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{"created":"2022-01-31T16:56:18.907948+00:00","id":"lit14757","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"K\u00f6nig, Arthur","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 215-216","fulltext":[{"file":"p0215.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n215\nwelligen Teil des Spektrums beschr\u00e4nkt. Der Verfasser hat nun das Gl\u00fcck gehabt, diese seltene Beschaffenheit des Farbensystems bei einem intelligenten und f\u00fcr die Sache selbst interessierten Individuum vorzufinden. Mit ungemeinem Zeitaufwand und r\u00fchmenswertem Fleifse sowohl vom Untersuchenden wie vom Untersuchten wurden mit einer einzigen Ausnahme alle bisher jemals zu derartigen Untersuchungen benutzten Methoden, sogar die nach dem gegenw\u00e4rtigen Standpunkt unserer Erkenntnis als v\u00f6llig zwecklos zu bezeichnenden angewandt, und das Ergebnis war dasselbe, was auch schon die oberfl\u00e4chlichste Pr\u00fcfung h\u00e4tte ergeben k\u00f6nnen, dafs n\u00e4mlich am kurzwelligen Ende des Spektrums eine betr\u00e4chtliche Verk\u00fcrzung vorhanden war, und dafs monochromatisches Licht niemals den Eindruck von Grau oder Weifs machte.\nDie einzige hier nicht angewandte Methode: eine systematische Untersuchung vermittelst sachverst\u00e4ndig hergestellter Gleichungen von Spektralfarben, w\u00fcrde wohl in k\u00fcrzester Zeit eine wertvolle Bereicherung unseres auf diesem Gebiete leider noch immer so l\u00fcckenhaften Wissens erzielt haben.\tAbth\u00fcb K\u00f6nig.\nE.\tLandolt. Un nouveau cas d\u2019achromatopsie totale. Arch, d\u2019ophtahn. Tome XI (1891) p. 202\u2014206.\nF.\tQuerenghi. Due casi di acromatopsia totale. Annali di Ottalmologia. Anno XX (1891) p. 351-355.\nDie drei F\u00e4lle angeborener totaler Farbenblindheit, \u00fcber welche hier berichtet wird, zeigen alle die charakteristischen Eigenschaften, welche gew\u00f6hnlich mit dieser Anomalie verbunden sind: geringe Sehsch\u00e4rfe, Nystagmus und Lichtscheu. Dafs die Helligkeitsverteilung im Spektrum mit derjenigen identisch ist, welche \u00fcbereinstimmend Donders, Hebing und der Beferent (gemeinsam mit C. Dieterici) messend bestimmt haben, ist vor allem aus der geringen Helligkeit, welche alle drei hier beschriebenen Personen dem Bot beilegen, mit grofser Wahrscheinlichkeit zu schliefsen, besonders in den beiden von Querenghi untersuchten F\u00e4llen, wo aufserdem noch angegeben wird, dafs das Helligkeitsmaximum im Spektrum zwischen Gelb und Gr\u00fcn liegt.\nArthur K\u00f6nig.\nO. Schirmer. \u00dcber die Giltigkeit des Weberschen Gesetzes f\u00fcr den Lichtsinn. Graft's Arch. f. Ophth. XXXVI (4) S. 121\u2014149 (1890).\nDem Verfasser war es aufgefallen, dafs Aubert und sp\u00e4ter v. Helmholtz der Adaptation des Auges bei ihren Versuchen \u00fcber das psychophysische Gesetz wenig Beachtung schenkten. Er hat nun eine lange \u00dfeihe geschickt angestellter Beobachtungen \u00fcber dieses Gesetz ausgef\u00fchrt und dabei das Auge sich stets auf das sorgf\u00e4ltigste f\u00fcr die benutzte Helligkeit erst adaptieren lassen. Die Versuche sind an einer MASSONSchen Scheibe gemacht. Parallel einem Badius waren in die weifse Pappe zwei beinahe bis an die Peripherie und den Mittelpunkt heranreichende Einschnitte im Abstande von 1 bis 2 mm gemacht. Durch diese beiden Schnitte wurde nun ein 1 cm breiter Streifen von schwarzem Papier hindurchgezogen, und durch gr\u00f6fsere oder geringere Ann\u00e4herung desselben an das Centrum","page":215},{"file":"p0216.txt","language":"de","ocr_de":"216\nLitteraturbericht.\nkonnte ein verschieden breiter Sektor, also bei der Rotation ein verschieden dunkler Ring erzeugt werden. Mit Ber\u00fccksichtigung des Helligkeitsverh\u00e4ltnisses des schwarzen und weifsen Papiers ergiebt sich bei guter Beleuchtung und nach einiger \u00dcbung stets eine Unterschiedsempfindlichkeit von bis a|7, also gr\u00f6fser als sie Aubert (xbu) u\u00bbd v. Helmholtz (jJ7) erhalten haben. Nachdem die Methode durch \u00dcbereinstimmung des Resultates an verschiedenen Scheiben sich als zuverl\u00e4ssig erwiesen, wurden Versuche hei verschiedenen Helligkeiten vorgenommen. Die erlangten Resultate stellt der Verfasser in folgenden S\u00e4tzen zusammen.\n1.\tDas WEBERSche Gesetz von den ehenmerklichen Unterschieden hat f\u00fcr den Lichtsinn Giltigkeit innerhalb einer Helligkeitsbreite von 1 bis 1000 Meter-Kerzen, wenn dem Auge die M\u00f6glichkeit gegeben wird, die volle Kraft seines Adaptationsverm\u00f6gens zu entfalten; die Giltigkeit des Gesetzes ist also von gewissen physiologischen Vorbedingungen abh\u00e4ngig.\n2.\tDie Giltigkeit des WEBERSchen Gesetzes kann durch physiologische Vorg\u00e4nge, durch die Adaptation allein erkl\u00e4rt werden. Es ist aber durch diese Untersuchungen allein nicht m\u00f6glich, die Mitwirkung eines psychophysischen Prozesses auszuschliefsen.\n3.\tDie Adaptation im normalen Auge vermag nicht oder nicht immer mit der Abnahme der Tageshelligkeit in der D\u00e4mmerung gleichen Schritt zu halten.\nDer Verfasser erkl\u00e4rt demnach die \u00c4nderung der Unterschiedsempfindlichkeit, welche andere Untersucher (z. B. Aubert und v. Helmholtz) innerhalb des erw\u00e4hnten Helligkeitsintervalles gefunden haben, aus der fehlenden Adaptation; w\u00fcrde der Untersucher sich der herrschenden Helligkeit besser angepafst haben, so h\u00e4tte sich eine konstante Unterschiedsempfindlichkeit ergeben.\nDem Referenten mag es gestattet sein, hier hervorzuheben, dafs die Abh\u00e4ngigkeit der Unterschiedsschwelle von der absoluten Helligkeit, welche er in seiner gemeinsam mit E. Brodhun ausgef\u00fchrten Untersuchung gefunden hat, jedenfalls nicht ausschliefslich auf fehlende Adaptation zur\u00fcckzuf\u00fchren ist.\tArthur K\u00f6nig.\nG. C. Savage. Insufficienz der schr\u00e4gen Augenmuskeln. Knapp und Schweiggers Archiv f. Augenlieilk., Bd. XXIV, 1891. S. 47\u201449.\nUm Insufficienz der schr\u00e4gen Augenmuskeln nachzuweisen, h\u00e4lt Verfasser nach Verschlufs des einen Auges vor das andere ein Doppelprisma (Modifikation des MADDONSchen Prismas) und l\u00e4fst eine etwa 50 cm entfernte horizontale Linie betrachten. Diese Linie erscheint dann doppelt, als zwei einander parallele Linien. Wird nun das verdeckte Auge frei gelassen, so erscheint zwischen diesen beiden Linien eine dritte, die unter normalen Umst\u00e4nden den ersten beiden parallel verl\u00e4uft. Liegt jedoch eine Gleichgewichtsst\u00f6rung der schr\u00e4gen Augenmuskeln vor, so wird die mittlere Linie ihr\u00ab parallele Lage aufgeben und mit dem einen oder dem anderen Ende sich nach oben resp. nach unten neigen, je nach der Natur des Leidens.\tR. Greeff (Berlin).","page":216}],"identifier":"lit14757","issued":"1892","language":"de","pages":"215-216","startpages":"215","title":"O. Schirmer: \u00dcber die Giltigkeit des Weberschen Gesetzes f\u00fcr den Lichtsinn. Gr\u00e4fe's Arch. f. Ophth. XXXVI, 4, S. 121-149, 1890","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:56:18.907953+00:00"}