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Über die Blutbildung und das Blut im Allgemeinen: Annals of philosophy, Vol. XIII, p. 12-26, p. 265-279

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{"created":"2022-01-31T16:56:56.468224+00:00","id":"lit14821","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Prout, William","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 78-115","fulltext":[{"file":"p0078.txt","language":"de","ocr_de":"78\ntung des ganzen gelehrten Europa, alles macht es' ihm zur Pflicht.\nIndeffen befchr\u00e4nken fleh die Schl\u00fcffe diefes Auf-iatzes nicht blofs auf die Wirbelf\u00e4ule, Ich werde das ganze Skelett der Infekten auf das der hohem Wirbel-thiere zur\u00fcckfiihren ; nur habe ich den Sch\u00e4del der Kru-ftenthiere, feiner Schwierigkeit wegen, f\u00fcr einen eignen Auffatz aufgehoben, dem ich fogar noch einen andern vorausfchicken werde, worin ich die \u201edrei Nah\u2022 rungsf\u00fccke der Kruftenthiere\u201c beftimme, die man bisher f\u00fcr ein einziges Organ gehalten und unter dem unpaffenden Namen des \u201eMagens \u201c befchrieben hat. Die \u00e4ufsere H\u00fclle diefer drei S\u00e4cke bildet einen Knochenapparat, der dem Sch\u00e4del angeh\u00f6rt und lieh von feinen Hauptknochen trennt, wie das Felfenbein der Cetaceen und gewiffe Gaumenknochen der V\u00f6gel. Zwei Platten werden diefe Abhandlungen begleiten.\nVIII.\nP5.0UT \u00fcber die Blutbildung und das Blut im Allgemeinen. ( Annals of philofophy. Vol. XIII. p. 12 \u2014 26. p. 265-\u2014279.)\nIn diefem Auffatze liefere ich eine kurze Ueberficht def-fen, was von den Erfcheinungen und dem innern Wefen der Blutbildung bekannt ift. Viele Thatfachen danke ich nat\u00fcrlich andern, doch wird man mir die Anf\u00fchrung, derfelben verzeihen, wenn man erw\u00e4gt, dafs die Kennt-\u00abifs des Bekannten zum Auffinden des Unbekannten iiothwendig ift.\nVielleicht ift es zweckm\u00e4fsig, meine Anficht \u00fcber die Entwicklung und Natur des Blutes voranzufohicken, indem die Bearbeitung des Gegenftandes fich vorz\u00fcglich hierauf gr\u00fcndet. Nach diefer entwickelt fich das Blut","page":78},{"file":"p0079.txt","language":"de","ocr_de":"79\naus den Speifen, allen feinen Theilen nach von feinem erften Eintritte in den Zw\u00f6lffingerdarm, vielleicht felbft von dem erften Augenblicke der Verdauung an, vervollkommnet fich allm\u00e4hlich und wird in den Blutgef\u00e4fsen vollendet, wo es eine w\u00e4fferige Aufl\u00f6fung der ver-fchiednen Gewebe und andern Theile des thierifchen K\u00f6rpers bildet.\nDie Hauptbeftandtheile find Eiweifs, F a ferft off und F\u00e4rbefeoff, welche das Zellgewebe, das Muskelgewebe und das Nervengewebe darftellen m\u00f6gen.\nZwar glaube ich nicht, dafs die K\u00fcgelchen zur Bildung der Hirn - und Nervenfubftanz beftimmt find, wohl aber, dafs fie mit den Nervenverrichtungen unter allen Theilen des Blutes am n\u00e4chften verwandt find. Alle genannte Beftandtheile find fo nahe verwandt, dafs ich mit Berzelius fie mit den Namen der Eiweifsbeftandtheile des Blutes belegen werde.\nDie vorz\u00fcglichften Stufen in der Blutbildung find bei h\u00f6heren Thieren Verdauung, Chymification, Chyli-fication und eigentliche Sanguification. Die erfte geht im Magen, die zweite im Zw\u00f6lffingerdarm, die dritte in denMilchgef\u00e4fsen , die vierte in den Blutgef\u00e4fsen vor.\nChymus, eine Benennung, die ich infofern auf eine andre als die gew\u00f6hnliche Weife brauche, als ich damit nur den Theil der Nahrungsfubftanz im Zw\u00f6lffingerdarm bezeichne, der fchon Eiweifs ift, oder es zu werden bereit ift, Chylus und Blut, die Refultate die-fer drei Proceffe, fcheinen unmerklich in einander iiber-zugehen und k\u00f6nnen daher kaum als deutlich abge-gr\u00e4nzte Stufen angefehen werden ; doch kann man zweckm\u00e4fsiger die Proceffe abgefondert betrachten, fo-fern die Organe verfchieden find. Zuerft betrachte ich die Verdauung.\nVerdauung des Kaninchens. Ein Kaninchen, das 12 Stunden gefaftet hatte, wurde mit einem Gemifch von","page":79},{"file":"p0080.txt","language":"de","ocr_de":"so\nKleye und Hafer gef\u00fcttert. Nach zwei Stunden wurde es get\u00f6dtet, und, noch warm, unterfucht. Der tn\u00e4fsig ausgedehnte Magen enthielt eine breiige Maffe der fein zertheilten und \u00e4ufserft genau vermifchten Speifen. Dennoch fchien der Verdauungsprocefs lieh nicht durch die ganze Maffe zu erftrecken, fondera blofs auf die Oberfl\u00e4che zu befchr\u00e4nken. Der Geruch war eigen-tb\u00fcmlich, fchvver zu befchreiben, fade, unangenehm., Durch m\u00e4fsigen Druck erhielt man eine halbe Unze einer undurchsichtigen, rothbraunen Flflffigkeit, die fo-gleich Lackmuspapier ftark, aber nicht bleibend, rothe-te, indem durch das Trocknen, oder felbft blofs in der freien Luft die blaue Farbe wiederkehrte. Doch hatte das Lackmuspapier am folgenden Tage die dunkelrothe Farbe bleibend wieder angenommen. Milch wurde dadurch fogleich zum Gerinnen gebracht, und fie fchien die geronnene wieder aufzulofen und in eine, ihr lehr \u00e4hnliche Fl\u00fcffigkeit umzuwandeln. DurchW\u00e4rme und S\u00e4uren gerann fie nicht, kurz, zeigte keine Spur von, Eiwei\u00df, Getrocknet und verbrannt zeigte fie dagegen viel falz-iaure, wenig phosphorfaure und fchwefellaure Alkalien, fchwefelfauren, phosphorl'auren und kohlenfauren Kalk.\nSehr \u00e4hnliche Erfcheinungen wurden in andern F\u00e4llen beobachtet.\nImmer r\u00fcthete der Inhalt des Magens Lackmuspa-pier, brachte Milch zum Gerinnen, einen Fall ausge-, Dominen, wo das Thier, vennuthlich von einer Verletzung des Magens, der von Speife ftrotzte, geftorben war, und wo die Wirkung auf die Milch fehr ichwacli und die Kraft entweder gebunden, oder zerit\u00f6rt fchien, Hier war auch die Magenhaut, vorz\u00fcglich in der N\u00e4he des Pf\u00f6rtners, aufgel\u00f6ft.\nNach iViljmi Philipps genauerer Darftellung find die Erfcheinungen der Verdauung beim Kaninchen folgende. Auffallend iit, dafs bei Kaninchen, die k\u00fcrzlich","page":80},{"file":"p0081.txt","language":"de","ocr_de":"SI\nJicb frafsen, nie das neue Futter mit dem alten vermifcht ift. Immer ift das erftere von diel'em \u00fcberall um g ben, nur bisweilen mit dem kleinen Bogen des Magens ganz oder faft ganz in Ber\u00fchrung. Vorz\u00fcglich fiark i!t diefe Trennung, wenn das Kutter Vurfchied -n ilt. Sind beide von derfeiben Art, fo wird die Trennung undeutlich, wenn das Thier erft eine Zeit laug nach dem Genufle des zweiten get\u00f6dtet wird, und der Magenfaft das alte durchdrin-gen kann; doch ilt das neue Futter gegen den kleinen Bogen des Magens, oder gegen die Mitte hin, wenn es nicht fehr lange im Magen gelegen hatte, lehr friteh. Ja n\u00e4her der Magenhaut, defto mehr ift es verdauet. Am \u25a0Wenigkeit verdauet ift'es im Allgemeinen in der N\u00e4he des kleinen, am meiften in der N\u00e4he des grofsen Bogen, Vorz\u00fcglich feiner Mitte. Dies gilt f\u00fcr den Kardiatbeil. Im Pfortnertheil verh\u00e4lt es (ich anders. Hier ift es mehr gleichm\u00e4fsig verdauet, indem \u00e4ufserer und innerer Theil weniger verfchieden lind. Im Pfortnertheil ilt es befon-ders weit trocknet', im Kardiatheil, vorz\u00fcglich, wenn die Verdauung eine Zeitlang Statt gefunden hatte, lehr feucht. Hiernach feheint das Futter in dem Maafse als es verdauet wird, l\u00e4ngs dem grofsen Bogen fortbewegt 2u werden, dann, wann die Ver\u00e4nderung vollkommen ift, in--den Pf\u00f6rtner!heil zu treten. Die zuu\u00e4chlt dem Magen liegende Schicht wird am erften verdauet. Auf diefe folgt eine tiefere u. f. w. So geht eine beit\u00e4ndige Bewegung vor fi: h, in iem der der Ouerfl\u00e4che zuu\u00e4chlt liegende Theil fich dem Prortnertheile, der innere l heil der Oberfl\u00e4che mehr n\u00e4hert. Nach Philipp wirken aur den \u00dflin ifack des Malens, die Magenrl\u00fcffigkeiteu am ft\u00e4rkffen ein.\nVerdauung der Taube. Eine junge, aber B\u00fccke Taube, wurde zwei Stun 'en, ehe fie geichlachtet ward, mit Gerfle-und Erblen gef\u00fcttert. Uumitteibar nach dem Tode fand man das Futter im kr\u00f6pfe aufgeichwollen,\nM. d. Archiv. VI. 1,\tI'","page":81},{"file":"p0082.txt","language":"de","ocr_de":"82\nweich, aber nur fo ver\u00e4ndert, wie es durch W\u00e4rme und Feuchtigkeit bewirkt werden konnte. Durchaus zeigte (ich in diefem Theile keine S\u00e4ure. Im Magen fanden fleh K\u00f6rner in verfchiednen Zuft\u00e4nden der Zerfetzung. Die innern Theile von einigen bildeten einen milchigen Brei, der fich ausdriieken liefs, andre waren in bloi'se H\u00fclfen verwandelt, andre befanden fich zwilchen beiden Extremen. Der ganze Inhalt des Magens war deutlich fauer, aber das Lackmuspapier f\u00e4rbte fich an der Luft faft augenblicklich wieder blau. Milch brachte er v\u00f6llig zum Gerinnen, zeigte aber keine Spur von Eiweifs.\nVerdauung der Seid eie und Makrele. Der Inhalt des Magens und des Anfangs des Darms der Schleie wurde gleich nach dem Tode unterfucht; doch waren die Erfcheinungen nicht ganz befriedigend, weil das Thier fich eine betr\u00e4chtliche Zeit vorher in einem nicht ganz naturgem\u00e4\u00dfen Zuftande befunden hatte. In den angef\u00fchrten Theilen befand fich blofs eine gelbliche, z\u00e4he Fl\u00fcl'figkeit, dem Anfchein nach Galle, die geringe Menge, von Speifen fchien regelwidrig und der Einwirkung der Verdauungskr\u00e4fte wenig f\u00e4hig. Daher fand fich hier keine Spur von Eiweifs.\nDie Makrele war eben angekommen und den Tag vorher gefangen worden. Der Magen war faft voll von einer wei\u00dflichen, br\u00f6ckliehen Malle, worin die unverdauten Knochen kleiner Fifclie deutlich zu lehen waren. Sie r\u00f6thete Lackmus feh wach und coagulirte mit H\u00fclfe der W\u00e4rme Milch. Nach Effig und andern S\u00e4uren gerann lie zum Theil, vorz\u00fcglich mit H\u00fclfe der W\u00e4rme; doch wurde keine Spur von Eiweifs gefundpn.\nErfcheinungen der Chyjnushiltlung. Der Chvtnus iit nicht oft unterfucht worden. Dr. Marcet hat eine kurze Darltellung des Trutbahnchymus gegeben. Ich felbft unterluchte den Chymus mehrerer Thiere. Von dielen Unterfuch ungen werde i,ch die wichtigften umft\u00e4nd-","page":82},{"file":"p0083.txt","language":"de","ocr_de":"83\nJirh, andre nur beil\u00e4ufig anfiihren. Hiebei luchte ich vorz\u00fcglich au\u2022\u25a0zumittelnj ob der Chymus Elweijs enth\u00e4lt?\nVergleichende Unterfuchung des Inhalts des Zw\u00f6lf-fmgerdarms von Hunden, von denen einer nur ink Ijlanzenfpeifen, der andre nur mit thierifchen ern\u00e4hrt Worden war.\nDer Chvmus ries erften, der vorz\u00fcglich Brod genoffen halte, heftand aus einem tialbfl\u00fcfiigen, undurch-fichtigen, gelblichweifsen, und einem andern, \u00e4hnlich gef\u00e4rbten, aber feiten, mit ihm vermifchten Theile. Das fpecififche Gewicht betrug 1,056. Er war weder faner, noch alkalifch, brachte aber . mit H\u00fclfe gelinder W\u00e4rme, Milch vollkommen zum Gerinnen.\nDer zweite war dicker, klebriger und r\u00f6thlicher, die fpecififche Schwere \u2014 1,022. Er war weder lauer, noch alkalifch, und brachte lelbft unter den g\u00fcnftigflen Umft\u00e4nden Milch nicht zum Gerinnen.\nBei der AnaJyfe fand fich Folgendes:\nChymus aus Pfian- Chymus aus thie-\nzen\tfpeilen.\trifchen Speilen.\nWai\u00efer\t Magenabfonderung, mit den Nahrungsmitteln verbunden, und vermuthlich den Chvmus bildend, mit \\us-\t86,5\t80,0\nwurfsftoffen vertnif; ht. Eivveifs, zum Tbeil ans dem Fleifch beftehend, welches\t6,0\t15,8\ndas Thier genoflen hatte.\t\u2014\t\u00ef 3\nGallenfuliftanz.\t.\t.\t,\ti,6\tU7\nPflanzenfchleim ? .\t.\t5,o\t\u2014\nSalze\t\to,7\t\u00b0,7\nUnaufl\u00f6slicher R\u00fcckhand.\t0,2\t0,5\n\t100,0.\tJOO.O.\nDiefe Refultate wurden auf folgende Weife er-\nhalten.\nF 2","page":83},{"file":"p0084.txt","language":"de","ocr_de":"Die Wa (fermen ge wurde durch Verdnnfiung eines beftimmten Gewichtes der beiden Chymusarten bis zur Trocknifs in einem Wafferbade ausgeinilteit.\nDas Chymusprincip u. f. vr. durch Zuiatz von Effig-f\u00e4ure zu einer beftimmten Menge von Maffe und Kochen beider w\u00e4hrend einiger Zeit. Der ib erliaitne feftefl\u00fcck-i'tand wurde gefammelt, und, wie vorher, getrocknet. Er beitand thcils ans dem Niedcrichlage, der aus den verdauten Speifen und der Magenanfoaderung zufamrnen-gefetzt war, theils aus unaufgei\u00fcfter und auszuwerfender Nahrungsfubitanz. Daher iahe ich ihn als den Theil des Chynuvs an, worin das Eiweifs noch nicht hinl\u00e4nglich gebildet war, um ansgeraiiieit zu werden, und der mit Auswurfsi'ubftanz vermifcht war.\nEiweifs u. f. w. Nach Wegfchaffung der vorigen Subftanzen wurde blaufaures Kali zur Effigaufl\u00fcfung gebracht, welches in dem Pflanzenfpe\u00e4fenehymus keinen Niederfchlag bewirkte, alfo die Abwefeiilieit des Eiweifs anzeigte, wohl dagegen im Thierfpeifenchymus einen ftarken hervorbrachte.\nG alle liftoff. Er kam in beiden Arten vor, und \u2022wurde durch Digeriren von Alkohol \u00fcber dem getrockneten Chymusriiekftande nachgewiefen. Diefer nahm den Gallenftoff auf, der dann durch Verdunften des Alkohols erfchien. Er halte alle Eigenfchaften deffel-ben, nur war er weniger mit U aller miibhbar, und n\u00e4herte fich mehr der \u00dfefchaffenheit eines Harzes oder des Fettwachfes, vermuthlich zum Theil in Folge der Ein-Wirkung des Alkohols.\nPjlanzenklebeir. Der Pflanzenfpeifenchymus gab ein, in Effigf\u00e4ure aufl\u00f6sliches, nicht durch blaufaures Kali oder Ammonium zu f\u00e4llendes Princip, das alfo nicht Eiweifs war. Durch Kaliaufl\u00f6fung fchJug es fich nieder und hei als noch einige andre Eigenfchaften des Klebers.","page":84},{"file":"p0085.txt","language":"de","ocr_de":"85\nSalze. Sie wurden durch Ein\u00e4fehern erhalten und beftanden vorz\u00fcglich aus den gew\u00f6hnlichen falzfau-ren, fchwefelfauren, phosphorfatuen thierifchen Verbindungen,\nUnaufl\u00f6slicher R\u00fcckftand. Im Pflanzenfpeifen-chymus beftand er vorz\u00fcglich aus Haaren, im Thierfpei-fcnchvmus aus Sehnenfaiern.\nDiefer Darfiellung f\u00fcge ich eine tabellarjf\u00e7he Angabe der Eigenfchaften der, aus verfchiednen Theilen des Darmkanals zweier andrer, \u00e4hnlich gen\u00e4hrter Hunde erhaltnen Subftanzen bei, welche, bei \u00e4hnlicher B\u00f6-liandlung, folgende Refultate gaben.\nPflanzennahrung.\nA. Chymusmaf'fe aus\nZufammeugefetzt aus einem halbfliifligen, undurch-iieinigen, gelblich weifsen Tlieiie, dein ein andrer, \u00e4hnlich gef\u00e4rbter, aber fefte-rer Zuge milcht war. Coagu-lirte Milch vollkommen. Be-ftand aus :\nl!) Waffer .\t;\t86,5\n2)\tChytnus .... 6,0\n3)\tEiweifs . .\t,\t\u2014\n4)\tGallenftoif ,\t.\t.\t1,6\n5)\tPflanzenkleber ,\t5,0\n6)\t.Salze .\t.\t.\t.\t.0,1\nUnaufl. Pi\u00fcckftancl 0,2\n100,0.\nThierifche Nahrung\u00bb dem Zw\u00f6lffingerdarm.\nDicker, klebriger, und. r\u00f6thlicher. Coagulirte die Milch nicht, beit and aus :\n1)\tWaffer .\t.\t.\tgofO\n2)\tChymes ...\t15,8\n3)\tEiweifs\t...\t-\t1,3\n4J Gallenftoft .\t.\t.3,7\n5)\tPflanzen\tIdeber\t,\t\u2014\n\u00f6)\tSalze................0,7\n7}\tUnaufl.\tlU'ckftand , 0,5\nB. \u00c2us dem\nGelblich braun , diele, fchleimig. Coagulit Lc die\nMilch nicht.\n-Blinde! arm.\nBraun, febr fclileimig. Gerne1! lehr \u00fcbe! und ei-gentb\u00fcmlicb. Coagulirte die Milch.","page":85},{"file":"p0086.txt","language":"de","ocr_de":"85\nPflanzennahmng.\tThierifche Nahrung.\n1)\tWaUerraenge nicht ausgemitie'r.\n2)\tZufammenfetzung aus Sch nn, mit ver\u00e4nderter Na < ufgsfubftanz, die nicht in. ftigf\u00e4ure aufl\u00f6sbar lind, un ihn vorz\u00fcglich bilden.\n3)\tEiweifs fehlt.\n4)\tGallen Troff etwas ver-\u00e4ndert,. ungef\u00e4hr in derfel-beu Menge wie oben.\n5)\tKem Kleber, dagegen ein, in ! f\u00fcgf\u00e4ure reichlich durch ldeefaures Ammonium f\u00e4llbares auf l\u00f6sliches Princip.\n6)\tSalze, ungef\u00e4hr wie oben.\n7)\tUnaufl\u00f6slicher J\u00c4\u00fcckftand in\n2)\tGemifch aus Schleim mit vet\u00e4nderter, in f fiig-f\u00e4ure aufl\u00f6slicher Nahrungs-fnbftanz, welches die Haupt-maffe bildet.\n3)\tDeutliche Spuren vom Eiweifs.\n4)\t! twas ver\u00e4nderter Gal-lenhofF, der Menge nach un-\ngef\u00e4hr wie oben.\n5) Kein Kleber, dagegen ein in f flight 11 re aufl\u00f6sliches, reichlich durch klee-faures Ammonium f\u00e4llbares Princip.\nMenge.\nC. Vo rn Dich cl\na r m.\nBr\u00e4unlichgelb,\nder\nEin br\u00e4unlicher, zitternder, Ich leimalm liehet fl\u00fcfli-ger Theil mit einigen weifs-lichen F ocken , etwa wie geronnenes Eiweifs , die in ihm fchwebten. Geruch ekelhaft, nicht befonders \u00fcbel, wie Galle.\nCoagulirte die Milch, i) Waffermengc nicht ausgemittelt.\nConliftenz des d\u00fcnnen Senfes, voll Luftblafen, ekel-half und eigenih\u00fcm! ch, einiger nahen wie roher Teig riechend.\nCoagulirte die Milch.\n2) Gemifch aus Nahrungs-fubfianz in Uebermaafs und Schleim, in Efiigf\u00e4ure unaufl\u00f6slich, die Hauptmaffe der Subftanz bildend.\n2} Zufammengefetzt aus Schleim mit ver\u00e4nderten Nahrungsmitteln, letztere in U eberfchufs, unaufl\u00f6slich in Efiigf\u00e4ure und die Haupt-maffe bildend.\n3)\tK e i n Eiweifs.\n4)\tGallenftoft, ungef\u00e4hr wie ohen, in jeder Hinlicht,\n5)\tKein Pflanzenkleber, 5) Wie oben, ftatt deffen daffelbe Princip\nals im Blinddarm.","page":86},{"file":"p0087.txt","language":"de","ocr_de":"87\nPflanzennalinmg.\tThierilc'ne Nahrung.\n6)\tSalze, ungef\u00e4hr wie 6) Saize, ungef\u00e4hr wie\noben.\toben, nur landen lieh einige\nSpuren von phosphorlauren Alkalien.\n7)\tUnaufl\u00f6slicher R\u00fcckhand in geringerer Menge als\nim Blinddarm.\nD. Vom Ma ft da rm.\nFeh, olivenbraimgelb, \u00fcbel- Fefte, dunkelbraune Scy-riechend, coaguiirte die bala. Geruch fehr \u00fcbel. Milch Mi ch nicht.\tgerann durch das Waffer,\n2)\tGemifch von thieri-fchen Subftanzen in weit gro-fserer Menge als im Diek-clarm mitetwas,Schleim ; unaufl\u00f6slich in Efligf\u00e4ure und die Hauptmaffe des Kotb-es bildend.\n3)\tK e i n E i w c j 1\n4)\tGallenftoff, zum Theil in wahres Harz verwandelt.\n5)\tKein Kleber, ftatt def-fen ein \u00e4hnliches Princip als kn Dick - und Blinddarm.\n6)\tSalze, ungef\u00e4hr wie\n\u2022f) Unaufl\u00f6slicher, vorz\u00fcglich aus einem Gemifch von Pflanzenfafern und Harn gebildeter R\u00fcckftand.\nvorm tie aurgeiou waren. ;emittelt.\n2) Gemifch aus weit mehr als an den obigen Stellen\n\u00fcberwiegender abge\u00e4nderter\nNahrungsmittel mit etwas Schleim, das in Effigf\u00e4ure unaufl\u00f6slich ift und die Hauptmaffe des Keilt cs bildet, s.\n4)\tMehr Gallenftoff als beim Pflanzenfpeifenchymus und faft ganz in ein Harz verwandelt.\n5)\tKein Kleber, 'aber ein \u00e4hnliches Princip als im Dick - und Blinddarm, oben.\n7)\tUnaufl\u00f6slicher, vorz\u00fcglich aus Harn gebildeter R\u00fcckftand,\nInhalt des Zit'\u00f6lJJiugerdarins des Ochfen.\nEr war eine iZeit\u00eeang aufbewabrt worden und enthielt fehr viel Galle. Die Farbe war gr\u00fcn, die Confiftenz dicklich. Dein Anfchein 'nach fehwebten einige fefte Subftanzen darin, die bald zu Boden fanken. Der Ge-","page":87},{"file":"p0088.txt","language":"de","ocr_de":"88\nfchmark war bitter, der Geruch etwas ekelhaft, gallea*\nartig. Spec. Gew. 1,0^3. Sehr fchwache Spuren von Saure. Milch wurde unter Mitwirkung der Wanne v\u00f6l-\t\nlig coagulirt. Die Zufammenfetzung war folgende: l) Waffer\t\t9h*\n2) 'Magenfl\u00fcrfigkeit mit Nahrungsmitteln verbunden, welche dem\tfehein nach den Chyrinis bildeten, mit Ausw\u00fcrfs-fuhftanz vermifcht;\t......\t2,0\n2,\") Eiweifs. .\t.\t........\t\n4) Gallenftoff. .\t........\t4,4\n5) P kroruel ?\t.\t\t\t\t\tB4\n6) Pflanzenkl\u00e9ber oder fixtractiv hoff,\t\u2014\n77 balze\t\t0,8\n8; Unaufl\u00f6slicher R\u00fcckhand. ;\t.\t.\t,\t\u00b0G\n-\t100,0.\nDicfes Specimen.enthielt weniger Chymusmaffe und fnehr Gaiienlrofi als irgend eines, aufserdem die ffir Pi-imunei gehaltne Subftanz. Diele war braun und von der Cdnliftenz eines Gummi, fehrneckie er ft bitter, dann i\u00fclslich. In Waller war Se auflosli\u00ebh, durchaus nicht jn Al Kohol. Man gewann de, indem, nach Einwirkung des Alkohols, der Rackitand in deftiHirten\u00bb vV7affer.gekocht ward. Uebeidalzfaiires Queckfilber l\u2019chlug fie nicht, vollkommen dagegen efligfaures Blei, nieder. Wahrfchemlich alfo war fm daher etwas abge\u00e4nderter Schleim, vielleicht mit etwas Gallenftoff verbunden, \u2022welchen der Alkohol nicht entfernen konnte. in der That verbindet lieh der Gallenftoff fo genau mit allen thierifchen Subftanzen, dais er kaum ganz davon trennbar ift.\nDer unaufl\u00f6sliche Ruckftand war vorz\u00fcglich aus Pilanzenfafern gebildet,\t/","page":88},{"file":"p0089.txt","language":"de","ocr_de":"89\nInhalt des Zw\u00f6lffingerdarms von Kaninchen.\nDiefelben filiere, an denen die Verluche mit dem Mageninhalt gemacht wurden, die Methode dieieibe welche bei den Hunden und dem Odilen angewoade, wurde. Der Zw\u00f6lffingerdarm des mit einem Genu ich von \u00c2 Uwe Wul-Hafer gef\u00fctterten Kaninchens enthielt im Anja:.ge befonders eine grau!ichgelb&, f\u00e4denziehende Fi\u00dfitigi<eit voll LuftbJafen mit lehr wenig unaufl\u00f6slichem Aut nail .Jfon Speil'en. Hier fand fich wahrer C hymns oder Ei-weifsftoff. Etwas weiter unten waren in dsrfeibeti Fiat* /igkeit weniger Luftblafen, und, dem Anicbein tun h, mehr Ej.weifs. Kurz, die- Eiweifsmenge nahm bis ei. vp 6 Zoll weit vom Pf\u00f6rtner zu, hierauf ab und war jn der\n-liai;.'\u00bb; 1 ifi JZ .\nEntfernung von etwa 2A Zollen vom Pf\u00f6rtner kaum merklich.\nDer Inhalt des Krummdarms war gr\u00fcnlich und enthielt yerh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig .mehr Auswtirfsftotf als der Zw\u00f6lffingerdarm. Hier fand fich kein Eiweifs.\nDer, bekanntlich fi.hr grofse Blinddarm war faft TiCjJI.vpb einem dunkelbraunen Brak der nach Koth roch und keine Spur von Eiweifs zeigte.\nDick - und Maftdarm enthielten trockne, harte, braune S\u00e7ybala, die dein Anfchein nach nur aus den unaufl\u00f6slichen Antheilen der Nahrungsmittel und etwas G all en hoff befranden.\nNirgends war der Inhalt merklich, faner, oder alka-jfifch, oder f\u00e4hig, die Milch zum Gerinnen za bringen.\nIn andern F\u00e4llen waren die Erfcheiuungen feiir\n\u00e4hnlich.\nWurde das Thier fp\u00e4ter nach dem Treffen ge\u00f6ff-tfet, fto fand ich allgemein weit mehr Eiweifs, nicht blofs irtl\"\u2019Zw\u00f6lffingerdarm, fondent dem ganzen D\u00fcnndarm. Doch enthielt der Krummdarm wenig und an feiner Uebergangsftelle in den Dickdarm keines. Die Einen-fchaften des Inhalts des oberu D\u00fcnndarmtheiis waren,","page":89},{"file":"p0090.txt","language":"de","ocr_de":"90\n\u25a0wie angesehen, gelblich, z\u00e4he und mit etwas unaufl\u00f6slicher AuSwurfsfubftanz vermifcht, im Krummdarm gr\u00fcner, fefter, und mit mehr Auswurfsfuhitanz verbunden. Der Blinddarm enthielt immer viel koth-\u00e4hnliche Substanz, die ganz mit der befchriebnen \u00fcbereinkam. Dafielbe gilt f\u00fcr eien Inhalt des Dick-und Maftdarms,\nZw\u00f6lfilngeriiarmimialt der Taube und des Truthahns.\nDielelbe Taube, welche zur Unterfuchung der Verdauung gebraucht wurde.\nIm Anf\u00e4nge des Zw\u00f6lffingerdarms fanden fich viele Iiufthlafeu, welche durch G\u00e4hrung aus dem Inhalt des Tvlageos bei feinem Eintritt in den Darm entbanden zu l'eyn febienen. Die Farbe des Inhalts war gr\u00fcnlichgelb, die Confiftcnz d\u00fcnn und klebrig.. D is immer, war etwas Auswtirikmbhnnz belremifchr. M\u00e4he am Pf\u00f6rtner fan* den lieb nur Schwache Eiweifsfpuren. Die Menge davon nahm bis\u20196 Zell weit von\u2019 ihm zu, dann pl\u00f6tzlich ab, fo dafs 6 Zoll weiter keine Spur mehr davon gefunden \u2022wurde. Hier\u2019wurde die Subftanz brauner, fefter und feinen ganz Aiiswurfsftoff'zu leyn-\nMarcet befchreibt 1 ) den D\u00fcnndarminhalt des Truthahns als reich an Eiweifsfpuren, und f\u00fchrt an, dafs er, einge\u00e4fchert, einen falzigen R\u00fcckhand von etwa 6 Tbeilen in Taufend der angewandten Malle gab, worunter Eifen, Kalk, und falzfaure Alkalien beftimmt ausgemittelt wurden.\nUnterfuchung des Zw\u00f6lffingerdarm geheiltes der Schleie und Makrele.\nDie Unm\u00f6glichkeit, Fifche im Naturzuftande zu erhallen, jft tier Grund der Unvollkommenheit diefes Theiles meiner Arbeit.\nl} S. diefes Archiv Bd. ?.","page":90},{"file":"p0091.txt","language":"de","ocr_de":"91\nIm Anf\u00e4nge des Darmkanals der oben erw\u00e4hnten Schleie fand fich keine Spur von Eiweifs, weiter unten aber, wo fich mehr Nahrungsfubftanz fand, glaubte ich \u00e9twas davon wahrzunehmen. Nirgends war eine Spur Von freier S\u00e4ure oder Alkali, noch F\u00e4higkeit, die Milch zu coaguliren.\nIn der Makrele kamen der Inhalt des Zw\u00f6lffingerdarms und des vordem Darmtheiles mit dem des Magens fehr \u00fcberein, waren aber dicklicher, vorz\u00fcglich in der Gegend der Pf\u00f6rtneranh\u00e4nge, und gaben fchwa-ehe Spuren von Eiweifs.\nEigenschaften des Chylus.\nIdh komme jetzt zu der Befchreibung des Clivlus an den verfchiednen Stellen feines Weges vom Darmkanal zam Blutfyftem, s) in den Milchgef\u00e4fsen in der N\u00e4he dts Darms; 2) denselben in der N\u00e4he des Milch bruftgargs; 3) dem Milchbruftgange felbft.\nWtgen der Kleinheit der Milchgef\u00e4fse und der darin bet rindeten Schwierigkeit, ihren Inhalt in einer etwas betr\u00e4chtlichen Menge zu erhalten, kannte man die Eigenfchaften des erften Chylus nur unvollkommen. Bei den S\u00e4ugthicren ift er undurchfichtjg und mileh-weifs; bei Fifchen und V\u00f6geln dagegen faft durchlich-tig und farblos. Die einzigen mir bekannten Unter-fuchungen des Chylus auf diefer Bildungsftufe find von Emmen und Reufs aus dem Pferde. Von dem vell-liommnea Chylus aus dem Milchbruftgange wich er durch h\u00f6here Weifse und ft\u00e4rkere Undurchfichtig-lceit, langfamere und unvollkommnere Gerinnung und Nichtr\u00f6thung an der Luft ab, wonach er fehr wenig eiweiisftoffartige Subftanz, oder diele wenjgftens in fehr unvollkonmmem Zuftande und keinen F\u00e4rbeftoff enthielt.","page":91},{"file":"p0092.txt","language":"de","ocr_de":"Beide, aufserclem auch Vauquelm ?), unter-juchten auch Ghylus aus den Len\u00e4eniaugadern des Fley les.\nAuch diefer war unvollko/nmner als der aus dem Bruftgange genommene. Der von Emmen und Reufs unter,iie \u2022- gerann um ol'koi'mne/. Er war waifs und enthielt rJsiue g lue An ' u Nach wenig Stunden fahe rom\u00bb eine i.JAue r\u00f6tbjiche, T einer geiblichen Fifif-S-rkeit fchwimraende Malle, die nach einigen Tagen als Kioticrfchlag am Boden erfchicn.\nEauchdU\u00efs Specimen war waifs rnd rmdurchSch-tig wie Milch, und entlmT cina\u00fb gleich dicken und un-durchi\u00efciuigeu Kucneo, der als iiay olikommner Faier-ftoff Sngefehen wurde und bei Emmert -j-M- der ganzen Fl\u00fcffigkeit bildete. Beide Specimina enthielten \u00efiweifs, die getv\u00f6hnlichen Blatfaizo. und ein eigenes, aachher n\u00e4her zu betrachtendes Pri\u00e9es p.\nCiiyjus aus den* ivliicfabruftgange 5it oft, and mit fehr \u00e4hrt liehen Erfolg, analyfirt worden.\nWird ein Thier wenig Stunden nach deniFreffen \u00abret\u00f6dtet, fogleich ge\u00f6ffnet, dann der Mllchb'uftgang durchbohrt, fo fiiefst der v\u00f6llig, fl\u00e4ffige Chylis gleich aus. Er ift fail weife, fchwach i\u2019alzlg und ftifslch, der Geruch eigenth\u00fcmlicii, nach Emmen iamenartg. Sp\u00e4ter, im Allgemeinen aber in wenig Minuten, wird er r:ailertarlig, fchwachroth, und gerinnt. Bisweilen werden diale Ver\u00e4nderungen voJlft\u00e4hdig in einer Stunde, gew\u00f6hnlich aber in viel l\u00e4ngerer Zeit hervorgebracht. Jjj diefem geronnenen Zuftande, oft mehrere Stunden, felbft: Tage each feiner Wegnahme aus dem K\u00f6rper, ift er in allen nur bekannten Beifpielen von den Chemikern untcrfcchi worden, und die folgenden Bemerkungen '--ziehen fielt daher nur auf ihn.\nl) S. diefes Archiv Ed. \",","page":92},{"file":"p0093.txt","language":"de","ocr_de":"Alle neuern Chemiker fallen ihn als dem Blute lehr \u00e4hnlich an. Die angef\u00fchrten Verh\u00fcbe weifen dies auf das gen\u00fcgendfte aus, und auch andre konnten, w\u00e4re es n\u00f6thig, angegeben werden. Nur einige Veriucb\u00df .wallfahren , ley mir verg\u00f6nnt. Die neueften lind die von Marcet *) und mir am \u00c7hylus zweier Hunde angeftell-ten, davon einer ganz von Pilauzenfipeifen., der andre ganz von thierifchen gelebt hatte. Sie wurden vor vier Jahren gemacht, und der von mir unterluchte Chylus, wie ich glaube, von denselben Hunden genommen, deren Zw\u00f6lffingerdarminhalt ich oben belch rieben habe.\nChylus eines mit P\u00dfanzenJ'peifen gef\u00fcU\u00e8rten Hundes.\n\u201eNach Marcel bildete er, kurz nach der Herausnahme eine halbdurchfichtige, geruch und farblofe h\u00f6chftens fehr fchwach milchfarbne Fl\u00fcffigkeit. ln die-fer befand fich ein Kuchen, oder eine rundliche, auch halbdurchfichtige, faft farblofe .Mai'fe, von dem Anlehn und der Confiftenz des Eiweifses, die fchwachr\u00f6th\u00fcch und an ihrer Oberfl\u00e4che mit kleinen, r\u00fcthiiehen F\u00e4den verfehen war. \u201c\nDiefer Befchreibung fuge ich nur bei, dafs das von mir unterfuchte Specimen weder Lackmus- noch ivur-kumatinctur merklich ver\u00e4nderte, noch jMilch coa-\ngulirte.\nAuch mit Marcel's fernem Bemerkungen ftimmen die ineinigen. Der Kuchen, vom S :rutn getrennt, l'chied fich fchnell von der Serofit\u00e4t und wurde endlich lehr klein. Die fpecififche Schwere des Serum war 1,02 1 5 und 1,022. Marcel fcheint das Serum und den Kuchen fiir eivveii'shaltig anzuSehen. Die Menge der feiten Subltanz, mit Inbegriff der Salze variirte von 4,3 zu\n7,8 p.C.\nDer Salzgehalt war f\u00fchr allgemein 0,92 p.C.\n1) S. dleles Archiv Ed, J.","page":93},{"file":"p0094.txt","language":"de","ocr_de":"Chrhis eines mit thierifchen Speifen gen\u00e4hrten Hundes.\nAuch liier kommen meine Unterfuchungen mit denen von Marcet \u00fcberein.\nDieler Chylus \u00e4hnelte dem meinigen, unterfchied l\u2019ch aber durch gr\u00f6fsere Weifse und rahmartige Un-dtorchfich!igkeit. Auch der Kuchen war weiis, un-durchficlitig, deutlicher r\u00f6thlich und hatte das Anlehn von lehr kleinen Biutgef\u00e4fsen.\nWiedort, gab tier Kuchen nach und nach mehr Serum, his nur ein wenig einer breiigen unJurchfich-tigen Suhftanz iibtig blieb, die dickem Rahm glich, und, aufser den oben angef\u00fchrten rothen Ehelichen, kleine K\u00fcgelchen enthielt, in tlrei lagen war der Kuchen ganz faul, w\u00e4hrend der vom vorigen Chylus noch frifch war.\nD r fei \u00f6le Antheil wurde an der Oberfl\u00e4che rahmardg.\nDurch fpec. Gewicht und andre Eigenfchaften kam er mit dem vorigen fehr \u00fcberein.\nEs blieb eine fefte, Salze enthaltende Suhftanz \u00fcbrig, die in verlchiednen Speciminibus von 7,0 zu 9,$ p. C. fchwankte.\nDer Salzgehalt war wie beim vorigen.\nGenauer find meine Ilefultate der Unteriuchung diefer beiden Chvlusarten folgende:\nJ\n\tChylns von Pflan-\tVon thierifchen\n\tzenlpeifen.\tS peilen.\nWaffer\t\t\t8v,2\nFafev hoff\t\t0,6\t0,8\nAnf\u00e4ngen des Eiweifs?\t4,6\t4,7\ni Eveils mit etwas rotlier F\u00e4rbe-\t\t4,6\nfubltanz .\t...\t.\t0,4\t\nMilchzucker? .\t.\tSpur\t\u2014\nOe\u00e4ge Subftanz .\t.\t.\tSpur\tSpur\nSalze\t\t\t0,7\n\t100,0.\t100,0.","page":94},{"file":"p0095.txt","language":"de","ocr_de":"Die Unterfuchungsmethode war ungef\u00e4hr diefelbe als beim Cliymus. Der Waffer geheilt wurde ganz auf diefelbe Art ausgemittelt.\nDer Chylurkuchen wurde mehrmals mit kaltem Waffer gewaichen, bis er durchaus keine Fi\u00fciiigkeit\nmehr gab.\nDerRiickftand war eine geringeMenge von einer, der \u00dflutfafer \u00e4ufserft \u00e4hnlichen Subftanz, die lieh vorz\u00fcglich nur durch fchwerere Aufl\u00f6sbarkeit in Efiigt\u00e4ure von dieler unterfchded. Daher wurde fie f\u00fcr Faferftuff gehalten.\nZu dem fer\u00f6fen Anilieil wurde verd\u00fcnnte Rlfigl\u00e4ure gefetzt und die Siedhitze angewandt. Ein darker Nie-derfchlag erfolgte, der daher kein Eiweifs war. Wegen feiner vollft\u00e4ndigen Pr\u00e4cipitabilit\u00e4t durch Sublimat war er auch kein K\u00e4fel'toff.\nEr wurde an fangendes Eiweifs genannt und. wird nachher genauer betrachtet werden.\nNach Entfernung diefes Princips durch Durchfei-chen wurde blaui\u2019aures Kali zu der Elfigaufi\u00f6iung ge-fetzt. Es erfolgte ein ftarker Niederichlag, der als Eiweifs betrachtet ward.\nIm Serum desPlianzenchvius glaubt man eine Sour von Milchzucker wahrzunehmen, nicht im animatjichen.\nBeide, vorz\u00fcglich der letztere, zeigten lehr deutlich eine \u00f6lige Suhftanz.\nDie Salze waren hauptf\u00e4chlich falzfaure Alkalien, mit etwas fchwefelfaurem, und, vielleicht , auch einem milchfauren Salze.\nDer Cbylus der V\u00f6gel, Fifche und niedern Ehiere ift, was fehr zu beklagen ift, meines Willens noch gar nicht unterlucht, und daher leinen Eigenichalten nach V\u00f6llig unbekannt.\nBlutbildung.\nDer Chylus geht aus dem Milchbruftgange in das Blutfyflem, wo er fich mit der allgemeinen iViaile tier","page":95},{"file":"p0096.txt","language":"de","ocr_de":"9 6\nkreifenden FTiff\u00eegkeiten verrai Fht und faft fogleieb durch die Lungen tritt, in denen er der Luft ausgefetzt, und in vollkotnmnes Blut umgewandelt wird.\nIJiefer leizte Procefs i\u00eft das Athenen, und feine Er-fcheinungen k\u00f6nnen wir kurz unter folgenden Beziehungen unterfiichen.\n1)\tOb die Krfcheinungen deffeiben in allen Thie-ren von derl'eibeu Art lind?\n2)\tOb andre Gasarten as die Stelle des Sauerftoffs gefetzt werden k\u00f6nnen?\n3)\tOb die Athmungserfcheinungen in den verleihe inen Tbierkbllen und verfchiednen Thieren der* feiben Klaffen dem Grade nach diefelben find?\n4)\tOb fie in denfelben Thieren zu verfchiednen Zeiten dem Grade nach diefelben find?\n5)\tOb an ihrer Hervorbringung das ganze Blut, oder nur ein Tlieil deffeiben An!heil hat?\nl) ln Bezug auf den eriten Punkt kann man feft-feizen, dal\u2019s alle vollkonimnen Titiere, welche dem Menfchen \u00e4hnliche Athmungswerkzeuge u. f. w. befitzen, v\u00f6llig diefelben Krfcheinungen darbieten. Bei den nie* dricern kommen einige bemerkenswerthe Verlchie ien-lieiien vor. Fifche z. B. haben keine Lungen und ath* men keine Luft; doch ift es eine fr\u00fchere, durch aile jp\u00e4tern Experimentatoren beft\u00e4tigte Entdeckung, dafs fie nicht in luftiofem, wenigftens oxygenlofeni vVaifer leben k\u00f6nnen, d. h., dafs der Sanerftoff bei ihnen mit dom Blute in Ber\u00fchrung gebracht werden mufs, wo er, gerade wie bei luftalhmeaden Thieren, in Kohlenf\u00e4ure verwandelt wird. Diefe Umwandlung gefchieht am ge* w\u00f6hnlichften durch die Kiemen, die wirklich ihre Lungen iind. Doch feheinen einige Arten, z. B. Cobitis ieflilis, nach Ermatt, eine doppelte Refpiration zu befitzen. Er bemerkte, dafs tier Filch in lufthaltigem YValler, wie gew\u00f6hnlich, mit den Kiemen athuiete, wurde\naber\n","page":96},{"file":"p0097.txt","language":"de","ocr_de":"97\naber das Waffer feines Oxygens beraubt, fo erhob fich der Filch \u00fcber die Oberfl\u00e4che, zog Luft durch den Mund ein und verfchluckte fie. Diefe drang in den Darm, deffen Get'\u00e4fse fich rot liefen, und wurde, wenn fie ihren Oxygenantheil verloren hatte, durch den Mai't-darm ausgeftofsen.\nAuch haben Blot, Configliachi und Laroche gezeigt, dafs die Schwiminbiafe der F flehe Sauerfloi\u00efgas enth\u00e4lt, delfen Menge meiftens in den, in der Tiefe wohnenden Arien am gr\u00f6fsten ift1 ), woraus fich zu ergeben fcheint, dafs ihre Function mit den Athmungswerkzeu-gen Aehnlichkeit hat *)\u2022\nBei noch niedrigem Thieren kommen dielelben Erfcheinungen vor.\nSchon Bay bemerkte fehr fr\u00fch, dafs Infekten fchnell ftarben, wenn ihre Srigmaten mit Oel oder Honig verfrhloffen werden. Derfelbe fahe Welpen, Bienen, Horniffen, Schnecken, Blutegel u. f. w., fchnell unter dem ausgepumpten Piecipienten fterben , und Scheie und Bergmann beobachteten, dafs fie, wie andre Filiere, die Luft in Kohlenf\u00e4ure verwandelten. t'auquelln war indeffen der erfte, der durch genaue und gen\u00fcgende V er-fuche die Richtigkeit der obigen Schl\u00fcffe aulser Zweifel fetzte. Fr, Spallanzani und Hausmann erhielten f\u00fcr die Mollusken diefelben Refultate. Zuletzt wies Herr Davy nach, dafs auch die Zoophyten \u00e4hnliche Erl'chei-nungen darbieten.\nj) Berzelius's Ueber\u00dfcht der Fortfchritte und des gegenw\u00e4rti-gen Znltandes der thieiifchen Chemie. S. 33.\nS) Proven\u00e7al und Humboldt (M\u00e9tn. d\u2019Arcueil. II. p. 259.) fanden, dafs Fliehe nicht nur Saue?ftoffgas in Ko ien-f\u00fcnre umwandelu, fondera viel Saucrfcoff und dt ick; elf verfchlucken.\nM, d. Archiv, VI, 1*\nG","page":97},{"file":"p0098.txt","language":"de","ocr_de":"98\nHiernach alfo fcheinsn alle Thiere den SauerftoFf der Atniofph\u00e4re in Kohlenf\u00e4ure umzuvvancleln, und, da das Blut die Fl\u00fcffigkeit ift, auf welche bei den hohem Thieren gewirkt wird, und durch welches bei dielen diefe merkw\u00fcrdigen Erfcheinungen Statt finden, fo find wir zu der Annahme berechtigt, dafs eine \u00e4hnliche Fliif-figkeit bei den niedrigem Thieren diefelbe Function hat,\n2) Die Frage, ob irgend ein Gas die Stelle des Oxygens vertreten k\u00f6nne, wurde fchon fr\u00fch verneinend beantwortet. Zugleich wurde gefunden, dafs die Thiere felbft unverd\u00fcnntes Oxygen nicht lange athmen k\u00f6nnen, und kein andres Gemifch, als atmofph\u00e4rifche L ift, wo das Oxygen -\u00a3\u2022 der ganzen Maffe betr\u00e4gt, zur Erhaltung des Lebens f\u00e4hig ift.\nReines Oxygen und Gemifche, wo es diefes Ver-h\u00e4ltnifs \u00fcberwiegt, fcheinen das Leben in kurzer Zeit durch Ueberreizung zu vernichten.\nDagegen bewirken andre Gasarten von milder Be-fchaffenheit, wie Wafl'er- und Stickftoff, den Tod auf entgpgengefetzte Weife durch Erftickung. Andre, wie Kohlenwafferftofrgas, Kohlenf\u00e4ure u.f. w\u201e fcheinen blofs durch ihre fch\u00e4dlichen Eigenfchaften zu t\u00f6dten.\nHiemit ftimmen die Ver\u00e4nderungen \u00fcberein, welche diefe Gasarten im Blute aufserhalb des K\u00f6rpers her-vorbringen.\nKein Gas, als Oxygen oder ein folches, worin diefes fich frei befindet, giebt dem Blute die fch\u00fcne ro-the Farbe, die es in den Arterien hat, und welche zu feinen Functionen nothwendig fcheint. Fiinige wirken chemifch und zerfetzen es, andre f\u00e4rben es, ohne eine fichtbare chemifche Wirkung hervorzubringen, felbft dunkler als Venenblut,\nMan hat die Frage aufgeworfen, ob der Stickftoff der Atmofph\u00e4re aufgefogen, oder auf andre Weife beim Athmen ver\u00e4ndert wird, alfo einen andern Nutzen als","page":98},{"file":"p0099.txt","language":"de","ocr_de":"99\ndie blofse Verd\u00fcnnung des Sauerftoffs hat? Im Allgemeinen nimmt man an, dafs er nicht aufgefogen werde. lndefien find einige Phyfiologen andier Meinung, und glauben, dafs dies unter gewiffen Lmft\u00e4nuen lelbft in betr\u00e4chtlicher Menge Statt findet.\nDie Frage ift daher jetzt noch nicht entschieden 1 ).\n3) Zur Beantwortung der dritten Frage fehlen gute Verfuche fehr.\nDen erften Theil derfelben, ob zwilchen len ver-fchiednen Thierklaffen ein gradweifer Unterfchied \u00f6tatt findet, kann man nur allgemein beantworten.\nKein vollkommnesThier kann lelbft wenige Minuten ohne Oxygen leben, w\u00e4hrend viele unvoiikommne mit einer fehr geringen Menge exiftiren k\u00f6nnen.\nIm Allgemeinen nimmt man an, dafs die V\u00f6gel, der Gr\u00f6fse ihrer Lunge und einiger anderer Umft\u00e4nde wegen, das meifte Oxygen bed\u00fcrfen und die S\u00e4ugthiere ihnen zun\u00e4chft Stehen; indelfen belitzen wir kaum zu-verl\u00e4ffige Verfuche hier\u00fcber. Allerdings ift aber in (liefen beiden Klaffen der Unterfchied zwifchen ven\u00f6ietn und arteri\u00f6fem Bfute fehr grofs.\nFifche muffen, ihres Aufenthaltes wegen, viel weniger Oxygen als die hohem Klaffen verbrauchen, und Fr\u00f6fche, Kr\u00f6ten und andre Thiere diefer Kialle lenen, nach Verfuchen, weit l\u00e4nger in derfelben Luftmenge als gleich grofse V\u00f6gel oder S\u00e4ugthiere. Auch find die Farbenverfchie lenheiten des arteri\u00f6fen und ven\u00f6len Blutes diefer Thiere fehr unbedeutend.\nNach Vauquelin lterben Heufchrecken allgemein, ehe der ganze Oxygengehalt verfchluckt ilt; w\u00e4hrend andre Infekten, z. B. Bienen, den letzten Antheil zer-ft\u00f6ren.\nG 2\nt) S. f\u00fcr die beften Unterfucliungen des Athmens verfchiad-ner Gasarten Davy's Uaterf, \u00fcber das oxydirce Stickgss.","page":99},{"file":"p0100.txt","language":"de","ocr_de":"100\nN a cli ihm gilt daffelbe auch f\u00fcr Schnecken und andere Mollusken in folchem Grade, dafs er fie felbft als Eudiometer empfiehlt 1 ).\nDie Ver\u00e4nderungen im Blute diefer Thiere find nn-bekannt.\nF\u00fcr den zweiten Theil der dritten Frage, oh ver-fchiedne Individuen derfelhen Klaffe in Bezug auf ihre AOimungskr\u00e4fte fich unterfcheiden, haben wir gleichfalls keine guten Verfuche, und felbft die wir haben, k\u00f6nnen, weil man wichtige, nachher zu betrachtende Punkte unber\u00fcckficlitigt liefs, kaum zur Vergleichung benutzt werden. Doch ergiebt fich aus folgender Tabelle, dafs unftreitig folche Verfchiedenheiten wirklich Statt finden.\nCi&ikz\u00fclle,\nJ\u00fcrine nahm an, dafs auf jede IOO Cubikzolle eingeavhrneter atmo-fph\u00e4vifcher Luft an Kohlenf\u00e4ure aus-geftofsen wurden .................. 10,00.\nGoodwyn. fch\u00e4tzte diele Menge auf 10,00 >\u2014 11,0,\nMenzies, nach lehr forgf\u00e4ltigen Verfuchen, auf ..................... 5i00\t'\u2014\t5T\nLavoi\u00dfer und Seguin fcheinen. fie, vorz\u00fcglich in ihren letzten Verfuchen, viel geringer angenommen zu haben.\nMurray fand die Menge variiren von 6,20\t\u2014\t6,5.\nDavy ........................... 3t95\t\u2014\t4*5-\nAlien und Pepys, je nachdem die erben oder letzten Amheile eines Athemzuges gepr\u00fcft wurden, .\t. von 3,50 \u2014 9fS\u00ae.\nDas Mittel fch\u00e4tzteit fie auf .\t.\t8,00.\nIch felbft fand fie variiren von\t4,1\t\u2014\t3,3.\nund nahm in 24 Stunden als Mittel an 3,45.\nEin Freund\nFyfe ungef\u00e4hr .....\t8|>5\u00b0-\n1) Annal, de Chimie. Vol. XII. p. 275.\ns) Diff. inang. de copia acidi carboniei e pulmonihu\u00ef inter, te-fpirationcm evoluti, p. II.","page":100},{"file":"p0101.txt","language":"de","ocr_de":"101\nZu bemerken ift nun ferner, dafs nach mehreren Erfahrungen die Lungen eines gew\u00f6hnlichen Mannes ungef\u00e4hr 280 Cubikzolle enthalten, wovon i, oder etwa 40 Cubikzolle, bei jedem Aus- und Einathmen eingezogen und ausgeftofsen wird, und dafs die Zahl diefer \u00c4themz\u00fcge in einer Minute ungef\u00e4hr auf 20 fteigt. Eine folche Perfon wird alfo in 24 Stunden etwa 2 8/800 Athemziige thun, w\u00e4hrend diefer Zeit 1,152,000 Cubikzolle atmofph\u00e4rifcher Luft einziehen, und, nach den Thatfachen von Allen und Pepys, die man f\u00fcr die genauelten halten kann, \u00fcber x 1 Unzen Kohlenltoff durch die Lungen ausftofsen. Die w\u00e4hrend dieier Zeit ausge-ftofsne Waffermenge hat man auf 20 Unzen gefch\u00e4tzt1 ).\nIn Bezug auf die niedern Klaffen kenne ich keine Verfuche, aus denen man auf individuelle Verfchieden-beiten fchliefsen k\u00f6nnte.\n4) Zu Ausmittlung der Verfchiedenheiten, die vielleicht daffelhe Individuum zu verfchiednen Zeiten darbietet, haben nur Herr Fyfe und ich etwas beizutragen gefucht.\nUnfre Verfuche haben uns zu demfelben Schluffe gef\u00fchrt, namentlich zu dem, dafs die in den Lungen gefundne Menge von kohlenfaurem Gas durch mehrere Umft\u00e4nde felir bedeutend abge\u00e4ndert wird. Diefe Ab\u00e4nderungen k\u00f6nnen in zwei Klafien gebracht werden, die allgemeinen oder t\u00e4glichen, und die bejondern.\nF\u00fcr die erften haben alle meine Verfuche nachge-wiefen, dafs bei Tage mehr Kohlenfiure gebildet wird als bei Nacht, dafs die Menge mit Anbruch des Fages zuzunehtnen anf\u00e4ngt, fo bis Mittag fortfahrt und dann bis gegen Sonnenuntergang abnimmt. W\u00e4hrend tier Nacht fcheiut \u00dfe gleiehm\u00e4fsig auf einem fehr niedrigen\nBoftock \u00fcber das Atlimen. Berzelius \u00fcber tliierifclie Chenue. S. 2%.","page":101},{"file":"p0102.txt","language":"de","ocr_de":"102\nGrade zu beharren. Die gr\u00f6fste Menge, die \u00f6m Mittag gebildet wird, \u00fcbertrifft im Allgemeinen die kleinfte um ^ des Ganzen. Doch wichen verfchiedne Tage ganz hievon ab, ohne dafs ich bis jetzt die Urfachen im Gering-ften h\u00e4tte ergr\u00fcnden k\u00f6nnen.\nNach Herrn Brande nimmt die Menge gegen Abend zu 1 ), doch konnte ich dies nicht finden. F\u00fcr die be-fonaern Ab\u00e4nderungen l\u00e4fst fich bemerken, dafs mehrere eine Neigung zur Verminderung als zur Vermehrung der gew\u00f6hnlichen Menge haben, und dafs, wenn die Menge ungew\u00f6hnlich vermehrt oder vermindert worden dt, fie nachher im entgegengefetzten Verb\u00e4it-nifs zu - oder abnimmt, fo dafs dadurch im Ganzen ein gewilfes Mittel in der Production erhalten wird.\nO\nLeidenfchaften fcheinen einen grolsen Einflufs zu haben, namentlich niederfchlagende Verminderung, erhebende Vermehrung herbeizuf\u00fchren.\nM\u00e4fsige Bewegung fcheint fie zu vermehren, heftige zu vermindern.\nDie gr\u00f6fste Abnahme veranlafste Alkohol und gei-ftige Getr\u00e4nke \u00fcberhaupt, zumal bei leerem Magen ge-non men.\nUeberhaupt bewirkt alles, was Verminderung der Lebensth\u00e4tigkeit herbeif\u00fchrt, fparfarne Di\u00e4t, Queckfil-berreizung u. f. w., nach Fxfe's und meinen Vrerfuchen ein folches Sinken.\nAuch im Schlafe fcheint die Menge bedeutend abzunehmen.\nNach einigen wird einige .Stunden nach dem Effen, wenn der Chvlus in das Blut tritt, mehr ausgeftol'sen, doch konnte ich dies nie bemerken.\nIch [ehe lehr wohl die Befchr\u00e4nktheit und Unvoll-kon nwnheit diel\u2019er Beobachtungen ein, gewifs aber wiir-\nIj Phil, Transact. iSc^-","page":102},{"file":"p0103.txt","language":"de","ocr_de":"103\nden fie, geh\u00f6rig fortgefetzt, viel Licht \u00fcber diefe dunkle Verrichtung verbreiten. Trotz ihrer Unvollkommenheit erkl\u00e4rt lieh auch aus ihnen doch zum Theil die in dem vorigen Artikel bemerkte Verfchiedenheit, welche zwifchen verfchiednen Individuen angeblich Statt findet.\nMeines Willens find an niedern Thieren keine \u00e4hnlichen Beobachtungen angeftellt.\n5) Die Frage, ob das Blut ganz oder zum Theil bei Hervorbringung diefer Erfcheinungen wirkt, ift fchwer durch Verfuche auszumitteln. Doch fcheint nach einigen Beobachtungen von Berzelius der Kohlenftoff beim Athmen vorz\u00fcglich vom F\u00e4rbeftoff zu ftammen, ungeachtet man im Allgemeinen dem ganzen Blute die Ein-faugung des Oxygens und die Ausftofsung des Kohlen-ftoffes zufchreibt. Nach ihm n\u00e4mlich laugt Blut, welches den F\u00e4rbeftoff noch enth\u00e4lt, aufserhalb des K\u00f6rpers in der Luft gelch\u00fcttelt, lehr fchnell das Oxygen ein und beh\u00e4lt einen Theil der, dadurch gebildeten lvoh-lenf\u00e4ure zur\u00fcck, Serum dagegen, des F\u00e4rbeftoffes beraubt, ver\u00e4ndert die atmofph\u00e4rifche Luft nicht eher, als bis es zu faulen anf\u00e4ngt 1 ).\nIndeffen fcheint der F\u00e4rbeftoff nur in feinem nat\u00fcrlichen Zuftande und fo lange er mit den \u00fcbrigen Beftand-theilen verbunden ilt, diefe Eigenlchaft zu haben, denn, getrennt, und mit W\u00fclfer verd\u00fcnnt, fcheint er nicht weiter durch die Ber\u00fchrung mit der Luft ver\u00e4ndert werden zu k\u00f6nnen, wenigltens bleibt die Farbe diefelhe s).\nDies ilt eine fehl' wichtige und einer genauem Unterfnchung w\u00fcrdige Thati\u00e4ch\nUnterfuchen wir jelzt die geheimnifsvollen Pro ceffe etwas genau, wodurch fremde Beftandtiieile in die thierifche Natur umgevvandelt werden.\nl) Thier. Chemie. 8, 2\".\ns) Welts in phit. Transact. 1797. P. 2.","page":103},{"file":"p0104.txt","language":"de","ocr_de":"104\nDas Wefen der Verdauung li\u00e2t die Aufmerksamkeit er Physiologen Schon in den fr\u00fchften Zeiten gefef-felt - und man hat nach einander alle phyfilchen Kr\u00e4fte un i Wiflenfchaften zu ihrer Erkl\u00e4rung zu H\u00fclfe gerufen welche gerade die Aufmerkfamkeit der Nuturfor* fcher befch\u00e4ftigten.\nHippokrates nahm eine Verdauungsg\u00e4hrung an.\nGaten und feine Nachfolger erkl\u00e4rten fie vorz\u00fcglich durch die W\u00e4rme; Hehno\u00fct durch feinen Arch\u00e4us; die Jatromathematiker durch Reibung; Pringle und Mac-bride durch G\u00e4hrung. endlich Humer, Spallanzani und die meiften jetzigen Phyfiologen durch die Wirkung des Magensaftes, delfen Eigenfchaften zuv\u00f6rderft kurz an-zugeben find.\nMangel an genauer Aufmerkfamkeit auf die Ver-fchiedenartigkeit der im Magen gefumlnen Fl\u00fcffigkeitea hat sjrofse Verwirrung in die Belcbreiliung ihrer Eigen* Schatten gebracht. Schon Fordvce machte auf die Wichtigkeit tiefes Umftandes aufmerklam; allein viele feiner Nachfolger benutzten feine Bemerkungen nicht.\nMan kann wenigftens vier Quellen der Magen\u00dfiif-f({ketten annehmen, deren jede eine eigne Fliiffigkeit glebt: \u00ef) die Speichel Iriifen ; 2) die Schleimhaut mit g) den aushauchenden Gef\u00e4fsen des Magens und der zu ihm f\u00fchrenden Wege; 4) die Magendriifen, die in der That allein den wirkfamen Magenfaft abzufomlera fcheinen.\nDer Speichel verfchiedner Thiere mnfs nat rlich lehr verfchieden feyn. Der menfchliche enth\u00e4lt, nach Berzelius, wie andere von Uriifen abgefon lerte Fl\u00fcffig-keiten kein Eiweifs, Sondern eine eigne thierifche Snb-ftanz, etwas, von der Schleimhaut des Mundes erzeugten Schleim u. f. w., und die gew\u00f6hnlichen Blut falze, die alle in vielem Vvafter aui\u2019geibi\u2019t find, oder vielleicht richtiger, Schweben.","page":104},{"file":"p0105.txt","language":"de","ocr_de":"Der Magenfchleim feheint dem Mund- und Schlund-kopffchieime genau zu gleichen.\nDie ausgehauchte Fl\u00fcffigkeit ift wohl, der Analogie nach, blofs Waffer, worin die Blutfalze aufge-l\u00f6ft find.\nDie Eigenfchaften des Magendr\u00fcfenfaftes find unbekannt, da er noch nie rein erhalten wurde. Sein charakteriftifches Merkmal bei alien Thieren fcheint die Coagulation der Milch zu feyn 1 ).\nDiefe verfchiednen Fl\u00fcffigkeiten nun, zu denen oft noch etwas Galle kommt, find immer in dem Magen der Thiere und nat\u00fcrlich zu verfchiednen Zeiten in verfchiednen Verhaltniffen vermifcht. So erhielt ich aus dem Magen eines Hundes bisweilen eine helle, fait durch-fichtige, auch unter den g\u00fcnftigften Bedingungen die Milch nicht zum Gerinnen bringende, dem Anfchein nach faft nur aus Waller behebende Fl\u00fcffigkeit; bisweilen dagegen befafs die erhaltne Fl\u00fcffigkeit diefe Eigen-fchaft im hohen Grade.\nDie Frage, ob die Magenflfiffigkeiten faner oder al-kalifcb find, ift von den Phyfiologen lehr lebhaft abgehandelt worden.\nSpallanzani s Meinung, dafs fie an und f\u00fcr fidi neutral find, fcheint mir die richtigfte, wenn gleich der Mageninhalt beim Fortgange der Verdauung faft immer fauer ift.\nDie Natur diefer S\u00e4ure konnte ich nicht gen\u00fcgend ausmiileln. Nach einigen altern Chemikern ift es Phos-phorf\u00e4ure; nach Morm'gre \u00ee) Effiglaure.\n\u2022Offenbar ift fie, da ihre Wirkung auf das Lackmuspapier fo vor\u00fcbergehend ift, fl\u00fcchtig, ln der Taube hielt ich fie f\u00fcr Kohlenf\u00e4ure. Doch findet fleh bisweilen eine weit fixere, vermuthlich Phosphorf\u00e4ure, ein Um-\nl) Home in pin il. Tr. 1813, P. I.\n\u00eet Rapport de Tieft, de France. igij.","page":105},{"file":"p0106.txt","language":"de","ocr_de":"106\nftand, wodurch wahrfcheinlich die angef\u00fchrte Verfchie-denheit der Meinungen veranlafst worden ift.\nIn den Magen - und Darrnfl/ifiigkeiten aller von mir unterfuchten Tbiere fand ich beft\u00e4ndig deutliche Zeichen von Kalk, der locker gebunden war. Man kann ihn durch Djgeriren eines Theiles der Nahrungsfub-jtanz in Effigf\u00e4ure und Zufatz des kleefauren Ammoniums zu der Auflofung trennen. Hiebei entfteht ein betr\u00e4chtlicher Niederfchlag aus kleefaurem Kalk in Verbindung mit etwas thierifcher Subftanz, vermuthlich Schleim, der faft immer Kalk in einem eigent\u00fcmlichen Zuftande von Verbindung oder vielleicht Mifchung zu enthalten fcheint.\nNach Spallanzani und Andern befitzen die Magen-H\u00f6ffigkeiten fowohl in als aufserhalb des Magens eine ftarke f\u00e4ulnifswidrige Kraft, fo dafs Fleifch aufserhalb des K\u00f6rpers lange, ohne faul zu werden, darin liegen kann, und felbft faules Fleifch im Magen eines Hundes bald feine \u00fcblen Eigenfchaften verliert. Der letzte Um-ftand h\u00e4ngt vielleicht davon ab, dafs die faulen Theile leichter als die frifchen zerlt\u00f6rt werden, welche \u00fcbrig bleiben. Mont\u00e8gre l\u00e4ugnet die meiften diefer Beobachtungen, h\u00e4lt die Magenfl\u00fcffigkeiten blofs f\u00fcr Speichel, glaubt, dafs fie ohne den lebendigen Einflufs des Magens *veder die F\u00e4ulnifs hemmen, noch die Verdauung bewir-ken, und leitet die Saure von den Speifen und ihrer Wirkung auf den Magen her. Indefl'en ilt der erlte Satz gewifs falfch.\nEine Vorftellung von der Menge der Magenfl\u00fcffigkeiten kann man lieh vielleicht durch die Bemerkung machen, dafs aus dem Mageninhalt eines, mit ganz trocknen Subftanzen gef\u00fctterten Kaninchens \u00fcber \\ Unze Fl\u00fcffigkeit gedr\u00fcckt wurde.\nDer Mageninhalt von Pfianzenfreffern zeigt, felbft dem Ani'chein nach v\u00f6llig verdauet, und in der N\u00e4he","page":106},{"file":"p0107.txt","language":"de","ocr_de":"107\ndes Pf\u00f6rtners befindlich, kein Eiweifs; fobald er dagegen in den Zw\u00f6lffingerdarm tritt, wird er fowohl in Hinficht auf leine Eigenfchaften, als fein Anfehn betr\u00e4chtlich ver\u00e4ndert. Dies fcheint vorz\u00fcglich durch Galle und Bauchfpeichel zu gefchehen.\nDie Galle befteht, nach Berzelius\u2019s Beobachtungen, womit die meinigen \u00fcbereinftimrnen, vorz\u00fcglich aus einer betr\u00e4chtlichen Menge Waffer, welches eine eigne bittere Subftanz, den Gullenftnff aufgel\u00f6ft enth\u00e4lt, dem Gal-\u00efenblafenfchleime, und den gew\u00f6hnlichen, im Blute und den abgel\u2019onderten Fl\u00fcffigkehen befindlichen Salzen.\nDie Eigenfchaften des Bauchfpeichels konnte ich nie ausmitteln, gew\u00f6hnlich h\u00e4lt man ihn aber f\u00fcr dem Speichel analog und dann enth\u00e4lt er kein Eiweifs.\nDie durch diefe Fliiffigkeit bewirkten Ver\u00e4nderungen find offenbar chemifch. Gew\u00f6hnlich entwickelt fich ein gasf\u00f6rmiges Product; der Gallenftoff fchl\u00e4gt fich in Verbindung mit einigen andern deutlich nieder; das Gemifch wird neutral; und es wird eine eiweifsartige Subjtanz gebildet, oder erfcheint wenigftens, und dies in einiger Entfernung vom Pf\u00f6rtner deutlicher.\nZwar wurde in zwei F\u00e4llen, im Chymus des mit. Pflanzenfubftanz gen\u00e4hrten Hundes und des Ochfen, kein Eiweifs gefunden ; da ich aber beide Subftanzen nicht felbft herausnahm, fo kann ich den Grund davon nicht angeben. Im ei lten Falle hatte der Hund eine ihm nicht nat\u00fcrliche Nahrung genoffen, und auch im Chylus war wenig Eiweifs; vermuthlich alfo war das Ganze vom Dannkanal aufgenommen worden. Im andern Falle war der Chymus eine Zeitlang aufbewahrt worden und enthielt ungew\u00f6hnlich viel Galle. Weil ich hier kein Eiweifs fand, fehlofs ich, dal\u2019s die Anwefenheit deffel-ben weit weniger allgemein fey, als ich nachher fand, und dafs lie nur auf die Fleifchfrel'fer beschr\u00e4nkt fey.","page":107},{"file":"p0108.txt","language":"de","ocr_de":"108\nUm die angegebnen Ver\u00e4nderungen anfser dem K\u00f6rper hervorzubringen, vermochte ich einen Theil der aus dem vorerw\u00e4hnten Mageninhalt des Kaninchens ent* lialtnen Flftffigkeit mit etwas Galle von demfeiben Thiere. Es fand ein deutlicher Niederfchlag Statt und das Gero ifch wurde neutral. Die gebildete Fl\u00fcffigkeit fchiea mehr eiweifsartig, indeffen doch die Bildung von wirklichem Eiweifs ungewifs. Vermuthlich w\u00e4re zu feiner Vollendung die Anwefenheit des Bauchfpeichels noth-Wendig, wenn ich gleich glaube, dafs auch diefer und' die Galle nicht hinreicht, fondent die Lebenswirkung1 des Zw\u00f6lffingerdarms erforderlich ift.\nDie Menge des Eiweifses nimmt nach einer gewif-fen Entfernung vom Pf\u00f6rtner fchnell ab, und zuletzt bleibt nur Auswurfsfubftanz \u00fcbrig, die vorz\u00fcglich aus dem aufgel\u00f6ften Antheil der Speilen in Verbindung mit dem Darntfchleitn und dem etwas ver\u00e4nderten Gallen* ftoff befteht.\nAndre, nicht bekannte Ver\u00e4nderungen treten ferner in diefen Subftanzen, befonders in dem Blinddarm und Dickdarm der Pflanzenfref'fer, ein. Hier nehmen fie die Natur des Kothes an. Nach einigen werden hier ich\u00e4dliche Stoffe ausgefondert, nach andern bilden diefe Theile einen zweiten Magen, in welchem die Subftanzen verdauet werden, welche der Wirkung des erften entgingen. Beide Meinungen m\u00f6gen etwas Wahres enthalten.\nNoch unvollkommner als die Bildung des City-mus ift die des Chylus bekannt; doch fcheint Eiweifs-fubftanz, vorz\u00fcglich Faferftoff, in dem Chylus, fo wie er eben aus dem Darm tritt, in weit geringerer Menge als in dem im M\u00dcchbruftgange befindlichen, vorhanden 7.ii feyn. Ein Theil diefer Eiweifsi\u2019ubftanzen wird alfo auf dem Wege des Chylus durch die Milehgef\u00e4fse entweder erft gebildet, oder wenigftens vervollkommnet\n","page":108},{"file":"p0109.txt","language":"de","ocr_de":"109\nVielleicht ift die letzte Anficht richtiger, und in Bezug auf fie habe ich ein eignes, immer im Chylus der S\u00e4ug-tbiere vorkommendes, und im geraden Verh\u00e4ltnifs mit dem Zunehmen diefer beiden Eiweifsfubftanzen abnehmendes Princip cm fangendes Eiwei\u00df genannt.\nUeber die Befchaffenheit diefes Princips hat man verfchiedne Meinungen gehabt.\nNach einer der \u00e4lteften und gew\u00f6hnlichften ift es dem K\u00e4feftoff, der Chylus daher der Milch analog; eine durch den Umftand vergr\u00f6fserte Aehnlichkeit, dafs im Chylus oft eine \u00f6lige oder butterige Fl\u00fcifigkeit vorkommt, die, indem fie mit dem Princip, wovon dis Rede ift, an die Oberfl\u00e4che des Serums fteigt, etwas v\u00f6llig Rahmartiges hervorbringt. Diefe Subftanzen find oft, zpmal im Chylus von thierifchen Speifen, fo reichlich vorhanden, dafs fie, wie Mctrcet bemerkt, felbft im Blute leicht entdeckt werden k\u00f6nnen. Vauqitelin. fand diefe fettige Subftanz der aus dem Gehirn gezogenen fehr \u00e4hnlich, und ich hatte, noch ehe ich feinen Auffatz kannte, daffelbe zwar nicht von diefer fettigen Subftanz (indem ich nicht glaube, dafs fielt eine fol-che im Gehirn der S\u00e4ugthiere findet), wohl aber von der mit dem K\u00e4feftoff verglichenen bemerkt, welche ge-vwils der Hirnfubftanz durch ihre chemifchen Eigenfchaf-ten fehr nahe verwandt ift. Deshalb nahm ich fr\u00fcher an, dafs diefes Princip zur Bildung der tiirn- und Nerven-fubftanz beftimmt fey, indeffen find die Gr\u00fcnde fchwach und die Wahrfcheinlichkeit ift viel gr\u00f6fser, dafs es blofs die noch unvollkommnen Eiweifsfubftanzen des Blutes darftellt.\nUnftreitig entfteht die Frage, warum, wenn El-weifs im Zw\u00f6lffingerdarm entfteht, nicht alles dafelbft gebildet werde? Elierauf kann man antworten, dafs die Bildung des Eiweifses eine gewiffe Zeit zu ihrer Vollendung zu erfordern fallein t, indem ich immer die","page":109},{"file":"p0110.txt","language":"de","ocr_de":"110\ngr\u00f6fste Menge davon nicht dicht unter dem Pf\u00f6rtner, wie es zu erwarten w\u00e4re, wenn fie augenblicklich ge-fch\u00e4he, fondera in einiger Entfernung davon gefunden habe.\nMan kann daher mit Marcel fchliefsen, dafs in den Thieren, deren Nahrung viel Chylus erzeugt, befon-ders den Fleifchfrefl'ern, diele Fl\u00fcliigkeit von den Milch-gef\u00e4fsen aufgenommen wird und bisweilen felblt das Blut erreicht, ehe die Eiweilsbildung in ihr vollendet jft, dennoch aber nachher diefe Umwandlung entweder in Folge der urfpriinglichen, im Zw\u00f6lffingerdarm gegebnen Tendenz, oder der folgenden Einwirkung der Saugadern u. f. w. Statt findet. Sollte hingegen die Unwahricheinlichkeit angef\u00fchrt werden, dafs die Saugadern fo unvollkommne und rohe Subftanzen aufnehmen, fo kann man dagegen die Einfaugung weit un\u00e4hnlicherer, wie Mofchus, F\u00e4rbeltoffe, Arzeneimittei \u00fcberhaupt, bemerken, welche nicht vor ihrem Eintritte in das Blut zu wirken fcheinen.\nUnftreitig wird man bemerken, dafs ich die An-wefenheit von Fafer- und F\u00e4rbe ft off im Zw\u00f6lffingerdarm nicht erw\u00e4hnt habe, welche Statt finden miilste, wenn die urfpr\u00fcngliche, im Anf\u00e4nge diel'es Verfuches gegebne Anficht wohlbegr\u00fcndet w\u00e4re. Hierauf antworte ich, dafs ich Zwar nie die Anwefenheit von Fa-ferftoff im Zw\u00f6lffingerdarm mit Beltimmtheit ausrnitteln konnte, dennoch aber oft fand, dafs fein Inhalt auffallende Ver\u00e4nderungen an der Luft erlitt, welche mit der Art von Aufl\u00f6fung \u00dcbereinkommen, die der Chv-luskuchen in \u00e4hnlichen Umft\u00e4nden erleidet, d. h. lie wurden nach r \u2014 2 Stunden diinn und w\u00e4fferig, ftatt dafs fie vorher tr\u00fcbe und mehr feft gewefen waren.\nDie, wenn auch nicht immer, doch bisweilen Statt findende Bildung von Faferltoff im Zw\u00f6lffingerdarm, ift \u00fcbrigens aus dar Anwefenheit deffelben in den Saug-","page":110},{"file":"p0111.txt","language":"de","ocr_de":"Ill\nadern unmittelbar am Darmkanal lehr wahrfcheinlich. Vielleicht wird man dies dem Acte der Einfaugung zu-fchreiben, allein nach dem oben Getagten fcheint diefer blots ein mechanifcher Procefs zu fevn.\nJ\nDie Blutk\u00fcgelchen finden lieh als rotJier Beftand-theil gewifs nicht im Zw\u00f6lffingerdarm, vielleicht l'elbft nicht im Chylus; wei\u00dfe dagegen kommen fchon fehr fr\u00fch in ihm vor. und haben, zum Theil wenigftens, die F\u00e4higkeit, fich an der Luft zu r\u00f6then, indem, wie bemerkt, Chylus aus dem Milchbruftgange eine Zeit nachdem er der Luft ausgefetzt worden war, diele Farbe erh\u00e4lt. Diefe weifsen Theilchen find daher wuhrfchein-lich eins mit den rothen, und die rothe Farbe entwickelt fich, wenigftens vollkommen erft, nachdem fie in den Lungen der Luft ausgefetzt wurden,\nAufser dielen zur Umwandlung in rothe beftimnt-ten findet fich aber gewifs noch eine Art weifser K\u00fcgelchen im Chylus. Diefe find weit gr\u00f6fser, und fcheinen aus der kafigen und \u00f6ligen Subftanz zu hefte-hert, die, in dem Serum unaufl\u00f6slich, nat\u00fcrlich, wie Oel, welches in Waffer ausgebreitet ift, die Kugelform annehmen.\nZuletzt haben wir die Wirkungsweife der Principe zu betrachten, welche bei dem geheimnifsvollen Procefs der Aneignung th\u00e4tig find. Hier aber ift unfre Kennt-nifs bedauernsw\u00fcrdig mangelhaft. Der Hauptzweck des Verdauungsproceffes fcheint die Bereitung einer w\u00e4ffe-rigen Aufl\u00f6fung der Nahrungsmittel, die Hauptkr\u00e4fte, welche dies bewirken , die Magenfi\u00fcl\u00fcgkeiten zu leyn \u25a0 das. Wie aber ift faft ganz unbekannt, Wird der Lim-genmagennerv durchfchnitten, fo flockt die Verdauung. Dies werden einige nach dem allgemeinen Princip, dafs Ablbnderung eine Wirkung der Nerventh\u00e4tiglceit ift, erkl\u00e4ren, und annehmen, dafs durch jene Verletzung alie Abfonderung der Verdauungsfl\u00fcffigkeiten gehemmt","page":111},{"file":"p0112.txt","language":"de","ocr_de":"112\nfey. K\u00fcrzlich hat Wilfon Philipp zu zeigen gefucht, dafs die Nerventh\u00e4tigkeit durch den Galvanismus erfetzt werden kann. Wie dem auch fey, io fcheinen lieh die Ma-genfl\u00fcffigkeiten wenigftens zum Theil mit den Speifen zu verbinden und fo ein Drittes zu bilden, welches von beiden verfchieden ift, aber doch an dem Wefen bei er Antheil hat; denn, nach allen Erfclieinungen zu fchlie-fsen, bilden die Magenfl\u00fclfigkeiten einen nothwendigen Theil des Chymus und fo vielleicht zuletzt des Blutes felbft.\nAlle Meinungen \u00fcber die Wirkung der Galle und des Bauchfpeichels durchzugehen, ift lehr \u00fcberfl ilfig. Nach Boerhaave minderte die Galle vorz\u00fcglich die S\u00e4ure der Nahrungsmafle auf ihrem Wege vom Magen zum Zw\u00f6lffingerdarm, und bei allen meinen Beobachtungen wurden wirklich die fauren verdauten Speifen durch Vermifchung mit Galle neutral. Ob diele Wirkung be-ft\u00e4ndig ift, kann ich indefs nicht angeben. Der Gal* lenftoff fcheiut, nach l\u00e4ngft gemachten Beobachtungen, nicht in den Chylus \u00fcberzugehen, wohl aber die Be-ftandtheile der Galle, unter diefen vielleicht ihr Alkali, das wahrfcheinlich die Quelle des im Zultande einer lofen Verbindung im Blute v \u00bbrkommetiden Alkali ift. Doch fcheint die Anwefenheit der Galle nicht un-erl\u00e4fs\u00fcch nothwendig zur Verdauung, da diefe bis auf einen gewiffen Grad felbft bei v\u00f6lliger Veritopfung des Gallenganges durch einen Stein, oder felbft bei Ver-fchliefsung durch ein Band, nach Fordyce, Statt findet.\nDie Wirkung des Bauchfpeichels, der Miichge-f\u00e4fse und Gekr\u00f6sdr\u00fcfen ift ganz unbekannt.\nNach einigen fondern die letztem eine Fl\u00fcffigkeit ab, welche dem durchgehenden Chylus beigemifcht wird. So viel ift gewifs, dafs fie diefen um wandeln, indem er tveniger vveifs und undurchfichtig aus ihnen tritt, als er eintrat. Auf feinem Wege zum Miichbruftgange ver-\nHiifcht","page":112},{"file":"p0113.txt","language":"de","ocr_de":"jnifcht fich der Chylus mit den durch alle Saugadern Jierbeigefdhrten Findigkeiten, die ihn wenigftens mehr in die thierilche Natur um wandeln, und l\u2019o den Nach? {heilen Vorbeugen m\u00fcfl\u2019en, welche der Eintritt einer fq rohen, unverd\u00fcnnten Fliiffigkeit in das Wut herbeif\u00fch-ren miifste.\nDas innere Wefen des Athmens ift faft eben hr unbekannt als das der \u00fcbrigen Stufen des Aneignungsge-fch\u00e4ftes. So ift inan uneewifs, oi> dis ILhlenl\u00e4ure als folche vom Blute abtritt, dagegen ein gleiches Volum Sauerftoff aufgenommen werde, oder als Kohl nltoff abr tritt, und lieh mit dem Suuerftoffe zu Kohlenf\u00e4ure verbindet, Nach Haffenfratz und Lagrange dringt der Sauerftoff in die zarten Lungengef\u00e4fse, bleibt lofe ger bunden im Arterienblute, verbindet fich erft jmHaai ge-f\u00e4fsfyftem feft mit dem lvohlenftoCfe zu Kohlenf\u00e4ure, wodurch das Blut ven\u00f6s vvjrd, und diele Kohlenf\u00e4ure wird in den Lungen ausgeftofsen, dagegen neuer Sauerftoff aufgenommen. lndeffen nimmt man am allgemeinften an, dais die Kohlenl\u00e4ure in den Lungen erzeugt wird, wenn man gleich \u00fcber die Art nicht einig jft. Nach einigen dringt der Sauerftoff durch die zarten Zellan-uinl Gefafshaute, und bildet die Kohlenl\u00e4ure innerhalb der Gefafse; nach andern, namentlich Elfis '), tritt der Koblenftoff heraus, und die Kohlenf\u00e4ure wird aujser-halb der Gefafse gebildet,\nDem gegenw\u00e4rtigen Stande untrer Kenntniffe nach ift es in der That am wahrfcheinlichl'ten, dafs der Sauerftoff nicht aufgenommen, fondera die Kohlenl\u00e4ure in den Lungen gebildet wird. So z. B. weils man, dals Sauerftoff durch Umwandlung in Kohlenf\u00e4ure keine Volumsver\u00e4nderung erleidet; nun wird beim Atomen gew\u00f6hnlich das verlchvyindende Vrolum Sauerftoff ge-\ni) On Refpiratioa.\nM. d. Archiv, EL l\nll","page":113},{"file":"p0114.txt","language":"de","ocr_de":"114\nnau durch die gebildete Ivohlenf\u00e4ure erfetzt *); eine Thatfache, die man auf andre Weife kaum erkl\u00e4ren kann, indem ein folches bel't\u00e4ndiges Zufammentreffen beider Erfcheinungen h\u00f6chft unwahrfcheinlich w\u00e4re, wenn fie nicht fo eng wie Urfache und Wirkung mit einander zufammenhingen, was bei der Annahme, dafs die Kohlenf\u00e4ure als folche vom Blute abgeht, der Sauer-ftoff dagegen aufgenommen wird, nicht der Fall ift.\nOb aber die Kohlenf\u00e4ure aufserhalb oder innerhalb der Gef\u00e4fse gebildet wird, wage ich nicht zu beftimmen. Am wahrfcheinlichften wird wohl der Kohlenftoff, vielleicht in einer w\u00e4fferigen AufJ\u00fcfung in dem BJutdunfte ausgeftofsen, und verbindet (ich in diefem Augenblicke mit dem Sauerftoffe, denn es ift unter den Bedingungen, worin fich die Lungen befinden, nicht leicht ein-zufehen, wie zugleich durch diefelbe Membran .Sauerft off ein und Dunlt austreten kann. Dann wiffen wir durch Magendie\u2019s von Orfila wiederholte Verfuche, dafs Phosphor, in Oel aufgel\u00f6ft, und in die Droffelader gefpritzt, in Geftait vieler pbosphorfaurer D\u00e4mpfe durch Mund und Nafe ausgeftolsen ward, was kaum der Fall feyn k\u00f6nnte, wenn diefe S\u00e4ure in den Gef\u00e4fsen gebildet w\u00fcrde, da fie in dielem Falle, als nicht fl\u00fcchtige Subftanz, vermuthlich im Blute aufgel\u00f6ft geblieben feyn w\u00fcrde. Wahrfcheinlb-h alfo bildete der Phosphor, h\u00fcchft fein zertheilt aus den Lungengef\u00e4fsen geftofsen, indem er dem Sauerftoff begegnete, die Phosphor-\u25a0f\u00e4nre. Nimmt man aber dies f\u00fcr den Phosphor an, fo fehe ich nicht, warum es nicht auch f\u00fcr den Kohlen-ftoff gelten foil.\nWie oben bemerkt, hatte man vermuthet, dafs ein Nutzen des Athmens in der Umwandlung des ChyJus in\n0 Verhieb \u00fcber das Atljrnen von Allen und Pepys. Pbil. Tr. 1&08 und 1809.","page":114},{"file":"p0115.txt","language":"de","ocr_de":"115\nBlut, durch Wegfchaffung des \u00fcberflnf\u00fcgen Kohlenftof* fes beftehen k\u00f6nne, indem z. B. mehr Kohlenf\u00e4ure um die Zeit, wo man den Eintritt des Cb y lus in das Blut annehmen kann, ausgeathmet wird. Giebt man dies zu, fo kann die fragliche Ver\u00e4nderung nicht auf die .ingegebene Weife gefchehen, indem funft Thiere nach langem Falten wenig oder gar keine Kohlenf\u00e4ure ausltolsen w\u00fcrden, ]a fe 1 ta it ohne zu athrnen, leben k\u00f6nnen uu'ifs-ten. Ueberdies fchlafen viele Thiere nach dem Eden, wo beftimmt weniger Kohlenf\u00e4ure ausgeftolsen wird. Auch kann man die, im allgemeinen wohl richtige Thatfache, dafs nach dem Effen mehr Kohlenf\u00e4ure aus-geftofsen wird, wohl auf andre Weife bel'fer erkl\u00e4ren.\nWas ift nun aber das Wefen und der Nutzen des Athmens? Wird dadurch wirklich nur etwas Kohlen-ftoff ausgefondert? W\u00e4re dies, warum findet \u00fcberall derfelbe Procefs Statt? H\u00e4tte der Kohlenftoff nicht eben fo gut auf andre Art, z. B. als gekohltes Waffer-ftoffgas u. f. w., weggefchafft werden k\u00f6nnen? Warum ift immer Sauerftoff nothwenclig, der wahrfcbein-lich nicht in die Lungen tiitt, fondern fogleich mit der Kohlenf\u00e4ure weggefchafft wird?\n' Oft hat man diefe Fragen beantwortet, und die Phyfiologen haben fielt vielfach, doch vergeblich, bem\u00fcht, (ie gen\u00fcgender zu beantworten. Viele Theorieen hat man gebildet, und bis vor kurzem war eine, nach welcher die thierifche W\u00e4rme aus dem Athmungspro-cel's hervorging, fehr allgemein angenommen, allein auch diefe f\u00e4llt, da die Thatfachen, worauf fie (ich ftiitzte, beftritten find. Dennoch h\u00e4ngen ohne Zweifel Aneignung und W\u00e4rmebildung eng mit dem At Innen zufammen, ungeachtet wir, weil es Lebensproceffe find, wahrfcheinlich immer \u00fcber ihr inneres Wefen in Ungewissheit bleiben werden.\nH \u00df","page":115}],"identifier":"lit14821","issued":"1820","language":"de","pages":"78-115","startpages":"78","title":"\u00dcber die Blutbildung und das Blut im Allgemeinen: Annals of philosophy, Vol. XIII, p. 12-26, p. 265-279","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:56:56.468230+00:00"}

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