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Beiträge zur menschlichen und vergleichenden Anatomie

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{"created":"2022-01-31T17:02:51.502316+00:00","id":"lit14663","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Tiedemann, F.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 348-356","fulltext":[{"file":"p0348.txt","language":"de","ocr_de":"IV.\nBeitr\u00e4ge zur menfeblichen und vergleichenden Anatomie. Von F. Tiedemann zu Heidelberg.\nj Fernere Luter! lieft urigen \u00fcber einen bei mehreren, S\u00e4ugethieren am Oberarmbein verkommenden Kanal, und eine damit in Verbindung fiehende Anordnung der Arterien und erven.\n( S. Bd. 4. S, 544- u- 5. S. 18 u. 312.)\nSeit mehreren Jahren bin ich mit der Unterfuchung der Anordnung und des Verlaufs der Arterien bei den Wirbelthieren befch\u00e4ftigt, um die Gefetze der Gef\u00e4fs-vertheiJung und deren Beziehung zum gelammten Baue auszumitteln. Bei der Untersuchung des Gef\u00e4lsfyl'tems der vierh\u00e4ndigen Thiere fand ich, dai's die Armarterie mehrerer Affen und Makis fchon hoch oben in die Speichen-und Ellenbogenfchlagader getheilt ift, und dafs letztere ir.it dem Mittelarmnerven durch einen lieferndem Kanal am innern Knurren des Oberarmbeins gebt. Diefe Beobachtung habe ich bereits im Archiv f\u00fcr die PhyfioJogje (B. 4. Heft 4. S. 544) mifgelheilt, Den Kanal am Oberarmbein habe ich feit jener Zeit auch bei mehreren andern S\u00fcugethieren, bei der zahmen und wilden Katze, dem Marder, dem Iltis , dem Zibethtlrier, dem Seehund, dem Eichh\u00f6rnchen, dein Siebenfchl\u00e4fer, dem Hamftcr, der Ratte und dem Maulwurf gefunden. Die hohe Theilung der Armfclilagader in die Ellenbogen - und Speichenarterie kommt aber nicht vor, fondern der ganze Stamm der Brachialarterie geht mit dem Mediannerven durch den Kanal, und erft\nO\t#\nnach dem Durchgang theilt lieh die Arterie in jene beiden untergeordneten Gef\u00e4lse. Bei dem Zibeththier allein geht die Speichenarterie oberhalb des Kanals ab.","page":348},{"file":"p0349.txt","language":"de","ocr_de":"Da die eben genannten Thiere entweder klettern eder graben (felbit der Seehund inuis oft an tien itejien Ufern und an den Eisfchollen heraufklimmen), fo wird dadurch die von mir aufgei'tellte Vermuthung beit\u00e4tigt, dafs jene Einrichtung das Zufammendriicken der Gefafs-und Nervenft\u00e4mme verhindert, bei welchem fonft die Action der Muskeln des Vorderarms der Hand und der Finger aufgehoben w\u00fcrde,\n2. Variet\u00e4ten des Steigb\u00fcgelhioehens des Menfchert.\nEs gieht kein Gebilde des menichlichen K\u00f6rpers, welches nicht bisweilen eine Abweichung von dem normalen Bau zeigte. Da die thieriiche Organifarion m der grofsen Anzahl von Thierk\u00f6rpern eine ungemein grolse MannichfaltigUeit fowohl in der \u00e4ul'seren Geftai-tung des K\u00f6rpers \u00fcberhaupt als auch in den einzelnen Organen darbietet, und ferner an ihr eine Stufenfolge von einer einfachem zu einer h\u00f6heren Ausbildung nicht zu verkennen ift, der menlchliche Organismus aber, was die Gefammtheit der orgatidchen Entwicklung anbetrifft, auf der h\u00f6chlten Stufe fteht, fo ift bei ihm jede Abweichung eines Organs in Seiner Bildung eine Ann\u00e4herung an irgend eine BilJungsftufe, welche einer gewiffen Gruppe von Thieren als normaler Bau zukommt, Einen Beleg hief\u00fcr finden wir in folgender abweichenden Bildung des Steigbiigelknochens.\nln dem rechten Ohr eines neugebornen Kindes fand ich den Steigb\u00fcgel ohne Schenkel und ganz ohne Oe firming. Er glich einer kleinen Pyramide, deren Grundfl\u00e4che der Fufstritt darfteiite. Von ihr erhob lieh ein etwas zufaimneng\u00ebdr\u00fccktes Knochenftiick, welches fich mit einem rundlichen K\u00f6pfchen endigte, und mit dem langen Fortuisz des Ambos verbunden war. ln einen) andern Fuji iah ich bei einem ervvaehfenen Menfchen einen Steigb\u00fcgel, dell'eu beide Schenkel zwar","page":349},{"file":"p0350.txt","language":"de","ocr_de":"350\nvorhanden-, aber durch eine d\u00fcnne Knochenplatte voll kommen verbunden waren, fo dafs fich wohl eine kleb Grube, aber keine Oeffnung zwifchen den Schenkel] zeigte. Diefe letztere Abweichung li\u00e2t auch fchoi Cajjebohm *) einmal beobachtet und abgebildet.\nDurch die eben angegebenen HiJdungsabweichiinnei ift nun der Steigb\u00fcgel unverkennbar der Columella da Schnabelthiers und der Echidne, fo wie der V\u00fcgel und Amphibien \u00abho.ich geworden.\nAls einen Beleg f\u00fcr den oben anfgefieilten Satt\nwill ich noch eine lehr feiten vorkommende Abweichw\u00bb\n0\nin der Bildung der ALlenicheidew\u00e4nd an fuhren. ln dem Leichnam eines v/eibes von acht und dreifsig Jahren fah ich ein eirundes Loch in jener Scheidewand, wodurch die beiden Naf\u00f6nb\u00f6hlen miteinander in Verbindung ftanben, auf gleich^ Weife wie dies bei vielen V\u00f6geln und Amphibien der Fall ift. Anfangs verni ui bete ich, dais die Ocfliiung vielleicht durch eins mechanilche Gewalt oder durch ein Gefchw\u00fcr entftan-den fey, allein bei genauerer Unterfuchung war nirgends eine Spur von einer vorausgegangeuen Verletzung und Vernarbung wahrzunehmen. Es ift dies Loch demnach als eine urtnr\u00fcngliche liildmigsabiveichung zu betrachten.\n3. Veher einen Beh\u00e4lter f\u00fcr den Bauehfpdchel hu oeehund.\nObgleich der Bau des Seehundes bereits von mehreren Anatomen , in fr\u00fcherer Zeit von Severin, Schell\u2022 hammer, Seger, Verfault und Daubeu'ton , in neuerer von Albers, Vine. Malacanie und F. Lohfeein, unter-\n1) ln feinem Tractates fextus de Aure monftyi liuraani, Hai. 1795. Tab. 6. 1 jg. 18.","page":350},{"file":"p0351.txt","language":"de","ocr_de":"351\nfuclit worden ift, fo blieb dennoch ein befonderer Be-h\u00fclter f\u00fcr eien Bsuclii'peichei unbekannt , welchen ich bei der Zergliederung einer groben, fa ft heben Fuis langen gemeinen Robbe (Phocct vituUnn) gefunden habe, tiiul duflen Befehreibung ich mittheilen will.\nDie anfelmlich greise, l\u00e4ngliche und etwas gebotene Gallenblal\u2019e ging trichterf\u00f6rmig in den kurzen Gallenblafcn-;ang fiber, welcher lieh wieder etwas erweiterte und die drei St\u00e4mme der Lebergal leng\u00e4nge auiiialim. Hierauf verlief der gemeinfchaftliche Gallengang in einer L\u00e4nge von zwei Zoll z\u00fcrn Zw\u00f6lffingerdarm , und bilde;:: alsdann einen zwo Zoll langen und zehn Linien im Dnrchmeffer haltenden Beh\u00e4lter, in welchen der Ausiohrungsga ng der \u00dfauchlpeiehelur\u00fcfe einm\u00f6ndete. Die Muskel haut des Duodenums \u00fcberzog den Beh\u00e4lter von aui'sen, duffen innere Schleimhaut mehrere vorfnnngeude L\u00e4nger.fa'len bildete, zwilchen denen fielt zahlreiche Schleimli\u00f6hlchcn befanden. Die jumlliche, kaum eine Linie ha Lv.rchm\u00f6lfcr haltende Oefinun.\u00ab\u2019 diefes Beh\u00e4lters war jm Duodeno mit einem wnlfugen Rande umgeben. Dieder Beh\u00e4lter hat unverkennbar fiele Aehniichkeit mit demjenigen, welcher im genieinfchaftlicben Gallengang des Elephanten vorkommt, in den ebenfalls ein Ansf\u00fchrangsgang der Banclifpejcheldr\u00fcfeejuhi\u00fcndet, und weichen Peter Cam-per1)' befchrieben hat. Die Beflimmung des Beh\u00e4lters beftdit wohl ohne Zwe.fel in der Aufbewahrung des abgelun ierten Bauehfpeicheis, der, fobald Chymus in den Zw\u00f6lffingerdarm gelangt, reichlich ergoffen, und dem CliVmus zum \u00dfehufe der Aflimilation beigemifcht wird.\nt) Defcription anatomique \u00e0\u2019ua Elepaant male p. 34. Tab. 7.\nf\u2018br- 1 \u2014 4.","page":351},{"file":"p0352.txt","language":"de","ocr_de":"4. Sonderbare Bildung der Zunge beim fehlanken\nLoris.\nDie Orgaiiifatioti -der Thiere bietet dem Naturfor-fcher eine bewunderungsw\u00fcrdige MannichfaJtigkeit dar, deren phyfiologifehe Bedeutung er oft fuhr fcbwer, und, alles angewendeten Scharffinns ungeachtet, nur raitthmafslich aufzufin len im Stande ift, weil er fo fei* ten Gelegenheit hat, Thiere aus entfernten Wdttheilen lebend zu beobachten. Eine Bett\u00e4tigung ciiefes'fand ich vor einiger Zeit bei der Zergliederung eines fchlan-ken Loris (L. gracilis'), welchen ich der G\u00fcte meines verehrten Freundes Prof. Brugrnans in Leiden zu verdanken hatte.\nJenes in Bengalen und Ceylon lebende Thier, das in dem Baue der mellten Organe mit den Makis \u00fcber-\neinkommt j befilzt eine doppelte Zunge, eine wahre S\u00e4\u00f6gethier - und.Vogel-Zunge \u00fcbereinander liegend. Die obere grofsere, muskui\u00f6fe S\u00e4ugethierzunge, f\u00fcnfzehn Linien lang, iit am hinteren Theile mit drei grofsen wallformigen, vorn und an den Seiten mit kleinen kegelf\u00f6rmigen W\u00e4rzchen verleben, Unter ihr liegt nach vorn eine kleine, vier Linien lange und zwei Linien\nbreite zweite Zunge, mir der untern Fl\u00e4che der obern durch ein Zun enb\u00e4ndchen verbunden. Diefe ift ganz nach Art der Zunge der m'eifteu lnlektenfreffenden V\u00f6gel der MotaciJlen , Dr offein , Meilen u. a. gebildet, n\u00e4mlich hornartig, ohne Gelchmacksw\u00e4rzchen, und an der abgerundeten Spitze fein faferig. Unten ift fie frei und durch ein zweites Zungenb\u00e4ndchen an den Unterkiefer befeftigt. Kleine B\u00fcndel von dem Zungenbeinzungenmuskel (M. hynglof/hs) und dem ivinnzungentnuskel (M. geniogioifus) ziehen fich zwilchen den hornartigen Ueberzug hinein, fo dais lie gleich der obern Zunge\nbeweglich ieyn\nmufs.","page":352},{"file":"p0353.txt","language":"de","ocr_de":"355\nDie fern Baue nach ift es nicht ungereimtzu ver-muthen, dafs das Thier, welches auf B\u00e4umen lebt, und dei'len Hauptnahrung in 1 nickten behebt, fich der untern hornartigen und falerigen Vogelzunge zum Ergreifen feiner Nahrung bedient, w\u00e4hrend die obere Zunge das eigentliche Organ des Schmeckens und Veri\u2019chlin-geus ift.\nDer abweichenden Bildung der Harnblafe diefes Thiers null\u2019s ich noch erw\u00e4hnen. Dieleibe ift vollkommen doppelt, oder ins auf the Harnr\u00f6hre in zwei gleiche ovale H\u00e4lften gelheilt. ln jede Halite \u00f6ffnet fich ein Harnleiter. Heide Biafen vereinigen lieh unter einem fpiuen Winkel m der einfachen Harnr\u00f6hre. Ueber die pliyfiologiiclie Be.ieutung tlieier Bildung vermag ich keine wahrfcheiniiche V ermuthuilg aufzuftellen.\n5. Bau der Tiir\u00e4neiidrilfe ln der l\u00fcrfenfchildkr\u00f6te (iejludo mydas').\nDie zufammengeietzten Dr\u00f6fen mit Ausf\u00fchrungs* gangen erfcheinen bei ihrem erben Entliehen in der Thierreihe als biofse einfache und gefchl\u00e4ngelte Anh\u00e4nge und Fortfetzuiigen einer Schleimhaut, wie dies an den Speichel-, Gallen - und Saiiiengef\u00e4fsen der Infekten bemerkbar ift. Seibft bei den Gratenfifchen find diejenigen Organe, welche der Baucbfpeicheldriifa entfprechen, die fogenannteu Pf\u00f6rtnarnah\u00e4nge * noch feitliche, oft \u00e4ftto gethHlte Anh\u00e4nge des Darmkanals. Allm\u00e4hlich vereinigen und verwickeln fich diele Anh\u00e4nge und Kan\u00e4le, werden mit Netzen von Blutgef\u00e4\u00dfen und Nerven umh\u00fcllt, und italien dann eine wahre Drille dar. Dies nehmen wir befonders deutlich an der Leber der Krebfe wahr, fo wie an tier Bauehfpeicheldn'ife des St\u00f6rs, wo jene urfpr\u00fcnglichea Anh\u00e4nge des Darmkanals anfangen zu einer driifigen","page":353},{"file":"p0354.txt","language":"de","ocr_de":"354\nJtf affe zufamrnenzutreten. Merkw\u00fcrdig iftres, a\u2019afs ein folchor 'riftiger Bau fich auch au der Thr\u00e4nendr\u00fcfe der Puefenfchildkr\u00f6te findet, und dafs das auf den Ausf\u00fchrungsgang aufgetragene Parenchym der Drflle aus zwei in der Farbe yerfchiedenen bubftanzen belicht, wie fich. aus folgender Unterfuchung ergiebt.\nDie unaemein grofse, zwei Zoll lange und anderthalb Zoll hohe, am hintern Winkel der Augenlid-fpalte liegende Thr\u00e4nendr\u00fcfe umfafst mit ihrer breiten, ausgeh\u00f6hlten Gruitchh.che den Augapfel. Ihre Farbe il't graur\u00f6thiich, Dem erftcn Anfchein nach fcheint \u00dfa aus vielen L\u00e4ppchen und K\u00f6rnern, von Zellgewebe umh\u00fcllt, gebildet zu feyn, allem bei genauerer Un-terfuchung'und nach Wegnahme des Zellgewebes zeigt fie einen vollkommen affigen Bau. Die Aefte beginnen da, wo fich die greise. M\u00fcndung des Ausf\u00fchrungsgangs in der Bindehaut befindet, und treten dann in zahlreiche kleinere Ar de Um! Zweige zerfallend gegen den freien convexen Rand der Dr de auseinander. Jeder Aft enth\u00e4lt in lieh einen kleinen Kanal, der fich in den weiten gmrSeiuicSiaftiichen Ausf\u00fchrungsgang \u00f6ffnet. Uni den Kanal ilt die Dr'feiimbftanz gelagert, die deutlich aus zwei in der Farbe yerfchiedenen Schieb-tun,,en behebt, wie das auch fchon mein verehrter Freund, Herr \u00fcr. Alkers bemerkt hat *). Die \u00e4ufscre Schicht i ft graur\u00f61 hiich , weich, lehr gefaisreich, und ftellt eine wahre Rindenfubftanz dar. Die innere S: hiebt dagegen ilt weils, harter und gciafsaim. Die Th r\u00e4 neu 'euch tigkei t. welche fich reichlich in dem weiten Ausf\u00fclirungsgang befindet, ilt weifslich und fehleiniarlig.\nDer\nI) ln den Denkfchriftcn der Acad. zu M\u00fcnchen. I80S. S. 83-","page":354},{"file":"p0355.txt","language":"de","ocr_de":"Der ungemein grofse Muskel des dritten Augenlids, welcher von der hinteren Fl\u00fcche des Augapfels entfpringt und den Sehnerven bei feinem Eintritt >n Ge-ftalt eines halben Mondes mngiebt, zeigt die bis jetzt unbekannte Einrichtung, dafs er eine lehr ftarke Portion zum unteren Augenlid abichiekl, durch welche diefes bewegt wird. Bei den Schildkr\u00f6ten ift vorz\u00fcglich das dritte und untere Augenlid lehr beweglich, wahrend das obere beim Bhnzen fait ganz ruht, wie ich mehrmals an lebenden Schildkr\u00f6ten zu beobachten Gelegenheit hatte. Diele Ei icheimmg ift darin begr\u00fcndet, dafs die beiden lehr beweglichen Augenlider einen greisen gemeiufchaftlichen Muskel erhalten.\n6. Steinartige Concremente in den Muskeln.\nIn dem Leichnam eines Marines von 58 Jahren, welcher dem Branntweintrinken fehr ergeben geweJen, \u00f6fters an Gichtanf\u00e4llen gelitten hatte und an der Bi uftwafter-fucht verd\u00fcrben war, fand ich in den meilten Muskeln weifse, erdige Concremente. BefoncLrs reichlich waren fein den Muskeln der oberen und unteren Gliedmaafsen, namentlich in den Schenkeln, tien zwei-und dreih\u00e4nchi-gen Armmuskeln, in den Gef\u00e4fsmuskelu, den Beugern und Streckern des Unterlchenkels Vorhanden. Sie Jager, zwilchen den Muf'kelbiindeln im Zellgewebe. Die meilten waren l\u00e4nglich, abgerundet und glatt. Ihre L\u00e4nge betrug zwei bis vier Linien. Zugleich kamen auch in den Wandungen vieler Arterien erdige Concremente vor. Mein verehrter College, Herr Profeilar Ginelin, hat die G\u00fcte gehabt, diefeiben ciiemiich zu unterhielten.\nConcremente, fechs Stunden lang in VVafter gekocht, wurden nicht aufgel\u00f6lt; in dem Wafler ent Mauden jedoch weifsliche Flocken. Bei dem Zugieisen von\nM. d, Archiv, V. 3\tJ","page":355},{"file":"p0356.txt","language":"de","ocr_de":"356\nGall\u00e4pfel -Tinctur, falpeterfaurem Silber und falzfaur^m Baryt zu verfchiednen Portionen des Wafiers zeigte fich weder eine Tr\u00fcbung, noch ein Niederfchlag. Demnach all\u2019o war kein Thierleim noch Salzf\u00e4ure und Schwefel-f\u00e4ure vorhanden. Das Waffer reagirte auf Pflanzenfarben nicht alkalifch. Die Goncretionen l\u00fcften fich unter fchwachem Aufbraufen bis auf fich gelb f\u00e4rbende uni erft bei l\u00e4ngerer Digeftion verfchwindende Flocken in Salpeterlaure auf. Beim Abdampfen der Anfl\u00fcfung blieb eine weii'se Malle zur\u00fcck, die bei der bis zum Verkohlen der thierifchen Materie i'ortgefetzten Erhitzung lieh gelb und br\u00e4unlich, jedoch nicht r\u00f6thlich f\u00e4rbte. Es war alfo keine Harnf\u00e4ure vorhanden.\nL\u00fcfte man Concremente in Salpeterf\u00e4ure auf, fo erhielt man durch F\u00e4llung mittelft Ammoniums einen Niederfchlag, der aus 73 nr. Cent phosphorfauren Kalks beftand. Kohlenfaures Kali f\u00e4llte noch 7 pr. Cent koh-lenfauren Kalks aus der Aufl\u00f6fung. Beim Kochen der Concremente mit Aetz-Kali blieben gopr. Cent phosphor-fauren und kohlenfauren Kalks zur\u00fcck. Durch Salzf\u00e4ure wurde die Findigkeit iehwach getr\u00fcbt. Der Zu-fatz von Gall\u00e4pfel - Tinctur zu der durch Salzf\u00e4ure neu-tralifirten alkali leben Fliiifigkeit f\u00e4llte viele br\u00e4unliche Flocken.\nZufolge cliefer Analyfe beh\u00e4nden die erdigen Gon-cretionen aus folgenden Subftanzen :\nPhosphorfaurem Kalk .\t.73\nKohlenlaurem Kalk\t.\t.\t.7\nEiner thierifchen Materie, entweder erh\u00e4rteter Eiweifsftoff oder Faferftoff 20\n100,","page":356}],"identifier":"lit14663","issued":"1819","language":"de","pages":"348-356","startpages":"348","title":"Beitr\u00e4ge zur menschlichen und vergleichenden Anatomie","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:51.502324+00:00"}

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