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Über den Bau des häutigen Theiles der Harnröhre: Medic. chirurg. Transact., Vol. X, 1819, p. 339 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:59:30.782644+00:00","id":"lit14679","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Shaw, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 393-403","fulltext":[{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"Das weibliche G-efehlecht ifr das wichtigere, welches fo-\nwoiil in der Thier i eib\u00ab als beim iin.bryo znerft licht.har wird.\nSeine h\u00f6here Wichtigkeit et giebt lieh lo lehr aus Spat-hnzani's UnterCnclmngen, und felbft aus der biofsen Beobachtung, dais tu.nt huh leicht die M\u00f6glichkeit der Fortpflanzung durch das Weib, nicht, durch den jnaxm allein, vor-hellen kann.\nEben lo ift es bei allen Strainerahieren allein vorhanden, und tliefe pitanzen lieh voll kommen fort.\nDie genaue Unteiiuehung junger S\u00e4ugt hioif\u00f6t US be-weift, dais, je fr\u00fcher man die Periode w.ddt, delto \u00e4hnlicher einander die Thiers derleiben Tracht Und, und dals die Bildung mehr weiblich ilr, io dals wirklich es eine, nach den Arten vtu iirende Periode giebt, die von dem Alicen blicke tier \u00fcelrnoiuung an ciebo entfernter in, je h\u00f6her das Thru\u2019 lieht , in weif Vier neu lait nicht the ge-rinafte V'erft incib !ilioii '/.wifchcn rinn nlichct\u00df und weiblichem Thiere naehweiien lid'st.\nklart kann daher \u00e4nncJunen, dafs alle Tliiere in Bezug auf die h ungstlieiie an lang.- einander v\u00f6llig \u00e4hnlich lind , die '/.eng'ingsiheile an l\u00e4ngs mehr weiblitii als m\u00e4nnlich, odet kctirts von beiden, Lud, 'nachher durch uns unbekannte und nie. zu c\u00bb kennende Dtnftiinde die Ik'lchafienh.vit odor tln'ilse tltt-Ses oder jenen i lieiics Io abee\u00e4ntlet f werden, dafs bar,i:.:s ein m nu 1 iches oder weibliches Indtvl oiitui entflicht. Wahrfeheiniich h\u00e4ngt \u00ablies mehr von der T tu 1er als dem Vater ab, und m der That iveils nun, dau bei mehreren Infekten Individuen, welche in Bez.i)'. ..ui r ; \u25a0 kr iiguo:. \u25a0 t: , iio gofeliiechtslos gevve-fen fevn wuwir n. .lurch bioiri; Vei\u00fcr.dwung des Futters im LarvenzuiV.rnjts in voUk.oinnine Weibchen um gewandelt werden Rennen.\nV. J, She iv \u00fcber den Bau des h\u00e4utigen T heiles der rL rnr\u00fchre. (kiedic. Chirurg. Transact.\nVol. X. 1S\u00ee V- F- 339 l\u00ef.)\nEine genaue Kennt.*ifs ties Baues dsr Harnr\u00f6hre und Tdafe ift f\u00fcr eine liehete Behandlung der Krankheiten .befer Theile fo wichtig, dals euch der gering\u00ab\u00bb\u00ab Beitrag i-izu wohl nui eine g\u00fcnUige Aufnahme rechnen darf.","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nHuutcv nur! Home, denen wir die vviclit\u00eegften Verljet ferai:.\u00abliefes Zweiges der Chirurgie verdanken, beleb.sw en ri v Harnr\u00f6hre als muskul\u00f6s, und auf diefe An. nahm \u25a0 gr\u00fcndet iicli die Behandlung ihrer Verengerungen g- ii',' teniheils.\nDurch den Umgang mit meinem M\u00e4nnern, welche d'chniie Meinung als jene haben, wurde ich zu einer genauen Pr\u00fcfung deifelben veranlagt. Aafser den, eitern!\u00ab f\u00fcr (liefen AniUiz angeftel\u00eeten Uuterfuchunaen und der h\u00e4ufigen Demonfratson diefer Theile, habt: ich in den letzten g Jahren \u00fcber liebzig fade von Krankheiten der Harnr\u00fchro und lilafc bearbeitet, welche lieh jetzt in dem iae/hichen Mr. fr um befinden, und hiebei einen eigen-tliiuniichen, meines Vdi\u00eefens nicht beachteten Bau der h\u00e4utigen Harnr\u00f6hre entdeckt, i he ich (tiefen befehreibe, er-lause ich u.ir einige Eeinerkiuw.vi \u00fcber den Lau diefes Vuoits im Allgemeinen, da die -Knticheidung \u00fcber die Ire.go, ob die Harnr\u00f6hre iViushelfafem hat, viel Ein-ihus auf die Behandlung der Verenger engen derleiben hauen mufs.\nMan. branelit nur den vor der Infertion des Sa-mcvichnellers belir-J\u00fcd-en Th ei\u00ab derselben zu unterfu* eben, w . ! ihr \u00fcbriger T: '11 Co mit Muskel ta lern uir.ge-len i\u00fc, dau !:>\u25a0\u25a0:\u2022 Thdiigkeit stink:.:!..'1 ns a-n Aulicblafs \u00fcber A ni dem no\u2019eru Theile des \u00abcf Len vci kommenden lira. \u2022 .hdi : (gebt.\n: .a. d os::;; des vordem Tbeils der Harnr\u00f6hre zeigt,\ndafs ihre in. :i; ;a:tt in die Schleimhaut der Blafe \u00fcber-g,.k , ah'.otiu\u2019e; :, >\u2022 :>\u2022 S. mit vielen Aus'\u00fchriingsg\u00e4ngen an ihrer (\u00bbberilkche v ... au \u00ceTr. Durch ; inlpritzung der Sci)...s . 'dar wird ne k.uk gcr\u00f6lbel. Wird ein Theil dar iiai'i.. \u00f6s\"a \u25a0 ':\u00abac?\u00bbhiu \" i d. r Schwannnkorpei forg-f\u00fcltig entte: nt, *'-\u2022> ericl-cint cii\u201ek.; Haut d\u00fcnn, dui'clif\u00eech* t;g, ganz ob\u00eei. iVlaak a : jJoi'U. Ile. .j \u00dci-Ifiten der Hirnis : a iciiein: es aoAs.w, als verliefen ,laa weU\u2019afern l\u00e4ngs dcrK., iudeid-u raau dies vorz\u00fcglicn L\u00e4ugenfal-tea \u00ab'er inner'.; h v. t her, welche lieh durcit die hlaftici-l.i des Sekw ''irssk\u00f6rsai s bilden.\nLs a vei gleiche litte Anatomie wird als ein Mittel zur Kae! nvobui.; von biusUeifafern ange g non, und \u25a0 einigen neuern Werken behauptet mau, dal\u2019\u00bb in der iiarntohie","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"\u00eeles Pferdes Kreisfafern Gc\u2019ntbar feyen. Wirklich fcheint dies auch aui den erften Anblick fo, allein eine genaue Umerfuchung zeigt, dafs \u00abliefe Fafern nur, wie beim .vk-n-fcfc\u00e8n, Falten lind. Der Samenfchneller fetzt lieh \u00fcberdies beim Pferde bis zur Eichel fort und macht eigne Mus-kelfafern ganz entbehrlich.\nDie Venen des Sehwamtnk\u00f6rpcrs werden durch Fa-fern unterft\u00fctzt, welche inr.n gew\u00f6hnlich ihr muskul\u00f6s h\u00e4lt. Gegen das Liclit gehalten , haben he auch Aeluilich-keit damit, allein, wird der Theil geftreckt und dann losgelaffen , fo zieht er heil zufamrnen. Dies kann mehrmals wiederholt werden, und be weift, dafs diele Zu-lammenziehbarkeit nicht von Reizbarkeit, fondern Ela-fticit\u00e0t herriihrt.\nIn der That konnte ich beim Meirichen, Pferde und Efel keine Fafern in der Harm\u00f6hrenhaut finden, ikmj Ocbfen'fand ich zwei Zoll weit von der Eichel eine Faier-fchiclit, die zufamtnenllicfsen und Muskellalern glichen, die Harnr\u00f6hre bciitzt aber hier fo viel Spannkraft, dafs wir diefe Fafern wohi mit denen \u00ab'cs Schwammk\u00f6rpers von einer Belehaiteuhck irtltou u eilten.\nDie Mnakaloiitat der Harnr\u00f6hre li\u00e2t man mehr aus den beobachteten LeL-'ns-.\". l'cbemungen, als aus anatomi-fchen Unierfuchungc \\ mfoigirt, indem man anfiihrt, dafs Muskelth\u00e4tigkcit Stak Luder, wenn auch keine Muskelfa-fern liebtbar find. Dies bezweifelt nun niemand, und ich fei bit habe nach kinzlich davon \u00fcberzeugt. Bei einem Verfuche, die M\u00fcrhgef\u00e4fse der Schildkr\u00f6te einzufpritzen, fand ich grofs\u00bb E. Invierigkeit, und nicht beffer gelang es mir mit den Pulsadern. Der Grund hievon war in der noch befiehl nuer- wurmf\u00f6rmigen Bewegung des Darmkanals enthalten, indem die Einge weide erft vor wenig Stunden heraic.genosiunen waren. Am folgenden Tage, wo die Eineewcue ganz, fchlaft\u2019 geworden waren, trieb ich das Queckiilber in die Saugadern, die Maffe in die Pulsadern mit der gt\u00f6fslen Leichtigkeit. Hieraus ergiebt fielt, d\u00f6s \u00ablie Saug - und Pulsadern mehr als Elaftick\u00e4t beliizen , indem die Kr\u00e4fte, welche das Eindringen der Subftanzi n hinderten, durch den Tod zerlt\u00f6rL worden wa en; dagegen H't die Harnr\u00f6hre im Tode eben fo fehr der Zuiau.menziehnnu iahis als im Leben,\nO\tO","page":395},{"file":"p0396.txt","language":"de","ocr_de":"Man f\u00fchrt die Hydatid en als Bei fpiele eines K\u00f6rpers an, der ohne fichtbare Muskellafern einer betr\u00e4chtlichen Ausdehnung und Ztilararnenziehung f\u00e4hig ift; allein, \u00bber-mag die Muskelkraft einer Hydatide, einer Saugader, felbft einer Pulsader, welche fichtbare ha fern belitzt, einer Kraft zu widei itthen, die h\u00e4ufig vergebens zur Ueberwindung eines fosenamiten Krampi cs der Verengerung angewandt wird? Man hat ge lagt, dafs die B\u00ab ugie Io kr.iJtig nmfafst lvitroe, rial's die mim Herausziehen dot leiben erforderliche Kraft dem Gewicht eines Pfundes gleich kam, dies war aber eine alte, 5? Zoll oberhalb der Ot-ffmmg befindliche Verengerung. Die Urfa-he, vvesbolb in einem folchen Falle eine Bougie ich wer Ixcrausgezogeu wird, foil lieh fo-gleich ergeben.\nMan Ti turnst an, dafs die, gew\u00f6hnlich im gefunden Zu ft and c nicht lichtbaren Fafeni bei einer Verengerung iichtbar werden, und dafs Verengerungen durch urnegtl-m\u00e4Csige Th\u00e4i igkeit einer Fafer entfiel;\u00ab; allein die Fa fein, welche lieh an verengten Steilen finden. Und fehr von Muskelfafem verfchieden, und gleichen den Fafern, welche durch Entz\u00fcndung fer\u00f6fer H\u00e4ute entheben , find oft ganz von der Haut getrennt, wie die Str\u00e4ng -, die bisweilen quer durch Bruch lacke verlaufen.\nBei leichten Harnrfthrenverengernngen \u2019!t die Harnr\u00f6hre faft nie regelm\u00e4\u00dfig kreisf\u00f6rmig zufaivmiengezcgen, fondent meiftenlheils ift etwa die H\u00e4lfte oder zwei Brit-theile ihres Umfangs weifs und dicht, oder ein letter wei\u00dfer Streifen verl\u00e4uft fchief kings \u00ab.liefern Gonge und doch findet man im normalen Zuftande keine feineren Paiera befchi iehen. Die hei der Unterjochung lieh offenbarenden Zeichen einer vorangegangnen Fntziiudiing bewti-feit, tials die Verengerung auf andre Weife als durch Zit-itmimcnziehupg von iVluskellafern entlieht. Es findet lieh eine weihe, dichte Stelle, die nicht, wie die \u00fcbrigen Theile der Harnr\u00f6hre, nachgiebig, fontlern left und den Verengerungen in der hinein Haut der Speifer\u00f6hre und der Verdickung des Bauch-oder Bruftlelles \u00e4hnlich ift.\nSowohl die an gen mrnenen Ver\u00e4nderungen in der Harnr\u00f6hre w\u00e4hrend ihi er normalen 1 h\u00e4tigkeit, als Krank-hei\u2022 erfcheinungcn hat man als Grunde f\u00fcr ihren n us-kul\u00fcieri Bau angef\u00fchrt. Hieher geh\u00f6rt z. B. die Verenge-","page":396},{"file":"p0397.txt","language":"de","ocr_de":"597\nrung w\u00e4hrend des Samenerguffes; allein \u00abliefe l\u00e4fst lieh auch im Tode durch Einfpritzung des Sehwamink\u00f6ipers hervorbringen. Die Heraustreibung einer I\u00fcnfpril7.'>ng beim Tripper lieht man als einen der eiufcheidendfr.cn Be-weife an, allein dies gefchieht im Tode !o l\u2019tark als itn J.e-ben. Ich fpritzte etwas Waller in den Seliwanutik\u00f6tner, wodurch die Ruthe in dem Grade als gew\u00f6hnlich hei in Tripper anfchwoll, eine Einfpritzung in die Harnr\u00f6hre wurde fait zwei Ellen weit herausgetriehen. Dies ge-fcliahe unftreitig nicht durch JYiuskeJth\u00e4tigkoit, fondorn die Elaf\u2019icit\u00e4t der halbfaulen Theile. Dafs diefe nach dem Tode eben fo ftark als im Leben ift, ergiebt lieh aus der Unterfucliung der Harnr\u00f6hre des Pferdes, die trot/, ihrer Enge lieh bis zum Durchroeffer des Daumens atvsdehmni l\u00e4fst, und, wenn di-Ter herausgezogen wird, auf ihren Durchmetfer /.ur\u00fcckkomint. Dies l\u00e4l\u2019st lieh mehrmals wiederholen. Gicht es aber einen mnskul\u00f6fen TLed, der nach dem Tode lieh fo weit ausdehnen liefse und wieder vollkommen zu fa mmenz\u00f6ge ?\nAuch im Tode wild ferner eine Bougie nacli und nach ausaeftoisen , wenn man den -Sch\u00abra trunk\u00fcr per lane-laut ausdehnt, und he dann in die Harnr\u00f6hre einbringt. Hierbei muL man bemerken, dafs, wenn man eine Bailee Bougie einbringt, die Ruthe lieh um diefelbe herauf* fchiebt. L\u00e4fst mau nun die Theile los, fo tritt aie Ruthe zur\u00fcck, die Muskeln treiben die Bougie etwas hervor und dann bleibt nur ein fo kleiner Tj eil darin, dafs man lehr leicht einhehi, wie die Spannkraft der Theile allein zur Heraustreibiuig des Relies des kege/formigen luftrumen* tes hinreiciit.\nMan fragt, ferner, \u201ewarum der Harn heim Tripper einen kleinem Strahl bildet?\u201c Offenbar r\u00fchrt dies zum Theil fchon von der Verengerung des Kanals durch die Anfeliwellung der Theile im entz\u00fcndlichen Stadium her, worin allein das Harnlaflen erfchwert ift, und noch wichtiger ift die, durch die erh\u00f6hte Empfindlichkeit der Harn-r\u00fchrenhaut veranlagte grofse Unregelm\u00e4\u00dfigkeit in der Tiuitigke.it der, in grofscr Zahl vorhandenen MittelOeifch-muskeln, woraus lieh fuhr leicht erkl\u00e4rt, weshalb der Ham bisweilen. Rockt, oder eine reizende Einfpritzung nicht in die Blafe gelangt.","page":397},{"file":"p0398.txt","language":"de","ocr_de":"398\nSe1:\u00bb' h\u00e4ufig h\u00f6rt man, dafs \u201ein einer Verengerung lieh ein Krampf einftellte, wodurch das E indringen einer Bosigie verhindert w\u00fcrde, die vorher leicht eindrang. \u201c In fier That hat man h\u00e4ufig ein folches Gef\u00fchl am untern Ende der Harnr\u00f6hre; iiuhdien erkl\u00e4rt es lieh aus der normalen Th itigkeit der Blaizn - und Harnr\u00f6hrenmuskeln, welche letztere als die SehiieUer der Blall: angelehen wei\u00bb den k\u00f6nnen. I he der Harn au.sflieisen kann, m\u00fcffen der Blafentrmskel Ach znf..niir.eu'/.iehen und zugleich die Hat n\u00ab .,hriMn:.r, kein et Ichiafh\u2019n,\nIm ganz gefunden Zuf. mie kann man durch Druck auf ilen Uivierlelu keinen Au l!uU des Harns vetatilallen, wohl alter ge Ich lebt d\u2019 \u00bb \u2018>ei Paray.legge, weil hier die Harm-\u00fchrentnn.sko! n et fehl afft And und durch den Druck die Th\u00fctDkmi \u00eeles \u00fciaieuirinskel\u00bb nselwr.dmi: wird.\nDies iahe ich im folge Stilen Fall.\u2019 Din deutlich.\nEin Mann, der an Hantrohrenvemsgcrung litt, war fo ganz falle! i behandelt worden, d.sts die Hlafe itark ausgedehnt worden war, uni! wurde, da man ihn in di dem Zuftande veruaelilafiigre, komat\u00f6s. Der Katheter konnte nicht eingemacht werden und der Wundarzt hegu\u00fcgte Ach, ftatt den I\u00fcafenftich zu machen, durch Druck auf den Unterleib die Blafe zu entleeren. Da der Kranke gel\u00e4hmt war, tr\u00f6pfelte der Harn durch die enge Steile und der Wundarzt fugte in der Freude feines Herzens : \u201eSie fehen, dafs nichts weiter noting ift- \u201c Dalielbe w\u00fcrde durch Druck auf die ausgedehnte \u00dciafe des Leichnams erfolgt l'eyn. So mufs eine gewilfe Sympathie zwifchen diefen beiden MuskelShthei!ungen Statt iniiden, ehe die normale Thadgkeit ein treten kann, (liefe aber kann lehr leicht durcir irgend eine Veranlafi mtg geh\u00f6rt werden, welche die innen* Membran der 1 la mr\u00f6iire v*\u00bbzl, vorz\u00fcglich aber durcit Verengen.::!;;, indem die verengte Steile itch immer in einem gcreizie\u00ab Zidtaude h\u00dfluldet. Der Harn wird nun durch den Karnblafeninu-ic\u00ab. 1 vorw\u00e4rts getrieben , die M!\u00bbclfieifch-muskeln erfchlaffen, bis dei Ham zur Verengerung -hingt. Hier aber ln aigt dieler dutch feine Selichk m. lieh Heizung hervor und die umgeben-cl.ni Mu>kehi kmoica ko. Th\u00e4tk-keit, wozu lie durch die Empfindlich '.eh dir Haut der iiarin\u00f6hre beftimmt werden, Ans deutle!ben Grunde werden die Muskeln fo ge-","page":398},{"file":"p0399.txt","language":"de","ocr_de":"399\nreizt, dafs fie t\u2019as fernere Eindringen der Bougie nicht gehauen, welche bis zu einer empfind bcbmi Verengerung eingeb! acht worden ift. Die Art, wie man dielen. Krampf entfernt, erl\u00e4utert feine Lh Gehe am heften. Durch titiAeiZuiiitei wird die krampfhafte iimpfindiichkeit der Sirictur aufgehoben und darin dringt eine Bougie ein, oder der Hai a iliefst aus, ohne eine lolche Reizung zu veranlagen , wodurch ein Ktampf der umgebenden Muskeln eutftunde, den mau unrichtig Krampi der Verengerung \u201c nennt. Krampfliillende iViittei wirken duren Minderung der Reizung. in den F\u00e4llen, wo iio nutzten, befand lieh die Verengerung am untern Theile der Harnr\u00f6hre und ganz itn Bereich der Wirkung diefer Muskeln.\nDiefe Erkl\u00e4rung gen\u00fcgt nicht fi\\r den Krampf, der vor der Inlet non des Harnichneiiers feinen Sitz hauen foil. Me aber habe ich in fier kichei Krampf gefeiten und weifs vou lehr ausgezeichneten Wund\u00e4rzten da fie! be; dennoch uehaupten andre, gefeiten zu haben, dafs die Harnr\u00f6hre in der kielte 1 \u00fceb notch Berohrung der Aetzmittel \u00fcliuete, w\u00e4hrend he unie Minute fr\u00fcher krampfhaft ver-fcluolfen war. Statt aber hier anznneinnen, dafs die un-liclttbaren Muskelfafcm im vordem Theile der Harnr\u00f6hre ein riinderuifs ihr die Bougie ahne ben, d\u00fcrften folgende Udachen zu ber\u00fcck ficluigeu feyn. .Die Spitze der Bougie fielst vielleicht Anfangs an den Rand \u00ab1er Verengerung, wnd lie aber erweicht, 1V> wendet lie iich und geht dann durch; oder he neig in eine der Litire\u2019fclien Drillen gedrungen feyn ; oder durch ihre Reizung kann lie einen pl\u00f6tzlichen Blutandrang in dem Schwamm kor per veranlagen, der allm\u00e4hlich nachliilst, wo dann die Bougie leicht eindringt, da man iich leicht durch einen Verbuch \u00fcberzeugen kann, dafs die geringfte Menge Waffer, welche man in die Venen des Schwanunkorpers ipritzt, den Kaliber der Harnr\u00f6hre bedeutend vermindert.\nFolgerndes Zeichen von Ktampf kann in jedem Theile der Harns obre eintreten: ,, Die Bougie wird durch einen Krampf in einer Verengerung ei griffen und feftgehal-ten. \u201c So fahe ich jemand an einer Darmfaite zerren, die er durch eine fein alte enge Verengerung gebracht hatte und h\u00f6rte ihn lauen; n Welch ein, hoher Grad von","page":399},{"file":"p0400.txt","language":"de","ocr_de":"400\nKrampf! \u201c Bei Wegnahme rler Bougie fand lieh der durch die Verengerung getretne Theil weich und angel'clnvol-]\u00bb>n , w\u00e4hrend der von ihr umfafste feft und rund war. Ihh.-s) Verhiebe, die Bougie heraaszir/.iehen, hatte man das knopff\u00f6rmige Ende gegen die feite Verengerung geftofsen. Da fiel he gefchieht im geringem Grade bei einer Wachs-bougie. Sie wii-.l mit einer geiviffen Gewalt durch die Verengerung gcfchoben, erweicht .{ich, indem lie liegen bleibt, der Theil, welcher unmittelbar mit der Strictur in Ber\u00fchrung ift, wird, eingefchn\u00fcrt, die Verengerung .wird 7,war anfangs durch die harte Bougie gewaltfam ausgedehnt, macht aber doch nachher einen Kindruck auf das erweichte Infiniment. Sonderbar genug ift es, dafs eine Saft knorplige Verengerung einer Zufammenziehung und Kr Weiterung f\u00e4llig gehalten wird. Finden wir in den Muskeln etwas \u00e4hnliches, verk\u00fcrzt oder verl\u00e4ngert lieh der knorplige Kopfnicker, der den fchiefen Hals hervor-bringt, jemals i\nW\u00fcrde die Harnr\u00f6hre nicht, wenn fie muskul\u00f6s w\u00e4re, die Tri ppe r\u00dfiiffigkeit ausfpritzen, kann aber dies der Kranke je V W\u00fcrden wir lie dann nicht im krampfhaften Zu-ka ude 7-ufainitier,gezogenund gefafert finden, wie die Blafe bei der Verengerung? Zum .Beweife, dafs dies nicht der Fall ift, mag einer der zahlreichen F\u00e4lle in der Bell\u2019fchen Sammlung dienen. Hier findet fich in der N\u00e4he der Eichel eine Verengerung, welche nur eine Botfte zul\u00e4fsr, und der ganze hinter iiir befindliche Theil der Harnr\u00f6hre ifr fo weit, dafs der Finger darin Baum hat, durchaus nicht iaferig, fondera v\u00f6llig glatt, die Blafe dagegen ftatk und fieifehig. Aus der Annahme, dais die Harnr\u00f6hren-haut blofs paffiv ift, erkl\u00e4rt licit nun leicht, wie fie durch das heft\u00e4ndige Streben des Hamblafenmuskels, den Ham durch die verengte Stelle zu treiben, io bedeutend erweitert werden kann. Fragt man nun, warum der Kanal nicht, dut ch feine eigne F,iafticit.it und den Druck des ela-fi liehen Schwammk\u00f6rpers zukunmenl\u00e4llt, fo kann man bemerken, dafs diefer rneifteiis bei fchlimmen Harnr\u00f6h-renverengsrutigen durch die heft\u00e4ndige Heizung ganz in feinem Bau ver\u00e4ndert wird. Die fehleren Fafern verwach fen, oll fcinviinlet die ganze Ruthe, wird unf\u00e4hig fielt /.u fteiien, und auffallend klein und kurz. In andern","page":400},{"file":"p0401.txt","language":"de","ocr_de":"401\nFallen dagegen wird die Rulin\u2019, verrrmtlilieh durch Lymph-audchwitzuug wahrend der F.utziindungsanl\u00e4lle bleibend vergr\u00f6\u00dfert.\nSollte eine Muskel, der, nach allen die ihn anneh-men, der zartefte im ganzen K\u00f6rper il't, der Wirkung der Blafenmuskeln widerftehen k\u00f6nnen, die bei der Harnr\u00fchrenverengerung fo ftaik iCt? Oder kann er dein Drucke der Hand und einer lolchen Kraft widerftehen, welche bisweilen den \u201eKrampf\u201c \u00fcberwindet? Kann man im Weingeift einen Muskelkrampf aufbewahren, nachdem der Theil fallt bis zur F\u00e4ulnifs macerirt wurde ? Eben fo richtig kann man einen verdickten Bruchfack alseinen Fall von krampfhaftem Zuftande des Bauchfells aufehen!\nIch komme jetzt zur Befehreibung des im Anf\u00e4nge erw\u00e4hnten Baues, der als anatotnifc-he Tliatfache viel zur L\u00f6tung der Frage \u00fcber die Muskuloiit\u00fct der Harnr\u00f6hre beitragen d l\u00fcfte.\nBekanntlich ift die h\u00e4utige Harnr\u00f6hre der ztvifchen der Vorfteherdr\u00fcfe und HararChrenzwiebel belindliche Theil, und erh\u00e4lt (liefen Namen zum Umerfchiede der ton der Vorfieherdrute und dem Schwammk\u00f6rper umgebenen Abfeh nitte.\nDer Bau des h\u00e4utigen Theiles kommt in der That etwas mit dem des Schwammk\u00f6rpers \u00fcberein. 1 lim Herde lieht man dies durch blufse Oeffnung der Harnr\u00f6hre fo deutlich als das Gef\u00e4fsnelz der Scheide, heim Meirichen aber mufs es vorher eingefpritzt werden. Dies kann auf mehrfache Weife gefchehen. Wird die Spritze in den Schwammk\u00f6rper gebracht, fo kann man dielen von der Zwiebel bis zur Eichel mittelft eines leichten Druckes ganz anfiillen. Wendet man gr\u00f6fscre Gewalt an und durchfchneidet dann den Schwammk\u00f6rper, fo dafs der untere Theil der Harnr\u00f6hre blots gelegt wird, fo lindet manmeifiens unmittelbar unter der Schleimhaut ein regelm\u00e4\u00dfiges Gef\u00e4\u00dfgewebe, das lieh \u00fcber die Zwiebel hinaus bis in den h\u00e4utigen Theil erflreckt.\nAm heften zeigt man dieTen Bau, wenn man die Schleimhaut durchfticlit und die R\u00f6hre des Queckfilberap-parates unter fie einbringt. Gefchielit dies geh\u00f6rig, fo tiefst das t^uecklilber nicht in den Schwammk\u00f6rper, fon-","page":401},{"file":"p0402.txt","language":"de","ocr_de":"dein f\u00fcllt unter der Harar\u00f6hrenhaut ein fehr cleutliclies Venennet/, an. Dicfe breiten iich im ganzen Umfange der Harnr\u00f6hre aus, h\u00e4ufen lieh aber im h\u00e4utigen Theile an und liegen der L\u00e4nge nach fo \u00fcbereinander, dafs lie zwei \"e-trennte S\u00e4ulen bilden, zwilchen welchen lieh eine Vertiefung befindet, die von dem Selmeplenkopfe bis zur Fi-chel reicht. Die F\u00e4ulen verbinden lieh und umgeben die, die becherf\u00f6rmige Vertiefung bildende Haut, welche felbft verm\u00f6ge ihres Gel als reich t; tu i n s einer Anfchvvel-Jung f\u00e4llig zu feyn feheint. An der Vorfteherdr\u00fcfe ver-liert lieh der eigentb\u00fcmiiehe Charakter des Gef\u00e4fsbaues, indem die Gef\u00e4fse heb in ein Venen netz begeben, welches mit den gew \u00f6hnlichen Blafenvenen zufainnienh\u00e4ngt. Setzen wir den Druck fort und hemmen den Lauf des Queck-filbers, fo dringt es in den Schwanmik\u00f6s per der Ruthe, zum Le weife, dafs Zivilehen beiden ein Zulammenharur Statt findet, der aber nicht fo frei als zwilchen Eichel und Zwiebel ift.\nZuf\u00e4llig hatte ich vor einigen Jahren einige diefer Gef\u00e4fse im ober\u00ab Theile der Hai rn\u00f6hre ungef\u00fcllt. Herr Barclay hatte fehori einige wenige angef\u00fcilt, die einige Anatomen fur Sangarjern gehalten hatten Durch Verfolgung meiner Verhiebe fand ich den, den h\u00e4utigen Tlieil umgehenden Schwammk\u00f6rper. Moreschi und eben fo wenig Mascagni, wie ich aus Unterredungen mit Herrn Auto-man hi aus Florenz, dem Herausgeber feiner nachgelaffe-neu Werke Iahe, hatten ihre Unterfuehungen. bis zum h\u00e4utigen Theile der Harnr\u00f6hre ausgedehnt.\nHeim Pferde lieht man vieles hieher geh\u00f6rige helfet als beim Menfchen. Die beiden S\u00e4ulen und der Zwilch en-kanal lind deutlicher, weil der Schwammk\u00f6rper voll* 1,0 m um er in zwei Halben getheilt ift. Am obern Theile ift er fo getrennt, dafs die Harnr\u00f6hre ungef\u00e4hr einen Zoll weit in der N\u00e4he der Eichel an ihrer untern Fl\u00e4che nicht von ihm bedeckt ift. Die Zwiebel trennt lieh felir leicht vom innern Schwammk\u00f6rper.\nDiefer Bau ift m ehirurgifeher Hinlicht fehr wichtig. Aus dem grofsen Gef\u00e4fsreichthum des Theils erkl\u00e4rt lieh,\nwarum\nj) Eilinb. med. and furg. journal. Vol. I.","page":402},{"file":"p0403.txt","language":"de","ocr_de":"403\nwarum dieGef\u00e4fse delXelben fo oft durch unfre \u00efnTtrumen-te ge\u00f6ffnet werden, und, wenn (ie durch eine Art von Erection erregt werden, ziemlich lange Blut ergiefsen\nVielleicht erkl\u00e4ren lieh auch die Frille, wo der Kranke durch mangelnde Th\u00e4tigkeit diefer Theire hedeutend herunter kam, und wo der Same mit dem Harn abg'ng, aus den angef\u00fchrten Thatfachen , indem in den meifien F\u00e4llen, wo der Same in die Hlafe zuriiekgedriiekt wurde, line unvoll ko m nute Erection Statt fand, mithin wurde die kleine Erhabenheit, die man eine innere Harn rohrenzwiebel nennen kann, nicht hinl\u00e4nglich ausgedehnt, um die Harnr\u00f6hre anzuf\u00fcllen und den Samen nach vorn iwifchen die beiden S\u00e4ulen in \u00fce z.n leiten , w\u00e4hrend der Samenl\u2019chneller krampfhaft in der Vertiefung auf ihn wirkte.\nIch fchliefse mit der Annahme, dafs dielet- Bau eine inatomifche Thatfache ift, wodurch die Anwefenheit ton Muskelfafern in irgend einem Theile der Harnr\u00f6hre widerlegt wird, indem ich dargefhan halte, dals Hie <m->eblich unter der Schleimhaut befindlichen i\\iuske'l tfirn lie uneingelpritzten Gef\u00e4fse des nmern Schwammkor-jers find.\nfl, Moreschi i\\ b er den B a u der Harnr \u00f6 h r e u n d der Eichel. (Aus deffen Commentai ium de urethrae corporis glandisque ftructura. Accedunt de vaforum Ipienicorum in animalibus couftitutione nec non de utero gravido epitomae. Mediolani 1817.)\nAls ich am Ende des J. 1810 die Nerven der Lenden-eflechte verfolgte, fpritz.te ich zugleich die Gef\u00e4fse der ntern Gliedmaafsen und der Rothe, die Zellk\u00f6rper der jtzten mit gr\u00fcner, die der Harnr\u00f6hre mit ro'her Ma-ffe, ihr gl\u00fccklich ein. Da ich die Ruthe genauer betrachtete, ) fand ich zu meiner Verwunderung, dais dicAiaife nicht, ,-ie ich glaubte und bisher immer gefchehen war, lieh ach allen Seiten hin verbreitet haue, fondern aber ihrer mzen Oberfl\u00e4che ein, aus fehl- kleinen , wm nuonrngen lef\u00e4fschen zufannnengewebtes Netz bildete, wovon Ute natomen bis jetzt nichts erw\u00e4hnt haben.\nM. d, Archiv. V g.\tI s <1","page":403}],"identifier":"lit14679","issued":"1819","language":"de","pages":"393-403","startpages":"393","title":"\u00dcber den Bau des h\u00e4utigen Theiles der Harnr\u00f6hre: Medic. chirurg. Transact., Vol. X, 1819, p. 339 ff.","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:30.782650+00:00"}

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