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{"created":"2022-01-31T14:25:50.322688+00:00","id":"lit14710","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"Brodhun, Eugen","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 89-107","fulltext":[{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Empfindlichkeit des gr\u00fcnblinden und des normalen Auges gegen Farben\u00e4nderung im Spektrum.\nYou\nE. Brodhun.\n(Mit 3 Figuren.)\nF\u00fcr das normale Auge sind Bestimmungen der Empfindlichkeit f\u00fcr Farbenunterscliiede im Spektrum bereits nach verschiedenen Methoden und mit verschiedenen Versuchsanordnungen angestellt worden. Die zuerst benutzte Anordnung, die von v. Helmholtz angegeben und von Mandelstamm1 und sp\u00e4ter zweimal von Dobrowolsky s in Anwendung gebracht wurde, besteht darin, dafs in den Gang der das Spektrum erzeugenden Lichtstrahlen die Platten des Ophthalmometers so eingeschaltet werden, dafs ihre Drehungsaxe dem Spalte parallel ist, und die Ebene, in der sie aneinander grenzen, das Spektrum in eine obere und eine untere H\u00e4lfte teilt. Durch Drehung der Platten wird dann der eine Teil gegen den anderen verschoben. Durch einen Okularspalt wird ein nahezu monochromatisches St\u00fcck des Spektrums ausgeschnitten und die Drehung der Platten bestimmt, die n\u00f6tig ist, damit der obere Teil des Gesichtsfeldes von dem unteren eben merklich verschieden ist. Mandelstamm untersuchte die Empfindlichkeit bei den bekanntesten FRAUNHOEERschen Linien (B, C, D, E, F, G) und jedesmal einer zwischen ihnen liegenden nicht n\u00e4her definierten\nE. Mandelstamm: Gr\u00e4fes Archiv, 1867. Bd. 13. 2. Abtl. S. 399.\nW. Dobrowolsky: Gr\u00e4fes Archiv, 1872. Bd. 18. 1. Abtl. S. 66 und\nZeitschrift f\u00fcr Psychologie III.\n7","page":89},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nE. Bvodhun.\nStelle. Er fand ein Maximum der Empfindlichkeit bei D und ein zweites etwas geringeres bei F. Ein damit \u00fcbereinstimmendes Resultat erhielt Dobrowolsky, der die Yersuchsanordnung Mandelstamms etwas ver\u00e4nderte. Er erhielt \u00fcberall gr\u00f6fsere Empfindlichkeit, als sein Vorg\u00e4nger, ferner bei seinen ersten Versuchen bei B, wo Mandelstamm nicht untersucht hatte, ein weiteres Empfindlichkeitsmaximum, welches sich aber bei sp\u00e4teren Versuchen als durch den Helligkeitsabfall im Spektrum entstanden erwies. Er fand dies, indem er durch Einschaltung zweier NicoLscher Prismen mit einer dazwischen liegenden Quarzplatte dunkle Streifen im Spektrum erzeugte.\nNach derselben Methode des ebenmerklichen Unterschieds, aber mit einer ganz anderen Versuchsanordnung hat Peirce1 dieselbe Untersuchung ausgef\u00fchrt. Er bewirkt die Verschiebung zweier \u00fcbereinander liegenden Spektra durch einen Spalt, der so eingerichtet ist, dafs seine obere H\u00e4lfte durch eine Mikrometerschraube nach rechts oder links bewegt werden kann. Es wird dann f\u00fcr jede untersuchte Stelle im Spektrum die Gr\u00f6fse der Verschiebung der oberen Spalth\u00e4lfte bestimmt, bei welcher der Beobachter zwar beide Teile des Gesichtsfeldes noch nicht vollkommen gleich sieht, aber auch nicht mehr angeben kann, ob zur Erlangung v\u00f6lliger Gleichheit der bewegliche Spalt nach rechts oder nach links verschoben werden mufs. Bei Peirce wurde das Spektrum durch ein Rutherford-sches Gitter erzeugt, bei Mandelstamm und Dobrowolsky durch Prismen.\nDie von Peirce gegebene Kurve, welche aus den Mittelwerten der Beobachtungen von verschiedenen Personen erhalten ist, zeigt drei Maxima der Empfindlichkeit: eins (das gr\u00f6fste) bei I), eins etwas rechts (nach dem blauen Spektrumende hin) von F, ein drittes links von Li.\nIm Jahre 1884 haben A. K\u00f6nig und C. Dieterici2 Untersuchungen \u00fcber denselben Gegenstand ver\u00f6ffentlicht. Den von ihnen verwandten Apparat beschreibe ich ausf\u00fchrlicher, weil er auch f\u00fcr meine unten beschriebenen Versuche benutzt wurde. Er bestand in einem Spektralapparat mit drei Kollimatoren\n1\tB. O. Peirce: Sill. Journal, Yol. 26. S. 299. 1883.\n2\tA. K\u00f6nig und C. Dieterici: Wied. Annalen 22. S. 579. 1884 und Gr\u00e4fe\u2019s Archiv. Bd. 30 (2). S. 171. 1884.","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Empfindlichkeit des Auges im Spektrum.\n99\nund einem gleichseitigen, allseitig polierten Flintglasprisma. Zwei der Kollimatoren, welche um die Axe des Apparats gedreht werden konnten, waren mit bilateral verschiebbaren Spalten versehen, die durch sehr lichtstarke Gaslampen erleuchtet wurden; der dritte, der am Tische des Apparats festgeschraubt war, trug in der Ebene des Brennpunktes seines Objektivs eine Scheidewand mit einer zur Beobachtung dienenden, sehr schmalen, rechteckigen \u00d6ffnung. Mitten vor dem Objektiv des letzteren Rohres stand die eine Kante des Prismas, so dafs man durch das Diaphragma hindurchblickend zwei aneinander stofsende Prismenfl\u00e4chen sah, die bei geeigneter Stellung der Spaltrohre monochromatisch leuchteten. Die Stellung der Spaltrohre, von welcher die Farbe der Beobachtungsfelder abh\u00e4ngt, wurde nicht wie gew\u00f6hnlich mit Hilfe eines Teilkreises sondern durch Spiegelablesung bestimmt, zu welchem Zweck an jedem Spaltrohr ein Spiegelchen befestigt war. Aus demjenigen Teilstrich einer Millimeterskala, welcher mit dem Fadenkreuz eines auf den Spiegel am Spaltrohr gerichteten Fernrohrs zusammenfiel, wurde mit Hilfe einer besonders bestimmten Tabelle die einstehende Wellenl\u00e4nge festgestellt. In Bezug auf Einzelheiten mufs ich auf die citierte Abhandlung von K\u00f6nig und Dietekici verweisen.\nDie Beobachtungen geschahen nun so, dafs zun\u00e4chst beide Spaltrohre auf die zu untersuchende Wellenl\u00e4nge mit Hilfe der Tabelle eingestellt wurden, so dafs beide Prismenfl\u00e4chen in dieser Farbe leuchteten. Sodann wurde durch \u00c4nderung der Spaltbreiten beiden Beobachtungsfeldern die gleiche, im \u00fcbrigen eine beliebige, dem Auge zusagende Helligkeit gegeben. Nachdem nun das eine Spaltrohr aus seiner Lage herausgedreht war, so dafs jetzt die betreffende Prismenfl\u00e4che eine andere Farbe zeigte, f\u00fchrte der Beobachter eine Einstellung in der Weise aus, dafs er das letztgenannte Spaltrohr so lange verdrehte, bis beide Beobachtungsfelder vollkommen gleich erschienen. Mit Hilfe der Tabelle wurde sodann die Wellenl\u00e4nge bestimmt, welche an Stelle der gesuchten einstand. Aus einer grofsen Anzahl solcher Einstellungen wurde der mittlere Fehler einer Beobachtung berechnet und dieser als Maafs f\u00fcr die Empfindlichkeit des Auges gegen den Farbenwechsel benutzt.\nDie Empfindlichkeitskurven, welche K\u00f6nig und Dieterici erhalten haben, zeigen zun\u00e4chst die bisher stets gefundenen","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nE. Brodhun.\nMinima bei D und bei F. Im Gegensatz zu den fr\u00fcheren Beobachtungen ergab sich aber die Empfindlichkeit bei F am gr\u00f6bsten, bei JD geringer. Aufserdem tritt am violetten Ende (bei X \u2014 440 [ifi oder 450 fifj) noch ein drittes Minimum auf. Beide Beobachter (in besonders hohem Maafse A. K\u00f6nig) erhielten am violetten Ende (von 520 etwa an) einen anderen Verlauf der Kurve f\u00fcr hohe als f\u00fcr niedrige Intensit\u00e4t des Spektrums. Da aber die erstere gerade in diesem Bereich durch Benutzung von Kalklicht an Stelle von Gaslicht erzielt wurde, so liegt mit R\u00fccksicht auf die weiter unten beschriebenen Versuche die Vermuthung nahe, dafs die Abweichungen vorwiegend von der verschiedenen Helligkeitsverteilung in den Spektren der beiden Lichtarten herr\u00fchren.\nDie f\u00fcr K\u00f6nigs Auge bei niedriger Intensit\u00e4t gefundenen Resultate sind in der folgenden Tabelle enthalten und als Kurve a in Eig. 3 eingetragen.\nBeobachter K. (norm. Trichromat). Intensit\u00e4t varriert.\n1\tMittlerer Fehler\t\tMittlerer Fehler\n640 ua\t1,28 fi in\t530 y/j.\t0,65 \u00abh\n630 \u201e\t1,05 \u201e\t520 *\t0,59 \u201e\n620 \u201e\t0,68 \u201e\t510 \u201e\t0,40 \u201e\n610 \u201e\t0,56 \u201e\t500 \u201e\t0,23 ,,\n600 \u201e\t0,36 \u201e\t490 \u201e\t0,16 \u201e\n590 \u201e\t0,26 \u201e\t480 \u201e\t0,28 \u201e\n580 \u201e\t0,27 \u201e\t470 \u201e\t0,46 \u201e\n570 \u201e\t0,29 \u201e\t460 \u201e\t0,54 \u201e\n560 \u201e\t0,40 \u201e\t450 \u201e\t0,44 \u201e\n550 \u201e\t0,65 ..\t440 \u201e\t0,68 \u201e\n540 \u201e\t0,68 \u201e\t430 ,.\t1,06 \u201e\nGenau nach demselben Verfahren habe ich1 auf Vorschlag von Herrn Professor A. K\u00f6nig im Jahre 1885 die Empfindlichkeit meines gr\u00fcnblinden Auges gegen Earben\u00e4nderung im\n1 Eine vorl\u00e4ufige Mitteilung der im folgenden beschriebenen Versuche findet sich in den Verhandl. d. Physiol. Gesellsch. zu Berlin 1885\u201486. No. 17 und 18.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Empfindlichkeit des Auges im Spektrum.\n101\nSpektrum bestimmt. F\u00fcr jede untersuchte Stelle wurden mindestens 50 Einstellungen ausgef\u00fchrt, aus denen dann der mittlere Fehler einer Beobachtung zun\u00e4chst in Skalenteilen und daraus in \"Wellenl\u00e4ngen berechnet wurde. Es wurde stets bei einer mittleren Intensit\u00e4t beobachtet. Untersucht wurden 14 Stellen des Spektrums zwischen 570 [ifi und 440 ppi. \"Weiter wurde nach beiden Seiten nicht fortgefahren, da sich ergab, dafs die Einstellungen in h\u00f6herem Grade von der Ver\u00e4nderung der Intensit\u00e4t im Spektrum als von der des Farbentons abh\u00e4ngig wurden. Die Besultate giebt die folgende Tabelle und Kurve a in Fig. 1.\nFig. 1.\nDie Kurve zeigt nur ein Minimum beim neutralen Punkt f\u00fcr Sonnenlicht, etwas links von dem bei F liegenden Minimum","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nE. Brodhun.\ndes Trichromaten. Rechts davon, nach dem violetten Ende hin, ist die Empfindlichkeit ungel\u00e4hr gleich der des normalen Auges, bei 440 f.i/i, wie es auch K\u00f6nig und Dietebici fanden, gr\u00f6fser als bei 450 fifi. Links von dem Minimum ist die Empfindlichkeit bis 530 /.i(i etwas gr\u00f6fser als beim Trichromaten, nimmt aber dann sehr schnell weiter ab, w\u00e4hrend sie beim normalen Auge noch ein zweites Minimum bei D hat.\nBeobachter E. Br. (gr\u00fcnblind). Intensit\u00e4t konstant.\nk\t\tMittlerer Fehler\t/\t\tMittlerer Fehler\t\n570\tft\u201c\t1,28\t500\tft\u201c\t0,12\tftft\n560\t77\t1,04 \u201e\t490\t77\t0,14\t77\n550\t77\t0,94 \u201e\t480\t77\t0,25\t77\n540\t77\t0,75 \u201e\t470\t77\t0,42\t7?\n530\t77\t0,56 \u201e\t460\t77\t0,60\t77\n520\t7?\t0,43 \u201e\t450\t77\t0,85\t77\n510\t77\t0,26 \u201e\t440\t77\t0,66\t77\nDer \u00fcberwiegende Einflufs, welchen der Intensit\u00e4tsabf\u00e4ll an den Enden des Spektrums zeigte, machte es notwendig, die Versuche mit einer Ab\u00e4nderung, welche jede Einwirkung der Empfindlichkeit des Auges gegen Helligkeitsunterschiede aus-schlofs, von neuem auszuf\u00fchren, und zwar mufsten sie durch das ganze Spektrum, nicht allein an den Enden, wiederholt werden, da es m\u00f6glich schien, dafs die Helligkeitsverteilung auch da, wo die Empfindlichkeit gegen Farben\u00e4nderung \u00fcberwiegt, einen gewissen Einflufs aus\u00fcbt. Ein solcher ist aber um so wesentlicher, als er die Ergebnisse von der Natur des zuf\u00e4llig benutzten Spektrums abh\u00e4ngig macht, so dafs dieselben sich nicht mit denen anderer Beobachter, welche zuf\u00e4llig ein Spektrum mit anderer Helligkeitsverteilung benutzt haben, vergleichen l\u00e4fst.\nDie gew\u00e4hlte Ab\u00e4nderung bestand darin, dafs man vor jeder Einstellung nicht allein die Stellung des betreffenden Spaltrohrs, also die Farbe des einen Beobachtungsfeldes, sondern auch die Breite des Spaltes an diesem Rohre und damit die Helligkeit des Feldes ver\u00e4nderte. Man hatte also jetzt die Einstellung nicht allein durch Drehen des Spaltrohrs um die Axe","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Empfindlichkeit des Auges im Spektrum\n103\ndes Apparats, sondern zugleich durch Ver\u00e4ndern der Spalt breite zu bewirken.\nDie folgende Tabelle und die Kurve b in Fig. 1 geben die Resultate dieser Untersuchung, deren Grenzen die Wellenl\u00e4ngen 550 pp und 440 pp bilden, da zu beiden Seiten dieses Intervalls die Unsicherheit eine allzugrofse wurde.\nBeobachter E. Br. (gr\u00fcnblind). Intensit\u00e4t variiert.\n>.\tMittlerer Fehler\tX\tMittlerer Fehler\n550 pp\t3,56 pp\t490 pp\t0,15 pp\n540 \u201e\t2,17 \u201e\t480 \u201e\t0,28 \u201e\n530 \u201e\t1,03 \u201e\t470 \u201e\t0,59 \u201e\n520 \u201e\t0,47 \u201e\t460 \u201e\t0,92 \u201e\n510 \u201e\t0,31 \u201e\t450 \u201e\t1,43 \u201e\n500 \u201e\t0,15 \u201e\t440 \u201e\t2,13 \u201e\nEs zeigt sich also, dafs \u00fcberall die Empfindlichkeit eine etwas geringere geworden ist; die nochmalige Zunahme hinter 450 pp bei der ersten Beobachtungsreihe ergiebt sich als nur durch die Intensit\u00e4tsabnahme im Gaslicht-Spektrum bewirkt. Die Kurve hat die Gestalt einer Parabel, deren Scheitel bei 495 up liegt.\nDa sich hier also ergeben hatte, dafs \u00fcberall, auch wo die Empfindlichkeit ihr Maximum hat, die Intensit\u00e4tsverteilung einen Einflufs aus\u00fcbt, so erschien es notwendig, dafs auch f\u00fcr das normale Auge die Untersuchung mit der beschriebenen Ab\u00e4nderung wiederholt wurde. Herr Professor K\u00f6nig hatte die G\u00fcte, diese zeitraubenden Beobachtungen auszuf\u00fchren. Ihre Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle und als Kurve b in Fig. 2 verzeichnet.\nDie Empfindlichkeit wurde f\u00fcr 21 Stellen im Spektrum, zwischen 640 pp und 440 pp, bestimmt.\nDie Kurve zeigt nur zwei Minima, das eine bei 490 pp, das andere bei 580 pp. Alle bei fr\u00fcheren Beobachtungen gefundenen weiteren Minima an den Enden des Spektrums sind danach nur durch den Intensit\u00e4tsabfall entstanden. Auch hier zeigt sich die Empfindlichkeit \u00fcberall etwas geringer, als bei","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nE. Brodhun.\nden ohne Ver\u00e4nderung der Intensit\u00e4t angestellten Beobachtungen.\nZu bemerken ist, dafs in \u00dcbereinstimmung mit den fr\u00fcheren Versuchen von A. K\u00f6nig und C. Dibteeici und abweichend von den Resultaten aller anderen Vorg\u00e4nger die Empfindlichkeit links von F gr\u00f6fser als die rechts von D gefunden wurde.\nFig. 2.\nIn Fig. 2 sind die Kurven f\u00fcr das normale (b) und das gr\u00fcnblinde (a) Auge zusammen gezeichnet. Der Vergleich lehrt, dafs in der letzten H\u00e4lfte des Spektrums, rechts von E, der Gr\u00fcnblinde ebenso empfindlich oder noch empfindlicher als der Trichromat gegen Farben\u00e4nderung ist, w\u00e4hrend in der anderen H\u00e4lfte der letztere sich weitaus empfindlicher als der erstere erweist.","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"\u00dcber die Empfindlichkeit des Auges im Spektrum.\n105\nBeobachter A. K. (norm. Trichromat). Intensit\u00e4t variiert.\nl\tMittlerer Fehler\t;.\tMittlerer Fehler\n640 u/~i\t2,37 pp\t530\t0,77 [ifA,\n630 \u201e\t1,35\t520 \u201e\t0,71\t\u201e\n620\t0.67\t510 \u201e\t0,64 \u201e\n610\t0,55 ,\t500 \u201e\t0,35 \u201e\n600 \u201e\t0,45\t490 \u201e\t0,31 \u201e\n590 \u201e\t0,42 ,\t480 \u201e\t0,38\t,\n580 \u201e\t0,38 ,\t470 \u201e\t0,68 ,,\n570 \u201e\t0,51\t\u201e\t460 ,,\t1,03\n560 \u201e\t0,58 \u201e\t450 \u201e\t1,43 \u201e\n550 ,\t0,77\t.,\t440 \u201e\t2,18 \u201e\n540 \u201e\t0,80 \u201e\t\t\nEs sei noch hervorgehoben, dafs die Maxima der Empfindlichkeit mit den Schnittpunkten der Farbenempfindungskurven1 f\u00fcr Sonnenlicht zusammenfallen. Die ersten beiden Kurven der Trichromaten schneiden einander bei D, an der Stelle, wo das erste Minimum von Fig. 21 sich findet, und die dritte Kurve links von F, da, wo wir das andere Minimum der Empfindlichkeitskurve erblicken. Ebenso stimmt das einzige Minimum von Fig. 2 a mit dem Schnittpunkt meiner Farbenkurven \u00fcberein.\nIm Jahre 1888, also nach meinen Versuchen, hat dann noch Uhthoff2 die Empfindlichkeit seines normalen Auges gegen Farbenwechsel im Spektrum bestimmt. Er benutzte denselben Apparat, mit welchem die letztbeschriebenen Versuche angestellt wurden, und auch dieselbe Beobachtungsweise mit der Abweichung, dafs er nicht auf Gleichheit, sondern auf ebenmerklichen Farbenunterschied einstellte, also nicht den mittleren Fehler, sondern den ebenmerklichen Unterschied als Maafs der Empfindlichkeit benutzte. Er erhielt die Werthe:\n1 A. K\u00f6nig und C. Dieterici: Sitzungsberichte der Bert. Akademie 29. Juli 1886. S. 805.\nW. Uhthoff: Or\u00e4fes Archiv. 1888. Bd. 34. Abtl. 4. S. 1.\nvom","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\nE. Brodhun.\nBeobachter: U. (norm. Trichromat). Intensit\u00e4t variiert.\n1\tEbenmerklicher Unterschied\tk\tEbenmerklicher Unterschied\n650 /tfi\t4,70\t570 f-ifj,\t1,10 utu\n640 \u201e\t2,97 \u201e\t550 \u201e\t1,66 \u201e\n630 \u201e\t1,68 \u201e\t590 ,,\t1,88 \u201e\n620 \u201e\t1,24 \u201e\t510 \u201e\t1,29 \u201e\n610 \u201e\t1,08 \u201e\t490 \u201e\t0,72 \u201e\n600 \u201e\t1,02 .,\t480 \u201e\t0,95 \u201e\n590 \u201e\t0,91 \u201e\t470 \u201e\t1,57 \u201e\n580 \u201e\t0,88 \u201e\t460 \u201e\t1,95 \u201e\n\t\t450 \u201e\t2,16 \u201e\nSeine Kurve (Fig. 3 c) zeigt denselben Charakter, wie die f\u00fcr K\u00f6nigs Auge zuletzt gefundene in Fig. 3 a. Die\nFig. 3.\nUm","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"Uber die Empfindlichkeit des Auges im Spektrum.\n107\nOrdinaten der ersteren sind nat\u00fcrlich erheblich gr\u00f6fser, als die der letzteren, und zwar schwankt der Quotient ebenmerklicher Unterschied\nmittlerer Fehler\tWemg Um 2\u20192\u2018 Am roten Ende\ndes Spektrums hat er freilich einen erheblich kleineren Wert, der aber m\u00f6glicherweise auf individuelle Unterschiede zwischen den beiden Beobachtern zu schieben ist. Zur bequemen Vergleichung ist die von Uhthoft (c) gefundene Kurve zugleich mit den beiden von K\u00f6nig (a und b) in Fig. 8 eingetragen.\nZum Schl\u00fcsse habe ich Herrn Professor A. K\u00f6nig f\u00fcr die mir bei meinen Versuchen gew\u00e4hrte Anregung und Unterst\u00fctzung meinen besten Dank auszusprechen.","page":107}],"identifier":"lit14710","issued":"1892","language":"de","pages":"89-107","startpages":"89","title":"\u00dcber die Empfindlichkeit des gr\u00fcnblinden und des normalen Auges gegen Farben\u00e4nderung im Spektrum","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:25:50.322693+00:00"}