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Über die Lage des Fötus in der Gebärmutter: Opusc. scientis. dò bologna, Tom. III, p. 330 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:53:08.133311+00:00","id":"lit14838","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Termanini","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 282-291","fulltext":[{"file":"p0282.txt","language":"de","ocr_de":"282\nIX,\nTesmanint, Profeffor der Chirurgie und\nEntbindungskunde zu Bologna, \u00fcber die\nLage des F\u00f6tus in der Geb\u00e4rmutter. (\u00dcpufc. feientif. db Bologna. Tom. 111.\np. 3 3\u00b0 ff-)\nBekanntlich warf Hippokrates die fchwere Frage auf, ol> \u20181er F\u00f6tus in der Geb\u00e4rmutter den Kopf nach oben oder unten gewandt habe. Nach ihm war es, felbft \u25a0wenn man ihn in der Geb\u00e4rmutter fuche, nicht m\u00f6glich, dies zu entfcheiden ')\u25a0 Da er felbft\u2019) fagt, dafs bei der normalen Geburt der Kopf zuerft eintritt, fo meinte er hierunter offenbar eine weit fr\u00fchere Periode der Sch wangerfcha ft.\nDie folgenden Aerzte ber\u00fcckfichtiglen Hippokra-tes Meinung wenig, und luchten die Lage des F\u00f6tus in den verichiedenen Perioden zu beftimmen. Galen 3) nimmt in der Unterfuchung \u00fcber die Entftehungsperiode der verichiedenen Organe an, dafs da<- Gehirn die h\u00f6chfte Stelle einnimmt. Diefe Meinung erhielt fich 14 Jahrhunderte lang bis auf A. ai/.zi 4), der gleichfalls behauptete, dafs der F\u00f6tus bis zur Geburt mit dem Kopfe nach oben gerichtet luy, dann aber lieh nach unten wende 5)*\nl) De natura pneri. n. 5\u00ce-s) Loc. cit. n. 37-\n3 > \u201e Quod cerebrum appe\u00eetamus, in fnblimiore feie conftitu-tum: cov au Lern et bepar illi fubjecta. \u201c Gap. 8.\n4.) \u201eRatio et auctoritas (Galcni) liraient, experientiaqueipfa.... a' me comprobutum fuit--------cum uterus ovali forma lit prae-\nsens , ejusque fuprema pars caeteris fit capacior.... capiti contineudo earn (natura) deftinavit.\u201c Cap. 12.\nPuer itaque perfectionem adeptus, cum jam alimentum, quoi a matre fuggerebatur, ipfi non fufficiat, locorumqu\u00bb","page":282},{"file":"p0283.txt","language":"de","ocr_de":"083\nAndere nehmen an, dafs diefe Umkehrung im achten oder fiebenten Monate gefch\u00e4he, wohin (Ich auch Haller, ungeachtet er die Zeit ungewifs nennt, zu neigen fcheint 1 ). Nach Levret gefchieht dies gew\u00f6hnlich nicht vor dem vierten Monat.3 ) Er, fo oft der Wider f\u00e2cher vom Mauriceau, ftimmt ihm doch in den drei unten angef\u00fchrten Aphorismen 3) bei. R\u00f6derer hatte \u00e4hnliche Anfichten 4), und auch Stein *), eben fo mein Vorg\u00e4nger, der unfterbliche Galvani, theilte fie.\nAndere Schriftfteller hatten die entgegengefetzte Meinung, dafs der F\u00f6tus den Kopf nach unten gewendet habe, allein die fchwaclien Gr\u00fcnde, worauf fie lieh ftiitzten 6), verfchafften ihr wenig Anh\u00e4nger, und auch diefe wagten fie nicht \u00f6ffentlich gegen die erften zu behaupten. Indeffen gefch\u00e4he dies im fechszehnten Jahr-\nanguftia, et fuo pond\u00e9r\u00e9 intus contineri diutius neqneat, a foperiori in inferiorem partem caput convertit, validisque interim motibus agitatur, quibus obvolventes membranas jux ta inferiorem praecipue partem divellat, fi bique viam ad exitum paret. \u201c Loc. cit.\nj) \u201eFacile d\"dero , incerto tempore caput inferiora pelvis oc-cupare.\u201c Elem. P\u00eeiyfiol. etc. T. X. Lib. 29. Sect. 5. $. 5.\n2)\tL\u2019 Art des Accouch. Seconde Part. Chap. 6. Sect. 5.\n3)\tLoc. cit. Supplem, aux ouvrages de M. A. Lcvrct. Art. 11. Sect. 26. Anhor. de Mauriceau l\u00f6jj. 169. 170.\n4.) Eiern. Artis Obftetr. Cap. 4.\n5)\tArte Oftetricia tradotta da Monteggia. P. 1. See. 3. Cap. 6,\n$\u2022 3 vj.\n6)\t\u201eEffe autem pueros in utero VaiTO dieit capita infimo nixos, furfum pedibus elatis; non ut hominis natura eft, fed ut arboris; nam pedes ernraque arboris appellat ramos, caput ftirpem atqtie caudicem.\u201c Auli Gelii Noctes Atticae, Lib. 16-Cap. i\u00e4. ad uf. Drlph. Parif. l\u00e9gl.","page":283},{"file":"p0284.txt","language":"de","ocr_de":"284\nhundert durch Columbus *), im achtzehnten durch Onymos \u2019), der fie durch phylifcheGr\u00fcnde unterft\u00fctzte, und die englifcbe und franz\u00f6fifche Schule welche fie durch die Praxis zu beweifen fuchten.\nIndefl'en fcheinen mir die letztere Gr\u00fcnde wenig zu beweifen; denn, wenn de la Motte* * 3 4 5), Smellie *) und andere beim Abortus von 4,5,6 Monaten den Kopf des F\u00f6tus nach unten gerichtet fanden, fo fallen Aianzi 6), Maurineau. 7 8), Levret *), Stein 9) und viele andere fehr erfahrne Geburtshelfer h\u00e4ufiger das Gegentheil, Bei fr\u00fchzeitiger Geburt find regelwidrige Lagen fo h\u00e4ufig, dafs mau hieraus die nat\u00fcrliche Stellung nicht ableiten kann.\nDie befte Geburt fchien mir aus dem Verh\u00e4ltnis zwifchen dem Inhalte der Geb\u00e4rmutter und der Gr\u00f6fse des F\u00f6tus und dem fpecififchen Gewicht der verfchiede-nen Theile des F\u00f6tus zu entnehmen zu l'eyn,\t\\\n}) \u201eJam enim explofa illornm fententia eft, homines prius-quam utcrnm exeant, fimiarum inftar, feu funambuloi um et Mimorum a capite ad pedes, vel e contra dilabi, et pro-cumbere, vel e converfo. Id enim loci anguftia minime patitnr. \u201c De Re Anat. Lib. 12. De fitu infantis in utero, pag. 252.\ns) In Differt. Leid, anno 174.9. apud Haller, de qua infra.\n3)\tDe la Motte, Smellie, Monro, Hunter, Burton, Baude loccjuc, Bichat etc.\n4)\tTrait\u00e9 des Accouch. Lib. 1. Chap. 2J. Obferv. 59. 55.\n5)\tTrait\u00e9 des Accouch. T. 1. p. 182.\n6)\tLoc, cit.\n7} Loc. cit.\n8)\tLoc. cit.\n9)\tLoc. cit. \u00a7. 39I,","page":284},{"file":"p0285.txt","language":"de","ocr_de":"285\nIn Bezug auf den erffen ift die Geb\u00e4rmutter und der F\u00f6tus, wie ihn fchon Hippokrates befchrieb 1 * ), oval; .1er K\u00f6rper des letzter\u00bb ift im fiebenten bis neunten Monat fo grofs, die Menge des Kindswaffers ietzt gew\u00f6hnlich fo gering1), dafs der Querdurchmeffer der Geb\u00e4rmutter weit kleiner alsdie Achte des Stammes des F\u00f6tus ift, fo dafs diefer faft die ganze Geb\u00e4rmutterh\u00f6hle einnimmt 3), und lieh unm\u00f6glich in derfelben w\u00e4lzen und \u00fcberfehlagen zu k\u00f6nnen fcheint.\nDa aber froher die Menge des Kindswaffers fehr grofs, der F\u00f6tus fehr klein ift, fo k\u00f6nnte doch in den erften 6 Monaten diele Umw\u00e4lzung, Statt finden,\nHiegegen aber fpricht das fpecififche Gewicht der F\u00f6tustheile. Gewifs ift jetzt der F\u00f6tus in der betr\u00e4chtlichen Waffermenge ganz beweglich 4 5). und nur das fpecififche Gewicht feiner Theile beftimmt feine Lage. Birhat f) glaubt mit Baudclorcjue 6), dafs der F\u00f6tus in der erften H\u00e4lfte der Schwangerfchaft wegen feiner Leichtigkeit und der K\u00fcrze des Nabelftranges keine be-\nt) De Morb. Mulier. Lib. I. n. 50.\ns) Baudelocque L\u2019 Art des Accouch. T. J. P. I. Ch. 4. Sect, J. n. 416.\n}) Conftantini Varolii Anat. Lib. 4, Cap. 5. p. Ilo. Tiegneri de Graaf de Mutier, Organ, generat. iriferv. Cap. 15, p. 27g, *79-\n4)\tHaller Loc. cit. ,.Et ego certe in ovo prirnnm humano, quo tempore aquae in eo portio major eft, foetum undique mobilem vidi. Quanidiu aquae multum in ovo eft, F\u00f6tus libere per eum humorem movetur, et circa umbilicalia vafa, tam-quam circa cardinem etc.\n5)\tTrait\u00e9 d\u2018 Anat. Defcript. Tom. 5. Trois, part. De V Oeuf etc. Art. deux. $. II.\n6)\tLoc. cit. n. 412.","page":285},{"file":"p0286.txt","language":"de","ocr_de":"286\nftimmte Lage haben k\u00f6nne uncl feine Stellung leicht ver\u00e4ndere, bis er in einer gewiffen Periode der Entwicklung eine bleibende, am gew\u00f6hnlichften den Kopf nach unten, annehme.\nAllerdings mag nun wohl anfangs fich der F\u00f6tus frei bewegen und feine Stellung ver\u00e4ndern, allein theils glaube ich nicht mit Bichat, dal's dies bis gegen die Zeit der Geburt gefchieht, theils glaube ich, dafs er, wenn die bewegende Urfach wegf\u00e4llt, nicht auf geradewokl eine beftimmte Stellung annimmt, fondern immer zu der hinneigt, welche das fpecinl\u2019che Gewicht feiner Theile ihm vorfchreibt, indem man fonft nicht begreift, wie er in einer gewiffen Periode der Entwicklung fait immer die normale Lage annimmt.\nDie Lage nun, nach welcher der F\u00f6tus von den el ften Monaten an hinftrebt, fcheint mir die mit dem Kopfe nach unten zu feyn. ln der That ift der Kopf von den erften zwei Monaten an das gr\u00f6fste Ende des \\vurmf\u00f6rmigen K\u00f6rpers 1 2 ). Hiebei hat lieh auch As-drubali 3) beruhigt, um dem F\u00f6tus feine normale Lage anzuweifen, indem er fich auf das Gefetz der Schwere ftiitzt, dafs ein ft\u00e4tiger uncl homogener K\u00f6rper fich mit dem Theile nach unten neigt, wo er am meifien Umfang hat. Durch homogen will er unftreitig die Gleichheit der Dichtigkeit bezeichnen, welche erden verfehle-denen Theilen des F\u00f6tus zufchreibt, indem fich fein Gefetz fonft nicht mit der Pliyfik vereinigen w\u00fcrde. Nach Stein 3) ift zwar der Kopf des F\u00f6tus immer der gr\u00f6fste, nicht aber darum der fchwerfte Theil. Bur-\n1)\tBiehat loc. cit.\n2)\tTrzttato generale di Oftetricia Sec, Ediz, T. I. C, 20. $. IS~.\n1) Loc. cit. \u00a7, 397.","page":286},{"file":"p0287.txt","language":"de","ocr_de":"1287\nton *) gellt weiter und fetzt feft, dafs der Kopf des F\u00f6tus im Verh\u00e4ltnis zum \u00fcbrigen K\u00f6rper m ilcr erften Periode der Bildung verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig doppelt fo viel Volum als in den letzten Monaten habe, und es ilaher wahrfclieinlich ift, dafs er um fo viel fchwerer l'ey. Burtons Wahrfcheinlichkeit hatte Onymos gewifferma-fen zur Gewifsheit erhoben , und man begreift nicht, wie diefe treffliche Difl\u2019ertation \u00fcberfehen werden konnte l) * * * 5).\nDen unten angef\u00fchrten Gr\u00fcnden von Onymos f\u00fcge ich noch bei, dafs, fo oft der F\u00f6tus durch die Bevve-\nl) Syft. nouv, del\u2019 Art. des Accoucii. T. I. 40.\ne) De naturali foetus in uteri fitn. Apud Haller Difput. Anat. Select. Vol. 5. \u00a7. 5. \u201eSunt igitnr duae proprietates, qoae latent in ftruccura et conformatione partium , nimiruxn pondus fpecificum et Volumen: ex illis fane commodus litns fe-quitur: hae vero partes non poffunt effe aliae, quam lolum caput, cui quoque bafce proprietates ineffe nemo dubitabit \u00a3tenim ex $. 3. patet, illud eife earn partem , quae maximum Volumen conftituat, uti et folus afpectus doret. Sic quoque illi maximum ineffe pondus fpecificum, examen anatomitum ftructurae demonftrat, ut pote quae deniior reliqujs pai ti-\nbus.\tSed ubi eft major deniitas, ibi pondus majus eft; con-ftat enim ex pbyficis, pond\u00e9ra effe ut denfitaces. Uitrrius ergo jam examinandum, quomodo ex his prop, ietatibus fitus et qualis fequatur. Scimus iterum ex phyfici.-, corpus diver-fae denfitatis ac ponderis, fi fluido in vafe fat amplo immit-tatur, diverfa quoque vi in fluidum ipfum agere; nt fcilitet ea pars corporis, refpectu reliquarum majoris ponderis. majori quoque vi et celeritate verfus giavitatis centrum d\u2019elcen-\ndat.\tEx dictis praecedentibus (\u00a7, 3 et 5) caput foetus eft ea pars, quae refpectu aliarum poffidet maximum volumen at-que pondus, eftque ute. us capacitas fat ampla. liquore amnios plena: lit orificium internum uteri centrum gravitatis, embryo in eo fpectatus, ut corpus illud fluido immerfum vide-bimus idem momentum defcenfus . partis denboris effe\u2019 ra. tione aequali cum pond\u00e9r\u00e9. Aft pondus extremi fupeiions, five capitis, praevalet illi inferioris, cui adhuc accemt voiu-\nmen; neceffario eaput majori vi et celeritate verfus centrum","page":287},{"file":"p0288.txt","language":"de","ocr_de":"288\ngungen der Mutter aus der von ihm angenommenen Stellung tritt, und wenn die bewegende Uriache auf-h\u00f6rt, immer in feine urfpriingliche Stellung zur\u00fcckzu-treten ftreben wird, und dafs er, fobald er den Entwicklungsgrad erreicht hat, bei welchen er wegen der Enge der Geb\u00e4rmutter fich nicht mehr frei bewegen kann, leichter und \u00f6fter die Stellung behalten wird, welche das Geletz der Schwere ihm vorfchreibt, als dafs er eine andere einn\u00e4hme. Dies wird del'to deutlicher, wenn man fich den F\u00f6tus wie eine Waage an dem Nabel-ftrange h\u00e4ngend denkt, wodurch er mehr, als wenn er nicht aufgeh\u00e4ngt w\u00e4re, zur Annahme jener Stellung geneigt wird. Aus diefer, von mir aulgeftellten Vergleichung desF\u00f6tusmit einer Waage zieheich denSchlufs, dafs, da der Nabelftrang gegen das untere Ende des F\u00f6tus angeheftet ift, fich der k\u00fcrzefte Arm der Waage, welche er darftellt, auf der obern H\u00e4lfte des Unterleibes, der Bruft und dem Kopfe deffelben befindet, fo dafs, auch wenn der Kopf nicht der dichtefte Theil w\u00e4re, doch die obere H\u00e4lfte des K\u00f6rpers herabfinken w\u00fcrde.\nIch habe immer geglaubt, dafs diefer Satz, wenn er fich mit clemGefetze der Phyfikundder anatomifchen Unterfuchung beweifen l\u00e4fst, auch finnlich darftellbar feyn m\u00fclfe, und mich daher gewundert, dafs man nicht beobachtet hat, welche Lage die abortirten F\u00f6tus aufsei halb der Geb\u00e4rmutter annehmen, wenn man fie in diefelben Bedingungen als innerhalb derfelben verfetzt *). Da ich nun zu diefem Behuf viele Jahre hindurch in der\nhiefi-\n. mnvebitur, quam alterum extremum ; proin caput Foetus Temper inferiorem partem uteri occupabit. \u201c i) \u201eChiunque prenda pel cordone ombelicale un Feto, lo ve-dri fempre pendere capovoltato. \u201c Opere Anat. e Cctus. di A. Bertraadi Tom. 8. Cap. 2. pag. 5a. n. 77. Quefto era il\nmodo.","page":288},{"file":"p0289.txt","language":"de","ocr_de":"289\nbiefigen Univerfit\u00e4tsfammlung viele F\u00f6irs zurammenge-bracht hatte, beobachtete ich, welche Lag* \u00aber F\u00f6tus anuimmt, wenn man das Gefufs umkehrt, in welchen er fielt mit der Placenta befindet. Hier fand ich Folgendes.\nEin Abortus von 14 Tagen, von der Gr\u00f6ise einer grofseti Anteile, der GaltaJt einer Bohne, defien Kopf fielt auer feitr wohl von dem au 'em Ende des Stammes unierlcheidet, wendet lieh, wenn man das Glas fo um-kehrt, dals der F\u00f6tus an der Placenta h\u00e4ngen bleibt, mit den Stamme fenk recht, doch lo-, t.'afs der Kopf etwas tiefer iteht. Ein anderer, 1 Monat alter, von der Grolse einer grofsen Bohne, heilt fielt fcltief mit dem Kopte nach unten, dem Steifs nach oben. Eben l'o ein zweimonatlicher, aber mehr fenkrecht, und den Kopf mehr nach unten. Dies ilt alles defto deutlicher, je gr\u00f6lser der F\u00f6tus ift. Bei einem iechsw\u00fcchentiicheti F\u00f6tus, defien Kopf tbgerilTeti war, wandte lieh fogar die obere K\u00fcrpcrh\u00e4h'tc mehr nach unleu.\nAus dteicii Gruivien und Beobachtungen ersieht fielt wohl deutlich, dais tier Kopf ties h\u00f6tus im normalen Zultaude w\u00e4hrend der ganzen Schwangerfchaft nach unten gewandt ift ; auch ilt dies lehr zweckm\u00e4fsig, indem fp\u00e4terhin leicht wegen Enge tier Geb\u00e4rmutter der F\u00f6tus die Umw\u00e4lzung nicht vornehmen k\u00f6nnte, und daher eine abnorme Lage eritftehen w\u00fcrde.\nlndeffen reicht diele Lage des F\u00f6tus nicht zur Herbeif\u00fchrung einer normalen Gebert hin. Daher ift die gegenw\u00e4rtige Unlerfuchung ein Tlteil eines andern, wenig beachteten Problems *), woher es komme, dafs der\nSo machte A. Bcrtrandi, meines Wiffens zuerft den Verfuch.\n1) Doch hat Onymos hier\u00fcber viel Licht verbreitet (a. a. O. S.\nP SO Praeter haec (j. 6.j aliud adimc eit, tjund ad. commo-\nM. d. Archiv. VL. 2.\t^","page":289},{"file":"p0290.txt","language":"de","ocr_de":"F\u00f6tus die Lage anniinmt und beh\u00e4lt, in welcher derRiicken gegen die vordere Fl\u00e4che des m\u00fctterlichen K\u00f6rpers, die Stirn gegen den Vorberg gewendet ift. Da bei diefer Stellung die Geburt am leichteften ift, fo fcheint fie nicht zuf\u00e4llig zu feyn, und die Urfachen muffen ausgemittelt werden.\nOffenbar wird die Aufl\u00fcfung diefes Problems durch die des vorigen fehr erleichtert. Der Kopf finkt wegen feiner fr\u00fchen Entwicklung, verm\u00f6ge feines fpecififchen Gewichtes, herab. Hierzu kommt, dafs er in Verbin\u00ab\ndam geftationem, aeque ac partum Facitem reddendum requiri-tur, fcilicet ut Foetus facie, thorace et abdomine vertebra\u00bb matris, dorfo vero hujus abdomen refpiciat, id quod aeque non adeo difficile erit intellectu, cum haec uti priera non ex facultate quadam, aut inftinctu naturali a Foetu ipfo perfici-antur, fed eadem plane femplicitate et partium dispoiitione contingent. Ex data 0. 3.) defcriptione patet, fuperficiein uteri internam aequabilem et ovalirotundam effe, huic vero ex parte limilem fuperficiein Foetus, hujus tarnen Faeiem po-fteriorem, majorem et aequabiliorem anteriori, ut pote pin-res angulos propter extrernitates habenti, Uterus vero quo ma\u00bbis increfcit, eo altius in abdomen adfeendit, ubi directio-nem fuam parum mut\u00e2t, ac magis vertus anteriora inclin\u00e2t, propter mindern ibi refiftentiam, cum curvatura fpinae prae-cipue in foemiuis vertus anteriora fat magna fit ; Foetus vero ita 0.6 ) fitus, non in axe uteri ponitur, fed extremo fu-periori refpectu uteri circa axim movetur, ut mntatum gravi-tatis centrum fequatur. Quare Temper uteri fnperficiem in gravitatis centro tangit, utpote ab ea parte fuftentatus quie-tem quafi affectans ; Sed cum dime fuperficies aequabiles, lae. ves, iibiqne refpondentes facilius inter fe congruant, qualis eft in dorfo Foetus, ad earn uteri, erit neceffario ex eadem ratione dorfum Foetus mufeulis abdominalibus matris etc. ob-verfus, praecipue trunco matris erecto. Cui fortaffe etiam contTibuit moleftia et incommodum, quod fitus oppo/ita fuper-ficie procuraret, cum e contrario hie commodus utrique. Ex liis quoque discimus, quomodo propter directionem corporis mutatam haec fe invicem fequantur , et mutata denuo in pri-ftimim redigantur ftaturn","page":290},{"file":"p0291.txt","language":"de","ocr_de":"291\ndung mit der Bruit und dem Unterleibe an und f\u00fcr lieh fchwerer als der unterhalb des Nabelftranges befindliche Theil ift, wozu noch geh\u00f6rt, dafs unter den normalen Bedingungen die Placenta an dem Geb\u00e4rmuttergrunde angeheftet ift.\nErw\u00e4gt man nun die W\u00f6lbung der Wirbelf\u00e4ule, die grofse vordere Aush\u00f6hlung des Mutterk\u00f6rpers, die Neigung des Beckens, welches an der Schamfuge weit niedriger als am Vorberge ift, die damit verkn\u00fcpfte Neigung der Geb\u00e4rmutterachfe, fo erkl\u00e4rt lieh, weshalb der Steifs, der zweite Arm der Waage, welche der am Nabelftrange h\u00e4ngende F\u00f6tus bildet, fich vorzugsweife nach vorn wendet, indem der Schwerpunkt des F\u00f6tus in ihn f\u00e4llt.\nDiele drei Bedingungen tragen wefimtlich zur Be-ftimmung der normalen Stellung des F\u00f6tus bei. In der That befanden fich vier hirnlofe F\u00f6tus, welche ich vor mir habe, in der Querlage, vermuthlich, weil fie, in Ermangelung desUebergewichts von Seiten des Kopfes, die normale nicht annehmen konnten. Dies bezieht fich auf die erfte Bedingung. In Bezug auf die zweite hat fchon Stein 1 ) bewiefen, dafs die regelwidrige In-fertion der Placenta die vorz\u00fcglichfte Urfache der regelwidrigen Kindslage ift. F\u00fcr die dritte fpricht der Um-ftand, dafs bei rachitifchen Perfonen, wo die VVirbel-iaule ftark nach aufsen gew\u00f6lbt ift, der F\u00f6tus fich mit. der R\u00fcckenfl\u00e4che gern gegen die Lendenaush\u00f6hlung der Mutter wendet.\nWie der Mangel einer oder mehrerer diefer drei Bedingungen der normalen Lage des F\u00f6tus die abnorme Stellung deffelben bedingt, ergiebt fich leicht aus den vorher aufgeftellien S\u00e4tzen.\ni) ioc. cit. P. I. Sect. 9. Cap. 6. \u00a7. 40}. \u2014 \u2022 P. *. Sect. t. Cap. 4.\nT 3","page":291}],"identifier":"lit14838","issued":"1820","language":"de","pages":"282-291","startpages":"282","title":"\u00dcber die Lage des F\u00f6tus in der Geb\u00e4rmutter: Opusc. scientis. d\u00f2 bologna, Tom. III, p. 330 ff.","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:53:08.133317+00:00"}

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