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{"created":"2022-01-31T16:54:09.314670+00:00","id":"lit14733","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 207-208","fulltext":[{"file":"p0207.txt","language":"de","ocr_de":"Litteratwbericht\n207\nCh. A. Oliver. Ein Fall von intrakranieller Neubildung, lokalisiert durch okulare Symptome. (\u00dcbersetzt von A. Weiland.) Knapp und Schw eiggers Arch. f. Augenheilk. Bd. XXIV. S. 157\u2014160.\nDie Krankengeschichte ist kurz folgende: P., 39 J. alt, hat vor zwei Jahren an Schwindel, Kopfweh und Anf\u00e4llen von pl\u00f6tzlicher Blindheit gelitten. Trauma, Lues, Mifsbrauch von Stimulantien liegt nicht vor. Es stellte sich zuerst eine Steifheit und Taubheit des rechten Pufses ein, dann traten h\u00e4ufig im rechten Arm eigent\u00fcmliche, denselben an den Thorax adduzierende Kr\u00e4mpfe auf.\nDie okularen Symptome waren: Centrale Sehsch\u00e4rfe beiderseits S. = Vs; centrales Skotom f\u00fcr Bot und Gr\u00fcn; rechtsseitige laterale Hemianopsie; schwache negative Skotome f\u00fcr Gr\u00fcn, besonders links; Wernickes hemianopisches Pupillenreaktionszeichen; die linke Iris reagiert schw\u00e4cher.\nOphthalmoskopisch erscheinen die Arterien und Venen des rechten Auges geschl\u00e4ngelt, verbreitert und mit schwarzem Blut gef\u00fcllt. Eine breite Blutung besteht rechts im unteren \u00e4ufseren Quadranten.\nDie Symptome weisen auf eine grobe linksseitige intrakranielle L\u00e4sion hin, welche so gelegen ist, dafs sie den gr\u00f6fsten Druck auf den linken Tractus opticus zwischen Corpora quadrigemina und Chiasma verursacht. Hauptsitz der L\u00e4sion in der Gegend des linken Pulvinar.\nDiese Diagnose wurde durch die Sektion best\u00e4tigt.\nK. Greeff (Berlin).\nBreisacher. Zur Physiologie des Schlafs. Du Bois Beymmds Archiv 1891. S. 321.\nVerf. findet auf Grund eigener Versuche (bei Salkowski gearbeitet), \u00fcbereinstimmend mit Z\u00fclzer, dafs im Schlaf bei gew\u00f6hnlicher Di\u00e4t die Phosphors\u00e4ure-Ausscheidung h\u00f6her ist als am Tage, hat jedoch, wohl mit Becht, Bedenken, diese Vermehrung mit den Vorg\u00e4ngen des Schlafs in direkten Zusammenhang zu bringen ; er macht vielmehr die M\u00f6glicheit geltend, dafs die niedrige relative Phosphors\u00e4ure-Ausscheidung in den Stunden von 8 Uhr morgens bis 4 Uhr nachm, vielleicht der Nacht entspreche. Verf. kommt im Verlaufe seiner Schlufsfolgerungen zu dem Besultat, dafs die Erm\u00fcdungsstoff-Theorie des Schlafs unrichtig sei. Im Zusammenhang hiermit spricht er sich auch gegen die MAUTHNERSche Schlaf-Theorie aus.\tGoldscheider (Berlin).\nG. Kirchhoff. Vorlesungen \u00fcber mathematische Physik. Zweiter Band.\nMathematische Optik. Herausgegeben von K. Hensel. Leipzig. 1891.\nB. G. Teubner. VIII und 272 S.\nBald nach der \u00dcbersiedelung von Heidelberg nach Berlin unterbrach G. Kirchhoff die Herausgabe seiner Vorlesungen \u00fcber mathematische Physik. Der ungemein grofse Zuh\u00f6rerkreis, der sich in jedem Semester zu den F\u00fcfsen des allverehrten Meisters sammelte, legte diesem den Gedanken nahe, die systematische Darstellung seines Lehrgebietes lediglich auf den m\u00fcndlichen Vortrag zu beschr\u00e4nken. Nach dem Tode Kirchhoffs \u00fcbernahm K. Hensel die Aufgabe, mit Hilfe der hinter-","page":207},{"file":"p0208.txt","language":"de","ocr_de":"208\nLitter a turberich t.\nlassenen Manuskripte und. mehrerer Nachschriften der 1876 erschienenen \u201eMechanik\u201c zun\u00e4chst die \u201emathematische Optik\u201c folgen zu lassen. Der Referent, welcher seihst fr\u00fcher diese Vorlesung geh\u00f6rt hat, bedauert, dafs ihm der Rahmen dieser Zeitschrift nicht gestattet eingehender hervorzuheben, wie vortrefflich Hensel die L\u00f6sung der \u00fcbernommenen Aufgabe durchgef\u00fchrt hat; denn nur ein sehr kleiner Theil des Buches hat zur physiologischen Optik direkte Beziehung. Zun\u00e4chst ist es die in der 4. Vorlesung besprochene optische Wirkung eines centrierten Linsensystems, dann in der 5. Vorlesung die Lichtbeugung an dem Rande der Pupille (wo leider durch einen offenbaren Druckfehler die numerischen Verh\u00e4ltnisse v\u00f6llig entstellt werden) und endlich in der 9. Vorlesung die Berechnung der Intensit\u00e4tsverh\u00e4ltnisse des von einem Glassatz reflektierten und durchgelassenen Lichtes, die in der Theorie des HELMHOLTzschen Augenspiegels eine Rolle spielt und im Anhang zu der ersten Hi\u00eei.MHOLTZSchen Abhandlung \u00fcber den Augenspiegel auch behandelt ist.\nKirchhoee\u2019s Form der Darstellung, welche Hensel getreu bewahrt hat, ist streng abstrakt und daher auf die praktischen Verh\u00e4ltnisse nicht \u00fcberall ohne weiteres anwendbar. Wer sich aber einmal in sie hineingearbeitet hat, der tr\u00e4gt dauernden und reichen Gewinn davon.\nDie weiteren B\u00e4nde (W\u00e4rme, Elektrizit\u00e4t und Magnetismus) sind in Vorbereitung, werden uns aber keine Veranlassung bieten, sie hier zu besprechen.\nWenn nach einiger Zeit das ganze Werk vollendet vorliegt, so ist darin Gustav Kirchhofe ein dauernderes und wertvolleres Denkmal gesetzt als in dem kostbarsten Aufbau von Stein und Erz.\nArt h\u00fcb K\u00f6nig.\nA. v. Wouvermans. Farbenlehre. F\u00fcr die praktische Anwendung in den verschiedenen Gewerben und in der Kunstindustrie bearbeitet. 2. Aufl. Wien, Pest und Leipzig. 1891. A. Hartleben\u2019s Verlag. VIII u. 196 S.\n\u201eDer Verfasser dieser \u201eFarbenlehre\u201c hat es sich zur Aufgabe gemacht, auf leichtfafsliche Weise das Wesen der Farben und die Wirkungen derselben zu einander auf Grundlage der heutigen Naturwissenschaften zu erkl\u00e4ren, um dem Gewerbetreibenden und dem technischen Zeichner die M\u00f6glichkeit zu bieten, die Farben mit Geschmack und Verst\u00e4ndnis anzuwenden.\u201c\nDiesen im Vorwort zu der ersten Auflage des Werkchens vorkommenden Worten hat der Referent nur hinzuzuf\u00fcgen, dafs die in ihnen umschriebene Aufgabe im allgemeinen gel\u00f6st ist. Der Verfasser zitiert an allen wichtigen Stellen die Original-Arbeiten von Cheyreul, v. Br\u00fccke, y. Helmholtz u. s. w. im Wortlaut und meistenteils mit bibliographisch genauer Quellenangabe, so dafs der Weiterstrebende sofort erf\u00e4hrt, wo er sich eingehendere Belehrung verschaffen kann. Befremdend f\u00e4llt auf, dafs das vortreffliche einen \u00e4hnlichen Zweck verfolgende Werk von W. y. Bezold, Die Farbenlehre im Hinblick auf Kunst und Kunstgewerbe, niemals benutzt ist.","page":208}],"identifier":"lit14733","issued":"1892","language":"de","pages":"207-208","startpages":"207","title":"G. Kirchhoff: Vorlesungen \u00fcber mathematische Physik, Zweiter Band: Mathematische Optik. Herausgegeben von K. Hensel, Leipzig, 1891, B. G. Teubner","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:54:09.314675+00:00"}