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{"created":"2022-01-31T14:27:56.262716+00:00","id":"lit14664","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Sprengel, W.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 357-364","fulltext":[{"file":"p0357.txt","language":"de","ocr_de":"357\nV.\nW. Sprengel\u2019.?, Feftungsarztes zn Witten*! berg, ophtiialniologifche Bemerkungen.\n(Hierzu Tat. 6.)\nI, Vorfall der 1 raubenliavt durch das Seheloch.\nM. F. Koller, ein soj\u00e4hriger Freiwilliger im I4ten Infanterie Regimente, war in feiner Jugend v\u00f6llig ge-fund, und iiberftaml die gew\u00f6hnlichen Kin lerkrankhei-ten gl\u00fccklich. Erft mit den Jahren der Mannbarkeit, wo man ihn zu einem Schorniteinfeger in die Lehre that, entwickelte fich eine fcrophulofe Diatn fis, die fich theils durch \u00f6ftere Dreien- Gofchwulfte am H\u00e4lfe, theils durch Augenhcler-Driifen - Entz mdungen , aus-fprach, wobei indeffen die Augen fei 1 jft immer gefund blieben. Im Julius igsy aber ward Koller von der im Bataillon, und befonders in feiner Compagnie, (der 6ten) herrfchenden, Augen - Entz\u00fcndung der Soldaten angefteckt; das fcrophulofe Leiden verwickelte fich mit diefer Krankheit, und, in Folge diefer Verwicklung, erzeugten fich auf beiden Augen mehrere oberfl\u00e4chliche Hornhaut-G'efchwnre, welche indeffen, hei einer ange* raeffenen Allgemein - Behandlung, und dem \u00f6rtlichen Gebrauche eines Augemvafters aus dem g\u00f6ttlichen Steine des St. Yves, binnen kurzer Zeit abheilien, ohne irgend eine Tr\u00fcbung oder Unebenheit der Hornhaut zur\u00fcck zu laffen.\nBeim Unterfuchen bemerkte ich, dafs, befonders am linken Auge, kleine fchwarze Flocken aus dem Seheloch in die vordere Augenkammer hera hingen \u2022 von der Seite her Iahe man diefelberi noch deutlicher, und gewahrte dann, dafs fie von der Trauberihuut her-r\u00fchrten, deren ganzer, vor der Regenbogenhaut in die Pupille hervorftehender, und, in gefunden Augen, we-\nA a 2","page":357},{"file":"p0358.txt","language":"de","ocr_de":"gen der fcliwarzen Farbe nicht unterfcheiclbarer Rand, an der untern H\u00e4lfte des Seheloches nach aufsen umge-fchiagen war, und in die vordere Augenkammer hineinragte. Am linken Auge hing von die fern, nach vorn umgefchlagenen Rande, noch ein befondeier, ziemlich eine Linie langer, Flocken herab, welcher bei den Bewegungen des Auges mit feinem untern Ende frei in der vv\u00e4fsrigen Feuchtigkeit der vordem Kammer hin und her fchwebte. Die erl'te und zweite Figur der beigef\u00fcg-ten Kupfertafel ftellen dies Auge von vorn und von der Seite gezeichnet, io gut es lieh thun liefs, dar.\nDer Kranke felbft erinnert fich, diefe kleine Mils-bildung in feinen Augen fchon feit langer Zeit bemerkt zu haben, weifs aber durchaus keine Gelegenheit anzugeben, wobei ciiefelbe entftanden feyn k\u00f6nnte, fondern glaubt, dafs fie ihm angeboren fey. Es zeigt fich auch, eine geringe, noch fortdauernde Entz\u00fcndung der Mei-bomilchen Dr Ton abgerechnet, keine Spur einer vorausgegangenen Augenkrankheit, und namentlich ift die Regenbogenhaut durchaus gleichm\u00e4fsig und nat\u00fcrlich gef\u00e4rbt, die Pupille vollkommen rein, der Pu pillar-rand frei, und das Seheverm\u00f6gen g\u00e4nzlich unverletzt, ja, der Auslage des Kranken nach, auf dem linken Auge, wo die Mifsbildung am ft\u00e4rkften ift, lch\u00e4rfer als auf dem rechten. Demnach, und weil fich in beiden Augen jene Form - Abweichung findet, ift es allerdings wahr-fchein\u00fcch, dafs cliefer Vorfall der Traubenhaut in die vordere Augenkammer ein Fehler der erften Bildung fey; merkw\u00fcrdig bleibt es aber immer, dafs die, in der vordem Augenkammer fo th\u00e4tige, Auffaugungskraft auf jene, in der w\u00e4fsrigen Feuchtigkeit frei fchwebenden, und bis auf einen d\u00fcnnen Stiel, von allem Zufammen-bange gei\u00f6ften Flocken, w\u00e4hrend einer fo langen Zeit, fait gar keine Wirkung hatte.","page":358},{"file":"p0359.txt","language":"de","ocr_de":"2. Zur\u00fcckgebliebene Pupillarmembran.\nTheodor v. C...., ein neunj\u00e4hriger, gut confli-tuirter Knabe, weicher, die gew\u00f6hnJichen Kinderkrankheiten und \u00f6ftere Wurmbefch werden ausgenommen, nie krank gewelen ift, war auf clem linken Auge von Jugend auf blind. Die Eltern verlieh tu, er fey mit dem grauen Staare geboren, bei Unterluchung des Auges fand ich auch allerdings einen reinen grauen Linlenftaar, von heilgeib\u00fcch - grauer Farbe, und wahrfcheiulich k\u00e4-figer Belchedrenheit, ward aber aufserdem am inner ti Pupiljar-Rande der Regenbogenhaut, eine hoch fl za. ; \\ halbmondf\u00f6rmig ausgelchweifte, faft. rein wehte 'taut gewahr, weiche, wie ein dichteres Spinriengewebe aus-gefpannt, erfchien. Wo diel'es zarte H\u00e4utchen eigentlich feit fitzt, ift fchwer zu unterfcheiden : der vonprin-gende Rand der Traubenhaut aber, der wegen der Tr\u00fcbung der Linfe, in diefem, wie in jedem cataract\u00f6len Auge, iichtbar ift, ift es im ganzen Umfange der Pupille, fo dafs es faft i'cheint, als wenn an, oder hinter ihm, jenes H\u00e4utchen hsfeftigt w\u00e4re, weil er fonft, foweit daffelbe reicht, weniger, oder gar nicht iichtbar feya m\u00fcfste. Das H\u00e4utchen fei bit I\u2019cheint \u00fcbrigens n\u00e4her an feinem innern ausgefchweiften Rande von ziemlich dichter \u00dfefchaffenheit zu feyn , wof\u00fcr fowo'hl feine .-/eil'se Farbe, als der ftarke Schlagfchatten fprechen, den es auf den Staat* wirft, fobald das Licht von der ,vde lier einf\u00e4llt. Die Regenbogenhaut ift vollkommen empf\u00e4ng-lich'f\u00fcr den Lichtreiz, und ihre Ausdehnungen und Zu-fammenziehungen gelchehett durchaus gleichm\u00e4fsig, fo dafs das Seheloch immer kreisrund bleibt ; das befchrie-bene H\u00e4utchen aber nimmt gewiflermafcen an den Bewegungen der Regenbogenhaut Theil, fo dafs es, bey erweiterter Pupille, einen gr\u00f6fsern und ausgedehnteren, bey zufammengezogener aber, einen kleinern und engem Halbmond bildet.","page":359},{"file":"p0360.txt","language":"de","ocr_de":"360\nEin After - Product kann HiefeS H\u00e4utchen nicht feyn: ein i\u2019olohes w\u00fcrde nur in Fi lge einer vorausgegan\u00ab geneu Krankheit des Organes entbanden feyn k\u00f6nnen; fowohl die Auamnefe, als die Betrachtung des Auges feibft aber entfernen jed n Gedanken an eine vor ausgegangene Augenkrankheit von der Art, wie fie zu einem foichen Erzeugnis n\u00f6thig gewefen feyn w\u00fcrde. Das ganze Auge ift, dje angegebenen Bedingungen abgerechnet, durchaus naturgem\u00e4ls bei di allen, und namentlich wird man an der fch\u00f6n dunkelbraun gef\u00e4rbien Iris nicht die geririgfte Farben - Aeu erring. Unregelmdfsigkeit der Pupille, oder ford\u2019t etwas Krankhaftes gewahr. Auch das H\u00e4utchen feibft ift durch feine rein weifse Farbe, feine aufserordentlirhe Feinheit, feine halbmondf\u00f6rmige GeflaJt, und den Umftand, dafs der feuwarze Rand der Traubenhaut dabei fichtbar ift, durchaus von allen jenen Gebilden verfehieden, welche als ausgefc hwitzter Fal'er-ft off, gerinnbare Lymphe, oder wirklicher Eiter, jederzeit nur nach vorausgegangenen Regenbogenhaut-Entz\u00fcndungen , Pupillerifperren bewirken.\nEs bl.-ibt demnach nichts andres \u00fcbrig, als jenes H\u00e4utchen wirklich f\u00fcr ein Ueberbleibfel der Pupillarmembran zu erkl\u00e4ren, und cs zu derben Mifsbildungen zu rechnen, welche durch theilweFes Stelienhleiben eines Organes auf einer fr\u00fchem Biidurigsfuife entftamlen iind. Nur fch\u00fcnt diefer Annahme die Sichtbarkeit des Randes der Traub-nhaut, welcher fcheinbar vor dem H\u00e4utchen liegt, und die halbmondf\u00f6rmige Geftalt, !o wie das dichtere Gewebe des letztem feibft, zuwider-fprechen; denn die wahre Pupillarmembran, wie Wris-borg 1J lie unter Andern, nach der Geburt fortbefte-lien-I fand, nuifs, als cm Gewebe ans einzelnen feinem Fortfetzungen der Regenbogenhaut - Gef\u00e4fse, vorder\ni) Yergl. Meckels Handhuch der pathol. Anatomie. Bd. t. S. 397.","page":360},{"file":"p0361.txt","language":"de","ocr_de":"361\nTraubenhaut liegen, und ift immer von folcher Zartheit beobachtet worden, dafs fie nur eine leichte Tr\u00fcbung der Pupille bewirkte; dagegen das eben befchrie-bene H\u00e4utchen, obwohl immer weit zarter, als die gew\u00f6hnlichen Ausfchwitzungen, doch dicht genugift, um einen Itarken Sehlaglchatten auf die Linfe zu werfen. Der Uuterlchied fcheint mir indeffen leicht zu erkl\u00e4ren, wenn man bedenkt, dals alle, bis jetzt beobachteten und befchriebenen, nach der Geburt fortbeftehen len, Pupil-lar-Membranen, noch ganz beh\u00e4nden, und lieh \u00fcber die ganze Pupille erftrecktent nimmt man an, dafs ein folches zartes Gewebe, vielleicht in Folge des Lieu treize.?, fich von der einen H\u00e4lfte des Pupillnr-Randes der Iris abl\u00f6ft, und nun, durch blofse Federkraft oder inwohnende lebendige Th\u00e4tigkeit feiner Fafem, fich nach der andern H\u00e4lfte jenes Randes hinzieht, fo fcheint es nat\u00fcrlich, dafs dal'felbe fowohl weit dichter werden, als eine halbmondf\u00f6rmige Geftalt annehmen miiffe; und jene Dichtigkeit wird immer am innern, freien, aus-gefchweiften Rande des Halbmondes, wo die Zufam-menziehung ganz freien Spielraum hat, am ft\u00e4rklteu fevn, dagegen das Il\u00e4utclien da, wo feine Fafem oder Gef\u00e4fse noch ausgebreilet, der Regenbogenhaut anhangen, feine urfpr\u00fcngliche Zarte und Durchfichtigkeit behalten wird; ja es mag hier leicht noch durchfichtiger werden, weil eben jene Gef\u00e4fse und Fafern, jetzt zum Theil unth\u00e4tig, und weniger ern\u00e4hrt, zufammenfehrum-pfen und faft unfichtbar werden. Hieraus erkl\u00e4rt fich dann, wie hier die Tranbenhaut vor der Pupillarmembran liegend er feheinen k\u00f6nne : weil n\u00e4mlich das Gewebe der letztem in der N\u00e4he des Regenbogenhaut- Randes fo zart geworden, dafs es faft unfichtbar ift, wie ich denn allerdings felbft mit der Loupe nichts davon habe deutlich unterfcheiden k\u00f6nnen. Auch bei einer, ganz voll-ft\u00e4ndig zur\u00fcckgebliebenen Pupillarmembran w\u00fcrde viel-","page":361},{"file":"p0362.txt","language":"de","ocr_de":"363\nleicht der Rand der Traubenhaut phert fo Hchtbar feyn, wenn ein zugleich Statt findender grauer Staar ihn \u00fcberhaupt unterfcheidbar ma< hte.\nIn der 4 >3n Figur habe ich verflicht, das befchrie-bene, \u00fcbrigens fehr vortheiibaft gebildete. Auge nach der Natur darzuftellen, was ir. Heilen, befonders in Hin-ficht der Zar heit des halbmondf\u00f6rmigen H\u00e4utchens, welches ich Pupillarmembran zu nennen gewagt habe, nicht ganz fo gegl\u00fcckt ll\u2019t, als ich es gew\u00fcufcht halte, Die jte Figur (teilt, des Ah!riches wegen, eine Pupil-\u00efenipei re. in Folg# fyphiliiifcner Iritis vor, und d\u00fcrfte vielleicht, als vollkommen naturgetreue Abbildung eines folcli n Falles, an lieh nicht unwillkommen feyn. Der Wink lichte Pupillar-Rand, die befonders in ihrem kleinen R\u00fcge entf\u00e4rbte Regenbogenhaut, ihre Anwulftung nach vorn, deuten genuglam auf das vorausgegangene, heftige Leiden der Iris hin, wie denn dis fiehtbarern Gef\u00e4is\u00f6 der Bin 'ehaut, die blaffe Rothe der Augenlid-R\u00e4nder, und die unordentlich Hebenden, hie und da tu-fammengeklebfen Wimpern, auf eine noch fortbeftehen-de entz\u00fcndliche Dispofition des Auges fchliefsen lallen, welche, verbunden mit der gelben, karbektiiehen Ge-fichisfarbe, auch die k\u00fcnflliehe Pupillenbildung hier nicht rathfam machen d rften, wenn auch der Kranke, ein hiefiger S \u25a0huHergefi-ile, \u00fcbrigens nicht alle Dicht-Empfindung auf diefem Auge verloren h\u00e4tte.\nZ\u2019tfuUige L\u00f6\u00dfing der Regenbogenhaut von Wimperbande.\nDie Scarpa - Schmidt fake Koredialyfis war fchon feit lange vorbereitet durch mehrfachst Bemerkungen filier den lockern Zusammenhang der Regenbogenhaut mit dem Ciliar - Lignm mte und \u00fcber die Leichtigkeit womit ciielei Zal\u00e4inmen\u00fcuiig zuf\u00e4lliger Weife bisweilea","page":362},{"file":"p0363.txt","language":"de","ocr_de":"363\n^aufgehoben wird. Dergleichen Beobachtungen finden wir von Chopart und Lrefltult, nem Baron Wenzel, Sabotier, und Andern anfgezeiehnet, und in einem, viel fr\u00fcher, von Lor. Odhc\u00fcus erz\u00e4hlten Falle, fcheint lunar der blofse Lichtreiz, hei groisentheiis verdunkelter Hornhaut, hingereicht zu haben, um. der einzigen, noch \u00fcbrigen, durchfichrigeu Stelle iK-rfelben gegen\u00fcber, jene Ahl\u00f6lung der Iris, und dadurch eine neue Pupille zu bewirken 1 ). Ich felbft Iahe ebenfalls fchon vor einigen Jahren an einem B\u00fcrger in Halle einen fol lien Fall, der aber mit einem Partial - Staphylom der Hornhaut verbunden, weniger auflallen er F hien ; und gewifs wird fait jeder Augenarzt \u00e4hnliche Falle gefunden haben.\nSelten aber d\u00fcrfte die Enthebung einer neuen Pupille durch zuf\u00e4llige Abl\u00f6lung der Iris io rein und vollkommen gefunden werden, als in dem Auge, welches ich in der 5!e\u00bbi Figur der Kupfertafel dargeftellt habe2 f\u00e4he man nicht -die noch offene, nat\u00fcrliche Pupille, fo w\u00fcrde man beim er'ten Anblicke cliefes A lires gewifs glauben, dais ein gef hickter Operateur daran die Kore-dialyfis mit allem m\u00f6glichen Gl\u00fccke verrichtet habe und nur die Ueberl gurig, dafs es kaum m\u00f6glich feyn w\u00fcrde, chefe im \u00e4ufsern Augenwinkel fo zu Stande zu bringen, w\u00fcrde einige Zweifel erregen muffen. Diefs Auge ift von dem Musketier H. Bruckmeyer sien Compagnie, 14ten Infanterie- Regimentes.\\ Seiner Erz\u00e4hlung nach ward er vor f\u00fcnfzehn Jahren mit einem ftumpfen Arm-bruftbolzen in dies Auge gefchoffen, worauf er fogle\u00e4ch das Seheverm\u00f6gen verlor, und eine heftige Augeru-nt-zitndung bekam ; erfteres erhielt er jedoch fchon nach Verlauf dreier Tage, wiewohl nur unvollkommen, wieder; die Entz\u00fcndung aber hielt lange an, und liefs, als auch fie endlich gehoben ward, das Auge in feiner jetzi-\nl) Vergl. meine Gafohichte der Chirurgie \u00fcber dielen Artikel.","page":363},{"file":"p0364.txt","language":"de","ocr_de":"364\ngen Geftalt zur\u00fcck, wo alle Gebilde deffelben, die Iris ausgenommen, ganz gefund erfcheinen, und namentlich in der Hornhaut keine Spur einer vorausgegangenen Verletzung bemerkbar ift. Die nat\u00fcrliche Pupille er-fclieint etwas nach innen und oben geftellt, und katzen-artig in ehe L\u00e4nge gezogen, wird aber durch den ver-fchiedenen Lichtgrad gleichm\u00e4fsig auf allen Seiten verengert oder erweitert; die neue, zuf\u00e4llig enti'tandene Pupille am \u00e4ufsern Hornhautrande bildet ein faft regel* in\u00e4fsiges Dreyeck, oder vielmehr einen Sextanten, der mit dem vollkommen fcharfen Centrahvinkel nach derii Mittelpunkte der Hornhaut gerichtet ift, und eben durch nie Sch\u00e4rfe jenes Winkels beweift, dafs Bildung eines kiinftlichen Vorfalles der Regenbogenhaut, oder Einklemmung derfelben in die Hornhaut, nicht immer abiolut nothwendig zu einer l\u2019ch\u00f6nen Koredialyfis ift: ein Umftand, welcher vielleicht der alten Scarpa-Snhmi.dijchen Operations-Methode in lolchen F\u00e4llen das Wort reden d\u00fcrfte, wo die Hornhaut nur an einer kleinen Stelle im Innern Augenwinkel noch durchfich-tig, \u00fcbrigens aber leukotam\u00f6s ift.\nBruckmeyer hebt \u00fcbrigens mit diefem Auge zwar noch, aber fehr Ich wach, fo dafs er z. B. damit wohl Perfonen erkennen, aber nicht lefen kann; fobald er nicht im hellen Lichte ift, lieht er alle Gegenft\u00e4nde doppelt, bei ftarker Beleuchtung dagegen nur einfach; \u2014 ein Umftand, der aus der blofsen Erweiterung der nat\u00fcrlichen Pupille im fchw\u00e4chern Lieble mir nicht hinl\u00e4nglich erkl\u00e4rt werden zu k\u00f6nnen fcheint.","page":364}],"identifier":"lit14664","issued":"1819","language":"de","pages":"357-364","startpages":"357","title":"Ophthalmologische Bemerkungen","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:27:56.262722+00:00"}