Open Access
{"created":"2022-01-31T14:43:51.997083+00:00","id":"lit14777","links":{},"metadata":{"alternative":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane","contributors":[{"name":"M\u00fcller, G. E.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Zeitschrift f\u00fcr Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane 3: 235-236","fulltext":[{"file":"p0235.txt","language":"de","ocr_de":"Litteraturbericht.\n235\nund in der noch komplizierteren nach dem allgem. Zusammenhang der Kunstth\u00e4tigkeit eines Yolks mit seiner Umgehung und seiner \u00fcbrigen Kultur zu festeren Resultaten zu kommen. Vollends leicht f\u00e4llt dem Yerf. der Nachweis der Unentbehrlichkeit der ethnolog. Methode f\u00fcr die Entwickelungsgeschichte der Kunst. Man meinte, hier mit der historischen Methode auszukommen; aber man vergafs, dafs die Anf\u00e4nge der Kunst in der Geschichte durchaus nicht zusammenfallen mit den Anf\u00e4ngen der Kunst \u00fcberhaupt.\tGaupp (London).\nCharles E. Beevok. On some points in the action of muscles. Brain, LIII, 1891, S. 51 ff.\nVerfasser gelangt auf Grund eigener Beobachtungen zu folgenden Resultaten :\n1.\tF\u00fcr die Untersuchung der Wirkungen, welche die Th\u00e4tigkeit eines Muskels hat, giebt es drei Methoden, erstens die anatomische, hei welcher an der Leiche die Wirkungen beobachtet werden, welche ein-treten, wenn auf den Muskel in seiner Kontraktionsrichtung ein Zug ausge\u00fcht wird, zweitens die Methode der elektrischen Reizung des Muskels und drittens die \u201enat\u00fcrliche\u201c Methode, hei welcher direkt an dem sich willk\u00fcrlich bewegenden K\u00f6rper mittelst des Gesichts- oder Tastsinns festgestellt wird, welche Muskeln sich hei Ausf\u00fchrung der verschiedenen Willenshewegungen kontrahieren. F\u00fcr diejenigen Muskeln, welche so tief liegen, dafs sie vom faradischen Strome nicht erreicht werden und ihre Kontraktionen dem Gesichts- und Tastsinne unmerkbar bleiben, kommt nat\u00fcrlich allein die erste Methode in Betracht. Hiervon abgesehen, verdient aber die nat\u00fcrliche Methode durchaus den Vorzug, weil der Umstand, dafs ein Muskel den anatomischen Verh\u00e4ltnissen nach f\u00e4hig ist, eine bestimmte Bewegung hervorzurufen oder hei Ausf\u00fchrung derselben mitzuwirken, nachweislich nicht mit dem Umstande verbunden \u2022 zu sein braucht, dafs der Muskel auch wirklich bei willk\u00fcrlicher Ausf\u00fchrung dieser Bewegung benutzt werde.\n2.\tWerden Muskeln behufs Ausf\u00fchrung schneller und gewaltsamer Bewegungen in Th\u00e4tigkeit versetzt, so l\u00e4fst sich eine Miterregung ihrer Antagonisten nicht beobachten. Ob die Antagonisten bei langsamen, moderierten Bewegungen mehr thun, als das durch die Schwere bedingte Herabsinken des Gliedes zu m\u00e4fsigen, ist zweifelhaft. Bei sehr feinen Bewegungen sind die Antagonisten wahrscheinlich th\u00e4tig. (Man vergleiche hierzu den im 2. Bande dieser Zeitschrift, S. 412 f., gegebenen Bericht \u00fcber die Untersuchungen von H. Dem\u00e9ny. D. Ref.)\n3.\tTrotz der (auf den m. supinator longus und pectoralis major bez\u00fcglichen) gegenteiligen Behauptungen von Duchenne und anderen kommt es nie vor, dafs ein Muskel unter gewissen Umst\u00e4nden eine Bewegung bewirke, welche der unter anderen Umst\u00e4nden von ihm bewirkten Bewegung genau entgegengesetzt sei.\n4.\tEbenso wie ein Augenmuskel kann auch ein Gliedmuskel f\u00fcr eine Art von Bewegungen gel\u00e4hmt sein, f\u00fcr eine andere Art aber nicht.","page":235},{"file":"p0236.txt","language":"de","ocr_de":"236\nLi\u00fceraturbericht.\n5. Dieser Zustand weist auf eine Sch\u00e4digung hin, welche die Kerne oder Wurzeln des R\u00fcckenmarkes, nicht aber die peripherischen Nerven, oder Muskeln direkt betroffen hat.\tG. E. M\u00fcllek (G\u00f6ttingen).\nA. Goldscheider. \u00dcber eine Beziehung zwischen Muskelkontraktion und Leitungsf\u00e4higkeit des Nerven. Z\u00e4tschr. f\u00fcr Klin. Medi\u00e4n, B. XIX. H. 1 u. 2 (1891) S. 2\u201431.\nG. f\u00fchrt den experimentellen Nachweis, dafs Kontraktionsformen des Muskels, die sonst zu den qualitativen Abweichungen gez\u00e4hlt wurden, lediglich durch eine Ver\u00e4nderung der Nervenleitungsf\u00e4higkeit erzeugt werden k\u00f6nnen. Wurde durch Alkohold\u00e4mpfe oder Kokain eine Strecke des Nerven in ihrer Leitungsf\u00e4higkeit herabsetzt, so zeigten sich bei einem central von dieser Stelle applizierten Reize sowohl bei Einzelzuckung, wie summierten Zuckungen und Tetanus kurvenm\u00e4fsig die Erscheinungen, die man an dem erm\u00fcdeten Muskel beobachtet, w\u00e4hrend bei gleichen Reizbedingungen ein peripher applizierter Reiz den normalen Vorgang ausl\u00f6ste. Verst\u00e4rkung des Reizes auf der centralen Seite, Schw\u00e4chung auf der peripheren f\u00fchrten aber zum Ausgleich der Erscheinung. Andere, gemeinhin dem Muskel zugeschriebene Besonderheiten, wie latente Summation, Anfangszuckung und rhythmische Kontraktion liefsen sich durch geeignete Versuche auf Herabsetzung der Leitungsf\u00e4higkeit des Nerven zur\u00fcckf\u00fchren. F\u00fcr die Pathologie insbesondere sind diese Ergebnisse nicht unwichtig.\nAsher (Heidelberg).\n0. Damsch. \u00dcber Mitbewegungen in symmetrischen Muskeln an nicht gel\u00e4hmten Gliedern. Zeitschr. f\u00fcr Min. Medizin. Bd. 19, Suppl., (1891) S. 170 ff.\nVerf. hat 2 Individuen beobachtet, an denen diese seltene Art von Mitbewegungen auftrat, und fand folgendes:\nBei beabsichtigter Ausf\u00fchrung irgendwelcher, noch so komplizierter Bewegungen an der einen Extremit\u00e4t traten genau die gleichen Bewegungen an der andern Extremit\u00e4t auf. Dieser Zwang zu symmetrischen Mitbewegungen erstreckte sich auf das gesamte Muskelgebiet des Rumpfes und der Extremit\u00e4ten, w\u00e4hrend die Muskeln des Gesichts auffallenderweise davon verschont waren.\nDie Mitbewegungen waren um so ausgepr\u00e4gter, je energischer und je schwieriger die Ausf\u00fchrung der willk\u00fcrlichen Bewegungen der andern Seite war.\nDie Mitbewegungen waren bei willk\u00fcrlicher Innervation rechts-seitiger Muskeln und linksseitigem Auftreten der Mitbewegungen st\u00e4rker ausgesprochen, als im umgekehrten Falle.\nAufser dem Zwange zu symmetrischen Mitbewegungen war keinerlei St\u00f6rung der Motilit\u00e4t an den Patienten zu beobachten. Die letztem zeigten bei den gew\u00f6hnlichen Bewegungen niemals auff\u00e4llige Mitbewegungen in benachbarten Muskeln derselben Seite; auch konnte niemals eine Steigerung der Reflexe oder ein \u00dcberspringen derselben auf die andere Seite beobachtet werden. Bemerkenswert ist die (vom \\ erf. bei seinen theoretischen Ausf\u00fchrungen nicht weiter ber\u00fccksichtigte)","page":236}],"identifier":"lit14777","issued":"1892","language":"de","pages":"235-236","startpages":"235","title":"Charles E. Beevor: On some points in the action of muscles. Brain, LIII, 1891, S. 51 ff.","type":"Journal Article","volume":"3"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:43:51.997089+00:00"}