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Über Gliedmaaßenverkrümmung: Aus dessen Exercitationes pathologicae. Mediol., 1820, p. 138 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:53:10.239116+00:00","id":"lit14848","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Palletta","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 333-337","fulltext":[{"file":"p0333.txt","language":"de","ocr_de":"333\nHI.\nPalletta \u00fcber GKedmaafsenverkr\u00fcm-xnnng. (Aus deffen Exercitatio:?^ p.tho\u00ab logicae. Mediol. igao. p. j 3 g ft, )\nDer Gliedmaafsenverkr\u00fcmmung find befonders Bande und F\u00fcfse, vorz\u00fcglich h\u00e4ufig die letztem, unieru-ox-fen. Die Hand ift dann nach innen gewandt. Codais der R\u00fccken nach oben, die Hohlhand nach unten, des Daumen nach innen, der Zeigefinger nach aufsen lieht und keine R\u00fcckw\u00e4rtsbeugung m\u00f6glich ii't. Die Eilen\u00bb bogenr\u00f6bre reicht weiter bis zur Handwurzel herab, dis Speiche ift k\u00fcrzer und nimmt die Handwurzelknochen mit einer breiten Oberfl\u00e4che auf. Die beiden Reihen von diefen find auf eine, faft kaum zu befchreibende Weife verwirrt und fo vermengt, dafs fie, von aufsea nach innen abfteigend, auch die ganze Hand nach innen wenden.\nln einem merkw\u00fcrdigen Falle, den ich habe, fehlten auf der rechten Seite Ellenbogenr\u00f6hre und Speiche; das Oberarmbein verbindet fich unten mit einem dicken, dreieckigen Knochen, auf den drei andere, ungef\u00e4hr viereckige folgen, an welchen zwei Finger fitzen. Die v Hand ift ferner nach hinten gewandt und das Oberarmbein felbft unten m\u00e4lsig nach hinten gekr\u00fcmmt.\nDie auf \u00e4hnliche Weile entftellten Fiifse find io nach innen gebogen, dafs die Sohle nach hinten und e\u00eewas nach oben, der R\u00fccken nach vorn und etwas nach unten fieht. Der R\u00fccken ift zu ftark gew\u00f6lbt, entweder, weil die .Fortlatze des W\u00fcrfelbeins und Ferfenbeins ft\u00e4r-ker vorfpringen, oder weil der ganze K\u00f6rper auf dem \u00e4ufsern Fufsrande ruht. Meiftens leiden beide F\u00fcfse zugleich , fo dafs die Spitzen ihrer Zehen einander entge-.gengewendet find. Bei Neugebornen kann man F\u00fcfse diefer Art leicht in die gew\u00f6hnliche Lage bringen, fehr","page":333},{"file":"p0334.txt","language":"de","ocr_de":"fchwer aber darin erhalten. Bei einigen fchien der innere Kn\u00f6chel zu fehlen, oder weuigftens zu klein zu fevn, fo dafs deshalb der Fuis den Anziehern folgte. Bei einigen, wo fich der innere Kn\u00f6chel gewils fand, lchie-uen diefe Muskeln allein durch zu ftarkeTh\u00e4tigkeit den Fuis nach innen zu ziehen.\nAufserdem ergab fich durch die Unterfuchung einiger Leichen Ab\u00e4nderung der Lage und Verbindung verfchiedner Knochen. In einem Knaben von fechs Tagen verband fich das Kahnbein nicht gerade mit der halbkugel f\u00f6rmigen Erhabenheit oder dem Kopfe des Sprungbeins und hatte nicht diefelbc Richtung mit dem Schienbein, fondern lag. nach innen gefchoben, dicht unter dem innern Kn\u00f6chel. Der Sprungbeinkopf hing daher nur mit dem Ende der Gelenkh\u00fchle des Kahnbeins zufummen, und fein Hals war, um auch diefes nur zu erreichen, mehr nach innen geneigt. Uebrigens wurde der H\u00f6cker de s Sprungbeins oben zwifchen den beiden Kn\u00f6cheln aufgenommen.\nZwilchen dem innern Kn\u00f6chel und der Gelenkh\u00f6hle des Kahnbains; befand fich ein lockeres Kapfel-band, das von dem gew\u00f6lbten Theile des innern Kn\u00f6chels zu einer glatten Gelenkh\u00f6hle reichte, die an der innern Fl\u00e4che des Kahnbeins faTs.' Die \u00fcbrigen Fufs-wurzelknochen folgten der Neigung des Sprungbeins, und es war fchwer, die Abweichungen eines jeden in einem fo zarten Kinde zu bemerken.\nBei einem einj\u00e4hrigen Kinde ftieg das Schienbein gerade herab, und beide Wadenbeine (denn gew\u00f6hnlich befindet fich der Klumpfufs auf beiden Seiten) waren' etwas gegen das Schienbein nach innen gewandt, fo dafs lieh zw]feilen beiden kein Zwiichenraum befand. Hier ift es nun ungewifs, ob dies urfpr\u00fcnglich Statt fand, oder Folge \u00ablos Auftretens bei einem einj\u00e4hrigen Kinde war. Die gew\u00f6hnlich innere Seite des Fufses war nach","page":334},{"file":"p0335.txt","language":"de","ocr_de":"335\noben, die \u00e4ufsere gegen die Erde, der R\u00fccken nach aufsen und m\u00e4l'sig nach unten, die Sohle nach innen und etwas nach oben gerichtet. Dies ift, je nachdem die Knochen mehr oder weniger verdreht lind, mehr oder , weniger deutlich.\nln diefem Falle wurde der obere Fortfatz des Sprungbeins fchief von der Gelenkfl\u00e4che des Schienbeins auf-genommen, fo dafs der gr\u00f6iste Theil feiner Gelenkfl\u00e4che dem Wadenbein, tier kleinfte dem Schienbein entgegengewandt war. Der glatte Kopf, wodurch er lieh mit dem Ivahnbeine einlenkie, war zu fchief nach innen und etwas nach unten gewandt, weshalb auch das Fer-fenbein fchief unter der \u00e4ufsern upd untern Fl\u00e4che des Sprungbeines lag. Wegen diefer Verdrehung des Fufses ber\u00fchrte der innere Kn\u00f6chel den innern Rand des Kabn-vbeins, der Ferfenh\u00f6cker dagegen lag unter dem \u00e4ufser-ften Kn\u00f6chel. Die l'iarke Achillesfehne zog das Fer-fenbein ftark an, und zugleich bewirkten die, im Zu-ftande der Zufammenziehung befindlichen Anzieher in de-felben Richtung die Verdrehung des Sprungbeines. Aus cliefen Gr\u00fcnden kann im Leben der Fufs fchwer oder gar nicht ausgeftreckt werden.\nIm Fulse eines Erwachfenen lag das Ferfenbein ganz nach aufsen und hinten, und lenkte fich vorn mit dem W\u00fcrfelbcine ein, feitlich unterft\u00fctzte es das \u00e4ufser-fte Ende des Wadenbeins und den \u00e4ufsern Theil des Sprungbeins. Der glatte H\u00f6cker des Sprungbeins, welcher der Gelenkfl\u00e4che des Schienbeins entfpricht, war eingedr\u00fcckt, hinten durch einen ungleichen Hocker vermittelt eines unbeweglichen Bandes mit den Knochen des Unterfchenkels verbunden, vorn nahm er das Kahnbein auf, welches etwas nach unten und innen geneigt war und fleh fogleich gegen den Kn\u00f6chel wandte'. Diefes Gelenk war \u00fcbrigens unbeweglich und der Menfcb war nicht auf der Sohle, hindern dem \u00e4ulsern","page":335},{"file":"p0336.txt","language":"de","ocr_de":"Fufsrpnde, n\u00e4mlich dem Ferfenbeine, dem Wiirfelbeine, dem f\u00fcnften Mittelfufsknochen und der f\u00fcnften Zehe\ngegangen.\nEine andre Art von Klumpfufs fahe ich bei einem Bauer, deffen Sprungbein l'chon lehr fr\u00fch ausgelenkt \u25a0war und eine Erhabenheit auf dem Fufsr\u00fccken bildete. Das Ferfenbein wurde, durch die Achillesfehne nach hinten und oben gezogen. Die Fufsfohle war fehr ftark ausgeh\u00f6hlt, ihr Ende und die Zehen gegen den Boden gerichtet. Der Fuis befand fielt im h\u00f6chsten Grade der Ausdehnung, fo dafs das Ferfenbein zwei Finger breit \u00fcber dein der andern Seite lag. Daher konnte er weder gebogen, noch feitw\u00e4rts bewegt werden.\nSchon Hippnkrates *) hat etwas \u00fcber den Klumpfufs , indem er fagt :\t\u201e Die von der Geburt an an den\nF\u00fcfsen Verkr\u00fcmmten k\u00f6nnen meiftens geheilt werden, wenn die Verrenkung nicht fahr grofs ii't, oder das Uebel erft lp\u00e4tcr eintritt.,c\nDie Einwartskr\u00fcmmung findet allo auf inehr als eine Art Statt. Meiftens gefchieht lie fo, dafs der Fufs nicht v\u00f6llig aus dem Gelenke f\u00e4llt.\nBei der Heilung ift zu bemerken, dafs das Schienbein gegen den innern Theil des \u00e4ufsern Kn\u00f6chels gewandt, dagegen das Ferfenbein gerade nach aufsen zur\u00fcckgedreht werden mufs, damit die vorftehenden Knochen in der Achfe des Fufses und von einer Seite deflel-ben zur andern zufammen kommen. Die Zehen muffen zugleich mit der grofsen Zehe fchnell nach innen geneigt und fo befeftigt werden. Ein ftarkes Klebpflafter \u2022und viele, aber nicht zu fefte, Compreffen und Binden, bei deren Anlegung immer der Fufs durch die H\u00e4nde fo befeftigt wird, dafs er fich etwas nach aufsen dreht, find anzuwenden. Dann mufs eine Sohle aus nicht zu\nl) De artic- Sert. VI. n. }I. Edit. Fae/u.","page":336},{"file":"p0337.txt","language":"de","ocr_de":"357\nfeftem Leder oder Blei, nicht der Haut zu nahe, fon-dern \u00fcber die letzte Binde, angelegt werden. Nnch-dem der Fufs verbunden und befeftigt ift, mois\tof\nder letzten Binde in der Gegend der f\u00fcnften\ta\n4i*.\u00fcbrigen geheftet, dann die Binde nach one\u00ab g. gen werden, damit Ge, w\u00e4hrend der Fufs geraue z\u00ab i-'Z-hen fcheint, \u00fcber den fieifchigen Theii der Wade gef\u00fchrt und fo genau befeftigt werde.\nIV.\nUeber die Pfanne. (Ebendaf. p. ff )\nUnterfucht man, vorz\u00fcglich in Bezug auf die Entfte-jiung der Verrenkungen des Oberfchenkels,' den Bail dtr Pfanne, fo ergiebt P.ch, dafs die harten und feiten Theile diefes Gelenkes nicht fo feft und volluandig find, tm das Ausweichen des Oberfchenkelkopfes lehr zu erfchweren.\nIn der That ift die H\u00f6hle der Pfanne im Verh\u00e4ltnis zu dem Oberfchenkelkopfe fehr grofs, und entbricht ihm nicht genau, fo dafs beide einander nicht \u00fcberall ber\u00fchren, und fchon deshalb ift die Verbindung \u00dcicht fo genau und feft als man gew\u00f6hnlich annimmt.\nUm mich genauer zu unterrichten, habe ich oft das H\u00fcftbein einer Seite mit dem Oberfcnenkelbein ner-ansgenommen, und von der innern Fl\u00e4che des H\u00fcftbeins aus die Pfanne ge\u00f6ffnet, fo dafs dadurch bald mehr, bald weniger, bald von unten, bald von oben, ein betr\u00e4chtlicher Theii des Oberfchenkelkopfes in der Pfan-\u00ab zum Vorfchein kam, ohne dafs die umgebenden B\u00e4nder und Muskeln verletzt wurden.\nMerkw\u00fcrdig und angenehm ift hier die Betrachtung der verfchiednen Stellungen und Bewegungen des","page":337}],"identifier":"lit14848","issued":"1820","language":"de","pages":"333-337","startpages":"333","title":"\u00dcber Gliedmaa\u00dfenverkr\u00fcmmung: Aus dessen Exercitationes pathologicae. 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