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Beitrag zur Lehre vom venösen Blutlauf und der Wirkung des rechten Herzens auf denselben

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{"created":"2022-01-31T14:34:33.519753+00:00","id":"lit14917","links":{},"metadata":{"alternative":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie","contributors":[{"name":"Schubarth, E. L.","role":"author"}],"detailsRefDisplay":"Deutsches Archiv f\u00fcr die Physiologie 6: 571-580","fulltext":[{"file":"p0571.txt","language":"de","ocr_de":"des acht Tage alten Bartolomeo beobachtete, welches fiebzehn Biegungen Zeigte. \u201c\nAuf cli\u00eafe Beobachtungen , geftiitzt fuchte M. c(ie Ausleerung des. Meconiums a\u00fcf alle Weife zu bef\u00f6rdern,' vorz\u00fcglich auch durch Keizeh :des An\u00fcs und dief\u00e9r Behandlung glaubt er die verminderte Sterblichkeit der \u2018 Kinder im Findelhaufe della Piet\u00e0 zufchreiben zu m\u00fcfl\u2019cn.\nfr Beitrag \u25a0 zur Lehre vom ven\u00f6fetiJ BIutlauLl und der Wirkung des rechten Herzens auf denfelben.\tVon Dr. E. L. Scnu-'\n: \u2022 Barth,' akademifcliem Privatlehder zit ' Berlin. :\t\u2018\nSeit der Zeit dafs ich hi Gilberts' /lifnhleH, Jahrgang 1*817, St. 9ro(Bd. 57. St. i. S. 35 u.'f.) ineifre Ideen* > \u00fcber den vetiof\u00e9n Blutumlauf und die Kr\u00e4fte 'die1 ihn?\u201c bewirken, lifederlegtej und dem wiflenfcha'ftliche\u00f6 Pu- \u00bbt bfic\u00fcm ihr .Kritik fibergab, find ttiir \u00e9rft zwei-Wider-' 3c\u00a3ungen zu Geficht-'gekommen. Die \u00ebrite von Herrn < Prof. Cams' in diefem Archiv, Bd. 4. St. 3. S. 41 \u00fc.ft, \u2018 in Welcher hait vollem Grumte der- Verf. gegen denG von mir \u00e0ufgeftellt\u00e9n Satz Spricht, '\u2018dafs die1 Saug- '\u00bb kraft des iJWzeri&' die alleinige Urfachfe des Veti\u00f4fe\u00efi \u00bb Hl\u00c2\u00eeJa\u00eejfo fey; die zweite vom feligen Prockctika in < der-netteftCn Aufgabe- feiner Ph\u00fffiolbg\u00ef\u00e8, Wien igao, \u00e4 Si*\u20184 56., Wb xfi\u00e8P3McF\u00a3rungsweife felbft angegriffen W\u00f6rden1 ift. *- Deb\u00f6fz'bugt,' dafs ni\u00ab? durch eine viel*' * feitige Betrachtung und Erw\u00e4gung eines Gegenftan--* des;,das Wahr\u00ab von\" dem Falffchen, wie die ,Schlacke vem; Metal], gefchieden werden kann, habe i\u00e7b ich auch, obfchon ich die Haupteinw\u00fcrfe des Herrn , Prof. Cants gegen jenen Satz mit Dank anerkenne,","page":571},{"file":"p0572.txt","language":"de","ocr_de":"572\neinige...Zw\u00e7ifejl ge\u00e4ufsert (weiche S\u00e4tze Herr Prof. Cams in feiner Kritik aufgefteiit hatte) gegen das Auffteigen der Lymphe in den Lymphgef\u00e4fsen durch blolse Capillarit\u00e4t (im phyfikalifchen Sinn), und gegen die Entleerung der Arterien nach dem Tode durch die Centripetaikraft allein bewirkt, die in einer kleinen Abhandlung in den Allgemeinen medic. Annalen, Jahrg. 1819. Nov. S. 144 1 u. f. eingerfickt find. Gegen die Richtigkeit meiner phyfikalifchen Erkl\u00e4rung, abgefehen davon dafs ich lie damals als Haupt- und Grundurfache des ven\u00f6fen Blutlaufs aufftellte, \u201ehat lieh, fb viel mii bek\u00e4riftt\" geworden ift, noch'kein Phylioldge erkl\u00e4rt \u00e4ttfsar Prochaska,: leji feile mich*daher jgeri\u00f6-thigt, einigesjzuf VVldpH\u00e7gung gegen die von jenem ach-tpngsvygr.then Phyfiologen ge\u00e4ufserten Zweifel zu geben, da die Sache von fo grofser Bedeutung ift.\nDer Einwurf von Pr och as ka gr\u00fcndet fich hanpt-f\u00e2\u00e7hlic|i auf folgenden Satz, den er S, 252. ausfpricht, uadj.auf dem er lieh S. 256. wieder beruft. Er lautet,alfo: ,, Nur die Zufammenziehung. des Herzens und feiner Vorkammern, ift jeiu> activer Zuftand, welchen ihre durch \u00e7len Reiz*des eintretenden Blutes zur Zufam-mefiziehiingaufgeregten IVjuskelfafern bewirken, und wie bei allen hohlen ,\\iuskeltippicht ihre Ausdehnung, fon-dern nur die Zufammenziehung hervorhringen k\u00f6nnen; die Ausdehnung: hingegen- ift zum TheSl \u00e9in, Erf\u00e7hja^ j fungszuftand,, welcher auf den fortgefchafften Beiz. ;des Blutes erfolgt, tzunr Tbeil aber auch ein paffiyer 7,u- , ftand, der durch die Zufammenziehung d\u00a3s andern, -Organes, welches fefn Blut dahin bef\u00f6rdert, hervorgebracht wird.\u201c\t,\t.\td j j: ;\nIch mufs, um diefen Satz zu heftreiten, an die Wir-ltufig der Muskeln im Allgemeinen erinnern, und dann der hohlen Muskeln insbefondere. Jeder Muskel befin-","page":572},{"file":"p0573.txt","language":"de","ocr_de":"573\ndet Geh in feinem Ruhezuftande, wo er al\u00eepn keines* . wpgs fo ganz pafliv jl't, jn feiner Diaftole, in feiner Verl\u00e4ngerung (fobaid n\u00e4mlich das Wort \u00f6iaatoktj von \u00e4iaoTiX/iOi >als Gegenfatz., dfent der nwaohn von ,avv-o otM\u00fc), Zufam.menziehung, Verk\u00fcrzung,) Nie wirkt ein innerer .oder \u00e4u\u00dferer Reiz, mittelbar oder unmittelbar auf ihn feibft ein, ohne d.afeeine Zufamm.enziehung feiner Fafern, eine Verk\u00fcrzung, Syftole,. erfolgt, welcher Zuftand entweder nach, Entfernung d\u00e8s Reizes lo-gleich aufh\u00f6rt, oder, noch: eine Zeitlang andauert, bis n\u00e4mlich , die, Reaction der;Nerven., welche den Muskel., mit Zweifgen verfehen, und daher auf feine Th\u00e4tigkeit gar grofsen Einfiufs haben, gehoben ift. Sobald als \u00a3 die^Sy rtoi, aulh\u00f6rt, geht der JVjy\u00efskel ,wieder in feines Diastole \u00fcber, d. h. er dehnt fidrwieder auSjj ph\u00f6fi.dafs . dief.\u00e8s \u00c0usdeltnen etwas Rafli.yes wars,;,-\u00abs ift zu;ders Ausdehnung eben \u00ce9 guj: Kraft; p\u00fctlug als1 zun Zufarnmenziehen,\t.\tj\nWas nun die .Hoh\u00eemuske\u00een ..anlangt; fo gilt vont, ihnen gerade daffclhe, was von den l\u00e4ngUhen Mus- , kein gefagt worden ,ift, und ich labe nichtein, weshalb Prochaska den .Zwifehen.fatz eingefchobenhat, ,dafs die, ,gereizten Muskelfafern bei allen hohlen Muk,ein nur allein die Zullunmenziehung hervqrbringervipnnten, nicht die Ausdehnung derselben, es fcheint <1; habe er dadurch einen Unterfchied. andepten wollei, den ich\ni;i\u00e7)it finde.\nWir beobachten erftlich an den Kreisruskeln im ruhenden Zuftande einen Zuftand der Dialhle, (freilich kann durch mechanifche Eingriffe hie eine viel bedeutendere Diaftole hervorgebraebt werde;, fo k\u00f6n- . nen z. B. die Musculi fphincteres ani durci ein Speculum ani, die Kreisfjfern des Muttermunds durch ein \u00e4hnliches Inftrument btdeutend erweitert weden). In einem folchen Zultande befinden fiph alle .Shliefsmus-","page":573},{"file":"p0574.txt","language":"de","ocr_de":"kein, der Orbicularis \u00a9ris^-palpcbr\u00e4riinrp ani, veficae u.f.w., welche, \\venn ein Rei^-auf fie \u00ebinwirkt, (ich zwfammenzieben'(Syltole) \u2022 und dann nach A\u00fcfh\u00f6ren des Reizes die vorige Ausdehnung wieder annehmen, in Diaftole \u00fcbergeben; diefer. Zuftand , die Diaftole ift aber nicht eine Folge von Erfeh\u00f6pfurig, foult w\u00fcrden' iie nicht iin Augenblick nach gefcbehener Diaftole wieder heb z\u00fcfammenziehen, Wertn ein Reiz wiederkehrt, welcher Wcrhfel in der Bewegung\" \u00e4ufserft fchnell auf einander folgen k\u00e4rihi ' 'Aber auch der-Hohlmuskel, der'dem Will\u00effk nicht unterworfen ift, das Herz, ver-' h\u00e4lt dich \u25a0 ganz gleich. Zwifchen den Vorkammern tfnd Herzkammern feiten wir einen offenbaren Gegbifaiz, der fchon in dem Rau der Muskelfalern begrahdei ift; denn die Falsrn , -welche die Vorkamrrfem bilden, find deutlich ge\u2019r\u00ebnnt von den Fafern-, welche die Herzkammern lilclen, dies k\u00f6nnen wk fchon durch das Pr\u00e4pariren, noch deutlicher durchs Kochen finden, denn nach <em Kochen kann man die Vorkammern von den tl.e.ckammern vollkommen abtrennen. Es find all\u2019o di\u00e9^afern der beiden Vorkammern unabh\u00e4ngig H von den F\u00e4tm der beiden Herzkammern, daher auch die Th\u00e4tigfeit diefer zwei H\u00f6hlenpaare eine entgegen-pefetzte\u2019feP k\u00e4mi; wenn in den Vorkammern Ausdehnung Stat ind\u00fct, fo kann in den Herzkammern Zu-fammenzieituig feyn. Dafs-rftih aber \u2018die Ausdehnung \u2019 kein paffiver Zuftand fey, l\u00e4fst fielt aus folgenden Gr\u00fcnden beweifeh\nl) Wirfehen dafs das Herz,-wenn man Thiere ei-ner Vivifectio unterwirft, von feinen Gef\u00e4fsrerbindun-\u00e7en getrennt eine Zeitlang fich fehr kr\u00e4ftig bewegt, Ausdehnung.md Erweiterung erfolgen hier, ohne dafs Blut einftt\u00f6it, ohne dafs Entleerung des Blutes Statt findet. Sojefchieht alfo jene doppelte Bewegung ohne den Reiz ds Blutes, und die Erweiterung erfolgt ohne","page":574},{"file":"p0575.txt","language":"de","ocr_de":"575\ndas Einftr\u00f6men einer Bjptwelle, es ift alfo.die Erweiterung nichts Paf\u00dfves, welches allein durch die herein geprefste \u00dflutwelle hervorgebracht w\u00fcrdig\n2)\tIrn -Darmkanal finden (ich auch MuskelMern, und am Darmkanal bemerken wir auch eine wurruf\u00f6rmige Bewegung, Diaftole uudSyflole; bei Vivifecti\u00f6nen und bei Sectianen wenn man [Ebiere durch Biauf\u00e4ure vergiftet, k\u00fcrz nach dein Tode unterfucht, felbft wenn der Darmkanal nicht mit Spelle und Trank; erf\u00fcllt ift, lieht man dennoch diefe Bewegungen ohne jenen materiellen Reiz.\n3)\tSelbft in der vegetabilifchen Natur bemerken wir den th\u00e4tigen Gegenfatz zwilchen Oeffnen \u00fcndSbhlie-fsen, bei den Blumen, die lieh Zu ge willen Tageszeiten \u00f6ffnen und lchliefsen, die nach einem angebrachten Reiz fchntdl fich ilchlicfsen ,ifnd.lapgjgm \u00f6ffnen j[.,fvvir fehen eine feiehe doppelte Belegung bei Bl\u00e4ttern detffQionaea muscipula, ift denn hier das Qeffnen auch-, etwas ;Paf-\nllVeS \\ .\tg._\ti-,\t,\nIch bin vollkommen \u00fcberzeugt, dafs fowo'hl das Auf - und \u00c2lofteigen 1 der ; Bl\u00e4tter,;Idas Oeffin\u00e9n und-'-' Schiiefsen der \u00dflmfren und Bl\u00e4tter, das\u2019Znfiifiimenzie-hen und Erweitern der Herzh\u00f6hlen und deS\u2019Dartnka-\u00abals durch Fafern etwas'\u00c4ctiVes ift, auf\u2019e\u00eener-SeIbft-: th\u00e4ti'gfceit beruht, wie ich fchon in meiner Abhand* lung in Gilberts Annalen der Phyfik a. a.O. Sf ^-. gezeigt babe= Ganz der leiben Meinung ift auch Carjun in feinem Buche: Inquiry into the caufes \u00f6f the rn\u00f6tion of the blood. Liverpool 1815. Er fagt S, 9g.: \u201eIt mttft be admitted, that the heart would retain its fhape and preferve the form and capacity of its 1 ventricles during the ftate of relaxation in oppofition to no inconfiderable powers.\u201c' Da nun aber die Herzh\u00f6hlen fich nach ihrer Zufainmenziehung von felbft","page":575},{"file":"p0576.txt","language":"de","ocr_de":"wieder-ausdehnen, fo ift die Folge davon, dafs fie von Blut miifferi g\u00ebflllit Werden, wie ich es in jener Abhandlung S. ^6\u2014 $9. gezeigt habe.\nMit 1\u2018robhaska kann ich aber durchaus nicht annehmen, rf\u00e4fs die Erweiterung etwas P\u00e4f\u00dfves fe\u00ff, eine Folge des Einftr\u00f6mens des Blutes in jene erfchlaff-ten Hohlen, eben fo wenig dafs Geh die oberften Par-tieen der Hohl- und Lungenvenen abwechselnd midden Vorkammern znfarnmenziehen. (wie er S. 252. behauptet), fondern ich ftimme Autem'tetKs Meinung bri, dafs die Vorkammern lieh zugleich mit den oberften Partieen jener Venen zufainmenziehen und erweitern, da die Muskelfibern der Vorkammern; Geh deutlich in die n\u00e4chiten Portionen der grofsen Venenft\u00e4mme fortfetzen.\nDemnach m\u00f6chte denn doch wohl diefer Grund gegen die Saugkraft des Herzens nicht anwendbar feyn, den Prochaska, um meine Erkl\u00e4rung als irrig darzu-ftellen, angewendet hat. Er fugt n\u00e4mlich S. 256.: \u201eDie irrige Meinung , dafs die Kraft der beiden Herzkammern , und der Arterien nicht bis in die Venen reiche, hat neulich eine andere irrige Meinung veranlafst, die man in Gityert's Annalen u. f. w. lieft, wo der Verf. zu erweifen fucht,-dafs, nebft demdafs das Herz inPuick-ficht der Bewegung des Blutes in den Arterien Geh als ein Druckwerk verhalte, es hingegen in R\u00fcckGcht der Bewegung des Blutes in den Venen als ein Saugwerk wirke; allein;das Irrige der Meinung ift daraus zu erfehen, dafs die Ausdehnung der Vorkammern ein pafGver Zuftand ift, welcher durch die Zufammenziehung der vorhin ausgedehnten Hohladern und Lungenvenen hervorgebracht wird, indem Ge ihr Blut dahin ergiefsen. Man Geht daher nicht ein, wie hier eine faugende Kraft Statt haben kann, indem die Muskelfafern der Vorkammern,","page":576},{"file":"p0577.txt","language":"de","ocr_de":"wie bei allen hoben Muskeln, keine andere Wirkung als die Zuiammenziehung, und keine Erweiterung haben k\u00f6nnen.\u201c\nHier\u00fcber noch einige Worte. Zu Anfang des Abfchnittes von den Kr\u00e4ften, wodurch der Umlauf des Blutes bewirkt, wird, S. 251. lagt Prochaska: \u201eDer Blutlauf wird durch ein hydraulilciies Druckwerk von eigener Art bewirkt, wo die das Blut f\u00fchrenden (ie-fiiise , verm\u00f6ge Hirer Dehnbarkeit und Zuiammenzieh-barkeit wechfelweile aufeinander wirkend, das Blut in Bewegung fetzen, und feinen Umlauf in Ordnung erhalten.\u201c Ferner S. 254.: Die Muskelcontractiun der beiden Herzkammern und die darauf folgende ela-ftifche Zulammenziehung der Arterien find die vorz\u00fcg-lichften Kr\u00e4fte, welche den Umlauf des Bluts hervorbringen. \u201c\nAus diefem fieht man, dafs Prochaska noch ganz und gar der vis a tergo, der Propullion der linken Herzkammer und der Arterien vertraut, und von der Tb\u00e4tUkeit der rechten Vorkammer und der Venen zur Bef\u00f6rderung des R\u00fcckfluffes des Blutes nichts h\u00e4lt. Ich brauche mich \u00fcber diefen Punkt nicht weitl\u00e4uftig zu erkl\u00e4ren, da diefes fchon hinl\u00e4nglich in jener Abhandlung gefchehen ift, und in dem Auffatzin den medi-cinifchen Annalen. Nur ein paar Worte hier\u00fcber. Ganz gleiche Meinung mit mir hat auch Carfon, er fagtS. 184.: \u201eThe heart acts at once in a twifold capacity, By the contraction of the ventricels it propels the blood through the arteries, and by the dilatation of the aj.iri-cels it pumps it from the veins. It is at the time a forcing and a fuction pump.\u201c S. 204.: \u201eThe heart extends its empire over the whole circulating fyftem; it maintains a regulating influence over the blood through the whole of its courfe, and directs its return to itl\u2019elf","page":577},{"file":"p0578.txt","language":"de","ocr_de":"in the veins'with the farrle efficacy that had infured its departure in the arteries, \u201c\nWas die vis a tergo anlangt, fo wird fie nicht allein von Walter widerlegt, (f. deffen Pbyfiologie 2. B. S. 5. und 75., die Worte will ich nicht wiederholen), fondern auch von Cams, welcher im vierten Bande die-fes Archivs S. 423. Lehr treffend bemerkt, dafs der Impuls des Arterienblutes an den Endfpitzen der Arterien-zweire nicht nur deshalb erlofchen feyn mufis, weil die-fes \u00abanze Syftem vom Herzen aus fich betr\u00e4chtlich erweitert, fondern weil wir gewifs anzunehmen berechtigt find, dafs eben durch das Aufh\u00f6ren diefes Impulfes das Aufh\u00f6ren und Endigen des Arterienfyftems felbft bedingt werde, dafs das Arterienfyl'tem fogleich fich ver-gr\u00f6fsern werde, wenn diefe Kraft noch \u00fcber die Gr\u00e4nzen des bereits gebildeten Arterienfyftems hinaus reiche. Beifpiele von Puliation der Venen find nicht feiten. Carfon ift auch der Meinung, dafs die vis a tergo in den Venen eriolchen iey. Er fagt S. 52-! \u201eThe vis a ter^o, or force derived from the heart and the arteries, is inefficient to balance aud keep in motion the whole blood in the venous fyftem.\u201c Aufser den Gr\u00fcnden, die ich S. 60. jener Abhandlung aufgeftellt habe, kommt noch der Grand hinzu, dafs der Impuls, vom linken Herzen aus, um das Blut in den Venen fortzubewegen, nicht allein das Gewicht des Blutes in den Venen zu \u00fcberwinden hat, fondera das Gewicht eines Blutcy-linders, deffen Balls gleich ift den Ouerichnitten aller Venenzweige an ihrer Endigungen zui\u00e4rnmengenom-men, deffen H\u00f6he aber durch die Entfernung diefer Oueerfchniit\u00f6 vom Herzen gegeben ift, Dafs aber Herr\nProf.Prochaska den Arterien immer noch Ausdehnung und Zufammenziehung zufchreibt, periftaltifche Bewegung, wundert mich fehr, der Augenfehein lehrt ja bei Vivifectioneii, wo man z. B. dieGarcliden blofs legt,","page":578},{"file":"p0579.txt","language":"de","ocr_de":"clafs keine folche Bewegung Statt finde, und Parrys Buch \u00fcber den Puls lehrt, durch vielfache Beobachtungen an Thieren, dafs.die weiland \u00e4ltere Meinung die unrichtige fey. Seitdem haben ja auch viele deutliche Phyfiolog en Verfuche angeltellt, und die Parry {chen Beobachtungen beftatigt gefunden, D\u00f6lllnger, (f. die-fes Archiv, 2. B. 1. St\u00fcck), Cams, Rudolphi u. a. m. In Prochaska\u2019s Werk findet lieh aber nicht eine Svlbe davon, lo dafs es fcheint, als habe er eine andere Meinung, und jene Entdeckungen mit Abficht nicht ber\u00fchrt.\nVon der Einfaugung welche den Venen zukommt, f\u00fchrt Prochaska gar nichts an; dal's aber den Venen ohne allen Zweifel das Verm\u00f6gen nicht allein Blut, fondera fogar dem Organismus fremdartige Stoffe auf-zufaugen zukomme, ift jetzt unl\u00e4ugbar bewiefen von Magendie, Delille, Orfila, Meyer u. a. m., und die Permeabilit\u00e4t der Gef\u00e4fsw\u00e4nde von dem verstorbenen Emmen und dem Dr. Lebk\u00fcchner in feiner Diff. de permeabilitate tunicarum vaforum. Tubingae 1819. Warum fchweigt \u00fcber dielen fo h\u00f6chft wichtigen Ge-genftand der Verfaffer? Dem Blutlauf in den Capil-largef\u00e4fsen, erkl\u00e4rt lieh Prochaska, komme noch der galvanifch - electrifche Lebensprocefs zu H\u00fclfe, verm\u00f6ge welchem jedes Organ das oxydirte Blut anziehe, das mit Kohlenftoff belaftete abftofse, d. h. es findet hier Polarit\u00e4t Statt, von welcher Sprengel in feinen Inftit. phyfiologicis fpricht: \u201eEs gefchieht hier ein \u00e4hnlicher galvanifcher Procefs wie in der Voltai-fchen S\u00e4ule (fagt der Verf. S. 256.), welche den Sauer-ftoff aus der umgebenden Luft an fielt zieht, felben zur Verkalkung der Metalle verwendet, dagegen den Kohlenftoff in die Luft abfetzt, felbe zum Athmen und zur Erhaltung der Flamme untauglich macht.\u201c Welchen Procefs der Verf. hier befchrieben hat, kann ich","page":579},{"file":"p0580.txt","language":"de","ocr_de":"580\nmir nicht entr\u00e4thfeln. Die Voltaifche S\u00e4ule\u2019 foil Sauerftoff aus der Luft anziehen; jedes Metall, das eine nicht ganz unbedeutende Verwandtfchaft zum Sauerftoff hat, zieht denfelben aus der Luft an fich, warum hier die S\u00e4ule? Meint der Vor'f. dafs durch die Voltaifche S\u00e4ule Metalle oxydirt w\u00fcrden? im Gegentheil k\u00f6nnen wir durch gaivanifche Eiecirici-t\u00e4t Metalloxyde, S\u00e4uren u. f. f. desoxy.iiren, zerlegen, der Sauerftoff wird durch die S\u00e4ule ihnen ent-riffeti, er entwickelt fieh am + oder Zinkpol, das Metall am \u2014 oder Kupferpol. Oder meinte Pro-chaska, dafs die Oxydation der Zinkplatten in der S\u00e4ule w\u00e4hrend dem dafs die S\u00e4ule wirklam ift, von der atmofph\u00e4rifchen Luft herr\u00fchre, fo hat er auch Unrecht, denn jene Oxydation r\u00fchrt von dem feuchten Leiter her, indem durch die Electricit\u00e4t auch die Fliif-figkeit in den zwifchen die Platten gelegten Tuchftreif-chen zerlegt wird; hier wird Sauerftoff frey, geht auf die Zinkplatten, der Wafferftoff an die Kupferplatten. Wo foil nun aber der Kohlenftoff herkommen, den die Voltaifche S\u00e4ule an die Luft abfetzt? Hier ift gar keine Conjectur m\u00f6glich, weder Zink noch Kupfer, noch der feuchte Leiter enthalten Kohlenftoff, den he abfetzen k\u00f6nnten, \u00fcbrigens kennen die Phyfiker folche Wirkung der Voltaifchen S\u00e4ule nicht, eben fo wenig als die Chemiker in der Luft Kohlenftoff gefunden haben, welcher von der Voltaifchen S\u00e4ule an diefelbe Luft abgefetzt wird, und die Luft zum Athmen untauglich macht, das thut wohl die Kohlenf\u00e4ure, das Kohlenftoffoxydgas, Kohlenwafferftoffgas, aber nicht der Kohlenftoff. Ueberhaupt kann ich mir gar nicht erkl\u00e4ren, wie Prochaska zu diefen Behauptungen gekommen ift.\nXI.","page":580}],"identifier":"lit14917","issued":"1820","language":"de","pages":"571-580","startpages":"571","title":"Beitrag zur Lehre vom ven\u00f6sen Blutlauf und der Wirkung des rechten Herzens auf denselben","type":"Journal Article","volume":"6"},"revision":0,"updated":"2022-01-31T14:34:33.519758+00:00"}

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