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Fall von einem, im Eierstocke gefundenen Fötus von der Größe, die er gewöhnlich im vierten Monat hat: Phil. Transact., 1820, p. 101 ff.

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{"created":"2022-01-31T16:56:23.699364+00:00","id":"lit14865","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Granvillet","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 392-395","fulltext":[{"file":"p0392.txt","language":"de","ocr_de":"von einer Faferhaut fehr feft umgeben, und jede enthielt einen vollkommen gebildeten, zufammengeroll-ten F\u00f6tus, deflen Knochen durch eine fehr harte, knochenartige Subftanz vereinigt waren.\nBeim Weibe ift es fehr ich wer, die Unterleibs-fchwangerfchaft mit Gewifsheit nachzuweifen, indem hier das Ei der Schwere wegen in die Beckenh\u00f6hle f\u00e4llt, und mit den Eierft\u00f6cken , Trompeten und beiden Mutterb\u00e4ndern verw\u00e4chft, fo dafs es ungewils bleibt, ob cler F\u00f6tus lieh in einem diefer Theile oder in der Bauchh\u00f6hle bildete. Dagegen bleibt bei den Thieren die Nabelgegend der abh\u00e4ngigfte Theil des Unterleibes und hieher rnufs das Ei fallen und fielt entwickeln, wenn es aus dem normalen Wege trat.\nXV111.\nG R a N v i l l e\u2019 s Fall von einem, im Eierftocke gefundenen F\u00f6tus von der Gr\u00f6fse, die er gew\u00f6hnlich im vierten Monat hat. (Phil. Transact. 1820. p, 10x ff.)\nFolgenden Fall theile ich mit, weil er fehr gut die Home iche Meinung \u00fcber die Art, wie das Ei bisweilen im gelben K\u00f6rper zur\u00fcckbleibt und der Embryo gebildet wird, beft\u00e4tigt.\nEine Frau von 39 Jahren ftarb, nachdem fie mit Ausnahme eines kurzen Zwifcheuraums ein halbes Jahr lang an verfchiedenen und heftigen Leiden darnieder gelegen hatte. Bei der Leichen\u00f6ffnung wurde, mit Ausnahme einer weichen, beweglichen , deutlich abgefon-derten Geichwulft, welche dicht \u00fcber der Schamgegend etwas links von cler weifsen Linie lag, \u00e4ufserlich alle\u00ab rsgelm\u00e4fsig gefunden.","page":392},{"file":"p0393.txt","language":"de","ocr_de":"393\nNach vorfichtiger Oeffnung des Unterleibes fanden fich in d\u00e7r Unterleibsh\u00f6hle einige Pfunde Blut zwifchen den D\u00e4rmen, zumal in der Beckenh\u00f6hle mehrere grobe Gerinnfel von reinem Blut, durch welche und das fliiffigeBlut alle Theile im Becken verdeckt wurden. Dies wurde aufsei dem durch eine Gefchwulft, welche viermal fo grofs als ein H\u00fchnerei war, und die fchwarz* r\u00f6thliche Farbe der umgebenden Theile hatte, bewirkt,\nln fie trat ein Geliil's von der Weite einer grofsen Raben\u2019eder, ein Aft der linken Samenpulsader. Ein kleineres, weit k\u00fcrzeres, hing mit der Samenblutader zufammen. Der untere und linke Theil war an zwei bis drei Stellen durchfichtig \u00a3nd durch die H\u00fclle entdeckte man leicht einen viermonatlichen F\u00f6tus.\nDer Sitz der Gefchwulft war der linke Eierftock, durch deffen allm\u00e4hliche Ausdehnung feine H\u00fcllen anfangs gleichm\u00e4fsig und vollkommen ausgedehnt wurden. Allm\u00e4hlich aber zerrifs er an drei Stellen, und fo ragten die Eih\u00fcllen zum Theil in die Unterleibsh\u00f6hle. W\u00e4hrend dielcs zerft\u00fcrenden Proc\u00e9d\u00e9s wurde auch der Theil der F.ierftocksh\u00fclle zerriffen, auf deffen innerer Fl\u00e4che der Mutterkuchen fafs, und hierdurch die Verbindungen derfelben zerft\u00fcrt, was dann den pl\u00f6tzlichen und t\u00f6dtlichen Blutflufs verurfachte.\nDie Geb\u00e4rmutter hatte fich betr\u00e4chtlich entwickelt, fo dafs fie faft fo grofs als nach der Empf\u00e4ngnifs war. Die W\u00e4nde waren verh\u00e4ltnifsm\u00e4fsig verdickt, der M und verfchloffen und bildete, wie bei fchwanger gewefenen Frauen, eine quere Spalte. Mehrere kleine rundliche Blafen umgaben den innern Muttermund und einen Theil des Halfes. In der Geb\u00e4rmutter fand fich weder Fl\u00fcffigkeit, noch Membran, noch ein anderes Gebilde. Der rechte Eierftock war grofs, gefund, enthielt viele deutliche, mit einer Fl\u00fcffigkeit angefiillte Zellen, und wurde durch einen langen, d\u00fcnnen, fehnigen Anhang","page":393},{"file":"p0394.txt","language":"de","ocr_de":"394\nmit den benachbarten Eingeweiden verbunden. Auch die rechte Eir\u00f6hre war gefund, hing aber durch einen kurzen dicken Faden, vermuthlich eine Verl\u00e4ngerung einer Franze,\u2019mit dem Muttergrunde zufammen.\nDie runden B\u00e4nder fchienen verdickt, aber gefund, die breiten waren ganz gefund.\nBeide Eir\u00f6hre waren vun aufsen nach innen nur bis zur H\u00e4lfte ihrer L\u00e4nge offen. Ihre Geb\u00e4rmutter\u00f6ffnung fehlte durchaus. Die linke war gefund und frei, vorz\u00fcglich an ihrem Unterleibsende , welches durchaus nicht mit der benachbarten Gefchwulft verbunden war.\nDie Bedeckungen der Gefchwulft wurden nicht durch eine Falte des Bauchfells, fondern durch die H\u00e4ute des Eierftockes gebildet.\nAus diefer Thatl\u2019ache und einer fernem Unterfu-chung ergab lieh :\n1)\tDieEmpf\u00e4ngnifs fand imEierftocke feibft Statt.\n2)\tDie Bildung des Mutterkuchens und die Entwicklung des F\u00f6tus war v\u00f6llig regelm\u00e4fsig.\n3 ; Das Ei war vollft\u00e4ndig, doch fehlte die hinf\u00e4llige Haut.\n4) Der gelbe K\u00f6rper folgt nicht auf die Empfang-nifs, fondern entfteht vorher, indem hier betr\u00e4chtliche Theile von ihm noch an einem Theile des Mutterkuchens hingen *).\nDer F\u00f6tus lag in einer der untern und \u00e4ufsern Eierftocksh\u00f6blen, und mufste hierin bis zur Zeit des Einreifsens v\u00f6llig enthalten gewefen feyn. Der Reft des gelben K\u00f6rpers und des Mutterkuchens, der hier um die H\u00e4lfte zu klein, aber gef\u00e4fsreicber und fchwam-miger war, hingen durch kurze F\u00e4den feft an der innern Fl\u00e4che der H\u00f6hle, worin die Empf\u00e4ngnifs Statt gefunden hatte\nM.\nO Offenbar folgt dies durchaus nicht.","page":394},{"file":"p0395.txt","language":"de","ocr_de":"In beiden Eierft\u00f6cken fanden fich mehrere Zellen, die, wie gew\u00f6hnlich durch den Alkohol zu kleinen, weifsen Mafien verh\u00e4rteten. Bauer's mikrofkopifche H\u00fclfe fetzte mich in den Stand, \u00fcbereinftimmend mit Home's Anfichten fie folgendermafsen zu deuten.\nDie kleinen runden, weifsen, undurchfichtigen K\u00f6rperchen in den Zellen des menfchlichen und S\u00e4ug-thiereierftockes crfcheinen, eine Zeitlang in Alkohol getaucht, ganz als gerinnbare Lymphe, die in Waffer leicht in K\u00fcgelchen, wie die in Blutwaffer befindlichen, zerf\u00e4llt. Hier aber erfchien diefe Maffe als ein felter, z\u00e4her Schleim, der, nicht in Waffer aufl\u00f6slich, durch Druck viel Oel, ohne die geringfte Spur von K\u00fcgelchen gab, was vermuthlich Folge von Krankheit war. Im rechten Eierftocke fand fich ein vollkommen gelber K\u00f6rper nicht weit von den Zellen, der keine folche undurch-fichtige weifse Maffe enthielt. Dagegen zeigte fich in zwei andern , gleich nahen Zellen, welche die befchrie-benen weifsen Gerinnfel enthielten, keine Spuren eines gelben K\u00f6rpers.\nIch enthalte mich jeder \u00e4rztlichen Bemerkungen, indem diefe hier nicht am Orte feyn w\u00fcrden.\nXIX.\nUeber einige Bildungsab weiclrangen. Von Dr. K A H L E 1 s.\nH.... in Z.... (einem Dorfe bei C\u00f6then) hat einen Sohn von zehn Jahren, an deffen rechter Oberextre-mit\u00e4t die Hand fehlt, und der fo geboren ift. Der Carpus dieler rechten Hand fcheint zwar vollkommen ausgebildet zu feyn, aber die Phalangen des Metacarpus find nur dreiviertel Zoll lang, die Finger fehlen, allein der Stumpf ift mit f\u00fcnf d\u00fcnnen und kurzen N\u00e4-","page":395}],"identifier":"lit14865","issued":"1820","language":"de","pages":"392-395","startpages":"392","title":"Fall von einem, im Eierstocke gefundenen F\u00f6tus von der Gr\u00f6\u00dfe, die er gew\u00f6hnlich im vierten Monat hat: Phil. Transact., 1820, p. 101 ff.","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:56:23.699370+00:00"}

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