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{"created":"2022-01-31T17:03:09.962616+00:00","id":"lit14706","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Goldscheider","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 85","fulltext":[{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n85\nnehmen flies als Zeichen einer beginnenden psychischen Besserung an. Es ist aber ebensoleicht m\u00f6glich, dafs die Gewichtszunahme mit der Besserung nichts zu thun hat, sondern dafs sie auch hier nur der Ausdruck f\u00fcr eine schon fr\u00fch eingetretene Gew\u00f6hnung des Organismus an die ihn betreffende Sch\u00e4digung ist, mit der er sich verst\u00e4ndigt hat.\u201c Aus solchen Erw\u00e4gungen und einer Reihe von Krankengeschichten kommt Stern zu dem Schlufs, dafs (S. 625) \u201edas K\u00f6rpergewicht f\u00fcr die Prognosestellung lange nicht den fr\u00fcher f\u00fcr dasselbe bei psychischen Erkrankungen beanspruchten Wert hat.\u201c\nDie Begriffe, mit denen Stern fortw\u00e4hrend operiert, sind : \u201eSch\u00e4digung des Organismus durch beginnende Geisteskrankheit\u201c und \u201eAnpassung an die dadurch bedingten Verh\u00e4ltnisse durch gesteigerte Assimilationsf\u00e4higkeit. \u201c\nWir haben hier die scheinbar einfache L\u00f6sung eines Problems vor uns, in welchem vielleicht doch noch sp\u00e4ter ein tieferer Gehalt gefunden werden wird.\nEs ist zu w\u00fcnschen, dafs sich die Psychiatrie nicht so bald an den alleinseligmachenden Begriff der \u201eAnpassung\u201c anpassen m\u00f6ge.\nSommer. (W7\u00fcrzburg).\nFreiherr von Schrenck-Notzing. Die Bedeutung narkotischer Mittel f\u00fcr den Hypnotismus mit besonderer Ber\u00fccksichtigung des indischen Hanfs. Schriften der Gesellschaft f\u00fcr psychol. Forschung, 1891, Heft 1. S. 1-73.\nIm ersten Abschnitt seiner Arbeit macht Verfasser Mitteilungen \u00fcber die Unterst\u00fctzung narkotischer Wirkung durch die Suggestion, sowie anderseits \u00fcber die Steigerung der Suggerierbarkeit durch die Einverleibung narkotischer Mittel. Gelingt es, bei einem durch chemische Mittel Eingeschl\u00e4ferten eine suggestive Einwirkung herzustellen, so bezeichnet Verf. diesen Zustand als eine aus einer Narkose transformierte Hypnose. Er stellt hier\u00fcber folgende Beziehungen auf: 1. Narkotische Mittel, wie \u00c4ther, Alkohol, Chloroform, Morphium etc. schw\u00e4chen die kontrollierenden Funktionen des Gehirns, den bewufsten Intellekt, den Eigenwillen ab und erzeugen durch Hervorrufung von M\u00fcdigkeitsempfin-dungen, Bet\u00e4ubungszust\u00e4nden etc. eine g\u00fcnstige Pr\u00e4disposition zur Aufnahme von Suggestionen, d. h. f\u00fcr den Eintritt des hypnotischen Zustandes.\n2. Die aus Narkosen etc. transformierten Hypnosen sind in der Regel tiefer, als die bei demselben Individuum im wachen Zustande durch alleinige Anwendung psychischer Mittel erzeugten Grade der Hypnose.\nIm besonderen Mafse kommt nun eine gesteigerte Suggestibilit\u00e4t beim Haschischrausch zu st\u00e4nde, eine Erscheinung, welche Verfasser durch eigne Versuche festgestellt hat und im zweiten Abschnitt seiner Arbeit bespricht.\nDiese Versuche f\u00fchren den Verf. zu dem Resume, dafs die Geistesdisposition im Haschischrausch w\u00e4hrend der suggestiblen Phase in Bezug auf die Realisierung von Suggestionen ein dem hypnotischen Zustande nahezu identisches Resultat darstelle.\nGoldscheider (Berlin).","page":85}],"identifier":"lit14706","issued":"1892","language":"de","pages":"85","startpages":"85","title":"Freiherr von Schrenck-Notzing: Die Bedeutung narkotischer Mittel f\u00fcr den Hypnotismus mit besonderer Ber\u00fccksichtigung des indischen Hanfs. Schriften der Gesellschaft f\u00fcr psychol. Forschung, 1891, Heft 1, S. 1-73","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:03:09.962622+00:00"}