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{"created":"2022-01-31T13:51:27.809561+00:00","id":"lit14662","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Meckel, J. F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 343-347","fulltext":[{"file":"p0343.txt","language":"de","ocr_de":"doch gleich fain die relative Menge gr\u00f6fser, indem ihr Sauer ft off freier, bei der kleinen Menge ihres vVaffer-ftoffs viel weniger gebunden fey, und ali'o jn einer freiem Spannung gegen den vVaiferftoff fies Gehirns luii befinde, worauf denn auch die Erlcheinungen des H\u00e9bens-proceffes im Allgemeinen hindeuten.\nWir bemerken nur noch, dafs die Menge IVaf/rr-fioff im Gehirne um io gr\u00f6fser aurf\u00e4llt, wenn man Ile mit der Menge diefes Grunciftoffes, welche die Chemiker in den n\u00e4heren Materialien des thierifeben Organismus fanden, vergleicht. So enth\u00e4lt namentlich der getrocknete Eiweifsftmf, der doch der Hirni'ubltanz noch am n\u00e4chften k\u00f6mmt, nach Gay-Li/ fac und Th\u00e9nard. nur 7,540 Waffen toff In hundert 1 heilen , der thierifche Leim 7,914, und der Fafarftoff gar nur 7,021.\nUebrigens legen wir diefer Arbeit des Herrn Safs vorz\u00fcglich den Uenh bei, die Phyfiologie und Theorie der Kr\u00e4fte der Arzneimittel wenn auch nicht auf eins politive vVeife erweitert. doch auf eine negative Weife durch Wegr\u00e4umung blendender Theorien berichtige zu haben.\n\u00cf1L\nBeitr\u00e4ge zur Gefchichte des Darmkanals der Amphibien, A on J. F. Meckel. Ais Nachtrag zu 1>. 3. Heft s. S. g2. und Heft 2. No. X. S. t-99. *8*7-\nDie von mir dem, was bisher ober die Geich ich te des Darmkanals der Amphibie\u00ab bekannt, war, bt\u00fcmTwgipn That lachen beziehen heb vorz\u00fcglich s) auf die Art des Ueberganges des d\u00fcnnen Harms, in den dicken, die","page":343},{"file":"p0344.txt","language":"de","ocr_de":"344\nG\u2018fiait des letztem bei diefer Uebergangsftelle, und 2) auf die Anordnung der iniiern Fl\u00e4che.\nin erlterer Hinficht wurde vorz\u00fcglich nachgewie-fen , dais der Blinddarm lieh bei einer weit gr\u00f6fsern Zahl von Amphibien findet, als die Angaben der fr\u00fchem Schriftfteller, namentlich Cuvier\u2019s, vermuthen liefsen, in letzterer, dais die Zottenbildung auch hier allgemeiner ift, als man nach fo bei'thnmten als unrichtigen \u00dfe-hauptungen annehmen k\u00f6nnte.\nBeide S\u00e4tze wurden durch die Unterfuchung meh-rerer, zum Th eil feitner, Amphibien beitntigt.\nI. Uebergangsweife des D\u00fcnndarms in dem diihen.\nln der That finde ich i) unter den Ophidiern oder ihnen \u00e4hnlichen Sauriern\na) hei lortrix mandata ;\nb und c) bei Jyphlops oxyrhyncJius und Typhlops Jhptemftriatus ;\nd)\tbei U\u00fcrotes propus ;\ne)\tbei Bipes kt\u00dfidopus einen fehr deutlichen Blinddarm.\nBemerkenswerth ift es daher, dafs er hei Ophifuu\u2022 rus ventralis nicht vorhanden ift, indem hier nur der Di kd arm einen den D\u00fcnndarm nach allen Seiten gleichf\u00f6rmig \u00fcberragenden Tri. hier bildet, IndeiTeu ericheint diele Bildung von Ophifaurus weniger auffallend, da /tu guts fra gifts gleichfalls de\u00fcelben entbehrt, ungeachtet er den, in rlinfi-'ht auf das Skelett und Refpirations-l y ! ten i, tiefer flehenden \u00c4mphisb\u00fcuen und Tortrix zukommt.\n2) Eiien fo haben, unter den eigentlichen Sauriern\nf)\tS*ps nnguinus ;\ng)\tSei ums \u00f4ceUatus\nh)\t' immaelro/i j\u00dftipgalenjis;\ni)\tS echo jiinbruuus ;","page":344},{"file":"p0345.txt","language":"de","ocr_de":"315\nk)\tGecko fascicu\u00efctris ;\nl)\tGecko vittatus ;\nm)\tAgama f La paya orbicularis ;\nn)\tLacerta ocellaia einen mehr oder weniger an-fehnlichen Blinddarm.\nDiefer aber hat, wie fich von felbft nach den fchon fr\u00fcher gegebenen Befchreibungen vermuthen l\u00e4fst, nicht \u00fcberall diefelbe Geftait und Gr\u00f6fse,\nMeiftens, und namentlich bei Tortrix, Typhiops, Chirates, Bipes, Seps, Seinens, Chamaeleon, Lacerta, bildet er blofs einen mehr oder weniger langen, ftumpf zugefpitzten, neben dem Ende des D\u00fcnndarmes gerade auffteigenden Fortiatz, der fich von dem Dickdarm durch keine Bedingung unterscheidet, und v\u00f6llig als der blinde Anfang deffelben erfcheint.\nAnders verh\u00e4lt es fich bei einigen Geckonen und bei Ta paya orbicularis, welche durch ihre Bildung mehr oder weniger mit Stc/Iio vulgaris und l\u2019o einigermafsen mit Tupinambis \u00fcbereinkommt.\nBei Tapaya orbicularis ii't in der That v\u00f6llig diefelbe Bildung als bei Stellio vulgaris vorhanden.\nDas obere Ende des Dickdarms biegt fich, allm\u00e4hlich verengt, vom D\u00fcnndarm ab, nach der linken Seite, fo, dafs es einen nacli oben gew\u00f6lbten Bogen bildet, und fchl\u00e4gt fich mit feiner Spitze nach unten und rechts, fo dafs hierdurch der Anfang einer zweiten Windung entl'teht.\nDer Dickdarm wird aufserdem durch eine fehr ftarke und nicht durch Aufblafen zu zerft\u00f6rende enge Einfchn\u00fcrung in zwei Abtheilungen, eine obere eben erw\u00e4hnte, und eine untere, gr\u00f6fsere, aber nicht weitere zerf\u00e4llt.\nDer D\u00fcnndarm \u00f6ffnete fich mit einen kreisf\u00f6rmigen, wenig merklichen Vorfprunge in den oberften Theil des Umfangs des Dickdarms.","page":345},{"file":"p0346.txt","language":"de","ocr_de":"346\nBei Gpc~kn vittatus ift die Anordnung \u00e4hnlich, 2u-gleich aner auf eine lehr eigeuth\u00fcniliche Weile ver fchied n,\nDer ungef\u00e4hr in lange D\u00fcnndarm fteigt von links und unten nach rechts und oben in den Anfang ties dicken. Diei'er , ungef\u00e4hr fechs Linien lang, bildet in feinem Anf\u00e4nge einen ablteigen 'en blinden Fortfalz, der nicht weiter als der d\u00fcnne und viel enger als der \u00fcbrige Theil ties dicken ift, und \u00f6ffnet fielt von oben ohne Vor-fprung in dielen untern Theil des Dirkdarms, der firh gleiehmiifsig nach a'ien Seiten um ihn erhebt. Der zwilchen der Einfenkung des d\u00fcnnen Darms in dielen Blinddarm und der Verbindung des Blin Manns mit dem Dickdarm befindliche Theil ties let/tern ift eine, der jenfeit tier Einfenkung des d\u00fcnnen liegende Theil des 'Blinddarms, oder der eigentliche Blinddarm, drei Linien lang.\nBei G'v'ko plnllurus und G \u2019cko la-ovis habe ich keinen deutlichen Blinddarm gefunden, doch ift er auch hier durch eine Protuberant \u00ables dicken an der linken Seite angedeutet. Diele erhebt lieh aber nur feiilich, nicht aufw\u00e4rts, w\u00e4hrend auf der \u00bbntgegengefetztenbeite der Htn l es d\u00fcnnen ununterbrochenen in den des .dicken \u00fcbergeht,\n11. Anordnung der Innern Fl\u00e4che dos Darmhunals.\nDie innere f lache des Dannkanals but mir weniger merkw rdige Hedingunaen dar. Die mejften der unter* fuebten Saurier und faurier\u00e4hniiciien <)p!;ic! 1er haben L\u00e4ngenfalten, nur wenige einen zot enarti.on Bau.\nSehr niedrige und feitue Falten haben Typhhps fnptnm\u00f9ri.ati/s, Hiprs bpi io pus, und die mejften der in dem Nachtr\u00e4ge zu dem Refpiration\u00abfyftem der Amphimen im vorigen Heile erw\u00e4hnten Geckonen und Agamen,","page":346},{"file":"p0347.txt","language":"de","ocr_de":"Sehr grofse und zahlreiche, nicht- neben einander iteh\u00b0nde finde ich bei Gecko jimbrimos in der vordem Halite des Darmkanals, und vielleicht find fie hier am ant'muilichften, indem fie fo lang als der Durchmefier des Uarms, zwei Linien, find.\nEinen zottenartigen Bau haben Tvphhps oxyrlrtitbits y Ophifaurus vent tails un ! Cairotes propus.\nln beiden find die Zotten (ehr arifehn\u00fcch, dichtgedr\u00e4ngt, bilden quere, d\u00fcnne Bl\u00e4tter. Bei Qphijaurus find fie betr\u00e4chtlicher, auf i-J Linien L n-_e, -\u00ef- LisLinie breit, ftumpfzugefjjitzt. bin nehmen nur das vordere Viertheil des Darms, in welch\"\u00ab der w.-it engere thort-ner als ein kleiner Vorlprung hineinragt, ein, un ! h\u00f6ren hier pl\u00f6tzlich auf. Die drei hintern Vie itheile lind ganz glatt, felbl't ohne Fallen, was vielleicht mit einer felir betr\u00e4chtlichen Ausdehnung des Darmes zufammen-h\u00e4ngt.\nBei Typhlops oxyrhynchus nehmen fie die vordere H\u00e4lfte ein, und gehen allm\u00e4hlich in ftarke L\u00e4ngeu-falten aber, die bis zum Dirkdarm reichen. Auch die-fer fit, wie der Blinddarm, ftark der L\u00e4nge nach gefaltet. Sehr merkw\u00fcrdig ift. es, dafs \u2019fvphlops oxyrhyu-chus durch die Anordnung des D.irmkanals fo wie die Lungenbildung eben Io mit Typhlops crocotat.its '\u2022ber-einkoinmt, als (ich \u00cf >plihrps Jeptemj'trlatus durch beide Bedingungen von ihm entfernt.","page":347}],"identifier":"lit14662","issued":"1819","language":"de","pages":"343-347","startpages":"343","title":"Beitr\u00e4ge zur Geschichte des Darmkanals der Amphibien","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T13:51:27.809567+00:00"}