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Über gelbe Körper: Phil. Transact., 1819, p. 59 ff.

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{"created":"2022-01-31T17:00:47.467763+00:00","id":"lit14684","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Home, E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 415-418","fulltext":[{"file":"p0415.txt","language":"de","ocr_de":"415\nAus dem vorigen ergie\u2019ot lie\u00df leicht, dafs die Zellk\u00f6rper der Ruthe nicht, wie ai!e Anatomen angeben, mit dem Gef\u00e4fsk\u00f6rper der Harnr\u00f6hre berneiben Bau hat.\nJene find, wie ich mich durch meine Unterfuchun.-gen \u00fcberzeugt habe, arm an Gef\u00fcfscu und befreiten aus einem feften \u00abeiligen Gewebe, das bei einigen Tliiercn, z. B. dem Widder, Stier, Pferde, logedrangt ift, dafs lelbft d ie feinfte Injectionsma\u00dfe nur in einer kleinen Strecke eindringt. Dagegen hat der Harnv\u00f6hrenk\u00f6rper vor allen \u00fcbrigen Theilen einen grofsen Reichtluim an Blutadern, und befteht aus einem einstigen ungetheiken Geflechte d\u00fcnner Zweige, welches von der Zwiebel bis zur Eichelkrone reicht. Von hier aus gehen diele Gefiifse an die feitiiebe obere Fl\u00e4che der Ruthe und lauten zu-fammen, um in die mittlere Puiekenblutader zu treten. Allerdings ift diefa Bildung nicht leicht zu erkennen, denn ich feihPt habe innerhalb iiinf Jahren, ungeachtet ich mich lehr eifrig mit dem Gegenftande belcli\u00e4ftigte, nur zwei vollkommen gelungne Pr\u00e4parate aus dem ivien-fclien zu Stande'bringen k\u00f6nnen.\nIch fclniefse mit dem Wunfeite, dafs die Chirurgie aus meinen Arbeiten einiges zu entlehnen im Stande fey, da an den utiterfucliten Theilen io h\u00e4ufig wegen lyphiliti-fcher Krankheiten, des Steins, der Harntiftelu, ries Krebfes, der Harnr\u00f6lirenverengerung, oder aus andern Gr\u00fcnden Operationen verge nommait werden.\nVII. E. Home \u00fcber gelbe K\u00f6rper. (Phil. Transact. 18s9- p- 59 i'f-)\nIm J. 1817 *) legte ich der Gefelifcbaft eine Eefchrei-bung des menfch\u00dcchen Eies vor, und zeigte nicht blofs die H\u00f6hle des gelben K\u00f6rpers, aus welcher es getreten war, fondent einen andern , ziemlich hark entwickelten, gelben K\u00f6rper deffelben Eierftockes. Seitdem habe ich mich, in Verbindung mit Herrn Bauer, beft\u00fcndig bem\u00fcht, das Entliehen und die Entwicklung des gelben K\u00f6rpers bis zu feiner vollkotnmnen Ausbildung zu verfolgen, und feine Be-\n1) S. diefes Archiv Bd, 4. S.","page":415},{"file":"p0416.txt","language":"de","ocr_de":"41.6\nflimvnung, To wie fein nachheriges Verfchwinden auszu-ruittelu. Folgendes ift das Kefultat unfrer Arbeiten.\nGelbe K\u00f6rper finden fielt nie t or der Mannbarkeit, weshalb fielt der normale Bau des Eierftoeks vor ihrem Eintritte leichter ausmitteln l\u00e4fst. Er ift bei verfchiedenen Tltieren ziemlich gleich, locker, und enth\u00e4lt, vorz\u00fcglich gegen den Umfang hin, kleine, kugelf\u00f6rmige Zellen.\nVon feinem elften Kntftehen an Ich ei nt der gelbe K\u00f6rper eine ganz neue Subftanz zu feyn, die von der des Eierboclces verfchieden ift. Nie bildet er fielt in den Zellen, fondera, in der Subftanz des Eierftoek.es, und dr\u00fcckt die benachbarten Theile fo ftark zulammen, dais, felbft wenn er vollkommen ausgebildet ift, felbft wenn zwei vorhanden find, der Eierftock nicht bedeutend vergr\u00f6-Isert erfclieint.\nSein Bau ift fehr eigentli\u00fcndich und in kleinen und viele Junge werfenden Tliiereu nicht deutlich, in der Kuh aber l\u00e4fst er fich wegen der Vevgr\u00f6fserung ausinit-teln. Der gelbe K\u00f6rper erfclieint hier als eine Maire d\u00fcnner Windungen, welche denen des Gehirns lehr \u00e4hnlich find. Kr ift unregelm\u00e4fsig eif\u00f6rmig, enth\u00e4lt eine mittlere Holde, und ift bei inelirern Thieren gl\u00e4nzend orangefarben..\nDie gelb-ni K\u00f6rper crfclioi r.cn um die Zeit der Mannbarkeit, tmd enlliehen nach und nach fo lange als Junge erzeugt werden, bis das Thier unfruchtbar wird.\nDafs lie im jungfr\u00e4ulichen Znltan.de v\u00f6llig unabh\u00e4n. g\u2019 ; von Gcichiechtsvonnilchung entliehen, beweilen F\u00e4lle von MeuTchen und Schweinen. Bei einem Frauenzim-mer von 20 Jahren fand Herr Bauer mit volikommner Scheiden!: lappe in einem Eierftockc eine\u00ab gelben K\u00f6rper, und in der H\u00f6hle deifeiben ein Ei, welches iicinahe feine v\u00f6llige Gr\u00f6fse hatte. Die zweite ld\u00fclle, oder die Gef\u00e4fs-h\u00e4uf, war 11'hon gebildet und durch lie hing das Ei mit dem gelben K\u00f6rper zufammen. Nach feiner Herausnahme erleiden es unterm Mikrofkop von derlei ben Geftalt, als das, welches ich in meinem fr\u00fchem Auilatze aus der Ge-b\u00e4rnumer befebrieb, nur war es in dem Verh\u00e4ltnifs von \u2022JoV : tW kleiner, ganz durchlioluig und die Gef\u00e4fshaut arte lieh nicht v\u00f6llig \u00fcber die vordere Fl\u00e4che ausgebreitet.","page":416},{"file":"p0417.txt","language":"de","ocr_de":"417\nDieEir\u00f6bre diefer Seite war dicker als auf der andern, die Zacken ausgebreitet und lelir gef\u00e4fsreich, fo dafs alle Anhalten zu feiner Aufnahme in die Eir\u00f6hre getroffen waren. Gefeldeelitsvermifcliung haue nicht Statt gefunden.\nIch habe gelbe K\u00f6rper bei Jungfrauen von 14 Jahren gefunden, und kenne zwei Beifp-.eie von M\u00e4dchen, die im j\u00e4ten und 13len Jahre Mutier wurden.\nVon Herrn Sebrigt, der fielt fein- viel mit Tauben be-fch\u00e4ftigt, weifs ich, dafs fie, wenn fie gepaart werden, fr\u00fcher Eier legen, als wenn man fie von dein Tauber entfernt halt. Sie legen dann nicht mehr Eier, aber zu allen Jahreszeiten, getrennt nur im Fr\u00fchjahr.\nBei der Ruh nimmt inan den Eintritt der Mannbarkeit im zweiten Jahre an, und ich fand bei Ferien einen gelben K\u00f6rper von der L\u00e4nge eines Zolles. Bei na Schweine letzt man tiiefe Periode in den fechstcn Monat, in der That fand ich bei einem vierrnonatlioben keine gelben K\u00f6rper, zwilchen dem f\u00fcnften und iechs.'en Monate waren lie betr\u00e4chtlich ausgebildet, bei einem faft halbj\u00e4hrigen vollkommen, die H\u00f6hle mit Blut angef\u00fcllt, wie beim ntenfeh-licheix- Weibe, wenn fie ein Ei enthalten, ungeachtet kein Ei entdeckt werden konnte.\nBei einem andern jungfr\u00e4ulichen Schweine von fait fedis Wochen Iahe Herr Bauer die gelben K\u00f6rper in dem Augenblicke wo he platzten, um die Eier auszu-ftofsen.\nAus diefem gl\u00fccklichen Frcignifs ergiebt ficli, dafs Tliiere ihre Eier ohne oder mit Gefchlechtsvermtfchung ausftofsen und da Is dies mit foicher Heftigkeit gefchicht, dafs fielt der gelbe K\u00f6rper v\u00f6llig umkehrt und das Ei dein Samen ganz lrei ausgcfeizt wird. Die, bei der Durch-reifsnhg des Eierftoekes und Umdrehung des Eierftoekes erfolgende Blutergiefsung ift bisweilen fo grofs, dafs etwas davon durch clic Scheide abgeht, was man f\u00fcr einen. Beweis der Statt gefundenen Befruchtung h\u00e4lt. Nach Aus-ftofsung des Eies zieht fielt der gelbe K\u00f6rper wieder zufam-meit und tritt zur\u00fcck. H\u00e4ngt das Ei zuf\u00e4llig durch feine Aderhaut an ihm an, fo kann es dadurch zur\u00fcckgehalten werden, und, wenn es gleich vollft\u00e4ndig austrat, zur\u00fcckgehen, wodurch dann eine Eierftocksfehwangerfchaft enthebt.","page":417},{"file":"p0418.txt","language":"de","ocr_de":"413\nEia Beifpiel von der, vermut 1x1 ich in derfelben Menge, nach und nach, erfolgenden Entftehung gelber K\u00f6rper, gleich viel, ob Zeug\u00fcngsemwirkung Statt land oder nicht, gaben mir die Eierft\u00f6cke einer 47 Jahr alten Jungfer, deren einer heben, der andre f\u00fcnf Ueberuieibfel von gelben K\u00f6rpern enthielt.\nNach dem Austritt des Eies f\u00fcllt lieh die H\u00f6hle des gelben K\u00f6rpers mit Blut an, welches gerinnt, feine Farbe verliert und eine weifse iefte iVlafle bildet, die von einzelnen St\u00fccken des gelben K\u00f6rpers umgehen, wird. Diefer verkleinert fiel) allm\u00e4hlich und verfchtvindet.\nNeun Monate nach der Befruchtung find die Spuren des gelben K\u00f6rpers faft kaum zu erkennen. Dagegen ift gew\u00f6hnlich auf der andern Seite ein gelber K\u00f6rper vorhanden, der ein neues Ei bildet. Alle Pr\u00e4parate von gelben K\u00f6rpern, weiche aus dem Eierft\u00f6cke folcher Per-Ionen genommen worden, die im Kindbette ftarben,-geh\u00f6ren zu diefem neuen, noch nicht vollkommen gebildeten Ei.\nBisweilen wird das, die H\u00f6hle des gelben K\u00f6rpers anfallende Gerinnfel aufgefogen, und es bleibt eine kreisf\u00f6rmige H\u00f6hle zur\u00fcck, d'eren Hand mit kleinen St\u00fccken der Subftauz des gelben K\u00f6rpers befetzt ift, eine Bildung, die man gew\u00f6hnlich f\u00fcr einen vollkommnen gelben K\u00f6rper gehalten und daf\u00fcr aufbevvahrt hat.\nDie Zellen, welche lieh vor der Mannbarkeit im Eierft\u00f6cke linden, find kugelf\u00f6rmig, mit Vergr\u00f6fserung d'-s Eierftookcs aber werden die Seiten derfelben platter und fie felbft daher eif\u00f6rmig.\nNachtr\u00e4glich bemerke ich, dafs k\u00fcrzlich Herr Gran-ville einen, vollft\u00e4ndig im Eierft\u00f6cke eingefchloffenen F\u00f6tus fand. Offenbar w\u00fcrde liier das befruchtete Ei in der H\u00f6hle des gelben K\u00f6rpers zurilckgeha)ten, indem Spu-ten von (liefern noch zwifehen der Gef\u00e4fshaut und der Subfianz des E.ierftockes liclitbar find. Die Mutter ftarb an einem Biutflufs durch Zerreifsung eines Aftes der Samen u ul sader.\nVIII.","page":418}],"identifier":"lit14684","issued":"1819","language":"de","pages":"415-418","startpages":"415","title":"\u00dcber gelbe K\u00f6rper: Phil. Transact., 1819, p. 59 ff.","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:00:47.467768+00:00"}

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