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Über die Veränderungen des Knochengewebes im Alter und durch verschiedne Krankheiten: Bull. de la faculté de Médecine, T. 6, p. 299

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{"created":"2022-01-31T16:57:34.428884+00:00","id":"lit14870","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Ribes","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 446-450","fulltext":[{"file":"p0446.txt","language":"de","ocr_de":"446\nfindet, die Fnof ofe; a) bisweilen findet innere Einfau-gung Statt, der \u00e4ul'sere Anfatz fehlt, wo dann d\u00fcnne fchwaelie Cylinder entftehen, wie es oft bei Scbwiud-f\u00fcchtjgen der Fall ift; 3) bisweilen wird die feile Sub-i\u2019tanz der langen Knochen fchwammig und das Parenchym ift alienirt, wie bei Rachitifchen, Krebskranken; 4) auch die laugen und kurzen Knochen fchwinden ver-fchiedentlich, gew\u00f6hnlich durch Erweiterung der Ma-fchen; 5) die platten, oft durch Ann\u00e4herung der feiten Bl\u00e4tter, bisweilen felbft durch Zerft\u00f6rung derl'elben nach bedeutender Verd\u00fcnnung; 6) die Sch\u00e4delknochen, vorz\u00fcglich die Mitte der Scheitelbeine bieten diele Art des Schwindens, wobei das \u00e4ufsere Blatt lieh nach innen funkt, oft dar; 7) die Vergr\u00f6fserung der Nafen- und Zitzenzellen (?) ift eine \u00e4hnliche Thatfache.\nXXIII.\nRiBES \u00fcber die Ver\u00e4nderungen des Knochengewebes im Alter und durch ver-fchiedne Krankheiten. (Bull, de la facult\u00e9 de M\u00e9decine. T. 6. p. 299.)\nJVTehrere der Ver\u00e4nderungen der Knochen durch das Alter habe ich fchon fr\u00fcher im Allgemeinen gegeben *), jetzt betrachte ich lie etwas n\u00e4her.\nDer mittlere Theil der H\u00fcftbeine, der Schulterbl\u00e4tter und die Sch\u00e4delknochen werden, vorz\u00fcglich bei den Weibern, bedeutend cliinner. Das fchwammige Gewebe fchwindet, die beiden Platten aller diefer Knochen n\u00e4hern lieh einander, bleiben mehr oder weniger lange getrennt und verl'chmelzeu endlich zu einer d\u00fcnnen, lieh\n1) S. dielst Archiv Bd. 5. S. 454. 455.","page":446},{"file":"p0447.txt","language":"de","ocr_de":"4+7\nunter dem Finger biegenden Platte, die felbft bisweilen eine wirkliche L\u00fccke bekommt, welche nur durch eine bandartige Subftanz ausgef\u00fcllt wird.\nBei den Drehfchafen findet diefe Ver\u00e4nderung der Sch\u00e4delknochen beft\u00e4ndig Statt. Bei einem jungen Subject, das lange am chronifchen VY'afferkopf Jitt, deffen Fontanellen aber ganz verichwanden, fo wie die N\u00e4the v\u00f6llig gebildet waren, fand ich die Sch\u00e4delknochen ausgedehnt, und blofs in eine fefte, d\u00fcnne Platte verwandelt, die H\u00f6hle des Sch\u00e4dels bedeutend vergr\u00f6fsert. Sp\u00e4ter entftanden Stelienweife h\u00e4utige oder knorplige R\u00e4ume.\nVermutlilich entftehtdie Acephalie auch durch Zer-ft\u00f6rung der Knochen und Knorpel des Sch\u00e4dels.\nBisweilen tritt ein entgegengefet'zter Znftand ein. Nachdem die N\u00e4the verfchwunden find, werden die Knochen f\u00e9hrrdick, vermindern die Sch\u00e4delh\u00f6hle, dr\u00fccken das Gehirn zul\u00e4mmen und veranlagen dadurch Epiieplie, \u00f6ft Bl\u00f6dfinn. Nie fand ich dieGeifteskr\u00e4fte da, wo die \u25a0N\u00e4the \u00e4ufserlich gefchwundcn waren, ganz ungeit\u00f6rt, \u25a0dagegen kann man immer bei Greifen, wo der Geift un-gefchw\u00e4clit ift, auf vorhandne Kranz - und Sehuppen-nath, oft auch Pfeil - und Lambdanath rechnen.\nNoch habe ich zwei andre Arten von Ver\u00e4nderung des Sch\u00e4dels als Folgen des Schwindens der Diploe beobachtet. Bei der einen n\u00e4hert fich die \u00e4ufsere Platte 'der innern, daher dann \u00e4ufserlich Vertiefungen und D\u00fcnne an diefen Stellen. Bei der andern fchwindet die innere, und es entftehen innere Vertiefungen, felbft L\u00f6cher, vermuthiich in Folge der Vergr\u00fcfscrung Pachio-nifcher K\u00f6rper. Diefe Oeffnungen unterfcheiden fich in einem einzigen, von mir beobachteten Falle deutlich von denen, welche durch Hirnhautfchwamm entliehen. Die Oeffntmg war an der innern Fl\u00e4che ihres Randes d\u00fcnn, und hier nur ein feltss, glattes, kn\u00f6chernes Blatt vor-","page":447},{"file":"p0448.txt","language":"de","ocr_de":"Banden. Eine an den Rand geheftete Bandmaffe ver-fchlofs fie vollkommen.\nOft fah ich bei Schleimanh\u00e4ufungen in der Kieferh\u00f6hle die W\u00e4nde derfeiben erweicht, ausgedehnt und d\u00fcnn, knorplig, zum Theil felbi't h\u00e4utig.\nDas Schwinden der Knochen durch Aneurysma, Balggefchwulft, oder Hirnhautfchwamm fcheint mit leicht erkl\u00e4rlich. Das wachfende Aneurysma bem\u00e4chtigt fich des umgebenden Zellgewebes, um feinen Balg zu verft\u00e4rken. Auch legen lieh alle Bl\u00e4tter der Bei\u00bb haut allm\u00e4hlich um die Oberfl\u00e4che der GefchwuJft, und nach einiger Zeit ift der Knochen an diel'er Stelle von der Beinhautentbl\u00f6fst. Da die Zerfetzung des Schwamm* gewe'ies heft\u00e4ndig fortfehreitet, wird die, nicht weiter ern\u00e4hrte fefte Platte im ganzen Umfange der Ge-fchwulft zerft\u00f6rt, und fo k\u00f6nnte endlich der, ganze Knochen aufgel\u00f6ft werden. Diele Zerft.\u00f6rung des Knochens unterl'cheidet fich von der durch Beinfrafs bewirkten, weil fich an der angegriffenen Fl\u00e4che weder Eiter, noch Jauche, oder eine andere r\u2019l\u00fcfiigkeit findet.\nAn den Wirbelk\u00f6rpern fand' ich bisweilen blinde, von einer feften Platte bedeckte Vertiefungen von der Gr\u00f6fse einer Hafelnufs.\nBei Greifen vermindert fich die H\u00f6he der Wirbel-k\u00f6rper bedeutend, und die Ber\u00fchrungsfl\u00e4chen \u00fcberragen den Umfang derfeiben bedeutend.\nDer Winkel des Oberfchenkelhalfes verkleinert fich, der h\u00f6chfte Theil des Kopfes finkt oft in gleiche H\u00f6he mit dem grofsen Rollliiigel herab, die Pfanne ver-gr\u00f6fsert fich in dem hintern und obern Theile, die Ge-lenk\u00df\u00e4chen des Oberfchenkel - und Schienbeins werden platt, und das Knochengewebe \u00fcberragt fie hisweilen. Beim Fufsgelenke findet dal\u2019felbe Statt. Die Kr\u00fcmmungen der Wirbelf\u00e4ule, des Obenchenkelbeins und Schienbeins nehmen bedeutend zu.","page":448},{"file":"p0449.txt","language":"de","ocr_de":"44 9\nAlle diefe Ver\u00e4nderungen r\u00fchren von der Verminderung \u00ab1er Feftigkeit aller diefer Knochen her, und fie bewirken, zugleich mit dem Schwinden der Zwifchen-Wirbelb\u00e4nder, die Verk\u00fcrzung des K\u00f6rpers im Alter.\nAlle Knochen gel\u00e4hmter, oder auch nur durch eine Jahrelange Krankheit ihrer Bewegung beraubter Glieder fand ich d\u00fcnner und leichter als auf der andern Seite.\nAuf die mit dem Schwinden der Knochen zu-famtnenfallende H\u00e4ufigkeit der regelwidrigen Verkn\u00f6cherung und Steinbildung im Alter habe ich fchon fr\u00fcher *) aufmerkfam gemacht.\nIn Folge des faft g\u00e4nzlichen Stockens ihrer Ern\u00e4hrung heilen Br\u00fcche \u00e4ufserft langfam, felbft gar nicht. Nach drei Monaten fand ich bei fehr alten die R\u00e4nder des Bruches ganz unver\u00e4ndert.\nAusnahmsweife fand ich, aber fehr feiten, bisweilen die Sch\u00e4delknochen dick, dicht, fchwer, weifs wie Elfenbein, und die Venenkan\u00e4le faft ganz gefchwun-den,eben fo das Oberarmbein, Oberfchenkel - und Schienbein, befonders diefes, ver\u00e4ndert, und die Markh\u00f6hle fehr klein, dabei keine regelwidrigen Verkn\u00f6cherungen untl Steine.\nDie Ver\u00e4nderungen des Knochengewebes treten gew\u00f6hnlich erft nach dem 45ften Jahre ein.\nSie \u00e4hneln fehr denen, welche bei Gichtifchen, Scrophul\u00fcien, Krebskranken und Syphilitifchen Vorkommen. Die Knochen Schwindf\u00fcchtiger erleiden eine eigent\u00fcmliche Ver\u00e4nderung. Herr Magendie hat fo eben intereffante Unterfuchungen \u00fcber die mit dem Alter eintretenden Ver\u00e4nderungen des Lungengewebes angeftellt. Ich glaube aus diefen und eignen, \u00fcber das Schwammgewebe der Ruthe und der Knochen an\n0 A. \u00bb. O. S. 455-","page":449},{"file":"p0450.txt","language":"de","ocr_de":"gehellten fchliefsen zu k\u00f6nnen, dafs zwilchen den'Alter-Ver\u00e4nderungen des Gewebes derfelben die genauelte Analogie Statt findet, hei jungen und erwachsenen Subjec\u00ab ten fand ich die Zehen fier Rutiienk\u00f6rper klein, d$ Scheidew\u00e4nde dicht, gedr\u00e4ngt, bei Alten die Zellen im geraden Verh\u00e4ltnis zum Alter weiter, und die Scheidet w\u00e4nde d\u00fcnner und weiter abftehend, fo dafs flort dal Oueckfilber grofsen Widcrfland findet, hier den Zellk\u00f6rper lehr leicht ausdehnt.\nSehr wiinfchenswerth ift eine neue Analyfe der Knochen, um genau auszumitteln , welche Suhl tanz in den verfchiedencn Perioden des Lebens vorherricht.\nDie obigen Thaifachen und daraus gezogenen Schl\u00fcffe find die Piefidtate meiner eignen Unterfuchun-gen, und ich habe Ile feit igoo in meinen Vorlelungen vorgetragen.\nXXIV.\nBlainville \u00fcber die weiblichen Zeu-gungstheile und den F\u00f6tus der Beutel-thiere. (Bull, del\u00e0 foc. philorri. 1818. p. 2j;)\nBei den normalen Didelphen, d. h. allen, mit Ausnahme der Ornithorynchan und Echidnen, weicht der Kiei ltock und bis auf einen gewiffen Grad auch die Geb\u00e4rmut ter, nicht von dem Typus der \u00fcbrigen S\u00e4ugthier\u00ab ab. Der , den F\u00f6tus aufnehmende Theil der Geb\u00e4rmutter entlpricht dem H\u00f6rne derfelben, vorz\u00fcglich bei den Hafen. Weiterhin aber finden fich wefentiiehe Ver-fchiedenheiten : 1} endigt fich das Horn nicht mit I\u2014\u00bb M\u00fcndungen in die Scheide, fondein in einen gemein* fcliaftlichen , mehr oder weniger nach vorn verl\u00e4ngerten Gang, der in dem hintern Theile feiner Verl\u00e4ngerung immer blind ifi :\t2) geht, als Erfatzf\u00fcr diefe Art","page":450}],"identifier":"lit14870","issued":"1820","language":"de","pages":"446-450","startpages":"446","title":"\u00dcber die Ver\u00e4nderungen des Knochengewebes im Alter und durch verschiedne Krankheiten: Bull. de la facult\u00e9 de M\u00e9decine, T. 6, p. 299","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:57:34.428892+00:00"}

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