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Kleine Beiträge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie

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{"created":"2022-01-31T16:55:56.120823+00:00","id":"lit14818","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Greve, B. Cl.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 49-54","fulltext":[{"file":"p0049.txt","language":"de","ocr_de":"49\nhim). Jene ftehen mit dem Blutgef\u00e4fsfyftem in conti-nuirlicher Verbindung, diele find von demLfhen mehr abgefolmitteu , oder i'folirt; in jene gehen Lemdg ins Blut gebrachte Stoffe unmittelbar und mit fait ungiaub-1-icher Schnsijiekrit und Leichtigkeit fiber; in das Parenchym der lelziern dringen lie aber gar nicht oder wahr-fcheinlich mir fehr l'p\u00fct, und auf ganz andere Weife ein. Jene fcheinen im Allgemeinen zum Secretiqnsfyftem zu geh\u00f6ren.- Diele aber fecerimm nicht, aulser in (ich felbi't hinein, w\u00e4hrend ihrer Ern\u00e4hrung. Jene fcheinen iin Ganzen ern\u00e4hrt zu werden, durch fchnelle unmittelbare und ununterbrochene Ueberftr\u00f6mung der S\u00e4fte aus dem Blute; diele vielleicht durch langfamen periodifchen Ah-fatz von Bluikiigelcben und durch Verwandlung von Gef\u00e4fsb\u00fcfcheln lammt ihrem Blute in die Subltanz der-feiben.\nH\u00e4tten wir eine getreue Gefchichte des Reproductions- Verm\u00f6gens der einzelnen thierifchen Theile, fo w\u00fcrde dielelbe \u00fcber (liefen Gegenftand mehr Licht verbreiten, und wir w\u00fcrden den Baden weiter fortzufpin-nen im Stande levn.\nV.\nKleine Beitrage 7.ur vergleichenden Anatomie und Physiologie, von \u00df. Cl. Greve.\na) Zur 0fteologie.\nM uftfila Putorws. An den in meiner Sammlung befindlichen lltisfch\u00e4dtdn, finde ich bei fieben, felbi't bei denen von jungen Subjecten alle K\u00e4the durchaus ver-wachfen, \u00a3o cl a Ls die Sch\u00e4del auslehen, als wenn fie aus einem einzigen St\u00fccke geformt w\u00e4ren, Ueberhaupt habe ich bis jetzt noch nie au einem einzigen Iitisfch\u00e4del ir-M. d. Archiv, VI. t,\tD","page":49},{"file":"p0050.txt","language":"de","ocr_de":"50\ngend eine Spur von den N\u00e4then gefunden, welche das Os intermaxillare von den \u00fcbrigen Knochen des Sch\u00e4dels trennen; doch waren alle diele Sch\u00e4del von folchen Subjecten, welche fchon angefangen hatten, auf den Kaub auszugelien. Es ift allo m\u00f6glich, dafs diefe K\u00e4the bei den ganz jungen faugenden Thieren noch nicht verwachfen find.\nMerkw\u00fcrdig ift die Verfchiedenheit in der longi-tudinellen und transverfellen Crifta am Sch\u00e4del diefes Thiers, und zwar fowohl bei jungen als alten Subjecten. An einem Sch\u00e4del von einem altern Thiere finde ich beide gleich fchwach, kaum Spuren davon; an einem andern nur die transverfelle ausgewirkt; dagegen find an zweien Sch\u00e4deln von einem alten und einem jungen Thiere, beide ziemlich, und an einem f\u00fcnften von einem fehr alten Iltis, beide gleich ftark ausgewirkt.\nFelis Catus dom\u201e An den Sch\u00e4deln von neuge-bornen und ein-, drei-und zw\u00f6lfj\u00e4hrigen Katzen, finde ich durch eine fehr deutliche Natli vereinigte Scheitelbeine ; dagegen am Sch\u00e4del eines achtzehnj\u00e4hrigen Katers find beide zu einem einzigen Knochen verwachfen.\nCcinis familiar is dom. Mehrere Sch\u00e4del vonMops-und Baftardmopshunden, fo wie von Piraneen (E. f. d. flammeus) aus dem reifem Alter zeigen ein durch eine ftark zackige Nath deutlich in zwei H\u00e4lften getheiltes Scheitelbein, und \u00fcberhaupt fait keine Spur von einer longitudinellen und transverfellen Crifta.\nMus arven\u00dfs, Rattus und Mufculus. Am Sch\u00e4. del einer nicht alten Feldmaus, finde ich die beiden Stirn, beine, welche nach Cuvier bei den Nagern getheilt bleiben follen, v\u00f6llig unter einander verwachfen. Alle iibri-gen N\u00e4the des Sch\u00e4dels find noch fichtbar. Auch find hier fowohl als am Sch\u00e4del einer alten Katze und einer Maus die Scheitelbeine doppelt.","page":50},{"file":"p0051.txt","language":"de","ocr_de":"51\nLepus timidus um! Cuniculus. Auch an zweien Hafenfch\u00e4deln von einem lehr alien und einem innpen Tliiere finde ich die Scheitelknochen doppelt, und ihre Nath eben fo deutlich als am Kanincbenfch\u00e4del.\nSciurus vulgaris. Der Sch\u00e4del ( von einem allen Thiere) zeigt nur in der vorderften H\u00e4lfte die Stirnbeine durch eine nicht zackigte Nath getrennt; das \u00fcbrige ift verwachfen. Auch das Scheitelbein ift nur einfach.\nSus Sero fa dom. Die Sch\u00e4del von neugebornen und 8 bis 14 Tage alten Schweinen zeigen zwei deutlich getrennte Scheitelbeine, dagegen finde ich am Sch\u00e4del eines alten Mutterfchweins diefe Nath ganz verwachten. !\nCapra Hircus und Ovis. Die Scheitelbeine find an den Sch\u00e4deln ungeborner und neugeborner Schafe und Ziegenl\u00e4mmer durch eine deutliche Mittelnath getrennt; bei halbj\u00e4hrigen Schafen und j\u00e4hrigen Ziegen aber finde ich lie ganz verwachfen. Der Hinterkiefer befteht noch bis ins hoch ft e Alter aus zwei St\u00fccken.\nBos Taurus. Der Hinterkiefer hat auch hier noch im mittlern Alter eine vollkommne Synchondrofis.\nEq uus Cab all us. Der Sch\u00e4del eines fechs Wochen alten F\u00fcllens zeigt das Scheitelbein durch eine Nath in zwei H\u00e4lften get heilt; ebenfo cler Sch\u00e4del eines F\u00fcllens von li Jahren. Dagegen befteht es aus einem St\u00fccke an Sch\u00e4deln von 4, 5, 6, bis 12j\u00e4hrigen Pferden.\nCa 11 is Tu!pas. Das Scheitelbein ift auch hier am Sch\u00e4del eines alten, von Jugend auf gez\u00e4hmten Fijch-fes in zwei deutliche durch eine ftark gez\u00e4hnelte Nath vereinigte H\u00e4lften getheilt; ebendaffelbe zeigt ein anderer Fnchsfch\u00e4del ; doch ift hier die Nath nicht fo fein, gezackt.\nD 2","page":51},{"file":"p0052.txt","language":"de","ocr_de":"h) Zur Phyflologie.\nEs giebt viele gefunde Pferdeftuten, welche das ganze Jahr hindurch, oder doch alle Monate ein Mal rohen oder brunftig werden, und zwar fo, dafs fie den Hengft gerne und willig annehmen. Am merkw\u00fcrdig-ften aber ift\u2019s, dafs aufserft viele Stuten, wenn fie tr\u00e4chtig find , gleich dem menfchlichen Weibe einen ftarken Begattungstrieb aufsern, lieh immerfort nach dem Heng-ftefehnen; und dielen bei der erften Gelegenheit zulaf-fen. Nicht feiten abortirt eine folche Stute gleich nach dem erften, oder auch wohl nach dem zweiten oder dritten Coitus. So kenne ich einen Fall vom vorigen Jahre, wo ein Bauer, der feine Stute nicht tr\u00e4chtig glaubte, diefe, weil fie ftark rofste, zum Hengfte brachte, den fie auch gerne annahm, allein ein paar Stunden nachher verwarf lie ein beinahe reifes, todtes Fohlen *). Auch bei tr\u00e4chtigen K\u00fchen il't es nicht feiten der Fall, dafs fie w\u00e4hrend der Tragezeit \u00f6fters brunftig werden und nach dem Stiere verlangen.\nAuch bei folchen Hausthieren, deren Refpiration erfchwert ift, find, fo wie bei derartigen Menfchen, die Gefchlechtstheile \u00e4ufserft th\u00e4tig. So habe ich dies bei mehrern engbr\u00fcftigen, oder mit dem fogenannten Dampfe oder Bauchblafe behafteten Stuten und Hengften beobachtet, wovon erltere weit h\u00e4ufiger wie andere rof-\nl) Unter den thier\u00e4rztlichen Schriftftellern find mehrere, welche das \u00d6ftere Briinftigwerden der Jchwangern Stuten gedenken, So unter andern Btugnone, Hartmann und Prizelius\u2022 Aber auch fchon Ariftoteles Tagt: \u201e Unter allen Thieren taffen am. meiften das Menfchemveib und die Stute, ivenn Jie fchonJchwangerfind, den Mann zu.\u201c Dies beft\u00e4tigt auch Plinius. ln den neuern Zeiten wurde dalfelbe an einer tr\u00e4chtigen Kameelkuh beobachtet, die das m\u00e4nnliche Kameel willig zuliefs. S. Entwurf zu Vorlefungen \u00fcber Thierarzenei-kunde u. f, w. von Sydoiv.","page":52},{"file":"p0053.txt","language":"de","ocr_de":"53\nfig wurden, und letztere zu ihrem gr\u00f6fsten Nachtheile immer Onanie trieben *). K\u00fche, clia mit den fogenann-ten Franzofengefchw\u00fclften (Knoten in dem Rippenfelle (Pleura) und den Lungen) behaftet find, haben einen immerw\u00e4hrenden \u00fcufierft heftigen Begutcungstrieb J).\nPferde- und Efelhengfte, fo wie auch viele Pferde-ftuten treiben, wie der Menfch und Affe, Onanie, indem dieerftern ihren aufgerichteten Penis an den Bauch fchla-gen, fo lange, bis ihnen der Same abgeht. Ich habe dies befonders bei mehrern fogenannton Probierheng-l'ten, die oft zur Begattung gereizt, aber nicht zuge-laflen wurden, bemerkt, aber auch andere Hengfte, die nie zur Begattung kamen und auch nie abliclitlich dazu gereizt wurden, thun dies h\u00e4ufig; Stuten hingegen, welche rliefen Trieb f\u00fchlen, buchen die \u00e4ufsern Ge-fchlechtstheile an allerhand Gegenft\u00e4nde zu reiben, wobei fie dann nicht feiten einen weifsen z\u00e4hen Schleim aus denfelben hinwegfpritzen.\nAuch der jungfr\u00e4ulichen Efelin und Pferdeftute fliefst gleich dem menfchlichenWei.be beim elften Coitus etwas Blut aus den Geburtstheilen, wovon auch\nleb habe bei mehrern ftark. engbriiftigen Santen die .Beobachtung gemacht, dafs, wenn he tr\u00e4chtig wurden, w\u00e4hrend der ganzen Tragezeit ihr Refpirationsgefch\u00e4ft durchaus ganz ungehindert von Statten ging, und keine Spur irgend eines Hin-derniffes zeigte; ja bei einigen ftellte lieh das Uebel felbft nach der Niederkunft nicht wieder ein, und he waren g\u00e4nzlich geheilt.\n3) Von gehinderter Begattung enthebt bei der Kuh Lungenfocht (chronifche Lungenentz\u00fcndung), fo wie beim Pferde Gehirn-liohlenwafferfucht (ftiller Koller)^ die hinwiederum faft immer eine gefchwiirige Leber bei diefem Thiere verurfacht.\nSollte es im gehinderten Bega ttmigs triebe nicht gegr\u00fcndet feyn, dafs die Affen in unferm Klima fo h\u00e4ufig der fogenann-sen fcrophulofen Lungenfucht unterworfen find?","page":53},{"file":"p0054.txt","language":"de","ocr_de":"dann oft Spuren an dem aus der Scham gezogenen Penis des Hengftes zu finden find. Diefer Blntabgaug, der oft bsi der Efelin fehr ftark ift, ii't eine Folge der Zer~ reUsung des Hymen, und man lieht deutlich aus dem Benehmen diefer weiblichen Thiere w\u00e4hrend des erften Coitus, dafs ihnen derfelbe etwas ichmerzhaft ift.\nDie Hornwarzen an den F\u00fcJ'sen der Pferde.\nSo wie ich fchon ehemals die Horn Warzen an beiden Hinterbeinen bei Pferden fehlen iah, Io fall ich auch noch neuerlich ein Pferd, bei dein von diefer Warze am linken Hinterfehenkel keine Spur zu finden war, Am rechten dagegen fand lie lieh, doch nur in der Gr\u00f6fse einer ganz kleinen Feldbohne.\nVI.\nDas Auge, ein Hohlfpiegel, von Dr. Mayer, ProfeJTor in Bonn.\nAls ich im erften Hefte des f\u00fcnften Bandes des Archives f\u00fcr die Pbvfiologie, lierau-gegeben von Hrn. Prof. Meckel, die Abhandlung des Hrn. Leibarztes Di. Plasse. betitelt: \u201eNeue ph\\fikaUfche An! rill des Sehens \u201c las, fiel es mir bei, dafs ich fr\u00fcher fait diefeibe Anficht, nur, wie es mir fcheint, unter einem richtigem Gefichtspunkte \u00f6ffentlich ausgefprochen habe, und ich wurde dadurch zu folgenden Bemerkungen veranlalst.\nIm April-Hefte des Jahrganges i 8 i B der Heidelberger Jahrb\u00fccher findet lieh eine von mir verfafste Anzeige von Magendie pr\u00e9cis \u00e9l\u00e9ment, de Phyfiologie, worin Seite 364 folgende Stelle vork\u00f6mmt;\n\u201eEs ift dem Lefer bekannt, dafs Magendie zuerft die Augen von Albinos-Thieren anwandte, um das auf der Netzhaut ilch abmalende Bild der Objecte zu fehen-","page":54}],"identifier":"lit14818","issued":"1820","language":"de","pages":"49-54","startpages":"49","title":"Kleine Beitr\u00e4ge zur vergleichenden Anatomie und Physiologie","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:55:56.120829+00:00"}

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