfv Unfj- des Gehirns tn\u00e4iig feyn. Denh wenn gleich die ahfolute Menge des Saueritoffs in den Muskeln nicht gr\u00f6fscr als in dem Gehirn fey, fo fey","page":342},{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"doch gleichfam die relative Monge gr\u00f6fser, indem ihr Sanerftoff freier, bei der kleinen Menge ihres Waffer-ftotts viel weniger gebunden fey, und aJfo jn einer freiem Spannung gegen den vVafferftoff des Gehirns lieh ije-fimle, worauf denn auch die Erlcheinungeu des Lebens-proceffes im Allgemeinen hindeuten.\nWir bemerken nur noch, dals die Menge Waffrr-ftoff im Gehirne um io gr\u00f6fser auffallt, wenn man He mit der Menge diefes Grundftoffes, weiche die Chemiker in den n\u00e4heren Materialien des thierifchen Organismus fanden, vergleicht. So enth\u00e4lt namentlich der getrocknete Eiweifsftoff, der doch der Hirnfubftanz noch am n\u00e4chften k\u00f6mmt, nach Gay-Lu Tao und Th\u00e9nard. nur 7,540 VfaiTerftoff in hundert 1 heilen, der thierifche Leim 7,914, und der Faferftoff gar nur 7,021.\nUebrigens legen wir diefer Arbeit des Herrn Sa\u00df vorz\u00fcglich den Werth bei, die Phvfiologie und Theorie der Kr\u00e4fte der Arzneimittel wenn auch nicht auf eine pofitive vVeife erweitert, doch auf eine negative Weife durch Wegr\u00e4umutig blendender Theorien berichtigt zu haben.\nIII.\nBeitr\u00e4ge zur Gcfckichte des Darmkanals der Amphibien, A on j. F. Meckel. Als Nachtrag zu ]>, 3. Heft 1. S. $2. und Heft 2. No. X. S. * 99. s 8 f 7.\nHie von mir dem , was\tbid,er i:l\tber die G\tefchichte\t\nDarmkauals der Atnnhil\tlien beka\tuni; war,\tbelgohii\tbien\nTh.itfachen beziehen lieh\tvorzuglit\t'T\t( ^ 'p :\tf die Art\tdes\nUeberraripes des d\u00fcnnen Darms O\tu\t\ttu den\tdicken,\tdie","page":343}],"identifier":"lit14661","issued":"1819","language":"de","pages":"332-343","startpages":"332","title":"De Proportionibus quatuor Elementorum Corporum organicorum in Cerebro et Musculis","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:39.061005+00:00"}