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Über eine Mißbildung der weiblichen Geschlechtstheile und einige daher zu leitende physiologische Schlüsse: Phil. Transact., 1818, p. 308 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:59:29.076197+00:00","id":"lit14692","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Granville, A.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 5: 436-439","fulltext":[{"file":"p0436.txt","language":"de","ocr_de":"entlehnte Gr\u00fcnde, meiftens die heften, welche die Phy. fiologie liefert, lind zwar nie v\u00f6llig beweifend, allein die grofse Uebereinkunft zwifehen der Zeugung des Kanin, chens und des Menlehen veranlafst mich zu der Meinung, dafs lieh hier kein wefentlicher Unterlchied iindet.\nX, A. Granville \u00fcber eine Mifsbildung der weiblichen Gefchlechtstheil e und einige daher zu leitende p h y f i o 1 o gifche Schl\u00fcffe. (Phil. Transact, iyig. p. 30g ff.)\nUnter vielen, mit dem Zeugungsgefch\u00e4ft verkn\u00fcpf, ten That fachen, welche ich w\u00e4hrend meines Aufenthaltes zu Paris in der Maternit\u00e9 unter Leitung des Herrn Chaui\u00dfer zu beobachten Gelegenheit hatte, 1'clieint mir keine be-medven;werther als die, welche den Gegenftand diefes \u25a0'.nrlatzes ausmacht. Die iieobachtung felbft fcheint nur \u2022ilig einzeln in den Annalen der beschreibenden Anato-mie zu ftehen, und ich befchr\u00e4nke mich daher f\u00fcr jetzt auch \u00ablofs auf ihre Aufzeichnung.\nIm Junius 1817 war ich bei der Leichen\u00f6ffnung ei* \u2022r 40 Jahr alten Frau gegenw\u00e4rtig, die 6 \u2014 7 Tage nach \u25a0r Wiederkunft, verrriuthlich an einer Krankheit des Herzens oder der grofsen Gef\u00e4fse, geftorben war. Wirklich. tanc! hen auch in der Drufth\u00f6hle ein Aneurysma der forte und eine bedeutende Hei zerweiterung. Aufserdem vfiieti die Luttr\u00f6hren\u00e4lte mit etuer, ganz von ihrer inne* reu Fl\u00e4che getrennten, neugebildeten Membran, die ohne Verleizung ihrer R\u00f6hrenforrn herausgenommen werden konnte, lie kleidet, ungeachtet die Kranke nie Ilelpita-tionsbefchwerden gehabt haue.\nLaid zog aber eine weit ungew\u00f6hnlichere Erfcltei-ming im Unterleibe unfei e Aufmei kfamkeit auf lieh. Die, ;d lli durch tiett Darmkanal verborgene, uj d von einer Men. ge Serum umgebne Geb\u00e4rmutter, weiche viermal grober ais im ungeich wangerten Zuftande war und ihre normale Lege hatte, war nur auf der rechten Seite vollkommen entwickelt und gew\u00f6lbt, die linke bildete einen ganz getanen hand, der kaum 1 Zoll weit von dem Mittelpunkte entfernt war, w\u00e4hrend an derlei be n Stelle der rechte um","page":436},{"file":"p0437.txt","language":"de","ocr_de":"4\" 7\nmehr als zwei Zolle weit von die fern abftand. Au\u00dferdem fehlten auf der linken Seite Samen und Geb\u00e4rmuttet-sje-f\u00e4fse, Eir\u00f6hre und Fievftock mit den Ge umgebi nden P meh-fellfalten, w\u00e4hrend alle auf der rechten Seite ganz not> uni waren. Die Rudimente diefer Theke auf der tinke> Seite lagen tief irn Becken und nur locker an den Geh\u00e4rinu. \u25a0 \u2022 r hals geheftet. Das runde Mutferl)3rd w.it hier an den untern und ohern Rand ties Schambeins gebeitet, j w Unterfuchung diefer verworrenen rViaffe zeigte einen. Termuthlich den. E.ierftock darf teilenden, zufammenge-fchruinpften, hornartigen, trocknen K\u00f6t per.\nAu User dem fand Geh nichts regelwidriges.\nDiefe Frau hatte ei!l Kinder verfcbiedeiien \u25a0 iefcblechis gehabt, und in ihrer letzten Niederkunft Zwillinge, einen Knaben und ein M\u00e4dchen, geh\u00f6ren.\nDiefe Beobachtung widerlegt zuerfc die h\u00e4ufig aufge-fttllte Meinung, dafs die Verfehiedenheit des Gefch echts in der Duplicit\u00e4t des Eierftockes begr\u00fcndet fey.\nFerner ergiebt iich daraus, dafs die Eier von Zwillingen aus demlelben Eiet hocke treten k\u00f6nnen, ftt die-fem Falle rnufste das Unter\u2019etbsende der Trompete uo'h-wendig ziemlich lange an den Eierftock geheftet geweden, feyn, fo dafs beide hier in die C>e.b\u00e4rm.>tti*r gelangen, konnten, ohne dafs eine Verbindung zwifohen ihren. H\u00e4uten Statt fand, und fo, dafs tie nacldier u-.it verfehied-nen Stellen der Geb\u00e4rmutter in Betrilirung und Vertun dung kamen. Diefe Bedingungen fetzen eine Entfernung zwilchen beiden Eiern voraus, welche nicht wohl ohne die Annahme gedacht werden kann, dafs iie zu zwei ver-fchiednen Zeiten aus dem Eierftocke in die Eir\u00f6hre fort-getrieben wurden.\nWas bei Zwillingen Statt findet, mufs auch bei Drillingen, Vierlingen, felbft Sechslingen Statt finden. Es muffen Geh mehrere Eier in jedem Eierftocke fo nahe an einander bilden, dafs die drei Punkte, an welchen ue ausgetriehen werden, alte von der weit ausgebreiteten Unterleibs\u00f6ffnung utnfafst werden. Wirklich fahrt auch wohl fchon die blof\u2019se Berechnung mehrfacher Schwangerlehaf-ten auf die Vennuthung, dafs, \u00f6fter als man glaubt, zugleich mehrere Eier aus dem Eierftocke treten, indem, wenn die Eier felbft ohne Begattung in die Geb\u00e4rmutter\nFf 2","page":437},{"file":"p0438.txt","language":"de","ocr_de":"treten, die Venmitiuing erlaubt ift, dafs fie auch, ohne je befruchtet zu werden, durch diele gehen k\u00f6nnen. Dies wird in der That dadurch beft\u00e4tigt, dafs bisweilen die Zahl gelber K\u00f6rper in den Eierft\u00fccken die der gebornen Kin-der \u00fcbertrifft.\nDiefe Bemerkungen f\u00fchren zu einer andern, der letz, ten Betrachtung des gegenw\u00e4rtigen Auffatzes, der An\u00ab \u00ab.-eienheit getrennter Nachgeburten bei Zwillingen, felbft Drillingen.\nBetrachten wir diefe nicht in ihrem wahren Lichte, Jo erfcheint uns leicht beim Hergange der 'Zeugung das am dunkelften, was vielleicht am verfc\u00e4ndiicbften ift. Bei\u00ab fpieie hievon lind fehr zahlreich, oft von wahrheitlieben\u00ab den Schrii tftellern erw\u00e4hnt und in dem ilegifter des Wiener und Parifer Entbiilrlungshaufes verzeichnet. In den !e /.ten t I Jahren fahe ich felbft vier F\u00e4lle davon nnd be\u00fctze felbft einen, wo der eine Mutterkuchen mehrere l\u00e4ge vorher abging, ehe die H\u00e4ute des zweiten zerriffen. Auch in dem befein iehnen Falle gingen die Placemen getrennt und zu verfchiednen Zeiten ab, wodurch die Richtigkeit der vorher vorgetragnen Anlichten beft\u00e4tigt und eure Menge von F\u00e4llen erkl\u00e4rt werden, welche man als jicilpieie von Ueberfruehnmg aufgeftellt hat.\nIn einem Bande dev Verhandlungen des Collegiums der Aerzte findet lieh ein Aufi\u00e4iz: \u201e Ein Fall von Ueberfrueh-i mg,\u201c der aber nur die Anwelenheit zweier getrennter klier in der Geb\u00e4rmutter be weift.\nFine Dame, die gew\u00f6hnlich Zwillinge gebar, kam mit einem Knaben im November t\u00ffo7 unter ,, den Ackern fehr traurigen Umft\u00e4nden, und auf Stroh, \u201c darauf im Februar 1 So8 , alfo kaum drei Monat nachher, mit einem andern vollkommen ausgebildeten Knaben nieder, wobei zu be-UNS\u00bb ken ift, date \u00fcber eien Grad der Ausbildung des erden nichts getagt wird. Der erfte Itarb ,, ohne wahrnchm-here Veranlagung \u201c nach neun Tagen, der zweite lebte uiger. Offenbar ein gew\u00f6hnlicher Fall von Zwillingen, wo einer iui lecksten, der andre im neunten Monate zur V> en kam, weil beide Eier v\u00f6llig getrennt waren. Ohne, dielen Umftand wurden beide zugleich im fechsten Monat aingetriebeu worden leyn. Ueberfruchtung w\u00fcrde olFeib ./ iner nur dann Statt getundeit hatten, wenn beide zu","page":438},{"file":"p0439.txt","language":"de","ocr_de":"verfchiednen Zeiten geborne Kinder v\u00f6llig ausgebildet gewefen w\u00e4ren.\nIch habe jetzt ein neues Pr\u00e4parat von Herrn Chapman 7,\u00fc Wind for vor \u00c4ugen, das f\u00fcr Hrn. Clarke's Sammlung beftimmt ift, durch Herrn Baillie\u2019s Gute von mir genau unterfucht werden durfte, und dasaus einem voll komm-nen Ei beftelit, welches im iiebenten Monate der Sehwan-gerfchaft geboren wurde. Die Mutter kam nach zwei Monaten mit einem andern Kinde nieder. Ungeachtet der erfte F\u00f6tus im iiebenten Monate geboren wurde, war er offenbar weit j\u00fcnger und. drei Monate lang todt in der Geb\u00e4rmutter gewefen.\nAls diefer Fall in einer Sitzung der medicinifeh - chirurgischen Gefoilfchaft vorgelcfen wurde, erlaubte ich mir, ihn auf diefethe Weife als den vorigen, zu erkl\u00e4ren, und fand allgemeine BeiOimmung und g\u00e4nzliche Verwerfung einer Ueberfruchtung.\nXI. D\u00fcnn' s Beobachtung einer W a ff e r b 1 a f e, die fich nach der Niederkunft, ohne Vor-handenfeyn eines zweiten Kindes, fte 11 te. (Medic, chirurg. Transact. X. p 396 fl.)\nIm vorigen Monate kam mir bei einer harken, 4\" Jahr alten Frau ein merkw\u00fcrdiger Entbindungsfall vor. Es war die erlte Niederkunft, die Wehen und die Stellung waren regelm\u00e4fsig gewefen, die Biafe war gefprungeti und etwas Wafier abgef.offen, fo da!s ich, bei meiner Ankunft, den Rauf des Kindes frei f\u00fchlte. Nach der Geburt h\u00f6rten die Weben auf und ich wartete eine halbe Stunde auf den Abgang der Nachgeburt.\nDa Reiben des Unterleibes ohne Erfolg war, zog ich etwas am NabelL'irange, konnte aber doth durch die eingeltrachte Hand noch keinen Theil der Nachgeburt wahrnehmen. W\u00e4hrend der Nabelftrang angezogen und der Unterleib .gerieben wurde, trat eine vol ift findige W ehe ein. Das Mittelfieilch winde v\u00f6llig ausgedehnt und in der \u00e4u-fsern Seham\u00f6ffnung flehte lieh ein Beutel, der werngftens ein N\u00fcfsel Wallet enthielt. Dielen zenils ich mit den Fingern, worauf die Fiiiliigkeit ausfiols. Hietaus, io n ie","page":439}],"identifier":"lit14692","issued":"1819","language":"de","pages":"436-439","startpages":"436","title":"\u00dcber eine Mi\u00dfbildung der weiblichen Geschlechtstheile und einige daher zu leitende physiologische Schl\u00fcsse: Phil. Transact., 1818, p. 308 ff.","type":"Journal Article","volume":"5"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:59:29.076202+00:00"}

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