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{"created":"2022-01-31T16:56:38.234358+00:00","id":"lit14888","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Cloquet, J.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 475-477","fulltext":[{"file":"p0475.txt","language":"de","ocr_de":"475\nd\u00fcrft!ifs ihrer Functionen. So h\u00e4ngen der Schlund und der Magen, die Nerven mit dem Gehirn, das Gehirn mit dem R\u00fcckenmark zufammen, damit die Speifen herabgefandt, die \u00e4ufsern und innern Eindr\u00fccke zugeleitet werden u.f. w.\nMeiftentheils find die Mifsb\u00fcdungen weiblich. H\u00e4ngt dies von einer geringem St\u00e4rke der weiblichen als der m\u00e4nnlichen Organifation ait, oder wirkt die Zeugungskraft f\u00fcr die M\u00e4nnchen ft\u00e4rker als f\u00fcr die Weibchen 1 )?\nIn Bezug auf die Erblichkeit von Geisteskrankheiten ift es bewundernswert!!, dafs die .Mutter, welche fr\u00fcher vier gefunde Kinder geboren hatte, kurz vor der Empf\u00e4ngnifs des letztem geifteskrank war.\nXXX.\nJ. C T.o Qu e t \u00fcber die Thr\u00e4nenwerkzeuge der Schlangen. Bericht von Cuvier und D\u00fcmeril. (N. J. de m\u00e9d. Tom. VIII. P- 84-)\nK\u00fcrzlich verlas Hr. Cloquet in der Akademie eine Abhandlung, worin er durch anatomifche Unterfuchungeu nachwiefs, dals lieh bei den Schlangen ein Thr\u00e4nen ab-fondernder und diefe Feuchtigkeit in die Mund - oder Nal'enh\u00f6hle f\u00fchrender Apparat findet.\nj) Beilles w\u00e4re '.vohl dafTelbe. Der wahre Omni ifr aber woni, dafs das weibliche Cefcblecht auf einer niedrigem, fr\u00fcher allen Embryonen zukommen\u00e0en Bitdnagskuie levfit\u2022, wo es denn nicht auffallend ift, dafs, wenn BilUuugsft\u00fcruugea eintreten, die Entwicklung zum m\u00e4nnlichen Geicmecht gleichfalls gehindert wird.\tM.","page":475},{"file":"p0476.txt","language":"de","ocr_de":"476\nSchon l\u00e4ngft hatte inan, und namentlich feit Arifio-teles, der es beftimmt fast, beobachtet, dafs die Schlangen keine Augenlider haben, die Oberfl\u00e4che ihrer Augen immer trocken ift. und alle Schriftlteller haben ihnen feitdern die Thr\u00e4nen abgelprochen. Durch genaue Be-fchreibung anatomiicher Dnterfuchungen, Pr\u00e4parate und Zeichnungen widerlegt Herr Cloquet diele Meinung.\nDiel\u2019er anfcheinende Mangel der Thr\u00e4nenwege ent* fteht durch eine Anomalie in- Bau des Auges, wodurch die Schlangen von den \u00fcbrigen Thieren abweichen, die Verwachfung der durchlichtigeu Augenlider zu einer \u2022wahren zweiten vordem Hornhaut, hinter welcher die Bindehaut liegt, die liier einen vollft\u00e4ndigen Sack bildet. Diefe Abweichung \u00e4hnelt einigermafsen andern, welche andere Organe, z. B. die Nal\u2019enlocher bei den Cetaceen, welche die Spritzlijcher bilden, der Mangel der Ohrmuichel und felbft des Paukenfells bei den Kr\u00f6ten und Salamandern , darbieten.\nZiterft befchreibt Hr. C. den,,Bau der Augenh\u00f6hle und die fie bildenden Knochen in den Schlangen mit und ohne Giitz\u00e4hne. Vorz\u00fcglich zeigt er hier dasThr\u00e4-ltenbeiu und die Oeffnung deffelben, dann den Thr\u00e4nen gang, daun die Thr\u00e4nenclriifen und ihre Verfchieden-heit in Bezug auf Lage und Gr\u00f6fse bei den giftigen und nicht giftigen Schlangen,\nLeberall findet lieh die Bindehaut zwifchen der W\u00f6lbung des Augapfels und der hohlen Fl\u00e4che des Augenlides, deffen centrale Scheibe immer mit der hornartigen Oberhaut verfchrnilzt und ein wahres Ankyloblepharon bildet.\nDie, fo zu einem wirklichen Sacke umgeftaltete .Bindehaut geftattet dem Auge feine Bewegungen, empf\u00e4ngt: die Thr\u00e4nen und beh\u00e4lt fie, bis fie durch die, dem Thr\u00e4nenbein entfprechende Oeffnung austreten. Der h\u00e4utige, in diefem Knochen liegende Gang, bildet","page":476},{"file":"p0477.txt","language":"de","ocr_de":"eine Art von Trichter , der fich bald in einen Zwifc-hen-kie-ferfack, welcher fie in den Mund f\u00fchrt, bat 5 namentlich bei den giftigen Schlangen, in die \u00e4ufsere vVand der Nafengrube endigt.\nHierauf folgen die phyfiologifchen Verfuche, woraus fich die Ausfonderung der Thr\u00e4nen in den llnter-augenlidfack ergiebt. Diefe wurden theils durch Verletzungen der Augenliderhornhaut , wobei die Thr\u00e4nen 9\u2014io Tage lang durch diefe Fibel ausfloilen, bald durch Verstopfung der Ausf\u00fchrungsg\u00e4nge dargethun, wobei fich die Thr\u00e4nen in dem erweiterten Theile des Sackes anh\u00e4uften.\nAus allem ergiebt fich mit Sicherheit, dafs die Schlangen keineswegs der Thr\u00e4nemverkzeuge entbehren, fondern dais fie betr\u00e4chtlich viel Thr\u00e4nenfeuch-tigkeit vor dem Auge haben, welches unter einem durch-fichtigen und feftlitzenden Augenlide beweglich ift, dafs diefe Feuchtigkeit und die fackf\u00f6rmige Bindehaut die Bewegungen des Auges lehr beg\u00fcnftigen.\nUebrigens hatte einer von uns k\u00fcrzlich diefelbe Entdeckung gemacht und nur noch nicht \u00f6ffentlich mitgetheilt.\nXXXI.\nGautier \u00fcber die Haut des Elephanten-r\u00fcffels. (J. de phy\u00dfque. T. 90. p. 421.)\nJ)ie Lederhaut des Elephantenriiffels ift 3\u20144'\" dick, an ihrer \u00e4ufsern Fl\u00e4che warzig und von der Oberhaut bedeckt.\nDie Warzen find \u00a7\u2014 hoch und breit, und gew\u00f6hnlich f\u00fcnfeckig, fpitz, bisweilen abgeftutzt. Die durch Maceration getrennte Oberhaut zeigt entfprechen-\na\to\tx\nde Vertiefungen.","page":477}],"identifier":"lit14888","issued":"1820","language":"de","pages":"475-477","startpages":"475","title":"\u00dcber die Thr\u00e4nenwerkzeuge der Schlangen: Bericht von Cuvier und D\u00fcm\u00e9ril: N. J. de m\u00e9d., T. VIII, p. 84","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T16:56:38.234364+00:00"}