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Über die stärkste Entwicklung des Gangliennerven bei Blödsinnigen: N. J. de médec., Tom. IV, p. 40

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{"created":"2022-01-31T17:02:02.179493+00:00","id":"lit14883","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Cayre","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 464-466","fulltext":[{"file":"p0464.txt","language":"de","ocr_de":"464\nlieiten und in clen letzten Perioden der Schwinclfucht von chronifchen Entz\u00fcndungen.\nDie Behandlung diefes Zuftandes mufs daher weniger krampfftillend, als das Muskel und Verdauungs-fyltem ft\u00e4rkend feyn. Keineswegs find, wie man gew\u00f6hnlich annimmt, die Nervenkr\u00e4fte gefunken, fon-dern relativ gefteigert. Sowohl in der lleconvalescenz als in Nervenkrankheiten, vorz\u00fcglich bei Weibern, wird man durch diefeiben Mittel, vorz\u00fcglich durch St\u00e4rkung der Muskeln mittelft Bewegung, nicht aber durch krampf-ftillende und Nervenmittel, heilen.\nxxvir.\nCayre \u00fcber die ft\u00e4rkfte Entwicklung des Gangliennerven bei \u00dfiodlinnigen. (N. j. de tn\u00e9dec. Tom. IV. p. 40. )\nEine organifche Umwandlung oder eine von der gew\u00f6hnlichen abweichenden Bildung mufs nicht nur zu Aufkl\u00e4rungen in der Pathologie, i'ondern auch der Phy-fiologie leiten. Beide Zwecke werden, wo ich nicht irre, durch die fehr ftarke Entwicklung des Gangliennerven, die ich bei neun \u00dfi\u00f6dilnnigen fand, erreicht werden.\nBis jetzt hat man lieh hei den Leichen Bl\u00f6dfinniger nur mit der Unterfuchung der Geftult des Kopfes, des Zuftandes ries Gehirns in Hinficht auf Grofse, Gewicht, Fettigkeit, die Tiefe, Ausdehnung, Bichtung feiner Furchen u. f. w. befch\u00e4ftigt, dagegen den peripherifchen Theil des Nervet.fyftems unberiick\u00fcchtigt gelaffen. Durch einen Zufall fand ich bei der Leiche eines Bl\u00f6dfinnigen, woran ich die Nerven ausarbeitete, folgende Bedingungen, die lieh mir nachher bei acht andern wieder darboten.","page":464},{"file":"p0465.txt","language":"de","ocr_de":"465\nDie Hirn - und R\u00fcckenmarksnerven waren gelb, d\u00fcnn, wie gefchwunden, von einem lehr dichten Zellgewebe umgeben, daher fchwer darzuftellen. Dagegen waren die Knoten, vorz\u00fcglich der obere Halsknoten des Gangliennerven, fehr ftark, ihr Gewebe normal, auch die Brnft- und Unterleibsknoten, die halbmondf\u00f6rmigen, io wie die Nerven\u00e4fte, fehr grols, die Unterleibseingeweide fehr Itark entwickelt.\nHieraus kann man einige phyCologifche Schl\u00fcffij ziehen, und cliefeThati\u00e4chen bis auf einen gewillen Grad Zur Diagnofe des Bl\u00f6dfinnes benutzen.\nBichats Ideen \u00fcber das animalifche und organifche Leben fcheinen durch die ftarke Entwicklung des Gangliennerven, das Schwinden der Hirn- und R\u00fcckenmarksnerven beit\u00e4tigt zu werden, fofern beim Bl\u00f6d/inn die geiftige Th\u00e4ligke\u00e4t finkt und die Ern\u00e4hrungsfunctio-nen fteigen. Diefe Menfchen find gefrafsig, verdauen trefflich, und ihre Ern\u00e4hrung findet in demfelben Ver-h\u00e4ltnifs Statt.\nAuch die vergleichende Anatomie fpricht daf\u00fcr, fofern die Ganglien in der Jugend viel gr\u00f6l'ser, reicher an grauer Subftanz find und die Ern\u00e4hrung in der Jugend im Allgemeinen weit fchneller als im. Alter ge-lchieht. Das Ganglienfvftem ift bei den geiftig weniger entwickelten Thieren, wo das Gehirn klein ift, am ft\u00e4rk-ften ausgebildet. (?)\nln Bezug auf die Diagnofe des Bl\u00f6dfinns find zwar die Aerzte nie uneinig gewefen. Bis jetzt hat man immer einen angeboruen und einen erworbnen angenommen. Dagegen nennt Esquirol fo (Idiotismus) nur den angebornen, Dementia dagegen den erworbnen Zuftand, wenn gleich die Symptome v\u00f6llig diefelben find. Nun waren von den 9 die ich unterfuchte, 4 vom 2often \u2014 401'ten Jahre, die 5 \u00fcbrigen feit der Geburt ohne Verband gewefen. Alle zeigten diefelben Abweichungen im. Bau, im","page":465},{"file":"p0466.txt","language":"de","ocr_de":"4 66\nLeben hatten dieselben Symptome Statt gefunden, man kann alfo wohl nur zwei Variet\u00e4ten des Bl\u00f6dfinns annehmen, die nur durch die Urfaehe und die M\u00f6glichkeit der Heilung Geh von einander unterfcheiden *).\nxxvin.\nGlover \u00fcber einen Wafferkopf. (Ans dem Engl, im Nouveau Journal deM\u00e9d. T. IV. p. 283-)\nAm dreizehnten December 1S17 wurde ich zu einem, ain ein und zwanzigften November gebornen M\u00e4dchen wegen eines bald nach der Geburt bemerkten, und feitdem fehr i'chnell bedeutend vergr\u00f6fserten Waffer-kopfes gerufen.\nDer Umfang des Kopfes, um das Stirn - und Hinterhauptsbein gemeffen, betrug i8\u00a7\"; vom Kinn durch die Pfeilnath 193\". Die N\u00e4the waren entfernt und man fp\u00fcrte ein deutliches Schwappen. Uebrigens war das Kind gefund, fieberfrei, fog gut, fchielte aber und fahe unwohl aus. Bis zum zweiten M\u00e4rz wandte ich vergeblich alle mir bekannten Mittel an, die Krankheit fchritt reifsend vorw\u00e4rts, fo dafs jetzt der Kopf in der erft erw\u00e4hnten Gegend i\u2018, in der zweiten 21 1\" im Umfange hatte. Daher fchien mir die Paracentefe das einzige Mittel, und diefe wurde am dritten M\u00e4rz vorgenommen. Ich verrichtete fie mit einer gew\u00f6hnlichen Lanzette zwifchen dem rechten Schlaf - und Stirn-\nl) Freilich w\u00e4ren zur Unterft\u00fctzung (tiefer Anfichten hefonctere\nGefchiehten der Krankheiten und umft\u00e4ndhehe Sectionsbe-richte zu wiinfehen gewelen.","page":466}],"identifier":"lit14883","issued":"1820","language":"de","pages":"464-466","startpages":"464","title":"\u00dcber die st\u00e4rkste Entwicklung des Gangliennerven bei Bl\u00f6dsinnigen: N. J. de m\u00e9dec., Tom. IV, p. 40","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T17:02:02.179498+00:00"}

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